Pirckheimer-Blog

Allgemein

Di, 22.04.2025

Michael Beyer alias Mic (hier beim Signieren auf der Leipziger Buchmesse) erschuf die "Dictator"-Reihe, bisher sind acht Hefte (auch als "Rainbow"-Box) und zwei "Extra-Bücher" der Folge bei Jaja erschienen.

Im Jaja Verlag: „Papa Dictator“

Neues aus Roberts kleiner Bücherecke: „Papa Dictator“-Reihe im Jaja Verlag

Aktueller und brisanter könnte das Thema nicht sein: Machtgeile, großkotzige Diktatoren üben sich in Drohgebärden und rasseln mit Ketten und Atomsprengsätzen. Nach dem „Staatsbesuch“, der den Alltag eines skrupellosen Diktators zeigt, lässt Michael Beyer in Papa Dictator den Sprössling des Diktators zu Wort kommen. Der wird hier schließlich auch mal Chef sein, ja, und so tolle Orden wie sein Vater sammeln. Schwarz-humorig und niedlich blicken wir in die Kinderstube der nächsten Generation. Schwer-leicht verdauliche Kost, für dickfellige Erwachsene oder reifere Kinder.

Nur ein Herrscher der Welt kann ein solches Interview geben und gleichzeitig glücklich lächeln, wenn er das Zimmer seines Sohnes betritt, weil dieser Bilder kritzelt, die von Krieg und Zerstörung handeln. Dieser Unterschied zwischen grausamen Tyrannen und friedlichem Vater ist das Geniale an der Figur, die nur als Papa Dictator bekannt ist und vom Comic-Zeichner Michael Beyer alias Mic erfunden wurde. Die kurzen Geschichten werden vom Sohn des Diktatoren erzählt, der ganz die Ansichten des Vaters vertritt und selbst einmal Diktator werden möchte, wobei er schon jetzt Spaß daran hat, anderen Kindern Angst einzujagen (und daran, ihnen ihre Dreiräder zu stehlen) ...

Es ist erkennbar, dass der Autor mit dem Buch nicht für Diktatoren werben will, trotzdem sind der größte Pluspunkt des Buches die unglaublich liebenswerten Figuren, und in Kombination mit den witzigen Pointen kann ich den Comic nur weiterempfehlen. Bisher wurden im Jaja Verlag acht einzelne Minihefte herausgegeben, die auch in einer Rainbow-Box erhältlich sind. Außerdem gibt es im größeren Format als Extra-Bücher Papa Dictator: Weltherrschaft und Die Katze des Diktators.

(Robert Grieger)

So, 20.04.2025

Bis 08.09.2025 in Quedlinburg zu sehen: Hans Ticha.

„T!CHA: Kugel · Kegel · Körperkult“

Das Museum Lyonel Feininger (Schlossberg 11, 06484 Quedlinburg) in der uralten Welterbestadt Quedlinburg präsentiert eine umfassende Retrospektive des renommierten Hans Ticha, der am 02. September 2025 seinen 85. Geburtstag feiert. Mit seinem unverwechselbaren Stil zwischen Pop-Art, Konstruktivismus und Gesellschaftskritik gehört Ticha zu den bedeutendsten Grafikern und Illustratoren Deutschlands. Seine Kunst ist bunt, scharf, oft humorvoll – dabei immer tiefgründig. Die Ausstellung HANS T!CHA | Kugel · Kegel · Körperkult beleuchtet die zentralen Themen seines Werks: die Faszination für geometrische Formen, die karikatureske Darstellung des Menschen und die kritische Reflexion gesellschaftlicher Normen. Sein Grafiker-Kollege Herbert Sandberg (1908–1991) prägte einst den treffenden Begriff „Kugelist“ für Tichas Vorliebe für runde, auf ein Minimum reduzierte Körperformen. Im Mittelpunkt der Schau stehen Papierarbeiten – von frühen Zeichnungen über Druckgrafiken bis hin zu den berühmten Illustrationen, die Generationen von Lesern begleitet haben. Ergänzt wird die Ausstellung durch Gemälde und illustrierte Bücher, die Tichas unverwechselbaren Stil in seiner ganzen Vielfalt zeigen. Hans Ticha, der in der DDR als freier Künstler arbeitete und nach der Wende in den Westen zog, schuf über Jahrzehnte hinweg eine Bildsprache, die sich spielerisch zwischen ästhetischer Strenge und ironischer Brechung bewegt. Seine Werke stehen in der Tradition von Bauhaus-Künstlern wie Oskar Schlemmer und Willi Baumeister sowie Fernand Léger, aber auch dem russischen Konstruktivismus. Die Schau, die seit 12. April gezeigt wird, ist noch bis zum 08. September zu sehen. Es werden vor allem im Sommer öffentliche Führungen angeboten, regulär ist die Ausstellung von Mi bis Mo 10–18 Uhr besuchbar.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Sa, 19.04.2025

Klassiker wie Hokusais "Große Welle" werden derzeit in der Jahresausstellung "Farben Japans" in der BSB gezeigt. Bis Juli sind 130 Farbholzschnitte zu sehen.

BSB in München: „Farben Japans“

Die Jahresausstellung der Bayerischen Staatsbibliothek in München (Ludwigstraße 16, 80539 München) widmet sich 2025 seit dem 27. März den Farben Japans. Klassisch: Gezeigt werden rund 130 originale Farbholzschnitte aus dem Bestand der Bibliothek. Darunter befinden sich aufwändig illustrierte Bücher, seltene Triptychen oder Einblattdrucke wie Katsushika Hokusais (1760–1849) weltberühmtes Werk Unter der Welle im Meer vor Kanagawa, bekannt als Große Welle. Diese Ikone der Kunst konnte in den vergangenen Jahren wie auch zwei weitere hervorragende Meisterwerke Hokusais, Sommergewitter am Fuße des Berges und Südwind, klares Wetter, bekannt als Roter Fuji, für die Sammlung erworben werden. Alle drei Drucke stammen aus der berühmten Holzschnittserie Sechsunddreißig Ansichten des Berges Fuji, die ab 1830 erschienen ist. Die Drucke werden ein Highlight der Ausstellung bilden. Die Schau, die bis zum 06. Juli 2025 zu sehen ist, zeigt neben den klassischen Arbeiten auch die sogenannten „Neuen Drucke“, die bis ins letzte Jahrhundert datieren. Die Preziosen sind von Sonntag bis Freitag 10 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt in die BSB ist frei.

(André Schinkel/BSB/Pressemitteilung)

Fr, 18.04.2025

"Der Hahn erläutert unentwegt der Henne, wie man Eier legt" vereint taffe Tiergedichte bei Kunstmann.

„Der Hahn erläutert unentwegt der Henne, wie man Eier legt ...“

Ella Carina Werner und Juliane Pieper legen mit Der Hahn erläutert unentwegt der Henne, wie man Eier legt feministische Tiergedichte bei Antje Kunstmann vor – ja, und es geht darin, wenn es dem gockligen Partriarchat an den Kamm geht, ganz offenbar skurril und heiter zu: „Feministische Themen sind wichtig und ernst – aber, das beweist dieses farbenfroh illustrierte Buch, können auch sehr, sehr lustig sein! Denn wo sonst gibt es derart viel Konfliktpotential, Widersprüche und Missverständnisse? Und welche Textform kann dies prägnanter auf den Punkt bringen als das kurze Reimgedicht, insbesondere das traditionsreiche ‚Tiergedicht‘? Das in deutscher Sprache [augenscheinlich] bislang fast ausschließlich von Männern bespielt wurde. Ernüchternd – aber gut für dieses Buch, weil damit zahllose Themenfelder noch komplett unverbraucht, ja geradezu jungfräulich sind: Von rigiden Schönheitsnormen und verschiedensten Formen der Care-Arbeit, über das Mansplaining bis hin zum Gender-Pay-Gap. In diesem ersten und einzigartigen Gedichtband wird das Tiergedicht ein für alle Mal dem ‚männlichen Blick‘ entrissen und eine weibliche Perspektive in die komische deutsche Lyrik geschleust. Hier werden schmerzhafte, gesellschaftspolitische Themen angesprochen aber auch die Freude am kollektiven Empowerment besungen: in diesen Gedichten wird gefeiert, gebechert, getanzt, gebumst und vor allem sehr, sehr viel gechillt – weibliche Selbstermächtigung ist hier nicht nur eine soziale Utopie, sondern eine wilde, gelebte, befreiende Praxis.“ Nun, dann bleibt wohl kein Cis-Mann-Auge trocken, kein doofer Dödelspruch ungeschoren. Am besten aber liest man es gemeinsam: lacht, lernt, erkennt. Infos hier.

(Othmar Kasulke)

Mi, 16.04.2025

Exposition in Leipzig feiert 200 Jahre 'Börsenverein'.

„Zwischen Zeilen und Zeiten: 200 Jahre Börsenverein“ ab 24.04.25

Vor nunmehr 200 Jahren, am 30. April 1825, unterzeichneten 101 Buchhändler und Verleger ihre Börsenordnung, die zugleich die Geburtsstunde des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig war. Es ist die älteste dauerhaft bestehende Branchenorganisation in Deutschland. Die Ausstellung Zwischen Zeilen und Zeiten präsentiert anlässlich des Jubiläums ausgewählte Objekte und Dokumente aus den umfangreichen Beständen der Börsenvereinsbibliotheken Leipzig und Frankfurt am Main, die im Deutschen Buch- und Schriftmuseum (Deutscher Platz 01, 04103 Leipzig) aufbewahrt werden. Die präsentierten Objekte werfen in acht Kapiteln Schlaglichter auf 200 Jahre bewegte Verbands- und Buchhandelsgeschichte. Heute sind im Börsenverein des Deutschen Buchhandels e. V. insgesamt ca. 4.000 Verlage, Buchhandlungen, Antiquariate, Zwischenbuchhändler und Verlagsvertreter organisiert. Die wichtigste Zeitschrift der Branche ist das seit 1834 ununterbrochen erscheinende Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. Die Schau in Leipzig wird am 23. April um 18 Uhr eröffnet und ist dann bis zum 15. Dezember zu sehen. Die Ausstellung ist Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 (Donnerstag 10 bis 20) Uhr geöffnet, der Eintritt frei. Es erschien eine umfangreiche Publikation mit mehr als 200 Essays im Wallstein Verlag Göttingen. Zwischen Zeilen und Zeiten: Alle Informationen gibt es hier

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 11.04.2025

"Dr. Faust und Konsorten": am 16. April 2025 in Bonn.

Vom Dr. Johann Fausten ... und weiteren Teufelspaktierern

Pirckheimer-Freund Thomas Franke liest am 16. April im Haus der Theatergemeinde Bonn

Diabolisch und schön: Am Mittwoch, den 16. April 2025 um 19:30 Uhr liest, gestaltet, ja!, zelebriert Pirckheimer-Freund, Autor, Grafiker und Schauspieler Thomas Franke in seiner elfischen Erscheinungsform als Mime und Rezitator im Haus der Theatergemeinde Bonn (Bonner Talweg 10, 53113 Bonn) szenische Lesung mit dem respekthohen Titulus Von Dr. Johann Fausten und weiteren Teufelspaktierern. „Ich teufele an diesem Abend anhand dieses Themas durch die Weltkultur der Teufel*innen und jenen, die mit ihnen anbandelten, und ich veranstalte diese szenische Lesung absichtlich wenige Tage vor dem Osterfest, da ich einerseits ein Heide bin und ich hoffe, dass in diesem Zusammenhang den an Kultur interessierten Menschen der Goethesche Osterspaziergang aus dem ersten Teil seiner Tragödie Faust im Gedächtnis echot: ‚Vom Eise befreit sind Strom und Bäche ...‘ Sein Leben lang beschäftigte sich Goethe mit der Tragödie über diesen historisch verbürgten Quacksalber, Zauberer, Schwarzkünstler, Teufelsbündner – was genau er war, weiß man nicht –, der um 1480 geboren bis vermutlich 1541 ein Wanderleben durch viele Städte führte und etwa 1532/1533 sogar in der Kölner Gegend wirkte. Der Schriftsteller Waleri Brjussow lässt in seinem Roman Der feurige Engel den Protagonisten Ruprecht dortselbst Bekanntschaft mit einem gewissen Johann Georg Faust und seinem Begleiter Johann Müllin, der sich Mephistopheles nennt, schließen.“ Noch viele andere Bündner mit dem Diabolos werden zur Sprache kommen: Marlowe, Magnus und Apel – und bei einer später zu bewerbenden Veranstaltung naturalemente Thomas Mann samt seinem Doktor Faustus. Der Obolus: 19 (Mitglieder der Theatergemeinde 17) Euro, um Voranmeldung wird gebeten: info@tg-bonn.de. Was noch? Hingehn, schaudern, freun, genießen!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mi, 09.04.2025

1974 wurde Werner Klemke die Ehrenbürgerschaft von Certaldo in der Toskana angetragen, der Stadt, in der Boccaccio geboren wurde. Der Künstler und seine Frau (Mitte) wurden mit einem Umzug geehrt.

Werner-Klemke-Seite neu online

„Deutscher Illustrator, Stolz der DDR, Kindheitserinnerungen an Generationen von Deutschen, Allmächtiger Künstler, Workaholic, begeisterter Buchliebhaber, Erstklassige Ehrenmedaille des Mutterlandes, zweimal Staatsmedaille der DDR, Goldmedaille auf der Leipziger Internationalen Buchmesse, Leipziger Gutenbergpreis, 70 Bücher wurden als das schönste Buch der DDR eingestuft.“ So preist, frei digital übersetzt, ein Klappentext der von Werner Klemke illustrierten Märchen Andersens im fernen China den Meister. Und auch wenn seine Kinder und Kindeskinder zärtlich abwehren mögen, dass er allmächtig gewesen sei: Ein wenig ist er das geblieben durch die Kraft seines Werks und Iden seiner Biografie. Und so ist es auch recht und billig, dass es die Start-Seite der neu hergerichteten Website zu Ehren Klemkes ziert, die nun besucht und bewundert werden kann. Unter der Ägide von Christian Klemke erfährt man alles zu Leben und Wirken des großen Künstlers, der in dunkler Zeit zudem ein stiller Held war und Leben rettete. Und auch, wie es zur Ehrenbürgerschaft in einer italienischen Kleinstadt kam ... Die neue Webseite zu Werner Klemke (1917–1994), der Anfang 1956 zu den Gründervätern der Pirckheimer-Gesellschaft gehörte, findet sich unter diesem Link. Man sehe, lese und staune – auch ein bissel angerührt darf man sein. 

(André Schinkel via Matthias Haberzettl)

Mo, 07.04.2025

Doppelte Buchpremiere mit Christine Hoba & Holger Uske in Suhl, die Bände erschienen bei Harry Ziethen.

„Stunden-Tanz“ · „Papierkokons“

Zur doppelten Buchpremiere lädt der dr. ziethen verlag aus Oschersleben nach Südthüringen ein: Am Donnerstag, den 10. April 2025 lesen dort die hallesche Dichterin und Romanautorin Christine Hoba und der Suhler Erzähler und Lyriker Holger Uske zur Präsentation ihrer neuesten Bücher im Buchhaus Suhl (Friedrich-König-Straße 22, 98527 Suhl). „Auch im Namen unserer Autoren laden wir Sie sehr herzlich dazu ein und würden uns freuen, wenn es Ihnen und Ihren Freunden möglich wäre, daran teilzunehmen“, schreibt Verleger Harry Ziethen, dessen Editionshaus im letzten Jahr mit dem Deutschen Verlagspreis geehrt wurde, in den Linernotes zur Veranstaltung. Der Gig im Outback zwischen Rennsteig und Rhön kommt nicht von ungefähr: Südthüringen kann auf eine agile und lebendige Literaturszene und mit Suhl, Meiningen, Zella-Mehlis und Rohr etc. auf ausgewiesene Kulturorte verweisen. Die Gedichte Christine Hobas sind existentiell und von dunkler Leuchtkraft, in ihrer dritten Lyriksammlung, die von atemberaubenden Papierschnitten Annette Funkes begleitet werden, begibt sie sich auf die Suche nach den kanarienfanfaren, tanzt am halleschen Zazie Tango und erwägt weiter die Existenz jenes erträumten Lands namens atlantis. In den Papierkokons ihrer Sprache flirrt es vor Liebe und Fragen nach dem Selbst und wie es sich, dunkel oder grell, an den Scharten der Anderen spiegelt. Und auf 160 Seiten breitet Holger Uske in Stunden-Tanz einen Teppich aus 39 Erzählungen und Betrachtungen aus, der anrührend und ergreifend ist, voller Kraft und wiederkehrenden Bezügen auf Kunst samt tiefem Erfassen von Natur und menschlichem Interieur. In den Fonds der Texte, die vor allem in den letzten Jahren entstanden, sind behutsam einige ältere einmontiert. Begleitet wird das Buch, das wie das von Hoba mit einer schönen Ausstattung samt Klappenbroschur daherkommt, von Beate Debus, einer Künstlerin, mit der Uske immer wieder arbeitete, und die für den Stunden-Tanz, der wörtlich zu nehmen ist, sieben Collagen beisteuerte. Der Abend dürfte zu einem Highlight des Suhler Literaturlebens werden! Er beginnt um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Beide Bände sind für je 15 Euro zu haben, inclusive Signatur am Tag der Lesung. Alle Infos zu den Bänden und weiteren Büchern des Verlags unter diesem Link.

(André Schinkel)

Sa, 05.04.2025

Die PG ist auch 2025 bei der "BDK" in Hamburg dabei.

Pirckheimer und Angeli & Engel auf der BuchDruckKunst 2025

Auch auf der BuchDruckKunst-Ausgabe 2025, die unter dem Signet Herzblut & Werkschwarz noch bis zum Sonntag läuft, weiß man, dass die mehr als 600 Protagonistinnen und Protagonisten der Pirckheimer-Gesellschaft verrückt nach Buch & Graphik sind. Auf der Messe im Hamburger Museum der Arbeit (Wiesendamm 3, 22305 Hamburg-Barmbek)wird die Gesellschaft durch die hanseatischen Pirckheimer-Freunde Rudolf Angeli und Peter Engel vertreten, die einen Stand im Museum betreuen, das für das lange Wochenende etwa 60 Ausstellende beherbergt. Am Stand Nr. 13 können Interessierte die Arbeit der Gesellschaft in Augenschein nehmen, in den Publikationen (darunter die neuesten Ausgaben der Marginalien) blättern und sich zum Leben und Wirken der Pirckheimer-Gesellschaft  informieren. Zugleich werden die Bände des Verlags Angeli & Engel am Stand präsentiert, die sechste Publikation mit den Övelgönne-Arbeiten von Klaus Waschk steht gegenwärtig zur Subskription. Und drittens sind auch die Bände der Bücherkinder Brandenburg ausgestellt, unter der Mentorschaft Armin Schuberts ein weiteres Herzensprojekt, an dem sich die Gesellschaft fördernd seit Jahren beteiligt. Die BuchDruckKunst ist heute noch bis 18 Uhr sowie morgen von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Die von Klaus Raasch begründete und bis heute organisierte Dreitageschau gehört zu den renommiertesten Buchkunstmessen in Deutschland ... Zahlreiche der Editionen, Gesellschaften sowie einzeln Ausstellenden, die zur Creme der gegenwärtigen Buchkunst-Szene gehören, präsentieren ihre Arbeiten. Der Eintritt für die Wochenendtage beträgt je 12 (ermäßigt 9) Euro. Alle Informationen zur aktuellen BuchDruckKunst gibt es unter diesem Link.

(André Schinkel/Fotografien: Christian von Hoffen)

Fr, 04.04.2025

LBO: „Lyrik-Empfehlungen 2025“

Seit dem 21. März, dem Welttag der Poesie, und noch bis zum 26. April 2025 präsentiert die LBO (Landesbibliothek Oldenburg) die Lyrik-Empfehlungen 2025 in einer Mini-Ausstellung. 20 Bände aus den vergangenen zwölf Monaten, ausgewählt von einem Kreis aus Expertinnen und Experten, zeigen den Zauber zeitgenössischer Wortkunst in 20 jeweils individuellen sprachlichen Zugängen zur Welt. In Übersetzungen lenken sie zudem den Blick weit über den deutschsprachigen Tellerrand hinaus und vereinen eine große Vielfalt an lyrischen Stimmen aus dem In- und Ausland. Die Initiative wird von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Stiftung Lyrik Kabinett, dem Haus für Poesie, der Internationalen Jugendbibliothek, weiter dem Deutschen Bibliotheksverband und dem Deutschen Literaturfonds getragen. Die Liste der Empfehlungen wurde am Welttag der Poesie unter www.lyrik-empfehlungen.de veröffentlicht. In der Lese-Ecke auf der Ebene 1 des LIZ in der Landesbibliothek können die Bände angeschaut, durchblättert, gelesen werden. Während der Dauer der Ausstellung sind sie nicht ausleihbar – können aber an der Auskunft zur Ausleihe vorgemerkt werden. Die LBO am Pferdemarkt 15 ist Mo bis Fr 10 bis 19 Uhr, am Samstag 09 bis 16 Uhr geöffnet. Alle wichtigen Informationen zur Bibliothek finden sich hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 03.04.2025

BuchDruckkunst startet morgen im Hamburger Museum der Arbeit

Aller guten Buchkunst- und Grafikmessen sind drei: Nach Borken und Leipzig startet morgen die BuchDruckKunst im Hamburger Museum der Arbeit (Stiftung Historische Museen Hamburg, MdA, Wiesendamm 3, 22305 Hamburg-Barmbek) mit ca. 60 Ausstellerinnen und Ausstellern sowie Schriftgießern, Setzern und Buchbindern, die ihre Gewerke vorführen. Die Messe, die das Team um Klaus Raasch organisiert, öffnet am Freitag von 17 bis 21, am Samstag von 10 bis 18 und am Sonntag von 10 bis 17 Uhr, der Eintritt beträgt 9 (Freitag) bzw. 12 (ermäßigt 9) Euro, im Eintritt inbegriffen ist wieder ein Ausstellerverzeichnis. Und während in Leipzig die Pirckheimer durch den Vorstand der Gesellschaft samt Katrin Aepler, Sigrid und Ralf Wege vertreten waren, übernimmt das in Hamburg der Verlag Angeli & Engel der beiden Pirckheimer-Freunde Rudolf Angeli und Peter Engel. Auch sonst ist die Liste der Ausstellenden illuster: Andrea Ackermann, Anja Harms, Claudia Berg, die augen:falter, edition sonblom, Frank Eißner, der MDE, Rainer Ehrt, Svato Verlag und Susanne Theumer sind nur einige der leuchtenden Namen, die das buchkunst- und sammelwütige Volk erwarten. Auch Anna Helm und Tina Flau werden vertreten sein und viele andere noch. Auf die Verklärte Nacht Henry Günthers (Abbildung) wurde bereits in einem vorausgehenden Blog-Text verwiesen. Bis zum 06. April steht die BDK im MdA unter dem Thema Herzblut & Werkschwarz

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mi, 02.04.2025

Der "Hamburger Bothe" Nr. 27 ist soeben erschienen.

Hamburger Bothe 27 erschienen

Frisch zum Monatsbeginn ist die neueste Ausgabe des Hamburger Bothen, des Periodikums der nördlichen Pirckheimer, Heft 27, erschienen. „Liebe Pirckheimer, liebe Freunde des schönen Buches, unsere Serie mit Meistern der Illustration, die wir mit Svato Zapletal und Pétrus Akkordéon gestartet haben, ist jetzt bei dem Künstler Moritz Götze angelangt, den uns in dieser Ausgabe Jens-Fietje Dwars sehr intensiv vorstellt, die beigegebenen farbigen Werkbeispiele des Künstlers verstärken noch den Eindruck“, schreiben die beiden Hamburger Herausgeber Rudolf Angeli und Peter Engel. Und: „Wir werden diese Serie fortsetzen.“ Die schöne neue Welt schockgefroren heißt die Würdigung von Dwars, der den halleschen Künstler und seine weithin gerühmte Arbeit auch als Illustrator porträtiert. Neben Hinweisen zur BuchDruckKunst am kommenden Wochenende, zum Nord-Treffen der Pirckheimer am 01.05.2025 in der Schnittke-Akademie gibt es Beiträge von Engel selbst (Melchior Vischer und Reiseeindrücke aus Südosteuropa), den Zeitsprung in den Wandsbecker Bothen zum 01. April 1775 sowie jüngste primäre Texte: Mit seinen Drei Ansichten von Wallace Stevens tritt Urs Heftrich, der 2023 mit seinem mehrsprachigen Band Gehäuseschutt im Verlag Angeli & Engel reüssierte, samt einer längeren Erläuterung zu den Gedichten. Apropos Verlag: Natürlich soll nicht der neueste Angeli-&-Engel-Band vergessen werden, der eben in Berlin im Druck ist und für den im Heft zur Subskription eingeladen wird: Mit Övelgönne – Zeichnungen gegen den Strich steht von Klaus Waschk bereits das dritte Werk an, das in dem kleinen, feinen Verlagshaus erscheint. Der Hamburger Bothe ist unter Rudolf_Angeli@web.de für alle erhältlich.

(André Schinkel)

Di, 01.04.2025

Bundesweite "Nacht der Bibliotheken" am 04.04.25. Die erste Bibliotheksnacht fand 2005 in NRW statt.

Nacht der Bibliotheken am 04.04.

Am 04. April 2025 findet, als eine Initiative des Deutschen Bibliotheksverbands und seiner 16 Landesverbände, bundesweit die Nacht der Bibliotheken statt. Unter dem Motto Wissen. Teilen. Entdecken öffnen kleine und große Bibliotheken, Spezialbibliotheken, öffentliche, Wissenschafts-Bibliotheken am ersten Freitagabend im April ihre Türen und laden die Menschen ein, die vielfältigen Angebote in Bibliotheken zu entdecken. Mit der Nacht der Bibliotheken möchte der Deutsche Bibliotheksverband eine bundesweite Aufmerksamkeit auf die vielfältigen Angebote und Services von Bibliotheken richten und die Menschen einladen, Bibliotheken neu zu erleben. Die Schirmherrschaft der bundesweiten Nacht der Bibliotheken übernimmt Elke Büdenbender, die Frau des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Die Infos dazu finden sich hier verlinkt.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mo, 31.03.2025

Die Vorderseite des Manuskripts, wie es entdeckt wurde. Es sind Falten zu sehen, darunter Klappen und Umbrüche, die noch Teile des Texts verbergen.

Verborgenes Skript in Cambridge

Ein verborgenes Merlin-Skript aus dem 13. Jahrhundert ist in einem Registerbuch-Einband aus dem 16. Jahrhundert in der Universitätsbibliothek von Cambridge entdeckt worden, so teilt es die hoch renommierte Alma mater im Herzen Englands mit. Es handelt sich um 30 Seiten aus der in Handschriften raren Suite Vulgata du Merlin, einer Fortsetzung des Artusstoffes und Teils des Grals-Lancelot-Zyklus. Jede der 40 Handschriften des Plots ist einzigartig, die 2019 erstmals ausgemachte Cambridger Fassung wird in der Entstehung zwischen 1175 und 1215 verortet. Kurios die Umstände wie oft: Das Skript überlebte augenscheinlich nur durch sein Recycling, es wurde gefaltet, zerrissen und vernäht als Einband einer späteren Publikation verwendet. Inhaltlich finden sich auf den Seiten zwei Schlüsselszenen, die es dem Merlin-Themenkreis zugehörig zeigen, nachdem man es zunächst für einen Text aus dem 14. Jahrhundert gehalten und dem Gawain-Umkreis zugerechnet hatte. Alle Infos zu dieser literaturhistorischen Sensation gibt es hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 28.03.2025

Schöne Bücher im Kloster Chorin. | © Papierwerken

Buchkunst im Kloster Chorin

Das Jahr 2025 steht im ehemaligen Zisterzienserkloster Chorin im Zeichen des Handwerks. Ließe sich ein Handwerk finden, das der mittelalterlichen Klosterkultur näher stünde, als das des – Bücher-Machens? Mönche prägten mit dem Verfassen, Gestalten, Vervielfältigen und Herstellen von Büchern unsere Kultur in einer Weise, die bis in die Gegenwart wirkt. Bücher haben in Europa ihren Ursprung in Klöstern. Die Verwaltung des Klosters Chorin hat dazu eingeladen, Bücher in die 750-jährige Anlage zurückzuholen, und Verlage, Autorinnen und Autoren, Buchkünstlerinnen und -künstler greifen das Jahresthema des Klosters gern auf. Von April bis Oktober bietet das Kloster ein außergewöhnliches Programm aus Ausstellung, Messe, Lesungen, Präsentationen, Workshops und Mitmachaktionen für Kinder. Wie schon seit 2018 mehrfach in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam, im Kleist Museum Frankfurt (Oder), im Brandenburgischen Museum für moderne Kunst Cottbus werden Büchermacherinnen/Büchermacher im Rahmen einer Landesbuchkunstausstellung in Chorin besondere Unikat-, Kleinserien- und Auflagenbücher ausstellen. Die Ausstellung möchte unterschiedliche Auffassungen vom Buch an sich bildhaft machen, damit die aus Klöstern kommende Geschichte von Büchern fortschreiben. Die Vernissage der Ausstellung wird am 05.04. um 14 Uhr in Anwesenheit von Ausstellerinnen und Ausstellern stattfinden. Die Mehrzahl der ausgestellten Bücher kann käuflich erworben werden. Musikalisch wird die Eröffnung begleitet von Heide Neddens auf der Flöte. Es werden Arbeiten u. a. von Tina Flau, Constanze Kreiser und Rainer Ehrt zu sehen sein. Begleitet wird die Ausstellung, die am 06./07.09. mit einem Bücherfest endet, von einem umfänglichen Programm aus Führungen, Lesungen, Workshops sowie Buch- und Verlagspräsentationen. Alle Informationen zur Exposition hier, zum Kloster hier. Auf nach Chorin!

(André Schinkel/Pressemitteilung)