Pirckheimer-Blog

Mi, 20.11.2024

Die Staatsbibliothek lädt am 26.11. zur Präsentation.

Stabi: Bibliomigration zwischen Deutschland und Polen seit 1939

Die Staatsbibliothek zu Berlin lädt ein zur Buchpräsentation und Podiumsdiskussion in den Wilhelm-von-Humboldt-Saal (Unter den Linden 8, 10117 Berlin) am 26. November 2024 um 19 Uhr zum Thema Bücher und ihre Wege. Bibliomigration zwischen Deutschland und Polen seit 1939. Millionen von polnischen Büchern wurden während des Zweiten Weltkriegs von Nazi-Deutschland in Polen zerstört oder gestohlen. Indessen kamen 1945, im Zuge der Verlegung der deutsch-polnischen Grenze, Millionen von Büchern aus privaten, kirchlichen und öffentlichen Sammlungen nach Polen – in einen neuen national-kulturellen Kontext. Dazu gehören auch die nach Schlesien und Pommern verlagerten Bestände der ehemaligen Preußischen Staatsbibliothek, die unmittelbar nach dem Krieg nach Krakau verbracht wurden und heute in mehreren polnischen Bibliotheken aufbewahrt werden. Seit mehreren Jahrzehnten sind diese historischen Buchbestände Gegenstand zweier unterschiedlicher nationaler Narrative und juristischer Standpunkte. Der Band ist das Ergebnis einer von Vanessa de Senarclens konzipierten und organisierten Tagung am Deutschen Historischen Institut in Warschau im Frühjahr 2022. Er widmet sich der sogenannten Büchermigration zwischen Deutschland und Polen nach 1939 aus verschiedenen Perspektiven. Anlässlich der Buchvorstellung findet am 26. November um 19 Uhr ein Podiumsgespräch statt mit:

  • Vanessa de Senarclens, Literatur-/Kulturwissenschaftlerin, lehrt am Institut für Romanistik der Humboldt-Universität Berlin
  • Achim Bonte, Generaldirektor der Staatsbibliothek zu Berlin
  • Gilbert Lupfer, Vorstand der Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste
  • Krzysztof Ruchniewicz, Direktor des Willy-Brandt-Zentrums für Deutschland- und Europastudien der Universität Wrocław, Beauftragter des polnischen Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten für die deutsch-polnische Zusammenarbeit

Das Gespräch moderiert der Journalist Tomas Fitzel. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Um Anmeldung zu Präsentation und Gespräch wird gebeten. Sie ist unter dem folgenden Link möglich. 

(Robert Grieger und Ninon Suckow/Pressemitteilung)

Mo, 18.11.2024

Das "Theorienetzwerk Illustration" trifft sich am 23.11. auf der artbook.berlin. Es finden ein Vortrag und eine Diskussion (u. a. mit Till Schröder) statt.

„Theorienetzwerk Illustration“: Treffen auf der artbook (23.11.)

Das Theorienetzwerk Illustration hat zu seinem zehnten Treffen, das am Samstag, den 23.11. von 15 bis 17 Uhr auf der artbook.berlin stattfinden wird herzlich eingeladen. Die artbook.berlin findet am 22., 23.11. und 24.11. im Kunstquartier Bethanien (Mariannenplatz 2, 10997 Berlin-Kreuzberg) in der Kapitale des Landes statt. Am Samstag ist die Messe geöffnet von 14 Uhr bis 20 Uhr, die beiden Veranstaltungen des Netzwerks finden wie folgt statt: 15 Uhr bis 15.30 Uhr: Von der superILLU zum Theorienetzwerk Illustration. Eine kurze Genese des Netzwerks mit Katja Schöppe-Carstensen. Von 15.30 Uhr bis 17.00 Uhr: Über Grenzen und Grenzgänger der Illustration – Andreas Rauth und Till Schröder vom Theorienetzwerk diskutieren mit dem Professor an der halleschen Burg Georg Barber (ATAK, Illustrator), Mina Braun (Illustratorin), Nina Pagalies (Spring-Kollektiv), Professor Volker Schlecht (Illustrator, Drushba Pankow). Auch einen Dank hängen die drei Organisatoren des Treffens Johannes Rößler, Katja Schöppe-Carstensen und Juliane Wenzl ihrer Einladung an: „An dieser Stelle danken wir vorab corn.elius brändle und Hanneke van der Hoeven sehr herzlich, dass sie uns auf der artbook.berlin die Gelegenheit geben, über aktuelle Fragen zur Illustration zu diskutieren.“ Angehängt sind weiterhin Infos zur artbook sowie eine frisch gedruckte Werbekarte für das Theorienetzwerk Illustration (Layout und Text: Andreas Rauth und Till Schröder) – jene wird sicher am nämlichen Wochenende auch vor Ort erhältlich sein. Und schließlich: „Wir freuen uns auf ein Kennenlernen und Wiedersehen sowie eine rege Diskussionsbeteiligung.“ Der direkte Kontakt zum Netzwerk besteht über die folgende Adresse: theorienetzwerk-illustration@outlook.de.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 17.11.2024

Der Leipziger Bibliophilen-Abend stellt bis 17.01. im Haus des Buches aus: Impressionen von der Schau.

Kraftvoll, überbordend, fragil

Das Literaturhaus Leipzig zeigt die Ausstellung Septima – Bücher und Grafiken von sieben Leipziger Künstlerinnen, gestaltet vom Leipziger Bibliophilen-Abend (LBA)

Sieben künstlerische Handschriften gedruckt: Septima – Bücher und Grafiken von sieben Leipziger Künstlerinnen heißt die Schau des Leipziger Bibliophilen-Abends (LBA), die am 08. November im Literaturhaus Leipzig eröffnet wurde. Madeleine Heublein, Stephanie Marx, Gudrun Petersdorff, Alessandra Donnarumma, Julienne Jattiot, Selma van Panhuis, Aafke Ytsma ver(sinn)bildlichen und verkörpern mit ihrem druck- und buchkünstlerischen Schaffen bestes Leipziger Selbstverständnis. Dem Leipziger Bibliophilen-Abend sind sie durch Blätter für verschiedene originalgrafische Editionen  – von den Paradiesischen Dialogen bis zu 24x34 Grafik – verbunden.

„Hoher künstlerischer Anspruch, gründlich erworbenes Handwerk, professionelle Umsetzung“: Die Ausstellung Septima stehe für diesen Dreiklang, sagte Susann Hoch zur Vernissage. In ihrer Laudatio leuchtete die Grafikerin und Mitgründerin von Hoch+Partner – Galerie für Holzschnitt und Hochdruck (inzwischen: hochdruckpartner) so pointiert wie kurzweilig Hintergründe aus, ordnete ein, weckte Neugier und den präzisen Blick. Das Kompliment für die Ausstellungsmacher und für die Künstlerinnen verband sie an das in vielköpfige Publikum des Abends mit dem Verweis darauf, wie fragil, von vielen Faktoren unterminiert das Fundament (buch-)künstlerischer Wirklichkeit und Wirksamkeit inzwischen sei: „Nur mit unserem tätigen Engagement können wir die Künstlerinnen und Künstler in ihrem Tun unterstützen.“ Etwa durch den Erwerb des Ausstellungsplakates. Es zeigt sieben zweifarbig gedruckte Linolschnitte, jeweils von den sieben Künstlerinnen signiert. Gedruckt wurde es in der Leipziger Buchdruck- und Letterpresse carpe plumbum von Julienne Jattiot in einer Auflage von 77 Exemplaren. Das Plakat kostet 35 Euro. Zur Vernissage war es zum Sonderpreis von 20 Euro zu haben und fand großes Interesse. 

Der Vorgang des Druckens war an diesem Abend auf Leinwand nachzuvollziehen: Thomas Glöß, Vorsitzender des LBA, hatte diesen Prozess filmisch begleitet. In seinen einleitenden Worten zu dieser Schau gab Glöß Fingerzeige anstelle erschöpfender Antworten auf ihm im Vorfeld häufig gestellten Fragen: Warum sieben Künstlerinnen? Und: Warum sieben Künstlerinnen? „Weder von Quoten noch von Gender-Gerechtigkeit haben wir uns bei dieser Entscheidung leiten lassen, sondern von der Kunst. Es gibt so wunderbare Künstlerinnen, die mit unserer Stadt verbunden sind. Die möchten wir zeigen.“ Einen Verweis auf den gleichnamigen Vorgängerverein des LBA, der von 1904 bis zu seiner Zwangsauflösung 1933 bestand, fügte er dann doch an: Damals verstand sich der Bibliophilen-Abend laut Satzung ausschließlich als Kreis von Männern: „Heute haben wir mehr als zwei Drittel weibliche Mitglieder.“ 

Das zeigt Septima im Leipziger Literaturhaus – Einblicke, Spotlichter:

  • Madeleine Heublein: Monotypien, die aus der Auseinandersetzung mit Literatur resultieren: zu Hölderlin etwa (der sich im Tübinger Turm Scardanelli nannte). In einer Vitrine: Styx. Gedichte von Else Lasker-Schüler, von Heublein mit farbigen Zeichnungen und zwei Original-Lithografien versehen, erschienen bei Faber & Faber. Kathrin Schmidt (Deutscher Buchpreis 2009): Tiefer Schafsee, drei signierte Farbradierungen. Reihe SchriftBild des LBA 2016.
  • Alessandra Donnarumma: Monotypien. Hommage an den italienischen Dichter Cesar Pavese. Entdeckt mit Schrotschnitt und Punzenstich jahrhundertealte Techniken neu. 
  • Aafke Ytsma: Großformatige Farbholzschnitte (Reisernte, Vertikale Arbeit), die für eine Verbindung traditioneller japanischer Techniken mit digitaler Zeichnung stehen. Ytsma und Selma van Panhuis druckten für den LBA die Paradiesischen Dialoge 6 mit Farbholzschnitten von Matthias Weischer und einem Text von Angela Kraus.
  • Selma van Panhuis: Monotypien, gedruckt von einer dicken Glasplatte, unter Verwendung von besonderen Farben, besonderem Papier (Susann Hoch: „Größtmögliche körperliche und mentale Wachheit“).
  • Stephanie Marx: Monotypien. Großformatige Farbholzschnitte. Hintersinnige Bildfindungen, Kunstpreis auf der Grafikbiennale 100 sächsische Grafiken, 2014.
  • Julienne Jattiot: Maskerade, mehrfarbiges Original-Linolschnitt-Buch. Ciceros Wahnsinn, Linoldruck und Buchdruck. Der Glyphenbeschwörer, Linolschnitt und Handsatz, originalgrafische Beilage der Marginalien Nr. 246 der Pirckheimer-Gesellschaft.
  • Gudrun Petersdorff: Lithografien von kraftvoller Farbigkeit (Abendlicht Fuerte Ventura, Botanischer Garten Leipzig).

Für die Festschrift Das dritte Jahrzehnt des LBA im Jahr 2021 steuerten drei der Künstlerinnen originalgrafische Blätter bei: Madeleine Heublein (Farbradierung), Julienne Jattiot (Typografisches Blatt), Gudrun Petersdorff (Farbsiebdruck). Die Ausstellung Septima im Literaturhaus Leipzig, Gerichtsweg 28, ist bis zum 17. Januar zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9 bis 17 Uhr, Freitag 9 bis 17 Uhr. Alle Informationen unter: www.leipziger-bibliophilen-abend.de.

(Ekkehard Schulreich)

Sa, 16.11.2024

Die Dauerausstellung im Gleimhaus zu Halberstadt, des ältesten Literaturarchivs Deutschlands, wurde neu gestaltet – in der Schau begegnet man Gleim höchstselbst: am Tisch des "Freundschaftstempels".

Mit Gefühl in Gleims Welt

Das Gleimhaus – Museum der Deutschen Aufklärung in Halberstadt (Domplatz 31, 38820 Halberstadt) eröffnete Ende Oktober eine neue Dauerausstellung. Nach zwei Jahrzehnten wurde die Sammlung zum Dichter, Mäzen und Sammler des 18. Jahrhunderts Johann Ludwig Gleim (1719–1803) neu aufbereitet. Nicht nur flossen neue Forschungserkenntnisse in Auswahl der Exponate und Texte ein, vor allem die Präsentation wurde verändert – ganz bewusst mit vielen Angeboten, um den Zugang für ein breiteres Publikum zu ermöglichen. Man hört einen Herzschlag im Eingangsbereich, der auf die Bedeutung des Herzens, des Gefühls für Gleim verweist. Es gibt eine Animation, die Gleim und die Ära der Aufklärung in drei Minuten unterhaltend einführt. Eine Demonstration mit Pappaufstellern bekannter Personen der Aufklärung wie Immanuel Kant, Mary Wollstonecraft lädt zur Auseinandersetzung mit Personen und Ideen ein, sie umzustellen, sich in sie einzureihen. Es dürfen Objekte in die Hand genommen werden. Texte in Blindenschrift oder Leichter Sprache erweitern den Zugang fürs Publikum. Die Kernstücke des Museums wie der „Freundschaftstempel“, die größte Porträtgemäldesammlung der deutschen Aufklärung, allesamt Weggenossen und Freunde Gleims, oder die durch eine Glaswand zu betrachtenden Privatbibliothek Gleims, mit gut 30.000 Bänden und 10.000 Briefen das erste Literaturarchiv Deutschlands, bleiben nach wie vor das Herz der Schau. Die Teilnehmer des Pirckheimer-Jahrestreffens 2020 in Halberstadt und Quedlinburg können sich lebhaft daran erinnern. Doch auch hier gab es eine Anpassung: Neuerdings sitzt eine Gleim-Figur im Schreiben vertieft am ovalen Tisch im „Freundschaftstempel“: Der Geist Gleims durch den Künstler Norman Lodahl manifestiert, wenn man so will. Mehr Infos zur Sammlung und zum Museum findet man auf der neugestalteten Webseite des Hauses: www.gleimhaus.de.

(Till Schröder)

Fr, 15.11.2024

Briefe Heinrich von Kleists (1777–1811) neu entdeckt.

H. v. Kleist: Rettung im Untergang

Zu einer besonderen Veranstaltung lädt die Staatsbibliothek zu Berlin am 16.11. um 15 Uhr in den Wilhelm-von-Humboldt-Saal ein: „Rettung im Untergang“ – Fünf neue Kleist-Briefe: Lesung und Kommentar zu einem Jahrhundertfund. Ja, Heinrich von Kleists (1777–1811) fünf bislang unbekannte Briefe an den österreichischen Diplomaten Joseph von Buol-Berenberg aus den Jahren 1809 und 1810 stellen einen Jahrhundertfund dar. Die Briefe aus dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum (TLMF) in Innsbruck wurden erstmals im Kleist-Jahrbuch 2024 veröffentlicht. In einer szenischen Lesung werden sie nun vorgeführt, von Expertinnen und Experten eingeordnet. Neben der Geschichte ihrer Entdeckung durch Hermann F. Weiss, Emeritus der University of Michigan wird ein Licht auf ihren zeitgeschichtlichen Kontext, auf materielle und auch grafische Besonderheiten der Briefe, ihre Entzifferung sowie literaturhistorische Bedeutung geworfen:

  • Mareike Beykirch und Jonas Hien vom Deutschen Theater lesen den Text der Briefe.
  • Hermann F. Weiss (University of Michigan) und Roland Sila (Handschriftenabteilung des TLMF) – beide online zugeschaltet – berichten über die Entdeckungsgeschichte und die Archivierung des Buol-Teilnachlasses.
  • Martin Roussel (Universität zu Köln) erläutert die historischen Hintergründe des anti-napoleonischen Widerstands mit einem Blick auf weitere Lebensspuren Kleists.
  • Günter Dunz-Wolff (Hamburg) geht auf diverse Schwierigkeiten bei der Entzifferung der Kleist’schen Handschrift ein.
  • Barbara Gribnitz (Stiftung Kleist-Museum in Frankfurt an der Oder) stellt die Briefe als materielle Objekte und in ihrer Bedeutung für unser Wissen über die Biografie Kleists vor.
  • Christian Moser (Universität Bonn) beleuchtet die Bedeutung der aufgefundenen Briefe aus literaturwissenschaftlicher Sicht.

Die Veranstaltung schließt mit einer Plenumsdiskussion. Es moderiert Anne Fleig von der FU Berlin.  Die Veranstaltung in der Staatsbibliothek Berlin (Unter den Linden 8, 10117 Berlin) findet in Kooperation mit Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft und der Stiftung Kleist-Museum statt.

(Robert Grieger und Ninon Suckow/Pressemitteilung)

Der heutige 15.11.2024 ist bundesweiter Vorlesetag.

Der 15.11.24 ist Bundesvorlesetag

Am heutigen 15.11. ist bundesweiter Vorlesetag in Deutschland unter der Schirmherrschaft von Bundesinnenministerin Nancy Faeser. „Vorlesen bildet die Grundlage für ganz viele Fähigkeiten, die Kinder und Erwachsene im Leben brauchen. Es hilft dabei, selbst leichter Lesen zu lernen, es stärkt das Einfühlungsvermögen, lässt in andere Lebenswelten blicken, regt die Fantasie an oder fördert auch den Umgang mit anderen. Kurzum: Vorlesen legt den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft und ein verständnisvolles Miteinander.“ Das diesjährige Motto lautet: Vorlesen schafft Zukunft.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 14.11.2024

Aus Anlass des 125. Geburtags von Wilhelm Höpfner zeigt das Winckelmann-Museum in Stendal Auszüge aus seinem Werk, darunter auch viel Unpubliziertes.

Winckelmann-Museum Stendal: Wilhelm Höpfners Bilderwelt

Unter Wilhelm Höpfners Bilder (1899–1968) – Skurriles – Phantasievolles – Kinderbücher wird ab dem 16.11.2024 bis 02.03.2025 eine neue Sonderausstellung im Winckelmann-Museum in Stendal (Winckelmannstraße 36–38, 39576 Stendal) gezeigt. In den Jahrzehnten seines Wirkens hinterließ der Magdeburger ein bemerkenswertes Werk, insbesondere Grafik, Aquarelle, Zeichnungen. Der Beginn seines Schaffens in den 1920er Jahren stand im Zeichen der Avantgarde, von Surrealismus und Bauhaus. Er lernte Bruno Taut, Max Liebermann und Käthe Kollwitz kennen, schloss sich der Vereinigung „Die Kugel“ an. „Seine Bilderwelt ist zauberhaft und phantasievoll, durchdrungen von Ironie und hintergründigem Humor, teils grotesk, teils surreal, doch bei aller Heiterkeit niemals weltfremd oder banal.“ Niemals verließen den Künstler Humor und Ideenreichtum. Meisterhaft beherrschte er die grafischen Techniken, entwickelte sie weiter. Das Winckelmann-Museum ist im Besitz des künstlerischen wie dokumentarischen Nachlasses des Künstlers. Anlässlich von dessen 125. Geburtstag zeigt das Museum das Werk Wilhelm Höpfners. Erstmals präsentiert werden auch seine bisher unpublizierten Entwürfe für Kinderbücher. Zur Ausstellung erschien ein Katalog. Das Museum ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Gruppen und Führungen auf Anfrage.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mi, 13.11.2024

Die 'Buchkunst Weimar' lädt am 07. und 08.12.24 ein.

Buchkunst Weimar 2024: 07./08.12.

Die von Gudrun Illert initiierte 9. Biennale Buchkunst Weimar findet am 07. und 08. Dezember 2024 im congress centrum weimarhalle (Unescoplatz 1, 99423 Weimar) der Klassikerstadt statt. Es bieten 46 renommierte Künstlerinnen und Künstler, darunter Andrea Ackermann, Frank Eißner, Katja Zwirnmann oder die Grafikerinnen der Sonnenberg-Presse ihre Arbeiten und Produkte an. Es sind auch John Gerard, Anja Harms, Rita Lass und Pirckheimer-Freund Rainer Ehrt dabei. Die Biennale ist samtags 10 bis 18 und sonntags 10 bis 17 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet 6 Euro, die Zweitageskarte 10 Euro. Kinder/Jugendliche bis 16 Jahre haben freien Eintritt. Auf nach Weimar!

(André Schinkel)

Di, 12.11.2024

"Blutmond über Nordhausen." | © Heidelore Kneffel
André Schinkel: "Mondlabyrinth". Das Buch erschien, umhüllt von einer Radierung Susanne Theumers, im Mitteldeutschen Verlag. Die Künstlerin schuf für den Band eine Serie von zehn Tuschzeichnungen, die im Verbund mit dem Buch beim Autor erhältlich sind.
Licht für das Mondlabyrinth? Caspar David Friedrich: "Blick auf Arkona mit aufgehendem Mond" (1805).

Summend unterwegs im Labyrinth des Lebens. Zum „Mondlabyrinth“

„Gerade das Nicht-Mehr, eben das Noch-Nicht.“ Wer sich auf diesen Einstieg in den neuen Gedichtband von André Schinkel einlässt, wird ihm alsbald verfallen. Möglicherweise nicht gleich beim ersten Lesen. Aber beim Wieder-und-wieder-Lesen jedes Mal ein bisschen mehr. Es ist ein Einstieg wie von den Sternen her. Was geschieht (uns) wann, wo stehen wir im Labyrinth – oder schon mitten in Schinkels erstem Kapitel auf dem versunkenen Kontinent, auf dem Apfel und Szepter regieren – und das „Sriii“ der Mauersegler. Wir spiegeln uns im All wie das All in uns. 

Solch ein Einstieg ... – Schinkels unglaubliche 140 Seiten unfassendes Buch ist in vier Kapitel gegliedert. In jedem von ihnen finden sich Texte von zarter Schönheit und tiefer Berührung, die sich abwechseln mit durchaus auch in poetisches Neuland reichenden Arbeiten. Länder werden durchschritten (und durchlitten), Landschaften aus ihrem Schlaf erweckt. Die „kupfernen Herzen des Mansfelds“ kommen ins Wort. In Saaleck II heißt es beispielsweise: „Über den Bändern der singende Greif: / Das sind die Stimmen der Landschaft, wenn es Nacht wird / An den summenden Kesselrändern des Paradieses.“ Eindrucksvoll, wie sich der Hallenser Dichter in vielen Texten seiner Wahlheimat annähert. Der aus dem einstigen Chemiesmog wieder zu neuem Leben erwachten Stadt werden in diesem Buch zarte Verse gewidmet.

Dabei ist der Dichter offensichtlich selbst verstrickt in wunderbare Begegnungen der Liebe. „Unsere erschöpften Glieder am Abend: / Zentromere im Licht eines anderen Planeten (...) Draußen torkelt die Welt (...) Darüber die unglaubliche Ruhe, das / Zelt und die Schönheit deines Schlafs. Ich / Liege in deinem Duft und bewege mich nicht.“ Das Staunen kommt einen an beim Lesen solcher Verse. Es ist, als böte Schinkel alles auf, um die Schönheit von Augenblicken zu zeigen: was alles möglich ist im Labyrinth unter dem Mond ... Dabei kommen immer wieder auch thüringische Landschaften durchs Wort ins Bild, wie Zeitgeschichte, die bis heute den Atem stocken lässt, etwa in Ein Ginkgo für Clara zur Geschichte der Villa Rosenthal in Jena. Und auf geheimnisvolle Weise reicht diese Geschichte bis in den nächsten Text Am Hang hinein, der endet: „Von den Bergen schlagen die Nachtvorhänge herein.“ Manche Texte bergen so viel Intimes, dass der Rezensent sie gar nicht zu erwähnen wagt. Es bleibt der Entdeckungstour des Lesers und der Leserin vorbehalten, sie zu entdecken und zu entziffern. Versprochen: Sie werden auf ihre Kosten kommen.  

Formal wendet sich André Schinkel in diesem Buch zumeist der Langzeile zu, was die Poesie seiner Wortwellen zu verstärken scheint. Der Anstrengung, sich dem Wellengang hinzugeben, sollte sich der Leser nicht versagen. Daneben tauchen Verse mit so sorgsam gesetzten Reimen auf, dass sie erst beim wiederholten Lesen so recht zur Wirkung kommen. Formen, vielfältig wie das Leben – auch das zeichnet diesen Lyrikband aus, der dennoch unverkennbar immer den Schinkel’schen Duktus beibehält, das Eindringen in die Tiefe des Erlebten durch Tiefe und Schönheit der Sprache. Vielleicht ist dieser Band der naturverbundenste des Dichters in der von ihm vorgesehenen lyrischen Tetralogie (auch wenn Band vier des Werkzyklus noch aussteht). Sicher enthält er einige der innigsten Liebesgedichte, die in jüngster Zeit in Mitteldeutschland zum Druck kamen. Durch dieses Buch sollte man sich Seite für Seite tasten, staunend, wispernd in die Stille der Worte und lauschend, was davon nachklingt, wo immer man ist. 

André Schinkel: Mondlabyrinth. Gedichte. Mit einer Radierung von Susanne Theumer als Cover. Halle: Mitteldeutscher Verlag 2024. 140 Seiten, br., ISBN 978-3-96311-686-5, 20 Euro. Zum Buch erschien eine Serie von zehn unikalen Tuschen Susanne Theumers, die beim Autor erhältlich sind.

(Holger Uske)

Die "Schönsten Bücher 2024" werden heute im Haus des Buches in Leipzig im "Literaturcafé" präsentiert.

„Schönste Bücher 2024“ in Leipzig

Die schönsten deutschen Bücher 2024 werden heute um 18.30 Uhr vorgestellt im Literaturcafé im Haus des Buches (Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig) von Birte Kreft und Nils Kahlefendt. Auch 2024 würdigte die Stiftung Buchkunst das vorbildlich gestaltete Gebrauchsbuch, vergab Ehrungen in drei Wettbewerben. Die jeweils fünf Prämierten in den Kategorien Literatur, Fachbücher, Ratgeber und Sachbücher, Kunst- und Fotobücher sowie Kinder- und Jugendbücher sind vorbildlich in Gestaltung, Konzeption, Verarbeitung. Sie zeigen eine große Bandbreite gestalterischer wie herstellerischer Möglichkeiten, wichtige Trends und Strömungen der deutschen Buchproduktion. Den Preis der Stiftung erhielt Kaj Lehmanns Holy Smoke. Der Eintritt im Literaturcafé ist frei.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mo, 11.11.2024

Auch ‹usus› ist vom 15. bis 17.11. in Frauenfeld dabei.

Buch- und Druckkunstmesse in Frauenfeld (samt Ehrengast)

Gegründet hat sie vor mehr als dreißig Jahren der Autor, Grafiker, Drucker und Verleger Beat Brechbühl, der auch in Frauenfeld (NO-Schweiz) lebt und dort den Waldgut Verlag betrieb: In diesem Jahr findet sie vom 15. bis 17. November im Frauenfelder Eisenwerk (Industriestrasse 23, CH-8500 Frauenfeld) statt. Unter den zahlreichen Ausstellenden, viele Schweizer Künstlerinnen, Künstler und Editionen, finden sich auch eine Reihe deutsche Ausstellerinnen und Aussteller, so etwa Uta Schneider und Ulrike Stoltz von ‹usus›, Buchkünstlerin Annegret Frauenlob, die Mitglied des book art centers Halle (b.a.c.H.) ist, die Dahlemer Verlagsanstalt sowie das Papelier Papieratelier. Der vielfach ausgezeichnete Plakatkünstler und Buchdrucker Dafi Kühne aus der Schweiz ist 2024 Ehrengast der HPM. Die Messe ist 11 bis 18.30 (Sonntag 11 bis 16) Uhr geöffnet.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 10.11.2024

Die Antiquaria findet ab 23.01. in Ludwigsburg statt.

Die 39. Antiquaria in Ludwigsburg findet vom 23. bis 25. Januar statt

Im Januar ist es wieder so weit: Vom 23. bis zum 25.01. findet in der Musikhalle Ludwigsburg (Bahnhofsstraße 19, 71638 Ludwigsburg) die 39. Antiquaria statt. „Entdecken Sie seltene Bücher, einzigartige Autographen, wertvolle Graphiken und Ephemera aus fünf Jahrhunderten.“ Die Messe wartet mit über 50 Ausstellenden aus Deutschland, Österreich, Frankreich und den Niederlanden auf die Bücherhungrigen. Die Antiquariats-Messe ist wie folgt geöffnet: am 23. Januar 15–20, am 24. Januar 11–19 und am 25. Januar 11–17 Uhr. Das Rahmenthema für 2025 ist (gut festhalten bitte!): Rausch und Ekstase. Die Veranstalter dazu: „Damit wird das immerwährende menschliche Streben nach intensiven Erlebnissen und veränderten Bewusstseinszuständen, dem Bedürfnis nach Transzendenz, Sinneserweiterung und Grenzerfahrungen aufgegriffen, das von der Frühzeit bis – ganz aktuell, auch in der gesellschaftlichen Diskussion – in unsere Gegenwart reicht.“ Der Katalog zur 39. Antiquaria ist ab Mitte Dezember online verfügbar auf der Webseite der Veranstalter. Am ersten Tag der Ludwigsburger Messe wird wieder der 30. Antiquaria-Preis für Buchkultur vergeben.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Sa, 09.11.2024

"Kevin in Carmet, CA" (2018). | © Foto: Viktor Hübner

Viktor Hübner bei Freelens: „The Americans I Met“ (Artist Talk)

Die Freelens Galerie in Hamburg (Freelens e. V., Alter Steinweg 15, 20459 Hamburg) lädt am 21. November um 19 Uhr zur Buchpräsentation und zum Artist Talk mit dem Fotografen Viktor Hübner ein. Im Nachklang der Präsidentschaftswahlen in den USA zeigt Freelens-Mitglied Hübner im Rahmen eines Screenings und Artist Talks sein Buch The Americans I Met. Zur Amtseinführung Donald Trumps bereiste er zwischen 2017 und 2019 per Anhalter 41 Bundesstaaten und legte dabei über 26.000 Kilometer zurück. Ohne feste Route und nur mit Kamera, Tonaufnahmegerät und wenigen Vorräten ausgestattet, reiste er durch Städte und ländliche Gebiete und vertraute dabei ausschließlich auf die Gastfreundschaft fremder Menschen. Er schuf damit ein Zeitdokument, das nun wiederum ins (man möchte es irgendwie hoffen) Künftige weist. Turbulent dürfte es auf jeden Fall werden ... Das Buch zur Reise erschien 2022 bei André Frère Éditions. Herzliche Einladung!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 08.11.2024

Mit den "Berliner Verlagspreisen 2024" wurden am 03. November 2024 Voland & Quist (Hauptpreis), der Transit Verlag und Reprodukt geehrt. Drei weitere Verlage erhielten Anerkennungen. Joe Chialo und Franziska Giffey würdigten die geehrten Verlage.

Berliner Verlagspreise: Transit, Voland & Quist und Reprodukt

Die Berliner Senatsverwaltung für Kultur hat die Berliner Verlagspreise in zwei Kategorien verliehen. Der Große Berliner Verlagspreis geht an den in der Hauptstadt und in Dresden ansässigen Verlag Voland & Quist. Die Hauptehrung ist mit einem Betrag von 26.000 Euro dotiert. Die zwei mit jeweils 15.000 dotierten Berliner Verlagspreise gingen an Reprodukt und den Transit Verlag. Ebenfalls nominiert waren der JaJa Verlag, mikrotext und Orlanda, die drei Häuser erhielten jeweils eine Anerkennung in Höhe von 4.000 Euro. Die Verleihung der Preise sowie der Anerkennungen fand am letzten Sonntag, den 03. November 2024, im Deutschen Theater statt. „Meinungsvielfalt ist das Lebenselixier der Demokratie. Sie benötigt Strukturen, in denen sich Perspektiven entwickeln können und in denen ein freier Diskurs möglich ist. Dafür engagieren sich Menschen, die kreativ wie entschlossen ihre Unabhängigkeit nutzen, um neue Sichtweisen öffentlich zu machen“, so Joe Chialo, Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. „Das literarische Leben Berlins und die Berliner Verlagslandschaft stehen für einen großen Facettenreichtum. 2.000 Unternehmen, 10.000 Neuerscheinungen, und damit verbunden rund 8.500 Arbeitsplätze sind ein wichtiger Bestandteil unserer Kreativwirtschaft. Mit dem Berliner Verlagspreis wollen wir diese Bedeutung und Vielfalt sichtbar machen und die große Leistung der kleineren, unabhängigen Verlage würdigen, die oftmals Bücher unter einem hohen wirtschaftlichen Risiko herausbringen und sich leidenschaftlich für Literatur einsetzen“, ergänzt Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe. Ein bekanntes Imprint des Hauptpreisträgers ist die edition Azur, in ihr erscheinen wie bei Voland & Quist selbst bedeutende Beiträge zur Gegenwartsliteratur. Auch Transit fällt durch ein feines Verlagsprogramm auf, Reprodukt ist eine der ersten Adressen im Verlegen von Comics.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 07.11.2024

"Eine Bibliothek brennt": am 23.01.2025 im Kino. Die Berliner Pirckheimer laden zusammen mit dem BBA und den Freunden der Staatsbibliothek von 18 bis 20 Uhr ins Kino "Casablanca" nach Berlin-Adlershof ein.

Die Bibliothek brennt – 20 Jahre nach der Tragödie in Weimar

Viele Menschen aus Weimar wissen noch heute, wo sie am Abend des 02. September 2004 waren, als die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Flammen stand. Mehr 50.000 Bücher sind damals verbrannt, mehr als doppelt so viele wurden beschädigt. Der Tag ist tief im kollektiven Gedächtnis der Stadt Weimar verankert. Noch während des Brandes retteten Weimarer Bürgerinnen und Bürger mit einer Menschenkette tausende Bücher aus dem brennenden Haus. Die Spendenbereitschaft danach war einzigartig. 22.000 Menschen, Unternehmen und Institutionen beteiligten sich bisher neben Bund und Land an der Hilfsaktion. Die Berliner Pirckheimer laden ihre Mitglieder, die Mitglieder des Berliner Bibliophilen-Abends und die Freunde der Staatsbibliothek herzlich in das Kino Casablanca (in der Friedensstraße 12, 12489 Berlin-Adlershof) zur Präsentation der MDR-Dokumentation Die Bibliothek brennt – 20 Jahre nach der Tragödie in Weimar ein (geschlossene Veranstaltung am 23.01.2025, 18 bis 20 Uhr). Wir wollen mal einen etwas anderen Kinoabend erleben, bei dem eventuell auch das eine oder andere Extra gezeigt wird, die Planung dazu ist noch im Gange. Der MDR-Film von Autorin Ute Gebhardt erinnert an die verheerende Brandnacht und zeigt, wie die Bibliothek wieder wie Phönix aus der Asche stieg ... Zu hören sind die Erlebnisse von Feuerwehrleuten, dem Polizeieinsatzleiter, dem ehemaligen Bibliotheksdirektor, dem damaligen Präsidenten der Klassikstiftung, den Nachfahren des Hauses Sachsen-Weimar-Eisenach sowie von Helferinnen und Helfern, Spenderinnen und Spendern. Es geht auch um Projekte, mit denen sich die Bibliothek für die Zukunft aufstellt: In der Restaurierungswerkstatt wird zum Beispiel gezeigt, welche neuen Methoden zur Rettung brandgeschädigten Schriftguts entwickelt wurden.

(Robert Grieger)

Mi, 06.11.2024

Yvonne Kuschel: Zeichnung zu "Idyll" (Detail). Der 33. Druck der Solomon-Presse – "Fundervoll" – geht am 07. November als Schenkung ans Stadtarchiv Halle.

„Fundervoll“ – Ausstellung und Lesung im Stadtarchiv zu Halle

Eine herzliche Einladung ins Stadtarchiv von Halle (Saale) sprechen Autorin Simone Trieder und Halles Beigeordnete für Kultur und Sport, Dr. Judith Marquardt, sowie der Stadtarchivar des Saalemetropölchens, Ralf Jacob, für den 07. November 2024 aus. Die Veranstaltung im Stadtarchiv (Rathausstraße 1, 06108 Halle an der Saale) findet aus dem Anlass der Schenkung der Kassette Fundervoll mit Texten der Autorin sowie originaler Kunst auf handgeschöpften Papieren, Handsatz und Originalzeichnungen von Karl-Georg Hirsch, Annette Krisper-Bešlić, Yvonne Kuschel und Solomon Wija an die Stadt Halle statt. Es handelt sich bei Fundervoll um den 33. Druck der Leipziger Solomon-Presse – während der Feierstunde wird sie, flankiert von einer Ausstellung der Blätter und der Lesung Simone Trieders aus den Texten der Veröffentlichung, von Bettina Wija-Stein vorgestellt. Das hallesche Stadtarchiv sammelt seit vielen Jahren auch die Erzeugnisse der in Halle lebenden Künstlerinnen und Künstler, Autorinnen und Autoren und kann auf eine rege Ausstellungstätigkeit verweisen. Simone Trieders reguläre Bücher erscheinen im Mitteldeutschen Verlag. In diesem Herbst legte sie den Roman Gastrow oder die Poesie der Technik vor. 2005 war sie Stadtschreiberin in der Saalestadt. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 05.11.2024

Werkschau zu Noah Davis (1983–2015) im Minsk in Potsdam. Danach ist die Ausstellung im Barbican in London und im Hammer Museum in L. A. zu sehen.

Das Minsk: Noah Davis in Potsdam

Das Minsk Kunsthaus in Potsdam (Max-Planck-Straße 17, in 14473 Potsdam) zeigt seit dem 07. September 2024 bis zum 05. Januar 2025 die bisher größte internationale institutionelle Werkschau des Künstlers Noah Davis (1983–2015). Mit rund 60 Werken aus dem gesamten Œuvre bietet die große Wanderausstellung einen umfassenden Überblick über Davis’ außergewöhnliches Schaffen. Es ist die erste internationale institutionelle Retrospektive des Künstlers; nach dem Auftakt im Minsk wird sie im Barbican in London und im Hammer Museum in Los Angeles zu sehen sein. Die chronologisch angelegte Retrospektive zeigt Davis’ unermüdliche Kreativität und Neugier – von der ersten Ausstellung im Jahr 2007 bis zu seinem frühen Tod im Jahr 2015. Sie präsentiert bisher noch nicht ausgestellte Gemälde, Arbeiten auf Papier und Skulpturen aus den acht Jahren seines künstlerischen Schaffens. Besonderes Augenmerk richtet die Schau auf die kunsthistorischen und konzeptionellen Ansätze in seinem Werk und verdeutlicht, dass Kunstgeschichte, Bildsprache, Humor, vor allem aber die Menschen stets im Mittelpunkt seiner Praxis standen. Die Ausstellung wurde vom Barbican und Das Minsk initiiert. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit dem Estate of Noah Davis und der David Zwirner Gallery organisiert. Es kuratierte Paola Malavassi.

(Robert Grieger/Pressemitteilung)

Mo, 04.11.2024

07.11.24: Petra Schuppenhauer (in der Abbildung ein Holzschnitt von ihr) und Jakob Hinrichs werden – in der HGB in Leipzig mit dem Hans-Meid-Preis geehrt.

Verleihung Hans-Meid-Preis 2024

Die Verleihung der Hans-Meid-Preise findet in diesem Jahr in der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig (Festsaal, Wächterstraße 11, 04107 Leipzig) statt. Die Ehrungen werden am 07.11.2024 um 18 Uhr an die Ausgezeichneten übergeben. Die Hans Meid Stiftung zeichnet 2024 im Hauptpreis zu je gleichen Teilen eine der wohl gegenwärtig bedeutendsten Holzschneiderinnen Petra Schuppenhauer und den für seine farbreichen Graphic Novels zu Schnitzler, Borchert und Fallada bekannt gewordenen Illustrator Jakob Hinrichs aus. Beide Ehrungen sind mit je einem Preisgeld von 10.000 Euro ausgestattet. Die Laudationes für die Geehrten halten Susanne Theumer und Henning Wagenbreth. „Vorstand und Kuratorium der Hans Meid Stiftung freuen sich, mit Petra Schuppenhauer und Jakob Hinrichs zwei ganz unterschiedliche Illustratoren auszeichnen zu können und damit die Bandbreite aktueller Illustrationskunst mit zwei außergewöhnlichen illustratorischen Leistungen vor Augen zu führen.“ Außerdem werden an dem Abend die vier Förderpreisträger der Stiftung geehrt, die im Rahmen eines Hochschulwettbewerbs ermittelt wurden. Es handelt sich dabei um Julia Carl, Anton Ohlow, Julia Gräber, Wadim Petunin. Ihre Werke werden jeweils mit einem Preisgeld von 2.500 Euro bedacht und als Meid-Edition in diversen Verlagen aufgelegt. 

(André Schinkel)

So, 03.11.2024

Berlin: "The Very First Edition (Sammlung Marzona)".

In Berlin: „The Very First Edition“

Etwas ganz Besonderes gibt es in der Neuen Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin (Potsdamer Straße 50, 10785 Berlin) seit dem 27. Oktober und bis zum 26. Januar 2025 zu sehen: Unter dem Titel The Very First Edition werden 80 erste originalgrafische Bücher von Künstlerinnen und Künstlern aus der illustren Sammlung von Egidio Marzona gezeigt. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ehrt mit dieser Ausstellung auf Initiative der Neuen Nationalgalerie den Sammler und Mäzen zum 80. Geburtstag. Das Projekt aus seiner Sammlung wird in der Form zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert: allererste Bücher aus den 1960er und 1970er Jahren, die den großen künstlerischen Umbruch, der mit dieser Ära verbunden ist, dokumentieren. Darüber hinaus wird auch eine thematische Auswahl von weiteren Kunstwerken aus der Sammlung Marzona zu sehen sein. Die Schau wird kuratiert von Monika Branicka und Michael Lailach (Kunstbibliothek Berlin), die kuratorische Assistenz liegt bei Ricarda Bergmann (Neue Nationalgalerie). Zu sehen ist die Ausstellung von 10 bis 18 (Donnerstag 10 bis 20) Uhr, Montag ist geschlossen. Der Eintritt beträgt 14 (ermäßigt 7) Euro. Alle Infos dazu finden sich unter dem Link der Neuen Nationalgalerie.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Sa, 02.11.2024

"KmB#22" – am 22.11.24 ist Susanne Padberg in Köln.

KmB#22: Susanne Padberg in Köln

Sie ist gebürtige Kölnerin, wo sie auch 1994 (bzw. in Tübingen) bereits ihre heute hochrenommierte Galerie Druck & Buch, die seit 2013 in Wien ansässig ist, erdachte: Susanne Padberg, die am 22. November 2024 in der Metropole am Rhein erwartet wird. Dort wird sie um 19.30 Uhr von den Freunden der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln e. V. in der KmB-Gesprächsreihe erwartet; der Vorstand des Vereins lädt alle Interessentinnen und Interessenten herzlich ein – der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Es ist die 22. Ausgabe der Reihe Kunst mit Büchern. Susanne Padberg studierte Kunstgeschichte und Literatur in Tübingen und der österreichischen Kapitale – ihre Galerie, die auf internationale Buchkunst spezialisiert ist, ist zu einem wichtigen Treffpunkt von Sammlern und anderweitigen Freundinnen und Freunden der zeitgenössischen Buchkunst und Bibliophilie geworden. Sie war und ist seit jeher weltweit unterwegs: Ihre Arbeit fand unter anderem Widerhall in Frankfurt am Main, Seoul, Berlin, Madrid, Hamburg und eben auch ihrer Heimatstadt, in die Susanne Padberg am 22.11. zurückkehrt: zu erleben im Lesesaal der KMB/Museum Ludwig, Heinrich-Böll-Platz/Bischofsgartenstraße 1 (Eingang: Filmforum). Feine Reihe, tolle Gästin: Hin!

(André Schinkel)