Pirckheimer-Blog

Lesung

Mo, 09.03.2015

Lesung und Vernissage in der Eremitage

Am Freitag wird es in der Eremitage Gransee eine außergewöhnliche Lesung geben. Omar Savedra Santis wird aus seinem nun schon vor etlichen Jahren in der Edition Schwarzdruck erschienenen Roman "Die große Stadt" lesen. Auf der von der chilenischen Botschaft möglich gemachten Lesereise durch Deutschland wird der Autor auch in Gransee Station machen. Omar Savedra Santis ist ja bereits vor einigen Jahren wieder nach Chile gezogen und deshalb sind Gelegenheiten rar, ihn leibhaftig zu erleben. Und dass die "Große Stadt" nach wie vor eines der absoluten Lieblingsbücher des Verlegers Marc Berger ist sei allen als Empfehlung gesagt, die das Buch noch immer nicht kennen. Es moderiert Frau Prof. Dr. Christel Berger.
Und gleich am nächsten Tag geht die Ausstellungssaison 2015 los: Wir eröffnen in Anwesenheit des Künstlers die Ausstellung "Geh zu ihr ...". Der von uns hoch geschätzte Hamburger Jürgen Meyer-Jurkowski zeigt Radierungen und Holzschnitte. Jürgen Meyer Jurkowski, Jahrgang 1947, ist nicht nur ein erfolgreicher Graphikdesigner und Buchgestalter, sondern »macht auch ganz eigenes«. Neben den gezeigten Graphiken sind das vor allem Malerei und Büchern seiner edition M&M. Es gibt zur Ausstellungseröffnung einführende Worte von Dr. Hans Joachin Neyer, ehemaliger Direktor des Wilhelm-Busch-Museums Hannover, Musik vom Band und (solange der Vorrat reicht!) Mamas Kuchen ...
(Marc Berger)

Lesung: 13. März 2015, 18.30 Uhr, Eintritt frei
Ausstellungseröffnung: 14. März, 16 Uhr
Ausstellung: 14. März - 3. Mai 2015

Galerie Eremitage Gransee
Mauerstr. 4a, 16775 Gransee

Di, 03.03.2015

Mitlesebuch 130

Das neueste, im Aphaia Verlag erscheinende Mitlesebuch mit dem Titel Trost Hawaii mit Gedichten und Kurzprosa von Martin A. Völker und Holzschnitten von Horst W. König wird im April im Lessing-Salon des Berliner Nikolaiviertel in einer Lesung vorgestellt. Jana Berwig wird den Abend mit Gitarre und Gesang begleiten.
Das Bändchen ist wie die Vorgänger der Mitlesebücher, schon aufgrund der Graphik und der limitierten Auflage von 50 Exemplaren eine bibliophile Perle, weshalb die Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft auch ausdrücklich zur Teilnahme an der Lesung eingeladen sind.

Martin A. Völker: Trost Hawaii
Broschur, 25 x 15 cm, 24 Seiten, fadengeheftet
1. Auflage: 50 Exemplare, im Druckvermerk vom Autor signiert, 8,00 €

Lesung: 15. April 2015, 20:00 Uhr

Lessing-Haus im Nikolaiviertel
Lessing-Salon
10178 Berlin, Nikolaikirchplatz 7

So, 08.02.2015

Tiflis/Offenbach - Wo bitte ist Georgien?

Gestern fand in Offenbach eine Lesung des georgischen Schriftstellers, Übersetzers und Herausgebers Dato Barbakadse statt. An seinem Geburtstag stellte er verschiedene georgische Autoren, auf Deutsch und auf Georgisch, im Klingspor Museum den Anwesenden vor. Die Ästhetik der Sprache und die georgische Seele, die in diesen Texten zum Ausdruck kommt, war sehr beeindruckend. Bei georgischem Wein und den Köstlichkeiten der georgischen Küche wurde die Pause genutzt, um mehr über Land und Leute zu erfahren. Obwohl nur 3 Stunden Flugzeit entfernt, kennt kaum jemand Georgien. Und ich kann nur allen Lesern zu rufen, das ist schade! Reist nach Georgien - es ist wirklich das schönste Land der Erde!! Und angesichts der Jahrhunderte lange Kunst- und Literaturtradition für jeden Bibliophilen defacto ein muss! Oder wussten Sie, dass die Bibel, zumindest in Teilen, im 4 Jahrhundert bereits ins Georgische übersetzt wurde - da war der Text fast noch druckfrisch. Die Schrift steht im Fokus der Ausstellung und Georgien hat ein eigenes Alphabet. Für uns natürlich sehr ungewohnt und da es nur 4,5 Millionen Georgier gibt, hält sich die Verbreitung in engen Grenzen. Vielleicht auch ein Grund, warum Georgien 2018 Gastland der Frankfurter Buchmesse sein wird.
Nach der Pause hielt Gudrun Lehman einen Vortrag über den georgischen Buchkünstler Zdanevich - ein Künstler zwischen Tiflis und Paris. Der russisch-georgisch-französische Autor, Typograph und Verleger gilt als einer der innovativsten Typographen des 20. Jahrhunderts. Frau Lehman hat sich intensiv mit dieser Person beschäftigt, so waren diesem Vortrag viele überraschende Einsichten verbunden. Viele Projekte beschreiben den Lebensweg dieses umtriebigen Künstlers. Bekannt ist die Tifliser Künstlergruppe 41° - der 41 Breitengrad, auf welchem nicht nur Tiflis liegt… Oft fühlt man sich bei der Betrachtung der Werke des Künstlers an Majakowski und viele andere aus dieser Zeit erinnert. Natürlich war es auch für Ihn schwierig, in Paris ein Publikum zu finden, welches seiner Sprachen mächtig war. Da er aber zu den Zeitgenossen gehörte, die sich immer „Verbündete“ für seine Projekte suchte und auch fand, blieb der Erfolg nicht aus! Ein bibliophiler Höhepunkt ist in der Zusammenarbeit mit Max Ernst entstanden. Maximiliana: Die widerrechtliche Ausübung der Astronomie. Dieses Buch ist ein Denkmal für den Astronom Wilhelm Tempel.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 15. Februar 2015 und es ist ein schöner Katalog zu der Veranstaltung erschienen.
(Dr. Ralph Aepler)

Fr, 21.11.2014

Jutta Voigt - Spätvorstellung

Foto © Ralf Parkner
Die Berliner Autorin Jutta Voigt las vor Mitgliedern und Freunden der Berlin-Brandenburger Regionalgruppe der Pirckheimer-Gesellschaft aus ihrem Buch "Spätvorstellung. Von den Abenteuern des Älterwerdens" (Aufbau Verlag 2012).
Ein unterhaltsamer Abend mit feuilletonhaft und mit viel Humor Dargebotenem, dessen Ernsthaftigkeit sich erst bei intensiverem Hinhören offenbbart, dargebracht von einer Autorin, bei der deutlich wird. dass sie in ihrer Tätigkeit als Journalistin gelernt hat, genau zu schauen, sich einzufühlen in andere, die aber auch keine Scheu hat, genau wie das Intimste von anderen auch Eigenes öffentlich zu machen.
Damit irritierte sie, sie provozierte, wie in der anschließende Diskussion deutlich wurde - kurz: die Teilnehmer genossen mit Vergnügen eine Stunde bester Literatur aus erster Hand.
(ad)

Mo, 03.11.2014

Wer das nicht hat, hat sie nicht alle

Die Wende-Romane von Bernd Schirmer

Edition Schwarzdruck hat es für eine gute Idee gehalten, anlässlich des 25. Jahrestages der momentan in allen Medien gefeiert wird, den Roman "Der letzte Sommer der Indianer" von Bernd Schirmer neu aufzulegen. Und weil das so schön geklappt hat, machen wir zwei Buchpremieren: einmal in Gransee am 12. November um 18 Uhr in der Eremitage und einmal in Berlin in der jw-Ladengalerie am 18. November um 19. Uhr. Dazu möchte ich Sie/Euch und Ihre/Eure Freunde hiermit herzlich einladen.
Bernd Schirmer beschreibt in diesem Buch auf seine wundervoll warmherzig-ironische Art die Erlebnisse eines in der DDR lebenden Indianerstammes in den wilden Mauerfallzeiten. Wer sich jetzt wundert: Ja, es gab in der DDR wirklich Indianer - erwachsene Menschen, die in ihrer Freizeit teilweise sehr ernstgemeint Indianer spielten und sich dazu im Kulturbund organisiert hatten. Dass es beim Auftreffen dieser aus verschiedensten sozialen Schichten stammenden Rothäute mit "dem Westen" zu sehr skurrillen Situationen kommt, kann man sich denken. Die Roten aus Thüringen machen unter anderem nach dem Mauerfall einen Abstecher nach Bayern - deren Ureinwohner natürlich mit "Soetwas" nicht gerechnet hatten ...
Mehr wird nicht verraten. Es ist (natürlich!) ein Klassebuch, ein großer Spaß (aber mit Tiefgang!) - welches sich auch hervorragend als Weihnachtsgeschenk für Ossis, Wessis und Wossis gleichermaßen eignet.
Der Autor ist bei beiden Lesungen vor Ort, in Gransee liest er selbst. Moderieren wird die Liteaturwissenschaftlerin Christel Berger. Bei der Berliner Veranstaltung wird Eintritt erhoben, in Gransee nicht.
Der Autor ist übrigens nicht der gleichnamige letzte Kulturminister der DDR, sondern der schon zu DDR-Zeiten recht bekannte Autor, der neben Romanen, Reportagen und Reiseschilderungen auch viel für Film und Fernsehen gearbeitet hat. Wir freuen uns sehr, dass mit dem "Letzten Sommer der Indianer" nun auch Schirmers dritter "Wenderoman" unser Verlagsprogramm ziert - neben dem legendären "Schlehweins Giraffe" und der "Auszeit in Neapel".
(Marc Berger)

Gransee: 12. November 2014 um 18.30 Uhr
Galerie Eremitage, Mauerstr. 4a
Lesung: Bernd Schirmer


Berlin am 18. November 2014 um 19 Uhr
JW-Ladengalerie, Torstr. 6
Lesung: Otmar Richter
Um Anmeldung zur Veranstaltung unter 030/53 63 55- 56 oder mm@jungewelt.de wird gebeten.

Mi, 15.10.2014

Kinderbuch im Gespräch

Der als deutsch-französisches Gemeinschaftsprojekt entstandene Comic erzählt die authentischen Erlebnisse von René Lucot und Lucien Laby aus Frankreich und von Agnes Kiendl und Walter Bärthel aus Deutschland in der Zeit des Ersten Weltkriegs. Auf der Grundlage von Tagebücjhern und Memoiren wird das Schicksal dieser Zeitzeugen geschildert und gezeigt, wie die anfängliche Kriegsbegeisterung angesichts der Realität auf den Schlachtfeldern in Ernüchterung umschlägt und das Weltbild der jungen Leute nachhalktig erschüttert wird.
An dem Gespräch nehmen der Autor des Buches Dr. Alexander Hogh, der Illustrator Jörg Mailliet und die Verlegerin Julie Cazier teil.

Gesprächsabend: 10. November 2014, 18:00 Uhr

Staatsbibliothek zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Dietrich-Bonhoeffer-Saal
Potsdamer Straße 33
10785 Berlin


1 Kommentar:
Peter Verheyen hat gesagt...
Danke für den Hinweis zu diesem Buch. Mein Exemplar kam heute in den USA an.
Wenn auch in der Tradition vom Tintin und Asterix, würde ich dies keines Wegs ein Kinderbuch nennen, eher ein Grafischer Roman in der Tradition von Art Spiegelmanns
Maus. Gut fand ich die Einbeziehung von den Tagesbucheinträgen, wünschte mir eigentlich mehr davon, war aber in Ordnung. Das ganze war auch sehr ausgewogen was die Ursachen des Krieges und den Einstellungen der Zeitzeugen betrifft - doch nicht so anders. Interessant wäre dies auch zweisprachig.
Wäre gerne beim Vortrag dabei, ist aber etwas Weit. Das Buch werde ich aber als Beispiel des Genres Buchkunststudenten an der Uni vor ich arbeite zeigen. Graphische Romane sind hier hoch im Kurs. Dazu werden die von Otto Nückel, Frans Masereel, Lynd Ward, John McCabe gezeigt. Aber Auch Tintin.
Danke für diesen Blog.
Peter Verheyen
28 Oktober, 2014

Di, 22.07.2014

Finissage der Heine-Ausstellung

Zur Finissage der Heine-Ausstellung feierte die  Initiative Buchkultur am 20. Juli das (vorläufige) Ende ihres Projektes ›Der Mantel der Geschichte. Die Deutsche Freiheitsbibliothek in Paris 1933 bis 1939‹ mit einer beeindruckenden Performance von Hans-Karsten Raecke.
Hans-Karsten Raecke, der edle Recke, hatte keine Mühe gescheut, um Gast der IB zu sein. Aus dem brandenburgischen Rheinsberg zurück nach Ludwigshafen kehrte er, um unseren Gästen seine Vertonung von Heines Wintermärchen aufzuführen. Raeckes eigene Vertonung mit gelegentlichen zeitgenössischen Einwürfen war ein Genuss und eine Uraufführung zugleich, denn er führte in dem wunderschönen Garten des Schillerhauses Oggersheim sein Kunstwerk auf. Unseren Gästen ein großes Kompliment, trotz gelegentlicher Regenspritzer verfolgten sie die Darbietung mit Spannung und Amüsement und ohne Unterbrechung. Man kann mit Fug und Recht behaupten, Raeckes Heine ist einmal was ganz anderes und öffnet den Blick für Heine. Ihm ist es gelungen, uns allen den „Harry“ Heine ein Stück näher zu bringen. Für alle, die nicht da waren, die Performance kann man auch auf CD erhalten. Prädikat „unbedingt empfehlenswert“. Warten Sie mit Ihrem Kauf nicht zu lange. Die (zu) wenigen Exemplare, die heute angeboten wurden, waren restlos ausverkauft! E-Mail genügt.
Dank Hans Karsten Raecke fand die Veranstaltungsreihe einen würdigen Abschluss. Wir möchten uns auch an dieser Stelle bei allen Referenten, Leihgebern und natürlich bei unserem Publikum bedanken. Sie alle haben ihren Beitrag geleistet, dass die Veranstaltungsreihe ›Der Mantel der Geschichte. Die Deutsche Freiheitsbibliothek in Paris 1933 bis 1939‹ ein voller Erfolg geworden ist. Sie alle waren Teilnehmer an der ersten und einzigen weltweiten Würdigung der Deutsche Freiheitsbibliothek in Paris 1933 bis 1939.
(Dr. Ralph Aepler)

Di, 15.07.2014

"...in Ruhe verschieden sein"

Am 13. Juli war Franziska Sperr (Starnberg) Gast der Initiative Buchkultur. In ihrer Funktion als Vizepräsidentin und WRITERS IN EXILE Beauftragte des Deutschen PEN Zentrums hatten die Hörer Gelegenheit zu erfahren, wie es heutzutage um verfolgte Autoren bestellt ist. Auch heute gibt es (zu) viele Schriftsteller, welche in ihren Heimatländern von den politischen Machthabern verfolgt werden.
Frau Sperr schilderte in ihren Erfahrungsberichten dem Publikum sehr ergreifend, wie alltäglich heute noch die Angst der Herrschenden vor dem Wort ist. Frau Sperr schlug für uns die Brücke in die Gegenwart im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe anlässlich des 80. Jahrestages der Deutschen Freiheitsbibliothek. Damit ist ein wesentliches Ziel unseres Projektes erreicht worden!
Das deutsche Programm - WRITERS IN EXILE - ist weltweit einmalig. 8 Plätze kann das PEN Zentrum vergeben. Nur 8 Plätze muss man sagen, angesichts der bestehenden Notwendigkeiten, wenigstens 8 Plätze muss man sagen, angesichts der Tatsache, dass die Bundesrepublik Deutschland und das Deutsche PEN Zentrum die Einzigen auf der Welt sind, die Hilfe für Poets, Essayists, Novelists anbieten.

Do, 03.07.2014

60 Jahre Eulenspiegel Verlag

Lesung und Gespräch mit dem Meister der Porträtkarikatur und Eulenspiegel-Autor Harald Kretzschmar, bekannt für treffsichere Konterfeis und prägnante Kurzprosa anlässlich des 60. Jahrestags der Verlagsgründung

10. Juli 2014

HABBEMA – Bühne der Peter-Hacks-Gesellschaft
10405 Berlin
Mülhauser Straße 6 / Hofgebäude Ecke Prenzlauer Allee

Di, 24.06.2014

30. Todestag Franz Fühmann

Mythos und Geschichte bei Johannes Bobrowski und Franz Fühmann - eine Annäherung

Vortrag und Gespräch mit Klaus Völker, Literatur- und Theaterhistoriker, Andreas Degen, Literaturwissenschaftler, Winfried Müller-Brandes, Kantor und Geschäftsführer der Johannes-Bobrowski-Gesellschaft, Paul Alfred Kleinert, Schriftsteller.
 
"Das mythische Element ist jenes Ingrediens, das bestimmte Worte und Handlungskompositionen so überwältigend wirken und zugleich das Was und Wie dieses Wirkens begrifflich unerklärbar macht. Es ist, zum Unterschied vom Rätsel, das mit seiner Auflösung abgetan ist, jener Rest, der im intellektuellen Begreifen nicht aufgehen will, jenes Gleichnishafte, in dem wir Außen und Innen zu einem SO IST ES verschmelzen fühlen, ohne daß wir genau sagen könnten, was denn nun eigentlich so ist, es sei denn, man spräche das soeben Gehörte wortwörtlich noch einmal aus."
(Franz Fühmann "Das mythische Element in der Literatur" (XII) in: "Erfahrungen und Widersprüche Versuche über Literatur" S. 208, Rostock (Hinstorff) 1975)

Gemeinschaftsveranstaltung der Johannes Bobrowski Gesellschaft und des Franz Fühmann Freundeskreises (beide Berlin) sowie des Johann Timotheus Hermes Bibliophilen Verbandes Wien-Josefstadt mit Unterstützung der Historischen Sammlungen der Zentral- und Landesbibliothek Berlin. Der Berlinerr Antiquar und Pirckheimer Thomas Döring wird einen Büchertisch präsentieren.
 
Vortrag: 8. Juli 2014, 19.30 Uhr
 
Berliner Stadtbibliothek
Kleiner Säulensaal

So, 15.06.2014

Vertrieben aus dem Haus der Sprache?

Gestern wurde es richtig literarisch in der Ausstellung "Deutsche Freiheitsbibliothek". Die Veranstaltung „Vertrieben aus dem Haus der Sprache? Stefan Zweig und Franz Werfel“ - eine Idee des Mannheimer Hochschulpfarrers Jürgen Weber - ist eine Hommage an die beiden Literaten Zweig und Werfel.
Die tiefe Verbundenheit Weber's zu diesen beiden Schriftstellern war den ganzen Abend spürbar. Die "Textausschnitte" wurden hervorragend von der beliebten Schauspielerin Helga Grimme, bekannt aus großen Rollen am Nationaltheater Mannheim, Stuttgart und München, vorgetragen.
Neben diesem sehr emotional geprägten Aspekt wurde der Hintergrund von Zweig und Werfel und deren Sprache von "der Dritten im Bunde" Frau Prof. Dr. Deborah Kämper in gewohnt exzellenter Weise komplettiert. Wieder einmal können wir sagen, dass es Frau Kämper gelungen ist, mit ihren Ausführungen zu einem wesentlich besseren Text- und Sprachverständnis beigetragen zu haben.
Die Veranstaltung der Initiative Buchkultur war sehr gut besucht. Man kann stolz stolz sein, inzwischen ein Stammpublikum bei den Veranstaltungen begrüßen dürfen.
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Zum Ende der Ausstellung im Stadtmuseum in Ludwigshafen anlässlich des 80. Jahrestages der Deutschen Freiheitsbibliothek schlug die Initiative Buchkultur heute die Brücke in die Gegenwart. Musikalisch wurden die Teilnehmer heute erneut von Frau Maren Duncker am Fagott verwöhnt. Referent war Herr Andreas Marquet von der Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur der Hamburger Universität.
Viele Leerstellen aber kaum Lehrstellen - so kann das Fazit seines Vortrages und auch das der Aktivitäten der Initiative Buchkultur zu dem Thema Exil lauten. Es gibt noch viel zu forschen und damit zu entdecken, aber das Interesse hält sich in der breiten Gesellschaft in sehr engen Grenzen. Manchmal bekommt man das beklemmende Gefühl in Deutschland, es gibt noch viele Menschen mit einem schlechten Gewissen, die glauben mit Ignoranz dem Thema des Exils in der Nazizeit adäquater zu begegnen als mit der aktiven Auseinandersetzung. Herr Marquet stellte die Exilforschung von ihren Anfängen bis heute dar.
Dabei stellte er sich souverän dem kritisch-nachfragenden Publikum. Wir wünschen ihm mehr Aufmerksamkeit und Mittel für diese Themen.
Anschließend boten die Kuratoren den Anwesenden eine letzte Führung durch die Ausstellung
Die Initiative Buchkultur hat ihr Ziel, die in Vergessenheit geratene Deutsche Freiheitsbibliothek und ihren 80. Jahrestag gebührend zu begehen, erreicht. Die hochkarätigen Referenten waren allesamt mit dem Herzen dabei und der Dank und die Anerkennung des Publikums ist Ihnen sicher. Anstatt Einzelne hervorzuheben, möchten wir an dieser Stelle auf die weiteren Veranstaltungen im Schillerhaus in Oggersheim verweisen.
(Dr. Ralph Aepler)

19. Juni 2014 Heinrich Heine. Poet – Kritiker – Jude
Vortrag Prof. Dr. Hans Otto Horch (Niederzier)

13. Juli 2014 „Ist das der blaue Himmel, den ich kannte?” Khalil Rostamkhani
Das Writers-in-Exile Programm des 
Deutschen PEN-Zentrums.

Franziska Sperr (Starnberg), Vizepräsidentin des PEN-Zentrums Deutschland

20. Juli 2014 Finissage Heine-Ausstellung
Deutschland. Ein Wintermärchen.
 Performance Hans-Karsten Raecke (Rheinsberg)

Mi, 28.05.2014

LeseAkt im Druckgraphik-Atelier

Paul T. Hahn, Liebespaar, 2013, Holzschnitt, 13 x 30 cm
Am Donnerstag findet im Rahmen der Ausstellung Akt-Holzschnitte, Monotypien und Radierungen von Günter Blendinger, Paul T. Hahn und Eberhard Hartwig eine Lesung von Brunhild Hauschild mit Kurzgeschichten und Gedichte aus eigener und fremder Feder statt, begleitet mit Gesprächen mit den Künstlern.

Lesung: 5. Juni 2014, 20.00 Uhr
 
Druckgraphik-Atelier
Edition keller-druck
Dietrich-Bonhoeffer-Str. 3
10407 Berlin

Mo, 26.05.2014

Bargfelder Frühling

Radierung von Jens Rusch zu
Arno Schmidts Erzählung Kühe in Halbtrauer
Zum drittenmal findet in Bargfeld bei Celle der Bargfelder Frühling mit Ausstellungen, Lesungen, Vorträgen sowie musikalischen und theatralischen Darbietungen statt, organisiert vom der "Kulturinitiative Bargfeld e.V", durch die Arno Schmidt Stiftung und den Antiquar und Pirckheimer Hermann Wiedenroth. Auch unser Vorsitzender Ulrich Goerdten ist mit einem Beitrag beteiligt. Der "Frühling" dauert vom 20. bis 22. Juni und überschneidet sich leider mit dem Ausflugstermin der berlin-brandenburgischen Pirckheimer. Das Dorf Bargfeld (ca. 150 Einwohner) ist ein Ortsteil der Gemeinde Eldingen in Niedersachsen. Es liegt nordöstlich von Hannover im Dreieck zwischen Celle, Wolfsburg und Uelzen. Erreichbar ist es am besten im eigenen Auto. Wer mit der Bahn anreisen muss, sollte mit der Regionalbahn (Strecke Hannover/Hamburg) bis Eschede fahren und dort versuchen, für die letzten 10 Kilometer ein Taxi zu bekommen. Bei rechtzeitiger Mitteilung der Ankunftszeit kann auch ein kostenloser Shuttledienst eingerichtet werden. Wer übernachten möchte, kann im Gasthof Bangemann unterkommen (Unter den Eichen 5, 29351 Eldingen-Bargfeld, Tel. 05148 - 291).
Programm als pdf.

20. bis 22. Juni 2014

Bargfeld bei Celle

Di, 13.05.2014

Deutsche Freiheitsbibliothek / Exilliteratur

Die Eröffnung der Ausstellung im Stadtmuseum Ludwigshafen der Initiative Buchkultur mit verschiedenen Installationen, die die ›Deutsche Freiheitsbibliothek‹ zum Thema haben, hat geradezu überschwengliche Kommentare ausgelöst: nicht nur Ausstellung und Programm, sondern auch das anwesende Publikum haben beeindruckt. „Dieses ist nicht nur interessant, sondern interessiert, und zwar außerordentlich und vielseitig, offen, belesen, informiert, unprätentiös, wesentlich, positiv, freundlich, geradeaus. Wo findet man sonst noch so eine Anhäufung von ausgeprägten Leuten?” (M.R.) Möchten Sie auch zu diesem erlesenen Kreis gehören? Dann kommen Sie zu unseren nächsten Veranstaltungen. Wir können versichern, daß es bei den Referenten genauso spannend weitergeht.
Am kommenden Mittwoch finden wir uns im Ernst-Bloch-Zentrum wieder, das als Kooperationspartner zu einer Führung mit Sofie Sonnenstatter über Leben und Werk von Ernst Bloch einlädt und im Anschluß zum Vortrag ›Verbrannte Bücher 1933. Mit Feuer gegen die Freiheit des Geistes‹ von Dr. Werner Treß. Treß (Humboldt-Universität zu Berlin) gilt als der Experte für das Thema Bücherverbrennung, er beleuchtet die Vorgeschichte der Freiheitsbibliothek und ordnet die Gegengründung historisch ein.

Führung Sofie Sonnenstatter: 14. Mai 2014, 18 Uhr,
Vortrag Dr. Werner Treß im Anschluß 19 Uhr

Ernst-Bloch-Zentrum
Walzmühlstraße 63
67061 Ludwigshafen
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Gleichzeitig laden wir schon ein zum ›Internationalen Museumstag‹ am kommenden Sonntag, der passenderweise unter dem Motto ›Sammeln verbindet‹ steht. Zur Matinee haben wir Dr. Wolfgang Kaiser (Berlin) eingeladen. Von 2000 bis 2013 Vorsitzender der Pirckheimer-Gesellschaft (die lebendigste Bibliophilen-Gesellschaft der Republik) ist er ein ausgewiesener Experte für Exilliteratur, Buchillustration und Grafik, außerdem einer der Leihgeber unserer Ausstellung.
(Marita Hoffmann)

Sonntag, 18. Mai 2014, 11 Uhr ›Sammeln von Exilliteratur‹ Vortrag von Dr. Wolfgang Kaiser,
im Anschluß Gang durch die Ausstellung mit anwesenden Leihgebern
Unser ›Café Arago‹ ist anläßlich des Museumstages den ganzen Sonntag geöffnet

Stadtmuseum Ludwigshafen
Im Rathauscenter
Rathausplatz 20
67059 Ludwigshafen

Lese-Zeichen gegen Rechts

Am Donnerstag, den 15. Mai 2014, findet in Hamburg die 14. Marathonlesung aus den verbrannten Büchern statt, genau dort, wo am 15. Mai 1933 Studenten und Burschenschaftler Bücher ver­brannten. Esther Bejarano, Vorsitzende des Auschwitz-Komitees und Wolfgang Rose werden den Lesemarathon eröffnen. Von 11 bis 18 Uhr lesen Schülerinnen und Schüler der Schule an der Isebek, der Ida-Ehre-Schule, des Kaifu-Gymnasiums. Und Peggy Parnass, Steffi Wittenberg, Rolf Becker, Sylvia Wempner, Abi Wallenstein, den Klezmerlech-Chor der Liberalen Jüdischen Gemeinde, Klaus Robra, Thomas Ebermann und viele andere mehr. Besucher können selbst vorlesen vor oder einfach nur zuhören: Ein Gedicht oder einen Text aus einem der verbrannten Bücher. Es liegen ausgewählte Lesetexte bereit.

Lesung: 15. Mai 2014

Platz der Bücherverbrennung
Hamburg-Eimsbüttel
Kaiser-Friedrich-Ufer/Ecke Hey­mannstraße