Pirckheimer-Blog

Mo, 28.07.2025

05.10. – Henry Günther liest und stellt in Prerow aus.

Seemannskirche Prerow: Henry Günthers Schau „Klangbilder“

Vorausblick auf den Herbst: Vom 05. Oktober an zeigt der Künstler und Pirckheimer-Freund Henry Günther in einer Personalausstellung in der Seemannskirche von Prerow (Kirchenort 02, 18375 Ostseebad Prerow) Farbholzdrucke, Papierarbeiten und Künstlerbücher. Klangbilder heißt die neue Schau, die am 05.10. um 12 Uhr eröffnet wird. Die Vernissage wird durch eine Lyriklesung begleitet, die Moderation und Gesprächsbegleitung dafür übernimmt Gabriele Hegner. Dafür liegen auch zwei aktuelle Bücher Herny Günthers vor: Einerseits das unikate Malerbuch klang stille – neueste Gedichte, Papierarbeiten und Farbholzdrucke, Halblederausgabe in Buchkassette (Leinen), Format: 33 x 33 cm, 32 Seiten, Handheftung auf Bändern, Büttenpapier (2025); und zum anderen, mit dem schönen Übertitel ... die Anmut des Buches versehen: der Gedichtband Nocturnes. Ahrenshooper Gedichte, eine Auswahl Lyrik und Zeichnungen aus den Veröffentlichungen Günthers, Format: 21 x 14,5 cm, 104 Seiten, gedruckt auf Metapapier, Hardcover mit Schutzumschlag, signiert. Beide sind in Handarbeit gefertigt, das Unikat für einen Preis von 1.750, der Lyrikband für 25 Euro je Stück zu haben. Die Ausstellung mit den Arbeiten und feinen Büchern Henry Günthers wird bis zum 20. November 2025 in Prerow zu sehen sein. Bei der Seemannskirche des Ostseebads handelt es sich um einen wichtigen Kulturort, der weit in die Region hineinwirkt und eine Vielzahl hochwertiger Veranstaltungen anbietet. Der historische Platz wird durch einen Verein erhalten und bespielt. – Für das Jahr 2026 wirft eine Sensation ihren Schatten voraus: Vom 22. bis 25.05. stellt Georg Baselitz sein Gemälde Mein Vater sieht einen Engel für nur 72 Stunden dort aus, eine Hommage an Prerow.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 27.07.2025

Philipp Kampa: "Stadt, Name, Land", erschienen bei Ludwig in Kiel, zieht seinen Reiz teils aus einem Spiel mit der Zahl 11 und bietet konkret 55 Gedichtpaare.

Philipp Kampa: „Stadt, Name, Land“

Auf einen Band Prosa dieses ungewöhnlichen Autors muss man wohl noch warten: Ein Teil von Philipp Kampas Erzählungen und Durchführungen in narrativer Sprache ist bisher vor allem in Literaturzeitschriften zu lesen. Eine erste Sammlung seiner Gedichte liegt indes seit Ende letzten Jahres vor – Stadt, Name, Land erschien im Verlag Ludwig in Kiel. Auch da wirkt, was man in den erzählerischen Formen teils findet – ein überaus eigener Hang zur Zahl und zur Zahlenmystik, eher Zahlenbe- und -ausdeutung in recht individueller Weise. So spielt in dem Büchlein die Zahl Elf bis ins Impressum und in die Auflagenhöhe eine gewisse Bedeutung. Dabei macht es Kampa seinem Leser zunächst nicht leicht, wie Rezensent Rolf Birkholz anmerkt, der das Buch um ein Haar nicht ausgelesen hätte. Denn: „Ohne mittleres Mathematik-Diplom würde man bei der Lektüre“, heißt es, „wohl nicht weit kommen. So der Eindruck nach den ersten Gedichten, in denen es um die Anzahl der Buchstaben eines Wortes geht, darum, ob eine Zahl durch elf teilbar sei, um Wechselsumme und Subtrahend, um Zeilenneubildung durch Zahlenspielerei. Abzählverse der anderen Art.“ Gut, dass er nicht aufgegeben hat. Es ist doch, spürt der Kritiker, der sich vom Weitererkunden nicht abhalten ließ, wie es der Autor selbst formuliert: „Von der Linie, die diese Landschaft zieht, lässt sich zehren.“ So ist es, und auch wenn alle Mystik sich nicht ganz ohne Rest klären lässt, drückt sich alles logisch in den (sic!) 55 Gedichtpaaren aus: Indem sich je zwei Varianten (die sich forsch auf- oder entladen aneinander) unter dem gleichen Titel gegenüberstehen, ergibt sich ein Vexierbild, ein bewegliches Kaleidoskop, eine Spiegelunschärfe aus Worten, die ihrerseits in Strenge und ernster Verspieltheit changiert. Das kann konkret gefasst sein oder symbolisch ... dem Leser, der Leserin wird stets eine Varianz von 1 und 2 geboten, aktiv oder passiv greift sich der diese Be-Schauende das Wort für die Landschaft, oder die Land-Schaft tut das umgekehrt mit dem für den Schauenden. Kühl ist das ein wenig, aber auch reiz- und anspielungsreich und quasi logisch unterbrochen durch die Bilder, die in den Chor einfallen und ihn zugleich einzuebnen vermögen. Ein faszinierendes, seltsames Buch – man bleibe auf seinen Verfasser gespannt. (Philipp Kampa: Stadt, Name, Land. Gedichte. 144 Seiten, broschiert mit S/W-Fotografien. Kiel: Verlag Ludwig 2024. ISBN 978-3-86935-444-6, 14,90 Euro.)

(André Schinkel)

Sa, 26.07.2025

Das Klingspor Museum ehrt Barbara Beisinghoff zum 80. Geburtstag: am 08. & 09.08. | © Anette Aßmann

Klingspor: Barbara Beisinghoff

Zu Ehren von Künstlerin und Pirckheimer-Freundin Barbara Beisinghoff – und aus Anlass ihres 80. Geburtstags lädt das Klingspor Museum in Offenbach (Herrnstraße 80, 63065 Offenbach) am 08. und 09. August ab 15 Uhr zu Ausstellungen und Gesprächen ein. Am Freitag heißt es zunächst: Sammler haben das Wort, es gibt Musik mit Ilse Schröer (Tenorsaxophon/Bassklarinette), und im Anschluss wird gefeiert. Und am Samstag findet im Rahmen der Ausstellung die Präsentation von Fifty Years of Silence, Reconsider und Eye Witnesses der New Yorker Künstlerin Tatana Kellner statt. Außerdem kommt die Künstlerin Désirée Wickler aus Linz am Rhein und zeigt ihre Werke. Der Zugang zum Museum ist barrierearm, wenn Hilfe benötigt wird, gern das Klingspor-Personal ansprechen: (069) 8065 2164. Der Eintritt an beiden Tagen (08.08. 15–21/09.08. 15–18 Uhr) ist frei. 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 25.07.2025

Robert Grieger referierte am 28. Juni in Magdeburg: Sein Thema war – "Whisky und sein Griff zum Buch".

„Whisky und sein Griff zum Buch“

Von Theodor Fontane bis Game of Thrones, so in etwa ließ sich die große Spannweite in Bezug der Berührungspunkte von Literatur und Whisky in der Veranstaltung Whisky und sein Griff zum Buch zusammenfassen, in der Pirckheimer-Freund und Presseattaché im Vorstand der Gesellschaft Robert Grieger, eben jene Nähen beschwor. Statt fand das als Vortrag nebst Verkostung von drei Proben des edlen Zeugs am 28. Juni im Literaturhaus Magdeburg, die Magdeburger Pirckheimer hatten dazu eingeladen. Grieger, der auch Herausgeber der Berliner Whisky Depesche ist, verband in dem Event zwei seiner Leidenschaften und ließ die Magdeburger Gäste der Veranstaltung daran teilhaben. Neben dem Probentisch gab es natürlich auch eine Auslage mit einer Vielzahl Bücher zum Thema, Bibliophilia wie Fachliteratur, sowie Informationen zum Rausch in der Kunst. Sigrid Wege und ihre Mitstreiterschaft bedankten sich herzlich; und der Bericht zu der Veranstaltung in Buckau, wo sich das Literaturhaus in Elbnähe befindet, von Ralf Wege verfasst, ist hier in Gänze zu lesen

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 24.07.2025

Ulrich Tarlatt auf dem Alandhof: „Vor und hinter dem Horizont“

Seit dem 19. Juli und noch bis zum 30. August stellt der Maler, Grafiker, Begründer der Edition Augenweide und langjährige Herausgeber der bibliophilen Almanachs Common sense (30 Bände seit 1989), der Bernburger Künstler Ulrich Tarlatt auf dem Alandhof (OT Wendemark, Werbener Straße 26, 39615 Altmärkische Wische) im Nordostzipfel des Landkreises Stendal seine Arbeiten aus. Die Exposition des gebürtigen Wanslebers unter dem Titel Vor und hinter dem Horizont kann bei den Kaffeegartenkonzerten auf dem Alandhof oder nach gesonderter Vereinbarung besucht werden. Es dürfen die ausgestellten Werke auch erworben werden. Den Pirckheimern noch gut in Erinnerung dürfte die das letzte Jahrestreffen begleitende Ausstellung 30 Jahre Künstlerbuch Almanach Common Sense sein, die während der Tagung im Literaturhaus Magdeburg eröffnet wurde und die zu einem der Höhepunkte des Treffens wurde. Tarlatt hatte die Edition Augenweide gemeinsam mit dem halleschen Autor und Architekten Jörg Kowalski 1987 gegründet, neben dem Almanach erschien eine Vielzahl weiterer originalgrafischer Bücher. Die Werke Ulrich Tarlatts finden sich in vielen renommierten Sammlungen und Museen in Europa und Übersee wieder, so auch im Museum of Modern Art in New York. Der Alandhof ist mehr als 400 Jahre alt und wird seit 2022 als kultureller Begegnungsort in der Altmark von Antje und Helge-Michael Donnerstag betrieben. Die nächsten Konzerte im Rahmen der Ausstellungszeit finden am 02. und 16.08. jeweils um 17 Uhr statt. Thema der Veranstaltungen: Brahms und Sommernachtstraum. Alle Infos finden sich hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mi, 23.07.2025

Neuauflage "artbook.Berlin" – vom 21. bis 23.11.2025.

Artbook.Berlin 2025: 21./22./23.11.

Die Daten für die artbook.Berlin (artist books and small publishers) in diesem Jahr stehn fest, sie findet vom 21. bis zum 23. November 2025 an der angestammten Location: Kunstquartier Bethanien, Mariannenplatz 02, 10997 Berlin-Kreuzberg, statt. Auf der Blogspot-Seite der Kunstbuch-Messe, die wie in den anderen Jahren auch von Cornelius Brändle aka corn.elius und Hanneke van der Hoeven organisiert wird, findet sich die Ausschreibung, die sicher wieder zu einer illustren Liste an Ausstellenden führt. Die artbook.Berlin ist am Freitag von 18 bis 21 Uhr, am Sonnabend von 14 bis 20 Uhr, am Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Anmeldungen für Ausstellende sind bis zum 31. Juli 2025 möglich, Einzelobjekte und Einzelbücher können bis zwei Wochen vor dem Beginn der Messe angemeldet werden. Es wird wie immer eine Auswahl geben müssen. Alle Infos zum Event: hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 22.07.2025

Auf der DEG-Seite besprochen: "Dies ist mein Buch!"

DEG/Kerrutt: „Dies ist mein Buch!“

Dies ist mein Buch! heißt die sehenswerte Exlibris-Doppelausstellung, die aus der Sammlung Alexander Kerrutts zusammengestellt im Wetzlarer Stadtmuseum (Ort: Lottestraße 08–10, 35578 Wetzlar) und im Waldmuseum Braunfels (Hecksbergstraße 21, 35619 Braunfels) zu sehen ist. Zu den Expositionen erschien ein gleichnamiger Katalog, der alle Blätter des Doubles zeigt. DEG-Vize und Presseattaché der Exlibris-Gesellschaft Siegfried Bresler hat die Publikation auf der Webseite der DEG ausführlich gewürdigt und besprochen, unter anderem wird da die Übersichtlichkeit (je ein Exlibris pro Seite) und die gute Druckqualität des Bandes gelobt. Die Kerrutt-Sammlung wird thematisch geordnet mit einem erheblichen Fokus auf den Jugendstil und die Lebensreformanfänge, die das Exlibris zu einer hohen Blüte brachten, vorgestellt. Und auch wenn Bresler etwas Provenienz am Ende des Buches vermisst, die Auskunft zu den einzelnen Blättern gäbe, zieht er eine positive Bilanz für diesen schönen Katalog. Die ganze Besprechung findet sich hier. Der Katalog ist für 20 Euro zu haben. Das Stadtmuseum in Wetzlar ist Di bis So von 10 bis 17 Uhr geöffnet, die Exhibition bis zum 12. Oktober 2025 zu sehen. Am 03. August gibt es im Museum zudem einen Tauschtag.

(André Schinkel)

Mo, 21.07.2025

Wird im FISAE-Newsletter in Deutsch und Englisch gewürdigt: das aktuelle Heft 257 der "Marginalien".

Marginalien im FISAE-Newsletter

Im neuesten Newsletter der FISAE (Ausgabe 494) ist die aktuelle Ausgabe der Marginalien, der Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie (257. Heft, Jahrgang 2025/2) unserer Gesellschaft vom Herausgeber Klaus Rödel wieder mit Lob und viel Platz im Periodikum der FISAE-Neuigkeiten bedacht worden. Neben dem Vorder- und Rückencover des neuerdings auch dort bebilderten Hefts bringt Rödel das Editorial und den Inhalt in deutscher und englischer Sprache sowie eine reiche Auswahl des Bildbestands der Nummer von Bernhard Jäger über Thurneysser, Hirsch, Hegenbarth bis Wolfgang Würfel und Moritz Götze. Auch die Würdigung von Peter Hinke, der in Leipzig die Connewitzer Verlagsbuchhandlung betreibt, ist dort zu finden ... Und außerdem ist in der Ausgabe eine gute Auswahl der wundervollen Exlibris-Stiche von Jürgen Czaschka (1943–2018) zu sehen – und werden die Beiträge zur International Exlibris Competition in Ostrów Wielkopolski benannt. 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 20.07.2025

Die Bücher von Sofia Albertina. | © Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz/Carola Seifert
Prinzessin Sofia Albertina v. Schweden (1753–1829).
Rheinsberg. | © by Joachim Kohler (via CC BY-SA 4.0)

Exposition in Schloss Rheinsberg: Die Bibliothek Sofia Albertinas

Bibliophiles in Schloss Rheinsberg – Bibliothek Sofia Albertinas: Sonderausstellung im Schloss Rheinsberg zeigt Höhepunkte der Bibliothek Sofia Albertinas von Schweden bis zum 05.10.25

Bibliophile Raritäten in Schloss Rheinsberg: Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) präsentiert in Kooperation mit der Staatsbibliothek zu Berlin erstmals öffentlich Höhepunkte aus der Privatbibliothek von Prinzessin Sofia Albertina von Schweden (1753–1829), der Tochter von Königin Luise Ulrike von Schweden (1720–1782) und damit eine Nichte des preußischen Königs Friedrich der Große (1712–1786). Die Sonderausstellung ist zugleich Auftakt für eine neue Nutzung des Bibliothekszimmers von Prinz Heinrich von Preußen (1726–1802) im Schloss Rheinsberg, das mit eigens dafür entworfenen Möbeln neugestaltet wurde.

Die rund 4.500 Bände umfassende Bibliothek der Prinzessin wurde 2017 gemeinsam von der SPSG und der Staatsbibliothek zu Berlin erworben – großzügig unterstützt durch die Rudolf-August Oetker-Stiftung und die Kulturstiftung der Länder. Die Sammlung ist ein recht außergewöhnliches Beispiel weiblicher Bildungsgeschichte und Lesekultur der Aufklärung. Sie ist vollständig erhalten, in bemerkenswert gutem Zustand und umfasst neben Büchern auch Handschriften, Zeichnungen und ererbte Werke aus den Bibliotheken ihrer Mutter, Königin Luise Ulrike von Schweden, sowie ihrer Großmutter Sophie Dorothea von Preußen (1687–1757), der Mutter Friedrich des Großen.

Die Sonderausstellung zeigt 116 ausgewählte Bände und thematisiert unter anderem Bildung und Spracherwerb, Theater, Kunst und Architektur, Modejournale sowie Bücher als Zeichen von Wertschätzung und Repräsentation. Besonders eindrucksvoll sind die prachtvollen Einbände und künstlerisch gestalteten Frontispize. Auch persönliche Interessen der Prinzessin werden sichtbar: Sie las bevorzugt französischsprachige Romane und Theaterliteratur, aber auch Werke über Gartenkunst und Architektur, die ihr praktischen Nutzen boten. Eine Besonderheit stellen zudem die Huldigungsschriften dar, die ihr zur Amtseinführung als Äbtissin des freiweltlichen Damenstifts Quedlinburg, dessen letzte Äbtissin sie von 1787 an bis 1829 war, überreicht wurden.

Die neue Ausstattung des umgestalteten Bibliothekszimmers erlaubt es, auch künftig thematische Sommerausstellungen zu präsentieren – sowohl zur Prinzessinnenbibliothek als auch zur einstigen Sammlung des Prinzen Heinrich. Die Gemälde und Büsten, die ihn einst umgaben, sind bereits an ihren historischen Ort zurückgekehrt. Alle Informationen zur Sonderausstellung finden sich hier.

Die Prinzessinnenbibliothek:
Sofia Albertina von Schweden und ihre Bücher,
vom 08. Juli bis 05. Oktober 2025,
Schloss Rheinsberg, 
Schloss Rheinsberg 02, 
16831 Rheinsberg.
Di bis So 10 bis 17.30 Uhr,
Eintritt: 10 (erm. 7) Euro.

(Robert Grieger/Pressemitteilung)

Sa, 19.07.2025

Das Gedicht im Anschlag – Ernst Jandl. Luchterhand würdigte den Wiener Dichter zum 100. Geburtstag.

„Herz am Bandl“: Ernst Jandl 100

Auch wenn es in seinem Spätwerk konventioneller und, ja, vor allem melancholischer zuging, ist das Werk Ernst Jandls (1925–2000), dessen Wiegenfest sich am 01. August zum 100. Mal jährt, vor allem für seinen experimentellen Sprachwitz und bis ins Serielle und Visuelle aufgebrochenen Furor, der sich in vielen berühmt gewordenen Vorträgen und Platteneinspielungen niederschlug, bekannt geblieben. Bei allem Spiel blieb der Wiener zeit seines Lebens auch stets politisch unbestechlich und der Kunst hingegeben, darin seiner Lebensmenschin Friederike Mayröcker (1924–2021) ähnlich. Zum runden Geburtstag hat ihm nun sein Verlag eine besondere Anthologie gewidmet: zwanzig der Luchterhand-Autorinnen und -Autoren wählten ihr liebstes Jandl-Gedicht aus und schrieben je ein Statement dazu. Auch wenn man sich leise befragt, ob es jenseits des Kosmos dieses ehrwürdigen und verdienstreichen Verlagshauses keine Jandl-Fans gibt, ist das doch höchst reizvoll, kommen hier doch mit Kerstin Hensel, Angelika Overath und Terézia Mora, mit Franz Hohler, Jaroslav Rudiš, Saša Stanišić, Michael Stavarič u. a. eine Reihe Stimmen zu Wort, die den Diskurs bestimmen und, ganz offenbar, mit ihrem „Herz am Bandl“ von Ernst Jandl (so Stavarič) hängen. Auch Judith Keller, Marica Bodrožić und Norbert Hummelt widmen sich dem Grantler; mehr noch: für Martin Becker entzaubert sich sein frühes Künstler-Posing anhand von Jandl im Nachhinein. Auf der märchenspur würdigt Kerstin Hensel zugleich Franz Fühmann (1922–1984). Erinnerungen gibt es, Bekunden, auch eine dramatische Durchführung zu E. J.s séance ... insgesamt herrscht ein Ton der Dankbarkeit und Zärtlichkeit in diesem Buch: Ernst Jandl würde es gefreut haben. Und auch sein ikonisches, man liest es sicher zunehmend beklommen, Gedicht lichtung gibt es: „manche meinen / lechts und rinks / kann man nicht / velwechsern. / werch ein illtum!“ Mögen da der Irrungen weniger werden. (Christof Bultmann, Regina Kammerer, Martina Klüwer und Miriam Spinrath (Hrsg.): Ernst Jandl zum 100. Lieblingsgedichte, ausgewählt und kommentiert von Luchterhand-AutorInnen. München: Luchterhand Literaturverlag 2025, geb. m. SchU, 176 Seiten, ISBN 978-3-630-87806-5, für 18 Euro.)

(André Schinkel)

Fr, 18.07.2025

In der KHB zuhause: Henri Matisses Blattfolge "Jazz". In den gebundenen Fassungen, verlegt von Tériade 1947, gehört es zu den wichtigsten Künstlerbüchern des letzten Jahrhunderts. Einige der insgesamt 20 Blätter sind in Bremen bei "Kunst fühlen" zu sehen.
Das berühmte Kupferstichkabinett der Kunsthalle in Bremen beherbergt über 220.000 grafische Objekte, Vorlagezeit: stets am Di 10–16 Uhr. | © Marcus Meyer

Sommertipp: Kunsthalle Bremen

Für Christian von Hoffen, in Dankbarkeit und Freundschaft.

Wen es im Sommer in den Norden zieht, der möge einen Stopp in Bremen erwägen. Die lebhafte Metropole an der Weser ist eine stolze, ausgewiesene Kunststadt mit einer Reihe beeindruckender Sammlungen rund um das Welterbe-Ensemble (Altes Rathaus und Roland) am Markt. Dort gibt es unterhalb des Markts auch gleich eine Kulturattraktion hohen Ranges zu sehen, die Böttchergasse, die 1926 u. a. von Bernhard Hoetger (1874–1949) errichtet wurde, mithin ein seltenes Beispiel für den Backsteinexpressionismus abgibt und Museen für Paula Modersohn-Becker (1876–1907) und die Sammlung Roselius beherbergt. Der Kulturtipp schlechthin aber soll für die Kunsthalle Bremen am Wall 207, inmitten eben der Kulturmeile der Weserstadt gelten. Das Haus dürfte eine der schönsten Kunsthallen Deutschlands sein und das einzige große Kunstgebäude daselbst, das über den Kunstverein Bremen e. V. in bürgerschaftlicher Trägerschaft ist. Es beherbergt in seiner fixen Sammlung Werke aus sieben Jahrhunderten Kunstgeschichte, darunter Großwerke von Vincent van Gogh, Pablo Picasso (das Café im Foyer der Kunsthalle heißt nach einem seiner ausgestellten Gemälde Sybille), Edvard Munch, Käthe Kollwitz oder der Worpsweder Künstler und Künstlerinnen. Neben der wachsenden Hauptsammlung (in der seit kurzem auch die Audvideo-Installation Pixelwald Wisera von Pippilotti Rist einen eigenen Bereich füllt) richtet die Kunsthalle immer wieder thematische und Sonderausstellungen aus, in diesem Sommer und Herbst sind das Kunst fühlen: Wir. Alle. Zusammen (bis 07.09.) und Mis(s)treated: Mehr als deine Muse! (bis 03.08.), die besonders berühren: Outsider Art und Kunst im Spiegel vom Leben mit Behinderung und Krankheit einerseits und: die künstlerischen Statements starker Frauen – Margit Manz, Yoko Ono oder Gabriele Stötzer, die sich aus dem patriarchalen Staubzopf der Szene kühn wie vehement befrei(t)en. Beide Ausstellungen sind interaktiv samt Schreib- und Bastelstraße sowie einer Schule der Empathie. Noch bis zum 27.07. gibt es französische Zeichnungen von Watteau bis Corot zu sehen; und ein Edeltipp für die Pirckheimer ist das Kupferstichkabinett der Kunsthalle, das 220.000 Grafiken beherbergt. Vorlagezeit für die zarten Objekte der Sehnsucht ist immer Dienstag von 10 bis 16 Uhr. Auch fein: das Weserburg-Museum. Und ... der Bus nach Worpswede fährt 52 Minuten!

(André Schinkel)

Do, 17.07.2025

"Münchner Buchfest" am 19.07.2025, von 12 bis 18 Uhr im Garten des Schleusenwärterhäuschens. Mit dabei: Florian L. Arnold mit seiner 'Edition Hibana'.

Münchner Buchfest am 19.07.2025

Das Münchner Buchfest im Garten des Schleusenwärterhäuschens (Zentralländstraße 35, 81379 München) geht in die vierte Runde. An der idyllischen Floßlände, zwischen Weinreben, Efeu und Isar, präsentieren unabhängige Verlage aus Bayern (darunter die Neu-Ulmer Edition Hibana mit ihren schönen Büchern, die Pirckheimer-Freund Florian L. Arnold betreibt) ihre Buchschätze, die nicht in jeder Buchhandlung zu finden sind: Von Stadtgeschichte über Architektur, Monacensia und Bavarica bis hin zu Belletristik, Krimis, Kinderbüchern, Kochbüchern und Kuriosem ist für jeden Geschmack etwas dabei. Eine wunderbare Gelegenheit, die Vielfalt der Münchner Szene zu entdecken! Neben dem Bücherbummel erwartet die Gäste ein Rahmenprogramm mit Lesungen von Münchner Autorinnen und Autoren sowie Live-Musik. Der Eintritt zum Buchfest ist frei.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mi, 16.07.2025

Berlin: African Book Festival 2025

In Other Worlds heißt das das Motto des diesjährigen African Book Festivals, das vom 18. bis 20. Juli in der Alten Münze zu Berlin (Molkenmarkt 02, 10179 Berlin) in der Nähe des und via S-Bahn gut über den Bahnhof Alexanderplatz erreichbar stattfindet. Kuratorin des ABF des Jahres 2025 ist Ivana Akotowaa Ofori, eine ghanaische Geschichtenerzählerin. Über sie heißt es: „Sie webt Worte in vielen Formen, darunter Belletristik, Sachbücher und Spoken-Word-Poesie. Als Absolventin des Clarion-West-Schreibworkshops wurde Akotowaa für verschiedene Preise nominiert, darunter das Miles Morland Writing Fellowship und die Nommo Awards. Ihre Arbeiten sind in Anthologien wie Africa Risen von Tor.com, Daring Shifts von Clinamen Editions und African Ghost Short Stories von Flame Tree Publishing erschienen. Ihre Arbeiten erscheinen auch in Online-Magazinen wie Jalada Africa und AFREADA. Ihre Debütnovelle The Year of Return wurde 2024 von Android Press (USA) und Smartline Publishers (Ghana) veröffentlicht.“ Und zum Festival selbst: „Vom 18.–20. Juli feiert das African Book Festival alle Arten von Speculative Fiction aus Ghana und darüber hinaus und nimmt euch mit in andere Welten. Folgt @akotowaa und @abfberlin auf Instagram, um keine Neuigkeiten zu verpassen. Es bleibt spannend!“ Bücherstände, Lesungen, Gespräche, Musik – Einblick in die Buchwelt Afrikas. Das ganze Programm des African Book Festivals findet sich hier. 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 15.07.2025

13.11.: IADM lädt zur Fach-Tagung nach München ein.

Herbst: IADM-Jahresfachtagung

Der Internationale Arbeitskreis Druck-Mediengeschichte e. V. lädt sehr herzlich zu seiner Jahresfachtagung am 13. und 14.11.2025 in das Deutsche Museum in München (Museumsinsel 01 in 80538 München) ein. Thema des Treffens: Bilderdruck zwischen Kunst, Wissenschaft und Gewerbe. Produktion und Rezeption kolorierter Grafik und Fotografie. Der IADM hat den Beschluss gefasst, sein Arbeitsfeld über die Förderung der Druckkunst hinaus auszuweiten und mit Mitgliedern aus Vereinen, Museen und Bildungsinstitutionen mit ähnlichen Interessenslagen näher ins Gespräch zu kommen. Der Kreis mit Sitz in Neumünster fokussiert uns darauf, die digitale Kultur der Gegenwart aus ihren handwerklichen und kulturellen Wurzeln heraus zu interpretieren und zu verstehen ... Diese breite Perspektive kann ohne interdisziplinären Dialog nicht in den Blick genommen werden. Mithin sind auch die Pirckheimer zur Tagung eingeladen. Alle Infos zum Treffen finden sich hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mo, 14.07.2025

Bibliophiles des Monats II: das neue Buch von Klaus Waschk, "Övelgönne" – verlegt bei Angeli & Engel.

„Zeichnungen gegen den Strich“ – Klaus Waschks ‚Övelgönne‘-Buch

Es ist die sechste Edition im kleinen, aber hochfeinen Programm von Angeli & Engel, dem Hamburger Verlag, den die im hanseatischen Norden beheimateten Pirckheimer-Freunde Rudolf Angeli und Peter Engel seit 2022 betreiben ... und nach Liebe, Lied & Untergang von 2024 schon das dritte Waschk-Buch in dessen Programm. In Övelgönne präsentiert Klaus Waschk, wie es im Untertitel heißt, Zeichnungen gegen den Strich, die den Stadtteil der Metropole am Elbstrand so einfangen, wie es dem Künstler ganz offenbar am liebsten ist: „Hinter Hecke und Rosen geschützt zu sitzen, zu betrachten, was so aufläuft, geschieht, vorbeizieht, das stelle ich mir als das Paradies des Zeichners vor: immer kritzeln zu können, wenn man mag, nicht bemerkt zu werden, wenn man es nicht will – und die Merkwürdigkeiten oder gar Absonderlichkeiten des menschlichen Verhaltens aus der Nahdistanz wahr- und ernstnehmen und aufzeichnen zu können.“ So beschreibt es Jürgen Bönig, viele Jahre Leiter der Abteilung Grafisches Gewerbe im Museum der Arbeit in Hamburg, der auch das Vorwort des Övelgönne-Buchs schrieb. Hört sich gut an, ist aber bei weitem nicht nur idyllisch: „Aber es darf daran gezweifelt werden, dass ihm immer alles so gefällt, was da vorbeizieht, so, wie er es zeichnet. Da geht es nicht andauernd gemütlich zu zwischen den Menschen, die er mit Bleistift umstrichelt, in Beziehung setzt zu anderen, bisweilen mit Farbstift überhöht, etwas merkwürdig bis grotesk verzogen … so wie er als Zeichner sich selbst oft mittenmang selbstironisch einbezieht.“ Waschk at it’s best. Die gesamte Auflage von 144 Stück ist signiert, 55 Exemplaren ist als Vorzugsausgabe eine originale Pastellzeichnung des Künstlers beigelegt. Die Standardausgabe schlägt mit 38, die exclusive mit 98 Euro zu Buche. Format: 21 x 29,7 cm. ISBN: 978-3-98249-803-4. Gestaltet wurde das Buch von Heiko Müller und Jürgen Meyer. Kaufinteresse? Man beeile sich.

(André Schinkel)

So, 13.07.2025

Wer hat Angst vorm Grumpy Guide? | © Anne Orthen

Vorsicht vor dem Grumpy Guide!

Er dürfte die Kreuzotter unter den Kunstführern sein, der Fliegenpilz, die Stinkmorchel zuweilen, der Grumpy Guide, den sich der Düsseldorfer Kunstpalast (Ehrenhof 4–5, 40479 Düsseldorf) leistet. Und doch stehen alle Schlange, ihn zu sehen, und die Termine sind bis zum Ende des Jahres ausverkauft. Joseph Langelinck (alias Carl Brandi) hat es bisher immer geschafft, die ehrwürdige Halle zum Beben zu bringen und seine Schäfchen mit Gepolter, Beschimpfungen und unverhofften Leistungskontrollen aus der Fassung zu bringen. Wenn man was anderes lernt in der Kunstschau: Furcht und Zittern, Verdatterung und Angst vor Fangfragen, dann ist ganz sicher der Grumpy Guide in der Nähe oder schon wieder vorübergerauscht, nicht ohne den einen oder anderen Besucher mit dem Hirn eines Hamsters versehen zu glauben. In Wirklichkeit ist es ein großer Spaß, Performance und Entertainment, nur, dass das vielleicht Herr Langelinck, bei dem auch der Palast selbst sein Fett wegbekommt, nicht weiß. Das kunstfeine Haus ist Di–So 11–18, Do 11– 21 Uhr geöffnet, Mo geschlossen. Nur für Grumpy-Termine muss man sich bis 2026 gedulden. Die Info dazu gibt’s hier

(André Schinkel, nun auch schlecht gelaunt)

Sa, 12.07.2025

Das Bibliophile des Monats I: "Seumes Weg" von Eric Pawlitzky, erschienen beim Lunik-Verlag in Berlin.

Eric Pawlitzky: Auf „Seumes Weg“

Seumes Weg – eine Lockung seit 220 Jahren. Als der aus Poserna bei Lützen gebürtige Kursachse Johann Gottfried Seume (1763–1810) im Jahr 1803, inmitten eines hart von Kriegen zerklüfteten Europa, mit seinem Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802 reüssierte und so zur Ikone wurde, war damit zugleich die Sehnsucht nach einem friedlichen wie einigen Kontinent ausgedrückt. Bis heute ist der Gang Seumes durch seine Zeit Ausdruck dieses Desirs geblieben, sei es bei F. C. Delius etwa, Klaus Müller oder eben via Eric Pawlitzky, Fotograf und Autor aus Berlin, der sich 2022 eben auf jenen Weg machte und nun seine Dokumentation dieser Reise in lyrischen Miniaturen je auf der geraden und atmosphärischen Fotografien auf der ungeraden Seite von Seumes Weg vorlegt. Es sind dies Stills auf dem Gang durch einen Erdstrich, der bis vor kurzem geeint schien und sich nun, im Nachgang von Pawlitzkys Reise per pedes nur schwer wieder berappelt, ungewiss dessen, was kommt. Von Grimma nach Syrakus wanderte Pawlitzky auf der Spur Seumes jene klassischen 2.160 Kilometer, die auch sein Vorgänger unter die Füße nahm. Diese Form des langsamen Reisens zeugte eben die überaus reizvolle Melange aus Text und Bild im vorliegenden, querschmal in graues Leinen gefassten Opus, das sich auch gestalterisch als eine Art Tagebuch darbietet: hinter den Texten in Perlschrift schimmern noch faksimileartig handschriftliche Schatten hervor – auch die herrlichen Breitwandfotografien sind in kleinerer Perlschrift untertitelt, verzeichnen Ort, Land, Datum und die Zahl der zurückgelegten Kilometer. Auf den Ort, den Tag, die Situation wiederum reagieren die die Bilder begleitenden Gedichtnotate: „Falls ich heimkomm’, / hab’ ich was zu sagen. // Glaubt mir“, heißt es etwa auf Kilometer 2.146, auf der Via Appia in der klassischen Großlandschaft Latium. Durch fünf europäische Staaten geht die Reise, abseits des Wegs zuweilen und doch mittendrin. Und schafft ein Abbild Europas, wie es heute ist, auf der Spur des großen Vorausgängers. Erschienen ist der 200-Seiter bei Lunik in Berlin, durch einen beidseits offenen Schuber geschützt, und für 38 Euro ist das Kleinod zu haben. Und es erzählt von der Leidenschaft eines Künstlers und Wanderers dieser Zeit, der auf eine ganz eigene Weise auf die diffizilen Gebresten der Gegenwart eingeht. Ein schönes und berührendes, ja, ein zugleich hochaufregendes Buch. (Eric Pawlitzky: Seumes Weg. Fotografien und Texte, Berlin: Verlag Lunik 2025, Leineneinband im beidseitig offenen Schuber, 200 Seiten mit 95 farbigen Fotografien u. 95 vorangestellten Texten, ISBN 978-3-98223-854-8, 38 Euro.) 

(André Schinkel)

Fr, 11.07.2025

"Everything Matters" – Ausstellung zu Susan Sontag im Literaturhaus München. | © Catherina Hess/LHM

In München: „Everything Matters“

Abgesehen von einer Sommerpause im August ist die im Mai eröffnete Ausstellung Susan Sonntag:  „Everything Matters“ im Literaturhaus (Stiftung Buch-, Medien- und Literaturhaus München, Salvatorplatz 01, 80333 München) der bayerischen Kapitale noch bis zum 30. November zu sehen. „Für die brillante Essayistin, Schriftstellerin, Kulturbesessene war es gleichermaßen wichtig zu lesen, zu schreiben, zu schauen, zu handeln, zu leben. Die Ausstellung im Literaturhaus München stellt diese Ikone philosophischen Denkens im 20. Jahrhundert in fünf Stationen vor und inszeniert eine Zeitreise an ihren Lebensort New York und zu ihren Lebensmenschen“, heißt es im Text zur Schau auf der Seite des LHM. Die Ausstellung ist von Mo bis So 11 bis 18 Uhr, am Do 11 bis 20 Uhr zu sehen. Der Eintritt: 8 (ermäßigt 6 bzw. 3, letzte Runde ab 17.30 Uhr 4) Euro. Weitere Infos: hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 10.07.2025

Olaf Wegewitz: "Gleims Hüttchen", Collage (2025). Für die Schau wurden auch Gleim-Texte eingelesen, die auf der Webseite des Hauses eingestellt sind.

„Gleims Hüttchen“: Ausstellung mit Olaf Wegewitz im Gleimhaus

„... auf der Erde sind noch Freuden; / Komm Er nur, Er soll’s gestehn.“ Es sind nur wenig bekannte Verse, die Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719–1803) seinem Das Hüttchen widmete, das er als Refugium und Idyll ansah und dazu einlud, es mit ihm zu teilen. Gleim, ein Genie der Freundschaft, verfasste die kaum rezipierte Schrift 1794, und der Huy-Neinstedter Künstler und Naturphilosoph Olaf Wegewitz widmet sich ihm in seiner neuesten Ausstellung, die justament im Gleimhaus zu Halberstadt seit dem 21. Juni und bis zum 21. September zu sehen ist. Olaf Wegewitz, der auch als Buchkünstler von sich reden machte und 2021 mit dem Antiquaria-Preis geehrt wurde, entdeckte vor etlichen Jahren für ein Klopstock-Projekt (Klopstock gehörte als enger Freund Gleims zu dessen Umkreis) das Büchlein für sich und seine Arbeit: Wir sollten uns eine schöne Rast halten heißt nun seine Adaption zu Gleims Gedichten. Auf der Seite des Museums der deutschen Aufklärung heißt es: „Im Miteinander von Handzeichnung, Schabloniertem und Gedrucktem, von gegenständlichen Motiven, atmosphärischer Malerei und collagierten Schriftkarten, von Buch und Bildnis bietet Wegewitz Variationen über das Hüttchen dar. Vielfach bedient er sich dabei seiner Methode der Fortschreibung überlieferter Poesie und Bildkunst.“ Alle Infos zu Schau und zum Haus gibt es hier

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mi, 09.07.2025

Ab 11.09.: 25. Internationales Literaturfestival Berlin.

Literaturfestival im September

Vom 11. bis zum 24. September 2025 findet in Berlin das 25. Internationale Literaturfestival (ilb) in hoch-, mehr noch – höchstkarätiger Besetzung statt. So werden mit Herta Müller, Swetlana Alexijewitsch und Abdulrazak Gurnah gleich drei mit dem Literaturnobelpreis Geehrte erwartet. Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier werden zudem auch drei Booker-Preisträger in der Hauptstadt auftreten, Annett Gröschner wird dabei sein und Clemens Meyer natürlich, Katja Petrowskaja und neben zahlreichen anderen auch Leif Randt. Das Fest wird unter dem Slogan Glow stattfinden, die Festivalorte sind das Haus der Berliner Festspiele samt Festivalgarten, das Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung, die Heinrich-Böll-Stiftung, das Theater an der Parkaue und die Gelbe Villa. Das ganze Festivalprogramm gibt es hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)