Pirckheimer-Blog

Mo, 18.03.2024

"Minieme Gebaren · Minimale Gesten" – die neue Ausstellung bei Hochdruckpartner ab 22.03.24.

Hochdruck: „Minieme Gebaren“

Langsam wirft die buchmessigste Buchmesse auf dieser Halbseite des Jahres ihre Schatten voraus: vom Donnerstag an geht es im ehrwürdigen Leipzig in Sachen Literatur und auch Kunst vier Tage rund. Auch unsere geschätzten Freunde von Hochdruckpartner sind dabei: auf der Messe wie auch mit der Eröffnung ihrer neuen Ausstellung am 22. März in ihren eigenen Hallen (Lützner Straße 85, 04177 Leipzig). Unter dem Titel Minieme Gebaren · Minimale Gesten zeigen Freunde und Partner aus den Niederlanden und Deutschland ihre Arbeiten. Mit dabei sind unter anderem: Hanneke van der Hoeven, Jacomijn den Engelen, Andrea Lange und Susann Hoch. Die Eröffnung erfolgt um 19 Uhr, die Schau ist bis zum 25.05. zu sehen. Zum Opening liest Peter van Lier, und ein von Cees Hiep eigens komponiertes Musikstück kommt um 19.45 Uhr in der HDP-Galerie zur Aufführung. Die Exposition kann Mittwoch bis Freitag 14 bis 18 Uhr ... samstags 12 bis 17 Uhr besichtigt werden.

(André Schinkel)

So, 17.03.2024

"Alle Landschaften haben sich mit Blau erfüllt ..." – Ernst Ludwig Kirchner zu Georg Heyms zweiter Gedichtsammlung "Umbra Vitae" (1922/24, Detail). | © by Staatliche Museen zu Berlin / CC-NC-BY-SA)

„Nah dran! Alle Landschaften haben sich mit Blau erfüllt!“

Die Schenkung von Ernst Ludwig Kirchner an die Kunstbibliothek im Jahr 1924 ist das Thema der Veranstaltung, die am Mittwoch direkt nach Ostern, den 03.04.2024 von 18 bis 19.30 Uhr in der Kunstbibliothek am Kulturforum am Matthäikirchplatz 6 in 10785 Berlin stattfindet. Sie bietet einen exklusiven Einblick in die umfangreiche und einzigartige Schenkung von Kirchner an die Einrichtung 1924. Ernst Ludwig Kirchner hatte bereits einige illustrierte Bücher entworfen, die heute zu den Ikonen der expressionistischen Buchkunst zählen, als er die 58 Entwürfe, Probedrucke und Druckvarianten auswählte. Damit hat er eine einmalige Möglichkeit eröffnet, ihm in seine Gedankenwelt und den Spuren seiner künstlerischen Arbeit mit dem Buch zu folgen. Der Eintritt und die Teilnahme an der Veranstaltung sind kostenfrei, und es ist keine Anmeldung erforderlich. Interessierte treffen sich am 03.04. im Seminarraum der Kunstbibliothek im ersten Obergeschoss.

(Robert Grieger)

Sa, 16.03.2024

Adam Zagajewskis Band "Das wahre Leben" (2024).

„Das Lyrische Quartett“: Gedichte im Gespräch auf der Schillerhöhe

Wieder wird auf der Marbacher Schillerhöhe (Literaturmuseum der Moderne, im Leibinger-Auditorium) über Gedichte debattiert und von ihnen geschwärmt – schließlich geht es um eine der wichtigsten Kunstformen der Welt. Am Dienstag, den 19. März 2024, um 19.30 Uhr, diskutieren dabei die vielfach ausgezeichnete Lyrikerin und Philosophin Mara-Daria Cojocaru, die Kritikerin, Literaturwissenschaftlerin und Autorin Daniela Strigl (Universität Wien) und der Kritiker Gregor Dotzauer vom Tagesspiegel über neue Gedichte. Barbara Wahlster moderiert, Birgitta Assheuer rezitiert aus den besprochenen Büchern, es begrüßt Jan Bürger vom Deutschen Literaturarchiv.

Diesmal geht es um die Gedichtbände Das wahre Leben des 2021 verstorbenen polnischen Autors Adam Zagajewski, Polle und Fu der Münchner Dichterin Karin Fellner, Sag mir, was hast Du vor mit deinem wilden, kostbaren Leben? der 2019 verstorbenen US-amerikanischen Dichterin und Pulitzer-Preisträgerin Mary Oliver sowie um die erste kommentierte und durch neue Nachlass-Materialien ergänzte Edition von Ingeborg Bachmanns legendärem Band Die gestundete Zeit.

In der Reihe Das Lyrische Quartett – Gedichte im Gespräch setzen sich Experten und Expertinnen mit vier Bänden jüngst erschienener Gedichte auseinander, live vor Publikum und als Sendung auf Deutschlandfunk Kultur. Vier auf ihren Gebieten führende Institutionen geben damit der Lyrik eine Bühne: das Deutsche Literaturarchiv Marbach, das Lyrik Kabinett München, Deutschlandfunk Kultur und die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung mit Sitz in Darmstadt.

Die Veranstaltung findet im Leibinger-Auditorium im Literaturmuseum der Moderne (Adresse: Schillerhöhe 8, 71672 Marbach am Neckar) in der Geburtsstadt eines der sicherlich größten Dichter deutscher Sprache statt, der Eintritt ist frei. Museum und das Deutsche Literaturarchiv gehören zu den größten und bedeutendsten Einrichtungen in Deutschland, die das literarische Leben im Land dokumentieren, in einzigartigen Sammlungen für die Gegenwart wie die Nachwelt bewahren. Deutschlandfunk Kultur sendet die Aufzeichnung der Veranstaltung am Sonntag, 31. März 2024, um 22.03 Uhr. Weitere Informationen zu Das Lyrische Quartett finden sich im Pressebereich wie im Kalender des Deutschen Literaturarchivs – ein Besuch der Einrichtung lohnt sich überdies immer.

(Robert Grieger/Pressemitteilung)

Fr, 15.03.2024

Neu: "Ligaturen: Kunst im Kontext Literatur" – im Literaturhaus Halle. Die Schau der ADK-san ist bis zum 14. April zu sehen. Und am 27. März gibt es im Rahmen der Exposition eine Soirée zum Thema.

„Ligaturen“ im Literaturhaus

Die Akademie der Künste Sachsen-Anhalt lädt zu ihrer Ausstellung Ligaturen noch bis zum 14. April 2024 ins hallesche Literaturhaus (Bernburger Straße 8, 06108 Halle an der Saale) ein. Zur Vernissage im Literaturhaus am 02.03. gab es schon großen Bahnhof im Rahmen der Literaturhaus-Geburtstagswoche und eine interaktive Musikperformance mit Akki Schulz am Kontrabass. Mit dem Untertitel Kunst im Kontext Literatur eröffnen sich Blicke auf Exegesen und Kollaborationen in der mondänen Villa an nordwestlichen Innenstadtrand des Saalemetropölchens. In den Liner-Notes heißt es: „Zeitgenössische, visuell arbeitende Künstler beziehen sich in ihrer Arbeit ganz selbstverständlich auf literarische Texte. Sie illustrieren nicht nur, sondern (…) interagieren zwischen den Gattungen Text und Bild.“ Eine Ligatur der Künste entsteht: Narration und lesbares Zeichen. Ausgestellt sind die Arbeiten und Verpartnerungen von zwanzig Künstlerinnen und Künstlern des klassischen wie avantgardistischen Metiers. Am 27. März 2024 findet zudem im Rahmen der Exposition eine Soirée der ADK-san statt. Zu den Eingeladenen des Abends gehören auch Buchkünstlerinnen wie Annette Friedrich und eine Meisterin der Einbandkunst, Rita Lass. Alle Informationen zur Schau wie auch zur Soirée finden sich unter der Website der Akademie.  

(André Schinkel)

Do, 14.03.2024

Soeben erschien die 252. Ausgabe der "Marginalien", der Zeitschrift der Pirckheimer. | © Katrin Aepler

Marginalien: Heft 252 erschienen

Frisch zur Leipziger Buchmesse und zum morgen anstehenden Tag der Druckkunst auf den Tisch kommt die neue Ausgabe der Marginalien, Heft 252 (2024/1). Üppig ist, was Chefredakteur Till Schröder mit seiner Crew zusammengebaut hat: Um Künstlerbücher und was das denn sei, geht es im Startheft des neuen Jahrgangs, um Shakespeare, Gerd Sonntag, Matthias Gubig, um Abecedarien, um Grandville, antike Kräuterbücher und um Lug und Trug und Hinterlist, aufs Buch beklopft und editorisch besehen. Die Typografische Beilage ist als de facto Sündenregister mit den Letternteufelchen von Typografiegroßmeister Albert Kapr gespickt; und die Originalgrafische Beilage ist in zwei Ausführungen ein Ereignis: Kein Geringerer als der Maître Rolf Münzner, der in je 325 Stücken Schablithografien beisteuerte, um die Ausgaben mit dem Ruch der großen Kunst zu füllen, ist da in den Heften der Mitglieder der Pirckheimer zu finden! Kathrin Nitzschkes Beitrag würdigt den bewegten, schweren Weg von Gert und Alfred Eberlein in und aus der DDR. Das Heft wird beschlossen mit Rezensionen, Pirckheimer-Nachrichten, der Einladung zum Jahrestreffen in Magdeburg (13. bis 15.09.2024) sowie den Nachrufen auf Elke Lang und Bernd-Ingo Friedrich.

(André Schinkel)

"erLesen!", die Literaturtage im Saarland, finden vom 12. bis 24. April im Südwesten der Republik statt.

„erLesen!“ – die Literaturtage im Saarland: 12. bis 24. April 2024

erLesen! Literaturtage im Saarland, das sind 14 Tage rund um das Buch und die Literatur in den saarländischen Buchhandlungen, gemeinsam mit den Verlagen und anderen Kulturinstitutionen. Die saarländischen Buchhandlungen und Verlage haben gemeinsam mit dem Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm erstellt. Quer durch das ganze Land treffen sich Autorinnen und Autoren mit ihren Leserinnen und Lesern ... Belletristik und Sachbuch, Bestseller und solche, die es noch werden wollen, bekommen eine Bühne. Das Lese- und Literaturland Saarland erlebt mit seinen Literaturtagen einen literarischen Höhepunkt! Lassen Sie sich von der bunten Vielfalt des literarischen Programms überraschen. Alle Infos unter: www.erlesen-saarland.de.

(Robert Grieger)

Mi, 13.03.2024

Frank Eißner stellt in Brandenburg an der Havel aus.

35! Frank Eißner in Brandenburg

Die Galerie „Sonnensegel“ am Gotthardtkirchplatz 4/5 in 14770 Brandenburg an der Havel lädt zu einer besonderen Ausstellungseröffnung ein: Frank Eißner – 35 Jahre Handpresse – Grafische Arbeiten heißt die Schau, die Arbeiten des in Leipzig geborenen und heute in Aschaffenburg im mainfränkischen Zipfel Bayerns lebenden Künstlers zeigt und zugleich das Jubiläum der Handpresse Frank Eißners, dessen grafische und malerische Arbeit sich auch immer wieder auf literarische Werke bezieht und der überdies ein begehrter Exlibris-Schöpfer ist, feiert. Die Vernissage findet am 16.03. um 16 Uhr statt, der für seine vielfarbigen Arbeiten bekannte Holzschneider wird anwesend sein und mit den Gästen ein originalgrafisches Künstlerplakat drucken. Seit 35 Jahren stellt Eißner nun auch seine Kunst in den Dienst des Buches. Noch etwas ist ein für seine Arbeit unverkennbares Markenzeichen. Pirckheimer-Freund Matthias Frohl schreibt in seiner Einladung an die Havel: „‚Verlorene Form‘ – manch einer rätselt vielleicht, was sich hinter dieser kryptischen Formulierung verbirgt, die eine besondere Art des grafischen Gestaltens beschreibt. Aufschluss darüber, warum diese Technik als wohl anspruchsvollste Variante des Holz- oder Linolschnitts gilt, kann ein Besuch der ‚Sonnensegel‘- Ausstellung geben. (…) Eißner ist ein Meister des mehrfarbigen Holzschnittes. Auf ein- und demselben Druckstock wird nach jedem Druck, also nach jeder einzelnen Farbe, weitergeschnitten, bis alle notwendigen Farben gedruckt und die Blätter fertig sind. Dabei verändert sich der Druckstock derart, dass er am Ende zerstört, ‚verloren‘ ist. Von Anfang an muss der Künstler also eine klare Vorstellung vom Endprodukt haben. (...) Zum Glück merkt man den Holzschnitten von Frank Eißner die Kompliziertheit des Entstehungsprozesses nicht an. Vielmehr beeindruckt der fast malerische Eindruck, den der Künstler durch das Übereinanderdrucken von bis zu sieben Farben erzielt. Ebenso bemerkenswert ist das breite Themenspektrum, das die grafischen Blätter abdecken. Neben Landschafts- und Naturdarstellungen dominiert das Figürliche. Gestalten, die wir aus Sagen bzw. Mythen, aus einem historischen Kontext kennen oder die einfach als Verbeugung des Künstlers vor wichtigen Musikerinnen und Musikern der Rock/Pop-Geschichte gemeint sind.“ So schuf Frank Eißner eine Folge von Blättern zur früh verstorbenen Sängerin von The Cranberries, Dolores O’Riordan (1971–2018), die mit ihrer Band und der Single Zombie von 1994 einen großen Welthit hatte und später auch solo erfolgreich war. Ferner arbeitete Frank Eißner mit der Radiererin Susanne Theumer zusammen; momentan schneidet er eine Folge Blätter zu den drei Muldefähre-Orten Gruna, Wurzen und Grimma, die von einer Reihe Gedichten begleitet werden. Guten Klang wird’s auch bei der Vernissage geben: Sebastian Block sorgt für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung. Ein weiteres begehrtes Segment seines Künstler-Wirkens sind die jährlich aufgelegten originalen wie originellen Kalender Eißners. Frank Eißners Ästhetik wurzelt unter anderem in der Faszination für die altägyptische wie die Kunst des Jugendstils; seine Arbeiten sind von einzelnen Büchern der Heiligen Schrift wie den Hymnen an die Nacht des großen, aus dem wilden Mansfeld stammenden Dichters Novalis (1772–1801) beeinflusst worden. Und auch, wenn man dem Flüstern in den Bäumen richtig zugehört hat, zum 300. Geburtstag Friedrich Gottlieb Klopstocks (1724–1803) ist eine Kollaboration angedacht. Zunächst aber Brandenburg. Die Ausstellung mit einer sehr feinen Auswahl an Arbeiten Eißners wird bis zum 28.06. in der Galerie an der Havel zu sehen sein.

(André Schinkel) 

Di, 12.03.2024

Gerd Sonntags "An Patricia Petibon – Traumbriefe aus Berlin" gibt es frisch eingelesen bei YouTube.

Vorblick auf „Patricia Petibon“

In der soeben in Auslieferung befindlichen neuen Ausgabe der Marginalien, Heft 252, 2024/1, wird dieses Künstler-Buch von der kürzlich leider verstorbenen Pirckheimerin Elke Lang auf den Seiten 35 bis 45 ausführlich besprochen: Gerd Sonntags An Patricia Petibon – Traumbriefe aus Berlin, 134 Seiten Gespräch und Hommage an die atemberaubende Sängerin, die es (*1970) wirklich gibt. Sigrid Tinschert (ESTIN-Buchkunst) verwies nun darauf, dass der komplett eingelesene Text des Werkes auf YouTube zur Verfügung steht. Er wurde von niemand Geringerem eingesprochen als dem Wiener Schauspieler Wolfram Berger, dessen vollständige Lesung von Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften, erschienen im Audio Verlag, weithin berühmt ist. Sonntags Hommage ist über diesem Link erreichbar. Alles Weitere erfährt man in den Marginalien ... Herze, was willst du mehr?!

(André Schinkel)

Mit der zweiten Auflage des Reprints der "tango nocturnes" (hier: Doppelseite im Innenteil) und zwei neuen Büchern reist Henry Günther zu den Messen in Hamburg und Ahrenshoop an. | © Thomas Wolf

„BuchKunstBalance“: Neuigkeiten

Mit einer Reihe neuer Künstlerbücher aus den Jahren 2023/2024 reist Pirckheimer-Freund Henry Günther (BuchKunstBalance) aus Ribnitz-Damgarten zu den beiden Kunst-Messen im hohen und mittleren Norden: der BuchDruckKunst in Hamburg (05. bis 07. April, Museum der Arbeit) und der 3. artGRAFIK in Ahrenshoop (09. bis 12. Mai 2024). Auch wenn das unikate Malerbuch tango nocturnes. Ahrenshooper Gedichte mit Helge Leiberg wie auch die erste Auflage des Reprints bereits vergriffen sind, wird eine zweite Auflage der Reprintausgabe zu beiden Messen vorliegen. Die Poetischen Miniaturen XV: Bleib allein / tango mit ausgewählten Gedichten von Thomas Brasch und Henry Günther sind nun an die Sammler und das Lyrikkabinett München ausgeliefert. Später im Sommer wird es in der Seemannskirche in Prerow eine gesonderte Einzelausstellung mit Lesung aus beiden Künstlerbüchern geben. Der Termin dafür wird rechtzeitig bekannt gegeben.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mo, 11.03.2024

"Klein, fein, wow" – die Typographische Gesellschaft München lädt im April zu Schau und Workshops ein.

„Klein, fein, wow“ im Feierwerk

Klein, fein, wow – die Typographische Gesellschaft München e. V. (Elsenheimerstraße 48 in 80687 München) holt Open Print Exchange nach München. Die Vernissage findet am 5. April 2024 um 18 Uhr im Feierwerk-Farbenladen statt. In Kooperation mit Open Press Projekt zeigt die tgm einen Monat lang im Feierwerk-Farbenladen staunenswerte Minikunstwerke, Druckoriginale im Format 7 x 7 cm von über 700 Künstlern und Künstlerinnen aus 33 Ländern. Gestartet hatten zwei Kölner Designer das Projekt und die Entwicklung der Mini-Druckerpresse im Jahr 2018. Zur Vernissage und vom 10. bis 14. April werden Workshops mit Beteiligten aus allen Richtungen in der bayerischen Kapitale angeboten. Finissage der Exposition ist am 25. April 2024. Alle Informationen zu Schau und Workshops finden sich auf der Webseite der Gesellschaft. Anmeldungen sind unter der Email-Adresse info@tgm-online.de der Vereinigung möglich. Der Vorstand lädt herzlich ein!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 10.03.2024

In Dresden haben Vorbereitungen und Planungen für ein großes Festprogramm zu Ehren des großen Sohns der Stadt begonnen, das das ganze Jahr an Einrichtungen und Institutionen, auf Straßen und Plätzen der Elbestadt verschiedenste Formate zum Erich-Kästner-Jubiläum in diesem Jahr präsentiert.

Alles Kästner – Veranstaltungen zum Geburtstag Erich Kästners

Alles Kästner in Dresden: Das Jahr 2024 bedeutet für einen berühmten Sohn der Metropole ein herausgehobenes Jubiläum. Erich Kästner wurde am 23. Februar 1899 hier geboren und starb am 29. Juli 1974 in München – hochgeachtet und vielfach geehrt als Schriftsteller, Dichter, Satiriker und Dramatiker. Bis heute ist er ein im In- und Ausland bekannter und gelesener Autor. Sein Werk wurde in über 70 Sprachen übersetzt und vielfach verfilmt. 2024 jähren sich sein Geburtstag zum 125. und sein Todestag zum 50. Mal. In seiner Heimatstadt sind Kästners Werk, sein persönliches Wirken bis heute lebendig. Zahlreiche Kultureinrichtungen, Künstlerinnen und Künstler beschäftigen sich immer wieder mit seiner Person, seinem Werk, seiner Wirkung. Das zeigt sich nicht zuletzt in einem überregional beachteten Erich-Kästner-Museum und Literaturhaus. Aus einer Initiative von Kulturschaffenden heraus haben die Vorbereitungen und Planungen für ein Jubiläumsprogramm begonnen, das über das ganze Jahr hinweg an städtischen Einrichtungen und freien Institutionen, auf Straßen und Plätzen verschiedene Formate, Aktivitäten und Vorstellungen zum Kästner-Jubiläum präsentiert. Bleibt neugierig! Alle Informationen, Termine unter: www.dresden-kulturstadt.de.

(Robert Grieger)

Sa, 09.03.2024

Ausstellung · Workshop im Münchner Radierverein im Rahmen des 2024er "Tages der Druckkunst ".

„Einmalig!“: 14.03. im Radierverein

Im Rahmen des Tages der Druckkunst 2024 startet in der nächsten Woche im Radierverein München die Ausstellung mit dem Titel einmalig! Das Augenmerk der Ausstellung liegt dabei auf der unikalen Anfertigung von gedruckten Kunstwerken. Es werden verschiedene Monotypien und Unikat-Drucke von langjährigen genauso wie von neuen Künstlerinnen und Künstlern des in der bayerischen Kapitale beheimateten Vereins ausgestellt. Im Namen des Vorstands lädt Laura Etz herzlich zur Vernissage am 14. März ab 19 Uhr in die Galerieräume des Vereins einladen. Viele der Ausstellenden werden anwesend sein. Zusätzlich zur Exhibition sind alle Interessierten unter dem Motto ‚members & guests‘ an zwei Nachmittagen zu einem besonderen künstlerischen Dialog eingeladen. Angeregt von bildnerischen Gedanken zu den ausgestellten Werken, können die den Verein Besuchenden experimentell tätig werden und am Tag der Druckkunst selbst, am 15.03., und am 21.03. jeweils von 15 bis 18 Uhr unter Anleitung selbst Monotypien herstellen. Eigene Gedanken, die beim Betrachten eines der Werke in der Ausstellung entstehen, sollen aufgegriffen werden, um sie auf eine Druckplatte zu transferieren und im Druck sichtbar werden zu lassen. Vorkenntnisse sind nicht nötig – jede und jeder ist herzlich eingeladen! Um Voranmeldung via Mail wird gebeten: kontakt@radierverein.de. Die Ausstellung ist bis zum 06. April zu sehen, die Galerie ist vom Mittwoch bis zum Freitag jeweils 15 bis 19 Uhr, sowie am ersten Samstag im Monat von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Alle weiteren Informationen finden sich auf der Website des Radiervereins München e. V.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 08.03.2024

Pirckheimer-Freund Uwe Klos ist beim 3. Photobook Festival in Leipzig mit seinem neuesten Buch dabei.

Photobook Festival in Leipzig

Am kommenden Wochenende, vom 08. bis 10. März 2024 findet in Leipzig wieder das Photobook Festival statt, an dem viele internationale Künstlerinnen und Künstler, Sammler, Kunstinstanzen und -hochschulen (die Hochschule für Grafik und Buchkunst ist dabei, die Kunsthochschule Burg Giebichenstein ...) teilnehmen. Organisiert von dienacht e. V. und dem Grassimuseum für angewandte Kunst (wo es auch stattfindet), gibt es ein umfangreiches Programm mit Workshops und Veranstaltung, einem Fotobuchmarkt und der Ausstellung für den Dummy Award für das schönste unveröffentlichte Fotobuch. „Das dritte Leipzig Photobook Festival widmet sich dem Thema ‚Protest‘“, schreiben die Direktorinnen des Festivals, Calin Kruse und Silvia Gaetti. Im Rahmen von Ausstellungen mit historischen und zeitgenössischen Bücher, einer Panel-Diskussion und Kurzpräsentationen wird das Thema aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Außerdem werden wir wieder ­Podiumsdiskussionen, Präsentationen, Ausstellungen, Filmvorführungen, Buchpräsentationen, Portfolio-Reviews, einen Speed-Dating und einen Fotobuchclub veranstalten. Der Eintritt ist frei.Zur Spezialausstellung heißt es weiter: „Seit mehreren Jahren interessiert sich Luciano Zuccaccia als Sammler und Forscher für Fotobücher und hat die spezialisierte Sammlung Protest in Photobook aufgebaut. (…) Wir stellen eine Auswahl von 25 (...) Fotobüchern aus der Sammlung aus, die Protestbewegungen im Iran zeigen: Von seltenen Pamphleten und Flugblättern über Propagandamaterial bis hin zu künstlerischen und einzigartigen Fotobüchern. Luciano Zuccaccia wird anwesend sein und für Fragen und Gespräche zur Verfügung stehen.“ Und auch der Fotobus, vom Fotobus-Verein unterstützt, reist an und wird vor dem Museum die Arbeiten von Studierenden präsentieren. Und auch ein Pirckheimer-Freund wird in Leipzig dabei sein: Uwe Klos aus Cossengrün bei Greiz. Er schreibt: Gerade rechtzeitig sind die ersten Exemplare meines neuen Künstlerbuches fertiggeworden: Alant, Mahonie, Zaunrübe. Es vereint 50 meiner botanischen Fotogramme als Reproduktionen, gedruckt auf einem überaus exquisiten Papier, welches die Farbigkeiten (...) adäquat wiedergibt. Dazu gesellen sich im Buchblock drei Monotypien, und für den Einband sind auch Monotypien verwendet. Alles zu sehen im Foyer des Grassimuseums. Dem Abendprogramm am Freitag folgt an den beiden Wochenendtagen von 10 bis 22 Uhr am Sonnabend und von 10 bis 16 Uhr am Sonntag das Hauptprogramm. Alle Informationen zu diesem regional wie auch international unterstützten Photobook Festival finden sich auf der Webseite der Veranstalter.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 07.03.2024

Michael J. Wendel: "Die Truhe", Beier & Beran 2023. Das Buch des Archäologen erzählt von der Akribie und Leidenschaft eines Forschers wie zudem vom in der Gegenwart unserer Jahrzehnte noch möglichen Abenteuer der Archäologie als der grundlegenden Gelehrsamkeit des Wissens auch um die Jetztzeit zugleich. Und schließlich ist es ein Buch, das vom Mut, den das Leben wie das Schicksal von einem immer wieder fordert, Zeugnis gibt und berichtet. Für seine Verdienste bei den Ausgrabungen im nord-thrakischen Karasura wurde Michael Wendel 1997 mit der Ehrenbürgerwürde von Tschirpan geehrt.

Gelesen übers Jahr: „Die Truhe“

Es möge keiner behaupten, es ließen sich auch seit der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts keine Abenteuer in der Archäologie mehr erleben! Die Himmelsscheibe von Nebra, die nach wie vor aufsehenerregenden Grabungskampagnen in Ägypten und Lateinamerika erzählen davon; und ganz Europa bietet nach wie vor erstaunliche Entdeckungsmöglichkeiten. Die Erinnerungen eines Prähistorikers, ausgewiesener Kenner der eisenzeitlichen Kulturen Europas von der Antike bis zum Verlöschen der letzten heidnischen Gesellschaften der altslawischen Siedler in der Mitte des Kontinents erzählen dies auf beeindruckende Weise ... Michael Wendel, 1945 in Sachsen geboren, hat sich einen Namen als Forscher wie als Dozent gemacht, er arbeitete in Berlin an der Akademie der Wissenschaften der DDR und war noch eine Reihe Jahre Dozent am Institut für Prähistorische Archäologie der halleschen Universität. Darüber hinaus und vor allem aber ist sein Nimbus mit den langjährigen Ausgrabungen in Karasura in Bulgarien verbunden, die ihm viel Beachtung und letztlich eine Ehrenbürgerwürde einbrachten. Die Fundstelle, die sich in Nordthrakien in der Nähe des Dorfes Rupkite befindet, birgt eine spätrömische Wegestation, ihr reicher Fundbestand wurde zur archäologischen Legende. Von seinem Leben erzählt der heute wieder in Sachsen Lebende in mehreren Bänden, zuletzt erschien sein reichbebildertes Erinnerungs-Kompendium Die Truhe bei Beier & Beran, im ausgewiesensten Archäologie-Verlag in Mitteldeutschland. Der Höhepunkt dieses Archäologenlebens ist zweifellos die Grabungstätigkeit an dem Siedlungshügel (Tell) in der Nähe der Stadt Tschirpan, eine Arbeit, bei der Wendel im Verbund mit seinen bulgarischen und deutschen Kollegen Nachweise für insgesamt 6.000 Jahre Besiedlungsgeschichte auf dem Balkan erbrachte. Aber auch sonst ist die Art und Weise, wie der Autor leidenschaftlich und akkurat, aber auch immer wieder mit einer Prise ihm eigenen Humors und Muts zur Klarheit seinen Werdegang erzählt, an das Herze, den Solarplexus gehend nicht nur für Prähistoriker. By the way: Ich danke Michael Wendel wie viele meiner Kommilitoninnen und Kommilitonen einen tiefen Blick auch in die eigene Geschichte: Sind doch die altslawischen Kulturen mit der Historie wie der Prähistorie Mittel- und Osteuropas eng verbunden. Als ich vor einigen Jahren in Wolin vor der Kirche stand, die das alte Zentrum der Stadt Vineta kennzeichnen könnte, habe ich daran gedacht. Ein Einblick, für den ich ihm wie meinen beiden akademischen Lehrern Klaus-Dieter Jäger (ohne den ich wohl gar nicht Archäologe geworden wäre) und François Bertemes (der Goseck ausgrub) dankbar bin. Und schlussendlich erzählt dieses Buch auf seinen fast 500 Seiten wie seine Belletristik-Vorgänger Blumenkohl im Kopf und Blumenkohl mit Nachschlag auch von Schicksalsschlägen und wie man sich daraus ins Leben zurückkämpft. Und das verdient höchsten Respekt. (Michael J. Wendel: Die Truhe. Langenweißbach: Beier & Beran 2023, br., 472 Seiten, ISBN 978-3-95741-191-4, 19,90 Euro.) 

(André Schinkel)

Mi, 06.03.2024

16.03.: Eröffnung Lithographische Werkstatt Linz.

Eröffnung der Lithographischen Werkstatt in Linz am Rhein

Die Lithographische Werkstatt am Neutor in Linz am Rhein (Neustraße 42, 53545 Linz am Rhein) befindet sich in einem historischen Gebäude in der Linzer Altstadt. Das Gebäude wurde in den Jahren 2022 und 2023 umfangreich saniert. Im Rahmen des Tags der Druckkunst wird am 16.03. die Werkstatt durch den Stadtbürgermeister Dr. Hans Georg Faust eröffnet. Eine Einführung hält die Leiterin der Lithographischen Werkstatt, Desirée Wickler. Während der Veranstaltung  von 14 bis 17 Uhr besteht die Möglichkeit, am Druckprozess teilzuhaben und einen Originaldruck mitzunehmen. Auch auf der Webseite des Kunstvereins Linz am Rhein e. V. wird in regelmäßigen Abständen Neues aus der Lithographischen Werkstatt am Neutor berichtet. Nachrichten und Fragen kann man die direkte Werkstatt-Mailadresse: litho-am-neutor@kunstverein-linz.de, senden. Am 15. März 2018 wurden die traditionellen Drucktechniken in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission aufgenommen. Seitdem wird der Tag der Druckkunst im März mit einem umfangreichen Programm im ganzen Land begangen.

(Robert Grieger/Pressemitteilung)

Di, 05.03.2024

Tolles Osterangebot bei der Neuhauser Kunstmühle.

Neuhauser Kunstmühle im März

Die Neuhauser Kunstmühle hat für den März wieder ein tolles graphisches und bibliophiles Osternest im Angebot: Drucke und originalgrafische Bücher werden zu Sonderkonditionen offeriert, darunter Blätter von Margareta Pertl, Marc Frising und Susanne Hay sowie ein Künstlerbuch mit Salzburg-Ansichten und eine originalgrafische Wandtapete von Markus Krön. Auch zum Teil großformatige Grafiken von Dieter Huber und Günther Nussbaumer sind dabei. Das gesamte Angebot findet sich auf der Spezialseite der österreichischen Kunstmühle unter der Oster-Rubrik. 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mo, 04.03.2024

Till Sailers Annäherung "Der Krieg meines Vaters" ist im halleschen Mitteldeutschen Verlag erschienen.
Eine Auswahl der Gedichte seines Vaters aus den Jahren 1931 bis 1939 gab Pirckheimer-Freund Till Sailer 2021 bei quartus in Bucha bei Jena heraus.

Till Sailer: „Der Krieg meines Vaters. Eine Annäherung“

Geht das überhaupt zusammen: Schöne Gedichte, geschrieben von einem Völkischen, den man mit einigem Recht auch Nazi nennen könnte? Ja, es geht. Was schon bei Gottfried Benn und Martin Heidegger zu studieren war, es trifft auch auf Herbert Sailer (1912–1945) zu: Ästhetik, Kunstsinn, Lyrik, Philosophie und Barbarei schließen sich nicht immer aus. Auch ein so großartiger Dichter wie Johannes R. Becher hat eine Danksagung an Stalin verfasst, vor dessen Regime er gezittert hatte.

Es ist ein mutiges Unterfangen des Schriftstellers Till Sailer, des Sohnes von Herbert Sailer, sich des lyrischen Erbes und des Lebens seines Vaters anzunehmen und eine „Annäherung“ zu schreiben. Ja, Annäherung, sagt der Untertitel des Buches Der Krieg meines Vaters. Wie anders auch soll der Umgang mit den nun schon sehr fernen Leben der Mütter und Väter unserer Generation – also der während des Krieges und der kurz danach Geborenen geschehen? Besserwisserei und das Nichts-damit-zu tun-haben-Wollen, wie ich es von mir kenne, erwiesen und erweisen sich als unnütz.

Diese Worte trafen mich, beschreiben sie doch haargenau meine Empfindungen gegenüber meinem Vater, dem ich zugetan war, der aber auch fern blieb mit seinem Leben im Zweiten Weltkrieg und den Jahren sibirischer Gefangenschaft. Und der bis auf ein paar „Anekdoten“ schwieg … Und wie ergeht es einem, wenn man auf eine dichterische Hinterlassenschaft trifft, wie man sie bei Herbert Sailer finden kann, eine gehaltvolle, tiefgründige und innige Lyrik? „Ich weiß, du liegst jetzt ganz allein / und keiner kommt und deckt dich zu. / Du möchtest nichts als müde sein / und keiner kommt und deckt dich zu. / Du liegst, vom Sturz der Tränen blind / und keiner kommt und deckt dich zu. / Und frierend horchst du in den Wind / und keiner kommt und deckt dich zu.“ Und gleich darauf vielleicht das Blatt mit: „Die feste Stirne helmbewehrt, / der Brauen Bogen ohne Fehl, / das Aug’, hell in den Tag gewandt, / grau wie der Waffe blanker Stahl …“ Und – mit solchem Trara ist das völkische Kitschgefäß Herbert Sailers noch lange nicht ausgeschöpft.  

Es ist ein solcher Widerspruch nicht zu lösen. Till Sailer geht den die Distanz ermöglichenden Weg, dass er diesen Mann, seinen ihm fast unbekannt gebliebenen Vater betrachtet als jemanden, „der mir wie eine literarische Figur erscheint.“ So gelingt es ihm, das wahrlich nicht unkomplizierte Leben Herbert Sailers zu erzählen, eines Erziehungswissenschaftlers, NSDAP-Mitglieds und Reichsjugendführung-Funktionärs, des Lehrers an nationalsozialistischen Eliteschulen, Soldaten, Verwundeten, eines „Volkssturm-Mannes“, der immer Dichter war und es blieb bis zu seinem frühen Ende am 13. April 1945. Noch im März hatte er sich in einem Gedicht gefragt, wie viele Tage noch das „Licht kündet“. Eine Zeile weiter verrennt er sich in das Hirngespinst, das damals wohl viele teilten, nämlich die ganze Erde habe sich „wider uns verbündet“. Und was bleibt? Die „Pflicht“! In anderen Gedichten sieht er das Elend, die Sinnlosigkeit des Krieges sehr genau. 

Mehrmals kommt in den Gedichten Herbert Sailers die Ukraine vor, das Land, in dem der Krieg schon wieder grausige und nahe Wirklichkeit ist. Gewiss hat auch diese schlimme Aktualität Till Sailer bewogen, die Texte seines Vaters öffentlich und zugänglich zu machen. Und so sehr man dem Autor darin folgen kann, diesen Herbert Sailer, seinen Vater, als literarische Figur zu betrachten, um überhaupt mit ihm „umgehen“ zu können, so tritt dieser mit dem Wort Ukraine doch in eine beklemmende Realität, denn so sparsam die Mitteilungen meines Vaters aus seiner Vergangenheit auch waren: Dieses Wort kam vor. Er sprach es, wie viele seiner Generation Ukreine aus. Das schon etwas ermüdete Wort, dass die Vergangenheit noch nicht einmal vergangen sei, es ist doch wahr!

Dieses mutige Buch Till Sailers bietet die seltene Gelegenheit, in die Gedanken-, Gefühls- und Vorstellungswelt einer nur scheinbar fernen Zeit zu gelangen. Es antwortet auf Fragen, die vielleicht nie gestellt wurden, oder die keine Antwort fanden. Es zeigt, dass Kunstsinn, Intelligenz, Sensibilität und Kriegsbrutalität sehr nahe Nachbarn sein können. Es stellt auch die Frage, wie stark unsere „Kulturhaut“ ist in Zeiten, da wieder von „Kriegstüchtigkeit“ geredet wird. Und darum ist diese „Annäherung“ bitter nötig. (Till Sailer: Der Krieg meines Vaters. Eine Annäherung. Halle an der Saale: Mitteldeutscher Verlag 2023. Broschiert, 308 S., ISBN 978-3-96311-815-9, 20 Euro.)

(Albrecht Franke)

So, 03.03.2024

Kurpfälzisches Museum: "Kunst und Fälschung – Aus dem Falschen das Richtige lernen ...": Die Schau zum Thema ist bis zum 30.06.2024 in Heidelberg zu sehn.

„Kunst und Fälschung – Aus dem Falschen das Richtige lernen“

Täuschend echt, gut getarnt gelangen Kunstfälschungen immer wieder in den Handel. Werden sie beschlagnahmt, verschwinden sie häufig in den Asservatenkammern der Landeskriminalämter. Erstmalig bringen das Kurpfälzische Museum und das Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg eine Vielzahl solcher Fälschungen zur Ausstellung. Die Schau wird ergänzt durch kostbare Originale aus Köln, Frankfurt, München, Berlin und Heidelberg. Ein besonderes Highlight ist auch ein ungewöhnliches Rembrandt-Porträt aus Amsterdam. Das mittels KI und 3D-Druck erzeugte „Meisterwerk“ ist das berühmteste künstlich gemalte Bild unserer Zeit. Die ausgestellten Gemälde, Zeichnungen und Drucke stammen angeblich alle aus prominenter Künstlerhand, darunter Lucas Cranach, Rembrandt, Vincent van Gogh, Paula Modersohn-Becker, Salvador Dalí oder Pablo Picasso. Die Machenschaften der Kunstfälscher sind dabei erstaunlich vielfältig. Sie reichen von täuschenden Eingriffen über fingierte Provenienzen und Expertisen bis hin zur Totalfälschung oder Erfindung unechter Künstlerbiografien. Die Ausstellung bietet die einzigartige Gelegenheit, demaskierte Fälschungen selbst in Augenschein zu nehmen und sie in einigen Fällen authentischen Werken gegenübergestellt zu bekommen. Auch zwei Fälschungen von Wolfgang Beltracchi nach Heinrich Campendonk und Johannes Molzahn finden sich den echten Werken der beiden Künstler zu einer eindrucksvollen Konfrontation gegenübergestellt. Die Fehler der Fälscher werden nachvollziehbar erklärt, ebenso die Methoden der Kunstexpertise. Das Kurpfälzische Museum befindet sich in der Hauptstraße 97 in 69117 Heidelberg. Die Exposition ist seit dem 29. Februar und bis 30. Juni 2024 zu sehen. Alle Infos dazu auf der Website des Hauses.

(Robert Grieger/Pressemitteilung)

Sa, 02.03.2024

08. bis 10.03.2024: 12. Editionale in Köln. Das Event in der KMB findet seit 2000 aller zwei Jahre statt.

08. bis 10.03.: 12. Editionale in Köln

Vom 08. bis 10. März findet in der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln (Heinrich-Böll-Platz/Bischofsgartenstr. 1, 50667 Köln, Eingang Filmforum) die 12. Editionale 2024 statt. Die Messe ist am Freitag von 18 bis 21 Uhr, am Samstag von 11 bis 19 und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die internationale Messe für Künstlerbücher, Editionen und Buchobjekte lädt alle zwei Jahre in die Metropole am Rhein ein. Alle anwesenden Ausstellenden „haben die Bücher selbst entworfen, gestaltet oder gedruckt bzw. bestehende Bücher künstlerisch entfremdet oder aus buchfremden Materialien Bücher gestaltet. Die präsentierten Künstlerbücher, Editionen und Buchobjekte entstanden in limitierten Auflagen oder als Unikat. Zusätzlich sind Originalgrafiken und Handpressendrucke kleinerer Editionen ausgestellt.“ Die Auswahl der Ausstellenden wird in Köln bewusst klein gehalten, um den Austausch intensiv gestalten zu können. Nichtsdestotrotz werden Exponate aus sechs Ländern gezeigt. Es nehmen unter anderem daran teil: Susanne Padberg (Galerie Druck & Buch, Wien), Anna Helm und Annegret Frauenlob, Constanze Kreiser, Bartleby & Co., Max Marek, Achim Richers und Horst Hahn. Die Editionale wurde 2000 von Elisabeth Broel und Gernot Cepl gegründet. Nach dem Tod von Broel übergab sie Cepl an die Kunst- und Museumsbibliothek (KMB). Unterstützt wird die KMB vom Verein der Freunde der Kunst- und Museumsbibliothek. Alle Infos zur Editionale finden sich auf der Webseite der Kölner Museen.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 01.03.2024

36. Deutsch-Niederländische Grafikbörse in Borken.

Grafikbörse in Borken beginnt

Am heutigen Nachmittag um 16 Uhr beginnt die 36. Deutsch-Niederländische Grafikbörse in der Stadthalle Vennehof im westfälischen Borken (Am Vennehof 1, 46325 Borken). Die binationale und mittlerweile traditionsreiche Messe geht bis Sonntag, den 03. März und hat ihre Tore heute bis 20 Uhr, an den anderen beiden Tagen von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Die Veranstaltung wird von der Stadt wie vom Landkreis Borken unterstützt und ist bekannt für die hohe Qualität in der Auswahl ihrer Aussteller und dient dem kulturellen Austausch der direkten Nachbarländer Deutschland und Niederlande. Die insgesamt 70 Aussteller erwarten an diesem langen Wochenende mehrere tausend Besucher – von Druckgrafik über Künstlerbücher, Mixed-Media-Arbeiten bis hin zu fotografischer Kunst reicht das Spektrum der Messe. Neben Künstlerinnen und Künstlern, Vereinen, Editionen und Galerien präsentieren sich auch Studierende diverser Kunsthochschulen und -universitäten in Borken. Im Forum Altes Rathaus Borken (FARB) läuft synchron eine Ausstellung mit Radierungen von Claudia Berg, Susanne Theumer und Andrea Ackermann, Titel der Exposition: Die Tiefe des Grats. Das dreitägige Borkener Event dürfte nur ein Auftakt sein für einen Frühling und einen Sommer voller Veranstaltungen, Messen und Ausstellungen: Nicht die schlechteste Nachricht in solcher Zeit. Und – der Eintritt zur Deutsch-Niederländischen Grafikbörse ist an allen Tagen frei.

(André Schinkel)