Pirckheimer-Blog

Do, 24.04.2025

Jacob und Wilhelm Grimm, "Marienkind", gezeichnet von Heinrich Lefler u. Joseph Urban, Mainz (Scholz), 1904. Heinrich Lefler (1863–1919) und Joseph Urban (1872–1933) gestalteten mit dem Legendenmärchen "Marienkind" der Brüder Grimm eines der schönsten Künstlerbilderbücher im Wiener Jugendstil der Zeit.

Grimm: 200 Jahre „Kleine Ausgabe“

Die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm gehören zu den am meisten verbreiteten Büchern in deutscher Sprache. Richtig erfolgreich wurden sie erst durch die „Kleine Ausgabe“, die vor 200 Jahren erstmals im Verlag von Reimer in Berlin erschien. Hier wurden fünfzig Märchen aus der Sammlung speziell für Kinder ausgewählt. Ludwig Emil Grimm (1790–1863), der jüngere Bruder der Brüder Grimm, steuerte sieben Illustrationen bei. Auf ihrem Siegeszug durch die ganze Welt wurden die Märchen der Grimms ausgehend von dieser Ausgabe zum faszinierenden Gegenstand der Buch- und Illustrationskunst. Die Fokusausstellung im Stabi Kulturwerk (Unter den Linden 8, 10117 Berlin) zeigt einen kleinen Querschnitt durch die große Geschichte der Grimm-Illustrationen – von Ludwig Emil Grimm bis heute. Zu sehen sind europäische Märchen- und Kinderbücher aus drei Jahrhunderten, in denen die Welt der Grimms durch bezaubernde Bilder als Buchschmuck immer wieder neu gesehen wurde. Die Ausstellung ist bis zum 13. Juli zu sehen.

(André Schinkel/SBB/Pressemitteilung)

Mi, 23.04.2025

Digedags reloaded: "Das Duell an der Newa" im Mai!

Sensation: Neues „Digedag“-Heft!

Das dürfte wohl die Nachricht der Nachrichten für alle Mosaik-Fans sein – am 16. Mai 2025, zum 100. Geburtstag von Hannes Hegen (1925–2014) erscheint mit Das Duell an der Newa eine neue Geschichte der Digedags, die die Welt noch nicht gesehen hat. „Im Nachlass Hannes Hegens fanden sich vor geraumer Zeit zwei verschollen geglaubte, voll ausgearbeitete Heft-Manuskripte. Auf Initiative von zwei rührigen Mosaik-Enthusiasten, nämlich Dr. Henning Krowiasch und Dr. René Brecht, wurden diese von den beiden ehemaligen Mosaik-Zeichnern Ulf S. Graupner und Steffen Jähde kunstvoll und ganz dem traditionellen Vorbild folgend umgesetzt.“ Ja, nach über 60 Jahren Dornröschenschlaf wird nun die Episode um Wilhelm Bauer, Erfinder des ersten deutschen U-Bootes von 1850, fortgesetzt. Das Mosaik-Heft mit der Nummer 90 erscheint am 16. Mai im Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag, 24 Seiten stark, vollfarbig, geheftet, im üblichen Format von 16,5 cm x 24 cm zum Preis von 15 Euro. Auch eine Hannes-Hegen-Ausstellung gibt es ab dem 05. Mai, dazu berichtet der Blog in Kürze. Das Heft kann beim Verlag bestellt werden unter diesem Link.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Kurt Löb: ab 23.04. in Gera. | © Anna Lehmann-Ertel

„BücherKunst“: Kurt Löb in Gera

„Bücher sind wie Fenster, durch die wir in die Welt blicken und diese verstehen lernen.“ Anlässlich des heutigen 30. UNESCO-Welttages des Buches richtet die Sonderausstellung im Geraer Museum für Angewandte Kunst (Greizer Straße 37, 07545 Gera) den Fokus auf das illustrierte Buch als Gesamtkunstwerk und zeigt BücherKunst. Der Buchillustrator und Buchgestalter Kurt Löb (1926–2015). Neben zahlreichen illustrierten Büchern aus sechs Jahrzehnten, zeichnerischen Entwürfen und Grafiken aus Privatsammlungen bilden zwei Konvolute der selten zu sehenden Original-Illustrationszeichnungen von Kurt Löb den Höhepunkt der Ausstellung: Die Blätter zu Anton Tschechows (18601904) Erzählungen Rothschilds Geige und zu Charles de Costers (1827–1879) Die Geschichten von Ulenspiegel und Lamme Goedzak, die zu seinen Hauptwerken zählen. Die Schau zum Leben und Wirken des Künstlers, der auch zu Imre Kertész (1929–2016) arbeitete, zeichnet den Weg vom Entwurf bis zum fertigen Buch nach und gibt so Einblick in das Werden der schönen und kostbaren Bücher, für die Löb bekannt war und bleibt. Die Ausstellung in der ostthüringischen Metropole an der Weißen Elster wird noch bis zum 17. August zu sehen sein. 

(André Schinkel via Uwe Klos)

Di, 22.04.2025

Michael Beyer alias Mic (hier beim Signieren auf der Leipziger Buchmesse) erschuf die "Dictator"-Reihe, bisher sind acht Hefte (auch als "Rainbow"-Box) und zwei "Extra-Bücher" der Folge bei Jaja erschienen.

Im Jaja Verlag: „Papa Dictator“

Neues aus Roberts kleiner Bücherecke: „Papa Dictator“-Reihe im Jaja Verlag

Aktueller und brisanter könnte das Thema nicht sein: Machtgeile, großkotzige Diktatoren üben sich in Drohgebärden und rasseln mit Ketten und Atomsprengsätzen. Nach dem „Staatsbesuch“, der den Alltag eines skrupellosen Diktators zeigt, lässt Michael Beyer in Papa Dictator den Sprössling des Diktators zu Wort kommen. Der wird hier schließlich auch mal Chef sein, ja, und so tolle Orden wie sein Vater sammeln. Schwarz-humorig und niedlich blicken wir in die Kinderstube der nächsten Generation. Schwer-leicht verdauliche Kost, für dickfellige Erwachsene oder reifere Kinder.

Nur ein Herrscher der Welt kann ein solches Interview geben und gleichzeitig glücklich lächeln, wenn er das Zimmer seines Sohnes betritt, weil dieser Bilder kritzelt, die von Krieg und Zerstörung handeln. Dieser Unterschied zwischen grausamen Tyrannen und friedlichem Vater ist das Geniale an der Figur, die nur als Papa Dictator bekannt ist und vom Comic-Zeichner Michael Beyer alias Mic erfunden wurde. Die kurzen Geschichten werden vom Sohn des Diktatoren erzählt, der ganz die Ansichten des Vaters vertritt und selbst einmal Diktator werden möchte, wobei er schon jetzt Spaß daran hat, anderen Kindern Angst einzujagen (und daran, ihnen ihre Dreiräder zu stehlen) ...

Es ist erkennbar, dass der Autor mit dem Buch nicht für Diktatoren werben will, trotzdem sind der größte Pluspunkt des Buches die unglaublich liebenswerten Figuren, und in Kombination mit den witzigen Pointen kann ich den Comic nur weiterempfehlen. Bisher wurden im Jaja Verlag acht einzelne Minihefte herausgegeben, die auch in einer Rainbow-Box erhältlich sind. Außerdem gibt es im größeren Format als Extra-Bücher Papa Dictator: Weltherrschaft und Die Katze des Diktators.

(Robert Grieger)

Mo, 21.04.2025

Ab 26.04. in Chemnitz: Bettina Haller 'Span um Span'.

Bettina Haller: „Span um Span“

Span um Span wird das Material der Druckplatten aus Holz, Linol oder Acrylglas mit geeignetem Werkzeug abgetragen, während nach den Druckgängen das Motiv auf dem Papier immer mehr Gestalt annimmt. Ein spanend-spannendes Tasten vom gedanklichen Entwurf zur druckgrafischen Realisierung – präsentiert in Form von Einzelgrafiken, Einblattdrucken und Büchern. Unter diesem Credo stellt Bettina Haller aus im Weltecho im Haus „Kammer der Technik“ (Annaberger Straße 24, 09111 Chemnitz) in der frischgebackenen Kulturhauptstadt. Zur Vernissage der Schau spricht Birgit Reichert. Musik gibt es von Paul Acker (Schlagzeug) und Alex Lingath (Piano). „Am Samstag, 26. April 2025, um 20 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich zur Vernissage in unsere Galerie ein“, schreiben die Organisatoren. Die Ausstellung ist bis zum 13. Juni 2025 jeweils von Dienstag bis Freitag von 17 bis 20 Uhr in der südwestsächsischen Kulturmetropole zu sehen.

(André Schinkel via Christian von Hoffen)

Noch bis zum 27. September ist in der BLB "Wissen in Bildern – Die bunte Welt der Sammelalben" zu sehn.

In Karlsruhe: „Wissen in Bildern – Die bunte Welt der Sammelalben“

Die Schau ist gewidmet dem Andenken an Professor Dr. Rolf Wilhelm Brednich (1935–2023) – noch bis zum 27. September 2025 zeigt die Badische Landesbibliothek (BLB, Erbprinzenstraße 15, 76133 Karlsruhe) in der badischen Metropole die Ausstellung Wissen in Bildern – Die bunte Welt der Sammelalben. „Die Bilder sind überall. Kaum vorstellbar ist heute eine Zeit, in der sie eine Rarität darstellten. In der kleine Bilder auf Papier ein begehrter Sammelgegenstand waren und ihre Zusammenstellung in Alben der Stolz ihrer Besitzer. Und doch: Die Sammelbilder, als Erfindung 150 Jahre alt, sind unverwüstlich.“ So der Teaser zur Ausstellung. Und weiter heißt es:Anfangs waren sie kostenlose Produktbeigaben insbesondere zu Luxusgütern, die den Kaufanreiz verstärken und die Markenbindung festigen sollten – heute sind sie als kommerzieller Artikel frei von Produktbindung.“ Als Dokumente der Gebrauchsgrafik, als Zeugnisse der Werbeindustrie, der Markenetablierung und der Konsumgeschichte und auch als millionenfach verbreitete Belege der populären Bildkultur sind sie allerdings eine fantastische kulturgeschichtliche Quelle. Die Schau gibt einen Überblick über die Geschichte des Genres und legt dabei den Fokus auf badische Erzeugnisse. Interessierte, die sammeln und besondere Kollektionen oder Alben besitzen, können sich gern an der Exposition beteiligen: Wer solch ein privates Stück besitzt und es der BLB für eine Woche überlässt, hat die Chance, es im Foyer als Sammelalbum der Woche wiederzufinden, wenn man mag, auch mit der ganz individuellen Geschichte, die sich damit verbindet. Der Kontakt für die Aktion: sammelalben@blb-karlsruhe.de. Die BLB ist Mo–Fr 9–19 und Sa 10–18 Uhr geöffnet.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 20.04.2025

Bis 08.09.2025 in Quedlinburg zu sehen: Hans Ticha.

„T!CHA: Kugel · Kegel · Körperkult“

Das Museum Lyonel Feininger (Schlossberg 11, 06484 Quedlinburg) in der uralten Welterbestadt Quedlinburg präsentiert eine umfassende Retrospektive des renommierten Hans Ticha, der am 02. September 2025 seinen 85. Geburtstag feiert. Mit seinem unverwechselbaren Stil zwischen Pop-Art, Konstruktivismus und Gesellschaftskritik gehört Ticha zu den bedeutendsten Grafikern und Illustratoren Deutschlands. Seine Kunst ist bunt, scharf, oft humorvoll – dabei immer tiefgründig. Die Ausstellung HANS T!CHA | Kugel · Kegel · Körperkult beleuchtet die zentralen Themen seines Werks: die Faszination für geometrische Formen, die karikatureske Darstellung des Menschen und die kritische Reflexion gesellschaftlicher Normen. Sein Grafiker-Kollege Herbert Sandberg (1908–1991) prägte einst den treffenden Begriff „Kugelist“ für Tichas Vorliebe für runde, auf ein Minimum reduzierte Körperformen. Im Mittelpunkt der Schau stehen Papierarbeiten – von frühen Zeichnungen über Druckgrafiken bis hin zu den berühmten Illustrationen, die Generationen von Lesern begleitet haben. Ergänzt wird die Ausstellung durch Gemälde und illustrierte Bücher, die Tichas unverwechselbaren Stil in seiner ganzen Vielfalt zeigen. Hans Ticha, der in der DDR als freier Künstler arbeitete und nach der Wende in den Westen zog, schuf über Jahrzehnte hinweg eine Bildsprache, die sich spielerisch zwischen ästhetischer Strenge und ironischer Brechung bewegt. Seine Werke stehen in der Tradition von Bauhaus-Künstlern wie Oskar Schlemmer und Willi Baumeister sowie Fernand Léger, aber auch dem russischen Konstruktivismus. Die Schau, die seit 12. April gezeigt wird, ist noch bis zum 08. September zu sehen. Es werden vor allem im Sommer öffentliche Führungen angeboten, regulär ist die Ausstellung von Mi bis Mo 10–18 Uhr besuchbar.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Sa, 19.04.2025

Klassiker wie Hokusais "Große Welle" werden derzeit in der Jahresausstellung "Farben Japans" in der BSB gezeigt. Bis Juli sind 130 Farbholzschnitte zu sehen.

BSB in München: „Farben Japans“

Die Jahresausstellung der Bayerischen Staatsbibliothek in München (Ludwigstraße 16, 80539 München) widmet sich 2025 seit dem 27. März den Farben Japans. Klassisch: Gezeigt werden rund 130 originale Farbholzschnitte aus dem Bestand der Bibliothek. Darunter befinden sich aufwändig illustrierte Bücher, seltene Triptychen oder Einblattdrucke wie Katsushika Hokusais (1760–1849) weltberühmtes Werk Unter der Welle im Meer vor Kanagawa, bekannt als Große Welle. Diese Ikone der Kunst konnte in den vergangenen Jahren wie auch zwei weitere hervorragende Meisterwerke Hokusais, Sommergewitter am Fuße des Berges und Südwind, klares Wetter, bekannt als Roter Fuji, für die Sammlung erworben werden. Alle drei Drucke stammen aus der berühmten Holzschnittserie Sechsunddreißig Ansichten des Berges Fuji, die ab 1830 erschienen ist. Die Drucke werden ein Highlight der Ausstellung bilden. Die Schau, die bis zum 06. Juli 2025 zu sehen ist, zeigt neben den klassischen Arbeiten auch die sogenannten „Neuen Drucke“, die bis ins letzte Jahrhundert datieren. Die Preziosen sind von Sonntag bis Freitag 10 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt in die BSB ist frei.

(André Schinkel/BSB/Pressemitteilung)

Fr, 18.04.2025

"Der Hahn erläutert unentwegt der Henne, wie man Eier legt" vereint taffe Tiergedichte bei Kunstmann.

„Der Hahn erläutert unentwegt der Henne, wie man Eier legt ...“

Ella Carina Werner und Juliane Pieper legen mit Der Hahn erläutert unentwegt der Henne, wie man Eier legt feministische Tiergedichte bei Antje Kunstmann vor – ja, und es geht darin, wenn es dem gockligen Partriarchat an den Kamm geht, ganz offenbar skurril und heiter zu: „Feministische Themen sind wichtig und ernst – aber, das beweist dieses farbenfroh illustrierte Buch, können auch sehr, sehr lustig sein! Denn wo sonst gibt es derart viel Konfliktpotential, Widersprüche und Missverständnisse? Und welche Textform kann dies prägnanter auf den Punkt bringen als das kurze Reimgedicht, insbesondere das traditionsreiche ‚Tiergedicht‘? Das in deutscher Sprache [augenscheinlich] bislang fast ausschließlich von Männern bespielt wurde. Ernüchternd – aber gut für dieses Buch, weil damit zahllose Themenfelder noch komplett unverbraucht, ja geradezu jungfräulich sind: Von rigiden Schönheitsnormen und verschiedensten Formen der Care-Arbeit, über das Mansplaining bis hin zum Gender-Pay-Gap. In diesem ersten und einzigartigen Gedichtband wird das Tiergedicht ein für alle Mal dem ‚männlichen Blick‘ entrissen und eine weibliche Perspektive in die komische deutsche Lyrik geschleust. Hier werden schmerzhafte, gesellschaftspolitische Themen angesprochen aber auch die Freude am kollektiven Empowerment besungen: in diesen Gedichten wird gefeiert, gebechert, getanzt, gebumst und vor allem sehr, sehr viel gechillt – weibliche Selbstermächtigung ist hier nicht nur eine soziale Utopie, sondern eine wilde, gelebte, befreiende Praxis.“ Nun, dann bleibt wohl kein Cis-Mann-Auge trocken, kein doofer Dödelspruch ungeschoren. Am besten aber liest man es gemeinsam: lacht, lernt, erkennt. Infos hier.

(Othmar Kasulke)

Do, 17.04.2025

"Frauen und Landschaften der Reformation" ist vom 25.04. bis 21.06. auf Schloss Stolberg (Harz) zu sehn.

„Frauen und Landschaften der Reformation: Eine Hommage“

2025 ist Thomas-Müntzer-Jahr, und unter dem Titel Gerechtigkeyt wird in Mitteldeutschland 500 Jahren Bauernkrieg und seinen Auswirkungen im Nachgang der Reformation gedacht. Thomas Müntzer (ca. 1489–1525) ging als tragische Gestalt in die Geschichte ein. Die beiden Künstlerinnen Susanne Theumer und Andrea Ackermann haben sich intensiv mit Frauen und Landschaften der Reformation befasst und präsentieren ihre Arbeiten dazu ab 25.04.2025 auf Schloss Stolberg (Harz), im Geburtsort Müntzers. Die Ausstellung, die Zeichnung, Grafik und Malerei zeigt, ist als Hommage gedacht – gerade die Frauen der Epoche führen oft ein Schattendasein im Bewusstsein und sind doch wichtige Impulsgeberinnen in dieser so bewegten Zeit, ihre Schicksale sind nicht selten erschütternd. Und die Landschaften, immer wieder das Mansfeld als Herkunftsland der Idee darunter, in ihrer Ambivalenz und Schönheit sind eine Entdeckung wieder und wieder wert. Die Ausstellung Frauen und Landschaften der Reformation: Eine Hommage ist bis zum 21. Juni zu sehn.

(Bert Blaubart/Pressemitteilung)

Mi, 16.04.2025

Exposition in Leipzig feiert 200 Jahre 'Börsenverein'.

„Zwischen Zeilen und Zeiten: 200 Jahre Börsenverein“ ab 24.04.25

Vor nunmehr 200 Jahren, am 30. April 1825, unterzeichneten 101 Buchhändler und Verleger ihre Börsenordnung, die zugleich die Geburtsstunde des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig war. Es ist die älteste dauerhaft bestehende Branchenorganisation in Deutschland. Die Ausstellung Zwischen Zeilen und Zeiten präsentiert anlässlich des Jubiläums ausgewählte Objekte und Dokumente aus den umfangreichen Beständen der Börsenvereinsbibliotheken Leipzig und Frankfurt am Main, die im Deutschen Buch- und Schriftmuseum (Deutscher Platz 01, 04103 Leipzig) aufbewahrt werden. Die präsentierten Objekte werfen in acht Kapiteln Schlaglichter auf 200 Jahre bewegte Verbands- und Buchhandelsgeschichte. Heute sind im Börsenverein des Deutschen Buchhandels e. V. insgesamt ca. 4.000 Verlage, Buchhandlungen, Antiquariate, Zwischenbuchhändler und Verlagsvertreter organisiert. Die wichtigste Zeitschrift der Branche ist das seit 1834 ununterbrochen erscheinende Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. Die Schau in Leipzig wird am 23. April um 18 Uhr eröffnet und ist dann bis zum 15. Dezember zu sehen. Die Ausstellung ist Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 (Donnerstag 10 bis 20) Uhr geöffnet, der Eintritt frei. Es erschien eine umfangreiche Publikation mit mehr als 200 Essays im Wallstein Verlag Göttingen. Zwischen Zeilen und Zeiten: Alle Informationen gibt es hier

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 15.04.2025

Frauke Ottos Buchkunst: im Mai im Haus des Buches.

Frauke Otto im Haus des Buches

„Die Bücher von Frauke Otto“, schrieb Viola Hildebrand-Schat (Goethe-Universität Frankfurt) über das Schaffen der Künstlerin in den Marginalien (Heft 2024/1), „obgleich keineswegs materiell opulent ausgestattet, kehren hervor, welche Rolle das Material spielt, mithin wie sich Material selbst zur Sprache bringt und sinnkonstituierend wirkt.“ Die Kunst der gebürtigen Nordhäuserin, die seit vielen Jahren in Halle lebt und dort an der Kunsthochschule arbeitet, ist ab dem 13. Mai im Leipziger Haus des Buches (Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig) zu sehn. Frauke Ottos Bücher sind in den großen Sammlungen dieser Welt prominent vertreten. Die Vernissage am 13.05. beginnt um 18 Uhr, der Eintritt ist frei. Zentraler Ort der Schau im Haus ist das Literaturcafé. Alle Infos dazu hier.

(André Schinkel)

Mo, 14.04.2025

Veranstaltung mit Tina Flau in MD wird verschoben.

Veranstaltung wird verschoben!

Liebe Freunde von Kunst und Kultur, leider müssen wir Ihnen kurzfristig mitteilen, dass die für kommenden Mittwoch (16. April 2025) geplante Veranstaltung mit der Buchkünstlerin Tina Flau abgesagt werden muss. Wie uns heute mitgeteilt wurde, ist die Künstlerin unerwartet erkrankt und kann aus gesundheitlichen Gründen nicht im Literaturhaus Magdeburg (Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg-Buckau) zu Gast sein. Wir bedauern dies außerordentlich und hoffen auf Ihr Verständnis, dass wir diese Entscheidung nicht zu ändern vermögen. Wir wünschen Tina Flau gute und schnelle Besserung. Selbstverständlich planen wir, einen Ersatztermin mit der Künstlerin zu finden. Sobald der neue Termin feststeht, werden wir Sie umgehend an dieser Stelle informieren. 

(Sigrid Wege)

So, 13.04.2025

Gewürdigt: Die "Marginalien" im FISAE-Newsletter.

Marginalien im FISAE-Newsletter

„Es ist unglaublich, wie die Pirckheimer-Gesellschaft es schafft, viermal jährlich eine Zeitschrift mit 128 Seiten zu veröffentlichen. Gewiss, es ist eine Gesellschaft für Buchkunst und Bibliophilie und somit mehr als nur für Exlibriskunst“, schreibt Klaus Rödel, „dennoch ist auch das Exlibris ein Thema in der Gesellschaft, und sie ist seit vielen Jahren Mitglied der FISAE.“ So würdigt der Newsletter 468 der FISAE die jüngste, die Ausgabe 256 der Marginalien (Heft 2025/1), der einzigen derartigen Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie im deutschsprachigen Raum. Es folgen im Newsletter ein Überblick zum Inhalt samt dem Editorial von Redaktionsleiter Till Schröder in diversen Sprachen, in denen die FISAE mit der Welt kommuniziert, flankiert von einer reichen Auswahl an Bildern, die in dem Heft erschienen sind: Hermann Seewald, Werner Klemke und Johannes Gutenberg kommen so im Neuigkeitenbrief der internationalen Exlibris-Gesellschaft zu Ehren. Auch die Blätter von Gerhard Marcks, Karl-Georg Hirsch sowie einige Maro-Cover werden gezeigt ... Zudem stellt der Letter Werke polnischer und tschechischer Exlibriskünstler vor. Der FISAE-Newsletter bündelt und verbreitet regelmäßig Informationen zum Exlibris weltweit. 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Sonntagskind: Susanne Theumer hat heut Ehrentag.

Susanne Theumer zum Geburtstag

Ein besonderer Tag sicher für ihre Bewunderer und Sammler: Die Grafikerin Susanne Theumer feiert heute ihren 50. Geburtstag. Die gebürtige Hallenserin, die unter der Ägide ihres Lehrers Thomas Rug an der halleschen Burg ihre Meisterschaft in der Kaltnadelradierung und der Kohle-Kreide-Zeichnung entwickelte, zählt heute zu den Künstlerinnen von wenigstens nationalem Rang in ihren Metiers. Ihr zu Ehren wird derzeit eine Auswahl ihrer Arbeiten in einer Kabinettschau bei der Büchergilde in Frankfurt (Main) gezeigt, im Frühherbst folgt eine große Retrospektive ihres Werks im Schloss Heringen in der Nähe von Nordhausen. Die Künstlerin setzt sich in ihrer Arbeit intensiv mit der Geschichte und der Literatur auseinander – ihre Webseite dokumentiert eine lange Liste originalgrafischer Bücher ... jüngst radierte sie zu Else Lasker-Schüler und Rajzel Zychlinski. Momentan setzt sie sich mit F. G. Klopstock, dem Großmeister der Empfindsamkeit, auseinander. 

(André Schinkel)

Sa, 12.04.2025

Wolfgang Würfel (1932–2025.) | © by Peter Bertignac

Trauer um Wolfgang Würfel

„Was für ein schönes und zutreffendes Bild: Ein Mensch 
heißt Würfel und ist vielseitig.“ (Heinz Knobloch)

Wie erst dieser Tage bekannt wurde, ist der renommierte Grafiker, Illustrator und Maler Wolfgang Würfel (1932–2025) bereits am 26. Januar in Berlin gestorben, seine Beisetzung fand Anfang April statt. Würfel zählte zu den produktivsten Buchgrafikern und -illustratoren seiner Generation, sein unverkennbarer, so üppiger wie strichgenauer Stil veredelte mindestens 200 Publikationen im regulären wie im bibliophilen Bereich. Der gebürtige Leipziger studierte 1950 bis 1955 in Berlin-Weißensee bei Arno Mohr, belegte auch Gastvorlesungen bei Werner Klemke. Von 1977 an lebte Wolfgang Würfel in Glienicke/Nordbahn am Rand von Berlin. Seine bevorzugten Techniken, in denen er es zu hoher Meisterschaft brachte, waren der Holzstich, die Schabkunst, die Ölgrafik und Federzeichnung. Weithin bekannt wurde Würfel auch für seine Feuilleton-Illustrationen zu Heinz Knoblochs (1926–2003) Rubrik Mit beiden Augen in der DDR-Zeitung Wochenpost (1968–1991). Für sein Werk wurde er unter anderem mit dem Hans-Baltzer-Preis des Kinderbuchverlags sowie der Goldmedaille für Illustration der Internationalen Buchkunst-Ausstellung in Leipzig geehrt – insgesamt zehn seiner Buch-Kunstwerke wurden als Schönste Bücher der DDR ausgezeichnet. 

(André Schinkel)

Fr, 11.04.2025

"Dr. Faust und Konsorten": am 16. April 2025 in Bonn.

Vom Dr. Johann Fausten ... und weiteren Teufelspaktierern

Pirckheimer-Freund Thomas Franke liest am 16. April im Haus der Theatergemeinde Bonn

Diabolisch und schön: Am Mittwoch, den 16. April 2025 um 19:30 Uhr liest, gestaltet, ja!, zelebriert Pirckheimer-Freund, Autor, Grafiker und Schauspieler Thomas Franke in seiner elfischen Erscheinungsform als Mime und Rezitator im Haus der Theatergemeinde Bonn (Bonner Talweg 10, 53113 Bonn) szenische Lesung mit dem respekthohen Titulus Von Dr. Johann Fausten und weiteren Teufelspaktierern. „Ich teufele an diesem Abend anhand dieses Themas durch die Weltkultur der Teufel*innen und jenen, die mit ihnen anbandelten, und ich veranstalte diese szenische Lesung absichtlich wenige Tage vor dem Osterfest, da ich einerseits ein Heide bin und ich hoffe, dass in diesem Zusammenhang den an Kultur interessierten Menschen der Goethesche Osterspaziergang aus dem ersten Teil seiner Tragödie Faust im Gedächtnis echot: ‚Vom Eise befreit sind Strom und Bäche ...‘ Sein Leben lang beschäftigte sich Goethe mit der Tragödie über diesen historisch verbürgten Quacksalber, Zauberer, Schwarzkünstler, Teufelsbündner – was genau er war, weiß man nicht –, der um 1480 geboren bis vermutlich 1541 ein Wanderleben durch viele Städte führte und etwa 1532/1533 sogar in der Kölner Gegend wirkte. Der Schriftsteller Waleri Brjussow lässt in seinem Roman Der feurige Engel den Protagonisten Ruprecht dortselbst Bekanntschaft mit einem gewissen Johann Georg Faust und seinem Begleiter Johann Müllin, der sich Mephistopheles nennt, schließen.“ Noch viele andere Bündner mit dem Diabolos werden zur Sprache kommen: Marlowe, Magnus und Apel – und bei einer später zu bewerbenden Veranstaltung naturalemente Thomas Mann samt seinem Doktor Faustus. Der Obolus: 19 (Mitglieder der Theatergemeinde 17) Euro, um Voranmeldung wird gebeten: info@tg-bonn.de. Was noch? Hingehn, schaudern, freun, genießen!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 10.04.2025

8. Biennale der Zeichnung: noch bis zum 27.04.2025.

In der Metropolregion Nürnberg: Die 08. Biennale der Zeichnung

2025 wird die 8. Biennale der Zeichnung an zehn Orten in der Metropolregion Nürnberg mehr als zwanzig künstlerische Positionen der zeitgenössischen Zeichnung präsentieren. Die zentrale Eröffnung der Biennale wurde am 20. März 2025 im Neuen Museum in Nürnberg gefeiert, das in diesem Jahr seinen 25. Geburtstag begeht. Zu sehen werden die Ausstellungen bis zum 27. April. Gleichzeitig geht der Biennale-Beitrag des Neuen Museums, Kulikunst, an den Start, mit dabei ist ein Zeichner, der schon zur zentralen Eröffnung der ersten Biennale 2011 vom Galeriehaus Nord eingeladen war. Die 8. Biennale der Zeichnung zeigt Werke aus der Sammlung, widmet sich Medien wie dem Kugelschreiber, dem Bleistift, dem Cutter und bringt Künstlerinnen/Künstler zusammen. Feine Linien treffen auf kräftige Farben, humorvolle Zeichnungen, skulpturale Elemente. Eingeladen sind regionale wie internationale Künstlerinnen und Künstler: Erika Wakayama, Andreas Oehlert, Fiene Scharp u. v. a. Die Biennale wird in engem, gemeinsamem Austausch vorbereitet und mit großem persönlichem Engagement aller Beteiligten kuratiert. Die Kunstvereine, Galerien und Museen in Nürnberg, Fürth, Erlangen, Schwabach und Zirndorf freuen sich auf den Besuch von Interessierten. Es gibt auch ein umfängliches Begleitprogramm, einzusehen unter diesem Link.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mi, 09.04.2025

1974 wurde Werner Klemke die Ehrenbürgerschaft von Certaldo in der Toskana angetragen, der Stadt, in der Boccaccio geboren wurde. Der Künstler und seine Frau (Mitte) wurden mit einem Umzug geehrt.

Werner-Klemke-Seite neu online

„Deutscher Illustrator, Stolz der DDR, Kindheitserinnerungen an Generationen von Deutschen, Allmächtiger Künstler, Workaholic, begeisterter Buchliebhaber, Erstklassige Ehrenmedaille des Mutterlandes, zweimal Staatsmedaille der DDR, Goldmedaille auf der Leipziger Internationalen Buchmesse, Leipziger Gutenbergpreis, 70 Bücher wurden als das schönste Buch der DDR eingestuft.“ So preist, frei digital übersetzt, ein Klappentext der von Werner Klemke illustrierten Märchen Andersens im fernen China den Meister. Und auch wenn seine Kinder und Kindeskinder zärtlich abwehren mögen, dass er allmächtig gewesen sei: Ein wenig ist er das geblieben durch die Kraft seines Werks und Iden seiner Biografie. Und so ist es auch recht und billig, dass es die Start-Seite der neu hergerichteten Website zu Ehren Klemkes ziert, die nun besucht und bewundert werden kann. Unter der Ägide von Christian Klemke erfährt man alles zu Leben und Wirken des großen Künstlers, der in dunkler Zeit zudem ein stiller Held war und Leben rettete. Und auch, wie es zur Ehrenbürgerschaft in einer italienischen Kleinstadt kam ... Die neue Webseite zu Werner Klemke (1917–1994), der Anfang 1956 zu den Gründervätern der Pirckheimer-Gesellschaft gehörte, findet sich unter diesem Link. Man sehe, lese und staune – auch ein bissel angerührt darf man sein. 

(André Schinkel via Matthias Haberzettl)

Di, 08.04.2025

Zur Finissage wird die Druck- und Grafiker-Legende Hugo Hoffmann in Ludwigshafen erwartet. Er hatte wiederholt mit Dieter Straub zusammengearbeitet.

Dieter Straub und die Buchkunst: Finissage mit Hugo Hoffmann

Ein ganz besonderer Gast wird zur Finissage am 11. April 2025 in Stadtarchiv und Stadtmuseum Ludwigshafen (genauer Ort: Saal des Stadtarchivs, Rottstraße 17, 67061 Ludwigshafen) erwartet. Im Namen des ganzen Ausstellungsteams, das für die Schau kooperiert hat, schreibt Pirckheimer-Freundin Marita Hoffmann, die unter anderem auch als Ausstellungsgestalterin und Verlegerin tätig ist: „… wir freuen uns, dass wir die Ausstellung Irgendwo ist eine Heimat. Der Dichter Dieter Straub zwischen Ludwigshafen, Berlin und Ägina mit einem überraschenden Schlussakkord beenden können: Zur Finissage am kommenden Freitag, 11. April 2025, wird kein Geringerer als der Berliner Pressendrucker Hugo Hoffmann ins Stadtarchiv Ludwigshafen kommen: Das Stadtarchiv und das Stadtmuseum Ludwigshafen laden Sie bei freiem Eintritt und ohne Voranmeldung herzlich ein …“ Zu Gast an diesem denkwürdigen Abend ist die 1947 geborene Berliner Drucker- und Grafiker-Legende Hoffmann, die über viele Jahrzehnte mit anderen namhaften Künstlerinnen und Künstlern zusammengearbeitet hat – so auch mit Dieter Straub. Das Gespräch vor Publikum führt Ausstellungskurator Torsten Israel. Im Anschluss präsentiert und erläutert Marita Hoffmann buchkünstlerisch besonders bemerkenswerte Exponate aus dem Nachlass von Dieter Straub, die ihrerseits von Straubs Zusammenarbeit mit weiteren bildenden Künstlerinnen und Künstlern zeugen. Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit dem in Ludwigshafen ansässigen Verein Initiative Buchkultur e. V. sowie der Regionalgruppe Rhein-Main-Neckar der Pirckheimer und beginnt um 18 Uhr. Der frisch erschienene, umfangreiche Begleitband zur Schau kann an dem Abend für 20 Euro erworben werden. Im Anschluss wird zu Rundgang, kleinem Umtrunk geladen.

(André Schinkel/Pressemitteilung)