Pirckheimer-Blog

Edition

Mo, 19.05.2025

Spenden für Sonderpublikation „Berlin und die Exlibriskunst“

Utz Benkel, Präsident der Deutschen Exlibris-Gesellschaft e. V. bittet für die Realisierung der geplanten Sonderpublikation Berlin und die Exlibriskunst der DEG um Spenden-Unterstützung. Er schreibt dazu: „Liebe DEG-Mitglieder und Freunde des Exlibris, die DEG möchte gern die von Wolfgang Fiedler und Erhard Beitz verfasste Publikation als Jahresgabe für alle DEG-Mitglieder (mit dem DEG-Magazin am Jahresende versendet) produzieren. Damit nicht die Gesamtkosten zu Lasten der DEG-Kasse gehen, würden wir uns freuen, wenn diese auch durch Spenden möglich werden könnte. Wenn Sie zur Finanzierung dieser Sonderpublikation beitragen möchten, freuen wir uns auf eine Spende unter dem Stichwort Sonderpublikation auf das Konto: Utz Benkel, IBAN: DE10 7416 0025 0100 0860 70, BIC: GENODEF1DEG. Alle Spenderinnen und Spender werden in der Broschüre namentlich aufgeführt – wenn sie dies möchten. Beste Grüße: Utz Benkel.“ Alles, was im Moment zum Druck kommt, tut gut. In diesem aufklärerischen Sinn: Wohlan für die Kunst!

(DEG/André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 18.05.2025

Patrick Wilden: "Seltsamer Lärm", Lyrik. Scheuring: Vogel & Fitzpatrick Verlag GbR/Black Ink 2024. 36 S., geh., ISBN 978-3-930654-76-5, für fluffige 8 Euro.

Patrick Wilden: „Seltsamer Lärm“

Nun ist das Gedicht, und dies seit jeher, ein großes Trotzdem. Und in Zeiten blasenwerfender Bräsigkeit und Kulturvergessenheit wird dieses Trotzdem vielleicht umso größer aus den Träume-Gestrüpp der Epoche plieren und blunzen, mephisteln und mephosteln. Ein – ja, nun: Seltsamer Lärm, der anhebt, vielleicht. So geschehen, auf die skurril-cool-strange und perplexe ... manchmal auch fluffige, zuweilen rumpumpelnde Art in der neuen Sammlung von Patrick Wilden, die daselbst diesen Namen trägt. Erschienen ist sie bei Black Ink, sie sammelt alles, was sich reimt und in voller Absicht und im besten Sinne zuweilen auch frisst. Das klingt dann etwa so: „Die Sollbruchstelle des Gedichts? / Dort wo die tote Lampe blinkt / Seltsamer Lärm von Bewegungsmeldern / Der Sprache auf die Zunge zwingt ...“ Und das ist erst der kühne Anfang. Gleichsamst exerziert Wilden eine Phalanx von hoch und höchst geschätzten Formen, zeitigt eine Vorliebe für das Sonett (das hier gern befreit von der Last seines Pantheons klingt) und die jungsteinzeitliche Erscheinungsform des harsch-lustigen Gedichts, den Limerick. Auch Serielles und Sprachspielendes hat seinen Platz und zeigt, dass Patrick Wilden seinen Ringelnatz gelesen und – beherzigt hat. Zwei, drei ernstere Texte bescheinigen zugleich, dass dieser aus Paderborn stammende und nun in Dresden lebende Dichter es sich beileibe nicht jeden Tag leicht macht, was man auch in seinen vorausgehenden Sammlungen bewiesen findet. Und wer behauptet, das leichte Gedicht sei fix gemacht, muss wohl sowieso noch einmal von vorn beginnen. Man staunt jedenfalls, was das Sonett – so als die Königin des Gedichts – so alles aushält und aufnimmt. Und findet linden Trost in den beiden zentralen Texten des Hefts. Die wiederum umgeben sind von feinem Mumpitz und dem einen oder anderen Sich-selbst-auf-die-Schippe-Nehmen, was ja in der Literaturszene wieder eine hohe Kunst ist. Und auch wenn einem beim Wiegenlied kurz der Atem stockt, kommt man doch zumindest als Leser gut ans Ende dieses frechen Büchels von Patrick Wilden und hofft, es möge die Welt ein wenig am Feixen über diesen Seltsamen Lärm genesen und nicht noch schlimmer werden. Was immer geht und auch ein kruder Reim ist. Und wo die Knöchel grade wirklich knurpsen, und nicht nur ausgedacht. Was gibt es noch zu sagen? Vielleicht das: „Es wohnt im Polyederhaus / die Fledermaus.“ Im Gedichtzoo. Punktum.

(André Schinkel)

Mo, 05.05.2025

T.d.o.T. in der Neuhauser Kunstmühle am 24.05.25.

Neuhauser Kunstmühle lädt ein

Die Neuhauser Kunstmühle (Obere Hauptstraße 01, A-3192 Hohenberg) in Niederösterreich lädt zum Tag der offenen Tür ein. Dieser findet, wie die zwei Betreiber Elisabeth und Nikolaus Topic-Matutin mitteilen, am Sonnabend, den 24. Mai 2025, von 10 bis 16 Uhr in Hohenberg statt. Dabei wird unter anderem das Digitalprojekt (der Blog berichtete) der Kunstmühle vorgestellt, es sind aber auch alle anderen Editionen und Künstlerbücher einzusehen. Es werden eigens an diesem Tag auch Nachlässe von 20 (auf Editionen) beziehungsweise 30 Prozent (auf Künstlerbücher) gewährt. „Wir freuen uns auf Ihren Besuch!“, heißt es in der Einladung der Kunstmühlen-Betreibenden. Alle Info zu den Editionen, Büchern, Angeboten & Aktionen der Mühle finden sich auf deren Website.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 24.04.2025

Jacob und Wilhelm Grimm, "Marienkind", gezeichnet von Heinrich Lefler u. Joseph Urban, Mainz (Scholz), 1904. Heinrich Lefler (1863–1919) und Joseph Urban (1872–1933) gestalteten mit dem Legendenmärchen "Marienkind" der Brüder Grimm eines der schönsten Künstlerbilderbücher im Wiener Jugendstil der Zeit.

Grimm: 200 Jahre „Kleine Ausgabe“

Die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm gehören zu den am meisten verbreiteten Büchern in deutscher Sprache. Richtig erfolgreich wurden sie erst durch die „Kleine Ausgabe“, die vor 200 Jahren erstmals im Verlag von Reimer in Berlin erschien. Hier wurden fünfzig Märchen aus der Sammlung speziell für Kinder ausgewählt. Ludwig Emil Grimm (1790–1863), der jüngere Bruder der Brüder Grimm, steuerte sieben Illustrationen bei. Auf ihrem Siegeszug durch die ganze Welt wurden die Märchen der Grimms ausgehend von dieser Ausgabe zum faszinierenden Gegenstand der Buch- und Illustrationskunst. Die Fokusausstellung im Stabi Kulturwerk (Unter den Linden 8, 10117 Berlin) zeigt einen kleinen Querschnitt durch die große Geschichte der Grimm-Illustrationen – von Ludwig Emil Grimm bis heute. Zu sehen sind europäische Märchen- und Kinderbücher aus drei Jahrhunderten, in denen die Welt der Grimms durch bezaubernde Bilder als Buchschmuck immer wieder neu gesehen wurde. Die Ausstellung ist bis zum 13. Juli zu sehen.

(André Schinkel/SBB/Pressemitteilung)

Di, 22.04.2025

Michael Beyer alias Mic (hier beim Signieren auf der Leipziger Buchmesse) erschuf die "Dictator"-Reihe, bisher sind acht Hefte (auch als "Rainbow"-Box) und zwei "Extra-Bücher" der Folge bei Jaja erschienen.

Im Jaja Verlag: „Papa Dictator“

Neues aus Roberts kleiner Bücherecke: „Papa Dictator“-Reihe im Jaja Verlag

Aktueller und brisanter könnte das Thema nicht sein: Machtgeile, großkotzige Diktatoren üben sich in Drohgebärden und rasseln mit Ketten und Atomsprengsätzen. Nach dem „Staatsbesuch“, der den Alltag eines skrupellosen Diktators zeigt, lässt Michael Beyer in Papa Dictator den Sprössling des Diktators zu Wort kommen. Der wird hier schließlich auch mal Chef sein, ja, und so tolle Orden wie sein Vater sammeln. Schwarz-humorig und niedlich blicken wir in die Kinderstube der nächsten Generation. Schwer-leicht verdauliche Kost, für dickfellige Erwachsene oder reifere Kinder.

Nur ein Herrscher der Welt kann ein solches Interview geben und gleichzeitig glücklich lächeln, wenn er das Zimmer seines Sohnes betritt, weil dieser Bilder kritzelt, die von Krieg und Zerstörung handeln. Dieser Unterschied zwischen grausamen Tyrannen und friedlichem Vater ist das Geniale an der Figur, die nur als Papa Dictator bekannt ist und vom Comic-Zeichner Michael Beyer alias Mic erfunden wurde. Die kurzen Geschichten werden vom Sohn des Diktatoren erzählt, der ganz die Ansichten des Vaters vertritt und selbst einmal Diktator werden möchte, wobei er schon jetzt Spaß daran hat, anderen Kindern Angst einzujagen (und daran, ihnen ihre Dreiräder zu stehlen) ...

Es ist erkennbar, dass der Autor mit dem Buch nicht für Diktatoren werben will, trotzdem sind der größte Pluspunkt des Buches die unglaublich liebenswerten Figuren, und in Kombination mit den witzigen Pointen kann ich den Comic nur weiterempfehlen. Bisher wurden im Jaja Verlag acht einzelne Minihefte herausgegeben, die auch in einer Rainbow-Box erhältlich sind. Außerdem gibt es im größeren Format als Extra-Bücher Papa Dictator: Weltherrschaft und Die Katze des Diktators.

(Robert Grieger)

Mi, 02.04.2025

Der "Hamburger Bothe" Nr. 27 ist soeben erschienen.

Hamburger Bothe 27 erschienen

Frisch zum Monatsbeginn ist die neueste Ausgabe des Hamburger Bothen, des Periodikums der nördlichen Pirckheimer, Heft 27, erschienen. „Liebe Pirckheimer, liebe Freunde des schönen Buches, unsere Serie mit Meistern der Illustration, die wir mit Svato Zapletal und Pétrus Akkordéon gestartet haben, ist jetzt bei dem Künstler Moritz Götze angelangt, den uns in dieser Ausgabe Jens-Fietje Dwars sehr intensiv vorstellt, die beigegebenen farbigen Werkbeispiele des Künstlers verstärken noch den Eindruck“, schreiben die beiden Hamburger Herausgeber Rudolf Angeli und Peter Engel. Und: „Wir werden diese Serie fortsetzen.“ Die schöne neue Welt schockgefroren heißt die Würdigung von Dwars, der den halleschen Künstler und seine weithin gerühmte Arbeit auch als Illustrator porträtiert. Neben Hinweisen zur BuchDruckKunst am kommenden Wochenende, zum Nord-Treffen der Pirckheimer am 01.05.2025 in der Schnittke-Akademie gibt es Beiträge von Engel selbst (Melchior Vischer und Reiseeindrücke aus Südosteuropa), den Zeitsprung in den Wandsbecker Bothen zum 01. April 1775 sowie jüngste primäre Texte: Mit seinen Drei Ansichten von Wallace Stevens tritt Urs Heftrich, der 2023 mit seinem mehrsprachigen Band Gehäuseschutt im Verlag Angeli & Engel reüssierte, samt einer längeren Erläuterung zu den Gedichten. Apropos Verlag: Natürlich soll nicht der neueste Angeli-&-Engel-Band vergessen werden, der eben in Berlin im Druck ist und für den im Heft zur Subskription eingeladen wird: Mit Övelgönne – Zeichnungen gegen den Strich steht von Klaus Waschk bereits das dritte Werk an, das in dem kleinen, feinen Verlagshaus erscheint. Der Hamburger Bothe ist unter Rudolf_Angeli@web.de für alle erhältlich.

(André Schinkel)

Fr, 28.03.2025

Schöne Bücher im Kloster Chorin. | © Papierwerken

Buchkunst im Kloster Chorin

Das Jahr 2025 steht im ehemaligen Zisterzienserkloster Chorin im Zeichen des Handwerks. Ließe sich ein Handwerk finden, das der mittelalterlichen Klosterkultur näher stünde, als das des – Bücher-Machens? Mönche prägten mit dem Verfassen, Gestalten, Vervielfältigen und Herstellen von Büchern unsere Kultur in einer Weise, die bis in die Gegenwart wirkt. Bücher haben in Europa ihren Ursprung in Klöstern. Die Verwaltung des Klosters Chorin hat dazu eingeladen, Bücher in die 750-jährige Anlage zurückzuholen, und Verlage, Autorinnen und Autoren, Buchkünstlerinnen und -künstler greifen das Jahresthema des Klosters gern auf. Von April bis Oktober bietet das Kloster ein außergewöhnliches Programm aus Ausstellung, Messe, Lesungen, Präsentationen, Workshops und Mitmachaktionen für Kinder. Wie schon seit 2018 mehrfach in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam, im Kleist Museum Frankfurt (Oder), im Brandenburgischen Museum für moderne Kunst Cottbus werden Büchermacherinnen/Büchermacher im Rahmen einer Landesbuchkunstausstellung in Chorin besondere Unikat-, Kleinserien- und Auflagenbücher ausstellen. Die Ausstellung möchte unterschiedliche Auffassungen vom Buch an sich bildhaft machen, damit die aus Klöstern kommende Geschichte von Büchern fortschreiben. Die Vernissage der Ausstellung wird am 05.04. um 14 Uhr in Anwesenheit von Ausstellerinnen und Ausstellern stattfinden. Die Mehrzahl der ausgestellten Bücher kann käuflich erworben werden. Musikalisch wird die Eröffnung begleitet von Heide Neddens auf der Flöte. Es werden Arbeiten u. a. von Tina Flau, Constanze Kreiser und Rainer Ehrt zu sehen sein. Begleitet wird die Ausstellung, die am 06./07.09. mit einem Bücherfest endet, von einem umfänglichen Programm aus Führungen, Lesungen, Workshops sowie Buch- und Verlagspräsentationen. Alle Informationen zur Exposition hier, zum Kloster hier. Auf nach Chorin!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 27.03.2025

Der "Pirckheimer"-Stand – frisch aufgebaut von den guten und engagierten Seelen der Gesellschaft ...

Leipzig: Eva, Abel, Noah, Ararat ...

Ihr Bibliophilen, nun kommet: Heute morgen hat die Leipziger Buchmesse 2025 ihre Pforten geöffnet, und mittendrin in Halle 5 erwartet natürlich der Stand der Pirckheimer-Gesellschaft all die Freundinnen und Freunde des schönen Buchs, der Grafik und Buchkunst. Zu finden sind diverse Vertreter der Pirckheimer an Stand D402, und im weiten Umkreis gruppieren sich bis zum 30.03. andere bibliophile Gesellschaften, Lesungsorte, die Stände der Buchkunst daselbst, ja, und zudem die Antiquariatsmesse um das Zentromer der Pirckheimerischen Welt- und Büchersicht. Am Stand gibt es wieder einen schönen Einblick in die Arbeit der mehr als 600 Mitglieder umfassenden Gesellung, dazu Publikationen, darunter die neueste Ausgabe der Marginalien im neuen Design, zu bewundern wie auch Originalgrafik; und auch der eine oder andere durch die Hallen streifende Pirckheimer wird sich immer wieder bei den Engagierten vor Ort einfinden ... Mit dem Auftritt der Bücherkinder Brandenburg unter Leitung ihres Mentors Armin Schubert wird die Gesellschaft am Sonnabend, 29.03., um 13 Uhr auch eine Veranstaltung zum Messeprogramm beisteuern: Die Kinder stellen im Verbund mit dem Pirckheimer-Freund aus der Havelstadt ihr neuestes Buch vor. Die Lesung und Präsentation findet im Forum Literatur der Halle 5 (K602) statt. Und auch auf zwei weitere Veranstaltungen mit Beteiligung von Pirckheimern in der Halle sei verwiesen: so auf die Lesung Pop Up Lyrik am Stand H401 (Lounge der Unabhängigen Verlage) eines noch jungen Lyrik-Netzwerks (28.03., 14 Uhr), die Präsentation von Der doppelte Sisyphos des Künstlerhauses Edenkoben (K211, 28.03., 17 Uhr) u. a. mit Armenuhi Abgarjan-Drost, Hans Thill und André Schinkel, bei der die Ergebnisse einer deutsch-armenischen Dichterwerkstatt vorgestellt werden ... Eva, Abel, Noah bei den Bücherkindern, der Ararat, der über Leipzig steht, Herz, was will man mehr.

(Kevin Konopke)

Di, 25.03.2025

"Amsel, Mond & Taubenschlag", so heißt die jüngste gemeinsame Grafikserie der augen:falter-Gruppe.

Neue Serie der Augen:Falterinnen

Gute Neuigkeiten sind immer schön: In ihrem jüngsten Newsletter laden die sechs Künstlerinnen der augen:falter-Gruppe im Rahmen der anstehenden Leipziger Buchmesse zu umfänglichen Aktionen und Ausstellungsbeteiligungen in der Messestadt ein. Zudem werden sie sich jeweils in Auswahl an der BuchDruckKunst in Hamburg im April und an der artGrafik in Ahrenshoop im Mai beteiligen. Die neue Grafikserie Amsel, Mond & Taubenschlag entstand in Kooperation mit der Kinder- und Jugend-Kunst-Galerie „Sonnensegel“ in Brandenburg. Sven Märkisch, Buchkünstler und Leiter der Druckwerkstatt „Gutenberg-Druckladen“, übernahm den Druck der Grafiken. Die Linolschnitte wurden von den Künstlerinnen individuell nachbearbeitet. Zum Einsatz kamen dabei verschiedene Techniken wie Collage, Pochoir und das Kolorieren von Hand. So können die bearbeiteten Drucke im Ergebnis, obwohl durchgehend nummeriert, als Unikate betrachtet werden. Titel (und Thema) der Serie wurden in einem heiteren assoziativen Prozess von den Künstlerinnen ersonnen. Folgende Einzelmotive sind zu haben: zunächst Katja Zwirnmann: Wolkenkuckucksheim, Linolschnitt handkoloriert; Urte von Maltzahn-Lietz: Amsel, Mond & Taubenschlag – Fundsachen I–XX, Linolschnitt/Mischtechnik; Julia Penndorf: O Mond, Linolschnitt/Collage (vergleiche die nebenstehende Abbildung); Petra Schuppenhauer: Nachtflug, Linolschnitt/Tusche; dann Franziska Neuberts Nachtpflanze, Linolschnitt/Holzschnitt/Pochoir ... und schließlich: Nadine Respondeks Gerade im Bade, Linolschnitt handkoloriert/Collage. Jedes Blatt der ursprünglich einfarbigen Linolschnitte wird durch die individuelle Nachbearbeitung zum Unikat. Format der Grafiken: 50 x 70 cm. Auflage: individuell. Man möge in Leipzig, Hamburg oder Ahrenshoop danach Ausschau halten. Sie können auch direkt bei den Künstlerinnen erworben werden. Der Kontakt besteht hier.

(André Schinkel)

So, 23.03.2025

Starke Kunst von Frauen: im neuen "Spring"-Heft 21.

„Spring #21“ beim Mairisch Verlag

Spring ist ein Lesegenuss und eine Informationsoffensive: Man bekommt darin vorgeführt, was die Crème der deutschsprachigen Comiczeichnerinnen so drauf hat. Und das ist unglaublich viel“, schreibt Andreas Platthaus, Literaturattaché der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Auch in der neuesten Ausgabe des Magazins, das beim Mairisch Verlag erscheint, der Nummer 21, ist das so wie in den Editionen zuvor. „In der aktuellen Ausgabe des Spring-Magazins beschäftigen sich die 14 Illustratorinnen mit Macht in all ihren Formen. Ihre Geschichten handeln vom Umgang mit Ohnmacht, vom Sichtbarmachen von Machtverhältnissen und vom Weg in die Selbstermächtigung. In den Beiträgen erzählen sie von der Macht der Stimme, von der Macht des Geldes und vom weiblichen Kampf als Kraftprobe zwischen den Geschlechtern“, heißt es beim Verlag. Und weiter: „Sie fragen sich, wie der Begriff der Hysterie für die Beherrschung weiblicher Lust missbraucht wurde und wie die ständige Wiederholung von Rollenbilden in den sozialen Medien den Weg für eine Rückkehr des Patriarchalen ebnet. Fantasievoll, kreativ und radikal denken sie darüber nach, wie das mit der Macht wohl alles angefangen haben könnte – und wie man es beendet.“ Ja, starke Statements, taffe, wehrhafte Kunst in trüber Zeit, das braucht es wohl mehr denn je im Moment. Die Künstlerinnen-Gruppe Spring wurde 2004 in Hamburg gegründet. Seither erscheint jeden Sommer ein neuer Band der Anthologie. Die Gruppe besteht seit Beginn ausschließlich aus Frauen und ist ein solides und wichtiges Netzwerk für Zeichnerinnen in Deutschland geworden. Alle Infos hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 20.03.2025

Eben erschienen: das neue "Marginalien"-Heft. Das Layout ab Ausgabe 256 übernimmt Thomas Glöß.

Marginalien: Heft 256 erschienen

Pünktlich vor der Leipziger Buchmesse, an der auch die Pirckheimer-Gesellschaft mit einem Stand in Halle 5 beteiligt sein wird, ist es da, das neue Heft der Marginalien. Neben einigem Neuen setzt Ausgabe 256 auf Bewährtes: beste Information, Recherche und Rezension zu allen Belangen um das schöne Buch, die gute Grafik nebst Typografischer wie Originalgrafischer Beilage, natürlich samt komprimierten Mitteilungen aus der Bücherwelt wie aus der Gesellschaft selbst. Neu ist mit dem jungen Jahrgang das Design des Heftes, dessen Gestaltung mit dem Jahreswechsel quasi von Freundeshand zu Freundeshand ging: Ende 2024 übergab Matthias Gubig nach zehn Jahrgängen das Layout an Thomas Glöß, der zuvor bereits Mitglied der Redaktion war – Pirckheimer wie sein Vorgänger, zugleich Vorstand des Leipziger Bibliophilen-Abends. Großer Dank gilt Matthias, ein herzliches Willkommen Thomas in der neuen Funktion! Auch im neuen Layout, das im neuen Gepräge zugleich die bewährten Komponenten der Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie kenntlich hält, erwarten die Bücherfreundin, den Bücherfreund wichtige und gewichtige Themen: Roland Jaeger schreibt zu Hermann Seewald, Matthias Haberzettl zu einer Beinahe-Ehrung Werner Klemkes, Rainer Schmidt über Johannes Gutenberg. Im ABC der Druckkunst gibt Uwe Klos eine Einführung zur Kunst des Fotogramms, während es in Maria Bogdanovichs Text um Elsevier auf Abwegen geht, Gisela Teistler zur Kunst im Lehrbuch parliert, Gerhard Rechlin Hirsch und Marcks vergleicht, Helmut Garritzmann Christian Ewald ehrt und Marginalien-Chefredakteur Till Schröder, der alles zum gutem Ende zusammenhält, zu den MaroHeften schreibt, gefolgt von den Rezensions- und Mitteilungs-Rubriken. Auch im neuen Gewand eine Augen- und Gehirnweide, diese Zeitschrift, die mit dem ersten Heft 2025 in ihren 69. Jahrgang eintritt. Ja, und zu sammeln gibt es auch wieder was: Für sämtliche Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft liegt dem Heft die in der Werkstatt für Satz und Druck in Augsburg gedruckte und dreifarbige, nummerierte und in einer Auflage von 650 Stücken signierte Offsetlithographie Glücksbringer von Ulrike Steinke bei.

Kleine Anmerkung: Bei einem geringen Teil der Auflage liegt ein Produktionsfehler im Beschnitt der Typografischen Beilage vor. Bitte beim Vorstand melden, falls Ersatz gewünscht wird in diesem Fall.

(André Schinkel)

Di, 11.03.2025

Ganz frisch: "eins" von Uwe Klos. Das neue Opus des Pirckheimerfreunds aus Cossengrün bei Greiz wird auf dem 4. Photobook Festival in Leipzig präsentiert. Es erschien in einer höchst exclusiven Auflage von zwei Exemplaren. Daneben zeigt Klos weitere Werke seiner Edition bei der vierten Ausgabe des Festivals.

Leipziger „Photobook Festival“ 4.0

Das vierte Leipzig Photobook Festival widmet sich dem Thema Intime Strukturen. Die intimen Strukturen bezeichnen einerseits die persönlichen Beziehungen auf unterschiedlichsten Ebenen oder deren Fehlen – andererseits ist auch eine eingeschworene Gemeinschaft, ein Dorf eine solche Sozialstruktur. „Außerdem werden wir wieder ­Podiumsdiskussionen, Präsentationen, Fotobuch- und Fotoausstellungen, Filmvorführungen, ein Bühnenprogramm, Portfolio-Reviews, Projektionen, usw. veranstalten“, so die Organisatoren. Das Festival findet am 15. und 16.03. in der feinen Leipziger Baumwollspinnerei (Halle 14 – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Spinnereistraße 07, in 04179 Leipzig) statt. Der Eintritt ist frei. Wieder dabei: Pirckheimerfreund Uwe Klos aus Cossengrün, der in der Messe- und Pleißestadt seine edition duplici und innerhalb dieser erschienen sein neues originalfotografisches Künstlerbuch eins sowie weitere Werke aus seinem Backkatalog präsentieren wird. Das neueste Opus enthält bei kleinster Auflage Abzüge von Fotografien des Künstlers, die in Europa und Amerika entstanden. Sämtliche Informationen zum Künstler wie zum Festival anbei. 

(André Schinkel)

Sa, 08.03.2025

Starke Frauen bei der Büchergilde Gutenberg – ihre Bücher auf der Website der Verlagsgenossenschaft.

Büchergilde Gutenberg feiert Literatur von starken Frauen

Nicht allein zum heutigen Weltfrauentag feiert die Büchergilde Gutenberg die Bücher starker Frauen, aber der Tag ist natürlich prädestiniert, auf diese im Programm der Genossenschaft noch einmal besonders hinzuweisen. Der Internationale Frauentag, seit 2019 in Berlin und seit 2023 auch in Mecklenburg-Vorpommern ein regulärer Feiertag, tritt – dereinst von Clara Zetkin (1857–1933) und Käthe Duncker (1871–1953) begründet – für die uneingeschränkten Rechte der Frauen in der Welt ein und wird in vielen Ländern begangen, nicht zuletzt auch, um auf die nach wie vor noch nötigen Schritte zur Herstellung absoluter Gleichberechtigung hinzuweisen – ein Umstand, der angesichts des neuerdings wieder stark ansteigenden Brustgetrommels selbstverliebter Messias-Clowns und anderweitiger Fake-Weltenretter nötiger denn je scheint. Neben großen Klassikern der Moderne und Gegenwart wie Ingeborg Bachmanns einzigem vollendeten Roman Malina (1971) und Margaret Atwoods legendärem Plot Der Report der Magd (1985) finden sich auf der von der Büchergilde dafür eigens eingerichteten Frauentags-Sonderseite auch eine Reihe Bücher, die in den letzten Jahren kräftig für Aufmerksamkeit sorgten: So sind in der Liste Jasmin Schreibers überaus eindrückliches Werk Endling (2023) zu finden wie auch der jüngste Roman Hey guten Morgen, wie geht es Dir? der Trägerin des Deutschen Buchpreises auf das Jahr 2024, Martina Hefter, der in berührender Weise von der Liebe und vom Schicksal erzählt. Auch Bücher von der 2024er Trägerin des Literaturnobelpreises Han Kang, von Karen Duve, Nora Bossong und Safiye Can sind auf der Seite verzeichnet – noch viele weitere Bücher starker Autorinnen finden sich unter diesem Link.

(André Schinkel)

So, 02.03.2025

"Chapeau" bis Ende Mai und Tag der Druckkunst in der Galerie "Sonnensegel" – am 15.03.2025 lädt der Verein zu Besuch sowie Fertigstellung des vierten "Brandenburger Bilderbogens" in die Havelstadt ein.

„Chapeau“ in Brandenburg (Havel)

Im Umfeld der Galerie „Sonnensegel“ in Brandenburg an der Havel wird gerade gebaut. Was ist also tun, wenn die aktuelle Baustellen-Situation keinem Gast-Künstler diese Arbeitsatmosphäre zugemutet werden soll? Man kramt in der eigenen Sammlung und freut sich über zahlreiche „Wiederentdeckungen“. Manches Blatt wurde schon zu lange nicht mehr im gebührenden Rahmen präsentiert. Zeit für ein „Hello Again!“ Unter diesem Titel zeigen die „Sonnensegler“ nun bis Ende Mai grafische Blätter von namhaften Künstlerinnen und Künstlern, die den Weg der Galerie in den letzten drei Jahrzehnten begleitet und unterstützt haben (u. a. Arno Mohr, Ronald Paris, Angela Hampel, Barbara Henniger, Harald Metzes, Werner Tübke, Wolfgang Mattheuer, Willi Sitte). Eine gute Gelegenheit, sich die gesammelten Schätze anzusehen, bietet der Tag der Druckkunst am 15.03.2025. In der Sonderöffnungszeit (15–17 Uhr) können Besucher bei freiem Eintritt nicht nur die Ausstellung besuchen, sondern auch der Fertigstellung des vierten Brandenburger Bilderbogens in der Druckwerkstatt beiwohnen und den Druck bei Gefallen erwerben. Wieder hat die Galerie „Sonnensegel“ befreundete Künstlerinnen und Künstler eingeladen, gemeinsam einen besonderen Druck zu gestalten. In diesem Jahr wird der Bilderbogen sechzehn mehrfarbige Originalgrafiken in Postkartenformat zum Thema Chapeau zeigen. Den Hut haben die Grafiker Hagen Bäcker, Anne-Marie du Boucher, Frank Eißner, Matthias Frohl , Irmela Gertsen, Moritz Götze, Hugo Hoffmann, Nancy Jahns, Phillip Janta, Erwin Leber und Sven Märkisch, Steffi Möbius, Janine Wentorf, Gerd Westermann, Jana Wilsky sowie Theopisti Tiftikoglou auf. Alle Infos dazu auf der Seite der Galerie.

Kinder- und Jugend-Kunst-
Galerie „Sonnensegel“ e. V.
Gotthardtkirchplatz 4/5
14770 Brandenburg a. d. Havel
Telefon: (03381) 52 28 37
www.sonnensegel-ev.de

(Matthias Frohl)

Mo, 24.02.2025

Etel Adnans "Hochbranden" – Edition Nautilus 2025.

Etel Adnan zum 100. Geburtstag

Die libanesisch-amerikanische Autorin, Philosophin und bildende Künstlerin Etel Adnan (1925–2021), deren Werk in deutscher Übersetzung in der Edition Nautilus erscheint, würde am heutigen Tag 100 Jahre alt. Aus Anlass dieses Jubiläums erschien im Januar ihr letzter Text Hochbranden, übersetzt von Klaudia Ruschkowski. „Hochbranden ist einer der letzten Texte Etel Adnans; er folgt der Bewegung einer Dichterin durch ihr nächtliches Haus. Sie stößt sich an Möbeln und öffnet die Fenster nach innen, zur hohen See der Wahrnehmung. Sie lädt uns ein, ihr auf ihr Boot zu folgen, überbordend von Erinnerungen, beflaggt mit Fragen. Dann lichtet sie die Anker mit der energischen Strenge einer Denkerin, die ein zutiefst neugieriges Leben geführt hat, wirft die Illusion des Wissens über Bord und nimmt uns mit auf die Erkundung der Realität, der Grenzen des Selbst und der menschlichen Spezies. Wir brechen auf in eine unbekannte Zukunft.“ So der Trailer der Edition Nautilus, in der noch sechs weitere Bücher Etel Adnans publiziert wurden. Und weiter heißt es: „Dem Text Hochbranden stehen die Gespräche mit meiner Seele I, II und III zur Seite sowie ein aus verschiedenen Interviews und Texten zusammengestelltes imaginäres Gespräch zwischen Etel Adnan und Klaudia Ruschkowski.“ Weiterhin wird die Künstlerin mit und, ja, bei einer kleinen Reihe Ausstellungen geehrt: Sfeir-Semler Gallery Hamburg (Etel Adnan. Zum Hundertsten, bis 26.04.), Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (K20, Meisterwerke von Etel Adnan bis Andy Warhol, seit 06.07.2024) und Hamburger Kunsthalle (Isa Mona Lisa, bis zum 18.10.2026). Und in Düsseldorf findet am 09.03. eine große Ehrung statt: FFT Düsseldorf (Konrad-Adenauer-Platz 01, 40210 Düsseldorf): Etel Adnan. Im Herzen des Herzens eines Jahrhunderts. Ein Fest zum 100. Geburtstag – Lesungen, Gespräche, Videos, Performances, libanesisches Streetfood und Musik, u. a. mit Rasha Kayat, Klaudia Ruschkowski, Hanna Mittelstädt, Kathrin Tiedemann. Die Feier beginnt um 16 Uhr, der Eintritt beträgt 5 Euro. Alle Infos zu Etel Adnan und neuem Buch finden sich hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)