Pirckheimer-Blog

Jürgen Kuczynski

Mi, 23.08.2023

Thomas Kuczynski starb am 19.08.23. | © Bernd Groß

Abschied von Thomas Kuczynski

Thomas Kuczynski, einer der beiden Söhne vom Gründungsmitglied (gegründet am 29.01.1956) der Pirckheimer-Gesellschaft, Jürgen Kuczynski (1904–1997), und wie dieser ein renommierter Wirtschaftshistoriker, Autor und Publizist, ist tot. 1944 im Londoner Exil seiner Eltern geboren, starb er am 19. August 2023 in seinem Berliner Heimatstadtteil Pankow. Für sein umfangreiches Wirken wurde Thomas Kuczynski, der einer Familie des sogenannten revolutionären Hochadels entstammte und dessen Vater in der Endzeit der DDR zu den wichtigsten Intellektuellen des Landes zählte, vielfach rezipiert und geehrt, so erhielt er für seine Theater-Adaption Karl Marx: Das Kapital Erster Band den Mülheimer Theaterpreis und den Hörspielpreis der Kriegsblinden. Thomas Kuczynski war es auch, der 2002 die 70.000 Bände fassende Bibliothek seines Vaters Jürgen und des Großvaters, Robert René Kuczynski (1876–1947), seinerzeit eine der größten privaten Bücher- und Kunstsammlungen des kleinen Landes, in die Zentral- und Landesbibliothek Berlin und damit in die öffentliche Hand überführte, wo sie 2003 Bestandteil der Historischen Sammlungen der Stiftung der Einrichtung wurde. Von 1972 bis 1991 arbeitete Kuczynski, der bei Hans Mottek promovierte, am Institut für Wirtschaftswissenschaften der Akademie der Wissenschaften der DDR, danach als freier Publizist und Autor. Eine seiner bekanntesten späten Schriften waren die Brosamen vom Herrentisch, 2004 im Verbrecher Verlag erschienen. Kuczynski wurde 78 Jahre alt.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 16.01.2022

Rainer Ehrt, Zerstreute Sammlung, VEVAIS Editions 2021

66 Jahre Pirckheimer-Gesellschaft

Am 29. Januar 1956 wurde die Pirckheimer-Gesellschaft gegründet. Grund genug, an diesem Tag ein Buch unter den Freunden, also nicht nur unter den Mitgliedern, unserer bibliophilen Vereinigung zu verlosen.

Zu gewinnen ist der nebenstehende, in der VEVAIS Editions erschienene Titel "Zerstreute Sammlung, Erotische Geschichten" unseres Mitglieds Rainer Ehrt. Zur Verlosung kommt die broschierte Ausgabe.
Layout und Satz des Buches übernahmen der Autor und Jörg Wachtel, der Satz erfolgte in Praho Pro und Neue Frutiger, Herstellungsdesign Alexander Scholz und Hans Jörg Rafalski, Druck und Verarbeitung Sportflieger Berlin, Endveredlung Ingrid Trommer, Königshain-Wiederau.

Weiterhin werden ausgewählte Titel der Reihe "Perlen der Literatur" zur Verlosung kommen, eine neue Reihe des Pirckheimers Ralf Plenz mit europäischen Autoren des 19. und 20. Jahrhunderts in bester Ausstattung, einer individuellen, an den Inhalt angepasste Typographie, einer Bauchbinde mit kaligraphischer Gestaltung, einheitlich blauen Leineneinbänden und farbiges, zum Buchtitel passendes Vorsatzpapier, Hardcover-Leineneinband, gutem Papier, sorgfältigem Druck und Fadenheftung.

Zur Teilnahme am Gewinnspiel genügt eine E-Mail mit dem Titel des ersten Drucks der Pirckheimer-Gesellschaft, der den Anwesenden auf der Gründungsveranstaltung im damaligen Café Budapest in Berlin übergeben wurde. Ein Hinweis, den allerdings nur Insider verstehen: Ein Jahr später erschien das erste Heft der Marginalien, Blätter der Pirckheimer-Gesellschaft, fast zwei Jahre später dann die erste Jahresgabe "Sechs Generationen auf Bücherjagd" von Jürgen Kuczynski.

Mi, 18.11.2015

... es ist angerichtet!


Der erste Koffer für den Stand der Pirckheimer-Gesellschaft auf der artbook.berlin ist gepackt. Wie der Kenner unschwer erkennt, ist vieles aus der Geschichte dieser Bibliophilen-Organisation dabei: Jahresgaben, darunter die erste von 1958 und die aktuelle aus diesem Jahr, Marginalien einschließlich des Reprints des Heftes 1 und sogar einige der legendären Speisekarten zu den Jahrestreffen. Und als Namen der Autoren und Künstler sind unter anderem zu lesen: Jürgen Kuczynski, Bruno Kaiser, Horst Kunze, Hans-Georg Sehrt, Lothar Lang, Alexander Olbricht, Frans Masereel, Werner Klemke, Axel Bertram, Egbert Herfurth, Matthias Gubig,  Angela Hampel und Karl-Georg Hirsch.
(ad)

Hinweis: Die Pirckheimer-Gesellschaft ist in der Kulturfabrik am Flutgraben in der 1. Etage an Stand 23 zu finden und teilt sich den Stand mit dem Berliner Bibliophilen Abend.

Sa, 16.11.2013

Sechs Generationen auf Bücherjagd

Unter diesem Titel der ersten Jahresgabe der Pirckheimer-Gesellschaft aus dem Jahre 1958 findet im Deutschlandfunk am 16. November 2013 ab 23:05 Uhr Eine Lange Nacht über Jürgen Kuczynski und seine Familienbibliothek statt. Da aus urheberrechtlichen Gründen die Sendung nicht als Audio-on-Demand angeboten werden kann, müssten sie sich Interessenten, die zur Zeit der Ausstrahlung verhindert sind, unter Nutzung des kostenlos zur Verfügung gestellten dradio-Recorders aufnehmen.
 
Jahresgabe 1958 der Pirckheimer-
Gesellschaft im Deutschen Kulturbund
Auflage: 500 Exemplare
Typografie: Offizin Andersen Nexö Leipzig
Buchdruckerei Rudolf Weidner in Naumburg
Die Bibliothek von Jürgen Kuczynski (1904 - 1997), Gründungsmitglied der Pirckheimer-Gesellschaft, seinerzeit die größte Privatbibliothek in der DDR und eine der größten in Europa, überstand in hundert Jahren mehrfach Exile und konnte trotz schmerzlicher Verluste in ihrem Kern zusammengehalten und erweitert werden. 2002 wurde sie von der Zentral- und Landesbibliothek übernommen. Aus der Feder von Prof. Dr. Jürgen Kuczynski, der einem bürgerlich-liberalen Elternhaus entstammt und der sich selbst als Kommunist bezeichnete, dessen Anschauungen in der DDR trotzdem (oder deswegen?) nicht immer auf Verständnis stießen, der in der DDR andererseits mit den höchsten Auszeichnungen geehrt wurde, stammen ca. 4100 Veröffentlichungen, darunter eine 40-bändige "Geschichte der Lage der Arbeiter unter dem Kapitalismus", 10 Bände "Studien zur Geschichte der Gesellschaftswissenschaften" und die "Geschichte des Alltags des deutschen Volkes" in 5 Bänden.

Fr, 21.10.2011

Der Kuczynski-Nachlass in der ZLB

Geschichte und Erschließung
(Dr. Agnieszka Brockmann)


Im Juli 2002 hat die Zentral- und Landesbibliothek Berlin den Nachlass unseres Gründungsmitglieds Jürgen Kuczynski erworben. Er besteht aus der von mehreren Generationen gepflegten, größten Privatbibliothek Deutschlands (ca. 70 000 Bände) und dem handschriftlichen Nachlass des Statistikers Robert René Kuczynski (1876-1947) und des Wirtschaftshistorikers Jürgen Kuczynski (1904-1997). Während die Bibliothek als eine Arbeitsbibliothek von linksbürgerlichen Intellektuellen an sich eine bibliophile Besonderheit ist, bilden die in dem Nachlass versammelten Dokumente eine wertvolle Quelle für die Untersuchung der neuesten deutschen Geschichte.
Die Erschließung des Nachlasses erfolgte seit Januar 2004 bis April 2008 als Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Im Vortrag werden die Geschichte des Nachlasses und der Prozess seiner Erschließung dargestellt.

Vortrag: 14. November 2011, 17:00-18:30 Uhr

Berliner Stadtbibliothek
Kleiner Säulensaal
Breite Str. 30-36

Di, 28.06.2011

Wolfram Körner

Patienten und Bücher,
Kunst und ferne Länder
Aus meinem Leben


Soeben erschienen als Gabe unserer Gesellschaft in seinem 91. Lebensjahr die Lebenserinnerungen unseres Ehrenmitglieds und langjährigem Vorsitzenden è Prof. Wolfram Körner. Dieses vom Vorsitzenden im Auftrag der Pirckheimer-Gesellschaft herausgegebene, von unserem Mitglied Matthias Gubig gestaltete, bei Albdruck Berlin gedruckte und bei Stein+Lehmann Berlin gebundene Bändchen erschien in einer Auflage von 800 Exemplaren. 50 Exemplaren liegt eine Originalgraphik von Werner Helfenbein, 10 Exemplaren zwei zusätzliche Originalgraphische Neujahrsgrüße von Wolfram Körner bei. Alle Exemplare sind mit Wolfram Körners Exlibrisstempel von Hans-Joachim Behrendt mit Hand gestempelt.
"Die Pirckheimer-Gesellschaft übergab als >erste Gabe 1958 an ihre Mitglieder den Band von Jürgen Kuczynski Sechs Generationen auf Bücherjagd. Zur Geschichte meiner Bibliothek. Das Impressum weckte bibliophile Hoffnungen, denn man konnte damals folgendes lesen:  "Dies ist der erste Druck einer Schriftenreihe, die von Sammlungen und Sammlern berichtet. Mit einer Verzögerung von nunmehr 53 Jahren liegt jetzt eine Publikation vor, die als zweiter Druck dieser einst angekündigten Reihe gelten könnte."
(aus dem Vorwort)

1 Kommentar:
28.07.2011: Leider verzögert sich die Versendung der Jahresgabe durch nicht zu beeinflussende Umstände. Bitte haben Sie Verständnis. (Abel Doering)