Pirckheimer-Blog

Katalog

Fr, 22.03.2024

„Käthe Kollwitz“ im Städel Museum in Frankfurt a. M.

Kollwitz-Ausstellung Frankfurt am Main vom 20.03. bis 09.06.2024

Sie ist die berühmteste deutsche Künstlerin des vergangenen Jahrhunderts und dennoch eine große Ausnahmeerscheinung: Käthe Kollwitz. Das Städel Museum feiert ihre Vielfalt, Sprengkraft und Modernität vom 20. März bis zum 09. Juni 2024 in Frankfurt (Main) mit einer großen Ausstellung. Käthe Kollwitz (1867–1945) ging als Künstlerin eigene Wege: Sie entschied sich ebenso kühn wie zielstrebig nicht für Malerei, sondern vor allem für Druckgrafik und Zeichnung und fand darin zu einer eigenständigen Bildsprache von eindringlicher Unmittelbarkeit. In ihrer Kunst verhandelte sie aus neuer Perspektive existenziell menschliche Fragen, darunter auch viele unbequeme Themen, und wollte damit auf die Gesellschaft einwirken. Künstlerin und Werk wurden nicht zuletzt deshalb in Deutschland nach 1945 politisch vereinnahmt – eine Rezeption, die in der breiten Öffentlichkeit bis heute nachwirkt. Das Städel Museum (Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt am Main) ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet, am Donnerstag sogar bis um 21 Uhr – lediglich am Montag ist die Einrichtung geschlossen. Für die Frühlingsfeiertage (Ostern, Erster Mai, Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam) wurden die Öffnungszeiten jeweils auf 10 bis 18 Uhr festgelegt. Zur Ausstellung erschien ein Katalog bei Hatje & Cantz. Der Eintritt in die Schau kostet 16 (ermäßigt 14) Euro. Alle Informationen zur Exposition auf der Webseite des Museums.

(Robert Grieger/Pressemitteilung)

Mo, 26.02.2024

Susanne Evers: "Don Quichotte und Ragotin" (2004).

Don Quichotte und Ragotin

NEUES AUS ROBERTS KLEINER BÜCHERECKE

Vor zwanzig Jahren gab es eine spannende Ausstellung im Schloss Charlottenburg in Berlin, die ich damals auch besuchte und die mich begeisterte. Zu dieser erschien auch ein Buch, welches mich immer noch fasziniert. Mit Miguel de Cervantes’ (1547–1616) Meisterwerk Don Quichotte und Paul Scarrons (1610–1660) Le Roman comique begegnet uns ein neuer Heldentyp – der komische Held. Die Erlebnisse des Don Quichotte und des Ragotin stehen uns bis heute in einer Fülle lebhafter Episoden vor Augen. Im 18. Jahrhundert inspirierten sie vor allem französische Künstler dazu, die Geschichten bildlich umzusetzen. So schuf Charles Coypel (1694–1752) Gemälde mit den Abenteuern des Don Quichotte als Vorlagen für die Pariser Gobelinmanufaktur und Jean-Baptiste Pater (1695–1736) malte vierzehn Szenen aus dem Roman comique. Diese Gemälde und Tapisserien, die seit über 220 Jahren in den preußischen Königsschlössern beheimatet sind, werden zusammen mit den Kunstwerken aus ihrem Umfeld präsentiert. Der reich illustrierte Band von Susanne Evers, erschienen bei DuMont, stellt die herrlichen Meisterwerke der bildenden und angewandten Kunst in den Zusammenhang preußischer Geschichte und eröffnet damit völlig neue Einsichten in die literarischen Quellen und ihre Wirkungsgeschichte durch die Jahrhunderte.

Don Quichotte und Ragotin. Zwei komische Helden in den preußischen Königsschlössern – von Susanne Evers. Köln: DuMont Buchverlag 2004, 256 Seiten, ISBN 978-3-83217-427-9, die Ausgabe ist regulär vergriffen, aber antiquarisch für 10 Euro bei verschiedenen Anbietern günstig zu haben.

(Robert Grieger)

Do, 22.02.2024

"Fantasie und Wirklichkeit: Karl May in Amerika": die Sonderausstellung Karl-May-Haus ab 24.02.2024.

„Karl May in Amerika – Fantasie und Wirklichkeit“ ab 24.02.24

In seiner Fantasie erlebte der gebürtige Ernstthaler Karl May (1842–1912) alias Old Shatterhand in zahlreichen Büchern Abenteuer im Wilden Westen Amerikas. Die notwendigen Kenntnisse und Hintergrundinformationen dazu bezog er aus Reisebeschreibungen, die in seiner umfangreichen Bibliothek standen. Aber erst im Jahre 1908 bereiste May, 66-jährig, mit seiner zweiten Frau Klara die USA. Ihr Aufenthalt beschränkte sich auf Bundesstaaten an der Ostküste und dauerte nur knapp sechs Wochen – von Abenteuern keine Spur. Das Ehepaar übernachtete in komfortablen Hotels, fuhr auf dem Hudson stromaufwärts von New York nach Albany mit einem luxuriösen Dampfer und bevorzugte für die Wege von Stadt zu Stadt bequeme Eisenbahnwagen der Pullman Palace Car Co. Um sich in der ungewohnten Umgebung zurechtzufinden, diente dem Autor May der Baedeker Nordamerika aus dem Jahr 1904 als Hilfe. Das Buch befindet sich heute im Bibliotheksraum der Villa Shatterhand in Radebeul. Beim Blättern darin stellt man fest, dass May zahlreiche Stellen angestrichen hat, seine Markierungen beziehen sich ausschließlich auf Stationen der Reise von 1908. In der vom 24.02.2024 bis zum 16.02.2025 stattfindenden Sonderausstellung im Karl-May-Haus in Hohenstein-Ernstthal mit dem Thema Karl May in Amerika – Fantasie und Wirklichkeit wird erstmalig die Reise des Schriftstellers mit seiner Frau umfassend in Wort und Bild vorgestellt. Die begleitende Broschüre von Kurator Hartmut Schmidt bietet einen guten Überblick über den damaligen Verlauf. Das Haus findet sich in der Karl-May-Straße 54 in 09337 Hohenstein-Ernstthal.

(Robert Grieger)

Sa, 27.01.2024

"Judging a Book by Its Cover: Bookbindings from the Collections of the Grolier Club, 1470s–2020."

Judging a Book by its Cover

Die Ausstellung Judging a Book by Its Cover: Bookbindings from the Collections of the Grolier Club, 1470s–2020 zeigt mehr als 100 Einbände, die dem Club im Laufe seiner 140-jährigen Geschichte von seinen Mitgliedern geschenkt wurden (oder die von Mitgliedern hergestellt wurden). Der älteste Einband stammt aus dem Jahr 1473 (Josephus Jewish Antiquities, The Jewish War und Ecclesiastical History (Latin). Augsburg: Johann Schüssler, 1470), einer der modernen Einbände stammt vom deutschen Buchbinder Ulrich Widmann und ziert das Buch von Svato Zapletal Ich bin nur Flamme: Gedichte des Expressionismus (Hamburg: Svato Verlag 1999).

Zu den Aspekten der Ausstellung gehören: die Geschichte der verzierten Einbände, der Einband als Gegenstand der dreidimensionalen Kunst sowie mithin die Besonderheiten des Einbands als Sammlerstück. Ein ganz besonderes Augenmerk wird auf die Geschichte der Entwicklung dieser dekorativen angewandten Kunst durch den Verein gelegt. Der Kurator der Ausstellung H. George Fletcher, ein Mitglied des Grolier Clubs, vorheriger Astor Director for Special Collections von The New York Public Library und vorheriger Kurator von The Morgan Library & Museum berichtet darüber im Vorwort des die Exhibition begleitenden Katalogs, verfasst und kompiliert von Fletcher, der im Januar 2024 bei der University of Chicago Press druckfrisch erschienen ist: 

„Bucheinbände üben seit jeher eine starke Anziehungskraft auf Bibliophile aus und stellen eine wichtige Gattung in Sammlungen von Handschriften und gedruckten Büchern dar. Dies gilt insbesondere für den Grolier Club. Unsere Gründungsmitglieder, die vor genau 140 Jahren, im Januar 1884, mit der Gründung des Clubs begannen, waren motiviert, den Club zu gründen und zu fördern, weil sie das Gefühl hatten, unter Gleichgesinnten bibliophile Gleichgesinnte zu finden. Aus den historischen Aufzeichnungen geht hervor, dass ihnen die zeitgenössische Situation in Bezug auf die Bekleidung von Büchern besonders am Herzen lag. Die häusliche Szene war entmutigend: Bei den (...) Produktionen wurde säurehaltiges Papier verwendet, und die Einbände spiegelten nur zu gut den schwerfälligen Stil der damaligen Zeit wider. Der Umgang mit seltenen Büchern (...) war wesentlich schlimmer – der Stil überwog die Substanz, die Buchblöcke waren in Zwangsjacken verpackt, die von der Nutzung des Inhalts abhielten, und das Dekor war oft unsympathisch.“ 

Trotz der Möglichkeit, in Europa zu binden, waren die Sammler bestrebt, diese Kunst auch in der Neuen Welt zu entwickeln. Mehrere Clubgründer riefen die Club Bindery ins Leben und luden mehrere Meister aus Frankreich nach New York ein. Es wurden historische Exemplare gesammelt, Flüge organisiert und Ausstellungen veranstaltet. Zu den Glanzstücken der Ausstellung gehören Book of Hours mit Silberfiligran und Juwelen (1673), ein burgunderfarbener, vergoldeter Ziegenledereinband aus einer vatikanischen Buchbinderei, der Kardinal Basadonna geschenkt wurde (1674), und ein leuchtend grüner Seideneinband mit Blumenstickerei, der von May Morris (1862–1938), der Tochter von William Morris (1834–1896), entworfen wurde (etwa um 1888).

Die Abbildung 2 zeigt den Catalogue of Original and Early Editions of Some of the Poetical and Prose Works of English Writers from Langland to Wither, New York: The Grolier Club 1893. Irene Nichols schuf diesen Inbegriff des Englischen Gartens für Samuel Putnam Avery (1822–1904) und vollendete ihn im April 1895 in ihrem Atelier in Westminster. Avery bewahrte dieses Buch in seiner Hausbibliothek auf und vermachte es seiner Enkelin. Das Werk ist eine Schenkung von Amy Welcher aus dem Jahr 1992. Und als Beispiel aus der Gegenwart auf Abbildung 3: Svato Zapletal, Ich bin nur Flamme: Gedichte des Expressionismus, Hamburg: Svato Verlag 1999. Die Linolschnitt-Illustrationen des Autors im Buch inspirierten den Künstler-Buchbinder Ulrich Widmann zu dem anspielungsreichen Einband in seinem Atelier in Freiburg im Breisgau im Jahr 2019. Er ist in einem freien, in sich geschlossenen polychromen Muster über Gold gefärbtes und bemaltes Cuir-Cisele-Kalb. Es wurde 2020 angekauft über den Treuhandfonds von Lathrop Colgate Harper ... Die Ausstellung des The Grolier Club ist seit dem 17. Januar und noch bis zum 13. April 2024 zu sehen. Alle Exponate von Judging a Book by Its Cover sind hier über die Verlinkung einzusehen.

(Maria Bogdanovich)

Di, 09.01.2024

26.01.–28.01.: die 61. Antiquariatsmesse in Stuttgart.

Antiquariatsmesse in Stuttgart

Die 61. Antiquariatsmesse Stuttgart findet vom 26. bis 28. Januar als größtes Schaufenster für wertvolle Objekte des Antiquariats- und Graphikhandels in Deutschland statt – und in diesem Jahr wieder am alten Standort, dem Württembergischen Kunstverein im Zentrum von Stuttgart. 57 Aussteller aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Dänemark, Italien und Großbritannien präsentieren ein hochklassiges Angebot bibliophiler Kostbarkeiten: Erstausgaben und Manuskripte, Inkunabeln und prachtvoll illuminierte Handschriften, Originalgraphik alter Meister, Künstlerbücher, Pressendrucke, bedeutende Werke aus Geistes- und Naturwissenschaft, Reiseberichte, Stadtansichten, Fotografien und Kinderbücher. Weitere Informationen auf der Site der Messe, dort kann auch der Katalog, den es auch in Druckform geben wird, abgerufen werden.

(Antiquariatsmesse Stuttgart/Pressemitteilung)

Sa, 30.12.2023

Barbara Beisinghoff: "Flügelschlag". Die Künstlerin stellt ab 14.01. im Stadtmuseum in Offenbach aus.

„Alabasterspur“ in Offenbach

Barbara Beisinghoff stellt in Offenbach aus. Sie schreibt in ihrer Einladung: „Vom 14. Januar bis 2. Juni 2024 ist meine Ausstellung Alabasterspur im Museum der Stadtgeschichte Offenbach zu sehen, Eröffnung am 14.01. mit Dr. Stefan Soltek, Führung und Gespräch im Mai im Erich Martin Raum/Graphische Sammlung und mit zwei Workshops in der Druckwerkstatt des Bernhardbaus. Alabasterspur bezeichnet den oft langwierigen Prozess der Veränderung und Klärung meiner Radierungen.“ Die Vernissage findet um 11 Uhr statt. Auch sonst ist die Künstlerin im beginnenden Jahr überaus aktiv: So wird ihr Künstlerbuch The Angel is my Watermark Ende des kommenden Monats im Rahmen der Wanderausstellung A Radical Alteration: Women’s Studio Workshop as a Sustainable Model for Art Making in San Francisco im Center for the Book gezeigt. Die Schau, die bis 2025 durch die USA reist, wurde kuratiert von Maymanah Farhat. Der Katalog dafür ist in Vorbereitung. Auch die Leipziger Buchmesse im März, die BuchDruckKunst in Hamburg und die Buchkunst Trier im April stehen auf dem Plan. Alle Infos dazu auf der Webseite der Künstlerin.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 03.10.2023

Noch bis 08.10. in Berlin: "World Framed" (hier: Matt Mullican und Jorinde Voigt) im Kupferstichkabinett.

„World Framed“: Zeichenkunst im Berliner Kupferstichkabinett

Noch fünf Tage, bis zum 08.10.2023, ist die erfolgreiche Ausstellung World Framed im Berliner Kupferstichkabinett (Besuchereingang: Matthäikirchplatz, 10785 Berlin) zu sehen. Die erfolgreiche Kooperation zwischen dem Kupferstichkabinett und der Schering Stiftung begeht im Jahr 2023 ihr 15-jähriges Jubiläum. Aus diesem feierlichen Anlass wird die daraus hervorgegangene Sammlung zeitgenössischer Zeichenkunst mit einer Sonderausstellung gewürdigt. Der Bestand umfasst nun über 130 Arbeiten aus den 1970er Jahren bis in die unmittelbare Gegenwart von 30 hochkarätigen, nationalen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern, darunter N. Dash, Nadine Fecht, Dan Graham, Julie Mehretu, Matt Mullican, Carsten Nicolai, Tomás Saraceno und Jorinde VoigtSich dem forschenden Künstler-Blick, sich der Verbindung von Kunst und Wissenschaft zu widmen, bildet den Schwerpunkt der Sammlung Schering Stiftung im Kupferstichkabinett. Im Fokus steht die zeitgenössische, abstrakte Zeichenkunst, dessen Ausgangspunkt die Linie und dessen variantenreiche Ausformulierung bildet. Auch werden die Grenzen, Grenzerweiterungen und Medienübergriffe in der Zeichnung thematisiert. Die Schau war von einem umfangreichen Beiprogramm flankiert, es erschien ein Katalog. Die in der Gemäldegalerie gezeigte Dürer-Schau zum Einfluss des Nürnberger Genies auf die Renaissance ist noch bis zum 15.10.2023 zu sehen.

(Kupferstichkabinett Berlin/Pressemitteilung)

Do, 28.09.2023

Fritz Nolde, das Aquarell "In der Zelle" von 1934.
Karl Nolde: "In der Zelle", Feder und Tusche, um 1934.

Nolde und Nolde in Wittenberg

In der Wittenberger Cranach-Stiftung, dem ehemaligen Wohnhaus der Cranachs, stellt Pirckheimer-Freund Dr. Gerd Gruber wieder Werke aus seiner Sammlung aus, und erneut richtet er den Blick auf weniger bekannte und in Vergessenheit geratene Künstler: Fritz und Karl Nolde aus Leipzig. Die Exposition befindet sich mitten im Herzen der ehemaligen kursächsischen Hauptstadt, und die Gebäude, in denen sie gezeigt wird, gehören zum engen Umkreis des UNESCO-Weltkulturerbes der Lutherstätten in Wittenberg und Eisleben (Markt 4, 06886 Lutherstadt Wittenberg).

Söhne eines Tischlers, wurden sie in Leipzig geboren, Karl im Jahr 1902 und Fritz zwei Jahre später. Beide studierten nach einer Berufsausbildung an der Staatlichen Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe und wurden Mitglied der Leipziger Ortsgruppe der Assoziation Revolutionärer Bildender Künstler (ASSO). Wegen ihres Engagements für die KPD wurden beide verhaftet und zu Zuchthausstrafen verurteilt. Karl Nolde war 19331935 inhaftiert, nach seiner Freilassung emigrierte er in die Tschechoslowakei und danach über London in die USA. 1937 wurden zwei seiner Werke als „entartete Kunst“ aus Museumsbesitz beschlagnahmt. Karl Nolde starb 1994 erblindet in Mexiko.

Fritz Nolde befand sich 1934–1935 und erneut 1941–1943 in Zuchthaushaft. Unmittelbar aus dem Zuchthaus wurde er in das Strafbataillon 999 geschickt. Aus englischer Kriegsgefangenschaft kehrte er 1947 nach Leipzig zurück und starb 1980 in Potsdam. Von den fast einhundert Werken (Aquarelle, Zeichnungen und Ölbilder) die sich von beiden Künstlern in der Sammlung Gruber befinden, werden etwa fünfzig in der Ausstellung gezeigt. Neben farbintensiven Aquarellen aus den 1920er Jahren sind auch Zeichnungen zu sehen, die in der Nazihaft entstanden. Ebenso werden in der Schau Kopien von Dokumenten, wie Gerichtsurteile, Gefängnisunterlagen und schließlich das Dokument, in dem Karl Nolde 1940 die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt wurde, gezeigt.

Um die beiden Künstler, die nicht mit Emil Nolde verwandt sind, wieder etwas bekannter zu machen, erschien eine kleine Publikation mit 32 Seiten und 23 Abbildungen, die für 4 Euro plus Versandkosten zu beziehen ist bei: Cranach-Stiftung Wittenberg, Markt 4, 06886 Lutherstadt Wittenberg, auch ein Bezug über das Internet und per Telefon ist möglich, über die Webseite der Stiftung: www.cranach-stiftung.de, die Mailadresse info@cranach-stiftung.de und die Telefonummer (03491) 42 01 90Die Ausstellung in Wittenberg ist bis zum 28.01.2024 zu sehen.

(Gerd Gruber/Pressemitteilung)

Sa, 23.09.2023

Winckelmann-Museum in Stendal in der Altmark.
Per Flodings Reproduktion einer Handzeichnung von François Bouchers „Apollon et Daphné“. Die Schau in Stendal ist mit vielen Leihgaben aus Trier bestückt.

„Unschuldige Betrügereien“

Unschuldige Betrügereien. Reproduktionsgrafik nach Handzeichnungen – mit den Leihgaben der Graphischen Sammlung der Universität Trier ist die neueste Ausstellung der Winckelmann-Gesellschaft (Winckelmann-Gesellschaft e. V. mit Winckelmann-Museum, Winckelmannstr. 36–38, 39576 Stendal) bestückt, die am 23. September eröffnet wird und bis zum 26. November 2023 gezeigt wird. Die Handzeichnung gilt, insbesondere in Gestalt der schnell hingeworfenen Skizze, als das persönliche Signum von Künstlerinnen und Künstlern schlechthin. Sie erscheint damit als unwiederholbar. Der Versuch ihrer Vervielfältigung nun stellt eine der großen Unternehmungen und einen Motor technischer Innovationen in der Druckgrafik des 18. Jahrhunderts dar, einer Zeit, in der das theoretische wie sammlerische Interesse an der Zeichnung an Bedeutung gewann.

Die Ausstellung zeigt Werke bedeutender Druckgrafikerinnen und -grafiker auf diesem Feld, wie etwa Gilles Demarteau (1722–1776), Cornelis Ploos van Amstel (1726–1798) sowie Francesco Bartolozzi (1727–1815), Per Gustaf Floding (1731–1791), Maria Katharina (1747–1794) und Johann Gottlieb Prestel (1739–1808), Richard Earlom (1743–1822) oder Adam von Bartsch (1757–1821). Die dabei auftretende große Bandbreite druckgrafischer Verfahren lässt den großen Einfallsreichtum erkennen, der nötig war, um vor der Erfindung der Lithografie 1797/1798 den besonderen Charakter der Handzeichnung zu imitieren. Mit Radierung, Camaieu-Schnitt, Mezzotinto, Punktier- und Crayonmanier, Aquatinta und weiteren bekannten Verfahren erzielten die Reproduzenten eindrucksvolle augentäuscherische Effekte bis zur fast vollständigen Faksimilierung des Originals.

Die Ausstellung versammelt Blätter aus bedeutenden Mappenwerken nach Handzeichnungen der Zeit, darunter auch einige Blätter aus dem Kompendium von Reproduktionsstichen des Radierers Bernard Picart (1673–1733), das 1734 postum unter dem Titel Impostures innocentes (etwa: Unschuldige Betrügereien) erschien. Anders als der Titel vermuten lässt, zielte Bernard Picart jedoch nicht auf Täuschung. Vielmehr sollten Gemälde und Zeichnungen verschiedener Meister in der Reproduktion dem direkten Vergleich zugänglich gemacht werden. Auf diese Weise begründeten solche Mappenwerke wie die Impostures innocentes oder der etwa zeitgleich entstandene, ungleich berühmtere Recueil Crozat (1729) ein Publikationsformat, das eine Vielzahl neue Wege ebnete.

Die Ausstellung wirft somit auch Schlaglichter auf die Kunstkennerschaft des 18. Jahrhunderts und ruft einmal mehr in Erinnerung, wie sehr Kennerschaft und Kunsthistoriographie lange Zeit auf Bilder angewiesen waren, für die zwar unisono „Originaltreue“ in Anspruch genommen wurde, die jedoch ihre Vorlagen mitunter recht eigensinnig wiedergaben. Die Exposition war zuvor vom 15. Februar bis 31. März im Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München zu sehen. Zur Schau ist ein Katalog, herausgegeben von Stephan Brakensiek und Ulrike Keuper, erschienen: Unschuldige Betrügereien. Reproduktionsgrafik nach Handzeichnungen, Trier 2023 (Kataloge der Sammlungen der Universität Trier, Band 10). Das Winckelmann-Museum ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eingang befindet sich in der Winckelmannstraße 38. Der reguläre Eintritt beträgt 7 (ermäßigt 5) Euro, es gibt eine Reihe Rabattsysteme für den auch nur teilweisen Besuch der Einrichtungen des Hauses. Das Museum in Stendal ist mittlerweile barrierefrei zugänglich. 

(Winckelmann-Gesellschaft e. V./André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 09.07.2023

Professor Dr. Hans-Walter Stork, Direktor der EAB in Paderborn. | © Theologische Fakultät Paderborn

Druckfrischer Exlibris-Katalog

Exlibris in den Büchern der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek Paderborn – dieser höchst fundierte Auswahlkatalog erschien, worauf Klaus Rödel im jüngsten FISAE-Newsletter nochmals verweist, anlässlich der Jahrestagung der Deutschen Exlibris Gesellschaft (DEG) im Mai 2023 in Paderborn, bei der die DEG auch beschloss, den Zusatz Forum für Kleingrafik einzuführen: „Bereits 2017 hatte die DEG eine Jahrestagung in Paderborn abgehalten und dabei auch die Erzbischöfliche Akademische Bibliothek besucht, deren Exlibris in einer Kabinettausstellung präsentiert wurden. Einen Katalog gab es damals leider nicht. Umso erfreulicher ist die Veröffentlichung dieses Katalogs, der ein wichtiger Beitrag zur Literatur über das Exlibris ist und hoffentlich viele Freunde finden wird. Hans-Walter Stork hatte ja bereits in seinem hervorragenden Vortrag während des Besuches der Bibliothek der EAB einen Vorgeschmack auf sein fundiertes Wissen im Bereich [des] Exlibris gegeben, und nun ist es für alle zugänglich, die sich diese ausgezeichnet illustrierte Veröffentlichung (Hans-Walter Stork: Exlibris in den Büchern der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek (EAB) Paderborn. Ein Auswahlkatalog. Paderborn 2023. Broschur, 128 Seiten, 25 x 18,5 cm, ISBN 978-3-982523-0-4) anschaffen. Interessenten wenden sich bitte an die Mail info@eab-paderborn.de.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mo, 29.05.2023

Claudia Berg: “Canal Grande" (am Ca’ d’Oro, Venedig), Kaltnadelradierung, entstanden 2021 und 2022.
Claudia Berg: “Blick zu Santa Maria della Salute" (am Canal Grande, Venedig), Kaltnadel, 2021/2022.
Claudia Berg: "Blick zum Palazzo Balbi" (Venedig, am Canal Grande), Kaltnadelradierung 2021/2022.

Claudia Berg: Reise nach Venedig

Reise nach Venedig: Sie darf mit Fug und Recht als eine der bedeutendsten Grafikerinnen gelten, die der kulturellen Großlandschaft Mitteldeutschland entstammt: Claudia Berg, deren Werk mittlerweils weit über den deutschsprachigen Raum hinaus wirkt. Die vielfach – so 2022 mit dem renommierten Hans-Meid-Preis – Geehrte stellt noch bis zum 15. Juni in der halleschen Galerie Erik Bausmann (Martha-Brautzsch-Straße 13, 06108 Halle an der Saale) aus. Zu sehen sind venezianische Blicke in Zeichnung, Öl und ihrer Meistertechnik, der Kaltnadelradierung

Das Ausstellungshaus, 1990 in Mainz gegründet, residiert seit 2019 in der Saalestadt und widmet sich den Großen in der Bildenden Kunst der Moderne bis den Weitblickenden der Gegenwart. Im Kanon Bausmanns ist Claudia Berg eine der Stammkünstlerinnen – das Gros ihrer jüngeren, sich technisch erheblich aufweitenden Arbeiten wurde erstmals hier gezeigt, wie eine beeindruckende Reihung an Exhibitionen im Archiv beweist. Der jüngste Katalog der Galerie vereint ihre Bilder in Öl, einer wie auch die übermalten Radierungen noch recht jungen Werkstrecke in ihrem Œuvre.

Darin finden sich wiederum zahlreiche der Venedig-Motive, die ihre Arbeit an- und umtreiben. In der Schau kombinieren sie sich mit den Sepiatuschzeichnungen und Radierungen der Hallenserin, die nach dem Studium und der Meisterschülerzeit an der Burg Giebichenstein (die Künstlerin studierte bei Thomas Rug, sicher eines der bedeutendsten Grafik-Lehrer der letzten Jahrzehnte, aus dessen Lehre weitere bedeutende Künstlerinnen wie Claudia Bergs Schwester Susanne Theumer, Franca Bartholomäi, Andrea Ackermann oder Sara Möbius hervorgingen) mit zahlreichen Zyklen, Mappen und originalgrafischen Büchern sowie Buchcovern an die Öffentlichkeit trat. 

Immer wieder gibt es darin Bezüge zu ihrer Herkunft und zur Literatur. Beeindruckend sind ihre Folgen zum Mansfeld etwa oder zu Lessing. Seit einigen Jahren nun hat Claudia Berg den Süden entdeckt, ist Italien ihre künstlerische Herzensheimat geworden. Und das ihr ganz eigene Prinzip „Verdichtung durch Reduktion“ wechselte auch in andere Genres: Aquarelle entstanden, übermalte Drucke, seit etwa drei Jahren auch Gemälde. Eben die letztere Transformation sieht Helmut Brade, der große hallesche Plakatkünstler und Freund, in seiner Laudatio zur Schau als folgerichtig an:

„Sie hatte einen Punkt erreicht, wo eine Steigerung nicht mehr ohne weiteres möglich war. Die Steigerung war eben Italien und die Farbe. Das führte unausweichlich zur Malerei. [] Und nun noch Venedig, eine Stadt der Nebel und Spiegel, eine Stadt aufgelöster Bildwelten, das Gläserne und das Spitzenhafte, eine Stadt des magischen Lichts und der Unschärfe, wo die Konturen im Licht der Farbe untergehen. Für sie war das“, so Brade, „ein Geschenk im richtigen Augenblick.“

Nun, auch einen Eindruck von ihren meisterlichen Kaltnadelradierungen (vgl. den Bildteil) muss man sich verschaffen. Die Ausstellung in Halle ist noch bis zur Mitte des kommenden Monats von Montag bis Freitag von 12 bis 18 Uhr und sonnabends von 11 bis 14 Uhr zu sehen. Und im Übrigen ist Claudia Bergs Kunst zudem Teil der Edition Pirckheimer – in der zweiten Folge der bibliophilen Publikation der Pirckheimer-Gesellschaft, die auf der Leipziger Buchmesse im April 2023 der Öffentlichkeit präsentiert wurde, ist die Grafikerin mit einem Blatt vertreten. 

(André Schinkel)

Mo, 01.05.2023

Der Katalog zur Albertina-Ausstellung: "The Print".
Farblithografien von Henri de Toulouse-Lautrec: "La loge au Mascaron Doré"/"La grande loge" (1894/97).

Wiener Albertina: Druckgrafik aus sechs Jahrhunderten

Die Wiener Albertina zeigt bis zum 14. Mai (erster Teil) bzw. 23. Juli (zweiter Teil) 2023 eine retrospektive Ausstellung zur Geschichte der Druckgrafik – vom späten Mittelalter bis ins frühe 21. Jahrhundert. Im Mittelpunkt der Schau steht dabei die Geschichte der Gravurtechnik, zu deren Entstehung und Entwicklung zwei Faktoren beitrugen: die Erfindung des Buchdrucks und die Herstellung von Papier. Im 15. Jahrhundert entwickelten sich Holzschnitt, Kupferstich und Radierung. Die Lithografie zu Beginn des 19. Jahrhunderts ermöglichte die Herstellung großer Auflagen und wurde schließlich in der Technik des Siebdrucks weiterentwickelt. 

Es ist die Gegenüberstellung der Geschichte dieser Errungenschaften mit den eindrucksvollsten Beispielen im Laufe der Zeit, die die Ausstellung so faszinierend macht. Drei Teile der Ausstellung präsentieren unabhängige Konzepte für die Entwicklung dieser Kunst. Der erste Teil – Dürer, Munch, Miró. Die großen Meister der Druckgrafik – zeigt Werke der „Alten Meister“: Albrecht Dürer, Pieter Bruegel, Rembrandt bis zu Marc Chagall und Joan Miró. Teil zwei, Andy Warhol bis Damien Hirst – The Revolution in Printmaking, stellt die Werke von Künstlerinnen und Künstlern des 20. Jahrhunderts dar, die mit der Tradition brachen und sich Neuem zuwandten. 

Ergänzt werden die beiden großen Teile durch eine Ausstellung über den bedeutendsten Künstler des letzten Jahrhunderts, Pablo Picasso. In den endlosen Sälen des Museums wechseln sich eine Vielzahl grafische Blätter mit Video-Geschichten über die Entstehung eines Stiches in einer bestimmten Technik und mit kuriosen Ausflügen in die Geschichte der Stichtechniken ab. Ein zusätzlicher Bonus ist der umfangreiche Katalog The Print. Die jeweiligen Standorte der Albertina (Albertinaplatz 1, A-1010 Wien) und der Albertina modern (Karlsplatz 5, A-1010 Wien) sind täglich von 10 bis 18 Uhr (am klassischen Standort Mittwoch und Freitag zusätzlich bis 21 Uhr) geöffnet. Alle weiteren Informationen finden sich auf der Webseite der Einrichtung: www.albertina.at.

(Maria Bogdanovich)

Sa, 25.03.2023

Anlässlich des 90. Geburtstags der Künstlerin werden u. a. Collagen aus der Corona-Zeit im Augustinerkloster in Bad Langensalza gezeigt.

Elisabeth Weidemann zu Ehren

Sie gilt als künstlerische Instanz im Unstrut-Hainich-Gebiet die in Bad Langensalza lebende Elisabeth Weidemann, deren mutiges und eigenständiges Werk bereits in der späten DDR-Zeit Aufmerksamkeit erregte. Anlässlich ihres 90. Geburtstags richtete das Stadtmuseum im dortigen Augustinerkloster eine Sonderausstellung für die als Keramikerin und Bildhauerin, Malerin, Grafikerin und Collageurin Tätige aus, die soeben noch einmal bis wenigstens Ende April verlängert wurde. Gezeigt werden u. a. Collagen aus der Corona-Zeit, die teils von einem bissigen Humor und der Sehnsucht, sich wieder frei bewegen zu können, gezeichnet sind. Die Objekte, die sich teils in Zyklen bewegen und u. a. Elisabeth Weidemanns Weg von der bevorzugten Mischtechnik in den neunziger Jahren eben zur Collage im neuen Jahrtausend beschreiben, haben zum erheblichen Teil skurrile Betitelungen und sind nicht selten notizbuchartig gebündelt. Ein Teil dieser Bücher wird auch in der Exhibition gezeigt. Anlässlich der Ausstellung erschien auch ein umfangreicher und vielfarbiger Katalog, der die Entwicklung der Künstlerin in der Nachwende dokumentiert und nachzeichnet. Das Buch wurde von Elisabeth Weidemanns Tochter, der Schriftstellerin und ebenfalls Künstlerin Beate Weston-Weidemann kuratiert und betreut und trägt den die Arbeitsweise der Collageurin in mehrerlei Weise sprechend beschreibenden Titel exlibrisWeidemann. Begleitet werden die Abbildungen mit offziellen Grußworten, Wortmeldungen von Künstlerkolleginnen und Freundinnen sowie erläuernden Essays zu Leben und Werk. Schau und Katalog wurden vom Land Thüringen unterstützt und stehen unter der gemeinsamen Ägide der Thüringer Staatskanzlei, des Kunstwestthüringer e. V. und der Albrecht Kiesow Stiftung, die sich in die Realisierung des Projekts teilten. Weitere Infos zum Werk der Künstlerin finden sich auf deren Webseite.

(André Schinkel)

Mi, 08.03.2023

Dieter Goltzsches Zeichnungen und Grafiken: vom 16.03. bis 11.06. zu sehen in Kamenzer Malzhaus.

Dieter Goltzsche in Kamenz

Goltzsche – zur Literatur: Das Lessing-Museum Kamenz zeigt im Malzhaus (Eingang über das Museum der Westlausitz, Pulsnitzer Straße 16, 01917 Kamenz) vom 16. März bis 11. Juni im Rahmen der 54. Kamenzer Lessing-Tage eine Sonderausstellung mit Grafiken zur Literatur von Dieter Goltzsche. Der Berliner Maler und Grafiker, 1934 in Dresden geboren, hat ein umfangreiches, vielgestaltiges und unverwechselbares Werk geschaffen. Ein wichtiger, ja, zentraler Teil seines Œuvres sind die Arbeiten zur Literatur. Bis heute umfasst das Verzeichnis der von Goltzsche illustrierten Bücher und Künstlerbücher mehr als 70 Titel. Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt durch Goltzsches Arbeiten zur Literatur, wobei die Spannbreite von Äsop über E. T. A. Hoffmann, Novalis und Jean Paul, Gottfried Keller, Alphonse Daudet und Theodor Fontane bis zu Arno Schmidt, Sarah Kirsch und Heinz Czechowski reicht. Vertreten sind auch Grafiken zu Texten des sorbischen Dichters Kito Lorenc (1938–2017). Aus der virtuosen Verwendung der verschiedenen künstlerischen Mittel entsteht bei Goltzsche von poetisch zarten Darstellungen bis zu kraftvoll abstrakten Linienführungen ein ganz eigener Bilderkosmos. Die Werke des Künstlers gleichen dabei Andeutungen, die die Literatur umspielen, begleiten. Sie illustrieren nicht im engeren Sinne und eröffnen gerade dadurch dem Betrachter einen weiten Spielraum für die eigene Fantasie. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Die Ausstellung ist von Dienstag bis Sonntag 10–18 Uhr zu sehen. Weitere Informationen über die Webseite des Museums: www.lessingmuseum.de

(Sylke Kaufmann/Pressemitteilung)

Fr, 24.02.2023

"Meisterhafte Unikate" im Museum für Druckkunst.

100 Jahre Einbandkunst

Jubiläumsausstellung in einer ausgewiesenen Stadt des Buches: Meisterhafte Unikate: 100 Jahre Einbandkunst zeigt bis zum 7. Mai das Museum für Druckkunst Leipzig. Die Ausstellung findet anlässlich des 100. Jahrestags der Gründung der Meister der Einbandkunst MDE – internationale Vereinigung e. V. statt und gibt Einblicke in die Entwicklung des zeitgenössischen künstlerischen Einbands in Deutschland – von den Anfängen in den Handbindeabteilungen der Leipziger Buchbindereien im frühen 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Handgebundene Bücher, Buntpapiere, Gestaltungskonzepte, Werkzeuge, Materialien, Werkstattimpressionen dokumentieren die kontinuierliche Entwicklung der Einbandkunst, Wandel und Innovationen in Gestaltung und handwerklichen Techniken sowie Einflüsse aus den europäischen Nachbarländern an Beispielen der Meister der Einbandkunst. Für die Zeit der Ausstellung des renommierten Hauses in der Leipziger Nonnenstraße 38 ist ein umfangreiches Begleitprogramm, der Januar-Führung der beiden Kuratorinnen Claudia Richter und Claudia Dettlaff folgt eine zweite am Sonntag, den 26.02., um 12 Uhr, eine allgemeine Führung am 26.03. sowie zwei Spezialführungen zum Thema Buntpapiere mit Julia Rinck jeweils zur gleichen Zeit. Und am 02.04. gibt es als besonderes Special einen Oster-Familienworkshop zum Thema Kleisterpapiere. Zur Ausstellung erschien ein Katalog, der in der Ausstellung oder über die MDE-Geschäftsstelle erworben werden kann. Alle Informationen finden sich auf den Webseiten des Museums sowie der MDE-Vereinigung.

(André Schinkel/Pressemitteilung)