Pirckheimer-Blog

Armin Schubert

So, 16.02.2025

Auch 2025 dabei: Die Pirckheimer-Gesellschaft auf der Buchmesse in Leipzig ab 27.03. Zu finden sind sie wieder im Buchkunst- und Grafikbereich in Halle 5.

Im März: Leipziger Buchmesse 2025

Vier Tage, vom 27. bis 30. März 2025, präsentieren sich in den Messehallen (Messeallee 1, 04356 Leipzig) auf der Leipziger Buchmesse Autorinnen und Autoren mit ihren Novitäten, Verlage und Dienstleister die ganze Welt der Bücher. Diese Welt der Bücher wäre jedoch unvollständig, wenn nicht auch Buchkünstler, Illustratoren und die Sammler all dieser schönen Dinge in Leipzig dabei sind. Traditionell sind auch die Pirckheimer mit einem eigenen Stand vertreten. In diesem Jahr ist er in Halle 5, Stand D402 unter dem Dach von Buchkunst und Grafik, und ab diesem Jahr nahe dem Antiquariatsbereich, zu finden. Bei den Pirckheimern ist die Vorfreude groß, in diese Welt ums Buch einzutauchen und den Blick der hoffentlich vielen Besucher speziell auf Buchkunst und Bibliophilie zu lenken. Auf nach Leipzig: Am Donnerstag, den 27. März 2025, öffnet sie ihre Pforten um 10 Uhr. Die Tageskarte gibt es für 23 (ermäßigt 19, Kinder 11) Euro, der externe Vorverkauf für die Tickets startete bereits im Dezember. Auf eine besondere Veranstaltung, die die Pirckheimer-Gesellschaft organisiert hat, sei noch hingewiesen: Am 29. März um 13 Uhr sind die Bücherkinder Brandenburg mit ihrem Buch Vom Aufstieg mit Eva, mit Abel, mit Noah und mir in Leipzig zu Gast. Die Lesung findet unter der Ägide von Armin Schubert im Forum Literatur in Halle 5 statt.

(Robert Grieger)

Di, 28.01.2025

Der "Bücherkinder"-Mentor Armin Schubert hält auf Einladung der Winckelmann-Gesellschaft in Stendal einen Vortrag am 05.02.25 an der Hochschule dort – um u. a. über die Erfolge des Projektes zu sprechen.

„Unser Heute geht gespeist durch das Gestern in das Morgen ...“

Eine Unruhe hat den pensionierten Lehrer, Kulturpädagogen und Pirckheimer-Freund Armin Schubert aus Brandenburg an der Havel schon immer begleitet und inspiriert: Als Begründer einer Jugendkunstschule und als Mentor der Bücherkinder Brandenburg waren und sind Bücher und Kunstwerke wichtige Lebensmittel und Begleiter dieser Arbeit, um die Welt zu verstehen und sie so vielleicht ein wenig zu ändern. Kann man das? Mit Kindern, in digitaler Zeit? Mit Büchern und Bildern? Darüber und den Erfolg seiner Arbeit mit und durch die Bücherkinder zu sprechen, hat die Winckelmann-Gesellschaft e. V. mit Sitz in Stendal Armin Schubert in seiner Funktion als Mentor und Anreger zu einer Veranstaltung im Rahmen der Stendaler Hochschulvorträge an die Hochschule Stendal (Osterburger Str. 25, Haus 3, Raum 0.05, 39576 Stendal) am 05. Februar 2025 um 15 Uhr eingeladen. Unter dem obengenannten Motto von Bertolt Brecht oder auch unter dem vom Christa Wolf („Merkwürdigerweise müssen wir nicht glauben, was wir wissen.“) dürfte der Vortrag Armin Schuberts stehen, in dem er Beispiele aus der kulturellen Bildung aus der Arbeit mit den Kindern sowie deren Unterstützern (MBJS, Landesjugendring, Pirckheimer, Christa Wolf Gesellschaft und Anna-Seghers-Gesellschaft) am Beispiel von zehn Büchern, die die Kinder zusammen mit diversen Künstlern geschrieben haben, referiert, berichtet und zeigt, was und warum etwas in digitaler Zeit doch auch analog mit Büchern und der Kreativität von Kindern machbar sein soll und auch ist. „Unser jüngster Auftritt in der Vertretung des Landes Brandenburg im Juni 2024 in Berlin hat, wie es scheint, durchaus Interesse geweckt und ist weit über die Landesgrenzen hinaus ein Leuchtturm im Bereich des Lesens und Schreibens mit Kindern an der Evangelischen Grundschule am Dom zu Brandenburg in deren Freizeit.“ Ein Erfolg, an dem man gern beteiligt ist und teilhat. Auf nach Stendal! Und wenn man einmal da ist, auch noch das Winckelmann-Museum in der Stadt besuchen.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 15.12.2024

Tolle Sache: Das neueste 'Bücherkinder'-Buch ist da!

Nach dem Buch ist vor dem Buch

Anlässlich des neuen Bücherkinder-Buchs „Vom Aufstehen mit Eva, mit Abel, mit Noah und mir“

Ein Jahr Arbeit hat sich gelohnt. Am 12. Dezember 2024, wurden in einer feierlichen Stunde im Musikraum der Evangelischen Grundschule am Dom zu Bandenburg an der Havel im Beisein der Bücherkinder, ihrer Eltern und ihrem Büchervater, Pirckheimer-Freund Armin Schubert, das neu entstandene Buch Vom Aufstehen mit Eva, mit Abel, mit Noah und mir übergeben.

Die Kinder im Alter zwischen neun und dreizehn Jahren haben sich unter anderem intensiv mit Texten zur Arche Noah, mit dem Ansatz zu Eva als Aufklärerin von Dorothee Steffensky-Sölle (1929–2003) und Friedrich von Schiller (1759–1805) beschäftigt. Bei einem Besuch im Museum Barberini in der brandenburgischen Landeshauptstadt wurden zudem die Werke von Edward Munch (1863–1944) betrachtet, und es wurden Texte aus der Genesis zur Vertreibung aus dem Paradies gelesen. Es befassten sich alle mit Themen wie Emanzipation, Politikverdrossenheit und der möglichen Beteiligung an der Gestaltung der Demokratie. Zusätzlich gab es Texte aus der autonomen Grundschule aus Sopot bei Gdańsk, die wir 2022 besucht hatten. So entsteht ein Dialog in Zeiten des Umbruchs und ein europäischer Gemeinschaftssinn zwischen Kindern.

Entstanden ist dabei mit Vom Aufstehen mit Eva ... ein Buch, das selbstgeschriebene Texte und Gedichte mit Tiefgang beinhaltet. Zusätzlich haben die Kinder Grafiken zu den Themen per Linolschnitt entstehen lassen. Die farbigen Drucke wurden mit Hilfe der Galerie Sonnensegel gefertigt, die als Orginale in die Bücher gebunden wurden. Zwei externe Künstler haben dieses Buch mit je einer originalen Grafik begleitet, dies waren Helge Leiberg aus Berlin und Klaus Raasch aus Hamburg. Jedes Bücherkind kann nun so ein hochwertiges Exemplar sein Eigen nennen.

Im neuen Jahr 2025 startet nun das elfte Buchprojekt. Ein großes Thema ist die Bedeutung des Einhorns. Das Fabeltier ist in Kunst und Kultur weit verbreitet. Dieses Projekt wird zur Freude aller vom Fernsehsender Arte/ZDF als Jahresfilmprojekt begleitet. Dieser Film mit den Bücherkindern wird dann zusammen mit der internationalen Ausstellung im Museum Barberini in Potsdam und danach in Paris im Museé de Cluny gezeigt. Diese intensive Schreibarbeit mit den Kindern, die Museumsbesuche, Recherchen etc. kosten Geld, welches immer mit viel Herzblut und Initiative vom Mentor der Bücherkinder, Herrn Armin Schubert, erkämpft wurde. Und an diesem Nachmittag des 12.12. sorgte dann Andreas Kutsche (MdL, BSW des Landes Brandenburg) für einen Gänsehautmoment. Er überreichte eine Jahresspende im Wert von 12 x 500 Euro. Die Dankbarkeit aller Beteiligter ist enorm. So kann die Arbeit der Bücherkinder im Januar starten.

Weitere Spender für dieses Buchprojekt, das sich auch mit dem 500 Jahre alten Einhorn-Teppich aus der Gotthardtkirche zu Brandenburg befasst, werden dringend gesucht. Unsere Stadt Brandenburg wird durch eine solche Arbeit von Kindern europaweit geehrt. Die Pirckheimer-Gesellschaft ist Träger diese Arbeit an der Domgrundschule zu Brandenburg mit vielen Kindern.

(Maria Kunz/Armin Schubert)

Fr, 06.12.2024

Brandenburg – die "Bücherkinder" haben ein neues Buch gemacht. Das wird am 12. Dezember gefeiert.

Neues Buch: „Vom Aufstehen mit Eva, mit Abel, mit Noah und mir“

Vom Aufstehen mit Eva, mit Abel, mit Noah und mir, das neue, in ein lindgrünes Cover gewandete Buch der Bücherkinder Brandenburg, die unter der langjährigen Ägide und Mentorschaft (es ist, wenn die Zählung richtig ist, das achte gemeinsame Bücherprojekt) von Pirckheimer-Freund Armin Schubert seit Jahren eine wunderbare Arbeit leisten und berührend schöne, ambitioniert bibliophile Publikationen hervorbringt, die weithin Beachtung fanden und finden, steht in der Startlöchern für die Übergabe an die Öffentlichkeit. Diese soll am 12. Dezember in der Havelstadt erfolgen. „Liebe Eltern der Bücherkinder, liebe Bücherkinder“, schreibt Armin Schubert, „ein Jahr Arbeit am Buch Vom Aufstehen mit Eva, mit Abel, mit Noah und mir ist geschafft – es wurde durch die Bücherkinder gesehen, gedacht, gelesen, geredet, geschrieben, illustriert, durch mich lektoriert, korrigiert, layoutet, gedruckt, gefalzt, in Ribnitz-Damgarten gebunden, dann nummeriert und signiert. Von zwei Künstlern sind Grafiken eingebunden, so von Klaus Raasch aus Hamburg das Ginkgoblatt und das signierte und nummerierte Blatt mit der Arche und dem Regenborgen von Helge Leiberg. Dazu habe ich allen Kindern auch je eine originale Grafik in das Buch eingelegt. So entstand eine sehr (…) kostbare Ausgabe unseres Buches.“ Die Premiere wird in diesem Jahr als Buch-Weihnachtsfeier im Musikraum in der Ritterakademie mit Keksen und Getränken durchgeführt. Die denkmalgeschützte Ritterakademie befindet sich auf dem Domhof des Doms der Havelstadt und beherbergt bis heute eine Schule. Die Veranstaltung am nächsten Donnerstag beginnt ab 14.30 Uhr. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen. Das neue Buch ist von einer großen Themenvielfalt: von biblischen Geschichten (Eva als mutige Frau, Kain und Abel) bis zu dringenden Fragen der Gegenwart. Auch das Gespräch mit Texten von Hilde Domin und Tschingis Aitmatow wird gesucht. Ein Kreativ-Projekt, dem man wünscht, dass es bundesweit Schule macht!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 14.07.2024

Am letzten Schultag gab’s Geschenke für die Kinder.
Stolz präsentieren die "Bücherkinder" das Journal, in dem sich alle ihre Texte finden ... | © Armin Schubert

Ein „Argonautenschiff“ voll mit den Texten der Bücherkinder

Einen würdigen Abschluss des Schuljahrs und der begleitenden Bücherkinder-Saison vermeldet Pirckheimer-Freund Armin Schubert aus Brandenburg an der Havel. „Die Texte der Kinder zu Büchern von Anna Seghers haben den Vorstand der Anna Seghers Gesellschaft so begeistert, dass sie alle in das Jahresjournal Argonautenschiff für 2024 aufgenommen wurden. Jedes Kind hat nun diese Wertschätzung in der Hand. So geht Bibliophilie in die neue Generation über“, so der Mentor der kreativen Gruppe, die seit Jahren auch von der Pirckheimer-Gesellschaft unterstützt und gefördert wird. In einem Brief an die Anna Seghers Gesellschaft schreibt der Mentor, ja, und de facto Kreativdirektor der Bücherkinder zudem voll Dank: „… heute war der letzte Schreibtag vor den Sommerferien und am Ende gab es dann die Büchergeschenke. Auf den Tischen lagen wahlweise Texte oder Kopien zu Kant 300, zum Regenbogen mit Arche, zu Jurek Beckers Ein Baum, was ist das schon und von Maja Lunde Die Geschichte der Bienen. Bei der Hitze war es erstaunlich, dass die Kinder am Nachmittag sich solchen Themen noch genähert haben. (…) An die Anna Seghers Gesellschaft nun unseren Dank mit Fotos, denn am Ende gab es das Argonautenschiff. Juhu! Die anderen Kinder sind am Gymnasium, die werde ich nur noch privat sehen und ihnen das Journal schenken. Jedenfalls war die Freude groß, denn es hieß sofort: ‚Und wo ist mein Text?‘ Bitte sagen Sie allen unsern Dank, dass wir nun so geehrt wurden …“ Die Brandenburger Bücherkinder haben in einer Reihe von Jahren bisher sieben Bücher vorgelegt. Zuletzt ehrten sie mit dem Text-und-Bild-Band Pax questuosa Anna Seghers und Núria Quevedo. Auch die Pirckheimer unterstützen und fördern das Projekt, dem zu wünschen ist, dass es in diesen taumelnden Zeiten landesweit Schule machen möge, seit langem. Über den Sommer wird Armin Schubert die neu entstandenen Texte sichten und lektorieren, im kommenden Herbst wird dann entschieden, was an Bildern noch dafür gebraucht wird. Eine gute Nachricht gibt es schon im Voraus: der Berliner Künstler Helge Leiberg steuert ein originales Werk für die kommenden Unternehmungen der Bücherkinder bei. Wohl dem!

(André Schinkel) 

Di, 09.07.2024

Der Enkel wie auch Hüter des Nachlasses von Käthe Kollwitz, Dr. Arne Kollwitz ist, wie erst jetzt bekannt wurde, am 25.06.24 gestorben. | © Armin Schubert

Berlin: Trauer um Arne Kollwitz

Der viele Jahre als Arzt in leitender Funktion am Franziskus-Krankenhaus in Berlin-Charlottenburg tätige Enkel und Hüter des Nachlasses von Käthe Kollwitz, Arne Kollwitz (1930–2024), ist, wie erst jetzt bekannt wurde, bereits am 25. Juni im Alter von 94 Jahren gestorben. Mediziner wie sein Vater und Großvater, wurde er auch als vehementer Streiter für das Werk seiner Großmutter (1867–1945) bekannt, etwa, als es darum ging, ob ihr Werk auch in Berlin (West) weiter gewürdigt sein soll. „Meine Großmutter war eine wagemutige Frau“, so liest man es in einem seiner Interviews (2017) zur Thematik. Auch mit der Pirckheimer-Gesellschaft und den Bücherkindern Brandenburg war Kollwitz verbunden (vgl. die Abbildung, 2. v. r.): „Ich bin sehr traurig“, schreibt Pirckheimer-Freund Armin Schubert in seiner Traueradresse an das Kollwitz-Museum, „und danke ihm sehr für die Unterstützung bei einer Ausstellung und bei Aktionen der Jugendlichen, die an Käthe und Peter Kollwitz erinnerten.“ Arne Kollwitz hatte die Galerie Sonnensegel e. V. in Brandenburg an der Havel besucht und im Verbund mit dem Museum auch die Arbeit der Bücherkinder gefördert. 

(André Schinkel)

Do, 27.06.2024

Die "Bücherkinder" lasen am 17. Juni 2024 in Berlin.

Ansprache zur Lesung in Berlin

Geleitwort zur Veranstaltung der Brandenburger Bücherkinder in Berlin am 17. Juni 2024

Es gibt in vielen von uns das Bedürfnis, die Unruhe, die uns bewegt, zu artikulieren. Diese Unruhe ist mächtiger als die Versuchung, diese nicht zur Kenntnis zu nehmen. So ähnlich ist es zu lesen bei Christa Wolf in Lesen und Schreiben. Darum auch bei uns, den Bücherkindern Brandenburg, der Versuch, sich durch Produktivität mittels kultureller Arbeit mit Kindern dieser Unruhe zu stellen. So dürfen Sie auch unser Motto verstehen, wenn wir darin Bertolt Brecht zitieren: „Unser Heute geht gespeist durch das Gestern in das Morgen.“

Eine Unruhe hat mich als Pädagogen schon immer begleitet und inspiriert. Dabei waren Bücher und Kunstwerke wichtige Lebensmittel und Begleiter, um die Welt zu verstehen und vielleicht ein wenig zu ändern. Kann man das? 1989/1990 entstand so auch die Jugendkunstschule Galerie Sonnensegel mit Hilfe von 150 Künstlern aus Ost und West. Und ab 2009 gab es dann in meinem Unruhestand eben diese Arbeit mit den Bücherkindern an der Evangelischen Grundschule am Dom mit bisher weit über 100 Kindern und Jugendlichen. Einige haben wir heute hier.

Auch hier der Impuls aus der Literatur – wenn Christa Wolf schreibt: „Man kann nichts wünschen, wovon man nichts weiß.“ Ein weiterer Gedanke: Das Maximierungsdenken im Westen der Welt, bei uns in der Bundesrepublik, hat uns in eine Krise geführt, aus der wir uns zu befreien versuchen. Stephane Hessels Engagiert euch! gab hier Impulse wie auch Volker Braun: „es müsse der SINN maximiert werden.“ Mit unserer Arbeit rufen wir auf zu einem friedlichen Aufstand gegen Massen-Kommunikations-Mittel, die der Jugend keine Perspektive bietet und nur den Massenkonsum, Verachtung von Kultur und Bildung, Flüchtigkeit, Geschichtsvergessenheit und Ego-Trips zeitigt. 

All das gefährdet unsere Demokratie, so dass der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier uns alle ermahnt. Wir sollten uns fragen, warum all das sowenig bemerkt wird. Heute geben wir Ihnen einen kleinen Einblick in ein Modell, mit dem wir auch der Kognitionswissenschaft in Los Angeles, Stavanger, Ljubljana und Jena in Teilen folgen. Gern möchten wir Dank sagen, dass dies in Zeiten der Demokratiegefährdung von den Einladenden und Freunden gewertschätzt und gefördert wird.

Ich sage Dank an den Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Dr. Dietmar Woidke, an die Leiterin der Landesvertretung Brandenburg, Dr. Friederike Haase, mit ihrem Team, und ich habe zu danken der Pirckheimer-Gesellschaft, die uns so viele Jahre als Träger begleitet und fördert. Großen Dank der Christa Wolf Gesellschaft, deren Gründungsmitglied ich bin und die auch seit Jahren an unserer Seite ist, wie zudem der Anna-Seghers-Gesellschaft, die bei unserem Friedensbuch uns sehr geholfen und die Texte der Kinder im Argonautenschiff 2024 veröffentlicht hat. 

Wir danken dem Bildungsministerium für die Förderung mit Lotto-Mitteln und dem LJR Brandenburg für die Teilförderung unserer Arbeit. Großen Dank der Evangelischen Schule am Dom zu Brandenburg (Havel); und Dank auch an Wolfgang Hempel von der Wilhelm-Fraenger-Gesellschaft, die uns den Liedermacher, die Musik mit Andreas Frye, für heute gesponsort hat. 

(Armin Schubert)

Mi, 19.06.2024

17.06.: Die "Bücherkinder" in der Landesvertretung.
Gruppenbild nach der Lesung – die "Bücherkinder" samt Mentor und den Projektförderern in Berlin.

Auftritt der Bücherkinder in der Landesvertretung Brandenburg

Unter dem Motto von Bertolt Brecht (1898–1956): „Unser Heute geht gespeist durch das Gestern in das Morgen“, fand am vergangenen Dienstag, dem überdies symbolträchtigen 17. Juni, am Abend in der Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund die Buchvorstellung und Lesung der Bücherkinder Brandenburg statt. Die unter anderem von der Pirckheimer-Gesellschaft unterstützte Gruppe (der Blog berichtete wiederholt) erarbeitete unter der Mentorschaft von Pirckheimer-Freund Armin Schubert mehrere Bücher und hat für ihre Arbeit vielfach Aufmerksamkeit erhalten.

Unter der Leitung ihres Mentors stellten elf Bücherkinder (beinahe wie elf Freunde – passend zur aktuell laufenden Fußball-Europameisterschaft), eigene Texte und Gedichte aus den sieben bereits erschienenen Büchern vor. Zu Beginn der Veranstaltung gab es eine kleine Einführung durch die Bevollmächtigte Staatssekretärin des Landes Brandenburg beim Bund, Dr. Friederike Haase. Durch das Programm dirigierte Armin Schubert – sehr ansprechend und einfühlsam – selbst.

Die Kinder zeigten durch ihre Textdarbietungen ihre Leidenschaft für ihre Themen und zogen die Zuhörer in ihren Bann. Passend wurden einige Passagen durch den Künstler Andreas Freie musikalisch begleitet. Begleitende Worte kamen zum Abschluss von den Unterstützern des Projekts: der Christa Wolf Gesellschaft, der Anna-Seghers-Gesellschaft und den Vertretern der Pirckheimer-Gesellschaft. Am Ende der Veranstaltung fand eine kleine Geschenkübergabe an die Bücherkinder und ihren Mentor statt. Festgehalten wurde das alles nach dem Event auf einem Gruppenfoto. 

Zum Abschluss gab es noch einen kleinen Austausch mit Getränken. Es war eine anspruchsvolle, interessante und sehr kurzweilige Veranstaltung mit einer hoffentlich starken Wirkung nach außen: Schließlich wurden auch Themen wie Krieg und Frieden, damals wie heute, in den Fokus gerückt. Vielen Dank an die Organisatoren, an Armin Schubert und vor allem die Bücherkinder!

(Robert Grieger)

Mo, 10.06.2024

Am 17.06.24 treten die "Bücherkinder" in Berlin auf.

Eingeladen – die Brandenburger „Bücherkinder“ zu Gast in Berlin

Das dicht besetzte Leben und – der Aufstand der „Schwachen“ heißt die besondere Veranstaltung, eine Lesung der Bücherkinder aus Brandenburg an der Havel mit der Christa Wolf Gesellschaft, der Anna-Seghers-Gesellschaft und der Pirckheimer-Gesellschaft, die am Montag, den 17. Juni, um 17 Uhr in der Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund (Referat 55: Bildung und Wissenschaft, FB Veranstaltungen, In den Ministergärten 3, 10117 Berlin) stattfindet. Dazu erlauben sich Pirckheimer-Gesellschaft und der Mentor der Bücherkinder, Armin Schubert, noch einmal (der Blog berichtete am 05.05.) herzlich einzuladen. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Es wird aus den sieben Büchern der Gruppe (zuletzt erschien Pax questuosa zu Ehren von Anna Seghers, von der auch das Motto des Events sich ableitet, und Núria Quevedo) gelesen. Gute Sache: Hin!

(André Schinkel)

Fr, 10.05.2024

Die "Bücherkinder" und zwei weitere Klassen trafen Sänger Wolf Biermann zu einem Gespräch in Berlin.

Gespräch mit einem Zeitzeugen: die Brandenburger Bücherkinder treffen Wolf Biermann in Berlin

Ein überaus denkwürdiges Gespräch mit einem Zeitzeugen der Geschichte des letzten wie dieses Jahrhunderts, dem bedeutenden Dichter und Liedermacher Wolf Biermann, fand am 07. Mai 2024 im Deutschen Historischen Museum in Berlin statt. Die Bücherkinder und weitere Schüler der Evangelischen Grundschule am Dom zu Brandenburg waren von der Bundeszentrale für politische Bildung eingeladen worden, um mit dem Georg-Büchner-Preisträger und Ehrenbürger von Berlin, geboren 1936 und seit langem wieder wohnhaft in Hamburg, ins Gespräch zu kommen. Nach einer Einführung durch die Bundeszentrale für politische Bildung in Brandenburg a. d. Havel besuchten zwölf Kinder Tage später die Ausstellung im Deutschen Historischen Museum, um danach zwei Stunden in einem Frage- und Antwortspiel dem berühmten Künstler Biermann zu begegnen.

Zur Doppelfragestunde waren auch zwei weitere Klassen angereist, die die Veranstaltung zudem musikalisch bereicherten. So gaben einige Schüler unter Anleitung einer klassischen Gitarristin ein Lied für Wolf Biermann zum Besten. Und eine Gruppe Flötistinnen und Flötisten gaben zum Auftakt, wie Pirckheimer-Freund und der Mentor der Bücherkinder Armin Schubert berichtet, eine Einstimmung zum Treffen mit dem Marsyas-und-Apoll-Thema: Marsyas spielte dereinst so lustvoll auf der Doppelflöte, dass er den Gott Apoll zum Wettstreit herausforderte und besiegte. Dafür ließ ihn Apoll bei lebendigem Leib häuten. Der Marsyas-Mythos dient bis heute als Parabel über das Verhältnis von Schönem und Hässlichem, Ohnmacht und Macht ... Was für ein Einstand für die Begegung mit dem, wie er selbst sang, Drachentöter und einer beeindruckenden Biografie. 

Die so ernste, zugleich unschuldige wie augenzwinkernde Frage des Tages aber kam, und so sieht es wohl auch die Bundeszentrale für politische Bildung, von Yuna von den Bücherkindern aus der schönen Stadt an der Havel, erzählt Armin Schubert weiter, und sie bot zudem eine Steilvorlage für Wolf Biermann, den sie überrascht und dem sie zugleich nicht schlecht gefallen haben dürfte. Ja, beim Besuch des Dorotheenstädtischen Friedhofs mit seinen vielen so prominenten Namen hätten sie sich mit den anderen Kids gefragt, wie es denn wäre, wenn Biermann in einem Jahrzehnt dort auf diese träfe: „Wir waren bei Anna Seghers und bei Bertolt Brecht auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin. Möchten Sie da auch gern in zehn Jahren sein, um mit Brecht zu quatschen ...?“ 

Und der Wolf antwortete biermannesk: Ja, natürlich, dann wünsche er in dem Fall gleich mit Bertolt Brecht (1898–1956), der Weigel (1900–1971), mit Hanns Eisler (1898–1962), Anna Seghers (1900–1983) und dem großen Philosophen Hegel (1770–1831) sofort zu reden. Mit Johannes R. Becher (1891–1958), erster Kulturminister der DDR von 1954 bis 1958, hingegen möchte er auf keinen Fall auch nur ein Wort wechseln! Alles in allem war dies wohl für jede Beteiligte, jeden Beteiligten – auch Darstellerin und Interpretin Barbara Schnitzler war darunter – eine denkwürdige Begegnung mit dem Barden. Zum Abschluss überreichte Armin Schubert an Biermann noch das Pax questuosa der Bücherkinder sowie den Offenen Brief Hans-Eckardt Wenzels, eines seiner Konzerte in Leipzig betreffend, der Ende April hohe Wellen schlug. Ob Biermann dazu etwas sagt? Es bleibt interessant.

(André Schinkel/Armin Schubert/Pressemitteilung)

So, 05.05.2024

Die "Bücherkinder" Malte und Alma beim Schreiben. Ganze sieben Bücher haben die Kinder geschrieben.
Auf diese Publikationen sind die "Bücherkinder" stolz – und am 17.06.24 stellen sie drei davon in Berlin vor.

Juni: Die „Bücherkinder“ in Berlin

Das dicht besetzte Leben und – der Aufstand der „Schwachen“ heißt die besondere Veranstaltung, eine gemeinsame Lesung der Bücherkinder aus Brandenburg an der Havel mit der Christa Wolf Gesellschaft, der Anna-Seghers-Gesellschaft und der Pirckheimer-Gesellschaft, die am Montag, den 17. Juni 2024, um 17 Uhr in der Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund (Referat 55: Bildung und Wissenschaft, FB Veranstaltungen, In den Ministergärten 3, 10117 Berlin) stattfindet. 

Dazu schreiben die zum Lese-Event Einladenden: „Der Titel zu unserer Lesung Das dicht besetzte Leben bezieht sich auf Essays, Briefwechsel und Gespräche zwischen Anna Seghers und Christa Wolf (erschienen beim Berliner Aufbau-Taschenbuch Verlag 2003). Anna Seghers hat immer wieder über die ‚Kraft der Schwachen‘ geschrieben. Mit Bezug zur Lage vor den Wahlen in Brandenburg, zur Lage in Europa und der Welt ist heute ein Aufstand der ‚Schwachen‘ notwendig. Eine Nummer zu groß? Schwach und kleinlaut dürfen wir bei der Lage nicht bleiben.“ Und weiter heißt es da: 

„Immer wieder haben wir gerade mit Kunst und Kultur, mit zivilgesellschaftlichem Engagement und Mut bewiesen, dass wir Menschen in der Lage sind, Verhältnisse zu ändern. (…) Inbegriffen ist das Problem der ‚Über-Individualisierung‘ unter den Menschen, die uns vom Gemeinwesen wegdriften. Genau das alles hat uns heftig erreicht und schafft Populisten Zulauf. Das aktuelle Interview mit Lars Eidinger zu seinem Familiendrama Sterben hat uns ein weiteres Mal bestärkt, dass unsere kulturelle Bildungsarbeit mit Kindern wichtig ist. Sie schult deren eigenes Denken und Urteilen an Beispielen unserer Kultur als Gleichnis und im Verhältnis zu Fragen unserer Zeit.“

Die Bücherkinder und die Vertreter der fördernden Gesellschaften laden mit der Staatskanzlei des Landes Brandenburg zu einer Präsentation der jüngsten Bücher ein, die die Bücherkinder Brandenburg zu anstehenden gesellschaftlichen Fragen geschrieben und publiziert haben . Mit dabei sind Pax questuosa – ein Friedensbuch und Die Farben der Kindheit mit Texten zur Kindheit von Jurek Becker, Franz Fühmann, Günter Grass, Christa Wolf – sowie Du liebe Hühnerkastanie und manche Zugabe. Eine wichtige, famose Sache: Hingehn! Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 09.04.2024

Die "Bücherkinder" in Brandenburg an der Havel. Die Gruppe wird von den Pirckheimern unterstützt, ihr Mentor ist der Pirckheimer-Freund Armin Schubert.
Die "Bücherkinder" publizierten mehrere Bücher. Sie sind zahlreichen Künstlern und Werken gewidmet.
Auch Olaf Scholz schätzt die Arbeit der Domschüler.
Der "Phönix von Aschersleben" von Sven Großkreutz.
Der "Letzte Tanz" von Altmeister Karl-Georg Hirsch.
Claudia Berg: "Haus bei Burano". Die Meisterin der Kaltnadel wurde u. a. mit dem Meid-Preis geehrt.

Blatt für Blatt: „Bücherkinder“ und die „Edition Pirckheimer“

Die Gesellschaft trägt die Lust auf Buchkunst ins Land. Ein Blick auf zwei ihrer Initiativen

Ein hehres Anliegen besitzt zuweilen einen etwas drögen Sound. In der Satzung der Pirckheimer-Gesellschaft heißt es denn auch sachlich: „Der Verein hat den Zweck, das Sammeln von schönen und wertvollen Büchern, von Grafik und Exlibris zu fördern und zu unterstützen, Kenntnisse über Geschichte und Gegenwart des Buches zu verbreiten, Mitglieder und Öffentlichkeit mit Werken der Buchkunst und Grafik vertraut zu machen, zur Entwicklung der grafischen Künste beizutragen und das Exlibris zu pflegen.“ Das klingt nach mächtig viel bibliothekarischer Emphase, ist vielleicht auch der Reeducation-Stimmung der 1950er Jahre geschuldet, in der die Gesellschaft gegründet wurde. Was ist schön? Was ist wertvoll? Welche Werte vermitteln wir? 

Bei solch fluiden Kategorien ist die Bandbreite der Perspektiven groß: Antiquare, Buchhändler, Verleger, Künstler, Drucker, Sammler, Leser gehören zu uns, auch Institutionen wie die Bayerische Staatsbibliothek, das Literaturarchiv Marbach, die Deutsche Nationalbibliothek, die Büchergilde Gutenberg bis hin zu Verlagen wie die burgart presse, die Edition Mückenschwarm oder The Bear Press. Buch und Grafik als Kulturgut, Wissensträger, Kunstobjekt, Geschichtsquelle, Unterhaltungsmedium sind unser Thema, sich widerspiegelnd in den Marginalien, unserer Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie, in Jahresgaben, Grafikeditionen und Buchförderungen. Aber wir wären nicht solch eine lebendige, 600 Mitglieder umfassende bibliophile Gesellschaft in Deutschland, wenn wir das so trocken handhaben würden, wie es klingen mag. Zwei Initiativen unserer Gesellschaft, die Bücherkinder und die Edition Pirckheimer, sollen dafür Beispiel sein. 

Wie bekommen wir Kinder zum Lesen und Erwachsene zum Sammeln? An diesen beiden Herausforderungen arbeiten wir verstärkt seit einigen Jahren. Der Kunstpädagoge Armin Schubert, seit Jahrzehnten Pirckheimer, ist der Kopf hinter den Bücherkindern Brandenburg. Seine Idee: Kinder beschäftigen sich ein Jahr lang mit einem Thema und machen am Ende ein eigenes Buch. In der kreativen Auseinandersetzung mit Originaltexten und -illustrationen wächst Verständnis für Literatur, für Geschichten, Bilder. In den Räumen der Evangelischen Grundschule am Dom zu Brandenburg entstehen so Jahr um Jahr Kleinode. Die Kinder recherchieren, diskutieren, zeichnen, dichten, probieren sich in originalgrafischen Drucktechniken von Linolschnitt über Radierung bis Siebdruck. Am Ende mündet es in einer von Sven Märkisch und Dietmar Block in der Galerie Sonnensegel gedruckten und von Henry Günther in der Edition BuchKunstBalance gebundenen kleinen Auflage. So entstanden schon elf Titel, u. a. zu Theodor Hosemann, Christa Wolf, Werner Klemke, Arno Mohr, Jurek Becker, Harald und Robert Metzkes, Egbert Herfurth, Franz Fühmann.

Zum Thema Schriftstellerkindheiten tauchten die Kinder ein in die Erinnerungen von Günter Grass, Franz Fühmann, Christa Wolf und Jurek Becker. Neben den eigenen Illustrationen der Kinder steuerten erstmals auch bekannte Künstler Originalgrafiken zum Buch Die Farben der Kindheit bei: Rainer Ehrt, Katrin Stangl, Sven Großkreutz, Klaus Süß, Moritz Götze. Das jüngste Buch erschien im Dezember 2023 zum Thema Frieden: Pax questuosa. Aktueller denn je, Hommage jeweils an die einzigartige Künstlerin Núria Quevedo und die große Erzählerin Anna Seghers.

Die Pirckheimer unterstützen finanziell, materiell und mit Kontakten, denn oft genug treffen sich die Kinder mit den Künstlern oder mit Personen, die sie kannten. Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kam zu Besuch, schrieb ihnen auch eine Postkarte für das Buchprojekt über Jurek Beckers Karten an dessen Sohn, was die Kinder zu eigenen Karten anregte; es entstand ein langes Filminterview zwischen Klaus Ensikat und Denis Scheck, das die Kinder mit eigenen Texten zu Ensikat-Bildern flankierten; die amerikanische Leseforscherin Maryanne Wolf wurde auf sie aufmerksam u. v. m. Immer geht es den Kindern dabei um den produktiven Austausch mit dem Vorgefundenen. Und auch Bundeskanzler Olaf Scholz ließ es sich nicht nehmen, sie zu besuchen.

Im Falle unserer Edition Pirckheimer denken wir an eine ältere Zielgruppe. Unserer Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophile Marginalien liegt pro Ausgabe für jedes Mitglied eine Originalgrafik bei. War dies in der Vergangenheit nur in vereinzelten Heften der Fall, so etablierten wir vor sieben Jahren die regelmäßige Beilage mit jeder Ausgabe. Auch ein Grund für unser Mitgliederwachstum. Wir freuen uns, mit den preiswerten Blättern namhafter Künstler wie Max Uhlig, Dieter Goltzsche, ATAK, Volker Pfüller, Ottographic, Strawalde, Frank Eißner, Thomas Ranft, augen:falter, b.a.c.H. und vielen weiteren vor allem jüngeren Lesern den Aufbau einer eigenen Grafiksammlung zu ermöglichen. Trotzdemergibt sich daraus ein paradoxes Problem: Je erfolgreicher die Zeitschrift, je höher ihre Auflage, desto mehr steigen die Kosten und sinkt der Sammlerwert der Grafiken.

Vor einigen Jahren haben wir auf dieses Problem mit der Herausgabe einer exklusiven Edition Pirckheimer geantwortet: einer Grafikmappe in kleiner Auflage, die den Sammlern etwas Besonderes bietet und deren Ertrag dabei hilft, die Finanzierungslücke für qualitätsvolle Grafik-Beilagen der Marginalien auszugleichen. Kuratiert von Jens-Fietje Dwars, u. a. Herausgeber der literarischen Edition Ornament im quartus-Verlag, starteten wir mit sieben A3-Blättern in 35er Auflage von den Künstlern Susanne Theumer, Hans Ticha, Klaus Süß, Moritz Götze, Kay Voigtmann, Strawalde und Baldwin Zettl. Obwohl die Subskribenten jenseits des Auftaktblatts von Zettl die Motive nicht kannten, war die Auflage schnell verkauft, und die Besteller freuten sich alle zwei Monate über ein neues Blatt. Ein schöner Erfolg, der auch auf dem Vertrauen der Käufer fußte. Mit der 2022 lancierten zweiten Mappe der Edition passten wir das Konzept leicht an: Auflage 50 Exemplare, alle sieben Blätter liegen bereits vor. Somit weiß jeder, was ihn erwartet, wenn er die Edition abonniert.

Karl-Georg Hirschs Holzschnitt Letzter Tanz krönt darin eine ganze Reihe oft skurriler Paare des Altmeisters, die weniger harmlos tänzeln, als vielmehr ihre Kräfte messen. Dieter Goltzsche trägt eine kleine Radierung namens Schaukelpferd bei. Max Uhlig gab uns für die Mappe eine radierte Frauenkopf-Studie aus dem Jahr 1978, von der bislang noch keine Auflage gedruckt wurde. Seine Malerkollegin im Geiste, Gerda Lepke, zeichnete in ihrer Algrafie mit bekannt freiem Strich ein geheimnisvolles Paar. Der Grafiker und Maler Gerd Mackensen zeigt mit seiner handkolorierten Radierung Nur Narr! Nur Dichter! einen Nietzsche jenseits verklärender Heroisierung. Als Vertreter nachwachsender Generationen konnten wir Sven Großkreutz gewinnen. Sein rätselhaftes Blatt Phönix aus Aschersleben ist aufwändig in Ätzradierung, Aquatinta, Kaltnadel und Aussprengtechnik gearbeitet. Und Claudia Berg beschließt die Mappe mit einem Blatt aus ihrem jüngsten Venedig-Zyklus: Haus bei Burano ist ein weiteres Zeugnis ihrer atmosphärisch dichten Radierkunst. 

Die Mappe wurde erneut von Silke Steinhagen in Weimar gebunden, ein Beiblatt in Bleisatz von der Pavillon-Presse Weimar gedruckt. Sieben Blätter für 1.600 Euro, die in ihrer Zusammenstellung mit hoher künstlerischer Varianz verzaubern. Wofür beim Kind Interesse geweckt wurde, das kann echte Sammlerleidenschaft im Erwachsenenalter zeitigen. So, hoffen wir, geht der Samen auf.

(Till Schröder, Text ist erstveröffentlicht im Begleitbuch der BuchDruckKunst, Hamburg 2024)

Mo, 01.04.2024

Leipziger Buchmesse 2024 & 2025

Nach der Messe ist vor der Messe: Vor etwas mehr als einer Woche ging die Leipziger Buchmesse 2024 erfolgreich zu Ende. Wir als Pirckheimer-Gesellschaft waren natürlich dabei und haben uns über eine gute Resonanz gefreut. Erfahrungen konnten wir sammeln, die Messe genießen und Kommunikationsarbeit betreiben. Ein großes Dankeschön an alle Organisatoren, Standbetreuer, Helfer, Unterstützer etc.! Einige neue Mitglieder konnten wir gewinnen und wieder das Projekt der Bücherkinder Brandenburg unterstützen, und Pirckheimer-Freund Armin Schubert hat sein aktuelles Werk (mit einigen Kindern und Eltern) präsentiert und arbeitet bereits am nächsten Buch. Jetzt steht bereits der Termin für die Leipziger Buchmesse 2025 fest, sie findet statt vom 27.03. bis 30.03.2025), und im Sommer beginnt die Planungsphase. Also heißt es jetzt schon sich Gedanken machen, wie wir uns aufstellen werden. Man kann aber sagen: Vorfreude ist die schönste Freude ...

(Robert Grieger)

So, 24.03.2024

Lesung der Bücherkinder auf der Buchmesse – das Buch "Pax questuosa" zu Ehren von Anna Seghers (in der Präsentation) und Núria Quevedo vorstellend.

Bücherkinder auf der Buchmesse

Bis heute Abend noch sind die Pirckheimer auf der Leipziger Buchmesse zu finden (Halle 2, Stand 505). Ein ganz besonderes Ereignis dürfte die Präsentation des neuesten Bücherkinder-Buchs aus Brandenburg a. H. mit zahlreichen Gästen, flankiert von ihrem Mentor, Pirckheimer-Freund Armin Schubert, gewesen sein. Er schreibt: „Liebe Pirckheimer-Vorständler und Blogger, anbei Fotos von meiner Tochter Katja. (…) Dank auch an Matthias für die Geschenke an die Bücherkinder und an Katrin Aepler und Töchter, die mit einer Spendenbüchse für uns sammeln gegangen sind. Toll. Es waren 40 Gäste bei der Lesung, darunter unser Ehrenvorsitzender (…), eine Vertreterin der Christa-Wolf-Gesellschaft, die Mitglieder unserer PG und andere mehr … Herzlichen Dank euch allen und einen guten Messeabschluss von Armin und Team!“ Eine ausführliche Würdigung der Bücherkinder in diesem Blog und im Begleitbuch (respektive Ausstellerverzeichnis) der BuchDruckKunst in Hamburg – die in zwei Wochen stattfindet – erfolgt in Kürze durch den Prinzipal der Marginalien-Redaktion sowie stellvertretenden Vorstand der Pirckheimer-Gesellschaft zugleich, Till Schröder.

(André Schinkel)

Do, 15.02.2024

Aufwartung bei Edvard Munch: Die "Bücherkinder" im Barberini. | © Armin Schubert · Henry Günther

Die „Bücherkinder“ im Barberini

Aufwartung bei Edvard Munch – die Bücherkinder aus Brandenburg besuchten das Museum Barberini in Potsdam, sie waren zu einem Kunstgespräch und einer Führung in das renommierte Kunsthaus in der brandenburgischen Hauptstadt und ehemaligen preußischen Königsstadt (Ort des Museums: Humboldtstraße 5–6, 14467 Potsdam) gereist, auch, um sich, wie Bücherkinder-Mentor und Pirckheimer-Freund Armin Schubert berichtet, für das neue Arche-Noah-Buch Anregungen und kreative Impulse zu holen. Seit dem 18. November 2023 und noch bis zum 01. April 2024 zeigt das Museum die spektakuläre Exposition mit Werken des großen norwegischen Vorläufers von Fauvismus und Expressionismus Munch (1863–1944), dessen Schrei neben vielen anderen seiner Gemälde (insgesamt sind es 1.700, daneben zudem ein umfangreiches grafisches und zeichnerisches Œuvre) weltberühmt wurde und in seinem Existentialismus bis heute geblieben ist. Die Kinder, so Schubert weiter, gerieten vor den Bildern auch ins Schreiben, so vor einer Frühfassung des Schreis, ein Gemälde, das aus New York nach Deutschland an die Havel kam. „Welch ein Glücksfall!“, so der Mentor, der im Verbund mit Pirckheimer-Freund, Künstler und Beistand in gestalterischen Fragen Henry Günther die Bücherkinder begleitete. Und erläutert begeistert weiter: „Gelebte Bibliophilie mit dem Nachwuchs unserer Gesellschaft.“ Ein Beispiel, dem dringend, in diesen Zeiten zumal, anempfohlen wird, dass es viele Nachahmer findet. Die Brandenburger Bücherkinder werden seit Jahren von der Pirckheimer-Gesellschaft unterstützt und gefördert, zuletzt veröffentlichten sie mit Pax questuosa ein Buch zu Ehren von Anna Seghers (1900–1983) und auch Núria Quevedo (*1938) – und davor eines mit Texten und Zeichnungen zu den Kindheiten von Christa Wolf (1929–2011), Franz Fühmann (1922–1984), Günter Grass (1927–2015) und Jurek Becker (1937–1997), das sie bis nach Danzig, Günter Grassens Heimatstadt, führte – und ihnen die Anerkennung selbst des Bundeskanzlers Olaf Scholz einbrachte. So wird es auch mit dem neuen Buchprojekt segensreich und gut weitergehen, wohl dem, dient es doch der Sicherung der Zukunft, was vielleicht nicht jedem bewusst sein mag. Munch, auch wenn er der Schöpfer eines zunehmend dunklen Werkes war, würde sich dem Lob dafür wohl auch nicht verweigern. Die Ausstellung in Potsdam zeigt einen der größten Protagonisten der künstlerischen Moderne, der die Einsamkeit und „Geworfenheit des Menschen“ in berührenden und teils bedrückenden Bildern zum Ausdruck brachte. Das Barberini ist montags von 10 bis 19 Uhr und an allen anderen Tagen von 09 bis 19 Uhr zu sehen, der letzte Einlass erfolgt eine Dreiviertelstunde vor Schließung. Hingehen und es den Bücherkindern gleichtun! Der Eintritt beträgt 16 bzw. 18 (Sonnabend/Sonntag) und ermäßigt 10 Euro. Alle weiteren Infos hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)