Pirckheimer-Blog

Exlibris

Fr, 03.03.2023

Utz Benkel schuf eigens das "Tagungsblatt zur DEG-Jahrestagung 2023" (Linolschnitt) für das Treffen.

Last Call to Boarding: Paderborn

Noch bis zum 15. März gilt die Anmeldefrist für die Jahrestagung der DEG, die im Mai 2023 nach 2017 zum zweiten Mal in der wunderschönen Stadt Paderborn stattfindet. Die Tagung findet vom 11. bis 14.5. im hochmodernen, 2007 erbauten Vier-Sterne-Hotel Welcome am Rand der Paderborner Altstadt statt. In zwei Tauschräumen und drei Räumen für Künstler und Antiquare gibt es genügend Platz für Sammleraktivitäten, für Fachgespräche und zum Austausch. Das Hotel verfügt über mehr als 130 Zimmer, weiterhin laden ein Restaurant und die Gaststätte Plückers im Hotel zur Pause oder einem Absacker am Abend ein. Das Hotel befindet sich ganz in der Nähe der vielen Sehenswürdigkeiten Paderborns, das eine große Zahl reizvoller Baudenkmale und den namensgebenden kürzesten Fluss Deutschlands, die im Stadtgebiet aus Hunderten Quellen hervortretende Pader, aufweist. Erreichbar ist der Tagungsort mit der Bahn (IC) oder dem Auto über die Autobahn A33, die die A2 mit der A44 verbindet. Täglich gibt es Flugverbindungen von und nach München. Der Flughafen Paderborn-Lippstadt ist durch einen Bus-Shuttle mit der Gastgeber-Stadt verbunden. Siegfried Bresler, der die Tagung vor Ort mit Lydia Willemsen organisiert, lädt noch herzlich zur Anmeldung ein: „Jährlich versammelt die Deutsche Exlibris Gesellschaft (DEG) die Sammler von Exlibris-Grafiken zu einer Tagung. Vom 11. bis zum 14. Mai 2023 werden sich in Paderborn im Hotel Welcome mehr als 100 Exlibris-Sammler aus vielen Ländern zur Jahrestagung treffen. Sie werden dort ihre Exlibris-Grafiken tauschen und bei den anwesenden Künstlern neue Exlibris-Aufträge vereinbaren. Weitere Informationen zur Tagung und Anmeldeformulare unter www.exlibris-deg.de.“ In diesem Sinne: Willkommen in Paderborn! 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 10.01.2023

Der zweite Band der Schriftenreihe "Verborgene Schätze des Gutenberg-Museums" widmet sich der Exlibris-Sammlung des Hauses.

Neue verborgene Schätze des Gutenberg-Museums

In der bibliophilen Schriftenreihe des Gutenberg-Museums Verborgene Schätze des Gutenberg-Museums wurde soeben das zweite Buch veröffentlicht: Exlibris. Klein, nützlich, schön von Annette Ludwig und Elke Schutt-Kehm. Die Geschichte der Sammlung begann in den 1950er Jahren, als der Bibliophile und Kunstsammler Richard Doetsch-Benzinger (1877–1958) dem Museum seine Sammlung schenkte. Unter den Gebern waren auch der erste Vorsitzende der Deutschen Exlibris-Gesellschaft, Willy Tropp (1884–1972), der italienische Restaurant-Besitzer Mario De Fillippis und viele andere. 

Heute umfasst die Exlibris-Sammlung des Museums über 130.000 Exemplare. Rund 7.000 Künstler aus mehr als 60 Ländern sind vertreten. Die wissenschaftliche Bearbeitung der Sammlung begann in den 1980er Jahren. Das Werk gibt einen umfassenden Einblick in die Zusammensetzung der Sammlung, einzelne Kapitel sind stilistischen und und technischen Aspekten gewidmet. Neben der Liste der Künstlerinnen und Künstler, Eignerinnen und Eigner geben die Autorinnen eine ausführliche Analyse in „Motivvielfalt von A bis Z“: Architektur und Landschaft, Bibliotheksansichten, Blumen und Pflanzen, Buchherstellung und -vertrieb ... 

Das Buch enthält 150 Abbildungen, der Anhang die Auflistung der Ausstellungen des Museums, die Veröffentlichungen zur Sammlung etc. „In der Tat: Exlibris können mitreißen, beglücken, zum Nachdenken anregen. Sie zu sammeln, ist für viele kein Hobby, sondern eine Leidenschaft! Durchblättert man die Bestände der Exlibris-Sammlung des Gutenberg-Museums, so taucht man ein in die Geschichte und die Geschicke der Menschen, für die die kleinen Blätter geschaffen wurden.“ 

Annette Ludwig/Elke Schutt-Kehm:
Exlibris. Klein, nützlich, schön.
Herausgegeben vom Gutenberg-Museum,
Wismar: Nünnerich-Asmus 2022,
160 Seiten, 150 Illustrationen,
ISBN 978-3-96176-208-8.

(Maria Bogdanovich)

Do, 22.12.2022

Zwei Exlibris von Žibuntas Mikšys (1923–2013).

Exlibris von Žibuntas Mikšys

Klaus Rödel teilt im jüngsten FISAE-Newsletter Interessantes über einen litauischen Exlibris-Künstler mit, dessen 100. Geburtstag im nächsten Jahr ansteht. Er schreibt: „Liebe Exlibrisfreunde, aus Litauen kommt ein Artikel über den Künstler Žibuntas Mikšys mit einer Auswahl seiner interessanten Exlibris. Es ist erfreulich, dass unsere Exlibrisfreunde in Litauen […] mit Material für den FISAE-Newsletter beitragen.“ Jonas Nekrašius, ein ausgewiesener Kenner des ganz eigenen, außergewöhnlichen Werks wie des Lebens von Mikšys, würdigt dessen Vermächtnis wie folgt:

„Die Exlibris von Žibuntas Mikšys (1923–2013) heben sich aus dem Universum der von zeitgenössischen litauischen Künstlern gestalteten Exlibris ab. Seine Exlibris sind einzigartig in ihrer Sensibilität, Transparenz, Klarheit der Botschaft, Eleganz und Plastizität. Inspiration für die Arbeit des Künstlers sind: der Mensch als Wesen, die Welt um ihn herum, Bilder der Natur, Fragmente der Stadt, architektonische Motive, Schriftzüge und Inschriften.

Wir glauben, dass der Künstler über 150 Exlibris entworfen hat, darunter einzigartige Collagen. Linolschnitt und Radierung, oft mit Aquatinta veredelt, sind seine bevorzugten Techniken zur Herstellung von Exlibris. Mikšys hat erwähnt, dass sein erstes Exlibris Ex libris Ž. Mikšys ein Linolschnitt aus dem Jahr 1940 war. Der Künstler signierte seine Exlibris nur selten und vertrat die Ansicht, dass Exlibris in mehreren Exemplaren gedruckt und in die Bücher gelegt werden sollten, um die Eigentümerschaft anzuzeigen. Seine Exlibris zeichnen sich durch ein organisches Bild aus – eine Mischung aus grafischen und linearen Strukturen des assoziativen Denkens.

Eine Linie, eine Zeichnung und virtuos eingebettete Schrifttexte, die in den Werken des Miniaturdrucks zu einer einzigen Struktur zusammenwachsen, bewahren nicht nur die Integrität und Dekorativität des künstlerischen Bildes, sondern wecken auch eine eigentümliche Spannung und eine Kette von Assoziationen, die uns dazu anregen, Symbole zu durchdringen und nach einem tieferen Sinn zu suchen. Er schuf solche Exlibris für die Schauspieler S. Pilka, L. Noreika, die Künstlerkollegen V. Antanavičius, V. Kisarauskas und A. Švažas, die Dichter S. Geda und M. Karčiauskas, den Publizisten J. Keliuotis, den Ethnografen V. Milius und andere. 

Der Künstler fertigte auch eine Reihe von Exlibris-Collagen an, in die er häufig Poststempel, handgeschriebene Texte, Drucke und andere Materialien einarbeitete. Zusammen mit dem deutschen Künstler Rainer Mordmüller entwarf er einen „Giganten“ – wie er es selbst nannte – ein Exlibris mit der Aufschrift Ex libris Rainer Gottlieb Mordmüller, das nicht dem für seine Drucke üblichen Maßstab entsprach. […] Die Exlibris […] wurden auf zahlreichen europäischen und nordamerikanischen Ausstellungen gezeigt, darunter auf Exlibris-Kongressen und anderen internationalen Wettbewerben. Diese Präsentation ist Teil des Projekts der litauischen Exlibris-Schöpfer für ein enzyklopädisches Nachschlagewerk, das vom litauischen Kulturrat und der Stadtverwaltung von Šiauliai finanziert wird.“

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 18.12.2022

Heinrich Vogeler (Porträt des Künstlers von 1897).

150 Jahre Heinrich Vogeler

Am 12. Dezember jährte sich der Geburtstag Heinrich Vogelers (1872–1942) zum 150. Mal. Der epochenprägende wie vielseitige Künstler, dessen Leben untrennbar mit Worpswede wie dem Jugendstil verbunden ist und der nach der Zuwendung zur Sowjetunion und zum Sozialismus ein tragisches Ende in der kasachischen Steppe fand, wurde aus diesem Anlass mit diversen Ehrungen und Erinnerungen bedacht. Die Heinrich-Vogeler-Gesellschaft unterstützte gemeinsam mit der Deutschen Exlibris-Gesellschaft (DEG) und der Heinrich Vogeler Stiftung Haus im Schluh einen Grafik-Wettbewerb zum 150. Geburtstag Heinrich Vogelers. Die Organisation und Durchführung des Wettbewerbs lagen in den Händen von Siegfried Bresler. Im April prämierte eine Jury drei der eingereichten Werke samt zwei Besonderer Erwähnungen. Alle eingereichten Grafiken werden seit dem 26. November 2022 und noch bis Anfang März 2023 in Worpswede im „Haus im Schluh“ und vom 11. bis 14. Mai 2023 zur DEG-Tagung in Paderborn ausgestellt und in einem sehr interessanten und lohnenden Katalog veröffentlicht, der alle Beiträge zum Wettbewerb samt der Preisträgerinnen (Marianna Antonacci, Carla Fusi, Ekaterina Kuberskaia) und Besonderen Erwähnungen (Katarzyna Handzlik, Carsten Heuer) enthält. Insgesamt waren 100 Arbeiten von 72 Künstler*innen aus 13 Ländern eingereicht. Der Katalog zur Ausstellung ist im „Haus im Schluh“ in Worpswede und zur DEG-Tagung in Paderborn erhältlich. Die prämierten Werke können auf der Webseite der DEG (www.exlibris-deg.de) eingesehen werden.

(André Schinkel)

Sa, 24.09.2022

Der erste Preis beim Keith-Wingrove-Memorial-Wettbewerb ging an Deborah Chapman aus Montreal für ihr Mezzotinto-Exlibris "Poseidon".

Keith Wingrove Memorial Prizes

Gruß aus Nordamerika II: Wie Klaus Rödel im FISAE-Newsletter berichtet, teilt James P. Keenan in seinem kurzen Bericht vom XXXIX. FISAE Exlibris Congress auch die Preisträger des Keith-Wingrove-Memorial-Wettbewerbs mit. Die Auszeichnungen gingen in diesem Jahr nach Kanada, in die USA, die Türkei, nach Polen und Frakreich. Im Einzelnen wurden mit den Keith Wingrove Memorial Trust Prizes des American Bookbinders Museums folgende Künstler geehrt: Der erste Preis geht an Deborah Chapman aus Montreal in Quebec (Kanada) für ihr Mezzotinto Poseidon (für George Steiner). Den zweiten Preis erhielt Marina Terauds aus Michigan (Vereinigte Staaten) – ihr Exlibris, eine Radierung, entstand für Claudia Smukler. Nurgul Arikan, Istanbul (Türkei) wird für sein computergeneriertes Exlibris für M. Omer Dedeoglu geehrt. Anerkennungen und ehrenvolle Erwähnungen gingen an die Exlibris mit dem synchronen Titel Jack London an Krzysztof Marek Bak aus Bielsko-Biala in Polen (Computer Generated Design – „for KHB”) und – auch er ein sehr bekannter Exlibris-Künstler in Europa wie Amerika – Oleg Dergachov. Der gebürtige Russe lebt im französischen Soyaux, er war lange Jahre als Kunst- und Hochschullehrer in Kanada tätig; seine Radierung schuf er für James P. Keenan. Ein herzlicher Glückwunsch an die internationale Riege an Preisträgerinnen und Preisträgern!

(André Schinkel)

Do, 22.09.2022

Exlibris: eine große Leidenschaft auch in Amerika.
James Keenan, Dan Mueller und Ann Pari-Mueller.
Der Book Club of California ǀ © James Keenan

Gruss aus Nordamerika

Über Klaus Rödel erreicht uns ein Gruß aus den Vereinigten Staaten: Im Nachgang des XXXIX. FISAE Exlibris Congress, der am 15. September in Oakland, Kalifornien, stattfand, berichtet FISAE-Vizepräsident James Keenan kurz vom Treffen der Exlibris-Freunde im Regatta Room des Oaklander Waterfront Hotels und gibt seiner Hoffnung Ausdruck, künftig auch mehr Sammler und Begeisterte aus Europa zu treffen, was, so der ehemalige FISAE-Präsident Rödel, „für die Belebung des Exlibris auf beiden Kontinenten von Vorteil“ wäre.

Keenan schreibt: „Der Kongress in San Francisco war mit 50 Teilnehmern bei jeder unserer Veranstaltungen ein Erfolg. Es war ein kleiner Kongress mit überwiegend nordamerikanischen Teilnehmern, die sich über das Sammeln von Exlibris informieren wollten. Es ist schade, dass die Europäer nicht teilnehmen konnten, da ihr Einfluss den Austausch in der Zukunft fördern würde. Im Mittelpunkt unseres Treffens stand passenderweise die bedeutende zeitgenössische Buchkunstbewegung, die heute in San Francisco im Gange ist. (...) Alle hatten viel Spaß, und die Ausstellungen, Vorträge und Empfänge waren außergewöhnlich. Auch das mehrgängige Abschlussbankett in Yoshi’s Jazz Club am Jack London Square war köstlich!“

Dazu gibt es eine Reihe beeindruckende Fotos und eine Auflistung der Ehrungen für besondere Leistungen (die Keith Wingrove Memorial Trust Prizes, die nach Kanada, in die USA, nach Polen und in die Türkei gehen); auch eine Teilnehmerliste wird in Aussicht gestellt. Bereits am 12. September wurde die Ausstellung The Tribute to George Steiner. An International Bookplate Competition exhibition, präsentiert vom Book Club of California, die in der 312 Sutter Street in San Francisco bis zum 12. Dezember zu sehen wird, eröffnet.

Zum Kongress erschienen insgesamt vier PublikationenTribute to George Steiner. An International Bookplate Competition (Cambridge Bookplate, 2022), Ex Libris: The Art of Contemporary World Bookplates (ebd., 2022), Illustrated Essays on Bookplate Collecting. Revised edition (ebd., 2022), Antioch Bookplate Company. Excerpts from the Autobiography of Ernest Morgan 1905–2000 (ebd., 2022); zusätzlich wurde auf William E. ButlerAmerican Bookplate (Primrose Hill Press, London 2000) ausdrücklich verwiesen. 

Auch standen wichtige Entscheidungen an. Der bisherige FISAE-Präsident James Keenan stand nicht mehr für die Wahl an die Spitze zur Verfügung. Zur neuen Präsidentin wurde gewählt Maria Casas Hierro, Keenan wurde erster, Anthony Pincott zweiter Vizepräsident. Da es für den Exekutivsekretär keine Kandidatur gab, führt Olli Ylönen das Amt bis 2024 fort. Dann findet der XL. Kongress statt, erwählter Ort für die Tagung ist mit großer Mehrheit Palma de Mallorca auf den Balearen geworden. 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 06.09.2022

Der ikonische Herrscher Tutanchamun wird in Lissabon von der Exlibris-Akademie geehrt.

Exlibris und Ägyptomanie

Gute und ungewöhnliche Nachricht gibt es für alle Exlibris-Freunde aus Portugal. Am 24. September nimmt nach kurzer Sommerpause die Academia de Portuguesa de Ex-Libris ihre Ausstellungs- und Sitzungstätigkeit wieder auf. Aus Anlass des 100. Jahrestages der Entdeckung des Grabs von Tutanchamun im Tal der Könige in Luxor-Theben durch Howard Carter, die einen an sich wenig bedeutenden Pharao des Neuen Reichs zu einem Superstar der Moderne katapultierte und eine zweite Welle der Ägyptomanie auslöste, die letztlich bis heute anhält, widmet sich die Akademie, teilt Klaus Rödel von der FISAE mit, in der Ausstellung „Egyptomania, Sphinges and Pyramids“ des Architekten Segismundo Pinto dem Thema. Der Ausstellungseröffnung um 15 Uhr folgt die Konferenz „Tutanchamun in Portugal. Berichte in der portugiesischen Presse (1922–1939). Archäologie, Ägyptomanie, Ägyptologie“ unter der Ägide von Professor José das Candeias Sales und Dr. Susana Mota. Es laden ein die Präsidentin der Academia, Ana Cristina Martins, Vizepräsident José Estevéns Colaço und Generalsekretärin Madalena Ferreira Jordão. 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Sa, 04.06.2022

Ulf Benkel

DEG-Jahrestagung 2023

Nach 2017 wird 2023 die kleine Bischofsstadt Paderborn mit dem mehr als 1200-jährigen Dom und der übersichtlichen Altstadt mit den zahlreichen Quellen der Pader zum zweiten Mal Austragungsort der Jahrestagung der Deutschen Exlibris-Gesellschaft sein. Das Stadtbild von Paderborn wird geprägt durch zahlreiche Kirchen, der Kaiserpfalz und viele alte Stadthäuser.
Vom Tagungsort, dem Welcome Hotel, kann man zu Fuß in wenigen Minuten die Altstadt erreichen.

Am Samstagnachmittag wird eine Busfahrt in das Klostermuseum Dalheim angeboten.
Die Tagung findet im Hotel Welcome am Rande der Paderborner Altstadt statt. In zwei Tauschräumen und drei Räumen für Künstler und Antiquare gibt es genügend Platz für die Sammleraktivitäten, für Fachgespräche oder gemütlichen Plausch.

(Lydia Willemsen und Siegfried Bresler, Organisationsteam für die Jahrestagung 2023)

Tagung: 11. - 14. Mai 2023

Paderborn
Hotel Welcome

Mo, 23.05.2022

Mitteilungen der ÖEG 1 /2022

Das gerade erschienene Heft der Mitteilungen der Österreichischen Exlibris-Gesellschaft ist mit einem Beitrag von Dr. Hans Werner Sokop dem Exlibris zum Dante-Aligheri-Jahr gewidmet.

Des weiteren enthält es Jahresendgedanken des Vorsitzenden Tillfried Cernajsek, sowie Mitteilungen aus  der ÖEG, Informationen zu Ausstellungen, Zeitschriften und Bücher.

Abschließend findet sich der Hinweis, dass dieses Heft das letzte sein könnte, sofern sich nicht Nachfolger für die Redaktion finden sollte.

Mo, 31.01.2022

Alice Wanke, Eigenexlibris (Ex musicis), zweite Fassung, 1936. Radierung, 140 x 138 mm

Exlibris Jahrbuch 71

Als Band 71 liegt nun das immer mit einer gewissen Spannung erwartete Jahrbuch der Österreichischen Exlibris Gesellschaft vor, das wie die Vorgänger eine Anzahl wichtiger Informationen über das Geschehen auf dem Bereich des Exlibris in Österreich berichtet, umfangsreich und gut illustriert. Das Jahrbuch ist nicht im Mitgliedsbeitrag der ÖEG enthalten und kann separat gekauft werden.

Der erste Artikel berichtet über das Künstlerehepaar Luigi Kasimir und Tanna Kasimir-Hoernes und ist eine Ergänzung zu den Daten, die bereits auf der Internetseite der ÖEG stehen.
Der folgende Artikel bezeugt, dass sich das Jahrbuch nicht nur mit Exlibris beschäftigt. Georg von Oppel berichtet eingehend über Leben und Werk des akademischen Malers und Radierers Hans Massmann (geboren in Bukarest 1887 und verstorben in Wien 1973), der im ursprünglichen Sinne auch Exlibris schuf. Sein von Hand mit Tinte oder Tusche direkt in die Bücher eingetragenes Eigner Zeichen ist noch vom Jugendstil beeinflusst. Dem Jahrbuch ist als einzige Originalbeilage der Nachdruck einer Strichätzung beigefügt.
In einem weiteren Artikel stellen Irmgard Linke-Traunfellner und Eleonore (Nora) Strebl einen Briefwechsel zur Verfügung zwischen Rudolf Schmidt (1894 - 1980), Bildhauer und Medailleur und Franz Traunfellner (1913 - 1986), Maler und Grafiker.
Johannes Diethart und Karl F. Stock beschäftigen sich mit griechischen Devisen auf Exlibris und präsentieren nicht weniger als 18 Exlibris mit einer Spannweite von Hector Böhmer, Willibald (Bilibaldus) Pirckheimer über Gabriele D’Annunzio bis zu Paul Pfister und Remo Palmirami.
Ein interessantester Artikel des Jahrbuches stammt aus der Feder von Claudia Karolyi: Nachgewiesene Exlibris, nicht realisierte Entwürfe und motiv-verwandte freie Grafik von Alice Wanke.
Weiter sind zwei Cossmann-Texte für alle Cossmann-Verehrer (und deren gibt es noch immer viele) von Bedeutung, denn sie liefern eine sehr persönliche Beschreibung aus der Sicht des Künstlers seiner Kindheit und seiner Ausbildungszeit wie auch Namen einiger seiner Lehrer.

(Klaus Rödel, FISAE Newsletter 99)

Mi, 28.07.2021

THERE IS A LINE

Das Frederikshavn Kunstmuseum stellt von September bis Mitte Oktober in der Reihe "Exlibriskünstler der Gegenwart" den türkischen Künstler Erkin Keskin und in der Reihe" Exlibrissammler der Gegenwart‘" Kleingraphiken aus der Sammlung von Christian Krätz aus Deutschland aus.

Gezeigt werden Arbeiten u.a. von Andreas Raub, Elfriede Weidenhaus, Hedwig Pauwels, Hermann Naumann, Elfriede Weidenhaus und Krzysztof Marek Bak.

Eröffnung: 28. August, 14 Uhr
Ausstellung: 28. August - 16. Oktober 2021

Frederikshavn Kunstmuseum
Parallelstraße 14, 9900 Frederikshavn, Dänemark

Do, 25.07.2019

Exlibris der Pirckheimer-Gesellschaft

Die Schöpferin eines 1971 an alle Pirckheimer ausgereichten Exlibris dieser Gesellschaft, Elizabeth Shaw, verstarb bereits 1992. Sie wurde am 4. Mai 1920 in Irland geboren und war seit 1944 mit dem deutschen Bildhauer u. Maler Rene Graetz verheiratet. 1946 übersiedelte sie nach Berlin, zunächst in den westlichen Bezirk Zehlendorf, später in die DDR nach Prenzlauer Berg, wo sie als Karikaturistin für den Ulenspiegel, Frischer Wind, Vorwärts, den Aufbau Verlag und das Neue Deutschland arbeitet. Neben Illustrationen zu Brechts Gedichten porträtierte sie 1959 die Mitglieder der Akademie der Künste. Gemeinsam mit Berta Waterstradt.schrieb sie ab 1962 Reportagen zu Städtereisen in die Sowjetunion, Bulgarien, England, Irland, Italien, Spanien, USA, Tansania und Frankreich in Das Magazin. 1963 erscheint ihr Kinderbuch Der kleine Angsthase, sie verfasste und illustrierte 24 weitere Kinderbücher und illustrierte Bücher von James Krüss, Gerhard Holtz-Baumert, Heinz Kahlau und Rainer Kirsch.

Das Exlibris zeigt Prof. Dr. Dr. h.c. Bruno Kaiser (1911 - 1982), Ehrenmitglied der Pirckheimer-Gesellschaft. Seine Büchersammlung machte ihn zu einem der bedeutendsten bibliophilen Sammler in der DDR. Besondere Verdienste erwarb er sich durch die Wiederauffindung des größten Teils der Handbibliotheken von Karl Marx und Friedrich Engels.

Do, 30.05.2019

Blick in den Katalog "Geologische und montanistische Exlibris", rechte Seite, lks. oben: Exlibris für Dr. jur. H. Masthoff von Andreas Raub, Radierung, 1997

Geologische und montanistische Exlibris

In Pettenbach, Österreich, findet eine Ausstellung mit geologischen und montanistische Exlibris aus dem Bestand von Hofrat Dr. Tillfried Cernajsek, Vizepräsident der ÖEG und der Österreichischen Gesellschaft für zeitgenössische Graphik, statt.

"Ab dem 18. Jahrhundert werden vereinzelt Exlibris von Bergbauarbeitern und Rohstoffverarbeitern bekannt. [ ... ]
Die Motive der Exlibris aus diesen Fachbereichen sind zahlreich: allen voran das Bergbausymbol, [ ... ] Wappen, [ ... ] Festtracht, Arbeitsplatz, Produkte, Mineralien, Fossilien, Erzstufen, Gebirgsansichten, Höhlen, Werkzeuge [ ... ], Motti ("mente et malleo" oder "Glück auf"), Porträt des Eigners, Zwerge [ ... ], geologische Phänomene [ ... ], Lebensbilder aus der Vorzeit, Artefakte, Abbildungen aus historischen Büchern [ ... ] und zuletzt auch Heilige."
(Tillfried Cernasjek)

Als „Berichte der Geologischen Bundesanstalt“, Band 131, erschien ein Katalog zur Ausstellung mit einer ausführlichen Beschreibung aller Exponate der 24 Tafeln und 2 Vitrinen, sowie 19 farbigen Abb. ausgewählter Exlibris.

Ausstellung: 27. April - 16. Juni 2019

Exlibriskabinett des Schrift- und Heimatmuseums "Bartlhaus"
Pettenbach, Österreich

So, 26.05.2019

Foto © Abel Doering

Exlibris zum Tage

Ein Exlibris aus Bulgarien, entstanden im Vorjahr des Beitritts dieses Landes zur Europäischen Union für einen Exlibrissammler und Autor aus einem Gründungsmitglied der EU, den Niederlanden:

Marin Gruev (*1963) - "Europa", Exlibris für Luc Van Den Briele, Radierung/Aquatinta, 2006, 90 x 120 mm, sign./ Blindstempel.

So, 05.05.2019

Vom Geschmack der Erinnerung

Besonders die erste Erzählung eines neuen Bändchens von Eva Masthoff erreicht jeden wahren Bibliophilen, ist es doch eine nachempfundene Begebenheit über die wahre Begegnung zweier Menschen, die durch Sammelleidenschaft, angeregt vom Interesse an Alain-Fourniers "Le Grand Meaulnes" und einem Exlibris von Andreas Raub, zusammenkamen.
Aber auch „Der Barde mit dem Weinglas“, ein ergreifendes, tief ins Herz schauende Portrait eines verstorbenen Freundes oder die Erzählung „Espresso in Haltern mit Herbert Rosendorfer“ und andere Erinnerungen sprechen an, weitere Geschichten interpretieren die im Büchlein abgebildete Exlibris der Autorin und Sammlerin dieser Bucheignerzeichen mit privatem Erlebten, was beim Leser Assoziationen zu Eigenem erweckt.
Ein lesenswertes Büchlein also mit einem feinsinnigen, poetischen „Geschmack der Erinnerung“, wie abschließend und mit einem Exlibris ihres Mannes Horstfried Masthoff illustriert, mit wenigen Worten nochmals heraufbeschworen.

(ad)

Chiliverlag 2019
Brosch., 113 Seiten, zahlr., teils farb. Abb.
ISBN 978-3-943292-77-0
12,90 €