Pirckheimer-Blog

Sigrid Wege

Fr, 13.09.2024

Im Literaturhaus zu Magdeburg wird heute Abend die "Common-sense"-Ausstellung im Rahmen der 51. Jahrestagung der Pirckheimer feierlich eröffnet.

Pirckheimer-Jahrestagung lädt ab heute nach Magdeburg ein

Heute beginnt das 51. Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft in der ehrwürdigen Elbe- und Ottostadt Magdeburg, das am Sonntag, den 15.09. mit der Mitgliederversammlung des Vereins endet. Auf die Teilnehmenden der Tagung wartet ein so umfangreiches wie bücher- und kunstaffines Programm. Die sachsen-anhaltische Landeshauptstadt ist ein Ort voller Geschichte und Kultur, der Wirtschaft und des Wissens, was man auch an dem reichen Programm, das die Magdeburger Pirckheimer unter der umsichtigen Ägide von Sigrid Wege organisiert haben, ablesen kann. Ab 14.30 Uhr gibt es Stadtführungen und Besichtigungen, so rund um den Magdeburger Dom, der die Grablege Ottos I. und seiner Gemahlin Editha ist, und zur Johanniskirche, für die Max Uhlig die Fenster geschaffen hat. Ein weiteres Highlight an literaturgeschichtlich bedeutsamem Ort ist die Eröffnung der Common-sense-Ausstellung im Literaturhaus in der Thiemstraße 7 im Stadtteil Buckau heute abend um 18 Uhr. Der Künstler Ulrich Tarlatt und der Lyriker und Architekt Jörg Kowalski gaben die bibliophile Reihe über 30 Jahre in ihrer Edition Augenweide heraus. Beide Herausgeber sind anwesend. Am morgigen Samstag gibt es Einblicke in das Forum Gestaltung, das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, die Universitäts- und die Stadtbibliothek sowie das Kulturhistorische Museum; der Tag endet mit dem Festessen und einer herzvollen Versteigerung. Krankheitsbedingt wünscht Unterzeichnender aus der kleinen Ferne bestes Gelingen für die Tage!

(André Schinkel)

Di, 16.07.2024

"Kafkas Hut" – Rainer Ehrt stellt in Magdeburg aus.

„Kafkas Hut“ in Magdeburg: Schau mit den Arbeiten von Rainer Ehrt

Es ist ein guter Ort, Rainer Ehrt auszustellen, das Fabularium in Magdeburg (Breiter Weg 10a, 39104 Magdeburg). Das Fachgeschäft für wohltemperierte Buchstaben (so der eloquent-schöne Seitentitel der Einrichtung) im Herzen der ehrwürdigen Ottostadt, die im September auch das 51. Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft beheimaten wird, zeigt unter der Sigle Kafkas Hut neue Arbeiten von Künstler und Pirckheimer-Freund Rainer Ehrt: Zeichnungen, Grafiken und Künstlerbücher. Die Titelei flankiert den Umstand, dass 2024 ein Franz-Kafka-Jahr ist, des großen Prager Erzählers (1883–1924), ohne den die Weltliteratur des zwanzigsten Jahrhunderts anders aussähe, Todestag jährt sich zum 100. Mal ... Die Ausstellungseröffnung im Geschäft in der Grünen Zitadelle zu Magdeburg findet am Freitag, 19. Juli 2024 um 19 Uhr statt, es spricht dazu Pirckheimer-Freundin Sigrid Wege, die zugleich der Schwestergesellschaft vor Ort, dem Verein der Bibliophilen und Grafikfreunde »W. Pirckheimer« e. V., vorsteht. Musikalisch begleitet wird die Vernissage von Carola Perlich am Akkordeon. Rainer Ehrt, der 1960 in Elbingerode im Oberharz geboren wurde und von 1981 bis 1988 an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale) studierte, ist in zweifacher Hinsicht ein Landeskind Sachsen-Anhalts; er lebt und arbeitet heute in Kleinmachnow südwestlich von Berlin, sein Werk wurde vielfach beachtet und geehrt, so mit dem Brandenburgischen und dem Kunstpreis der Stadt Wernigerode. Die Ausstellung im Fabularium ist von Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr und am Sonnabend von 10 bis 16 Uhr bis zum 18.09. zu sehn.

(André Schinkel) 

Di, 18.06.2024

"Schreibtischbegegnungen": Eins von vier Hinrichs-Motiven liegt der neuen "Marginalien"-Ausgabe bei.

Marginalien: Heft 253 erschienen

Das neue Heft der Zeitschrift der Pirckheimer-Gesellschaft, die Ausgabe 253 der Marginalien, ist erschienen und dürfte nun bei allen Freunden und Mitstreitern der Gesellschaft gelandet sein. Die Redaktion um Prinzipal Till Schröder hat sich wieder mit einer illustren Auswahl hochkarätiger Beiträge befassen können und selbst zur Vollständigkeit des Heftes beigetragen. Die Typografische Beilage würdigt einen der Größten in der Erzählkunst des 20. Jahrhunderts, Franz Kafka, dessen Todestag sich am 03. Juni 2024 zum 100. Mal jährte, mit einer von Pirckheimer-Freund und Mit-Redakteur Jens-Fietje Dwars besorgten Auswahl Parabeln aus dem Nachlass. Von Dwars stammt auch der Begleittext für die Grafikbeilage, die dieses Mal in vier Motiven von Jakob Hinrichs den Mitglieder-Heften beiliegen: „Mir gefällt Pop, das Populäre“ sichtet die Arbeit des Kreuzberger Künstlers und begleitet zugleich die Siebdruckfolge, die der Ausgabe beigegeben wurde. Weiter sind im Heft zu finden: feine Aufsätze von Silvia Werfel, Matthias Wehry, Roger Sonnewald, Volker Michels und Paul Kaiser. Ein bisschen geht es um Seelenforschung; und es gibt dazu noch Lug und Trug und ein wunderbares Gespräch zu Davide Ferrarios Eco-Film Eine Bibliothek der Welt, eine Erinnerung an Martin Walser sowie gute Wünsche zum 60. von Moritz Götze. Die Ausgabe wird abgerundet mit Rezensionen, Nachrichten, Ausstellungstipps, ja, und Informationen zum Stand des Pirckheimer-Wesens. Und: Sigrid Wege lädt zum Jahrestreffen der Gesellschaft in die Ottostadt Magdeburg ein, wo sich vom 13. bis 15.09. alles um das schöne Buch ... um die begehrte Grafik dreht. So viel zu lesen in den Marginalien. Da kann der bibliophile Sommer getrost kommen.

(André Schinkel)

Mo, 17.06.2024

Auf nach Magdeburg! Vom 13. bis 15.09. findet in der Ottostadt die Jahrestagung der Pirckheimer statt.

Pirckheimer-Jahrestreffen und Mitgliederversammlung 2024

Vom 13. bis 15. September treffen wir uns zum 51. Pirckheimer-Jahrestreffen in der Ottostadt Magdeburg, der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt. Am Freitag können sich, nach Anmeldung und Ausgabe der Tagungsunterlagen im Hotel, Interessierte um 14.30 Uhr zu einer Stadtführung (gegebenenfalls in zwei parallelen Gruppen) rund um den Magdeburger Dom treffen, der auch den Ausgangspunkt der Führung bildet. Hier erfahren wir etwas aus der Geschichte der Stadt und können uns ein Bild von ihrer reichen Architektur machen. Alternativ ist eine Besichtigung der Johanniskirche (Johannisberg 1) mit den von Max Uhlig geschaffenen Fenstern möglich. Dieses Kirchenfensterensemble gehört nach Anspruch und räumlicher Dimension zu den größten Werken dieser Art in Deutschland, das nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Bei der Anmeldung zum Jahrestreffen bitten wir aus organisatorischen Gründen Teilnehmerinnen und Teilnehmer um Benachrichtigung, ob die Teilnahme an der Stadtführung oder an der Kirchenführung gewünscht ist.

Ab 18 Uhr eröffnet im Literaturhaus Magdeburg, Thiemstraße 7, die Jahresausstellung unserer Schwesterorganisation Verein der Bibliophilen und Grafikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e.V. „Willibald Pirckheimer“. Sie feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Gründungsjubiläum – auch wenn die vollständige Geschichte der Magdeburger Pirckheimer bis ins Jahr 1964 zurückreicht. Im Mittelpunkt stehen Almanache und Bücher der Edition Augenweide unter dem Titel Common Sense – Künstlerbücher der Edition Augenweide. Die Betreiber von Common Sense und Edition, Ulrich Tarlatt und Jörg Kowalski, sind anwesend und kommen gern mit uns ins Gespräch.

Nach einer Begrüßung am Samstag um 10 Uhr durch die Oberbürgermeisterin Simone Borris im Forum Gestaltung (Brandenburger Straße 10, 39104 Magdeburg) gibt uns der Geschäftsführer des Forums einen Einblick in dessen Geschichte, seine Absolventen und Lehrer aus der Zeit der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule bis hin zum heutigen Veranstaltungsort und seinen Sammlungen. Im Anschluss wird er durch die Ausstellung Ganz modern führen und die Teilnehmer über das Wewerka-Archiv informieren. Nach der für alle individuellen Mittagspause gibt es vier verschiedene Programmpunkte, wobei wir bitten, sich für eine zu entscheiden. Entsprechende Listen werden bei der Anmeldung am Freitag ausliegen. Die erste Gruppe trifft sich bereits um 14 Uhr am Kunstmuseum in der Regierungsstraße 4–6. Hier führt die Direktorin des Kunstmuseums Kloster Unser Lieben Frauen, Annegret Laabs, durch das Haus, seine Geschichte und die Ausstellung. 

Die zweite Gruppe findet sich um 14.30 Uhr an der Universitätsbibliothek Magdeburg, Gebäude 30, Universitätsplatz 2 ein. Der Stifter Professor Wolfram Neumann führt durch die Ute-und-Wolfram-Neumann-Stiftung. Die Stiftung hat sich der Erhaltung und Pflege der Buchkultur – auch im Verhältnis zu diversen anderen Medien – verschrieben, indem sie Entstehung, Bedeutung und Einfluss literarisch wertvoller Buchreihen auf Bildung und Bewusstsein untersucht und einer größeren Öffentlichkeit bekannt macht. Gruppe drei trifft sich ebenfalls um 14.30 Uhr in der Stadtbibliothek Magdeburg, Breiter Weg 109. Hier zeigt uns Maik Hattenhorst Kostbarkeiten aus dem Depot und führt durch die Ausstellung zur Reformation.

Die vierte Gruppe trifft sich um 14.30 Uhr am Kulturhistorischen Museum Magdeburg, Otto-von-Guericke-Straße 68–73. Im Mittelpunkt dieses Treffens steht die Graphische Sammlung des Museums, die uns durch Karin Kanter nähergebracht wird. Um 18 Uhr treffen wir uns im Kloster-Café in der Regierungsstraße 4–6 zum gemeinsamen Festessen. Hier nehmen uns zwischen den Menügängen Charlotte Buchholz und Lothar Günther mit auf die Reise von Bibliophilen und Bibliomanen. Anschließend, gegen 20 Uhr, findet eine Versteigerung zugunsten des Vereins statt. Wir bitten um rechtzeitige Einreichung von Büchern oder Grafiken. Die Versteigerung koordiniert unser Vorsitzender Matthias Haberzettl (Mail: haberzettl@pirckheimer-gesellschaft.org, Post: Ramsbergstraße 12, 86156 Augsburg). Wir bitten um das Einlegen von Zetteln mit Vorschlägen, auf denen sich Interessenten eintragen. Versteigert werden Artikel mit mehr als einem Bieter.

Am Sonntag endet das offizielle Programm des Jahrestreffens wiederum im Forum Gestaltung mit unserer Mitgliederversammlung von 10 bis etwa 12 Uhr. Bei Interesse am Besuch der Galerie Grimm, Jean-Burger-Straße 2, und der dort ansässigen Siebdruckwerkstatt ist eine Anmeldung parallel zum Jahrestreffen erforderlich. Die Anmeldung zum Jahrestreffen erfolgt mittels Überweisung der Tagungsgebühr von 110 Euro pro Person auf unser Konto: IBAN: DE28 1001 0010 0649 8141 06, BIC: PBNKDEFF unter dem Stichwort „Jahrestreffen 2024“. Bitte melden Sie sich parallel per E-Mail oder via Briefpost bei unserem Schatzmeister Hans Rabenbauer (E-Mail: rabenbauer@pirckheimer-gesellschaft.org, Post: Tübinger Str. 5, 86399 Bobingen). 

Bei Fragen zum Programm stehen Ihnen die Organisatoren Ralf und Sigrid Wege zur Verfügung (sigrid.wege@pirckheimer-magdeburg.de). Reservierungen aus einem Hotelkontingent sind bis 02. August 2024 unter dem Stichwort „Pirckheimer“ im Hotel Ratswaage, Ratswaageplatz 1–4 (Telefon: 0391–5926192/0391–5926193, E-Mail: reservierung@ratswaage.de) möglich. Es sind 10 Einzelzimmer mit Frühstück à 72 Euro pro Nacht und 20 Doppelzimmer mit Frühstück à 98 Euro pro Nacht reserviert. Die Zimmer stehen am Anreisetag ab 15 Uhr, am Abreisetag bis 12 Uhr zur Verfügung. Das Tagungshotel verfügt über gebührenpflichtige Parkplätze in der Tiefgarage. Einladung und Ausschreibung finden sich auch in der Ausgabe 253 der Marginalien. Dort ist auch die Einladung zur Mitgliederversammlung samt Tagesordnung zu finden. Auf nach Magdeburg!

(Sigrid Wege/Fotos: Robert Grieger)

Sa, 15.06.2024

07.06.24: Vortrag mit Robert Grieger in Magdeburg.
Vortrags-Thema: Alexandre Dumas père. Und die ...
... umfangreiche Sammlung Robert Griegers dazu ...

Alexandre Dumas in Magdeburg

Vor einer Woche hatte ich die Ehre, bei unseren Pirckheimer-Freunden (Verein der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e. V. „Willibald Pirckheimer“, Heuwiesenweg 6, 39130 Magdeburg) im Literaturhaus Magdeburg, OT Buckau (Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg) einen Vortrag zu halten, dessen Inhalt natürlich eines meiner geliebten Themen war: Alexandre Dumas (1802–1870). Ich konnte ein bisschen zum Leben und Werk des Literaten dem Publikum näher bringen und auch einige Schätze aus meiner Sammlung präsentieren.

Alexandre Dumas père wurde am 24. Juli 1802 in Villers-Cotterêts in der Nähe von Paris geboren. Schon früh entwickelte er ein großes Interesse an Literatur und Theater, er schrieb und spielte schon als Jugendlicher Theaterstücke in einer kleinen Scheune nahe seines Hauses. Er erhielt Unterricht von seiner Mutter und seiner Schwester, brachte es vor allem in der Mathematik jedoch nicht sehr weit. Statt dessen verbrachte er viel Zeit damit, seine Handschrift – die ihm später in Paris die Stelle als Sekretär des Herzogs von Orléans einbringen sollte – zu vervollkommen und sich im Tanzen, Fechten und Schießen zu üben. In der Literatur faszinierten ihn besonders die Abenteuerromane des sechzehnten und des siebzehnten Jahrhunderts.

Dumas ist ein wichtiger Vertreter der französischen Romantik. Bekannt und beliebt wurde er durch seinen historischen Abenteuerroman Die drei Musketiere (1844) und den Gesellschaftsroman Der Graf von Monte Cristo (1845/1846) – übrigens der einzige Gesellschaftsroman, den er je geschrieben hat. Diese berühmten Romane stehen wie die meisten seiner Romane in der Tradition von Walter Scotts historischen Romanen. Zu Anfang seiner Schriftsteller-Karriere schrieb er jedoch hauptsächlich Dramen, von denen die meisten in Vergessenheit geraten sind. Dazu gehören die recht erfolgreichen Stücke Henri III et sa cour (1829), Christine (1830) und Antony (1831).

Später begann er dann, Romane (insbesondere historische) zu schreiben und entdeckte schnell das Genre des Feuilleton-Romans. Er veröffentlichte seine Werke kapitelweise in den großen Pariser Zeitungen und brachte diesen eine größere Leserschaft und sich selbst Ruhm und Geld ein. Da er früher Dramen für das Theater geschrieben hatte, war er ein Meister des Dialogs und verstand es perfekt, seine Leser von Anfang an zu fesseln. Seine effektvollen Kapitelschlüsse sorgten dafür, dass auch die nächste Ausgabe der Zeitung gekauft wurde. 

Er hat in Zusammenarbeit mit anderen Autoren wie zum Beispiel Auguste Maquet (1813–1888) über dreihundert Romane verfasst, von denen die bekanntesten und wohlm auch meisterhaftesten Die drei Musketiere, Der Graf von Monte Christo, Die Bartholomäusnacht (1845) mitsamt ihrer Fortsetzung Die Dame von Monsoreau (1846) und Joseph Balsamo (1853, das Buch ist hierzulande besser bekannt unter dem Titel Cagliostro, dem Hochstapler-Pseudonym des Helden) sind.

Sein Geld gab Alexandre Dumas mit vollen Händen wieder aus, er war großzügig und veranstaltete oft riesige Feste für seine Freunde. Er war beteiligt an der Julirevolution und stürmte zusammen mit einem Freund einen Pulverturm vor Paris. Seine zahlreichen Mätressen ließ er nicht fallen, sondern versorgte jede mit einer kleinen Wohnung und einer Pension. Auf die Dauer konnte er sich diesen luxuriösen und ausschweifenden Lebensstil jedoch nicht mehr leisten. Die letzten Jahre vor seinem Tod am 05. Dezember 1870 war er bankrott und lebte bei seinem Sohn.

Zur zweihundertsten Wiederkehr seines Geburtstags wurden die Gebeine von Alexandre Dumas ins Pariser Pantheon überführt und dort am 30. November 2002 wieder beigesetzt. Diese Ehrung wurde als politisches Signal gegen Rassismus verstanden, denn zu Lebzeiten wurde Dumas wegen seiner dunklen Hautfarbe und seiner Abstammung häufig geschmäht ... Vielen Dank an Sigrid und Ralf Wege für den spannenden Abend und das schöne Wochenende in Magdeburg.

(Robert Grieger)

Mo, 04.12.2023

Vernissage in Magdeburg: Klaus Süß stellt noch bis zum 02.02.24 im Literaturhaus aus. Die Eröffnung in der Elbestadt war ein großer Erfolg. | © Ralf Wege

Klaus-Süß-Schau: Ein Meister des Holzschnitts in Magdeburg

Vernissage „Klaus Süß – Druckstock, Abdruck, Künstlerbücher“ im Literaturhaus am 24.11.2023

Wer knapp vor Beginn der Vernissage noch ins Magdeburger Literaturhaus gehuscht kam, der trat in einen bereits bis auf den letzten Stuhl besetzten Raum. Das war aber kein Grund, wieder zu gehen. Dafür waren bei allen die Neugierde zu stark und die Erwartungen an das zu Entdeckende zu hoch. Rund 50 Objekte von Klaus Süß hatten die Magdeburger Pirckheimer gemeinsam mit dem Künstler für die Ausstellung in Magdeburg ausgewählt. Darunter eine Auswahl farbig gestalteter Druckstöcke mit dazugehörigen Drucken sowie Vorzeichnungen, bemalte Druckstöcke, Blätter sowie komplette Grafikmappen. Dazu sind in Vitrinen Künstlerbücher aus dem umfangreichen Werk von Klaus Süß ausgestellt. Extra zur Ausstellung in Magdeburg hat Süß die Vorzugsgrafik Frau in 13 Exemplaren aufgelegt und den dazugehörigen Druckstock ins Literaturhaus mitgebracht.

Nach der Begrüßung durch Vereinsvorsitzende Sigrid Wege und den musikalischen Auftakt am Saxophon durch Frank Schöpke führte der Schriftsteller, Buchgestalter und Ausstellungsmacher sowie Pirckheimer-Freund Dr. Jens-Fietje Dwars aus Jena die Gäste in die Ausstellung ein. Dwars ließ den Werdegang des Chemnitzer Künstlers Revue passieren, beginnend mit Linolschnitten, über die Unikatbücher, Grafikmappen und Pressendrucke sowie gestalteten Druckstöcke bis zu dem Feld, „auf dem er zum Meister gereift“ ist, dem Holzschnitt. Dwars: „Von Anbeginn ringt Süß um die zeichenhafte Erweiterung und Vertiefung des Erfahrenen, nie um Tagespolitik. Im Spiegel neuer und alter Mythen sucht er nach Bildern für den Kampf der Geschlechter, für den Hass, in den unerfüllte Liebe umzuschlagen vermag, die Gewalt, die allem Begehren innewohnt, die Ohnmacht der Macht, das Abgründige in uns. Auch in den Bildern, die Sie in dieser Ausstellung sehen.“

Klaus Süß wurde 1951 im erzgebirgischen Crottendorf geboren. Er lebt seit langem in Chemnitz. Seit 1986 arbeitet er als freischaffender Künstler. Zuvor war er einige Jahre an der bekannten Produzentengalerie „Clara Mosch“ in Chemnitz tätig. Er beschäftigt sich zunächst vor allem mit dem Linolschnitt, ab 1992 verstärkt mit dem Holzschnitt. Klaus Süß arbeitet beim Holzschnitt in der Technik der „verlorenen Form“, wodurch keine späteren Nachdrucke mehr möglich sind. Typisch für viele seiner Arbeiten sind kraftvolle Farben mit expressionistischen Menschenfiguren (angeregt von Brücke-Mitgliedern wie Karl Schmidt-Rottluff und Ernst Ludwig Kirchner). Die bemalten Druckstöcke werden zu Kunstobjekten, die Klaus Süß auch in die Gestaltung von Künstlerbüchern einbezieht oder Grafikmappen beilegt. Sie sind sowohl als alleinstehende Kunstobjekte, in Rahmen gefasst oder als freistehende Skulpturen, bei Sammlern sehr begehrt.  

Ein weiteres Tätigkeitsfeld von Klaus Süß sind Künstlerbücher, in der Regel nur in kleinen, oft einstelligen Auflagen oder als Unikatbücher hergestellt. In der Ausstellung gezeigt werden u. a. die Werke Kholumodumo (Märchen aus Südostafrika, 17 Holzschnitte, 45 x 35 Zentimeter), Der Teufel mit den drei goldenen Haaren oder Ukiyo-e (mit 26 Bild- und Schriftholzschnitten). Zu sehen ist ebenfalls sein wohl erfolgreichstes Buch, Blaubart, das Klaus Süß 2009 für den Leipziger Bibliophilen-Abend geschaffen hat und das von der Stiftung Buchkunst im Wettbewerb „Die schönsten deutschen Bücher“ ausgezeichnet wurde. Das Kleinod wird zusammen mit der Blaubart-Grafikmappe gezeigt, die acht Farbholzschnitte in einem Mappenformat von 54 x 43,5 Zentimeter umfasst, erschienen in fünf Exemplaren. Alle gezeigten Grafikblätter sind von Klaus Süß von Hand gedruckt. Auch wenn kräftige Farben in vielen seiner Werke dominieren, wirken seine Schwarz-Weiß-Arbeiten ebenso beeindruckend wie die Weißlinienschnitte in seinem 46 x 41 Zentimeter großen Künstlerbuch Die Leichtigkeit der Etrusker, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist.

Die Vielfalt des künstlerischen Schaffens erstreckt sich bei Klaus Süß auch auf die Gestaltung von Keramik und anderen Objekten. In der Ausstellung ist stellvertretend eine Bronzearbeit zu sehen, die dem Künstlerbuch Chief Seattle beigegeben ist. Der Text entstammt der Rede, die Chief Seattle 1855 an den Präsidenten der Vereinigten Staaten richtete. Es besticht durch eine einzigartige Verschränkung von Bild und Text. Jedem Holzschnitt geht eine Textseite voraus, die einen visuellen Bezug zum darunter teils sichtbaren Holzschnitt herstellt: Entweder ist der Text typografisch geformt wie eines der Bildelemente und auf transparentem Papier gedruckt, oder es sind Teile des Papiers ausgestanzt, dass schon bestimmte Teile des darunterliegenden Holzschnitts sichtbar sind. Die Ausstellung ist noch bis zum 02. Februar 2024 im Literaturhaus Magdeburg (Thiemstraße 7, 30104 Magdeburg) zu sehen. Geöffnet ist sie von Montag bis Freitag von 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr sowie nach Voranmeldung und zu den Veranstaltungen. Alle Infos dazu auf der Seite des Hauses. Über den Erfolg der Vernissage, an der auch Pirckheimer-Freundin Jutta Osterhof teilnahm, die Wucht der Ausstellung berichtete auch die Zeitung vor Ort, die Magdeburger Volksstimme. In der Tat ist die Exposition eine Freude für das Auge und kunstaffine Herze. Ein Anlass, in die Stadt an die Elbe zu reisen und sich die Süß-Schau im Literaturhaus im Stadtteil Buckau anzusehen!

(Ralf Wege)

Di, 24.10.2023

Klaus Süß, "Das Angebot", Holzschnitt, 2020 (Detail).
Der Künstler Klaus Süß in seinem Chemnitzer Atelier.

Klaus-Süß-Schau in Magdeburg

Die Magdeburger Pirckheimer, der Verein der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e. V. „Willibald Pirckheimer“, laden herzlich zur Ausstellung Klaus Süß – Druckstock · Abdruck · Künstlerbücher ins Magdeburger Literaturhaus (Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg) ein. Die Vernissage mit Holzschnitten, Druckstöcken und originalgrafischen Büchern des sächsischen Künstlers findet am Sonnabend, den 18. November 2023 um 16 Uhr statt und ist danach bis zum 02. Februar 2024 in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts zu sehen. Zur Eröffnung der mit den Pirckheimern Sigrid und Ralf Wege verwirklichten Exposition spricht Dr. Jens-Fietje Dwars, Pirckheimer-Freund und Süß-Kenner aus Jena, und es musiziert Frank Schöpke. 

Klaus Süß wurde 1951 im erzgebirgischen Crottendorf geboren, er lebt seit langem in Chemnitz. Seit 1986 arbeitet er als freischaffender Künstler, zuvor war er einige Jahre an einer Galerie tätig. Er beschäftigt sich vor allem mit dem Linolschnitt und ab 1992 auch verstärkt mit dem Holzschnitt. Durch Bemalung werden jeweils die für den Druck verwendeten Holzstöcke zu eigenständigen Kunstwerken. Kennzeichnend für alle seine Arbeiten sind kraftvolle Farben mit expressionistischen Menschenfiguren. Ein weiteres Tätigkeitsfeld von Klaus Süß sind zahlreiche Künstlerbücher (seit 2007), das Gestalten von Keramik und Objekten. In vielen Büchern finden sich seine Drucke.

In der Ausstellung werden eine Auswahl farbig gestalteter Druckstöcke, Abdrucke und einige der vor allem aquarellierten Künstlerbücher aus dem umfangreichen Werk von Klaus Süß gezeigt. Der Künstler, der sich seit vielen Jahren auch mit der Technik der verlorenen Form und seit 1997 auch verstärkt mit Acryl- und Ölmalerei befasst, ist bei der Vernissage anwesend. Die Süß-Schau im Magdeburger Literaturhaus ist von Montag bis Freitag von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr sowie nach Voranmeldung zu sehen. Sie wird unterstützt durch das Land, das Kulturbüro der Stadt sowie den Vereins des Hauses. Alle Informationen dazu finden sich auf der Literaturhaus-Webseite.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 06.07.2023

Matthias Gubig: Plakat "Wir sind das Volk" von 1989.

Vortrag „Plakate aus der DDR“

Zum Vortrag Plakate aus der DDR laden die Magdeburger Pirckheimer am Sonnabend, 8. Juli 2023, um 14 Uhr ins Literaturhaus nach Magdeburg ein. Mit der Treuhänderin der Stiftung Plakat Ost, Dr. Sylke Wunderlich, konnten sie dafür eine ausgewiesene Kennerin der Plakatkunst der DDR als Referentin gewinnen. Sylke Wunderlich wird ihren Vortrag mit Projektionen von Beispielen aus der Stiftungssammlung eingehen, die von allgemeinen politischen Bekundungen über Film- und Theaterankündigungen bis zu Produktwerbungen für Kosmetika, Bekleidungsartikeln und optische Geräte reichen. Ein Schwerpunkt werden die Künstlerplakate sein, die ein wesentlicher und für Bibliophile besonders interessanter Teilbereich sind. Die in der DDR hochentwickelten grafischen Künste hatten hier ein Betätigungsfeld, auf dem ein breites Spektrum von Techniken und Stilen zur Anwendung gebracht wurde. Der Vortrag wird voraussichtlich bis 15.30 Uhr dauern. Die weiteren Informationen auf der Webseite des Hauses. Die Magdeburger Pirckheimer laden herzlich ein!

Vortrag Plakate aus der DDR
mit Dr. Sylke Wunderlich
Sonnabend, 8. Juli 2023, 14 Uhr
Literaturhaus Magdeburg
Thiemstraße 7
39108 Magdeburg

(Ralf Wege)

Mi, 17.05.2023

Prof. Wolfram Neumann (r.) führte die Magdeburger Pirckheimer durch die Büchersammlung. | © R. Wege
Der Stifter (r.) und Pirckheimer Axel Behr freuen sich am Exemplar der "Fächer-Bibliothek". | © R. Wege
Blick auf einige der "Zaunkönig-Bücher". | © R. Wege

Magdeburger Pirckheimer erkunden die Schätze in der Universitätsbibliothek

Voller Neugierde auf diverse bibliophile Schätze hatten sich die Magdeburger Pirckheimer im Foyer der Universitätsbibliothek in Magdeburg getroffen, wo sie von Professor Wolfram Neumann, ein leidenschaftlicher Büchersammler und emeritierter Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik, herzlich empfangen wurden. Er hat die Neugierde der Bibliophilen in der folgenden Stunde absolut befriedigt. Im Jahr 2003 überließ er gemeinsam mit seiner Ehefrau Ute rund 30.000 Bände seiner umfangreichen Privatsammlung der Unibibliothek in Form einer Stiftung (Stiftung zur Erhaltung und Pflege der Buchkultur bibliophiler Kleinbuchreihen des 20. Jahrhunderts).

Die in Glasvitrinen wohlgeordneten Bände begrüßen quasi jeden Bibliotheksbesucher, in der Regel sind es Studenten, wenn er sich einige Treppenstufen hinauf in das Obergeschoss begibt. An diesem Abend gesellten sich die Pirckheimer den Studenten beim Treppesteigen hinzu. Als Erstes öffnet Professor Neumann die Vitrine, in der die farbig gestalteten schmalen, eng beieinander stehenden Buchrücken schon von weitem den Blick der Besucher auf sich ziehen. Ein imposantes Bild gibt sie ab, die nahezu komplette Reihe der berühmten Insel-Bücher. Als eines der ersten Exemplare greift Neumann die legendäre Nummer 313 mit den von Wolfgang Kayser herausgegebenen Gedichten des deutschen Barock. Das Besondere an diesem Insel-Büchlein ist die geringe Zahl der heute noch existierenden Exemplare, deren Auflage bei der Zerstörung des Verlagshauses im Zweiten Weltkrieg so gut wie komplett vernichtet worden war. Ausnahmsweise ist das Exemplar in Neumanns Händen ein Faksimile, das Original ist zwar ebenfalls in seiner Sammlung, liegt aber angesichts eines heute geschätzten Kaufpreises im fünfstelligen Bereich sicher im Tresor. Faksimile oder Original, für Wolfram Neumann ist klar: „Eine schöne Buchreihe ist ein Gesamtkunstwerk.“

Die legendäre Folge der Insel-Bändchen gehört zu den insgesamt 2.170 Buchreihen, die von Dr. Ute und Professor Wolfram Neumann in Jahrzehnten zusammengetragen wurden und heute in der Magdeburger Universitätsbibliothek zu bewundern sind. Die Sammlung umfasst den Zeitraum vom deutschen Kaiserreich über die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus, über die Teilung Deutschlands bis in die Gegenwart. Während manche Buchreihen wie die illustrierten Märchen aus aller Welt, erschienen von 1947 bis 1948 in der Mitteldeutschen Verlags-Gesellschaft, komplett vertreten sind, stehen für andere einige Exemplare beispielhaft in den Regalen oder, wie im Fall eines Buches in Fächerform (Fächer-Bibliothek, erschienen 1877 in Leipzig bei Hoffmann & Ohnstein), nur ein einziges Exemplar. 

Klangvolle Namen wie Seemanns Bibliothek der Kunstgeschichte, Reclam, die Bücherei des Schocken-Verlags oder die von Kurt Wolff von 1911 bis 1923 heraugegebene Reihe Der jüngste Tag gehören ebenso zur Sammlung wie Buchreihen, die spezieller und eher dem Bücherfreund vertraut sind. Stellvertretend sei an dieser Stelle auf Pandora, Weberschiffchen und die Graphischen Bücher (Gustav Kiepenheuer Verlag, 1920) hingewiesen. Wahrscheinlich häufiger als erwartet stößt auch der Bibliophile auf seinem Weg entlang der Bücherregale auf Verlagsnamen und Buchreihen, die ihm zumindest bis zum Besuch der Neumann-Stiftung unbekannt gewesen sind. Dazu gehören zum Beispiel mit großer Wahrscheinlichkeit die Zaunkönig-Bücher, erschienen um 1947 in London, herausgegeben von der Kriegsgefangenenhilfe CVJM.

Für die meisten Bibliophilen ist das Sammeln schöner Bücher eine Facette ihrer Leidenschaft. Eine andere ist die Beschäftigung mit der jeweiligen Ausgabe, ihrer Provinienz, der Gestaltung, ihrer Ausstattung etc. In diesem Sinne stellen Wolfram Neumann und seine Frau finanzielle Mittel zur wissenschaftlichen Aufbereitung dieser Sammlung zur Verfügung; und sie werden die jährlichen Neuerscheinungen der noch laufenden Buchreihen auch in Zukunft der Stiftung zuführen.

(Ralf Wege)

Sa, 13.05.2023

"Die Kunst des Sammelns", hier Band 6: Jens Henkel.

Gesprächsabend über „Die Kunst des Sammelns“ in Magdeburg

„Ein Sammler ... ist genauso Opfer seiner Passion wie der Künstler. Verwandte Seelen eben.“ Dieses Zitat von Till Schröder, dem Chefredakteur der Marginalien, der Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie der Pirckheimer-Gesellschaft, charakterisiert vorwegnehmend den Abend, zu dem die Magdeburger Pirckheimer herzlich einladen. Am Mittwoch, 17. Mai, ab 19 Uhr widmen sie sich im Literaturhaus Magdeburg (Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg) der „Kunst des Sammelns“.

Dazu haben sie den Künstler Hartmut Robert Andryczuk aus Berlin eingeladen, der in seinem Hybriden-Verlag seit 2015 eine Reihe von Künstlerbüchern über und mit bedeutenden Sammlern herausgibt. Darunter sind Privatsammler wie Helmut Mayer und Peter Zitzmann oder Sammler mit beruflichen Hintergrund wie Michael Lailach, Kurator und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Staatlichen Museen zu Berlin und Leiter der Sammlung Buchkunst in der Kunstbibliothek oder der Historiker und Verleger Jens Henkel (Burgart-Press) aus dem ostthüringischen Rudolstadt.

So verschieden die Sammler-Persönlichkeiten sind, so unterschiedlich sind ihre Schwerpunkte beim Sammeln von Künstlerbüchern. Beispielsweise lernen die Leser im Band 5 von bisher acht in der Reihe erschienenen Bänden die Niederländer Serge Stommels und Albert Lemmens kennen. Sie besitzen eine der umfangreichsten Sammlungen russischer Künstlerbücher. Anders Wulf D. von Lucius. Er bringt in Band 2 dem Bücherfreund Themenkomplexe wie Buch-Kunst-Objekt, Antiqua-Schriften, William Morris, Bibliophiler Lokal-Patriotismus oder Buchkunst in den USA näher.

Die Bücher von Hartmut Robert Andryczuk sind dabei selbst Kunstwerke, deren Text Andryczuk meistens mit Originalzeichnungen ergänzt. Eine Künstleredition, die ihre Sammler bereits gefunden hat. Bei einer Auflagenhöhe von 30 sind die Exemplare begehrt und nicht jedes Buch mehr erhältlich. Alle weiteren Informationen im Veranstaltungskalender des Literaturhauses.

(Ralf Wege)

Mi, 29.03.2023

Während der Lesung der Bücherkinder in der Aula des Domgymnasiums. | © R. Wege
Verdienter Mentor der Bücherkinder Brandenburg: Armin Schubert in Aktion. | © R. Wege
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Pirckheimer-Gesellschaft, Till Schröder (2. v. r.), gratulierte den Bücherkindern zu ihrem jüngsten Buch "Die Farben der Kindheit". | © R. Wege

Bücherkinder starten wieder

Lesung aus dem jüngsten Buch „Die Farben der Kindheit“ 

Nach langer coronabedingter Pause war den Bücherkindern Brandenburg mit ihrem Mentor Armin Schubert während der Lesung am 18. März anzumerken, dass sie voller Vorfreude auf den Nachmittag vor Publikum waren, aber genauso auch aufgeregt, ob alles klappen wird. An dieser Stelle vorweggenommen: Es hat alles geklappt, die Lesung war erfolgreich. Der kräftige Applaus am Ende machte diesen Erfolg hörbar und die anschließenden Gespräche bei Kaffee und dem von den Eltern selbst gebackenen Kuchen bekräftigten dies nochmals. Damit können die Bücherkinder auch voller Zuversicht einige Tage voraus in Richtung Leipziger Buchmesse schauen, wo sie erneut der Öffentlichkeit ihr jüngstes Buch Die Farben der Kindheit vorstellen werden. Das wird in der Messe-Stadt am Sonnabend, den 29. April, von 11 bis 11:30 Uhr, in Halle 3, am Stand B 400, sein.

Doch zurück zur Buchlesung in der Aula des Brandenburger Domgymnasiums, sozusagen der Heimstätte der Bücherkinder. Das Datum der Lesung, der 18. März, war nicht zufällig von Armin Schubert ausgewählt worden. Hätte doch an diesem Tag die Literatin Christa Wolf ihren 94. Geburtstag gefeiert. Und Christa Wolf gehört zu den vier Schriftstellern, mit deren Kindheitsjahren und Kindheitserinnerungen sich die Bücherkinder für ihr jüngstes Buch auseinandergesetzt haben. Neben Christa Wolf sind das Jurek Becker, Günter Grass und Franz Fühmann. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung haben die Bücherkinder in eigenen Texten verarbeitet. Christine Becker, die Frau von Jurek Becker, hatte eine Schreibwerkstatt geleitet.

Neben dem Wort spielt für sie auch die bildliche Auseinandersetzung eine große Rolle. Für Die Farben der Kindheit hatten sie besondere Anregung und großen Ansporn für die eigenen Bildwerke: mit Rainer Ehrt, Moritz Götze, Sven Großkreutz, Klaus Süß und Katrin Stangl haben fünf bekannte Künstler der Gegenwart ihre Gedanken zu den Kindheitserinnerungen der vier Literaten in Bilder umgesetzt, die ebenfalls im Buch, in einigen Exemplaren eingebunden als originale Grafiken, zu sehen sind. Diese wiederum inspirierten die Bücherkinder für ihr eigenen Farb-Linolschnitte, die sie als Buchillustrationen zu den Texten geschaffen haben.

Zu den Gästen der Lesung gehörten auch Vertreter des Vorstands der Christa-Wolf-Gesellschaft um Frau Prof. Dr. Therese Hörnigk, die ein Grußwort hielt. Selbstverständlich waren auch die Pirckheimer dabei. Sigrid Wege, Vorsitzende der Magdeburger Pirckheimer, war ebenso dabei wie Till Schröder, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Pirckheimer-Gesellschaft. Er dankte nicht nur Armin Schubert und den Kindern für ihre tollen Buchprojekte, sondern ermutigte sie, weiterzumachen, ihre Erlebnisse und Erfahrungen weiterzugeben wie mit dieser Lesung und dabei auch neue und ungewohnte Schritte zu gehen. Dass die Bücherkinder offen für neue Wege sind, zeigten am Ende die Bücherkinder Alma und Mina mit ihrem Rap Ich bin wütend! Den werden sie hoffentlich auch bei der Leipziger Buchmesse Ende April vortragen.

(Ralf Wege)

So, 22.01.2023

Beim Betrachten der Zeichnungen von Heinz Zander zu "Tristan und Isolde". | © Ralf Wege
Sigrid Wege, Vorsitzende der Magdeburger Pirckheimer, begrüßt die Gäste der Vernissage im Literaturhaus Magdeburg. | © Ralf Wege
Das Plakat zur Zander-Ausstellung in Magdeburg.

Heinz-Zander-Ausstellung in Magdeburg verlängert

„Puppenspiel mit Moralitäten“ noch bis 03.02. im Literaturhaus Magdeburg zu sehen

Eine Woche länger als ursprünglich geplant sind die Werke des Leipziger Altmeisters Heinz Zander im Magdeburger Literaturhaus zu sehen. Unter dem Thema Puppenspiel mit Moralitäten. Bilder zur Literatur zeigen die Magdeburger Pirckheimer rund 150 Werke Zanders, darunter großformatige Ölbilder ebenso wie kleinformatige Zeichnungen oder Druckgrafik. Eine bibliophile Schau mit einer beeindruckenden Vielfalt an Technik und Format aus einer Hand, aus dem speziellen Blickwinkel Bilder zur Literatur, aus sechs Jahrzehnten künstlerischen Schaffens. Eine Ausstellung der Magdeburger Pirckheimer in Zusammenarbeit mit der Galerie Thoms.

Zur Eröffnung der Ausstellung im November 2022 waren rund 60 Gäste gekommen. Zum Teil hatten sie dafür eine weite Anreise auf sich genommen wie einige Kunst- und Kulturfreunde aus Mannheim, Bad Frankenhausen, Chemnitz, Berlin oder Mühlhausen. Vor allem die Fülle an Zeichnungen hat viele Gäste begeistert. Da diese aus einer Privatsammlung stammen, bekommt man sie selbst in einem Museum oder einer Galerie nicht einfach mal so zu Gesicht. Dazu gehören unter anderem Zanders Zeichnungen zu Tristan und Isolde, König Lear oder Doktor Faustus.

Heinz Zander hat nicht nur „Bilder zur Literatur“ geschaffen, sondern ist selbst als Autor mehrerer literarischer Werke bekannt. Sein Vorteil: Er kann die eigenen Texte selbst illustrieren. So geschehen auch beim Roman Puppenspiel mit Moralitäten, der der Ausstellung den Titel gab. Natürlich ist der Roman im Literaturhaus zu sehen. Doch es wäre keine Ausstellung eines bibliophilen Vereins, wenn nicht noch mehr gezeigt würde. So sind alle Vorzeichnungen ausgestellt, dazu die Studien zum Umschlag sowie den Bildern, die die Innenseiten des Buchdeckels illustrieren.

Die Bandbreite der künstlerischen Auseinandersetzung Zanders mit Literatur spiegelt sich ebenso in den Pressedrucken wider. In Magdeburg zu sehen ist u. a. König Phineus und die Austreibung der Harpyien, erschienen als 11. Druck der Dürer-Presse: ein Originalhalblederband im Original-Halbleinenschuber mit einer nummerierten und signierten Originalradierung Harpyie mit Gelege und Orgelspieler (Blattgröße: 26,5 x 35 cm. Bildgröße: 24,5 x 17,5 cm).

Gehört der Dürer-Druck zu den großformatigen Druckwerken Zanders, sind seine Illustrationen des Erotikons Colberts Märchen nach der Mode, ein Beispiel dafür, dass er auch das kleine Format meisterhaft beherrscht. Davon können sich die Besucher der Ausstellung überzeugen. Gezeigt werden sowohl alle 60 Vorzeichnungen als auch der fertige Druck, erschienen 1988 bei Hinstorff (Buch- und Rückentitel in Goldprägung. Schuberformat: 10,5 x 7,5 Zentimeter, Ledereinband im Pappschuber) sowie eine Auswahl Blätter aus der zuvor erschienenen Grafikedition in Kassette.

Mit fünf Ölgemälden öffnet die Ausstellung den Blick weiter auf die Vielfalt Zanders in Technik und Format ... und das mit dem speziellen Blick auf Literatur. Blickfang ist das Bild Der Engel John Silver betritt den Strand zum Roman Die Schatzinsel von Robert Louis Stevenson. Mit dem Gemälde Theseus und Ariadne werden die Ausstellungsbesucher in die griechische Mythologie weitergeleitet und können darin zudem den Meister im Selbstporträt entdecken. An der Wand gegenüber gilt es, Homers Sireneninsel zu betreten oder Adelbert von Chamissos Peter Schlemihl bei seinem Flug zu begleiten.

Die Ausstellung bietet neben solchen „ins Auge fallenden“ Stücken wahre Kleinode, die nur auf ihre Entdeckung warten. So zum Beispiel die Diplomarbeit von Heinz Zander: Der Untergang des Hauses Usher von Edgar Allen Poe oder Adam Behringers Engel, eine Radierung mit eigenem Text, editiert vom Leipziger Bibliophilen-Abend. Dazu gehört auch die Möglichkeit für die Besucher, einen Bezug zur Radiertechnik des Künstlers zu bekommen. So sind nicht nur Blätter der Mappe Der Zauberberg. 15 Radierungen zu Thomas Mann zu sehen, sondern für das Blatt 2 Castorp im Gebirge (Blattgröße: 21,9 x 17,6 cm) auch die dazugehörige Druckplatte.

Heinz Zander: Puppenspiel mit Moralitäten – Bilder zur Literatur
Literaturhaus Magdeburg, Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10–12 Uhr und 14–16 Uhr 
sowie nach Vereinbarung bzw. zu den Abendveranstaltungen

(Sigrid und Ralf Wege)

Sa, 05.11.2022

Heinz Zander, "Der Engel John Silver betritt den Strand", 1990, Öl (zu R. L. Stevenson).
Heinz Zander: "Harpyie gebiert einen Engel", Zeichnung (zu König Phineus).
Heinz Zander, "Peter Schlemihl", Öl (zu Adelbert von Chamissos berühmtem Roman).

Vernissage: „Puppenspiel mit Moralitäten. Heinz Zander – Bilder zur Literatur“

Zur Eröffnung der Ausstellung Puppenspiel mit Moralitäten. Heinz Zander – Bilder zur Literatur am Sonnabend, 19. November 2022, laden die Magdeburger Pirckheimer zusammen mit der Galerie Thoms in das Literaturhaus Magdeburg ein. Beginn der Vernissage ist um 15 Uhr. Der Eintritt zur Eröffnung ist frei. Für die musikalische Umrahmung sorgen aus Magdeburg Gerd Becker und Stefano Riva. Die Ausstellung ist bis zum 28. Januar 2023 im Literaturhaus in der Thiemstraße 7 im Stadtteil Buckau der Elbestadt zu sehen.

Werke aus dem umfangreichen Œuvre des Leipziger Malers Heinz Zander, der 1939 in Wolfen geboren wurde, befinden sich unter anderem in Museen und Sammlungen in Berlin, Tokio, Dresden oder Leipzig. Ab dem 19. November werden rund 150 seiner Arbeiten im Magdeburger Literaturhaus gezeugt – darunter großformatige Ölbilder ebenso wie kleinformatige Zeichnungen oder Druckgrafik. Dazu kommen die Romane und Erzählungen, die er geschrieben und selbst illustriert hat, sowie künstlerische Arbeiten zur Weltliteratur.

In seinen sechs Jahrzehnten künstlerischen Wirkens hat Heinz Zander als Autor selbst Literatur geschaffen und sich als Zeichner und Maler auch umfangreich mit den Werken anderer Autoren (von Wolkenstein, Poe, Brecht, Hacks) auseinandergesetzt. Die Ausstellung im Literaturhaus vermittelt einen Blick in das Werk Zanders aus diesem speziellen Blickwinkel heraus. Der Kunsthistoriker Oliver Schwulst (Leipzig) wird die Gäste der Vernissage in dessen vielfältige Bilderwelt einführen. Ein Vorblick in die Worte des Laudators sei hier schon gewährt:

„Die Bildwelt Heinz Zanders ist umgeben von der Aura des Poetischen, die viel erzählt, doch mehr verschweigt. Sein gesamtes künstlerisches Schaffen ist durchzogen von zahlreichen Motiven aus abendländischen Märchen und antiken Sagen, aber auch der Weltliteratur der jüngeren Jahrhunderte. Die gleichnishaften Kompositionen spiegeln seine eigene Lese-Arten, die das ursprüngliche Wesen des Textes, hinter einem oft zugespitzten Charakter verbergen. Der Leipziger Künstler verdichtet dabei die literarischen Stoffe zu labyrinthischen Zeichen, wodurch Raum für eigenständiges Erkunden geöffnet wird.

Zanders Themen sind wahrhaft vielfältig. Vom geschichtlich-schicksalshaften Niedergang (Edgar Allen Poe, Der Untergang des Hauses Usher, 1839) über die doppelschneidige Eigendynamik des Erotischen (Daniel Defoe, Moll Flanders, 1722) hin zu nachdenklichen Tönen (Thomas Mann, Der Erwählte, 1951), meist dialektisch gewürzt mit deftig-derben Humor (Bertolt Brecht, Seeräuberballade, 1920er). 

Diese vielseitige, intensive Auseinandersetzung ergoss sich in ein eigenes ergiebiges literarisches Schaffen. Oft begegnet dem Leser und Betrachter eine Ironisierung der Ironie. Heinz Zanders Romane Stille Landfahrten (1981) oder Das sanfte Labyrinth (1984) gründen sich auf der Phantasie eines Insulaners der sich einer urtümlichen Ander-Welt zuwendet, die für aufmerksame Besucher so manches Wunder bereithält.“

(Sigrid und Ralf Wege/Pressemitteilung)

Di, 16.08.2022

Dr. Reiner Haseloff und Sigrid Wege während des Rundganges durch die Ausstellung. | © R. Wege
Ralf Wege (r.) und Dr. Reiner Haseloff mit dem Palmbaum, dessen Umschlag Angela Hampel gestaltet hat. | © S. Wege
Sigrid Wege überreicht Dr. Reiner Haseloff das aktuelle Heft der Marginalien. © R. Wege
Am Ende des Besuches der Palmbaum-Ausstellung überreichte Dr. Reiner Haseloff Sigrid Wege die Medaille des Ministerpräsidenten als Dank für ihr ehrenamtliches Engagement. | © R. Wege

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff besucht Pirckheimer-Ausstellung in Magdeburg

Den Lockungen der Palme konnte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff nicht widerstehen. Er besuchte am Dienstag, 9. August, die Ausstellung Wort- und Bilderlust: Im Zeichen der Palme im Literaturhaus Magdeburg. „Eine sehr vielschichtige und interessante Ausstellung“, so sein Fazit am Ende des halbstündigen Rundgangs. Begleitet wurde er dabei von Sigrid Wege, Vorsitzende des Vereins der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e. V.  „Willibald Pirckheimer“, der die Ausstellung organisiert hat. Begrüßt wurde Reiner Haseloff zudem von Dr. Maik Hattenhorst, Mitglied des Vorstands des Literaturhausvereins sowie Ralf Wege, Pressesprecher der Pirckheimer-Gesellschaft.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Thüringer Literaturzeitschrift Palmbaum, herausgegeben von Dr. Jens-Fietje Dwars. Genauer gesagt dreht sich alles um die Einbände des Palmbaums. Diese werden seit 2005 von Künstlern aus Mitteldeutschland gestaltet. Zu sehen sind im Magdeburger Literaturhaus 34 signierte Andrucke und Originalgrafiken sowie ausgewählte Exemplare des Literaturjournals. So lässt sich anhand der ausgestellten Objekte der Weg vom Original über die Andrucke bis hin zum fertigen Buchumschlag nachvollziehen. Dabei kann man erleben, wie sich beispielsweise die Auswahl des Bildausschnitts oder die Abstimmung der typografischen Bausteine für die Titelgestaltung die Wirkung des Originals in seiner Verwandlung als Buchumschlag ändert. Der Reigen der beteiligten Künstler reicht unter anderem von Klaus Süß, Moritz Götze, Horst Hussel, Kay Voigtmann bis zu Susanne Theumer und Baldwin Zettl als Garant für Vielschichtigkeit an künstlerischer Handschrift und angewandter Technik wie Kupferstich, Kaltnadelradierung, Gouache, Collage oder Farbholzschnitt von der verlorenen Form.

Bei der Verabschiedung überreichte Sigrid Wege dem Ministerpräsidenten zur Erinnerung das aktuelle Heft der Marginalien, ein Plakat der Ausstellung und versprach, seiner Bitte nachzukommen, ihn künftig zu den Ausstellungen des Vereins einzuladen. Im Gegenzug überreichte Dr. Haseloff Sigrid Wege die Medaille des Ministerpräsidenten als Dank für ihr ehrenamtliches Engagement.

(Ralf Wege)

Di, 21.06.2022

Plakat zur Eröffnung der Ausstellung "Wort- und Bilderlust – Im Zeichen der Palme" | © Jens-F. Dwars

Vernissage: Wort- und Bilderlust – Im Zeichen der Palme

Originalgrafiken und Andrucke der Einbände der Thüringer Literaturzeitschrift „Palmbaum“ in einer Ausstellung der Magdeburger Pirckheimer (Verein der Bibliophilen und Grafikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e. V. "Willibald Pirckheimer") im Literaturhaus Magdeburg

Die Zeitschrift „Palmbaum. Literarisches Journal aus Thüringen“ besteht seit 1993 und erscheint zweimal jährlich im quartus-Verlag Bucha bei Jena. Sie wird vom Thüringer Literaturrat herausgegeben und von der Thüringer Staatskanzlei gefördert. Ihr Vorbild ist die „Fruchtbringende Gesellschaft“, die erste deutsche Literaturvereinigung, die 1617 in Weimar gegründet wurde und sich die vielfach nutzbringende Palme als ihr Erkennungszeichen gewählt hat. Seit 2005 werden die Einbände der Zeitschrift von Künstlern aus Mitteldeutschland gestaltet. Der Reigen der Beteiligten reicht von Gerhard Altenbourg über Moritz Götze, Angela Hampel, Karl-Georg Hirsch, Horst Hussel, Gerda Lepke, Gerd Mackensen, Wolfgang Petrovsky, Uwe Pfeifer, Strawalde, Klaus Süß, Susanne Theumer, Hans Ticha, Max Uhlig und Kay Voigtmann bis zu Baldwin Zettl. So vereinen die Hefte beste Literatur und Grafik aus dem Osten.

Auf Einladung des Vereins der Bibliophilen und Grafikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e. V. sind ab 25. Juni 2022 im Literaturhaus Magdeburg 34 signierte Andrucke der Einbände und Originalgrafiken zu sehen. An den Heften lässt sich Buchgestaltung exemplarisch nachvollziehen, denn oft gilt es den geeigneten Ausschnitt einer Grafik auszuwählen und mit den typografischen Bausteinen abzustimmen, damit ein Umschlag entsteht, der Neugier auf das Titelthema weckt und ästhetischen Genuss gewährt.

Zur Eröffnung der Ausstellung stellen Jens-Fietje Dwars (Jena) und André Schinkel (Halle) das aktuelle Heft zu Novalis vor. Der eine ist Chefredakteur des „Palmbaums“, der andere von „Ort der Augen“. Beide lesen aus ihren jüngsten Büchern: aus „Goethes Erotica“ mit Zeichnungen von Gerd Mackensen und dem Erzählband „Die Stadt, die ich verlasse“. Kurzum: eine Lust für alle, die Worte und Bilder lieben – und mehr noch deren wechselseitige Bereicherung im schönen Buch.

Die Ausstellung ist vom 26. Juni bis 12. August zu sehen. Sie wird durch das Kulturbüro der Landeshauptstadt Magdeburg gefördert und durch den Verein Literaturhaus Magdeburg und die Zeitschrift "Palmbaum" unterstützt.

Der Eintritt zur Ausstellungseröffnung ist frei.

Vernissage: 25. Juni 2022, 15 Uhr
Ausstellung: 26. Juni bis 12. August 2022

Literaturhaus Magdeburg
Thiemstraße 7
39104 Magdeburg