„In einer Welt voller Narren kann man sich nur mit Unfug behaupten“, so klingt die Ankündigung des neuen szenischen Vortrags des Pirckheimer-Freunds Thomas Franke für den 26. Januar 2025 im Künstlerforum Bonn (Hochstadenring 22–24, 53119 Bonn) im Rahmen der Ausstellung Vier Jahreszeiten der Kryptiker schon mal überaus vielversprechend. Der Mime, Autor, Grafiker und Herausgeber der gesammelten Werke Herbert W. Frankes zelebriert in seiner Erscheinungsform als Poeta brachialis per se „eigenköpfig ausgedachte und deftig-krude Banallyrik voll bösen Witzes nebst André Schinkels kohlestaub- und ramazzottigebeiztem Hirn abgerungene Poesie in purpurn getönter Sinnlichkeit ...“ Ja, ein wüstes Joint adventure gewissermaßen, über die Ebenen hin, so von Pirckheimerich zu Pirckheimerich und wieder zurück ... In seine eigenen Texte, die es gleichsam zwischen die Buchdeckel zieht, deren Präsenz via Textvortrag in Bonn Legende ist, webt Franke lunare Gedichte aus Schinkels frisch aufgelegtem Lyrikband Mondlabyrinth (Mitteldeutscher Verlag 2024). Und: „Beide, Thomas Franke und André Schinkel, befinden sich seit vielen Jahren auf Expeditionen: der eine sucht auf Abwegen nach Teufeln und Hexen und pflegt seine Lust am bösen Schabernack, der andere erforscht, sich vorsichtig durch das Mondlabyrinth tastend, die Möglichkeiten eines Dialogs mit der Welt, die nur widerstrebend antwortet auf seine Fragen nach Stolz, Verantwortung, Demut, Zweifel und Sehnsüchten, Sein oder Nichtsein …“ In gewisser Weise ein in mehrfacher Hinsicht bewegender Abend dürfte das werden, wenn Thomas Franke mit dem Lichtschwert des Wortes und der Stimme die Welt aufwühlt und sie dann vielleicht auch wieder auf die Füße stellt. Wenn das mal gutgeht ... Aber schön, schön wird es auf jeden Fall. Dadaistisch. Jandlisch. Buschisch. Hingehn, die Ohren und das Herze klingeln lassen! Um 18 Uhr am 26.01. fängt das Donnern, Säuseln und Deklamieren an. Man melde sich gern schon einmal an: (0228) 9695309.
(Kevin Konopke)