Pirckheimer-Blog

Lesung

Sa, 28.09.2024

Kleist im Hier und Jetzt bei den Kleist-Festtagen, die vom 08.10. bis 13.10. in Frankfurt (Oder) stattfinden.

08. bis 13.10.2024: Kleist-Festtage

Vom 08. bis 13. Oktober 2024 laden die Kleist-Festtage in Frankfurt (Oder) dazu ein, andere Welten zu erkunden, Heinrich von Kleist aus neuen Perspektiven zu begegnen, einen Blick in die Zukunft zu werfen, aber auch jede Menge Spaß mit dem berühmten Frankfurter Dramatiker zu haben, um dessen 247. Geburtstag herum das Festival stattfindet. Neben einer Ausstellungseröffnung und Uraufführungen erwartet das große und kleine Publikum ein Programm zum Mitmachen bei experimentellen Workshops und der Dichterschlacht Kleist gegen alle. Für das Programm konnten renommierte Ensembles und berühmte Mimen gewonnen werden, darunter z. B. Sophie Rois, Eva Matthes und Boris Aljinovic. Auf der Website des Festivals finden sich alle Informationen dazu.

(Robert Grieger/Pressemitteilung)

Fr, 27.09.2024

Franca Bartholomäis Holzschnitt "Der erste Stein".

Franca Bartholomäi: „Wir Kinder und wir Tiere“ im Operncafé, und große Stipendiatenschau in der Kunststiftung Sachsen-Anhalts

Neben der so aufsehenerregenden und zugleich augenzwinkernden Schau Sehnsucht: Romantik in der Kunsthalle in der Talstraße gibt es momentan eine ganze Reihe feiner Ausstellungen in Halle. Zwei davon, die den Reichtum des Kulturlebens der Stadt unterstreichen und es wert sind, wie die Ausstellungen der großen Häuser sich bis in die Bundeshauptstadt rumzusprechen, seien an dieser Stadt gelobt und erwähnt. Es sind ein wenig die Plätze seitab der täglichen Kunsterwartung, zumindest im öffentlichen Raum: das Operncafé im Herzen der Stadt (Universitätsring 24, 06108 Halle) und die für die Spitzenförderung in allen Künsten des gern unterschätzen Kulturlandstrichs eingerichtete Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt (Neuwerk 11, 06108 Halle), die sich zum 20. Geburtstag ihres Bestehens eine große Stipendiatenausstellung schenkt. Eröffnet wurde letztere mit viel Polit- und öffentlicher Prominenz am letzten Sonnabend, den 21.09., vor allem aber auch als Fest für die geförderten Künstlerinnen und Künstler, von denen 150 die Schau mit Exponaten füllen, die sich mit dem Selbst, dem Ich befassen. Unter der Vielzahl Bilder und Drucke, Skulpturen und Installationen, ja, und auch Schriftzeugnissen finden sich u. a. ein frühes Gemälde von Neo Rauch (der in Aschersleben aufwuchs) und eben zwei Exponate von Franca Bartholomäi: der zugleich das die Ausstellung bewerbende Plakat zierende Holzschnitt ihrer selbst sowie einer ihrer fulminanten Scherenschnitte. Die Exhibition am Neuwerk ist für kleinen Eintritt bis zum 02.11. zu sehen. Wir sind Kunst kann von Mi bis So von 14 bis 18 Uhr besucht werden. Noch etwas länger ist die Schau Wir Kinder und wir Tiere von Franca Bartholomäi im Operncafé zu sehen ... zur Midissage kündigt die Künstlerin, deren Werk vielfach geehrt und ausgezeichnet wurde, erstmals eine Lesung aus ihren eigenen Texten im Rahmen ihrer Exposition an. Die Veranstaltung am 05.11. beginnt um 19 Uhr. Die Beschäftigung mit Tieren, die bis heute immer wieder in Bartholomäis Werk sichtbar wird, führt tief in die Vergangenheit der Grafikerin, ist zudem eine Reminiszenz an Melanie Challenger.

(André Schinkel)

Fr, 20.09.2024

Buchpremiere im halleschen Literaturhaus – André Schinkel im Gespräch mit Künstlerin Katja Schiller.
Das "Mondlabyrinth" hüllt eine Grafik von Susanne Theumer. Die Künstlerin legte am Premierentag eine exclusive Reihe Tuschzeichnungen für den Band vor.

Klopfzeichen im Literaturhaus: Premiere des „Mondlabyrinths“

Das ist wohl der Lohn des Lyrikers, der jahrein, jahraus in seinem Skriptorium hockt und für seine, wenn er Glück hat, 23 Leserinnen und Leser schreibt: Am gestrigen Abend waren es über 50 Gäste, die der Buchpremiere von Pirckheimer-Freund André Schinkel beiwohnten, der, soeben frisch der Rekonvaleszenz entsprungen und – moderiert von seinem Weggefährten und Freund, dem Dichter und Theatermann Ralf Meyer, dessen Fragen zu Passion und Werdegang Rede und Antwort stand und aus seinem gerade publizierten Gedichtband Mondlabyrinth das erste Mal las. Das Buch, das am 01. September im Mitteldeutschen Verlag erschien, fasst 92 Gedichte auf 140 Seiten, die unter dem lunaren Nachtlicht eine Expedition an den Flüssen entlang quer durch den Doppelkontinent von Mitteldeutschland bis an die Ausläufer des Kaukasus unternimmt. Einen ganz erheblichen Teil in den vier Kapiteln, die laut Aussage des Autors wie eigenständige Bücher fungieren können, füllen Liebesgedichte und Reminiszenzen, auch Reisetexte kommen vor, obwohl Schinkel das Reisen gar nicht so leicht fällt. Der Band, liebevoll layoutet von Anja Nöhles, ist gehüllt in die beidseitig das Cover umgreifende, ein eindrückliches Mansfelder Motiv zeigende Kaltnadelradierung Pappeln von Susanne Theumer, die auch am Abend im Publikum, in das sich eine linde Reihe Autorinnen und Autoren, Künstlerinnen und Künstler, in deren Umkreis sich Schinkel bewegt, mischte, war ... Die Grafikerin und Zeichnerin machte dem Buch auch ein ganz besonderes Geschenk – aus Anlass der Premiere legte sie als Beigabe zum Band eine Serie von zehn Tuschzeichnungen vor, die im Verbund mit dem Büchlein am Abend zum einmaligen Subskriptionspreis von 100 Euro erwerbbar bzw. vorbestellbar waren. Ein Restbestand dieses unikalen und bibliophilen, von der Künstlerin wie dem Autor signierten Bundles zum nun regulären Preis ist noch zu haben. Und: Einstweilen sitzt Schinkel, wenn ihn nicht gerade die Iden des Existenzerwerbs piesacken, am vierten Band der Lyrik-Tetralogie, deren dritten Band das Mondlabyrinth bildet, und raschelt mit den Versfüßen herum ...

(Ernst-Günther Liebetraut)

So, 01.09.2024

Der künstlerische Tausendsassa setzt seine Tournee durch Bonn fort: Am 15.09. lädt Thomas Franke zur Lesung ein. Es kommen Werke von Roland Betsch, Gustav Meyrink, Grenville Murray, Wilhelm Busch, Edwin Bormann, H. P. Lovecraft und letzthin Michail Bulgakow zu Gehör. Außerdem wird Franke über den Fortgang seiner Herausgabe der Werke Herbert W. Frankes und von Arno Schmidts "Gelehrtenrepublik" berichten, die er illustrierte und bibliophil edierte.

Faunalogical Songs. Geschichten über tierische u. a. Störenfriede

Thomas Frankes 18. Lesereise durch die Bonner Altstadt geht nach der just am 28. August 2024 erfolgten Verabreichung der schönen und respektive tiefen Dinge ans Weltrund weiter. „Ich könnte selbstverständlich wie alle meine Kolleginnen und Kollegen Bekanntes vortragen, ein paar Seiten aus Harry Potter, ein paar Seiten aus Edgar Allen Poes Die schwarze Katze oder auch gleich die ganze Erzählung, und so weiter und so fort, und damit Publikum ziehen. Allerdings fühle ich mich den unbekannteren Schriftentstellernden besonders verbunden und werde also – wie immer – Spezielles vortragen. Der Betreiber der Zone Bluesbar, Martin Linder, und ich laden demzufolge sehr herzelichst ein, sich diesen Vortragsabend szenischer Gruselantien und Ulkereien nicht entgehen zu lassen …“ Am Sonntag, den 15. September 2024, in der Zone Bluesbar (Maxstraße 2a, 53111 Bonn), Einlass ist 19 Uhr) ... und die Sache heißt: Der Schauspieler Thomas Franke sangsingt Faunalogical Songs. Geschichten über tierische und andere Störenfriede. Zudem: „Hinsichtlich der Auswahl der an diesem Abend vorgetragenen Werke liegt das Hauptaugenmerk auf Spannung, Moritätlichem und Humor.“ Es kommen Texte von Roland Betsch, Gustav Meyrink, Grenville Murray, Wilhelm Busch, Edwin Bormann, H. P. Lovecraft und, wenn noch Platz ist, Michail Bulgakow zu Gehör. Der Vorverkauf läuft über die Altstadtbuchhandlung & Büchergilde: (0228) 63 67 50, und direkt über die Bluesbar: (0228) 69 57 57. Der Eintritt für das Event am 15.09. beträgt 9 Euro. Hingehn!

(André Schinkel)

Do, 22.08.2024

Ein Weltliterat aus Meuselwitz – der Nachruhm von Wolfgang Hilbig hält bis heute an. Zum Geburtstag am 31.08. findet jährlich eine Lesung in Leipzig statt.

Territories of the Soul: Im August ist an Wolfgang Hilbig zu denken

Es ist ein stilles Wunder, das sich kaum mehr begibt ... aber immer doch fortsetzt: Anders als viele Autoren, die nach ihrem Gang in die Geweide der Ewigkeit in der Wahrnehmung verstummt sind oder wurden, scheint es Wolfgang Hilbig (1941–2007), was das belangt, im Nachrühmen besser zu treffen. Der Weltliterat aus der mitteldeutschen Provinz, dessen Ätheris in Lyrik und Prosa um ein Haar verhindert worden wäre, breitet sich nach wie vor vom ikonisch genannten Meuselwitzer Küchentisch seiner Herkunft in eben jene Welt aus ... Erst kürzlich erschienen, von der anglophonen Presse euphorisch besprochen, zwei (eigentlich sind es drei) seiner Prosasammlungen, ins Englische übersetzt: Under the Neomoon in der Übertragung von Isabel Fargo Cole (Two Lines Press) sowie der 80-SeiterTerritories of the Soul/On Intonation, übersetzt von Matthew Spencer (Sublunary Editions). Unter dem Neomond erschien 1982 bei S. Fischer, die beiden Chapbooks Die Territorien der Seele und Über den Tonfall 1986 und 1990 in der Friedenauer Presse, letzteres mit Arbeiten von Horst Hussel (1934–2017). Gerade das Titelstück des zweiten Hefts ist unter Hilbig-Kennern, in der Übertragung On Intonation, Kult, beschreibt es doch die Quintessenz der Existenz Hilbigs und seiner Figuren. Und da dieser prägende Autor eine Reihe Verehrer bis heute hat, gibt es auch immer eine Ehrenlesung im Umfeld seines Geburtstags, mit ausgewählten Gästen, die von der Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft mit Sitz in Leipzig ausgesucht und eingeladen werden. 2024 werden die Lyriker Nico Bleutge und José F. A. Oliver Hilbig die Ehre erweisen: am 30.08. im Haus des Buches (im Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig). Es moderiert Autorin, Germanistin, Hilbig-Kennerin Marit Heuß.

(André Schinkel)

Mo, 19.08.2024

Carl-Christian Elze präsentiert am 10. September 2024 sein Fliesenprojekt (hier der Text von Andra Schwarz) in Halle (S.): Eingeladen waren dazu 63 Lyrikerinnen und Lyriker aus ganz Deutschland. Die Fliesen werden im Anschluss der Stadt überreicht.

Elze: In den Iden der Fliesenkunst

Nicht auf den Flügeln, nein, noch schöner, wahrhaftig auf den Fliesen der Poesie lädt das hallesche Literaturhaus (Bernburger Straße 8, 06108 Halle an der Saale) zu einem besonderen Abend mit dem gegenwärtigen Stadtschreiber an der Saale, Carl-Christian Elze, am 10. September ein. Der Leipziger Dichter stellt sein Fliesenprojekt, das seine Amtszeit begleitete, vor. Dafür werden 63 Fliesengedichte von 63 eingeladenen Dichterinnen und Dichtern aus ganz Deutschland auf dem Boden ausgelegt; später sollen sie in „Textwolken“ an Gebäuden der Stadt angebracht sein. Einige der beteiligten Dichterinnen und Dichter werden an diesem Abend anwesend sein: so etwa Andra Schwarz, Christine Hoba, Anke vom Sund, Christian Kreis, Radjo Monk, Marco Organo, Olaf Wisch. Im Anschluss liest Elze aus einem Text, der in Halle entstand und der Teil eines neuen Erzählbandes ist. Das Projekt wurde von Pirckheimer-Freund André Schinkel mitkuratiert und zeigt mit Namen wie Kerstin Hensel, Jan Wagner, Lutz Seiler, José F. A. Oliver und Odile Kennel, Birgit Kreipe, Michael Spyra und Ralf Meyer ein weites Spektrum der gegenwärtigen Szene der Lyrik in Deutschland. Die Veranstaltung am 10.09. beginnt um 19 Uhr. Eintritt: 8 (ermäßigt 5) Euro.

(Othmar Kasulke)

Sa, 17.08.2024

Ehrenlesung für Gerd Mackensen in Sondershausen.

17.08.: Lesung für Gerd Mackensen

Es sei mit dem heraufkommenden Morgen nochmal an die heute stattfindende Lesung zu Ehren von Gerd Mackensen in Sondershausen (Kunsthaus unter den Linden, Margaretenstraße 22a, 99706 Sondershausen) erinnert: Pirckheimer-Freund Jens-Fietje Dwars, der mit dem, wie es in der Einladung sehr schön heißt, „Malerfürsten aus Thüringen“ wiederholt engst zusammenarbeitete, lädt um 11 und um 16 Uhr ins Atelier zu zwei Veranstaltungen, die die Bücher Goethe: Erotica und Ateliergespräche zum Thema haben, herzlich ein. Zu den erotischen Texten fertigte Mackensen eine Vielzahl hochvitaler Kunstwerke, die den ganzen Band durchziehen; in den Ateliergesprächen ist er einer von 28 porträtierten Bildermachern aus Ostdeutschland. Beide Bücher sind in der von Dwars herausgegebenen, in der gegenwärtigen Buchlandschaft einzigartigen Edition Ornament erschienen. Die Werke Mackensens werden gehängt sein, die Galerie ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Sondershäuser Veranstaltung findet aus Anlass des ersten Todestags von Gerd Mackensen statt. 

(André Schinkel)

Fr, 09.08.2024

6. Europäisches Literatur-Festival (ELK) in Köln-Kalk.

27.08.–01.09.: ELK-Festival in Köln

Anders als in anderen Jahren scheint der August 2024 nicht der ruhigste Monat des Jahres zu sein: Überall Ausstellungen, Lesungen, Konzerte, neueste Bücher und Kunst. So auch in Köln-Kalk, wo (mit Workshop- und Kinovorläufen ab dem 24.08.) vom 27.08. bis zum 01.09. das 6. Europäische Literatur-Festival (ELK) stattfindet. Dazu lädt ganz speziell auch der kleine, feine Kölner Verlag Parasiten-Presse ein, dessen Betreiber Wassiliki Knithaki und Adrian Kasnitz dafür eigens ein ganzes Herbstprogramm vorfristig aus den fruchtbaren Bücherböden dieses Kontinents gestampft haben. Das Festival, das sich zentromerisch um den Ottmar-Pohl-Platz, die Kalk-Mülheimer-Straße bewegt, wartet dabei mit neuen Büchern von Pelumi Adejumo und Gianna Olinda Cadonau, Faruk Šehić, Livia Ștefan, Ubah Cristina Ali Farah und Ana Pepelnik auf. Highlights dürften das kombinierte Lesekonzert mit Grzegorz Kwiatkowski am 28.08. und die Präsentation von Meine Flüsse von Faruk Šehić, eines der wichtigsten bosnischen Gedichtbücher der Gegenwart, werden: Der Sarajevoer Autor ist die ganze Festivalzeit vor Ort. Das gesamte Festprogramm findet sich hier

(André Schinkel)

Do, 08.08.2024

Thomas Franke liest aus "Der Orchideengarten", ein Journal-Reprint erschien bei Zagava in Düsseldorf.

Am 28. August – mit Thomas Franke im „Orchideengarten“ unterwegs

Autor, Schauspieler, Herausgeber und landesweit als Freund der Bücher bekannt: Thomas Franke lädt für den 28. August (Obacht: Goethegeburtstag!), 19.30 Uhr, zur Lesung Erzählungen aus alten Schwarten / z. B. „Der Orchideengarten“ in die Bonner Altstadtbuchhandlung & Büchergilde (Breite Straße 47, 53111 Bonn) herzlich ein. Dazu heißt es: „Die Zeitschrift Der Orchideengarten mit dem Nebentitel Phantastische Blätter erschien von 1919 bis 1921 mit 51 Nummern. Einige namhafte Schriftsteller wie z. B. Alexander Moritz Frey, Oskar Maria Graf, Klabund, Hermann Harry Schmitz und Grafiker des Phantastischen hatten dort ihre ersten Veröffentlichungen, allerdings präsentierte man auch Geschichten solcher Klassiker wie Arthur Conan Doyle, H. G. Wells oder E. T. A. Hoffmann.“ Weiter schreibt Franke: „Der Orchideengarten war ein Magazin, in welchem ich sowohl meine Bilderchen als auch meine Erzählungen gerne veröffentlicht hätte, denn das Niveau der in diesem Kompendium gedruckten Werke befand sich auf einem sehr hohen Niveau.“ Der Eintritt zur Lesung beträgt 9 Euro, Getränke inbegriffen. Im September setzt Thomas Franke seine kleine Lesetournee durch die Bonner Altstadt fort. Der Blog wird dazu rechtzeitig berichten. 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mo, 05.08.2024

25. August 2024: Braunschweiger Antiquariatsmarkt im Rahmen des Jüdischen Sommerfests ab 10 Uhr

Endlich ist es wieder so weit: Braunschweiger Antiquarinnen und Antiquare präsentieren auf dem 7. Braunschweiger Antiquariatsmarkt am 25.08. gemeinsam mit Gastausstellern aus Bargfeld, Hannover und Hildesheim eine Auswahl aus ihren Schätzen – und auch diesmal im restaurierten, barrierefrei zugänglichen Dormitorium-Saal im ersten Obergeschoss des Landesmuseums Hinter Aegidien. Dank des Kooperationspartner, den Braunschweigischen Landesmuseen, ist das auch im Jahr 2024 wieder möglich. „Unser Antiquariatsmarkt (Beginn 10 Uhr) wird diesmal im Rahmen des Jüdischen Sommerfestes organisiert, das von 13 bis 17.30 Uhr im Museumsgarten und in der Dauer-Ausstellung Ein Teil von uns. Deutsch-Jüdische Geschichten aus Niedersachsen stattfindet, mit einem vielfältigen Kulturprogramm, musikalisch-literarischen Darbietungen, u. a. mit dem aus Israel stammenden Bariton Hemi Levison, mehreren Kurzführungen und einer Lesung mit der Berliner Autorin Linda Rachel Sabiers am Nachmittag, außerdem Spezialitäten aus der israelischen Küche.“ Der Antiquariatsmarkt selbst wird wieder das gewohnt reichhaltige Angebot präsentieren und zusätzlich Werke mit einem Bezug zur jüdischen Literatur und Geschichte zeigen. Dazu gibt es in Kürze noch einmal nähere Informationen. Die Liste der Ausstellenden für 2024 findet sich hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 25.07.2024

17.08., Sondershausen: Lesung für Gerd Mackensen.

Ehrenlesung für Gerd Mackensen

Pirckheimer-Freund Jens-Fietje Dwars, dessen Verdienste als Herausgeber, leitender Redakteur des Palmbaum sowie Ausstellungs- und Filmemacher Legion sind, lädt zur Ehrenlesung für Gerd Mackensen (1949–2023), dessen Tod sich in diesem Sommer am 20. August zum ersten Mal jährt, nach Sondershausen ins Kunsthaus unter den Linden (Margaretenstr. 22a, 99706 Sondershausen) ein. Er schreibt: „Liebe Kolleginnen und Kollegen, im Sommer des vergangenen Jahres riss ein Herzinfarkt Gerd Mackensen aus dem Leben – im Zenit seines Schaffens. Am Samstag, dem 17. August 2024, erinnert das Kunsthaus unter den Linden in Sondershausen an den Maler. Das Haus, in dem sich sein Atelier befand, steht mit einer kleinen Galerie seiner Arbeiten von 10 bis 18 Uhr offen. Da die Räumlichkeiten begrenzt sind, lese ich zweimal, um 11 und um 16 Uhr, aus zwei Büchern in Erinnerung an den Maler: aus den Ateliergesprächen, in denen ich 28 Bildermacher aus dem Osten porträtiert habe, und aus Goethes Erotica, zu denen Gerd Mackensen lebenspralle Farbzeichnungen schuf. Der Geheimrat ist nicht nur der meistzitierte Autor deutscher Sprache, er war fast hundert Jahre lang auch der meistzensierte. An den Wänden hängen die Arbeiten, die der Maler und Zeichner für das Buch zu Papier brachte. Die Lesung findet im Rahmen der Reihe Der besondere Ort des Thüringer Schriftstellerverbandes statt, gefördert vom Lese-Zeichen e. V. und der Thüringer Staatskanzlei. Bitte vormerken und an mögliche Interessenten weitersagen!“ Die genannten Bücher erschienen beide unter der Ägide von Jens-Fietje Dwars, der im quartus-Verlag insgesamt vier Buchreihen begründet hat, am bekanntesten wohl die Edition Ornament, die gute Texte in Symbiose mit bedeutender Kunst und hervorragender Gestaltung bringt. Ja, und auch die Marginalien, zu deren Redaktion Dwars gehört, werden mittlerweile bei quartus verlegt. Die Lesung zu Ehren von Gerd Mackensen findet am 17. August im Sondershäuser Kunsthaus statt. Hingehn!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mi, 24.07.2024

"Under the Neomoon" bei Curious Fox: Isabel Fargo Cole stellt ihre Hilbig-Übersetzungen in Berlin vor.

Neu: Hilbigs „Under the Neomoon“

Es war das insgesamt zweite Buch Wolfgangs Hilbigs (1941–2007), und es ging dem einzigen in der DDR erschienenen Band Stimme Stimme voraus, die Erzählsammlung Unterm Neomond, 1982 bei S. Fischer publiziert. Die Autorin und Übersetzerin Isabel Fargo Cole hat den frühen Prosa-Zyklus des Weltliteraten aus der mitteldeutschen Provinz nun ins Englische übertragen und stellt den Band am Donnerstag, den 25. Juli bei Curious Fox (Lausitzer Platz 17, 10997 Berlin) in Vortrag und im Gespräch mit Axel Wells vor. Der Eintritt für die Lesung in Englisch ist frei, sie beginnt 20 Uhr. Wolfgang Hilbigs literarisches Vermächtnis zählt zum bedeutendsten seiner Generation.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 05.07.2024

Bis 21.07. findet in Berlin das 25. Poesiefestival statt.

25. Poesiefestival in Berlin im Juli

Am gestrigen 04.07. wurde in Berlin das vom Haus für Poesie begründete 25. Poesiefestival in Berlin erfolgreich eröffnet. Bis zum 21.07. steht die Hauptstadt im Bann des umfangreichen, von Dichterin Katharina Schultens kuratierten Programms, das aus Lesungen, Konzerten, Workshops und Präsentationen diverser lyrikverlegender Verleger, Editionen und Periodika besteht und national wie international hochkarätig und edel besetzt ist. Unter anderem eröffnete der Büchnerpreisträger Marcel Beyer das Event. Das vollständige Programm des Festivals findet sich unter diesem Link.

(André Schinkel)

Mo, 01.07.2024

In der schönen Südpfalz trafen sich 12 Autorinnen und Autoren aus Armenien und Deutschland zum Projekt "Poesie der Nachbarn" zu Austausch und Nachdichtung. Es entstand dabei eine Reihe von Gedicht-Übersetzungen, die in zwei Lesungen in Edenkoben und Germersheim präsentiert werden.

Künstlerhaus Edenkoben: „Poesie der Nachbarn“ (Jahrgang 2024)

Es dürfte eines der schönsten, in die idyllischste Landschaft zudem gebauten Domizile der Art im deutschsprachigen Raum sein, das in den südpfälzischen Weinhängen und in Sichtweite der Haardt liegende Künstlerhaus Edenkoben. Das seit 2010 unter der glückvollen Ägide des Heidelberger Dichters, Übersetzers, Herausgebers und Peter-Huchel- wie Basler Literaturpreisträgers Hans Thill segelnde Flaggschiff der rheinland-pfälzischen Kunstförderung beherbergt Jahr für Jahr ein Dutzend Künstlerinnen und Künstler der schreibenden wie der bildenden Zunft. Meisterwerke wie die um das düster-geniale Zentromer Alte Abdeckerei kreisenden Erzählungen Wolfgang Hilbigs (1941–2007) entstanden hier. Zur guten Tradition wurde auch die renommierte, im Haus angesiedelte, von Gregor Laschen (1941–2018) begründete und Hans Thill fortgeführte Begegnungsreihe Poesie der Nachbarn, die 2024 im 36. Durchgang stattfindet. Gastland in diesem Jahr ist Armenien, das zu den großen Kulturvölkern gezählt wird und auf eine reiche Literatur-, Musik- und Kunstgeschichte von 3.000 Jahren bis in die Gegenwart verweisen kann. Eine Woche lang waren Birgit Kreipe, Odile Kennel, Lisa Goldschmidt, Dominik Dombrowski, Jan Röhnert und Pirckheimer-Freund André Schinkel eingeladen, die Gedichte der armenischen Gäste: Gohar Galstyan, Violet Grigoryan, Arpi Voskanyan, Khachik Manukyan, Karén Karslyan und Vahé Arsen, in einer Auswahl nachzudichten, und haben, unterstützt von Armenuhi Drost-Abgarjan und einer Reihe weiterer guter Seelen, dazu die Gelegenheit, die Gäste vor Ort zu konsultieren, ausgiebig genutzt. Gestern nun fand die Matinee im Künstlerhaus mit den Originalen wie den Adaptionen der Texte statt, die von Liebe, Tradition, Emanzipation und dem Schicksal der Armenier erzählen: ein überaus berührendes Event. Heute findet die Woche ihren Abschluss im Institut für Translation der Uni Mainz mit Sitz in Germersheim. Im Nachgang erscheint wie jedes Jahr eine Anthologie mit den Texten im Verlag Das Wunderhorn, für seine schönen Bücher bekannt ... Völkerverständigung in wackliger Zeit!

(Bert Blaubart)

Do, 27.06.2024

Die "Bücherkinder" lasen am 17. Juni 2024 in Berlin.

Ansprache zur Lesung in Berlin

Geleitwort zur Veranstaltung der Brandenburger Bücherkinder in Berlin am 17. Juni 2024

Es gibt in vielen von uns das Bedürfnis, die Unruhe, die uns bewegt, zu artikulieren. Diese Unruhe ist mächtiger als die Versuchung, diese nicht zur Kenntnis zu nehmen. So ähnlich ist es zu lesen bei Christa Wolf in Lesen und Schreiben. Darum auch bei uns, den Bücherkindern Brandenburg, der Versuch, sich durch Produktivität mittels kultureller Arbeit mit Kindern dieser Unruhe zu stellen. So dürfen Sie auch unser Motto verstehen, wenn wir darin Bertolt Brecht zitieren: „Unser Heute geht gespeist durch das Gestern in das Morgen.“

Eine Unruhe hat mich als Pädagogen schon immer begleitet und inspiriert. Dabei waren Bücher und Kunstwerke wichtige Lebensmittel und Begleiter, um die Welt zu verstehen und vielleicht ein wenig zu ändern. Kann man das? 1989/1990 entstand so auch die Jugendkunstschule Galerie Sonnensegel mit Hilfe von 150 Künstlern aus Ost und West. Und ab 2009 gab es dann in meinem Unruhestand eben diese Arbeit mit den Bücherkindern an der Evangelischen Grundschule am Dom mit bisher weit über 100 Kindern und Jugendlichen. Einige haben wir heute hier.

Auch hier der Impuls aus der Literatur – wenn Christa Wolf schreibt: „Man kann nichts wünschen, wovon man nichts weiß.“ Ein weiterer Gedanke: Das Maximierungsdenken im Westen der Welt, bei uns in der Bundesrepublik, hat uns in eine Krise geführt, aus der wir uns zu befreien versuchen. Stephane Hessels Engagiert euch! gab hier Impulse wie auch Volker Braun: „es müsse der SINN maximiert werden.“ Mit unserer Arbeit rufen wir auf zu einem friedlichen Aufstand gegen Massen-Kommunikations-Mittel, die der Jugend keine Perspektive bietet und nur den Massenkonsum, Verachtung von Kultur und Bildung, Flüchtigkeit, Geschichtsvergessenheit und Ego-Trips zeitigt. 

All das gefährdet unsere Demokratie, so dass der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier uns alle ermahnt. Wir sollten uns fragen, warum all das sowenig bemerkt wird. Heute geben wir Ihnen einen kleinen Einblick in ein Modell, mit dem wir auch der Kognitionswissenschaft in Los Angeles, Stavanger, Ljubljana und Jena in Teilen folgen. Gern möchten wir Dank sagen, dass dies in Zeiten der Demokratiegefährdung von den Einladenden und Freunden gewertschätzt und gefördert wird.

Ich sage Dank an den Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Dr. Dietmar Woidke, an die Leiterin der Landesvertretung Brandenburg, Dr. Friederike Haase, mit ihrem Team, und ich habe zu danken der Pirckheimer-Gesellschaft, die uns so viele Jahre als Träger begleitet und fördert. Großen Dank der Christa Wolf Gesellschaft, deren Gründungsmitglied ich bin und die auch seit Jahren an unserer Seite ist, wie zudem der Anna-Seghers-Gesellschaft, die bei unserem Friedensbuch uns sehr geholfen und die Texte der Kinder im Argonautenschiff 2024 veröffentlicht hat. 

Wir danken dem Bildungsministerium für die Förderung mit Lotto-Mitteln und dem LJR Brandenburg für die Teilförderung unserer Arbeit. Großen Dank der Evangelischen Schule am Dom zu Brandenburg (Havel); und Dank auch an Wolfgang Hempel von der Wilhelm-Fraenger-Gesellschaft, die uns den Liedermacher, die Musik mit Andreas Frye, für heute gesponsort hat. 

(Armin Schubert)