Pirckheimer-Blog

Nachruf

Do, 09.11.2023

Ein Freund der Bücher: Jürgen Engler (1945–2023).

Berlin: Trauer um Jürgen Engler

Große Betroffenheit löst die folgende Nachricht bei jedem Freund der guten Literaturzeitschrift, der Literatur, der Lyrik wie der Liebe zum schönen Buch aus: der Kulturwissenschaftler, Redakteur, Autor und Herausgeber Jürgen Engler, vor allem bekannt für seine langjährige Leitung eines der beiden maßgeblichen Literaturjournale im Osten von Deutschland, neue deutsche literatur (ndl), ist tot. Der gebürtige Dresdner, der in Leipzig studierte und promovierte, starb am 30.10. 78-jährig in Berlin; seine letzte Veröffentlichung, die Lyrische Menschenkunde, in der Anderen Bibliothek in diesem Jahr erschienen, ist somit zu seinem Vermächtnis geworden. Das Buch wurde im jüngsten Heft der Marginalien, denen Jürgen Engler als Kritiker, Essayist und stille Instanz für die vor allem lyrischen Ausgaben der Typografischen Beilage eng verbunden war, inhaltlich wie auch auf seine bibliophile Gestaltung hin besprochen. Von 1972 an, nach seiner Promotion, war Jürgen Engler als Redakteur unter anderem für die Weltbühne sowie die zweite große Literaturzeitschrift auf dem Gebiet der (ehemaligen) DDR, die Sinn und Form, tätig, nach der Wende auch verstärkt als Autor, Rezensent und Herausgeber. Von 1995 bis zu ihrer Einstellung 2004 leitete er die Redaktion der ndl. Die Titel vieler von ihm bei Aufbau herausgegebener Gedicht-Anthologien sprechen von seiner tiefen, innigen Liebe für die Gattung: Und in der Nacht ein Licht (Trostgedichte), In den sonnigen Beeten (Gartenlyrik), So knallvergnügt (Über das Glück), O süßes Nichtstun (Lob der Faulheit) ... Die literarische Welt verliert in dem Mann einen Freund der Dichter und großen Büchernarren

(André Schinkel)

Di, 31.10.2023

Der Autor Wulf Kirsten (1934–2022). | © Jens Kirsten
Der Band "Nachtfahrt" erschien im quartus-Verlag.

Bibliophiles des Monats: Wulf Kirstens „Nachtfahrt“-Prosa

Er war einer der bedeutendsten Lyriker der Gegenwart, ein akribischer und hochseismischer Bewahrer, Auffinder und Entdecker von Literatur, mithin der Nestor und Tribun der thüringischen Literaturszene: Wulf Kirsten, der, 1934 im sächsischen Klipphausen geboren, am 14. Dezember des letzten Jahrs im Alter von 88 Jahren in Bad Berka starb. Seit den sechziger Jahren war Weimar die Stadt seiner Wahl, hier entwickelte er zunächst ein hochwichtiges Wirken als Lektor des Aufbau-Verlags und reifte zugleich zum vielfach geehrten Dichter von hohen Graden, unter anderem mit dem Huchel-, dem Josef-Breitbach-Preis, einem Ehrendoktorat der Jenaer Universität und dem Thüringer Literaturpreis ausgezeichnet. Ein passionierter Wanderer und Landschafter, wurde seine Dichtung erinnernde Arbeit, Richtmaß, Vorbild einer Reihe jüngerer Dichter und Dichterinnen.

Kirsten, der auch ein hochambitionierter Herausgeber und Erfinder von Buchreihen war, ist auch für die auf Band Nr. 60 zulaufende Edition Muschelkalk verantwortlich zu machen, deren weitere und beherzte Herausgabe ich 2015 auf seinen Vorschlag als sein Nach-Nachfolger übernahm. So ist sein Wirken auf verschiedene Weise in der Welt geblieben und verankert. Dass das auch mit seinem Werk geschehe, ist nicht nur ein Wunsch der thüringischen Szene, die ihm so viel verdankt. Nun: Mit dem von Pirckheimer-Freund Jens-Fietje Dwars herausgegebenen ersten Nachlassband Nachtfahrt (Edition Ornament im quartus-Verlag, Bucha bei Jena 2023, 176 Seiten, ISBN 978-3-94764-652-4, 22 Euro) ist ein furioser Anfang gemacht. Das Buch enthält autobiographische Prosa und ist in der wunderbaren Essay-Unterreihe erschienen. Die Texte schließen an die vorhergehenden Prosa- und Essaysammlungen Kirstens an und zeigen ihn noch einmal in seiner ganzen Kraft des Schöpfens wie Erinnerns. In der Nachfolge seines 2000er Bands Die Prinzessinnen im Krautgarten widmet sich der Dichter in Nachtfahrt seiner erwachsenen Biografie. Das ist berührend, bewahrend, zuweilen skurril, immer authentisch und tief. Radierungen von Susanne Theumer begleiten das Buch, es sind mehrere Vorzugsausgaben erwerbbar. Regulär oder originalgrafisch: Eine bibliophile Kostbarkeit ist dieses Buch in jeder Ausführung. Und eine Empfehlung für alle Buch-Affinen!

Eine erste Lesung aus Nachtfahrt zum Gedenken an Wulf Kirsten fand am 01. Oktober in Gera statt, veranstaltet vom Herausgeber des Buches, Jens-Fietje Dwars, und Annerose Kirchner. Und weitere Veranstaltungen, unter anderem mit der Grafikerin Susanne Theumer oder dem halleschen Autor Wilhelm Bartsch, werden folgen. Im Übrigen ist auch ein originalgrafisches Buch mit Kaltnadeln Susanne Theumers zu acht nachgelassenen Gedichten Kirstens als 53. Druck in der Edition der Künstlerin in kleiner Auflage erschienen. Der Titel ist sympatrisch zur Nachlass-Publikation in der Edition Ornament: Abendlicht. Und auch ein Album amicorum, das Werk und den Nachhall Wulf Kirstens als Kollege und Freund in vielen Stimmlagen (Michael Krüger darunter, Volker Braun) würdigend, ist angekündigt und erscheint, herausgegeben von seinem Sohn Jens Kirsten, Wolfgang Haak und Christoph Schmitz-Scholemann, in Kürze. Ehre, wem sie gebührt ... So möge es sein.

(André Schinkel)

Do, 31.08.2023

Johann Wolfgang Goethes "Erotica" erschienen mit Zeichnungen von Gerd Mackensen in der Edition Ornament im quartus-Verlag Bucha bei Jena (2021).

Trauer um Gerd Mackensen

Für alle Freunde seiner unverwechselbaren Kunst noch schwer zu fassen, starb der Sondershäuser Künstler Gerd Mackensen (1949–2023) am 20. August dieses Jahres. Der in Nordhausen geborene Maler, Grafiker, Bühnenbildner, Fotograf und Bildhauer hatte Pirckheimer-Freund und Herausgeber einer Reihe von ihm gestalteter Bücher Jens-Fietje Dwars noch für den 21. September 2023 ein Künstlergespräch in der LiteraturEtage der Literarischen Gesellschaft Thüringen oberhalb der Weimarer Eckermann-Buchhandlung zugesagt – diese wird nun, im Angesicht des Trauerfalls, als Abend für Gerd Mackensen ausgerichtet. Dwars, der durch den Gedenk-Abend führen wird, und der Geschäftsführer der Literarischen Gesellschaft des Freistaats, Guido Naschert, schreiben dazu: „In Absprache mit der Familie möchten wir an dem Termin festhalten und zu einem Gespräch über sein Künstlerleben und Werk einladen.“ Weiter heißt es: „Dwars liest das Mackensen-Porträt aus seinem Buch Ateliergespräche, auf einer Leinwand zeigen wir Arbeiten des Bildermachers, und Freunde, Kollegen, Sammler und Bewunderer seiner Kunst sind eingeladen, miteinander ins Gespräch zu kommen ...“ Mackensen war sowohl mit freien Arbeiten als auch mit seinen Beiträgen zu Buchprojekten bekannt geworden, im quartus-Verlag, in dem J.-F. Dwars mehrere Buchreihen begründete und herausgibt und der auch Heimat der Zeitschriften Palmbaum und Marginalien ist, gab er unter anderem Bänden von Wolfgang Haak und Wilhelm Bartsch bildnerische Eleganz und Gestalt. Das schönste gemeinsame Projekt aber dürften die von Dwars ausgewählten und von Mackensen reich mit Zeichnungen ausgestatteten Erotica von Großmeister Johann Wolfgang Goethe gewesen sein, die als prächtiger Sonderband der Edition Ornament in mehreren feinen Formaten erschien und bei der sich bereits die gleichsam bibliophil zu nennende Normalausgabe lohnt. Der Abend für den Künstler am 21.09. beginnt um 19 Uhr, Karten für 8 (ermäßigt 5) Euro können im Vorfeld in der Eckermann-Buchhandlung im Untergeschoss, die sich wie das Büro der LGT und die LiteraturEtage in der Marktstraße 2–4 in 99423 Weimar befindet, erworben werden.

(André Schinkel)

Do, 24.08.2023

Der große Typograf Gert Wunderlich bei der Arbeit. Der Gutenberg-Preisträger starb am 15.08.2023.
Gert Wunderlich legte ein höchst umfangreiches, vielgestaltiges typografisches, buchgestalterisches und grafisches Werk (hier: Einband von "Rote Wut und schwarze Galle", Pirckheimer-Gesellschaft und Institut für Buchkunst an der HGB Leipzig, 1990) vor.

Trauer um Gert Wunderlich

Der große Typograf und vielfach national und international geehrte Schrift-Erfinder, Buch- und Plakatgestalter Gert Wunderlich (1933–2023), der zu den prägendsten Gestalten der Leipziger Typografen-Schule gehört, ist tot. Er starb, wie seine Tochter Sylke Wunderlich mitteilt, am 15. August. Wunderlich, der bereits 1979 mit dem Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig ausgezeichnet wurde, studierte an der HGB (Hochschule für Grafik und Buchkunst) Leipzig unter anderem bei Wolfgang Mattheuer und Albert Kapr. Nach einer Tätigkeit als Buchgestalter in Erfurt und Sekretär der Internationalen Buchkunst-Ausstellung in Leipzig kehrte 1966 für eine Aspirantur bei Kapr an seine Alma mater zurück, an der nach Stationen als Dozent, Assistent und Oberassistent schließlich die Professur für Buchgestaltung und Gebrauchsgrafik übernahm und die Klasse für Typografie/Buchgestaltung/Plakat leitete. Als renommierter Gestalter und Typograf kuratierte er in diversen Gremien die Schönsten Bücher aus der DDR, Schönste Bücher aus aller Welt sowie weitere Wettbewerbe und internationale Biennalen. Vielfach wurden Wunderlich Dozenturen, Professuren und Kuratoriumsmitgliedschaften im Ausland (Polen, China, Finnland ...) angetragen. 

Zentrum seiner Arbeit blieb stets Leipzig. Einen Namen machte er sich als Erfinder und Gestalter diverser Schriften, von denen sich vor allem die erstmals 1963/1964 entworfene und in zahlreichen Varianten in über siebzig Schriftsystemen weltweit verwendbare Maxima als großer Erfolg herausstellte. Die Groteskschriften der Maxima-Familie waren zeitweise einer der meistverwendeten Schriftfamilien überhaupt, sie finden bis heute Anwendung und weiteste Verbreitung im täglichen Leben (Bahnhofsbeschilderungen etwa, in der Minima-Variante auch in Telefonbüchern und vielfältigen anderen Publikationen); in der DDR waren die zahlreichen Varianten der Maxima die häufigste Schriftart in der Öffentlichkeit. Bis heute findet sie in nahezu allen Publikationsgenres Anwendung und wird beständig weiterentwickelt. 2006 wurde sie unter dem Namen Maxima Now redesignt. Sie ist in zahlreichen lateinischen, kyrillischen und griechischen Schriftschnitten samt Sonderzeichen und Medievalziffern verfügbar, wird in insgesamt 80 Sprachräumen verwendet.

Gert Wunderlich reüssierte zudem als Plakatkünstler von hohen Gnaden. Seine Plakatkunst gelangte bis nach Japan. Angeregt durch ihre Tochter, begannen diese, er und seine Frau Sonja Wunderlich, mit der er vielfach zusammenarbeitete, zudem mit dem Aufbau einer Sammlung von Emaille-Schildern, die es als Spielart der Gebrauchsgrafik vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu großer Verbreitung brachten. Teile der Kollektion, die bis dato etwa 700 Objekte umfasst, waren 2021 in einer Ausstellung im Leipziger Grassi-Museum unter dem sprechenden Titel Von der Blechpest zur Sammelleidenschaft zu sehen. Nicht zuletzt und vor allem aber auch wird Gert Wunderlich als einzigartiger Buchkünstler und -gestalter in Erinnerung bleiben, worauf Pirckheimer-Freund und Vorstandschef des Leipziger Bibliophilen-Abends, Dr. Thomas Glöß, in einem Nachruf verweist. Wunderlich, dessen von ihm gestaltete Bücher Legion sind und zugleich Ausweis eines expressiven, zugleich fürsorglichen und dem Gegenstand dienlichen Umgangs mit Text und Grafik, war Ehrenmitglied des LBA und wird auch auf diese Weise unvergessen sein.  

(André Schinkel)

Mi, 23.08.2023

Thomas Kuczynski starb am 19.08.23. | © Bernd Groß

Abschied von Thomas Kuczynski

Thomas Kuczynski, einer der beiden Söhne vom Gründungsmitglied (gegründet am 29.01.1956) der Pirckheimer-Gesellschaft, Jürgen Kuczynski (1904–1997), und wie dieser ein renommierter Wirtschaftshistoriker, Autor und Publizist, ist tot. 1944 im Londoner Exil seiner Eltern geboren, starb er am 19. August 2023 in seinem Berliner Heimatstadtteil Pankow. Für sein umfangreiches Wirken wurde Thomas Kuczynski, der einer Familie des sogenannten revolutionären Hochadels entstammte und dessen Vater in der Endzeit der DDR zu den wichtigsten Intellektuellen des Landes zählte, vielfach rezipiert und geehrt, so erhielt er für seine Theater-Adaption Karl Marx: Das Kapital Erster Band den Mülheimer Theaterpreis und den Hörspielpreis der Kriegsblinden. Thomas Kuczynski war es auch, der 2002 die 70.000 Bände fassende Bibliothek seines Vaters Jürgen und des Großvaters, Robert René Kuczynski (1876–1947), seinerzeit eine der größten privaten Bücher- und Kunstsammlungen des kleinen Landes, in die Zentral- und Landesbibliothek Berlin und damit in die öffentliche Hand überführte, wo sie 2003 Bestandteil der Historischen Sammlungen der Stiftung der Einrichtung wurde. Von 1972 bis 1991 arbeitete Kuczynski, der bei Hans Mottek promovierte, am Institut für Wirtschaftswissenschaften der Akademie der Wissenschaften der DDR, danach als freier Publizist und Autor. Eine seiner bekanntesten späten Schriften waren die Brosamen vom Herrentisch, 2004 im Verbrecher Verlag erschienen. Kuczynski wurde 78 Jahre alt.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 16.07.2023

Francisco Ibáñez (1936–2023) ist tot. | © Marta Pérez

Trauer um Francisco Ibáñez

Francisco Ibáñez, der Erfinder so anarchischer Kult-Comics wie Clever & Smart und Tom Tiger & Co., ist tot. Er starb, wie die Agenturen berichten, gestern im Alter von 87 Jahren in seiner Geburts- und Heimatstadt Barcelona. Zunächst auf seriösem Weg, arbeitete Ibáñez bis Ende der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts bei einer Bank. Überrascht vom Erfolg seiner beiden Ermittlerchaoten Clever und Smart, machte Ibáñez das Zeichnen zum Beruf, war für Zeitungen wie La Risa tätig und wurde zu einem der erfolgreichsten Comicautoren weltweit. Ab 1988 produzierte er jährlich sechs Alben bei Ediciones B. Sein Werk wurde wiederholt geehrt: 1994 erhielt er den Gran Premio del Salón Internacional des Cómic de Barcelona, 2002 die Medalla de Oro al mérito en las Bellas Artes.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 11.05.2023

Klaus Walthers "Lese-Verführer" bei Faber & Faber.
Walther bei einer Veranstaltung in Stollberg (2013).

Trauer um Klaus Walther

Die Pirckheimer-Gesellschaft trauert um ihr Mitglied, Vereinsfreund Klaus Walther (1937–2023), der am 10. Mai in seinem geliebten Erzgebirge starb, wie der Mironde-Verlag, in dem er neben anderen namhaften Verlagshäusern wie Faber & Faber, dtv und Das Neue Berlin und insbesondere im Chemitzer Verlag (den der gebürtige Chemnitzer viele Jahre leitete) Belletristik, Essays, Regional- und Sachbücher publizierte, mitteilt. Von Walther stammt der Satz, dass, wenn er aufhören müsse zu lesen, auch aufhören müsse zu leben. Dieses Leben für das Buch hat sich nun kurz nach der Feier seines 86. Geburtstags vollendet, als er in Lößnitz, seiner Kindheits- und Heimatstadt Zwönitz, deren Ehrenbürger er seit 2002 war, benachbart, von dieser Welt ging. 

Es bleibt, seine Bücher, Romane, Monografien und nicht zuletzt mehrere Lese-Verführer sowie Porträts und Gespräche mit Büchersammlern und im besten Sinne -narren, deren Bibliotheken teilweise selbst die Vorstellungen manches den heiligen Gegenständen mit den vielen Seiten auch überaus Zugewandten sprengt, wie auch sein immerwährendes Plädoyer für die Literatur in Ehren zu halten. Nach dem Abitur in Aue studierte Walther Journalistik und schließlich am legendären Literaturinstitut in Leipzig, wo er auch eine Zeitlang als Oberassistent tätig war. Von 1964 bis 1978 war er Lektor des Mitteldeutschen Verlags, danach leitete er das Bezirkskunstzentrum im damaligen Karl-Marx-Stadt. 1982 promovierte er mit einer literaturwissenschaftlichen Arbeit zu und Interpretation zu Leben und Werk von Bodo Uhse und wurde ab 1983 selbständig, Freiberufler.

Auf allen Gebieten der Literatur bewandert, arbeitete er seitdem als freier Verleger, Literatur-, Theaterkritiker und Autor. Nach der Wende leitete Walther von 1991 bis 2002 den Chemnitzer Verlag, das Buchprogramm der Freien Presse und war nach seinem Ausscheiden dort zudem als Berater und Herausgeber tätig. Er engagierte sich im Sächsischen Schriftstellerverein e. V. in Chemnitz und begründete 1991 die Buchhandlung Bücher Walther, die nunmehr Filialen in vier Städten hat. Zudem hatte er eine Zeitlang den Vorsitz für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im Börsenverein des Deutschen Buchhandels inne und war Mitglied des PEN seit 2002. Er veröffentlichte und gab über 40 Bücher im regulären wie bibliophilen Bereich heraus, es finden sich Krimis darunter, Huldigungen an das Erzgebirge, aber auch Monografien zu Weltliteraten. Einer der schönsten Titel des Goethe-Verehrers heißt: Mit Büchern leben, und damit sprach (ja, und: denn das bleibt ja bestehen, spricht) er wohl jedem Bücherfreund bis heute aus dem Herzen. Und ein anderer, 2014 wiederum bei Mironde erschienen: Haben Sie das alles gelesen? (Mitherausgeber: Dieter Lehnhardt), darin porträtiert einige der wohl vehementesten Büchersammler dieser Zeit.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Sa, 28.01.2023

Elfriede Weidenhaus: "Heilige Nacht", aquarellierte Radierung, o. J. | © www.grafikbrief.de

Trauer um Elfriede Weidenhaus

Über Klaus Rödel und den FISEA-Newsletter erreichen uns traurige Nachrichten: Bereits zum Beginn des Jahres starb die gerade in den Kreisen der Exlibris-Sammler und -Freunde beliebte Künstlerin Elfriede Weidenhaus (1931–2023). Der Rundbrief bringt den vollständigen Nachruf von Dr. Leo Fiethen, aus dem hier auszugsweise zitiert sei: „Sie war eine der produktivsten Grafikerinnen Deutschlands, der DEG über lange Jahre eng verbunden. Nun ist sie, noch bis wenige Tage vor ihrem Tod schöpferisch aktiv, in der Nacht vom 1. auf den 2. Januar 2023 im hohen Alter von 91 Jahren verstorben. Elfriede Weidenhaus wurde am 09.09.1931 in Berlin geboren. […] 1947 begann sie ein Studium an der Leipziger Kunstgewerbeschule. Max Schwimmer wurde ihr wichtigster und prägender Lehrer. […] 1953 übersiedelte sie in die Bundesrepublik […] 1990 verlegte sie ihren Wohnsitz von Stuttgart nach Erkenbrechtsweiler auf der Schwäbischen Alb, wo sie bis zu ihrem Tode lebte. Einen Schwerpunkt ihres buchschöpferischen Werkes bildet die Illustration klassischer Texte, herausgegeben als luxuriöse Handpressendrucke in geringer Auflagenhöhe [ab 1990 in der eigenen Zikadenpresse Erkenbrechtsweiler]. Die Anzahl ihrer Zeichnungen und Aquarelle ist außergewöhnlich hoch. […] Überliefert sind, und damit komme ich auf meine Anfangs-Bemerkung über ihre Produktivität zurück, mehr als 1.000 Lithografien und Radierungen.“ Grafiken von Elfriede Weidenhaus sind u. a. auf www.grafikbrief.de (O-Ton Wolfgang Grätz: „Da ist eine Große gegangen ...“) sowie auf www.art-exlibris.net eingestellt und einzusehen. 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 23.12.2022

Eckehart SchumacherGebler (1934–2022)
Zuletzt erschienen bei SchumacherGebler Haiku von Uwe Claus mit Zeichnungen von Olaf Stoy.

Ein Held für das Buch: Trauer um Eckehart SchumacherGebler

Als hätte das üble Schnitterjahr den Schlund noch immer nicht voll genug: Nunmehr ist auch der Tod von unserem Pirckheimer-Freund Eckehart SchumacherGebler zu beklagen. Der Drucker, Büchermacher und Honorarprofessor für Buchdruck an der Hochschule der Bildenden Künste Saar starb am 17. Dezember im Alter von 88 Jahren. Das vermeldet der Verein für die Schwarze Kunst e. V. aus Heidelberg in einem berührenden Nachruf. Er schreibt:

„Es gibt oder gab Menschen, bei denen sich der Gedanke an die Vergänglichkeit des Lebens nicht einstellen will, ohne die man sich eine, ‚seine Welt‘ nicht vorstellen mag. Sie schienen schon immer da zu sein und waren bis ins hohe Alter von scheinbar unbeugsamer Schaffenskraft. Eckehart SchumacherGebler war ein solcher Mensch. Bis zuletzt trieb ihn seine Leidenschaft für die Schwarze Kunst um, nahm er an Veranstaltungen teil wie der Verleihung des Gutenberg-Preises an ihn im Juni, oder er war auf Schriftsuche und fuhr vor allem immer wieder zwischen Bad Tölz und der Offizin Haag-Drugulin in Dresden hin und zurück.

Nun, nach 88 Jahren, hat seine Reise am 17. Dezember geendet, und die Gemeinde um die Schwarze Kunst wird sich ohne ihn weiter für den Erhalt und die Förderung des Buchdrucks einsetzen müssen. Der ‚Verein für die Schwarze Kunst‘ verdankt Eckehart SchumacherGebler nicht nur seine Existenz, sondern sein Wirken für den Erhalt und die Förderung des handwerklichen Buchdrucks hat uns, wie viele weitere Menschen, inspiriert und neue Zuversicht für unser Engagement vermittelt. Seine antreibende Schaffenskraft, sein enormes Wissen und sein geschulter, überaus präziser ‚typographischer‘ Blick werden uns – neben dem Menschen selbst – sehr fehlen. Sein Erbe aber werden wir bewahren.“

Die Verdienste Eckehart SchumacherGeblers sind in der Tat schwer zu überschauen. So rettete der aus einer süddeutschen Druckerfamilie Stammende nach der Wende die 1829 in Leipzig gegründete Druckerei Offizin Haag-Drugulin, deren Abwicklung und Umwidmung in ein Versandhaus drohte. SchumacherGebler gilt als Bewahrer unzähliger Bestände der Druckerei wie des DDR-Schriftbetriebs. Im Jahr 1994 gründete SchumacherGebler schließlich das Museum für Druckkunst in der Leipziger Nonnenstraße und rief die Leipziger Typotage ins Leben. Bereits 1997 erhielt er für seine überaus wirksame Arbeit den Antiquaria-Preis

Außerdem betrieb SchumacherGebler in Dresden eine Druckerei mit dem Namen Offizin Haag-Drugulin, ein Studio für Typografie sowie einen Verlag. Die Offizin Haag-Drugulin arbeitete noch im Handsatz und im Monotypesatz. In Verlag und Druckerei erschien u. a. Bücher zu Hans und Lea Grundig sowie die Bände Dresdner und anderer renommierter Autoren, darunter Michael Wüstefeld, Franz Hodjak und Richard Pietraß. Der jüngste Band, die Haiku-Sammlung Vokabeln des Lichts des Dresdner Dichters Uwe Claus mit Zeichnungen von Olaf Stoy, hatte am 6. Dezember Premiere. Die Welt der Bücherfreunde verliert einen ihrer wirksamsten Streiter.

(André Schinkel/Pressemitteilung) 

Do, 15.12.2022

Wulf Kirstens Band "flurgänger" erschien 2019 mit Grafiken von Susanne Theumer bei Thomas Reche.

Trauer um Wulf Kirsten

Die Verluste in diesem in vielerlei Hinsicht atemnehmenden Jahr sind groß – am 14. Dezember 2022 starb in Bad Berka mit Wulf Kirsten eine der bedeutenden Dichtergestalten unserer Zeit. Der einzigartige „Landschafter“, der sich mit seinen Gedichten, Erzählungen und Essays wie auch als Herausgeber von akribischer Genauigkeit und Weitsicht und große Gestalt des gesamtdeutschen Literaturbetriebs einen bleibenden Namen machte, wurde 1934 im sächsischen Klipphausen geboren, sein Lebensmittelpunkt war für viele Jahre die Klassikerstadt Weimar. Für sein Werk, das ab Ende der sechziger Jahre entstand und unter so sprechenden Titeln wie Stimmenschotter (1993), Wettersturz (1999), Die Prinzessinnen im Krautgarten (2000) oder Erdanziehung (2019) erschien, wurde Kirsten mit großen Ehrungen wie dem Huchel-, dem Breitbach- oder dem Ringelnatz-Preis sowie dem Ehrendoktorat der Universität Jena ausgezeichnet. Zuletzt erhielt der Autor, der zugleich Mitglied zahlreicher Akademien und Künstler-Sozietäten war, 2015 den Thüringer Literaturpreis. Im Freistaat begründete er in den 1990ern zunächst die Thüringen-Bibliothek und im Anschluss die bis heute existierende Edition Muschelkalk, die im Wartburg-Verlag erscheint. Auch im bibliophilen Bereich publizierte Kirsten immer wieder. Mit Susanne Theumer etwa verband ihn eine kongeniale Künstler*innen-Freundschaft, die sich in mehreren gemeinsamen Projekten niederschlug, so 2014 in was ich noch sagen wollte, herausgegeben von Jens-Fietje Dwars, und im wuchtigen Text-Bild-Band flurgänger, der im Verlag von Thomas Reche erschien. Die Literaturwelt trauert um einen unbestechlichen Dichter von Rang.

(André Schinkel)

Di, 13.12.2022

Wolf Erlbruch (1948–2022) ǀ © Françoise Saur

Trauer um Wolf Erlbruch

Wolf Erlbruch ist tot. Der international hochrenommierte Illustrator, Kinderbuchautor und Hochschullehrer starb am 11. Dezember im Alter von 74 Jahren in seiner Geburtsstadt Wuppertal. Um 1980 begann Erlbruch zu illustrieren, ab 1985 erschienen auch eigene Bücher. Sein größter Erfolg, Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat (Wuppertal 1989, mit Werner Holzwarth), reüssierte zum Best- und Longseller, wurde in 27 Sprachen übersetzt, verfilmt und vertont. Immer wieder gelangen ihm mit eigenen Texten ähnliche Erfolge, so mit Ente, Tod und Tulpe (München 2007), auch seine Kalender und Kartenserien sind Dauerbrenner. Für sein Werk wurde er, dessen Sohn Leonard Erlbruch ebenfalls Illustrator ist, vielfach geehrt. Der Peter Hammer Verlag, mit dem Erlbruch viele Jahre verbunden blieb, trauert um seinen maßgeblichen Künstler: „Der Verlag verdankt Wolf Erlbruch unendlich viel.“

(André Schinkel)

Sa, 12.11.2022

Ursula Paschke und Esteban Fekete.
In der Edition Anonyma erschien auch Ursula Paschkes Verzeichnis der Werke Esteban Feketes.

Trauer um Ursula Paschke

Am heutigen 12. November findet in Augsburg die Trauerfeier für Ursula Paschke (1934–2022) statt, die am 5.11. im Stadtteil Inningen am Südrand der drittgrößten bayerischen Metropole verstarb. Die gebürtige Düsseldorferin betrieb mehrere Jahrzehnte (1971 bis 2008) die Edition Anonyma in Mülheim an der Ruhr, wo sie lange lebte. In der Edition betreute sie exklusiv einen Großteil des Werks von Esteban Fekete (1927–2009), mit dem sie bis zu seinem Tod eng befreundet war, auch dokumentierte sie seine Arbeit im Anlegen eines Werkverzeichnisses, von dem Ursula Paschke die Bände 2 bis 4 herausgab und mithin zur Zeugin des bewegten Lebens dieses bedeutenden Holzschneiders wurde. Aus den gegenseitigen Besuchen in Deutschland und Irland (in dem Fekete eine späte Herzens-Heimat fand) resultieren eine Reihe Bücher und Reiseberichte (For sale etwa), auch berichtet die Editorin immer wieder in Aufsätzen, Vor- und Nachworten sowie Vorträgen vom Werk und Treiben des Künstlers, hielt Kontakt zu seinen Sammlern und zur zur Wahrung seines Œuvres und Andenkens gegründeten Fekete Stiftung in Roßdorf bei Darmstadt. Ihre Angehörigen widmen sich der Verstorbenen mit einer berührenden Traueranzeige, die einen kleinen Einblick in das unermüdliche und fürsorgliche Schaffen Ursula Paschkes gibt. In einer der nächsten Ausgaben der Marginalien erscheint mit Erinnerungen an Fekete im Übrigen ein Aufsatz unserer Mitglieder Christiane und Norbert Grewe, in dem auch Ursula Paschke noch einmal die ihr gebührende Würdigung erfahren wird.

(André Schinkel)

Sa, 13.08.2022

Im deutschsprachigen Raum wurde Sempés Zusammenarbeit mit Patrick Süskind berühmt.

Trauer um Jean-Jacques Sempé

Am 11. August starb, nur wenige Tage vor seinem 90. Geburtstag, der große französische Zeichner und Karikaturist Jean-Jacques Sempé. Geboren 1932 in Pessac, wurde er an der Seite von René Goscinny als Erfinder des Kleinen Nick weltberühmt. Die Geschichten des kleinen Nicholas, die letztlich immer gut ausgehen und somit auch als kreative Umdeutung der eigenen bedrängten Kindheit Sempés dienlich sein konnten, werden bis heute mit ungebrochenem Erfolg aufgelegt. Auch seine Karikaturen, seit Ende der Fünfziger in Zeitungen wie Journalen und seit 1960 nahezu jährlich in einem Band erscheinend, prägten Generationen. Im deutschsprachigen Raum durch den wundersamen Diogenes-Verlag mit Sitz in Zürich vertreten, geriet Sempé zu einem wenigstens europäischen Phänomen. Auch wenn er sich ansonsten mit dem Illustrieren der Werke anderer Schreiber zurückhielt, sind diese Beispiele besonders berührend. So gab er 1988 dem Kinderbuch Catherine Certitude des späteren Literaturnobelpreisträgers Patrick Modiano ein ganz eigenes Gepräge. Legendär ist Sempés Freundschaft mit Patrick Süskind, für dessen so rätselhafte wie begeisternde Novelle Die Geschichte von Herrn Sommer (1991)) sich die beiden zusammentaten. Auch aufgrund der kongenialen Zuarbeit Sempés ist dieses Buch ein Highlight in Süskinds so schmalem wie gewichtigem Erzählwerk. Im Gegenzug übersetzte Süskind einen Teil seines Werks und trug so zu dessen Verbreitung im deutschsprachigen Raum bei. „Mensch zu sein erfordert enorm viel Tapferkeit“ – in Frankreich galt Sempé im besten Sinne als Nationalheld. Seine letzte Karikatur, erst vor einigen Tagen erschienen, zeigt ein älteres Paar und, quasi als vorgeschicktes Memento mori, den Satz: „Denk daran, mich nicht zu vergessen!“ So sei es.

(André Schinkel)

So, 24.07.2022

Binette Schroeder: "Herr Grau & Frieda Fröhlich", Zürich 2021.

Trauer um Binette Schroeder

Bereits am 5. Juli starb mit Binette Schroeder (1939–2022) die – wie es ihr Mann Peter Nickl, mit dem sie viele gemeinsame Projekte verwirklichte, im Verbund mit Christian Raabe treffend formuliert – „Grand Dame der deutschen Bilderbuchillustration“. Ihre Bücher, beginnend mit dem legendären Erstling Lupinchen von 1969, verhalfen Schroeder zu internationalem Ruhm und wurden in vielen Ländern, flankiert von zahlreichen Ausstellungen, verlegt. Nach dem Studium in München und Basel entdeckte der Verleger Dimitri Sidjanski ihr großes Talent, seinem NordSüd-Verlag mit Sitz in Zürich blieb sie zeitlebens verbunden. Weiterhin erschienen ihre Werke bei Ellermann, Thienemann und Weitbrecht oder bei Walker Books in London. Binette Schroeder arbeitete unter anderem zu Michael Ende, viele ihrer Bücher wurden zu großen Erfolgen und mit zahlreichen Auszeichnungen wie dem Troisdorfer Bilderbuchpreis und dem Deutschen Jugendliteraturpreis geehrt. 2021 erschien von ihr Herr Grau & Frieda Fröhlich bei NordSüd. Ein letztes Bilderbuchprojekt, teilt Peter Nickl mit, muss nun unvollendet bleiben. Um die Pflege ihres Werks kümmern sich die Binette Schroeder Stiftung und die Stiftung Internationale Jugendbibliothek, die der Künstlerin ein eigenes Kabinett widmete. Und mit zauberhaften Werken wie Laura, LelebumDie Schattennähmaschine, Krokodil Krokodil oder dem viel diskutierten Froschkönig bleibt Binette Schroeder, bekannt für ihren sprühenden Humor und selbst leidenschaftliche Sammlerin von Bilderbüchern, auf berührende Weise in Erinnerung.

(André Schinkel/Pressemitteilung)  

Mo, 18.07.2022

Herbert W. Franke (1927-2022) auf der Transmediale 2010 ǀ © Shervin Afshar (CC BY-SA 3.0)

Abschied von Herbert W. Franke

Die europäische Kulturszene trauert um einen einzigartigen Pionier der Medienkunst, einen – was im Zeitalter der galoppierenden Fächerverengung allein schon Aufsehen erregt – universell Gelehrten und Tausendsassa, der als Wissenschaftler, bildender Künstler und Schriftsteller (sowie durchaus in steter Bereitschaft, diese Kosmen zu mischen) bis ins hohe Alter aktiv blieb und den Diskurs mitbestimmte. Am 16. Juli starb in seiner oberbayerischen Wahlheimat Herbert W. Franke, wenige Wochen nach seinem 95. Geburtstag.

1927 in Wien geboren, studierte Franke Physik, Chemie und Mathematik, Psychologie und Philosophie, begründete die Ars Electronica mit, lehrte in München, forschte zur Elektrotechnik, zu KI, zur Höhlenkunde, zur Tropfstein-Datierung ... Vor allem aber gilt er als „Dinosaurier“ der Computerkunst und -grafik. 1970 war er mit einem Siebdruck auf der Biennale vertreten. Ungezählt seine Bücher: Science-Fiction-Romane und -Erzählungen, Aufsätze, Gedichte. Seine letzte Aktion war der digitale Abverkauf seiner Serie Math art am 1. Juni, ganze 30 Sekunden brauchte er dafür. Zuvor hatte Franke, sich damit als einer der Vordenker des Metaverse erweisend, mit seiner Frau Susanne Päch in den 2000ern auf der Plattform Active Worlds die Z-Galaxy eröffnet, einen multimedialen Raum für Kunst.

Dort wie im Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe wird nun sein Vermächtnis gesammelt, bewahrt und für die Nachwelt von der Umtriebigkeit wie dem Geistesreichtum von Herbert W. Franke künden. Eine ausführliche Würdigung der Bedeutung Frankes als „philosophischer Fixstern“ für die westdeutsche utopische Literatur nach 1950 durch Norbert Grewe ist im Übrigen zu finden im 245. Heft (2022/2) der Marginalien, der Zeitschrift der Pirckheimer-Gesellschaft.

(André Schinkel)