Pirckheimer-Blog

Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft

Sa, 01.02.2025

Pünktlich zum Monatsbeginn: der neue "Hamburger Bothe", Ausgabe 26(a), mit einer Fülle feiner Themen.

„Hamburger Bothe 26“ erschienen

Soeben ist pünktlich zum Monatswechsel die neue, die 26. Ausgabe des Hamburger Bothen erschienen. Genauer gesagt läuft die Ausgabe unter der Sigle 26(a), was eine weitere Teilnummer in Aussicht setzt; angesichts der vielen Dinge, die momentan aus dem mit Messen, Ausstellungen und neuen Veröffentlichungen sich füllenden Leben der Bibliophilen zu berichten sind, ist das wohl kein Wunder. Auch für das Februarheft haben die Herausgeber Rudolf Angeli und Peter Engel ein gutes Paket in PDF-Form geschnürt. So gibt es bereits im Editorial einen Ausblick auf die 2025 geplanten Bücher des Verlags Angeli & Engel, den neuen Band von Klaus Waschk, Codex Delta von Gustav Kluge sowie die Monografie zum bildkünstlerischen Werk von Wolfgang Borchert (1921–1947) – gerade Letzteres sollte eine kleine editorische Sensation werden. Desweiteren wird auf zwei wichtige Termine im Norden verwiesen: die BuchDruckKunst Anfang April und das von Ralf Plenz organisierte Pirckheimer-Treffen in Hamburg am 01.05. (der Blog berichtet in Kürze). Gleich drei Beiträge stammen von Abel Doering: Er porträtiert Petrus Akkordeon, empfiehlt Balzac, und er verweist auf das 120. Stiftungsfest des Berliner Bibliophilen-Abends (BBA). Dem Zeitsprung folgt Die Verteidigung des Kirschlorbeers im primärtextlichen Beitrag durch Susanne Neuffer: Es ist auch zugleich ein Ausblick auf ihre Lesung in Hamburg am 12. März. Im Anschluss sprechen die Herausgeber über Pseudonyme und zu Charles Nodier (1780–1844) und dessen Räuberroman Jean Sbogar (1818). Auch wenn Nodier nicht zu den ganz Großen seiner Zunft gehört, so war er doch ein wichtiger Impulsgeber für die europäische Romantik. Das Heft endet mit einem Gruß an die Leser und im Anschreiben mit dem Verweis auf die bleibende Notwendigkeit von Zuversicht. Nun ja, die Zeit kann es brauchen, und die Konzentration auf Kultur und Kunst hilft sicher ein. Feines Heft.

(André Schinkel)

Di, 28.01.2025

Der "Bücherkinder"-Mentor Armin Schubert hält auf Einladung der Winckelmann-Gesellschaft in Stendal einen Vortrag am 05.02.25 an der Hochschule dort – um u. a. über die Erfolge des Projektes zu sprechen.

„Unser Heute geht gespeist durch das Gestern in das Morgen ...“

Eine Unruhe hat den pensionierten Lehrer, Kulturpädagogen und Pirckheimer-Freund Armin Schubert aus Brandenburg an der Havel schon immer begleitet und inspiriert: Als Begründer einer Jugendkunstschule und als Mentor der Bücherkinder Brandenburg waren und sind Bücher und Kunstwerke wichtige Lebensmittel und Begleiter dieser Arbeit, um die Welt zu verstehen und sie so vielleicht ein wenig zu ändern. Kann man das? Mit Kindern, in digitaler Zeit? Mit Büchern und Bildern? Darüber und den Erfolg seiner Arbeit mit und durch die Bücherkinder zu sprechen, hat die Winckelmann-Gesellschaft e. V. mit Sitz in Stendal Armin Schubert in seiner Funktion als Mentor und Anreger zu einer Veranstaltung im Rahmen der Stendaler Hochschulvorträge an die Hochschule Stendal (Osterburger Str. 25, Haus 3, Raum 0.05, 39576 Stendal) am 05. Februar 2025 um 15 Uhr eingeladen. Unter dem obengenannten Motto von Bertolt Brecht oder auch unter dem vom Christa Wolf („Merkwürdigerweise müssen wir nicht glauben, was wir wissen.“) dürfte der Vortrag Armin Schuberts stehen, in dem er Beispiele aus der kulturellen Bildung aus der Arbeit mit den Kindern sowie deren Unterstützern (MBJS, Landesjugendring, Pirckheimer, Christa Wolf Gesellschaft und Anna-Seghers-Gesellschaft) am Beispiel von zehn Büchern, die die Kinder zusammen mit diversen Künstlern geschrieben haben, referiert, berichtet und zeigt, was und warum etwas in digitaler Zeit doch auch analog mit Büchern und der Kreativität von Kindern machbar sein soll und auch ist. „Unser jüngster Auftritt in der Vertretung des Landes Brandenburg im Juni 2024 in Berlin hat, wie es scheint, durchaus Interesse geweckt und ist weit über die Landesgrenzen hinaus ein Leuchtturm im Bereich des Lesens und Schreibens mit Kindern an der Evangelischen Grundschule am Dom zu Brandenburg in deren Freizeit.“ Ein Erfolg, an dem man gern beteiligt ist und teilhat. Auf nach Stendal! Und wenn man einmal da ist, auch noch das Winckelmann-Museum in der Stadt besuchen.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Sa, 25.01.2025

Jena: Jutta Osterhof spricht am 28.01. zu Wollheim.

Jutta Osterhof – Die Lebens- und Bilderwelten von Gert Wollheim

Der Felsendichter vom feierspeienden Berg heißt die Ausstellung in der Kunstsammlung Jena (Markt 07, 07743 Jena), die sich noch bis zum 16. März des noch jungen Jahres dem Werk des vom Expressionismus geprägten Malers Gert H. Wollheim (1894–1974) widmet. Die Werke des in Loschwitz (heute ein Stadtteil von Dresden) Geborenen, der in New York starb, waren lange nicht in einer größeren Retrospektive in Deutschland zu sehen, was sicher mit seinem bewegten Leben zu tun hat wie auch der weiten Streuung seines Werks, das sich in erheblichen Teilen in privatem Besitz befindet. Viele Exponate des Werks von Gert H. Wollheim, der unter den Nazis als „entartet“ verfemt wurde und der nur unter abenteuerlichen Bedingungen zunächst nach Frankreich, in die Schweiz und dann nach Amerika emigrieren konnte, werden in Jena erstmalig gezeigt. Ja, und etwas ganz Besonderes erwartet die Interessierten am Dienstag, den 28. Januar 2025, um 19 Uhr im Haus am Jenaer Markt: Pirckheimer-Freundin Jutta Osterhof, verdienstvolles Mitglied der Gesellschaft und überdies als Spezialistin für den ähnlich bedeutsamen Maler/Grafiker Eberhard Schlotter (1921–2014) bekannt geworden, spricht bei einer anekdotischen Führung durch die Wollheim-Schau über die Lebens- und Bilderwelten Wollheims und ihre Bekanntschaft mit ihm. „Wir freuen uns über interessierte Gäste, die sich diesen Blick hinter die ‚Kulissen‘ nicht entgehen lassen wollen. Anmeldungen sind unter (03641) 498 250 möglich“, schreiben die Veranstalter. Alle Infos dazu hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mi, 22.01.2025

Thomas Böhmes neuer Lyrikband "Orpheussplitter" erschien im 'Verlag der 9 Reiche' mit Linolschnitten von Steffen Büchner in Normal- und Sonderedition.

Gelesen übers Jahr · neu: Thomas Böhmes Band „Orpheussplitter“

Der Leipziger Dichter und Romancier Thomas Böhme gehört seit mehreren Jahrzehnten zu den bedeutendsten, ja, und beständigsten Autoren seiner Generation. Soeben wurde sein Lebenswerk mit dem Walter-Bauer-Preis der Städte Leuna und Merseburg geehrt und dem Dichter die lange überfällige ordentliche Mitgliedschaft in der Sächsischen Akademie der Künste angetragen, eine Auszeichnung, die er sich im Zuwahl-Jahrgang u. a. mit Daniela Danz und Olga Tokarczuk teilt. Sein neuester Band, die Sammlung Orpheussplitter, ist überdies als bibliophile Köstlichkeit zu betrachten, erschienen in der Lyrik-Edition NEUN, herausgegeben von Steffen Marciniak und Patrick Hattenberg im Berliner Verlag der 9 Reiche. Die Reihe ist gut an ihrem markanten Außendesign zu erkennen: Die Titelei überkreuzt sich mit einem Detail aus dem Linolschnitt des Dresdner Pirckheimer-Freunds Steffen Büchner, der auch das Frontispiz bildet und im Original einer kleinen Sonderauflage beiliegt. Die Edition ist in allen Exemplaren nummeriert und vom Autor signiert. Böhme taucht in diesem 32 Seiten fassenden Buch aus der Kreidezeit auf, nimmt einen Parforceritt durch Mythos und Geschichte auf sich, und den Titel-Track von Orpheussplitter kann man als Auf- und Abgesang wie auch als Reminiszenz an Rainer Maria Rilke lesen, dessen Geburtstag sich 2025 zum 150. Mal jährt. Und er landet bei einem dunklen und auch wehen Inner sanctum, der Abbitte an die Mutter. Böhmes unikale Lyrik ist dabei auf den Punkt komponiert und changiert zugleich zwischen symbolistischen und surrealistischen Attitüden und ist zuweilen von entwaffnender Geradheit und beherztem Grip. Es gibt von Orpheussplitter letztlich drei verschiedene Formate: die broschierte Normalausgabe und die Vorzugsedition im Hardcover; auch, nur schwer zu bekommen, gibt es dazu neun Originale Steffen Büchners, quasi für den Biblioman. Oder man sammelt einfach die Reihe. (Thomas Böhme: Orpheussplitter. Mit Linolschnitten von Steffen Büchner, Lyrik-Edition NEUN (Band 33). Berlin: Verlag der 9 Reiche 2024. 190 x 125 mm, 32 Seiten, ISBN 978-3-94899-933-9, die Normalausgabe für 9 Euro, Vorzugsausgabe zu 33 Euro.)

(André Schinkel)

Mo, 20.01.2025

Vor Ort im Rathaus-Center Pankow: Thomas Döring.

Bücher und Grafiken in Pankow

Mathias Salomon, Christine Klemke, Rita Bellmann zu Gast in Berlin-Pankow: Vom 20.01. bis zum 08.02.2025 bietet jeweils in der Zeit von 11 bis 19 Uhr Pirckheimer-Freund Thomas Döring im Rathaus-Center Pankow (Breite Straße 20, 13187 Berlin) antiquarische Bücher an. An drei Tagen (jeweils Donnerstag von 14 bis 16 Uhr) ist ein Grafiker bzw. eine Grafikerin zu Gast: Am 23. Januar Mathias Salomon, am 30. Januar Christine Klemke und am 06. Februar Rita Bellmann. Die weiteren Infos zu den Angeboten und Terminen des Buchverkäufers aus der Knaackstraße finden sich hier.

(André Schinkel via Thomas Döring)

Do, 16.01.2025

Brachial und zärtlich: Thomas Franke lädt am 26.01. in Bonn zu Vortrag und Lesung ein. Der Gig beginnt um 18 Uhr, Aufwandsbeitrag: 10 Euro. Wild und gut!

„In einer Welt voller Narren“: Ein Abend mit Thomas Franke in Bonn

„In einer Welt voller Narren kann man sich nur mit Unfug behaupten“, so klingt die Ankündigung des neuen szenischen Vortrags des Pirckheimer-Freunds Thomas Franke für den 26. Januar 2025 im Künstlerforum Bonn (Hochstadenring 22–24, 53119 Bonn) im Rahmen der Ausstellung Vier Jahreszeiten der Kryptiker schon mal überaus vielversprechend. Der Mime, Autor, Grafiker und Herausgeber der gesammelten Werke Herbert W. Frankes zelebriert in seiner Erscheinungsform als Poeta brachialis per se „eigenköpfig ausgedachte und deftig-krude Banallyrik voll bösen Witzes nebst André Schinkels kohlestaub- und ramazzottigebeiztem Hirn abgerungene Poesie in purpurn getönter Sinnlichkeit ...“ Ja, ein wüstes Joint adventure gewissermaßen, über die Ebenen hin, so von Pirckheimerich zu Pirckheimerich und wieder zurück ... In seine eigenen Texte, die es gleichsam zwischen die Buchdeckel zieht, deren Präsenz via Textvortrag in Bonn Legende ist, webt Franke lunare Gedichte aus Schinkels frisch aufgelegtem Lyrikband Mondlabyrinth (Mitteldeutscher Verlag 2024). Und: „Beide, Thomas Franke und André Schinkel, befinden sich seit vielen Jahren auf Expeditionen: der eine sucht auf Abwegen nach Teufeln und Hexen und pflegt seine Lust am bösen Schabernack, der andere erforscht, sich vorsichtig durch das Mondlabyrinth tastend, die Möglichkeiten eines Dialogs mit der Welt, die nur widerstrebend antwortet auf seine Fragen nach Stolz, Verantwortung, Demut, Zweifel und Sehnsüchten, Sein oder Nichtsein …“ In gewisser Weise ein in mehrfacher Hinsicht bewegender Abend dürfte das werden, wenn Thomas Franke mit dem Lichtschwert des Wortes und der Stimme die Welt aufwühlt und sie dann vielleicht auch wieder auf die Füße stellt. Wenn das mal gutgeht ... Aber schön, schön wird es auf jeden Fall. Dadaistisch. Jandlisch. Buschisch. Hingehn, die Ohren und das Herze klingeln lassen! Um 18 Uhr am 26.01. fängt das Donnern, Säuseln und Deklamieren an. Man melde sich gern schon einmal an: (0228) 9695309.

(Kevin Konopke)

Di, 14.01.2025

Pirckheimer-Freund Hermann Famulla hat "Grotesk Film" (1921) von Frans Masereel eben neu aufgelegt.

F. Masereels „Grotesk Film“ neu

Über hundert Jahre Grotesk Film von Frans Masereel (1889–1972) und immer noch hochaktuell: Mit seiner privaten Siebdruckanlage hat Pirckheimer-Freund Hermann Famulla in Kooperation mit der Siebdruckwerkstatt Samuel das Heftchen Grotesk Film für die Frans Masereel Stiftung Saarbrücken als Herausgeber neu gedruckt und aufgelegt. Der Berliner ist der Nachlassverwalter des 1975 gestorbenen Bauhaus-Künstlers Fritz Kuhr und vertritt das Kuhrarchiv. Die Exemplare des Masereel-Werks sind entsprechend dem Original fadengeheftet. In einer handgefertigten Kassette befindet sich der Siebnachdruck dieser hervorragenden Arbeit des Expressionismus. Die Arbeiten des wirkmächtigen, vielgestaltigen und gut vernetzten Grafikers, Malers und Pazifisten Frans Masereel waren, nachdem sie zwischenzeitlich in der Epoche des Nationalsozialismus als „entartet“ verboten wurden, dies- und jenseits des Eisernen Vorhangs in ganz Europa berühmt und weltweit bei Sammlern begehrt. So ist es bis heute geblieben. Die Zeichnungen der Originalausgabe wurden 1921 ohne Kassette vom Verlag G. B. Neumann (Berlin) herausgegeben. Der Neuauflage ist ein Leporello mit einem Kommentar von Dr. phil. Ute Famulla beigelegt. Insgesamt sind von der Neuausgabe 70 Exemplare hergestellt worden. Zwanzig sind nicht für den Handel bestimmt. Sie tragen die handschriftlichen Nummern römisch I bis XX. Die übrigen fünfzig Exemplare sind handschriftlich mit den arabischen Nummern 1 bis 50 versehen worden. Diese Kassetten können für 70 Euro zuzüglich Porto bezogen werden. Interessenten für die neue Siebdruckausgabe von Grotesk Film wenden sich bitte an das Kuhrarchiv, c/o Hermann Famulla, Bohnstedtstraße 26, 12309 Berlin.

(André Schinkel via Hermann Famulla)

Sa, 04.01.2025

Hans-Jürgen Wilke spricht über Conrad Felixmüller. Der Vortrag findet am 05.01.2025 in Cottbus statt.

Hans-Jürgen Wilke: Vortrag „Zum Drucken mit Conrad Felixmüller“

Im Rahmen der hochfeinen Ausstellung Mit dem Auge und dem Herzen. Conrad Felixmüller aus der Sammlung Hans-Jürgen Wilke, die seit dem 09. November 2024 und noch bis zum 02. Februar 2025 im Cottbuser Dieselkraftwerk (Uferstraße/Am Amtsteich 15, 03046 Cottbus) gezeigt wird, lädt das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst für morgen, Sonntag, den 05. Januar 2025, zum Vortrag mit dem Eigner der Sammlung und Pirckheimer-Freund Hans-Jürgen Wilke herzlich ein. Er wird unter dem Thema Zum Drucken mit Conrad Felixmüller stehen und etwa eine Stunde dauern. Hans-Jürgen Wilke ist der letzte Drucker Conrad Felixmüllers (1897–1977) und wird an dem Tag im Gespräch mit Caroline Kühne von seiner Zusammenarbeit mit dem großen Künstler der Moderne, der ein Meister des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit war, berichten. Die Ausstellung legt den Fokus auf Felixmüllers grafisches Werk aus der Sammlung Wilkes; die Sammlung umfasst sowohl druckgrafische Blätter aus allen Schaffensdekaden als auch originale Druckstöcke und Ausgaben linker Zeitschriften, die Felixmüller über mehrere Jahre mit Bildbeiträgen versorgte (Abbildung: Der Revolutionär II von 1919, Holzschnitt, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Ludwig Rauch). Der Vortrag beginnt um 14.30 Uhr. Und auf einen weiteren Termin sei noch hingewiesen: Am Dienstag, den 28. Januar gibt es eine Matinee-Führung durch Mit dem Auge und dem Herzen. Conrad Felixmüller aus der Sammlung Hans-Jürgen Wilke. Sie startet um 11 Uhr, Dauer: ebenfalls etwa eine Stunde. Alle Informationen zur Ausstellung finden sich hier. 

(Robert Grieger und Ninon Suckow/Pressemitteilung)

Mo, 30.12.2024

Heft 2024/4 (255) der "Marginalien", der Zeitschrift für Bibliophilie und Buchkunst der Pirckheimer, ist soeben erschienen und beendet den Jahrgang. Die Ausgabe ist wieder mit Informationen, Aufsätzen und Porträts zu vielen bibliophilen Themen reich gefüllt. Unter anderen wird noch einmal das sehr erfolgreiche Jahrestreffen der Pirckheimer in der Ottostadt Magdeburg im frühen Herbst gewürdigt.

Marginalien: Heft 255 erschienen

Zum Jahresabschluss gibt es nochmal ein üppig gefülltes Heft der Marginalien zu vermelden, der Zeitschrift für Bibliophilie und Buchkunst der Pirckheimer-Gesellschaft, das soeben als Ausgabe 2024/4 mit der laufenden Nummer 255 erschien und den Jahrgang beschließt und wohl bei den meisten Pirckheimer-Freundinnen und -Freunden schon, wie auch der festliche Gruß des Vorstands der Gesellschaft evoziert, unterm Weihnachtsbaum lag. Die 128 Seiten, die der leitende Redakteur und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Pirckheimer, Till Schröder, im Verbund mit seiner deutschlandweit arbeitenden Redaktion der Marginalien vorlegt, bieten jede Menge Lesestoff und gutes Anschauungsmaterial für die Rauhnächte: Zum Auftakt schreibt Peter Engel über Die Graphischen Bücher Kurt Wolffs und zeigt, dass dessen Verlag seit jeher auch ein bibliophiler war ... Und Matthias Wehry führt mit Teil vier von Lug und Betrug im Buch das Alphabet der Hinterlist fort. Redaktionsmitglied Jens-Fietje Dwars porträtiert in der immer wiederkehrenden Rubrik Zu Besuch im Atelier den renommierten Weimarer Künstler Walter Sachs, der zugleich die grafische Beilage für das Heft, den Holzschnitt Karnickel und Schlange, beitrug, und rezensiert tiefer im Heft den neuen Gedichtband von Lutz Rathenow, der im Verbund mit Katja Zwirnmann entstand und mit zehn originalen Blättern preiswert im Verlag Ralf Liebe zu haben ist (der Blog berichtete). Es gibt Porträts zu Wilhelm Niemeyer und Armin Abmeier, jawohl, und mit Peter Hoffmann wird ein Pirckheimer-Freund interviewt, der seinen 100. Geburtstag (!) feierte. Das ABC der Druckkunst zieht eine kleine Zwischenbilanz, Robert Grieger und Till Schröder lassen das feine Jahrestreffen in Magdeburg Revue passieren, und letzterer schaut sich zudem in Straßburg, 2024 die UNESCO-Welthauptstadt des Buches, um. Reimar Riese erinnert schließlich an Rudolf Marx, den Verleger der Sammlung Dieterich. Auch in der Typografischen Beilage gibt es mit einer Causerie von Michael Kleeberg Hochkarätiges. Weitere Rezensionen, so die von Wolfgang Schlott und Ernst Braun, eine abschließende Würdigung des Klopstock-Jahrs sowie die Nachrichten aus der Gesellschaft und Informationen für Bücher- und Grafikfreunde im Anhang beschließen in gewohnter Manier die Ausgabe. Die Redaktion, wissen informierte Quellen, sichtet bereits Themen fürs nächste Heft ...

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 22.12.2024

Gelungener und berührender Jahresabschluss: Jana Rodrian, Kerem Saltuk, Christine Klemke in Berlin.

Werner-Klemke-Film im Kino Toni

Die letzte Vorführung des Werner-Klemke-Dokumentarfilms, den Pirckheimer-Freund Kerem Saltuk 2021 inszenierte, in diesem Jahr war am 17.12.2024 im Kino Toni am Antonplatz in Berlin-Weißensee, dem Heimatstadtteil des Mitbegründers der Pirckheimer-Gesellschaft (1917–1994), ein Erfolg, wie der Regisseur von Werner Klemke: Ein Weißenseer Künstler auf seinem FB-Account berichtet. Dafür waren mehr als 100 Besucher gekommen. Und im Anschluss des Films beantwortete Saltuk gemeinsam mit Christine Klemke, Tochter von Werner Klemke, sowie Jana Rodrian, der Tochter von Fred Rodrian, die Fragen des Publikums. Klemkes und Rodrians gemeinsame Bücher sind bis heute Kult, als Vorfilm hatte an dem Abend eigens Hirsch Heinrich gedient. Ein guter und gelungener Jahresabschluss in bewegter Zeit, die Liebe, Frieden, Glück und Kinderbücher verdient.

(André Schinkel via Matthias Haberzettl)

Do, 19.12.2024

Cover des neuen Jäger-Buchs bei Angeli & Engel. Die Verleger und Herausgeber des "Hamburger Bothen" schicken gute Grüße und Wünsche zum Jahresende.

Festliche Grüße aus Hamburg

Weihnachtsgrüße und gute Wünsche für den Jahreswechsel kommt von den beiden Herausgebern des Hamburger Bothen, Rudolf Angeli und Peter Engel, die auch den eponymen kleinen und zugleich hochfeinen Verlag Angeli & Engel in der Freien und Hansestadt betreiben. Mit der soeben erschienenen 25. Ausgabe des Bothen wie auch die erfolgreiche fünfte Publikation: Buchkunst, Flachware und Autobiografisches des Malers Bernhard Jäger sind die Bücherhungrigen übers Jahr versorgt; es kündigen sich aber bereits die bibliophilen Verlags-Iden für 2025 an: So wird der sechste Druck des Verlag ein neues Buch von Klaus Waschk, seinem Heimatstadtteil Övelgönne gewidmet, sein, gefolgt von Nr. 7: Gustav Kluges (Hamburg/Starnberg) Codex Delta ... Gute Aussichten!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 15.12.2024

Tolle Sache: Das neueste 'Bücherkinder'-Buch ist da!

Nach dem Buch ist vor dem Buch

Anlässlich des neuen Bücherkinder-Buchs „Vom Aufstehen mit Eva, mit Abel, mit Noah und mir“

Ein Jahr Arbeit hat sich gelohnt. Am 12. Dezember 2024, wurden in einer feierlichen Stunde im Musikraum der Evangelischen Grundschule am Dom zu Bandenburg an der Havel im Beisein der Bücherkinder, ihrer Eltern und ihrem Büchervater, Pirckheimer-Freund Armin Schubert, das neu entstandene Buch Vom Aufstehen mit Eva, mit Abel, mit Noah und mir übergeben.

Die Kinder im Alter zwischen neun und dreizehn Jahren haben sich unter anderem intensiv mit Texten zur Arche Noah, mit dem Ansatz zu Eva als Aufklärerin von Dorothee Steffensky-Sölle (1929–2003) und Friedrich von Schiller (1759–1805) beschäftigt. Bei einem Besuch im Museum Barberini in der brandenburgischen Landeshauptstadt wurden zudem die Werke von Edward Munch (1863–1944) betrachtet, und es wurden Texte aus der Genesis zur Vertreibung aus dem Paradies gelesen. Es befassten sich alle mit Themen wie Emanzipation, Politikverdrossenheit und der möglichen Beteiligung an der Gestaltung der Demokratie. Zusätzlich gab es Texte aus der autonomen Grundschule aus Sopot bei Gdańsk, die wir 2022 besucht hatten. So entsteht ein Dialog in Zeiten des Umbruchs und ein europäischer Gemeinschaftssinn zwischen Kindern.

Entstanden ist dabei mit Vom Aufstehen mit Eva ... ein Buch, das selbstgeschriebene Texte und Gedichte mit Tiefgang beinhaltet. Zusätzlich haben die Kinder Grafiken zu den Themen per Linolschnitt entstehen lassen. Die farbigen Drucke wurden mit Hilfe der Galerie Sonnensegel gefertigt, die als Orginale in die Bücher gebunden wurden. Zwei externe Künstler haben dieses Buch mit je einer originalen Grafik begleitet, dies waren Helge Leiberg aus Berlin und Klaus Raasch aus Hamburg. Jedes Bücherkind kann nun so ein hochwertiges Exemplar sein Eigen nennen.

Im neuen Jahr 2025 startet nun das elfte Buchprojekt. Ein großes Thema ist die Bedeutung des Einhorns. Das Fabeltier ist in Kunst und Kultur weit verbreitet. Dieses Projekt wird zur Freude aller vom Fernsehsender Arte/ZDF als Jahresfilmprojekt begleitet. Dieser Film mit den Bücherkindern wird dann zusammen mit der internationalen Ausstellung im Museum Barberini in Potsdam und danach in Paris im Museé de Cluny gezeigt. Diese intensive Schreibarbeit mit den Kindern, die Museumsbesuche, Recherchen etc. kosten Geld, welches immer mit viel Herzblut und Initiative vom Mentor der Bücherkinder, Herrn Armin Schubert, erkämpft wurde. Und an diesem Nachmittag des 12.12. sorgte dann Andreas Kutsche (MdL, BSW des Landes Brandenburg) für einen Gänsehautmoment. Er überreichte eine Jahresspende im Wert von 12 x 500 Euro. Die Dankbarkeit aller Beteiligter ist enorm. So kann die Arbeit der Bücherkinder im Januar starten.

Weitere Spender für dieses Buchprojekt, das sich auch mit dem 500 Jahre alten Einhorn-Teppich aus der Gotthardtkirche zu Brandenburg befasst, werden dringend gesucht. Unsere Stadt Brandenburg wird durch eine solche Arbeit von Kindern europaweit geehrt. Die Pirckheimer-Gesellschaft ist Träger diese Arbeit an der Domgrundschule zu Brandenburg mit vielen Kindern.

(Maria Kunz/Armin Schubert)

Sa, 14.12.2024

Des Grimmschrats "Das kluge Gretel" ist soeben als Zwischenband 4.1 der Grimm-Ausgabe erschienen.

Grimmschrat sagt: „Bring mich zu Gretel!“ (Geschenk-Idee in Rosé)

„Ich mag diese Geschichte schon lang, sie macht mir gute Laune. Das kluge Gretel ist ein Schwank, der ab 1819 zum Kanon der Grimm’schen Märchen gehört. Eine lebenslustige Haushälterin schert sich nur wenig um Moral oder Regeln und genießt das Leben. Wein und die Hühner, die sie für einen Gast zubereiten sollte, vertilgt sie mit gutem Appetit, und am Ende fällt ihr auch noch eine Geschichte ein, wo die Hühner hin sind. Eine lebensbejahende Textminiatur, die vergnüglich zu lesen und anzuschauen ist.“ So Henrik Schrat, dessen Zwischenband mit dem Gretel-Text eben erschien und noch bis Weihnachten angeliefert wird. Der fünfte und letzte Band seiner illustrierten Grimm-Ausgabe zieht dann 2025 (der Blog und die Marginalien berichteten) nach. Das Büchel im Hosentaschenformat (12 x 12 cm, 24 Seiten, erschienen bei Textem) ist dabei zum zärtlichen Preis von 12 (Dreierpack: 30) Euro sehr wohlfeil – gestaltet von Christoph Steinegger – im Hardcover erhältlich. Da der Zwischenband nicht im Abo für die Gesamtausgabe enthalten ist, bittet der Schrat um gesonderte Bestellung über den eingehängten Link. Auf dass Die kluge Gretel noch rechtzeitig unter die Weihnachtsbäume in den bibliophilen Stuben komme – Heiligabend ist nicht mehr weit.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 13.12.2024

"Kino Toni", 17.12.2024: Ein Abend für Werner Klemke.

„Hirsch Heinrich“ und Werner-Klemke-Dokufilm im Kino Toni

Eine besondere Überraschung erwartet die Freunde und Verehrer von Werner Klemke am 17.12. um 18 Uhr im Kino Toni in Berlin-Weißensee (Antonplatz 1, 13086 Berlin). Dort gibt es am nächsten Dienstag den feinen Dokumentarfilm Werner Klemke: Ein Weißenseer Künstler von Kerem Saltuk zu sehen, der, selbst in Weißensee lebend, dem legendären Künstler und Gründungsmitglied der Pirckheimer-Gesellschaft, ein so tiefgehendes wie liebevoll würdigendes Porträt widmet, zu dem er Weggefährten und Zeitgenossen des Mannes (1917–1994), der überdies im Zweiten Weltkrieg als Held der Menschlichkeit sich erwies und einer der bekanntesten sowie beliebtesten Maler und Grafiker wie Gestalter seiner Zeit gewesen und bis heute geblieben ist. Und als Vorfilm gibt es nichts Geringeres als den Hirsch Heinrich nach dem ikonischen Kinderbuch von Fred Rodrian (1926–1985), das natürlich der Meister höchstselbst (wie auch Das Wolkenschaf) illustrierte und das in kaum einem Kinderzimmer ab den Sechzigern fehlen durfte. Vorbestellte Karten (Bestellung ist über den Link in der Kinonennung oben möglich) sind bitte bis 15 Minuten von Beginn abzuholen. Der Eintritt kostet 12 (ermäßigt 9) Euro, weitere Ermäßigungen sind möglich. Vorhang auf! Im Anschluss an die Vorführung gibt es im Kino ein Gespräch mit Christine Klemke sowie Saltuk.

(André Schinkel)

Do, 12.12.2024

Auszeichnung für Thomas Ranft: Am 09.12. wurde er in Dresden mit dem Bundesverdienstorden geehrt.

Hohe Ehrung für Thomas Ranft

Große Ehre für den in Dittersdorf im Erzgebirge lebenden Künstler Thomas Ranft: Am 09.12.24 wurde er in der Dresdner Staatskanzlei von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer mit dem Bundesverdienstorden geehrt. Namentlich den Magdeburger Pirckheimern, die Ranft auf ihrer Seite ausdrücklich würdigen und ihm zur Auszeichnung gratulieren, um Sigrid und Ralf Wege ist der gebürtige Königseer lieb und vertraut: „Mehrfach war Thomas Ranft zu Gast bei den Magdeburger Pirckheimern. Vor allem die Ausstellung seiner Radierungen zu Hölderlins Hyperion im Literaturhaus Magdeburg ist den Buch- und Grafiksammlern noch sehr gut in Erinnerung. Ebenso die Lesung eigener Texte anlässlich der Finissage der Ausstellung im Februar 2022.“ Und: „Glückwunsch an Thomas Ranft!“ Dem mag man sich im Namen aller Pirckheimer nur anschließen.

(André Schinkel via Ralf Wege)