Pirckheimer-Blog

Ausstellung

Sa, 07.12.2024

Hochdruckpartner Leipzig: Neue Schau ab 06.12.24.

„Versus: Sprünge“ – neue Schau bei Hochdruckpartner Leipzig

Am gestrigen Freitag, den 06. Dezember 2024, wurde um 19 Uhr in Leipzig die neueste Ausstellung bei Hochdruckpartner innerhalb der Versus-Reihe eröffnet. Die Exhibition mit dem Titel Versus: Sprünge zeigt in der Galerie und Werkstatt in der Lützner Straße 85 in 04177 Leipzig neue Arbeiten der Betreiberinnen und des Betreibers und befreundeter Künstlerinnen und Künstler: Grafiken von Harald Alff, Franca Bartholomäi, Hans Bote, Brian Curling, Christine Ebersbach, Frank Eißner, Bettina Haller, Stefan Knechtel, Stephanie Marx und Susanne Werdin. Die Schau, die vom heutigen Tag an öffentlich zu sehen ist, wird bis zum 01. Februar 2025 gezeigt. „Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns auf Ihren Besuch!“, heißt es auf den Seiten von Hochdruckpartner. Die Ausstellung, die der Präsentation des Original-Hochdruckgrafik-Kalenders 2025 folgt, ist von Mittwoch bis Freitag von 14 bis 18 Uhr und am Sonnabend von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Alle Informationen zur Schau, zur Arbeit und den Angeboten der Hochdruckpartner unter diesem Link.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 05.12.2024

Anna Boghiguian wird in Köln für ihr Œuvre geehrt.

Anna Boghiguian mit Wolfgang-Hahn-Preis für 2024 geehrt

Die 1946 in Kairo geborene Künstlerin Anna Boghiguian wurde mit dem 30. Wolfgang-Hahn-Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig (Heinrich-Böll-Platz, 50667 Köln) ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 08. November 2024 statt, die dazugehörige Schau im Museum wird bis zum 30. März 2025 zu sehen sein. Die ägyptisch-kanadische Künstlerin armenischer Herkunft zählt seit ihren Teilnahmen an den Biennalen von Istanbul und Sharjah und an der dOCUMENTA 13 zu einer der spannendsten Positionen der Gegenwartskunst. Bekannt ist sie für ihre figurativen Wandmalereien, (Notiz-)Bücher, Zeichnungen, Gemälde, Fotografien, Skulpturen und auch für einige spektakuläre großformatige Installationen. Boghiguians Arbeiten entstehen oft spontan und vor Ort. Zur Retrospektive der Geehrten erscheint in Kürze ein Katalog.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 03.12.2024

In der Probststraße wieder zu sehen – Heinrich Zille.

Zille-Museum wiedereröffnet

Mit Anteilnahme und Prominenz wurde das Zille-Museum (Probststraße 11, 10179 Berlin) im Berliner Nicolaiviertel nach Umgestaltung neu eröffnet. Unter anderem machten ihre Aufwartung Schauspieler Walter Plathe und der Urenkel des Meisters, Heinjörg Preetz-Zille. Insgesamt 150 Exponate berichten vom Leben und Treiben des Heinrich Zille (1858–1929). Die Dauerausstellung Leben und Werk zeigt neben originalen Zeichnungen, Skizzen und Lithografien auch Beispiele der fotografischen Arbeiten Zilles. Im Kinoraum sind Ausschnitte des Films Det war Zille sein Milljöh zu sehen – Regisseurin der Dokumentation: Irmgard von zur Mühlen. Regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen runden das Angebot des Museums ab. Aktuell zeigt das Museum Zwanglose Geschichten und Bilder II: Ein Meisterwerk des Berliner Mutterwitzes. Alle Zille-Infos gibt’s hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 01.12.2024

Lumpengesindel und Schattenzwerge, ja, Pilzköpfe und Getiere, Hexen und Plüschwesen finden sich in der Schau von Henrik Schrat und Martin Mannig bis 23. März 2025 auf Schloss Klippenberg in Radeberg.

Lumpengesindel, Schattenzwerge

Henrik Schrat (Berlin) und Martin Mannig (Dresden) stellen gemeinsam im Museum Schloss Klippenstein (Schlossstraße 6, 01454 Radeberg) im sächsischen Radeberg aus. Die Schau, die seit dem 28. November 2024 und bis zum 23. März 2025 zu sehen ist, firmiert unter dem triftigen Titel Lumpengesindel und Schattenzwerge. Die Eröffnung am 28.11. (Einführung: Patrick-Daniel Baer) war flankiert von einer Verlesung eines Märchens der Gebrüder Grimm und einer Geschichte von Stefano Benni, dazu gab es ordentlich noch Musik auf die Ohren gezwiebelt von DJ Two-Face. Und nun ist es so: Grimmige (sic!) und lustige Gestalten bevölkern das Schloss Klippenstein. Der Künstler Henrik Schrat illustriert Originaltexte der Grimm-Märchen und verortet sie mit seinen Bildern im Hier und Jetzt. Erstmals werden alle 240 Märchen der Gebrüder Grimm in einer fünfbändigen Gesamtausgabe vorgelegt. In den Zeichnungen residiert der Teufel im Berghain, das Hexenhaus steht am Kanzleramt, ein Pferd wird zum Auto, naja, und Udo Lindenberg gehört zu den Stadtmusikanten. Bisher sind vier Bände erschienen, der fünfte kommt 2025 heraus. Pünktlich zur Ausstellung gibt es quasi als Maxi noch ein kleines Buch mit einem Märchen (der Blog berichtete). Den Pirckheimern ist er zudem bekannt dank Porträt und Original-Beilage im aktuellen Heft der Marginalien. Jawohl, und der international erfolgreiche Künstler Martin Mannig bietet in seinen Bildern gleichsam einer Reihe merkwürdiger und rätselhafter Figuren Raum. Man kennt sie aus Märchen und Trickfilmen, aus der Volkskunst und der Welt des Kunstgewerbes. Jedoch wurden diese Gartenzwerge, Wichtelmänner, Hexen, Plüschtiere und Pilzköpfe ihrem populären Kontext entrissen und derart grotesk inszeniert, dass sie mehrdeutig und ambivalent teilweise vom Gegenteil ihrer Geschichten künden. Umrahmt wird diese Ausstellung mit verschiedenen Ausgaben von Grimms Märchen, illustriert u. a. von Josef Hegenbarth, Otto Ubbelohde, Lea Grundig und Werner Klemke. Weiterhin werden Scherenschnitte mit Märchenmotiven von Curt Voigt präsentiert. Alle Informationen zu dieser skurril-reichen, märchenhaften Schau finden sich unter diesem Link.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 28.11.2024

Blick in die Ausstellung im Lenbachhaus in München.
Gruber-Leihgaben von Erich Kahn, Ré Soupault und Heinz Lohmar. Gerd Gruber unterstützt die Schau ...
... auch mit Paul Éluard: "La dernière nuit", Paris 1942.

Surrealismus und Antifaschismus

Das durch seine Sammlung zur Künstlergruppe Der Blaue Reiter und deren Umkreis berühmte Lenbachhaus in München (Luisenstraße 33, 80333 München) zeigt bis zum 02. März 2025 im Kunstbau die Ausstellung Aber hier leben? Nein danke. Surrealismus und Antifaschismus. Mit etwa 400 Exponaten dokumentiert die Ausstellung, beginnend mit den 1920er Jahren bis in die Gegenwart, antifaschistische Positionen von Surrealisten, wobei die vielfältigen Aktivitäten gegen den Nationalsozialismus einen besonderen Schwerpunkt einnehmen. Viele der in der Ausstellung vertretenen Surrealisten wurden von den Faschisten diskriminiert, verfolgt und ins Exil getrieben. 

Nicht nur mit Worten, sondern auch unter Einsatz ihres Lebens kämpften sie im Untergrund oder in den Reihen der Interbrigaden in Spanien gegen den Faschismus. In der Ausstellung werden neben Gemälden, Grafiken und Fotografien auch zahlreiche Publikationen und Dokumente präsentiert. Gleichberechtigt neben den „großen Namen“ wie Max Ernst, René Magritte, André Masson und Joan Miró stehen auch weniger bekannte Künstler wie Victor Brauner, Leonora Carrington, Óscar Domínguez und Raoul Ubac. 

In der Ausstellung, speziell aber in dem voraussichtlich im Dezember erscheinenden Katalog (in den Sprachen Englisch und Deutsch, zirka 600 Seiten), kommen in Manifesten, Aufrufen, Gedichten und weiteren Materialien Louis Aragon, André Breton, Robert Desnos, Paul Éluard, Paul Westheim und viele andere zu Wort. Unser Pirckheimer-Freund Dr. Gerd Gruber unterstützt die Ausstellung mit sieben Werken aus seiner Sammlung, darunter auch eine der wenigen erhaltenen Arbeiten von Heinz Lohmar (1900–1976), eine Tempera, die er 1935 im Exil in Paris schuf. Als Lohmar nach dem Einmarsch der Nazis in Paris fliehen musste, zerstörten diese die in der Wohnung verbliebenen Werke des Künstlers. Die Tempera überstand, da sie Lohmars Frau auf der Flucht in ihrem Koffer mitnahm. 

Ein zweites bemerkenswertes Exponat ist ein kleines, 1942 in nur 65 Exemplaren gedrucktes Büchlein mit dem Gedicht La dernière nuit (Die letzte Nacht) von Paul Éluard (1895–1952) samt einer Radierung von Henri Laurens (1885–1954). Die Publikation, gedruckt im Untergrund, wurde nur an enge Freunde und Mitglieder der Résistance übergeben; das vorliegende Exemplar trägt eine mehrzeilige, mit farbigen Stiften geschriebene Widmung Éluards an einen seiner Mitstreiter.

Alle Informationen zu Aber hier leben? Nein danke. Surrealismus und Antifaschismus, seit dem 15. Oktober in der Städtischen Galerien im Lenbachhaus und Kunstbau zu sehen, unter diesem Link.

Aber hier leben? Nein danke.
Surrealismus und Antifaschismus.
Ausstellung vom 15.10.2024 
bis zum 02.03.2025 in der
Städtischen Galerie im Lenbachhaus
und Kunstbau München.
Dienstag bis Sonntag
sowie feiertags 10 bis 18 Uhr,
Donnerstag 10 bis 20 Uhr,
Montag geschlossen.
Eintritt: 10 (ermäßigt 5) Euro.

(Gerd Gruber/André Schinkel/Pressemitteilung)

Mi, 27.11.2024

LBO: Schau zu 45 Jahre "The Bear Press" ab 29.11.24.

LBO: 45 Jahre „The Bear Press“

Druckwerke in technischer und künstlerischer Vollendung – ab dem 30. November 2024 zeigt die Landesbibliothek Oldenburg die Editionen der Privatpresse „The Bear Press“ aus Bayreuth. Über die Liebe zu Büchern. 45 Jahre „The Bear Press“ heißt denn auch die Ausstellung, die bis zum 01. Februar 2025 in der LBO (Pferdemarkt 15, 26121 Oldenburg) zu sehen ist. Seit 45 Jahren veröffentlicht „The Bear Press“ unter Zugrundelegung radikaler Handarbeit Pressendrucke und Einblattdrucke mit erlesenen Texten der Weltliteratur von Lucian und Horaz bis zu H. C. Artmann und Ror Wolf für ein kunstsinniges Publikum, begleitet von Originalgrafiken renommierter Künstler wie Klaus Böttger, Uwe Bremer, Klaus Ensikat, Rolf Escher, Esteban Fekete und Gottfried Helnwein, Eberhard Schlotter, Hanns Studer, Jan Peter Tripp. Luxuriöse Ausstattung, Exklusivität und Kompromisslosigkeit im Hinblick auf Konzeption und Qualität bei einer limitierten und signierten Auflage zwischen 50 und 200 Exemplaren und die Wahrung der überlieferten Kunst-Vorschriften und Forderungen an eine vorbildliche Leistung (Handsatz, Buchdruck auf edlen und handgeschöpften Papieren oder Pergament, Handeinbände in kostbaren Materialien) sowie die Originalgrafiken in Stein, Holz oder Kupfer sichern jeder einzelnen „The Bear Press“-Edition den Status des Individuellen und Originären. Zur Vernissage am Freitag, 29.11.2024, um 18 Uhr wird die Kammerschauspielerin Elfi Hoppe aus den Texten der Presse zum Thema Naturstimmungen und Reisebilder lesen, und der Verleger Dr. Wolfram Benda wird über seine Arbeit, seine Ziele und die Herstellung von handarbeitlich hergestellten Editionen referieren. LBO-Tipp für den Bibliophilen!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mo, 25.11.2024

Zur "Doppelherzlesung" luden Nele Heyse und André Schinkel ins Magdeburger Literaturhaus ein – beide lasen aus ihren neuen Büchern. Im Publikum waren auch Pirckheimer zu Gast. | © by Sabine Raczkowski

Doppelherzlesung in Magdeburg

In der wundervollen und von den Magdeburger Pirckheimern realisierten Ausstellung zu 30 Jahre Common Sense, der bibliophilen Literaturzeitschrift, die Ulrich Tarlatt und Jörg Kowalski in der Bernburger Edition Augenweide herausgaben, fand am letzten Freitag, den 22.11., ab 19 Uhr ein literarisches Tandem mit der ehemaligen Magdeburger Stadtschreiberin, Schauspielerin und Autorin Nele Heyse und Pirckheimerfreund André Schinkel statt. Beide lasen, integriert in ein gemeinsames Gespräch, aus ihren neuen Büchern Liebe rechnet sich nicht und Mondlabyrinth, die im Mitteldeutschen Verlag erschienen. Beide sind (Schinkel ist zugleich der Lektor Heyses) mit ihrer Arbeit jeweils vertraut und kamen so über die Gedichte hinaus immer wieder mit sich und dem Publikum ins Gespräch: Es drehte sich um Wohl und Wehe der Schreibarbeit, um Liebe und Zeit, schließlich sogar ums Innerste bis in die Iden der Archäologie. Ein wohltuender Abend. Im Publico waren auch einige Kollegen und Freunde: Sabine Raczkowski, Reiner Bonack und Wahid Nader, der 2025 einen ganzen Band Schinkels ins Arabische übersetzt vorzulegen gedenkt. Und schließlich Matthias Brenner, der allseits bekannte Mime und Prinzipal a. D. des neuen theaters in Halle. Es muss einem vielleicht noch nicht ganz kulturbange sein. Die Schau wird noch bis zum 13.12. gezeigt. 

(Kevin Konopke)

Sa, 23.11.2024

Hommage an Elfriede Lohse-Wächtler, hier: "Lissy" (1931), bis 09.02.2025 im Hamburger Barlach-Haus.

„Ich als Irrwisch“: Eine Hommage an Elfriede Lohse-Wächtler

Sensationelle Kunst in Hamburg: Die gebürtige Dresdnerin Elfriede Lohse-Wächtler (1899–1940) zählt zu den wichtigen künstlerischen Stimmen des frühen 20. Jahrhunderts. Ihre dynamische und von Empathie getragene Bildsprache ist in der Kunst der Neuen Sachlichkeit ohne Vergleich. Ihr Werk wird noch bis zum 09. Februar 2025 im Ernst Barlach Haus im Jenischpark (Stiftung Hermann F. Reemtsma, Baron-Voght-Straße 50a, 22609 Hamburg) in der Freien und Hansestadt gezeigt. Bereits mit 16 Jahren verlässt sie ihr Elternhaus und ist ab 1917 Dresdner Avantgardekreisen aktiv; zu den Freunden der Eigensinnigen gehören Künstler wie Otto Dix, Conrad Felixmüller, Otto Griebel, Rudolf Adrian Dietrich und Johannes Baader. Von 1925 bis 1931 erlebt Lohse-Wächtler in Hamburg eine persönlich belastende, künstlerisch jedoch höchst produktive Zeit. Die Lebensumstände führen zu psychischen Problemen und 1929 zu einem ersten Klinikaufenthalt. Ihrer labilen Verfassung trotzt die Künstlerin kraftvolle Werke ab. Selbstbewusst dringt sie dabei auch in Männerwelten und Sperrbezirke vor, malt im Hafen und auf St. Pauli. In rascher Folge entstehen Bordell- und Kneipenszenen, Typenporträts und eindringliche Selbstbildnisse. Elfriede Lohse-Wächtlers Geschichte endet mit Zwangshospitalisierung und Auslöschung: 1940 wird sie im Rahmen der nationalsozialistischen Krankenmorde („Aktion T4“) in Pirna getötet. Zum 125. Geburtstag am 04. Dezember widmet das Haus der Ausnahmekünstlerin eine Retrospektive mit annähernd 100 Werken aus 25 öffentlichen und privaten Sammlungen. Zudem erscheint ein Katalog bei Kettler (224 Seiten, 19,50 Euro) und findet ein umfangreiches Begleitprogramm statt. 

(André Schinkel/Ernst Barlach Haus/Pressemitteilung)

Do, 21.11.2024

"Archivophilie" in den Franckeschen Stiftungen. Die Ausstellung ist vom 21.11. bis zum 27.04.25 zu sehen.

Ab 21.11.: „Archivophilie“ in Halle

Das Archiv der Franckeschen Stiftungen beherbergt eine Fülle an historischen Schätzen, die nicht nur einen kulturellen und historischen, sondern auch einen ästhetischen Wert besitzen. So entführen orientalische und mittelalterliche Handschriften mit ihren kunstvollen Kalligraphien und filigranen Illustrationen den Betrachter in eine andere Welt. Urkunden stellen mit ihren feinen Schriftzügen auf wertvollem Pergamentpapier Meisterwerke der Schreibkunst dar. Einbände aus Buntpapier machen aus Akten wahre Kunstwerke. Planzeichnungen dokumentieren nicht nur die Bautätigkeit an den Franckeschen Stiftungen, sondern vermitteln mit ihren präzisen Linien und ihrer Farbigkeit einen Eindruck vergangener Handwerksmeisterschaft. Die Ausstellung über die Archivophilie, also die Liebe zum Archiv, bietet die Möglichkeit, die Schönheit und Bedeutung dieser Schätze zu entdecken. Die Kabinettausstellung in Haus 22 ist bis zum 27.04.25 geöffnet. 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 19.11.2024

Stabi Augsburg: Ausstellung zu Ehren von Lisa Beck.

In der Staatsbibliothek Augsburg: Foyer-Ausstellung zu Lisa Beck

Auf die Ausstellung zum Tod der Augsburger Schriftkünstlerin Lisa Beck möchte ich Sie gerne hinweisen. Veranstaltungsort ist die Staatsbibliothek Augsburg, Schillstraße 94 (im alten Gebäude des Bayernkollegs), 86169 Augsburg. Hier werden wir von Herrn Dr. Karl-Georg Pfändtner, Leiter der Stabi und Kurator der Ausstellung, am Montag, den 25. November 2024 um 14.00 Uhr, begrüßt. „In einer Zeit, in der die digitale Textverarbeitung zum Alltag gehört, hielt Lisa Beck an der Überzeugung fest, dass das handschriftliche Schreiben eine essentielle menschliche Ausdrucksform bleibt“, so beschrieb es die Augsburger Allgemeine. Im August 2023 übernahm die Staats- und Stadtbibliothek Augsburg aus dem Vorlass von Lisa Beck (1927–2024), der bekannten Augsburger Schriftgestalterin und Professorin an der Hochschule Augsburg in den Jahren 1971 bis 1990, als Schenkung der Familie wichtige Literatur zur Schriftgestaltung sowie einen größeren Bestand an Originalgrafik, Schriftmustern, auch für Buchcover, entgegen. Die mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande (im Jahr 1998) Geehrte gilt als Legende der Schriftgestaltung, sie hatte zahlreiche Schülerinnen und Schüler. Der im Alter von 96 Jahren verstorbenen Künstlerin wird in Augsburg in einer kleinen Foyer-Ausstellung gedacht. Die Stabi zeigt darin einen Querschnitt ihres Wirkens: Entwürfe zum Augsburger Stadtwappen, aus der Kunst und den Alltagsgegenständen der jeweiligen Epoche abgeleitete Schriftformen von der Antike bis zur Gegenwart. Anschließend haben wir noch Gelegenheit, bei Matthias Haberzettl, Ramsbergstraße 12, 86156 Augsburg, weitere Kleinodien von Lisa Beck, die 2007 beim Pirckheimer-Jahrestreffen in Augsburg den Festvortrag gehalten hatte, zu betrachten. Alle Infos dazu gibt es hier. Ich würde mich sehr freuen, Sie persönlich begrüßen zu können! Mit freundlichen Grüßen: Hans Rabenbauer, Regionalgruppe der Pirckheimer in Bayern.

(Hans Rabenbauer/Pressemitteilung)

So, 17.11.2024

Der Leipziger Bibliophilen-Abend stellt bis 17.01. im Haus des Buches aus: Impressionen von der Schau.

Kraftvoll, überbordend, fragil

Das Literaturhaus Leipzig zeigt die Ausstellung Septima – Bücher und Grafiken von sieben Leipziger Künstlerinnen, gestaltet vom Leipziger Bibliophilen-Abend (LBA)

Sieben künstlerische Handschriften gedruckt: Septima – Bücher und Grafiken von sieben Leipziger Künstlerinnen heißt die Schau des Leipziger Bibliophilen-Abends (LBA), die am 08. November im Literaturhaus Leipzig eröffnet wurde. Madeleine Heublein, Stephanie Marx, Gudrun Petersdorff, Alessandra Donnarumma, Julienne Jattiot, Selma van Panhuis, Aafke Ytsma ver(sinn)bildlichen und verkörpern mit ihrem druck- und buchkünstlerischen Schaffen bestes Leipziger Selbstverständnis. Dem Leipziger Bibliophilen-Abend sind sie durch Blätter für verschiedene originalgrafische Editionen  – von den Paradiesischen Dialogen bis zu 24x34 Grafik – verbunden.

„Hoher künstlerischer Anspruch, gründlich erworbenes Handwerk, professionelle Umsetzung“: Die Ausstellung Septima stehe für diesen Dreiklang, sagte Susann Hoch zur Vernissage. In ihrer Laudatio leuchtete die Grafikerin und Mitgründerin von Hoch+Partner – Galerie für Holzschnitt und Hochdruck (inzwischen: hochdruckpartner) so pointiert wie kurzweilig Hintergründe aus, ordnete ein, weckte Neugier und den präzisen Blick. Das Kompliment für die Ausstellungsmacher und für die Künstlerinnen verband sie an das in vielköpfige Publikum des Abends mit dem Verweis darauf, wie fragil, von vielen Faktoren unterminiert das Fundament (buch-)künstlerischer Wirklichkeit und Wirksamkeit inzwischen sei: „Nur mit unserem tätigen Engagement können wir die Künstlerinnen und Künstler in ihrem Tun unterstützen.“ Etwa durch den Erwerb des Ausstellungsplakates. Es zeigt sieben zweifarbig gedruckte Linolschnitte, jeweils von den sieben Künstlerinnen signiert. Gedruckt wurde es in der Leipziger Buchdruck- und Letterpresse carpe plumbum von Julienne Jattiot in einer Auflage von 77 Exemplaren. Das Plakat kostet 35 Euro. Zur Vernissage war es zum Sonderpreis von 20 Euro zu haben und fand großes Interesse. 

Der Vorgang des Druckens war an diesem Abend auf Leinwand nachzuvollziehen: Thomas Glöß, Vorsitzender des LBA, hatte diesen Prozess filmisch begleitet. In seinen einleitenden Worten zu dieser Schau gab Glöß Fingerzeige anstelle erschöpfender Antworten auf ihm im Vorfeld häufig gestellten Fragen: Warum sieben Künstlerinnen? Und: Warum sieben Künstlerinnen? „Weder von Quoten noch von Gender-Gerechtigkeit haben wir uns bei dieser Entscheidung leiten lassen, sondern von der Kunst. Es gibt so wunderbare Künstlerinnen, die mit unserer Stadt verbunden sind. Die möchten wir zeigen.“ Einen Verweis auf den gleichnamigen Vorgängerverein des LBA, der von 1904 bis zu seiner Zwangsauflösung 1933 bestand, fügte er dann doch an: Damals verstand sich der Bibliophilen-Abend laut Satzung ausschließlich als Kreis von Männern: „Heute haben wir mehr als zwei Drittel weibliche Mitglieder.“ 

Das zeigt Septima im Leipziger Literaturhaus – Einblicke, Spotlichter:

  • Madeleine Heublein: Monotypien, die aus der Auseinandersetzung mit Literatur resultieren: zu Hölderlin etwa (der sich im Tübinger Turm Scardanelli nannte). In einer Vitrine: Styx. Gedichte von Else Lasker-Schüler, von Heublein mit farbigen Zeichnungen und zwei Original-Lithografien versehen, erschienen bei Faber & Faber. Kathrin Schmidt (Deutscher Buchpreis 2009): Tiefer Schafsee, drei signierte Farbradierungen. Reihe SchriftBild des LBA 2016.
  • Alessandra Donnarumma: Monotypien. Hommage an den italienischen Dichter Cesar Pavese. Entdeckt mit Schrotschnitt und Punzenstich jahrhundertealte Techniken neu. 
  • Aafke Ytsma: Großformatige Farbholzschnitte (Reisernte, Vertikale Arbeit), die für eine Verbindung traditioneller japanischer Techniken mit digitaler Zeichnung stehen. Ytsma und Selma van Panhuis druckten für den LBA die Paradiesischen Dialoge 6 mit Farbholzschnitten von Matthias Weischer und einem Text von Angela Kraus.
  • Selma van Panhuis: Monotypien, gedruckt von einer dicken Glasplatte, unter Verwendung von besonderen Farben, besonderem Papier (Susann Hoch: „Größtmögliche körperliche und mentale Wachheit“).
  • Stephanie Marx: Monotypien. Großformatige Farbholzschnitte. Hintersinnige Bildfindungen, Kunstpreis auf der Grafikbiennale 100 sächsische Grafiken, 2014.
  • Julienne Jattiot: Maskerade, mehrfarbiges Original-Linolschnitt-Buch. Ciceros Wahnsinn, Linoldruck und Buchdruck. Der Glyphenbeschwörer, Linolschnitt und Handsatz, originalgrafische Beilage der Marginalien Nr. 246 der Pirckheimer-Gesellschaft.
  • Gudrun Petersdorff: Lithografien von kraftvoller Farbigkeit (Abendlicht Fuerte Ventura, Botanischer Garten Leipzig).

Für die Festschrift Das dritte Jahrzehnt des LBA im Jahr 2021 steuerten drei der Künstlerinnen originalgrafische Blätter bei: Madeleine Heublein (Farbradierung), Julienne Jattiot (Typografisches Blatt), Gudrun Petersdorff (Farbsiebdruck). Die Ausstellung Septima im Literaturhaus Leipzig, Gerichtsweg 28, ist bis zum 17. Januar zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9 bis 17 Uhr, Freitag 9 bis 17 Uhr. Alle Informationen unter: www.leipziger-bibliophilen-abend.de.

(Ekkehard Schulreich)

Sa, 16.11.2024

Die Dauerausstellung im Gleimhaus zu Halberstadt, des ältesten Literaturarchivs Deutschlands, wurde neu gestaltet – in der Schau begegnet man Gleim höchstselbst: am Tisch des "Freundschaftstempels".

Mit Gefühl in Gleims Welt

Das Gleimhaus – Museum der Deutschen Aufklärung in Halberstadt (Domplatz 31, 38820 Halberstadt) eröffnete Ende Oktober eine neue Dauerausstellung. Nach zwei Jahrzehnten wurde die Sammlung zum Dichter, Mäzen und Sammler des 18. Jahrhunderts Johann Ludwig Gleim (1719–1803) neu aufbereitet. Nicht nur flossen neue Forschungserkenntnisse in Auswahl der Exponate und Texte ein, vor allem die Präsentation wurde verändert – ganz bewusst mit vielen Angeboten, um den Zugang für ein breiteres Publikum zu ermöglichen. Man hört einen Herzschlag im Eingangsbereich, der auf die Bedeutung des Herzens, des Gefühls für Gleim verweist. Es gibt eine Animation, die Gleim und die Ära der Aufklärung in drei Minuten unterhaltend einführt. Eine Demonstration mit Pappaufstellern bekannter Personen der Aufklärung wie Immanuel Kant, Mary Wollstonecraft lädt zur Auseinandersetzung mit Personen und Ideen ein, sie umzustellen, sich in sie einzureihen. Es dürfen Objekte in die Hand genommen werden. Texte in Blindenschrift oder Leichter Sprache erweitern den Zugang fürs Publikum. Die Kernstücke des Museums wie der „Freundschaftstempel“, die größte Porträtgemäldesammlung der deutschen Aufklärung, allesamt Weggenossen und Freunde Gleims, oder die durch eine Glaswand zu betrachtenden Privatbibliothek Gleims, mit gut 30.000 Bänden und 10.000 Briefen das erste Literaturarchiv Deutschlands, bleiben nach wie vor das Herz der Schau. Die Teilnehmer des Pirckheimer-Jahrestreffens 2020 in Halberstadt und Quedlinburg können sich lebhaft daran erinnern. Doch auch hier gab es eine Anpassung: Neuerdings sitzt eine Gleim-Figur im Schreiben vertieft am ovalen Tisch im „Freundschaftstempel“: Der Geist Gleims durch den Künstler Norman Lodahl manifestiert, wenn man so will. Mehr Infos zur Sammlung und zum Museum findet man auf der neugestalteten Webseite des Hauses: www.gleimhaus.de.

(Till Schröder)

Do, 14.11.2024

Aus Anlass des 125. Geburtags von Wilhelm Höpfner zeigt das Winckelmann-Museum in Stendal Auszüge aus seinem Werk, darunter auch viel Unpubliziertes.

Winckelmann-Museum Stendal: Wilhelm Höpfners Bilderwelt

Unter Wilhelm Höpfners Bilder (1899–1968) – Skurriles – Phantasievolles – Kinderbücher wird ab dem 16.11.2024 bis 02.03.2025 eine neue Sonderausstellung im Winckelmann-Museum in Stendal (Winckelmannstraße 36–38, 39576 Stendal) gezeigt. In den Jahrzehnten seines Wirkens hinterließ der Magdeburger ein bemerkenswertes Werk, insbesondere Grafik, Aquarelle, Zeichnungen. Der Beginn seines Schaffens in den 1920er Jahren stand im Zeichen der Avantgarde, von Surrealismus und Bauhaus. Er lernte Bruno Taut, Max Liebermann und Käthe Kollwitz kennen, schloss sich der Vereinigung „Die Kugel“ an. „Seine Bilderwelt ist zauberhaft und phantasievoll, durchdrungen von Ironie und hintergründigem Humor, teils grotesk, teils surreal, doch bei aller Heiterkeit niemals weltfremd oder banal.“ Niemals verließen den Künstler Humor und Ideenreichtum. Meisterhaft beherrschte er die grafischen Techniken, entwickelte sie weiter. Das Winckelmann-Museum ist im Besitz des künstlerischen wie dokumentarischen Nachlasses des Künstlers. Anlässlich von dessen 125. Geburtstag zeigt das Museum das Werk Wilhelm Höpfners. Erstmals präsentiert werden auch seine bisher unpublizierten Entwürfe für Kinderbücher. Zur Ausstellung erschien ein Katalog. Das Museum ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Gruppen und Führungen auf Anfrage.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mi, 06.11.2024

Yvonne Kuschel: Zeichnung zu "Idyll" (Detail). Der 33. Druck der Solomon-Presse – "Fundervoll" – geht am 07. November als Schenkung ans Stadtarchiv Halle.

„Fundervoll“ – Ausstellung und Lesung im Stadtarchiv zu Halle

Eine herzliche Einladung ins Stadtarchiv von Halle (Saale) sprechen Autorin Simone Trieder und Halles Beigeordnete für Kultur und Sport, Dr. Judith Marquardt, sowie der Stadtarchivar des Saalemetropölchens, Ralf Jacob, für den 07. November 2024 aus. Die Veranstaltung im Stadtarchiv (Rathausstraße 1, 06108 Halle an der Saale) findet aus dem Anlass der Schenkung der Kassette Fundervoll mit Texten der Autorin sowie originaler Kunst auf handgeschöpften Papieren, Handsatz und Originalzeichnungen von Karl-Georg Hirsch, Annette Krisper-Bešlić, Yvonne Kuschel und Solomon Wija an die Stadt Halle statt. Es handelt sich bei Fundervoll um den 33. Druck der Leipziger Solomon-Presse – während der Feierstunde wird sie, flankiert von einer Ausstellung der Blätter und der Lesung Simone Trieders aus den Texten der Veröffentlichung, von Bettina Wija-Stein vorgestellt. Das hallesche Stadtarchiv sammelt seit vielen Jahren auch die Erzeugnisse der in Halle lebenden Künstlerinnen und Künstler, Autorinnen und Autoren und kann auf eine rege Ausstellungstätigkeit verweisen. Simone Trieders reguläre Bücher erscheinen im Mitteldeutschen Verlag. In diesem Herbst legte sie den Roman Gastrow oder die Poesie der Technik vor. 2005 war sie Stadtschreiberin in der Saalestadt. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 05.11.2024

Werkschau zu Noah Davis (1983–2015) im Minsk in Potsdam. Danach ist die Ausstellung im Barbican in London und im Hammer Museum in L. A. zu sehen.

Das Minsk: Noah Davis in Potsdam

Das Minsk Kunsthaus in Potsdam (Max-Planck-Straße 17, in 14473 Potsdam) zeigt seit dem 07. September 2024 bis zum 05. Januar 2025 die bisher größte internationale institutionelle Werkschau des Künstlers Noah Davis (1983–2015). Mit rund 60 Werken aus dem gesamten Œuvre bietet die große Wanderausstellung einen umfassenden Überblick über Davis’ außergewöhnliches Schaffen. Es ist die erste internationale institutionelle Retrospektive des Künstlers; nach dem Auftakt im Minsk wird sie im Barbican in London und im Hammer Museum in Los Angeles zu sehen sein. Die chronologisch angelegte Retrospektive zeigt Davis’ unermüdliche Kreativität und Neugier – von der ersten Ausstellung im Jahr 2007 bis zu seinem frühen Tod im Jahr 2015. Sie präsentiert bisher noch nicht ausgestellte Gemälde, Arbeiten auf Papier und Skulpturen aus den acht Jahren seines künstlerischen Schaffens. Besonderes Augenmerk richtet die Schau auf die kunsthistorischen und konzeptionellen Ansätze in seinem Werk und verdeutlicht, dass Kunstgeschichte, Bildsprache, Humor, vor allem aber die Menschen stets im Mittelpunkt seiner Praxis standen. Die Ausstellung wurde vom Barbican und Das Minsk initiiert. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit dem Estate of Noah Davis und der David Zwirner Gallery organisiert. Es kuratierte Paola Malavassi.

(Robert Grieger/Pressemitteilung)