Pirckheimer-Blog

Matthias Haberzettl

Di, 25.07.2023

Eine der fünf originalen Beilagen, die das erste Heft der Neuen Folge der "Graphischen Kunst" begleiten, ist "Der lange Schatten" von Helena Bautista. Die Zeitschrift erscheint im Maximilian Dietrich Verlag.

Gerettet: Pirckheimer Rainer Stec führt die „Graphische Kunst“ fort

Eine überaus erfreuliche Nachricht erreicht alle Freunde der Graphischen Kunst: Die Zeitschrift, deren Einstellung nach fünf Jahrzehnten des Erscheinens unter der Ägide von Curt Visel erst im letzten Jahr für Betroffenheit sorgte, wird fortgesetzt! Pirckheimer-Freund Rainer Stec, ansässig in Memmingen, hat, wie Klaus Rödel in seinem sage und schreibe 300. FISAE-Newsletter und das Mitglied des PG-Vorstands Matthias Haberzettl gleichzeitig mitteilen, die Herausgabe des für so viele Sammler aufgrund seiner reichen Beiträge und nicht zuletzt vielen originalgrafischen Beigaben ikonischen Journals übernommen. Ja, ein erstes Heft der neuen Folge ist bereits im Maximilian Dietrich Verlag erscheinen, und der neue Herausgeber freut sich über jedes Abonnement, das den Fortbestand der Graphischen Kunst absichern hilft. Rödel schreibt: Mit groβer Freude halte ich das erste Heft der Zeitschrift Graphische Kunst in der Hand mit der Hoffnung, dass diese Fortsetzung von bleibendem Wert sein wird, nicht zuletzt für mich, der sowohl Illustration 63 und Graphische Kunst komplett in der Bibliothek hat. So ist die Grundlage geschaffen, die wert- und verdienstvolle Rolle von sowohl Curt Visel als auch Jürgen Schweitzer fortzusetzen.“ Dem ist so sehr viel nicht hinzufügen. Alle weiteren Informationen sind (siehe oben) in diesem Beitrag über den Verlagsnamen verlinkt, ein direkter Kontakt bei Interesse besteht auch über die Mailadresse des Verlags: info@maximilian-dietrich-verlag.com. Die neue Ausgabe der Graphischen Kunst enthält im Übrigen originale Grafiken von Gabi Jörger, Susanne Kauth, Oleg Dergachov (dessen Druck zugleich das erste Cover der Neuen Folge ziert), Pius Haug und Helena Bautista, die auch bereits die Marginalien, die Zeitschrift der Pirckheimer, mit einer originalgrafischen Beilage beehrte.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 14.05.2023

Vom 18. bis 21.05. lädt die 26. MMPM nach Mainz ein.

Mainzer Minipressen-Messe 2023

Mainz lädt ein: Vom 18. bis 21. Mai 2023 findet in der rheinland-pfälzischen Kapitale gegenüber der Mündung des Mains in den Rhein wieder die 26. Internationale Buchmesse der Kleinverlage und Künstlerbücher, die renommierte Mainzer Minipressen-Messe statt. Alle zwei Jahre bilden über 220 Aussteller aus zehn Ländern in der Gutenberg-Stadt Mainz den größten Handelsplatz für Kleinverlags- und Künstlerbücher. Vier Tage lang wird hier angeboten, was an teils schon alten Druckpressen hergestellt wurde: insgesamt rund 5.000 Titel, darunter 1.000 Neuerscheinungen.

Die Minipressen-Messe findet in der Mainzer Rheingoldhalle, Rheinstraße 66, in 55116 Mainz statt und ist am Donnerstag und Freitag jeweils von 14 bis 19 Uhr, am Sonnabend von 10 bis 19 Uhr und am Messesonntag von 10 bis 17.30 Uhr geöffnet. Das Treiben an diesem zentralen Treff-Punkt wird wie jedes Jahr ein kulturelles Ereignis sein: über 30 Kultur- und Fachveranstaltungen informieren über die neuesten Ideen und Trends des Verlegens von Literatur und Kunst, über 100 Lesungen sorgen für Unterhaltung. Auch für die jüngsten Interessenten wird an allen vier Tagen auf dem Gelände der Messe selbst wie im Druckladen und im Hauptgebäude des in der Nähe gelegenen Gutenberg-Museums ein feines Programm zum Staunen und Mitmachen geboten.

Einer der Höhepunkte der Mainzer Minipressen-Messe wird gleich zu Beginn des Events gesetzt: Am Himmelfahrts-Donnerstag wird am Abend um 20 Uhr der 22. V. O. Stomps-Preis in diesmal gleich drei Kategorien vergeben. Die Auszeichnung, die den Namen des berühmten Gründers von Raben- und Eremiten-Presse trägt, geht in der Hauptpreis-Klasse an den noch jungen rotopol-Verlag und Verlagsleiterin Rita Fürstenau. Den Förderpreis erhält Cornelius Brändle mit seiner edition wasser im turm. Und Axel Dielmann wird 2023 für seine unermüdliche Pflege des Stomps’schen Werkes mit einem Ehrenpreis gewürdigt. Vorpreisträger OttoGraphic konnte für die Laudatio gewonnen werden, die Preisübergabe erfolgt durch Mainz’ Kulturdezernentin Marianne Grosse.

Auch die Pirckheimer werden auf der Messe vertreten sein, wie Vorstands-Mitglied Matthias Haberzettl mitteilt. Am Stand der Edition Hibana, die Pirckheimer-Freund Florian L. Arnold aus Oberelchingen (Ulm/Neu-Ulm) betreibt, wird eine Auswahl Marginalien-Hefte und Werbematerial ausliegen. Arnold war im letzten Jahr übrigens das 600. Mitglied der Gesellschaft. Das vollständige Messe-Programm findet sich auf der Webseite der MMPM. Wohlan: Willkommen in Mainz!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 04.05.2023

Das Domizil der Pirckheimer-Gesellschaft in Halle 2 (Stand E503) der Leipziger Buchmesse. | © R. Wege
Klaus Süß signiert das Roll-up am Stand der Pirckheimer-Gesellschaft, das seinen Holzschnitt "Schwestern" als Motiv hat. | © Katrin Aepler
Die Brandenburger "Bücherkinder" lesen aus ihrem neuen Buch "Die Farben der Kindheit". | © R. Wege
Herausgeber Jens-Fietje Dwars (r.) und Vorstand Matthias Haberzettl stellen auf der Leipziger Buchmesse die zweite Grafikmappe der "Edition Pirckheimer" vor. Im Bild der Holzschnitt "Letzter Tanz" von Karl-Georg Hirsch. | © R. Wege

Nach der Buchmesse: Die Lust auf schöne Bücher ist ungebrochen

Dem Interesse an schönen Büchern und dem Bedürfnis, mit anderen Sammlern in einen Austausch zu kommen, haben drei Jahre ohne Leipziger Buchmesse nichts anhaben können“, so das Fazit von Till Schröder, stellvertretender Vorsitzender der Pirckheimer-Gesellschaft. Im Gegenteil: Nach der coronabedingten Pause habe man am Stand eher das Gefühl gehabt, dass die Besucher es kaum erwarten konnten, in Leipzig endlich wieder in die Welt der Bücher und der Literatur eintauchen zu können. Beweis sind für ihn nicht nur die vielen Gespräche mit Freunden von Buch und Grafik, sondern vor allem das halbe Dutzend Buchliebhaber, die direkt am Stand der Pirckheimer in den Verein eingetreten sind. Außerdem könne es gut sein, dass noch der eine oder andere Interessent in den folgenden Tagen nach dem Besuch am Messestand zu den Pirckheimern dazustoßen wird. Ein Pirckheimer-Freund, der Künstler Klaus Süß, nahm die Messe zum Anlass, einen Roll-Up der Gesellschaft, auf dem eines seiner Motive prangt, nachträglich zu signieren.

Vier Tage lang haben sich in Halle 2 die Pirckheimer*innen Katrin Aepler, Thilo Berkenbusch, Matthias Haberzettl, Matthias Koloßa, Jutta Osterhof, Hans Rabenbauer und Till Schröder den „Standdienst“ geteilt. Vor allem die Marginalien seien auf Interesse gestoßen, so Matthias Haberzettl. Viele der Besucher seien überrascht gewesen, dass es eine Zeitschrift gibt, die sich explizit den Themen Buchkunst und Bibliophilie verschrieben hat. Für einige jüngere Besucher war es ein Aha!-Erlebnis: „Dass es dieses Wort Bibliophilie gibt, habe ich hier auf der Messe zum ersten Mal gehört“, sagte eine Schülerin erstaunt. Nicht nur etliche Exemplare der Marginalien, auch Jahresgaben oder andere Publikationen der Pirckheimer-Gesellschaft haben nach der Messe auf der Leipziger Neuen Messe vom 27. bis 30.04. ein neues Zuhause gefunden.

Mit zwei Veranstaltungen am Messesonnabend haben sich die Pirckheimer am Lesefest Leipzig liest beteiligt. Zunächst waren am Vormittag die Bücherkinder Brandenburg auf Einladung der Pirckheimer angereist, um ihr jüngstes Buch Die Farben der Kindheit vorzustellen. Dafür haben sich die Bücherkinder ausführlich mit der Kindheit der Schriftsteller Jurek Becker, Franz Fühmann, Günter Grass und Christa Wolf während der Zeit des Nationalsozialismus befasst und dazu literarisch und bildkünstlerisch artikuliert. Für das im bibliophilen Sinne wichtige Zusammenspiel von Text und Abbild konnten sie mit Klaus Süß, Moritz Götze, Rainer Ehrt, Sven Großkreutz und Katrin Stangl fünf bekannte Grafiker gewinnen, je eine Arbeit zu diesem Buch zu schaffen. Die Kinder lasen aus ihren Texten, und „Büchervater“ Armin Schubert zeigte dazu die jeweiligen Grafiken der Kinder beziehungsweise der Künstler. Abgerundet wurde die Lesung mit einem Gespräch zwischen Elżbieta Palasz aus Gdańsk, die ein Buch über die Danziger Kindheit von Günter Grass verfasste, und Thomas Weiler, der dieses Buch unter dem Titel Bucheckern, Bernstein, Brausepulver ins Deutsche übersetzt hat. Das Interesse an der Veranstaltung war groß. Die Besucher saßen dichtgedrängt im Lesepavillon und standen auch am Eingang, um bei der Lesung dabei zu sein. Zum Schluss gab es nicht nur Applaus für die Bücherkinder, sondern auch Buchgeschenke, die Matthias Haberzettl, Vorstand der Pirckheimer-Gesellschaft, überreichte.

Am Nachmittag um 15 Uhr ging es für die Pirckheimer zum Forum Sachbuch, um dort die zweite Grafikmappe der Edition Pirckheimer vorzustellen. Das übernahm gemeinsam mit den Vorständen Matthias Haberzettl und Till Schröder Jens-Fietje Dwars, der bereits die erste Mappe im Auftrag der Pirckheimer-Gesellschaft herausgegeben hatte. Mit Sachkenntnis und sehr unterhaltsam stellte Dwars die sieben Blätter der Edition vor. Dabei ging es sowohl um die künstlerischen Techniken wie Holzschnitt, Radierung, Algrafie, Aussprengtechnik oder Ätzradierung, als auch um die Künstlerinnen und Künstler selbst. Dabei konnte er auf seine eigenen Besuche in den Ateliers der Künstler zurückgreifen, die er zudem als Buch in der Reihe Edition Ornament unter dem Titel Ateliergespräche herausgegeben und direkt von der Druckerei zur Messe mitgebracht hat. Und nach vier abwechslungsreichen Messetagen sind sich die Pirckheimer einig, auch im kommenden Jahr auf der Leipziger Buchmesse den Gedanken der Bibliophilie in die Welt tragen zu wollen.

(Ralf Wege)

Mi, 03.05.2023

Großes Interesse für einen großen Weißenseer: Vor der Premiere von Kerem Saltuks Klemke-Porträt.
Tochter Christine Klemke, Enkelin Friederike Klemke.
Andrang bei Till Kaposty-Bliss am "Magazin"-Stand.
Mit dabei: Jutta Osterhof und Matthias Haberzettl. | © für alle Fotos: Kerem Saltuk/Gregor W. Klemke

Filmpremiere in Weissensee: Werner Klemke im Porträt

Berlin-Weißensee: Nicht nur der Ort, der einer Fernsehserie den Namen gab, Sitz einer überaus traditionsreichen Kunsthochschule, oder neuester Hotspot im Karussell Berliner Immobilien-Projekte, sondern auch Geburts- und Lebensort eines besonderen Pirckheimers: Werner Klemke. Der bekannte Illustrator, Buchgestalter, Gebrauchsgrafiker und Professor gehörte zu den fünf Mitgliedern des Gründungskomitees der Pirckheimer-Gesellschaft im Jahr 1956. Unser Signet verdanken wir ihm. Und nun, nachdem wir vor einigen Jahren durch den Treffpunkt Erasmus einiges über seine klandestine und später von ihm nie erwähnte Fälscherarbeit zur Rettung von Juden in den Niederlanden im Zweiten Weltkrieg erfuhren, gibt es einen zweiten Film, Ein Weißenseer Künstler: Werner Klemke, über den 1994 verstorbenen Meister. Er feierte am 21. April im Bildungs- und Kulturzentrum Peter Edel in eben jenem Weißensee Premiere.

Dem türkischen Fotograf und Dokumentarfilmer Kerem Saltuk gelingt ein sehr persönlicher Blick auf Klemke. Saltuks kleiner Sohn geht in die Malschule von Klemke-Tochter Christine – immer noch in der alten Wohnung von Werner Klemke. Für den Mann aus Izmir, der in Kanada Film studierte und über Stuttgart mit seiner deutschen Frau nach Berlin-Weißensee zog, ein bis dahin vollkommen unbekannter Name. Eine kurze Google-Recherche führt geradewegs in eine veritable Sammelleidenschaft und die filmische Auseinandersetzung mit dem Künstler. Aus vielen Interviews, vor allem mit Mitgliedern der Familie, aber auch ehemaligen Studierenden, Hochschul-Kollegen und Sammlern wie Matthias Haberzettl entstand über zwei Jahre eine Annäherung aus Anekdoten, bildlicher Überlieferung (auch mit Super-8-Filmen der Familie) und vielen Büchern, in die parallel zum Erzählten hineingeblättert wurde. 

Im völlig ausverkauften Saal des restaurierten ehemaligen Kulturhauses klatschten die 300 Zuschauer begeistert über Amüsantes: Werner Klemke lässt sich am Telefon von seinen Kindern bei Bedarf vor unliebsamen Auftraggebern verleugnen, schmuggelt bei einem Empfang unter die erwünschten Orden am Revers eine Anstecknadel in Form einer Möwe mit dem Schriftzug „Gruß aus Hiddensee“; ja, und er verbietet den Kindern den Umgang mit seinen „guten Pinseln“, was die pflichtgemäß ignorierten … Auch das Leben im Schatten des berühmten Vaters thematisierten die Kinder, die Arbeitslast des Vaters, der zu keinem Auftrag Nein sagen konnte – sicherlich auch ein Faktor für die immense Präsenz von Klemke in der visuellen Umwelt der DDR von Briefmarke über Schulbücher bis zur Fernsehgrafik. Am Klemke-Büchertisch des Pirckheimers Thomas Döring konnten sich die Zuschauer nach dem Film selbst ein Bild machen. Viele Klassiker fanden ein neues Heim – auch ein paar Marginalien mit Werner Klemkes Willibald Pirckheimer auf dem Cover.

Saltuk zeichnet verschiedene Einflüsse Klemkes nach, besonders dessen Wertschätzung der Renaissance und den Fokus auf handwerkliche Präzision. Doch was bleibt, ist nicht allein ein Überblick über das Werk oder die kulturpolitischen Spuren Klemkes, sondern ein beeindruckender Blick auf die Person Werner Klemke – weltoffen, begeisternd, humorvoll, unterstützend. Man kann nur hoffen, dass der Film einen Vertrieb oder eine DVD-Fassung finden wird. Am 25. Mai wird er aufgrund großer Nachfrage noch einmal im Zentrum gezeigt (19 Uhr, Eintritt: 5 Euro). 

(Till Schröder)

Fr, 16.12.2022

Rainer Ehrt: "Kinderbild Christa Wolf", Druck nach einer Zeichnung.
Katrin Stangl: "Franz Fühmann", Farb-Linolschnitt.

Bücherkinder entdecken die Farben der Kindheit

20 Verkaufsexemplare mit Originalgrafiken von Rainer Ehrt, Katrin Stangl, Sven Großkreutz, Klaus Süß und Moritz Götze

Seit vielen Jahren unterstützt die Pirckheimer-Gesellschaft die Bücherkinder Brandenburg. Der Kunstpädagoge Armin Schubert ist der Kopf hinter den Bücherkindern. Seine Idee: Kinder beschäftigen sich ein Jahr lang mit einem Thema und machen am Ende ein eigenes Buch. In der kreativen Auseinandersetzung mit Originaltexten und -illustrationen wächst Verständnis für Literatur, für Geschichten und Bilder. So entstehen Jahr um Jahr Kleinode. 

Die Kinder recherchieren, diskutieren, zeichnen, dichten. Sie probieren sich in originalgrafischen Drucktechniken von Linolschnitt über Radierung bis Siebdruck.  Am Ende mündet es in einer von Sven Märkisch und Dietmar Block in der Galerie Sonnensegel gedruckten und von Henry Günther in der Edition BuchKunstBalance gebundenen kleinen Auflage. So entstanden schon neun Titel, unter anderem zu Theodor Hosemann, Christa Wolf, Werner Klemke, Arno Mohr, Harald und Robert Metzkes, Egbert Herfurth und Franz Fühmann.

Gerade haben die Mädchen und Jungen die Arbeit am zehnten Buch abgeschlossen, das die Kindheit von Schriftstellern zum Thema hat. Dafür tauchten die Bücherkinder ein in die Erinnerungen von Günther Grass, Franz Fühmann, Christa Wolf und Jurek Becker. Neben den eigenen Illustrationen der Kinder steuern diesmal auch bekannte Künstler Originalgrafiken bei: Rainer Ehrt, Katrin Stangl, Sven Großkreutz, Klaus Süß und Moritz Götze. (Eine Auswahl zweier Grafiken findet sich anbei im Bildteil, die übrigen beigesteuerten Blätter werden in Kürze über die Rubrik Publikationen auf dieser Webseite einsehbar sein.)

Bücherkinder Brandenburg: Die Farben der Kindheit

Buch mit Texten und Grafiken der Kinder – und den Originalgrafiken von Rainer Ehrt, Katrin Stangl, Sven Großkreutz, Klaus Süß und Moritz Götze. Nur 20 Exemplare der 60er Auflage sind für den Verkauf bestimmt. Die Originalgrafiken liegen dem Buch bei. Preis bis 31.12.2022 für Pirckheimer- und Büchergilde-Mitglieder: 298 Euro (Normalpreis: 398 Euro). Interessenten wenden sich bitte an Matthias Haberzettl unter: haberzettl@pirckheimer-gesellschaft.org.

(Till Schröder/Ralf Wege)

Mo, 04.04.2022

Werner Klemke, Liebeserklärung an Berlin, 1977/2021

eine Liebeserklärung

Vom Pirckheimer Matthias Haberzettl wurde in diesem Jahr als Publikation zu Werner Klemke, die an einige Interessierte und Freunde seit Jahren vom Klemke-Enthusiasten zum Jahreswechsel verschickt werden, jetzt eine Zusammenstellung von Graphiken versandt, die unser Gründungsmitglied für das DDR-Fernsehen schuf.

Diese Graphiken „nehmen im Werk Werner Klemkes einen nicht unbeträchtlichen Raum ein. Neben einzelnen Tafeln die zum Beginn des jeweiligen Programms eingeblendet wurden [...] bilden die hier vorliegenden Grafiken zu zu dem Dokumentarfilm »Liebeserklärung an Berlin« einen in meinen Augen besonderen Kristallisationspunkt dieses Teil-Œuvres“ .

(Matthias Haberzettl)

Sa, 02.10.2021

Fotos vom Jahrestreffen 2021

Hier können die Fotos vom Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft betrachtet und bei Interesse heruntergeladen werden.

Wer seine Fotos der Allgemeinheit zur Verfügung stellen möchte, kann diese per E-Mail an den Blogbetreiber senden, es erfolgt eine Auswahl. Bislang enthält das Album Fotos von Abel Doering (76), Nora Doering (1), Hendrik Liersch (1), Gisela Klostermann (3), Matthias Haberzettl (1) und Ralf Parkner (4).

Die Rechte der Fotos liegen bei den jeweiligen Urhebern, wo diese Angabe fehlt, liegen die Rechte beim Blogbetreiber. Eine kommerzielle Nutzung bedarf der Zustimmung.

(Dieser Eintrag wird bei Aktualisierung des Albums jeweils oben im Blog angezeigt.)

Mi, 02.06.2021

HAMBURGER BOTHE 4

... "Aus dem als Notbehelf gedachten „Bothen“ ist binnen eines halben Jahres ein richtiger Buchverlag erwachsen, der unter dem Namen Angeli & Engel im Juni seinen ersten Titel vorlegt.
In der Rubrik „Pirckheimer Freunde stellen sich vor“, lernen wir
Matthias Haberzettl, Professor Klaus Waschk und Norbert Köppe näher kennen.
Unser „Korrespondent“ aus Thailand liefert den Beweis, wie assoziativ Lektüre sein kann und dass Friedensreich Hundertwasser auch in Thailand kein Unbekannter ist.
Unsere Reihe mit Beiträgen von zeitgenössischen Schriftstellern setzen wir mit Gedichten des Hamburger Erzählers und Lyrikers
Wolfgang Denkel fort, der sich zudem Gedanken über das „Schreiben in der Corona-Krise“ gemacht hat und auch eine Lesung zu dieser Ausgabe beisteuert." ...

(aus: Editorial von Peter Engel)

Hamburger Bothe 4

Mi, 20.01.2021

Kater Klemke

Wie man es von Matthias Haberzettl, Sammler und ausgewiesener Kenner von Werner Klemke (1917 - 1994) kennt, erschien zum Jahresbeginn gemeinsam mit einem Neujahrsgruß ein Heftchen mit einem Einblick in seine Sammlung.

Klemkes "Kater-Unikate" lautet in diesem Jahr das Thema seiner 12seitigen Publikation, vorgelegt in 125 Exemplaren. Darin findet man Widmungen und Einzeichnungen, gezeichnete Vorlagen für Wandkalender, u.a. für den Leipziger Verleger Karl Quarch und fünf Blätter mit Skizzen zu seinem wohl am weitesten verbreiteten Werk "Die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm". Aber auch Bilder von Ausstellungen in Kyoto und Tokyo, sowie Zeichnungen seiner Tochter Christine Klemke, was die weltweite Verehrung und Lebendigkeit der Arbeiten dieses beliebten Illustrators zeigt.

Fr, 27.11.2020

Sammlerfreuden 2020

Beim Berlin-Brandenburger Pirckheimer-Abend im Dezember letzten Jahres kam die Bezeichnung "Mein Buch des Jahres" auf - im Gegensatz dazu hatte auch jemand sein "Unbuch des Jahres" dabei und es wurde auch über "Mein Nichtbuch des Jahres" berichtet. Da nun in diesem Jahr der Sammlerabend ausfallen muss, hat der Vorstand beschlossen, die "Bücher des Jahres" wenigstens virtuell zu präsentieren: Jeder, der am 3. Dezember etwas zum traditionellen Sammlerabend mitgebracht hätte, schreibt ein paar Sätze auf über das Objekt und warum gerade dies sein Buch (oder seine Grafik usw.) des Jahres ist, dazu eins, zwei Bilder.
Damit können Pirckheimer und Freunde wenigstens auf diese Weise teilhaben an den Sammlerfreudendes letzten Jahres unserer Mitglieder.

Mehr als zehn Beiträge zu den Büchern des Jahres sind bereits eingetroffen und hier zu lesen und zu bewundern. Die Aktion ist damit aber keineswegs abgeschlossen, Beiträge sind weiterhin willkommen.

Do, 24.09.2020

»Ich mag die Vielfalt.«

In einer Veranstaltung des Leipziger Bibliophilen-Abends spricht der Pirckheimer Matthias Haberzettl über den Gebrauchsgrafiker Werner Klemke.

Es gab in der DDR wohl keinen Haushalt, der nicht über Drucksachen aus der Feder von Werner Klemke verfügte. Von den beliebten Kinder- und Märchenbüchern über Briefmarken und das monatlich erscheinende »Magazin« mit dem ständig neuen Kater als Markenzeichen auf der Titelseite war Werner Klemke wie kaum ein anderer Grafiker omnipräsent. Doch über Illustrationen, Zeichnungen und Holzstiche für unzählige Ausgaben illustrierter Bücher hinaus war sein grafischer Kosmos viel weiter gespannt, wie auch sein Credo »Ich mag die Vielfalt« deutlich macht.
Matthias Haberzettl ist dem Werk von Werner Klemke in mehrfacher Hinsicht eng verbunden. Er ist Vorstandsmitglied der Pirckheimer-Gesellschaft - deren Mitbegründer Klemke 1956 war - und als einer der wichtigsten Klemke-Sammler  auch einer der besten Kenner seines Œuvres. Matthias Haberzettl bringt seinem Publikum das nahe, was viele von Werner Klemke in großen Teilen noch nicht kennen: die enorme Vielfalt.

6. Oktober 2020 / 19.30 Uhr, Eintritt frei. Anmeldung unter 0341 30 85 10 86 oder tickets@literaturhaus-leipzig.de

Literaturhaus Leipzig e.V. /  Literaturcafé
Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig

Mo, 21.09.2020

Fotos © ad

Jahrestreffen - Tag 2


Moscowitische und Persianische Reisebeschreibung von Adam Olearius, 1647

  


Herbert Kästner

 


Matthias Haberzettl


Dr. Fritz Jüttner


Klopstockhaus

Fotos © ad

Jahrestreffen - Tag 3


Ferdinand Puhe


Rudolf Angeli


Matthias Koloßa


Prof. Peter Arlt


Till Schröder


Gerhard Rechlin


Dr. Thilo Berkenbusch


Jutta Osterhof (Mitgliederbetreuung), Matthias Haberzettl (Mitgliederbetreuung), Dr. Thilo Berkenbusch (Schatzmeister), Dr. Ralph Aepler (Vorsitzender des Vorstandes), Ralf Wege (Presse und Medien), Till Schröder (Stellv. Vorsitzender des Vorstandes)


Matthias Haberzettl und Dr. phil. Jens-Fietje Dwars

Sa, 28.12.2019

Alle Jahre wieder ...

... gelingt dem Pirckheimer Matthias Haberzettl ein neuer Jahresgruß zum Thema Werner Klemke, auch zum Jahresabschluss 2019 hat sich wieder etliches Neue (und Alte) in den Tiefen seiner Sammlung gefunden.

Werner Klemke wird im Vorwort zitiert: "Neben der Arbeit für das Buch habe ich immer vieles andere gatan. Ich glaube, es gibt nichts Schlimmeres, als sich zu spezialisieren. Ich habe viel für die Presse gezeichnet, Plakate gemacht, Prospekte, Typographien, Ausstellungstafeln, habe Schrift gezeichnet, Bühnenbilder und Kostüme entworfen und immer wieder - bloß so und für mich - gezeichnet, gemalt und herumprobiert."

Das Heftchen "Werner Klemke und das Theater", Augsburg 2019, 12 Seiten, Klammerheftung, zahlreiche farbige Abb., erschien in 125 Exemplaren.

Do, 03.10.2019

Eduard Prüssen 2013 im Wohnzimmer seiner Kölner Wohnung. Foto: Matthias Haberzettl
Exlibris für die Klemke-Sammlung Matthias Haberzettl, 2011

Eduard Prüssen (1930 – 2019)

Eduard Prüssen – „ne echte kölsche Jung“, der so gar nichts für den Karneval übrig hatte, wie er einmal mir gegenüber erwähnte. Genauso wenig wie für Computer – die ihn in seiner kreativen Arbeit nur behindern und ablenken würden. Zeit seines Lebens schuf er also nur mit seinen Händen – mit Zeichenstift und Pinsel, mit (Linolschnitt-) Messer und (Radier-) Nadel ein beeindruckendes Werk.

Beginnend in den Fünfziger Jahren als angestellter Grafiker zuerst beim Rautenstrauch-Joest-Museum und dann beim Amerika-Haus in Köln riskierte er bald den Schritt in die Selbständigkeit; es folgten Presseillustrationen ab 1962 sowie erste Buchillustrationen ab 1964. Und schon im März 1962 erschien die erste Nummer der Hauszeitschrift „Donkey-Post“ – einhergehend mit der Etablierung seiner Donkey-Press, in der von 1967 („Babrios Fabeln) bis 2015 („Arlecchino und Arleccinetta“) insgesamt 61 wunderbare Pressendrucke erschienen.

Eduard Prüssen und seine Frau Illa lernte ich erst 2011 kennen, bei einer Führung durch meine Werner-Klemke-Ausstellung in Bergisch Gladbach. Von Beginn an war ich beeindruckt von seinem herz­lichen, freundlichen Wesen; schnell entwickelte sich eine Freundschaft, auf die ich immer stolz war. Noch im selben Jahr schuf er ein Exlibris für meine Klemke-Sammlung.

Kurz davor, im Jahr 2010, übergab Eduard Prüssen seinen künstlerischen Vorlass der Universitäts- und Stadtbibliothek in Köln. Dank der engagierten Mitarbeiter unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Schmitz, des damaligen Direktors der USB Köln erschien ein umfassendes Werkverzeichnis: „Die Sammlung Eduard Prüssen in der Universitäts- und Stadtbibliothek in Köln. Gesamtverzeichnis Juli 2013“.

Im November 2015 stellte ich für das Literaturhaus in Immenstadt eine Ausstellung mit dem Schwerpunkt Eduard Prüssen zusammen; sein Faust-Zyklus, 2012 als 57. Druck der Donkey-Press erschienen, nahm eine komplette Längswand ein.

In den letzten Jahren widmete er sich vorwiegend großformatigen Farbstiftzeichnungen. Eine umfangreiche Auswahl davon war in der Ausstellung im November 2015 zu sehen, die die Stadt Bergisch Gladbach zu seinem 85. Geburtstag ausrichtete  Gewürdigt wurde hier auch seine Tätigkeit als „Stadtgrafiker“, die er für ein volles Vierteljahrhundert, von 1971 bis 1996, ausübte – zuständig für das gesamte grafische Erscheinungsbild der Stadt, vom Briefkopf der Amtsschreiben bis zum Theaterplakat, vom „Logo“, dem berühmten „Wollknäuel“ bis zum Stadtwappen.

Der große Kölner (Buch-) Künstler, seit dem Frühjahr 2017 ein Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft, verstarb am 2. Oktober, nur vier Wochen vor seinem 89. Geburtstag, in einer Kölner Klinik; nach einem schweren Sturz wenige Tage vorher in seiner Kölner Wohnung, in der er bis zuletzt – fit an Körper und Geist – künstlerisch tätig war.

(Matthias Haberzettl)