Pirckheimer-Blog

Sa, 29.06.2024

Radierverein: Dominik Bais sowie Hannes Heinrich, Angelika Huber, Florian Huth, Paula Knaps Loos und Alix Stadtbäumer stellen ab 05.07. in München aus.

München: „[un]finished business“

Der Verein für Original-Radierung München e. V. (Ludwigstraße 7, 80539 München) lädt zur Vernissage am 05. Juli um 19 Uhr ein. In [un]finished business liegt der Fokus insbesondere auf dem Prozess des Druckens. Dabei stehen nicht nur das Endprodukt, sondern vielmehr die Verfahren des Druckens, wie auch die Druckformen und der Verweis auf diese, im Mittelpunkt. Es werden Werke der Künstlerinnen und Künstler Dominik Bais, Hannes Heinrich, Angelika Huber, Florian Huth, Paula Knaps Loos und Alix Stadtbäumer gezeigt. Kuratiert wurde die Schau von den Vereins-Mitstreitern Aron Herdrich und Marco Stanke. Sie ist bis zum 26.07. Mittwoch bis Freitag 15–19 Uhr, am 06.07. von 11–14 Uhr, in den Räumen des Radiervereins zu sehen. Alle weiteren Infos hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 28.06.2024

Harald Kretzschmar ist gestorben. | © CC BY-SA 3.0

Trauer um Harald Kretzschmar

Traurige Nachrichten aus Brandenburg: der weithin bekannte Karikaturist Harald Kretzschmar (1931–2024) ist gestern (27.06.), wie Künstlerkollege und Pirckheimer-Freund Rainer Ehrt mitteilt, in seinem Haus in Kleinmachnow gestorben. Kretzschmar, der auch als Grafiker und Feuilleton-Autor bis ins hohe Alter aktiv war, ist vor allem als Porträtkarikaturist bekannt geworden; er zählte zu den bekanntesten Karikaturisten der DDR. Nach dem Abitur in Dresden studierte der gebürtige Berliner 1950 bis 1955 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig. Seitdem arbeitete er freischaffend. 1955 kam er zum Eulenspiegel wo er bis 1991 zum festen Zeichnerstamm gehörte. Dort betrieb er unter anderem die Kolumne für Porträtkarikatur auf der seit dem Jahr 1958 bestehenden Kulturseite. Auch übte sich Kretzschmar im Verfassen von Porträt-Essays, von Glossen und Kunstkritiken; später kam eine Reihe von Buchveröffentlichungen zu seinem Werk dazu. Im Verband Bildender Künstler der DDR organisierte er als erster Vorsitzender der Zentralen Sektionsleitung Karikatur bedeutende Ausstellungen und das als nationale Karikaturensammlung der DDR gedachte, weithin renommierte Satiricum Greiz. Neben den Presse-Veröffentlichungen trat Grafik und Acrylbildern hervor. Zu diversen Gelegenheiten war Harald Kretzschmar zudem ein überaus gefragter Schnellporträtist. Auch seiner Wahlheimat seit 1956, Kleinmachnow, setzte er mit dem Porträt-Buch Paradies der Begegnungen (2008). Eine Würdigung Harald Kretzschmars als Künstler und Mensch wird sich in der nächsten, der Herbst-Ausgabe der Marginalien finden. 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 27.06.2024

Die "Bücherkinder" lasen am 17. Juni 2024 in Berlin.

Ansprache zur Lesung in Berlin

Geleitwort zur Veranstaltung der Brandenburger Bücherkinder in Berlin am 17. Juni 2024

Es gibt in vielen von uns das Bedürfnis, die Unruhe, die uns bewegt, zu artikulieren. Diese Unruhe ist mächtiger als die Versuchung, diese nicht zur Kenntnis zu nehmen. So ähnlich ist es zu lesen bei Christa Wolf in Lesen und Schreiben. Darum auch bei uns, den Bücherkindern Brandenburg, der Versuch, sich durch Produktivität mittels kultureller Arbeit mit Kindern dieser Unruhe zu stellen. So dürfen Sie auch unser Motto verstehen, wenn wir darin Bertolt Brecht zitieren: „Unser Heute geht gespeist durch das Gestern in das Morgen.“

Eine Unruhe hat mich als Pädagogen schon immer begleitet und inspiriert. Dabei waren Bücher und Kunstwerke wichtige Lebensmittel und Begleiter, um die Welt zu verstehen und vielleicht ein wenig zu ändern. Kann man das? 1989/1990 entstand so auch die Jugendkunstschule Galerie Sonnensegel mit Hilfe von 150 Künstlern aus Ost und West. Und ab 2009 gab es dann in meinem Unruhestand eben diese Arbeit mit den Bücherkindern an der Evangelischen Grundschule am Dom mit bisher weit über 100 Kindern und Jugendlichen. Einige haben wir heute hier.

Auch hier der Impuls aus der Literatur – wenn Christa Wolf schreibt: „Man kann nichts wünschen, wovon man nichts weiß.“ Ein weiterer Gedanke: Das Maximierungsdenken im Westen der Welt, bei uns in der Bundesrepublik, hat uns in eine Krise geführt, aus der wir uns zu befreien versuchen. Stephane Hessels Engagiert euch! gab hier Impulse wie auch Volker Braun: „es müsse der SINN maximiert werden.“ Mit unserer Arbeit rufen wir auf zu einem friedlichen Aufstand gegen Massen-Kommunikations-Mittel, die der Jugend keine Perspektive bietet und nur den Massenkonsum, Verachtung von Kultur und Bildung, Flüchtigkeit, Geschichtsvergessenheit und Ego-Trips zeitigt. 

All das gefährdet unsere Demokratie, so dass der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier uns alle ermahnt. Wir sollten uns fragen, warum all das sowenig bemerkt wird. Heute geben wir Ihnen einen kleinen Einblick in ein Modell, mit dem wir auch der Kognitionswissenschaft in Los Angeles, Stavanger, Ljubljana und Jena in Teilen folgen. Gern möchten wir Dank sagen, dass dies in Zeiten der Demokratiegefährdung von den Einladenden und Freunden gewertschätzt und gefördert wird.

Ich sage Dank an den Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Dr. Dietmar Woidke, an die Leiterin der Landesvertretung Brandenburg, Dr. Friederike Haase, mit ihrem Team, und ich habe zu danken der Pirckheimer-Gesellschaft, die uns so viele Jahre als Träger begleitet und fördert. Großen Dank der Christa Wolf Gesellschaft, deren Gründungsmitglied ich bin und die auch seit Jahren an unserer Seite ist, wie zudem der Anna-Seghers-Gesellschaft, die bei unserem Friedensbuch uns sehr geholfen und die Texte der Kinder im Argonautenschiff 2024 veröffentlicht hat. 

Wir danken dem Bildungsministerium für die Förderung mit Lotto-Mitteln und dem LJR Brandenburg für die Teilförderung unserer Arbeit. Großen Dank der Evangelischen Schule am Dom zu Brandenburg (Havel); und Dank auch an Wolfgang Hempel von der Wilhelm-Fraenger-Gesellschaft, die uns den Liedermacher, die Musik mit Andreas Frye, für heute gesponsort hat. 

(Armin Schubert)

Mi, 26.06.2024

Ruinen in Aspendos – das ideale Biotop des Hardun. Die antike Stadt ist berühmt für ihr Amphitheater.

Nachricht aus Side II: Der Hardun

Das Kopfnicken, der Schwanzschlag des Hardun in der größten Hitze am Aufweg zur Akropolis zeigt den Schwierigkeitsgrad der Schritte in das Innere der wüstgefallenen Stadt für mich an. In ihrem Bauch wird gegraben, seit die Kunde von ihr vor hundert Jahren wieder den verwilderten Hecken und Lauben unter den Strauchgefachen entstieg. Ich muß aufgestiegen sein zu den Mauern und Zisternen, bevor die Mittagshitze mich trifft. Und einen Weg suchen, unbeschadet wieder abzusteigen, bevor der Vogelgesang in den Dämmern über den nördlich sich erhebenden Bergen verlischt. Aber ich will mit der Kunde in die Ebene kehren, daß ich dort war, wo einst Tausende lebten und heute der Hardun das Terrain mit seinem Kopfnicken und Schwanzschlagen beherrscht.

(André Schinkel/nach der Rückkehr aus Aspendos)

Di, 25.06.2024

Die 25 "Schönsten Deutschen Bücher" 2024 wurden am 17. Juni von der Stiftung Buchkunst verkündet.

„Schönste Deutsche Bücher“ 2024

Die 25 bestgestalteten Bücher hat die 14-köpfige Jury der Stiftung Buchkunst für 2024 eben gekürt und und diese am 17. Juni im Rahmen der Release Night im Bücherbogen am Savignyplatz bekanntgegeben. Aus 600 Einreichungen wurden die Schönsten Deutschen Bücher ausgewählt. Es wurden in den Kategorien Allgemeine Literatur; Wissenschaftliche Bücher; Fachbücher, Lehrbücher; Ratgeber, Sachbücher sowie in den Rubriken Kunstbücher, Fotobücher, Ausstellungskataloge und Kinderbücher, Jugendbücher je fünf Publikationen prämiert. Die ausgezeichneten Buchprojekte wurden vor Ort enthüllt, ausgestellt und gefeiert. Die Prämierten, aus denen am 06. September noch ein Hauptpreisträger ausgewählt wird, sind auf der Webseite der Stiftung vollständig aufgeführt. Auch ein Nachwuchspreis wird vergeben. Und die beste Nachricht daran: Das schöne Buch, es lebt!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mo, 24.06.2024

Weiteres Gedenken an Erich Mühsam: Fachtagung in Oranienburg und Gedenkwoche in Berlin-Neukölln.

Weiteres Gedenken an Mühsam

Anlässlich der neunzigsten Wiederkehr der Ermordung Erich Mühsams (1878–1934) durch die Nationalsozialisten (der Blog berichtete) gibt es weitere Gedenkveranstaltungen zu vermelden – so richtet der Kulturverein Alte Mosterei Eden e. V., Struveweg 505, 16515 Oranienburg, vom 04. bis 07. Juli eine Fachtagung aus, begleitet von einer Ausstellung (bis 27.07.), einer Gedenkdemonstration (06.07., 15 Uhr), einem Lese-Konzert mit Isabel Neuenfeldt (06.07., 20 Uhr) sowie einer Vielzahl Vorträge und Exkursionen. Auch die Initiative Hufeisern gegen Rechts e. V. in der Hufeisensiedlung Berlin-Neukölln begeht eine Mühsam-Gedenkwoche (07. bis 13.07.) im weiteren Umkreis von Mühsams ehemaliger Wohnung in der Durchläuchtingstraße samt Rundgang, Blumennieder- und Stolperstein-Verlegung sowie Abschluss-Kundgebung mit ehemaligen Mitgliedern von Ton Steine Scherben am 13. Juli. Das vollständige Programm der Berliner Gedenkwoche unter diesem Link.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 23.06.2024

Büchergilde Gestalterpreis geht 2024 nach Halle.

Büchergilde Gestalterpreis 2024

Großer Bahnhof zum Jubiläum: Die Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag des Bestehens der Büchergilde Gutenberg, die mit einem Strauß Ausstellungen, Präsentationen, Veranstaltungen in Leipzig (und Frankfurt) begleitet hat, haben nun eine wunderbare und berührende Einbeziehung der Schwesterstadt Halle an der Saale, namentlich ihrer Kunsthochschule, der ehrwürdigen Burg Giebichenstein, gefunden. Ja, denn der Büchergilde Gestalterpreis 2024 geht an 26 Studierende der Illustrationsklasse von Georg Barber aka ATAK eben jener Akademie. Die von der Büchergilde gestellte Aufgabe war die Neubebilderung von Mrs. Dalloway (1925), des modernen Klassikers von Virginia Woolf (1882–1941) – ihres vierten und zweiten experimentellen Romans, der neue Wege der Fiktion auslotete und 2015 zu den drei bedeutendsten britischen Romanen überhaupt (Platz zwei im Übrigen: Woolfs Die Fahrt zum Leuchtturm) gewählt wurde. Angezeigt war zugleich die Verwendung von KI – aber letztlich mutierte die Vor-/Maßgabe, wie es Andreas Platthaus von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in seinem euphorischen Begleittext zur Erstpräsentation des Resultats treffend umriss, Kollektiven Intelligenz (was, mit Verlaub, in Bezug auf die Kunst und das Resultat soviel lichtvoller klingt in dieser trübtassigen Epoche) und schaffte das nun vorliegende Werk, das in wunderschöner, knapp 330 Seiten fassender regulärer wie Vorzugsausgabe bei der Gilde in Deutsch und Englisch erwerbbar ist (Link zum Buch anbei, dort sind auch alle Beteiligten und Geehrten namentlich genannt). Jede Künstlerin, jeder Künstler der Illustrationsklasse der Burg ist mit mindestens zwei Arbeiten in den Ausgaben, die sich farblich unterscheiden, vertreten. Das Buch ist bei der Büchergilde für 32 Euro zu haben. Gratulation an alle Geehrten der ATAK-Klasse!

(André Schinkel)

Sa, 22.06.2024

Unteres Schloss Greiz: Uwe Klos stellt ab 23.06. aus.

Uwe Klos: „Himmelsgegenden etc.“

Zur neuen Ausstellung Himmelsgegenden etc. mit einer umfänglichen Präsentation Arbeiten des Cossengrüner Künstlers und Pirckheimer-Freunds Uwe Klos lädt das Untere Schloss in Greiz (Burgplatz 12, 07973 Greiz) ab dem 23. Juni bis zum 11. August 2024 ins Museum eben jenes ein. Ausgestellt werden in der Retrospektive botanische Fotogramme aus dem Zyklus Naturformen, Radierungen, Künstlerbücher (darunter der jüngste Band: Alant, Mahonie, Zaunrübe, von dem der Blog der Gesellschaft bereits berichtete und der, wie es Klos unnachahmlich freut, „jüngst in die ewigen Büchergründe der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig eingegangen ist“; ferner eine Übersicht von Klosens Beteiligung an der Berliner originalgrafischen Literatur- und Kunstzeitschrift Herzattacke, die seit 1988 bei Edition Maldoror erscheint, Malerei, großformatige Monotypien.

Die Linernotes Vom Staunen in der Kunst dazu lesen sich ganz wunderbar: „Waren die letzten Universalgelehrten Johann Wolfgang von Goethe und Alexander von Humboldt? Ist der sogenannte Jenaer Kreis des ausgehenden 18. Jahrhunderts, deren Vertreter Poesie, Philosophie und Naturwissenschaften genial miteinander verbanden, vergessen? In diesen Jahren war Jena das geistige Zentrum Deutschlands – gemeinsam entdeckten Goethe, Schiller, Fichte, die Brüder Schlegel und Humboldt die Welt, interpretierten sie neu, prägten uns somit bis heute. Obwohl diese Lehren und Erkenntnisse vielen Menschen nicht im Einzelnen abrufbar sind, bilden sie oft einen wichtigen, aber unbewussten Bestandteil, unseres kollektiven, kulturellen Gedächtnisses.“

Und weiter geht getreu des Credos Die Welt entdecken – das ICH entdecken für die Schau: „Die neue Sonderausstellung des Künstlers Uwe Klos in den Räumlichkeiten des Museums im Unteren Schloss lädt zu Entdeckungen ein, die eine empfindsame Inspiration durch das Sehen in uns auslösen kann. Die gewaltige Kraft und sanfte Sensibilität seiner Kunstwerke ist durch die virtuose Nutzung verschiedener Techniken sowie künstlerischer Ausdrucksformen zu erklären. Dadurch wird eine dramaturgische Bandbreite vermittelt, der sich kein Betrachter entziehen kann.“

Nicht nur der Beititel Malerei – Grafik – Fotogramme vermittelt eine Vorstellung von der Vielfalt des Dargebotenen, sie ist auch in der Tempus-Facettierung abzulesen: „Die Ausstellung ist gleichsam als ein Spaziergang durch das Werk verschiedener Schaffensperioden des Künstlers angelegt. Den Auftakt bilden Werke hoch aktueller Ölmalerei, die durch eine großflächig angelegte Farbigkeit bestechen und eine provokative Konfrontation mit dem ICH (sic!) regelrecht provoziert. Versteckte Symbole könnten die Gemälde entschlüsseln, aber die Bildgewaltigkeit von Farbe und Form lässt den Betrachter in einen Kosmos eintauchen und bestenfalls eine Resonanz zum ICH erleben."

Das grafische Werk umfasst Monotypien, fotochemische Malereien, diverse Radierungen sowie die wunderbaren Künstlerbücher von Uwe Klos. Letztere begeistern durch die komplementäre Verbindung von Typografie mit der Thematik der Texte und den angewandten künstlerischen Techniken des Schaffensprozesses. Im Jahrhundert um Goethe wurde eine visuelle Ästhetik zur Bildgeschichte der Botanik entwickelt, die sich ausschließlich grafischer Vervielfältigungsverfahren bedienen konnte. Erst die Erfindung der Fotografie befreite pragmatische Abbildungsverfahren von der Kunst und eröffnete nochmal völlig neue künstlerische Möglichkeiten: Gestalten mit Licht.

Weiter heißt es in der Einladung: „Fotogramme ermöglichen eine Abstraktion, weil sie eigentlich Schattenbilder sind und im Spiel von Aufnahmematerial und Licht entstehen. Diese Fotogramme bilden einen großen Bestandteil im Œuvre des Künstlers Uwe Klos. Sie sind eine künstlerische Neuentdeckung der Natur mit historischen Bildverfahren, die zur höchsten Blüte gebracht wurden. Der Betrachter erlebt das Sehen der täglichen Umgebung völlig neu, weil der schöpferische Akt einer Bildkomposition naturgegebene Details in den Mittelpunkt (...) stellt. Die historische und fast vergessene Technik der Fotogramme erscheint so unfassbar passend, weil sie durch ein unbewusstes kulturgeschichtliches Erleben die Anfänge der Fotografie vermittelt, das künstlerische Potential der historischen Fotografie nutzt und dadurch völlig neue Perspektiven eröffnet.“

Und schließlich: „Das besondere Erlebnis dieser Ausstellung ist die Verbindung von Poesie und Bildender Kunst, ganz im Sinne der Universalgelehrten – viel Freude bei der Entdeckung der Welt in den Himmelsgegenden des Museums im Unteren Schloss.“ Uwe Klos, der 1959 in Gera geboren wurde, stellte vielfach in Deutschland, Litauen, in Portugal, Slowenien, Tschechien und in den USA aus. Seine bibliophilen Werke werden u. a. in Leipzig und Weimar gesammelt. Die Ausstellung im Greizer Schloss ist im genannten Zeitraum jeweils dienstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr zu sehn.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 21.06.2024

Erinnerung an Erich Mühsam: „Ich hab’s mein Lebtag nicht gelernt, mich fremden Zwang zu fügen ...“

Der Kulturhistorische Verein Friedrichshagen e. V. erinnert an Erich Mühsam (1878–1934), der am 10. Juli vor neunzig Jahren ermordet wurde – am 27. Juni 2024, um 19 Uhr, im Antiquariat Brandel (Scharnweberstraße 59, 12687 Berlin-Friedrichshagen). „Sich fügen heißt lügen!“ – der Autor, Lyriker und Anarchist Erich Mühsam nahm kein Blatt vor den Mund und fügte sich keiner Autorität. Vor 90 Jahren wurde der Unbeugsame von den Nazis ermordet. Der Autor, Anarchist und Antimilitarist Erich Mühsam lebte 1902 fast ein Jahr lang in Friedrichshagen in einem kleinen Raum neben der Waschküche im Hof des Hauses Ahornallee 24 und arbeitete als Redakteur der anarchistischen Zeitung Der arme Teufel, die er im Vorort zusammen mit dem Journalisten Albert Weidner produzierte. Erich Mühsam traf sich hier auch mit Bruno Wille und Wilhelm Bölsche, die einst den sogenannten Friedrichshagener Dichterkreis gegründet hatten und noch immer hier wohnten – ebenso der Illustrator Fidus. Erich Mühsams höchst aktuelle Texte und seine Gedichte sind heute zwar verfügbar, aber keinem großen Kreis präsent. Dass er nicht ganz vergessen ist, haben wir Enthusiasten zu verdanken, die seine Tagebücher ins Internet gestellt haben oder seine Gedichte vertonen und vortragen wie zum Beispiel Isabel Neuenfeldt. Die Sängerin, Schauspielerin und Gesangslehrerin wurde vor zwanzig Jahren bei Veranstaltungen auf Mühsam aufmerksam und fing Feuer. Um etwas gegen das Vergessen in unserer spannungsgeladenen Zeit zu tun und aus Anlass des 90. Todestages von Erich Mühsam lädt der Kulturhistorische Verein Friedrichshagen e. V. am 27. Juni zu einer musikalischen Lesung ein, mit dabei ist Isabel Neuenfeldt und ihr Akkordeon. Um Anmeldung wird gebeten: (030) 6 41 11 60, oder per Mail: post@brandel-antiquariat.de.

(Ninon Suckow)

Do, 20.06.2024

„Die Katze des Rabbiners“ – Sfar-Schau im Stadtmuseum Erlangen

Die Katze des Rabbiners. Joann Sfar – Zeichnen und Leben, die neue Ausstellung des Comic-Stars im Stadtmuseum Erlangen ist seit dem 30. Mai und noch bis zum 01. September zu sehen. Ja, in seiner französischen Heimat ist Joann Sfar ein wahrer Star. In seinen Erzählungen tummeln sich Vampire und Seeräuber, der kleine Prinz und der mystische Golem, der Maler Marc Chagall und der Sänger Serge Gainsbourg. Mit markantem Strich entführt Sfar seine Leserinnen und Leser in die jüdische Kultur Frankreichs, Osteuropas und Algeriens – so auch in seinem bekanntesten Werk, der Comic-Reihe Die Katze des Rabbiners, die im Mittelpunkt dieser Ausstellung steht. In der Zeichnung hat Sfar eine Art gefunden, die Welt zu entschlüssen und ein einzigartiges Universum zu schaffen. Als unermüdlicher Arbeiter hat er seine Kunst zu einer „Wissenschaft des Menschen“ gemacht. Themen wie Freundschaft, Kindheit, Sexualität und Stigmatisierung verwebt er mit seiner eigenen jüdischen Identität, die er mehr kulturell als religiös begreift. In enger Kooperation mit dem Internationalen Comic-Salon und dem mahJ Paris präsentiert das Stadtmuseum Erlangen die erste Joann-Sfar-Werkschau in Deutschland. Anhand von über 200 teils bisher unveröffentlichten Originalseiten und Skizzenbüchern, Fotografien und Filmen zeichnet die Ausstellung den Werdegang und die Arbeitsweise eines außergewöhnlichen Künstlers nach. Im Rahmen des Comic-Salons wurde Joann Sfar Anfang Juni außerdem mit dem Max und Moritz-Sonderpreis für sein herausragendes Lebenswerk ausgezeichnet. Die Ausstellung wurde konzipiert vom Musée d’art et d’histoire du Judaïsme, Paris. Die Kuration für die Exposition lag bei Clémentine Deroudille und Thomas Ragon. Alle weiteren Informationen finden sich auf der Webseite des Stadtmuseums.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mi, 19.06.2024

17.06.: Die "Bücherkinder" in der Landesvertretung.
Gruppenbild nach der Lesung – die "Bücherkinder" samt Mentor und den Projektförderern in Berlin.

Auftritt der Bücherkinder in der Landesvertretung Brandenburg

Unter dem Motto von Bertolt Brecht (1898–1956): „Unser Heute geht gespeist durch das Gestern in das Morgen“, fand am vergangenen Dienstag, dem überdies symbolträchtigen 17. Juni, am Abend in der Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund die Buchvorstellung und Lesung der Bücherkinder Brandenburg statt. Die unter anderem von der Pirckheimer-Gesellschaft unterstützte Gruppe (der Blog berichtete wiederholt) erarbeitete unter der Mentorschaft von Pirckheimer-Freund Armin Schubert mehrere Bücher und hat für ihre Arbeit vielfach Aufmerksamkeit erhalten.

Unter der Leitung ihres Mentors stellten elf Bücherkinder (beinahe wie elf Freunde – passend zur aktuell laufenden Fußball-Europameisterschaft), eigene Texte und Gedichte aus den sieben bereits erschienenen Büchern vor. Zu Beginn der Veranstaltung gab es eine kleine Einführung durch die Bevollmächtigte Staatssekretärin des Landes Brandenburg beim Bund, Dr. Friederike Haase. Durch das Programm dirigierte Armin Schubert – sehr ansprechend und einfühlsam – selbst.

Die Kinder zeigten durch ihre Textdarbietungen ihre Leidenschaft für ihre Themen und zogen die Zuhörer in ihren Bann. Passend wurden einige Passagen durch den Künstler Andreas Freie musikalisch begleitet. Begleitende Worte kamen zum Abschluss von den Unterstützern des Projekts: der Christa Wolf Gesellschaft, der Anna-Seghers-Gesellschaft und den Vertretern der Pirckheimer-Gesellschaft. Am Ende der Veranstaltung fand eine kleine Geschenkübergabe an die Bücherkinder und ihren Mentor statt. Festgehalten wurde das alles nach dem Event auf einem Gruppenfoto. 

Zum Abschluss gab es noch einen kleinen Austausch mit Getränken. Es war eine anspruchsvolle, interessante und sehr kurzweilige Veranstaltung mit einer hoffentlich starken Wirkung nach außen: Schließlich wurden auch Themen wie Krieg und Frieden, damals wie heute, in den Fokus gerückt. Vielen Dank an die Organisatoren, an Armin Schubert und vor allem die Bücherkinder!

(Robert Grieger)

Di, 18.06.2024

"Schreibtischbegegnungen": Eins von vier Hinrichs-Motiven liegt der neuen "Marginalien"-Ausgabe bei.

Marginalien: Heft 253 erschienen

Das neue Heft der Zeitschrift der Pirckheimer-Gesellschaft, die Ausgabe 253 der Marginalien, ist erschienen und dürfte nun bei allen Freunden und Mitstreitern der Gesellschaft gelandet sein. Die Redaktion um Prinzipal Till Schröder hat sich wieder mit einer illustren Auswahl hochkarätiger Beiträge befassen können und selbst zur Vollständigkeit des Heftes beigetragen. Die Typografische Beilage würdigt einen der Größten in der Erzählkunst des 20. Jahrhunderts, Franz Kafka, dessen Todestag sich am 03. Juni 2024 zum 100. Mal jährte, mit einer von Pirckheimer-Freund und Mit-Redakteur Jens-Fietje Dwars besorgten Auswahl Parabeln aus dem Nachlass. Von Dwars stammt auch der Begleittext für die Grafikbeilage, die dieses Mal in vier Motiven von Jakob Hinrichs den Mitglieder-Heften beiliegen: „Mir gefällt Pop, das Populäre“ sichtet die Arbeit des Kreuzberger Künstlers und begleitet zugleich die Siebdruckfolge, die der Ausgabe beigegeben wurde. Weiter sind im Heft zu finden: feine Aufsätze von Silvia Werfel, Matthias Wehry, Roger Sonnewald, Volker Michels und Paul Kaiser. Ein bisschen geht es um Seelenforschung; und es gibt dazu noch Lug und Trug und ein wunderbares Gespräch zu Davide Ferrarios Eco-Film Eine Bibliothek der Welt, eine Erinnerung an Martin Walser sowie gute Wünsche zum 60. von Moritz Götze. Die Ausgabe wird abgerundet mit Rezensionen, Nachrichten, Ausstellungstipps, ja, und Informationen zum Stand des Pirckheimer-Wesens. Und: Sigrid Wege lädt zum Jahrestreffen der Gesellschaft in die Ottostadt Magdeburg ein, wo sich vom 13. bis 15.09. alles um das schöne Buch ... um die begehrte Grafik dreht. So viel zu lesen in den Marginalien. Da kann der bibliophile Sommer getrost kommen.

(André Schinkel)

Mo, 17.06.2024

Auf nach Magdeburg! Vom 13. bis 15.09. findet in der Ottostadt die Jahrestagung der Pirckheimer statt.

Pirckheimer-Jahrestreffen und Mitgliederversammlung 2024

Vom 13. bis 15. September treffen wir uns zum 51. Pirckheimer-Jahrestreffen in der Ottostadt Magdeburg, der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt. Am Freitag können sich, nach Anmeldung und Ausgabe der Tagungsunterlagen im Hotel, Interessierte um 14.30 Uhr zu einer Stadtführung (gegebenenfalls in zwei parallelen Gruppen) rund um den Magdeburger Dom treffen, der auch den Ausgangspunkt der Führung bildet. Hier erfahren wir etwas aus der Geschichte der Stadt und können uns ein Bild von ihrer reichen Architektur machen. Alternativ ist eine Besichtigung der Johanniskirche (Johannisberg 1) mit den von Max Uhlig geschaffenen Fenstern möglich. Dieses Kirchenfensterensemble gehört nach Anspruch und räumlicher Dimension zu den größten Werken dieser Art in Deutschland, das nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Bei der Anmeldung zum Jahrestreffen bitten wir aus organisatorischen Gründen Teilnehmerinnen und Teilnehmer um Benachrichtigung, ob die Teilnahme an der Stadtführung oder an der Kirchenführung gewünscht ist.

Ab 18 Uhr eröffnet im Literaturhaus Magdeburg, Thiemstraße 7, die Jahresausstellung unserer Schwesterorganisation Verein der Bibliophilen und Grafikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e.V. „Willibald Pirckheimer“. Sie feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Gründungsjubiläum – auch wenn die vollständige Geschichte der Magdeburger Pirckheimer bis ins Jahr 1964 zurückreicht. Im Mittelpunkt stehen Almanache und Bücher der Edition Augenweide unter dem Titel Common Sense – Künstlerbücher der Edition Augenweide. Die Betreiber von Common Sense und Edition, Ulrich Tarlatt und Jörg Kowalski, sind anwesend und kommen gern mit uns ins Gespräch.

Nach einer Begrüßung am Samstag um 10 Uhr durch die Oberbürgermeisterin Simone Borris im Forum Gestaltung (Brandenburger Straße 10, 39104 Magdeburg) gibt uns der Geschäftsführer des Forums einen Einblick in dessen Geschichte, seine Absolventen und Lehrer aus der Zeit der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule bis hin zum heutigen Veranstaltungsort und seinen Sammlungen. Im Anschluss wird er durch die Ausstellung Ganz modern führen und die Teilnehmer über das Wewerka-Archiv informieren. Nach der für alle individuellen Mittagspause gibt es vier verschiedene Programmpunkte, wobei wir bitten, sich für eine zu entscheiden. Entsprechende Listen werden bei der Anmeldung am Freitag ausliegen. Die erste Gruppe trifft sich bereits um 14 Uhr am Kunstmuseum in der Regierungsstraße 4–6. Hier führt die Direktorin des Kunstmuseums Kloster Unser Lieben Frauen, Annegret Laabs, durch das Haus, seine Geschichte und die Ausstellung. 

Die zweite Gruppe findet sich um 14.30 Uhr an der Universitätsbibliothek Magdeburg, Gebäude 30, Universitätsplatz 2 ein. Der Stifter Professor Wolfram Neumann führt durch die Ute-und-Wolfram-Neumann-Stiftung. Die Stiftung hat sich der Erhaltung und Pflege der Buchkultur – auch im Verhältnis zu diversen anderen Medien – verschrieben, indem sie Entstehung, Bedeutung und Einfluss literarisch wertvoller Buchreihen auf Bildung und Bewusstsein untersucht und einer größeren Öffentlichkeit bekannt macht. Gruppe drei trifft sich ebenfalls um 14.30 Uhr in der Stadtbibliothek Magdeburg, Breiter Weg 109. Hier zeigt uns Maik Hattenhorst Kostbarkeiten aus dem Depot und führt durch die Ausstellung zur Reformation.

Die vierte Gruppe trifft sich um 14.30 Uhr am Kulturhistorischen Museum Magdeburg, Otto-von-Guericke-Straße 68–73. Im Mittelpunkt dieses Treffens steht die Graphische Sammlung des Museums, die uns durch Karin Kanter nähergebracht wird. Um 18 Uhr treffen wir uns im Kloster-Café in der Regierungsstraße 4–6 zum gemeinsamen Festessen. Hier nehmen uns zwischen den Menügängen Charlotte Buchholz und Lothar Günther mit auf die Reise von Bibliophilen und Bibliomanen. Anschließend, gegen 20 Uhr, findet eine Versteigerung zugunsten des Vereins statt. Wir bitten um rechtzeitige Einreichung von Büchern oder Grafiken. Die Versteigerung koordiniert unser Vorsitzender Matthias Haberzettl (Mail: haberzettl@pirckheimer-gesellschaft.org, Post: Ramsbergstraße 12, 86156 Augsburg). Wir bitten um das Einlegen von Zetteln mit Vorschlägen, auf denen sich Interessenten eintragen. Versteigert werden Artikel mit mehr als einem Bieter.

Am Sonntag endet das offizielle Programm des Jahrestreffens wiederum im Forum Gestaltung mit unserer Mitgliederversammlung von 10 bis etwa 12 Uhr. Bei Interesse am Besuch der Galerie Grimm, Jean-Burger-Straße 2, und der dort ansässigen Siebdruckwerkstatt ist eine Anmeldung parallel zum Jahrestreffen erforderlich. Die Anmeldung zum Jahrestreffen erfolgt mittels Überweisung der Tagungsgebühr von 110 Euro pro Person auf unser Konto: IBAN: DE28 1001 0010 0649 8141 06, BIC: PBNKDEFF unter dem Stichwort „Jahrestreffen 2024“. Bitte melden Sie sich parallel per E-Mail oder via Briefpost bei unserem Schatzmeister Hans Rabenbauer (E-Mail: rabenbauer@pirckheimer-gesellschaft.org, Post: Tübinger Str. 5, 86399 Bobingen). 

Bei Fragen zum Programm stehen Ihnen die Organisatoren Ralf und Sigrid Wege zur Verfügung (sigrid.wege@pirckheimer-magdeburg.de). Reservierungen aus einem Hotelkontingent sind bis 02. August 2024 unter dem Stichwort „Pirckheimer“ im Hotel Ratswaage, Ratswaageplatz 1–4 (Telefon: 0391–5926192/0391–5926193, E-Mail: reservierung@ratswaage.de) möglich. Es sind 10 Einzelzimmer mit Frühstück à 72 Euro pro Nacht und 20 Doppelzimmer mit Frühstück à 98 Euro pro Nacht reserviert. Die Zimmer stehen am Anreisetag ab 15 Uhr, am Abreisetag bis 12 Uhr zur Verfügung. Das Tagungshotel verfügt über gebührenpflichtige Parkplätze in der Tiefgarage. Einladung und Ausschreibung finden sich auch in der Ausgabe 253 der Marginalien. Dort ist auch die Einladung zur Mitgliederversammlung samt Tagesordnung zu finden. Auf nach Magdeburg!

(Sigrid Wege/Fotos: Robert Grieger)

Ab 21. Juni zeigt das Druckkunstmuseum in Leipzig 40 ausgewählte Druckgrafiken von Hans Ticha (hier die Algrafie "Ballspiel" von 1976) – die Schau ist der Auftakt der Feierlichkeiten zu 100 Jahre Büchergilde Gutenberg. Hans Tichas berühmteste Illustrationen sind die zu Karel Čapeks "Der Krieg mit den Molchen".

Hans Tichas Grafiken 1966–2017

Das Museum für Druckkunst Leipzig lädt ein zur neuen Ausstellung vom 21. Juni 2024 bis 15. September 2024, die Eröffnung findet am Eröffnung: Donnerstag, den 20. Juni 2024, 19 Uhr statt (Nonnenstraße 38, 04229 Leipzig). Die Pop Art war Hans Tichas Antwort auf die Propaganda der DDR. Seine bunten Illustrationen mit den voluminös geformten Figuren und ihren geometrischen Gliedmaßen bebildern bis heute Gedichtbände und Kinderbücher. Die Ausstellung Hans Ticha – Druckgrafiken 1966–2017 gibt einen Einblick in das druckgrafische Lebenswerk des vielfach ausgezeichneten Malers, Grafikers und Buchillustrators. Die Arbeiten laden ein, die einzigartige Künstlerpersönlichkeit Tichas zwischen spöttischem Politkommentator und brillantem Zeichner von gesellschaftlichen Typen kennenzulernen, dessen Krieg mit den Molchen zur Legende wurde. 

Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl von rund 40 Werken aus den Bereichen Holzschnitt, Serigrafie, Algrafie und Lithografie. Sie richtet das Augenmerk auf den Stellenwert der grafischen Drucktechniken in Hans Tichas Arbeit. Die Stärken des ausgebildeten Gebrauchsgrafikers wie sein geschultes Sehen und Herausarbeiten von wesentlichen Formmerkmalen kommen in den Drucken zur Entfaltung. Im Neukonstruieren oder rhythmischen Wiederholen von menschlichen Körpern und Gliedmaßen, aufgerissenen Mündern, Händen und Fäusten spiegelt sich Hans Tichas frühe Auseinandersetzung mit dem russischen Konstruktivismus, dem Bauhaus und dem Werk von Fernand Léger (1881–1955) wider. In seiner Bildwelt versammeln sich Typen ohne individuelle Züge, die in rituellen Handlungen – Klatschen, Singen, Ballspielen oder Akrobatik – erstarrt sind. 

Die erstmalige Präsentation des druckgrafischen Werks von Hans Ticha im Museum für Druckkunst versteht sich als Auftakt zur Jubiläums-Ausstellung, mit der die Büchergilde Gutenberg ab Ende August ihr 100-jähriges Bestehen im Museum in Leipzig feiern wird. Hans Ticha hat zahlreiche Gedicht- und Kinderbücher für die Büchergilde illustriert und gilt bis heute als ihr auflagenstärkster Illustrator. Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit des Museums mit der Galerie Läkemäker und wurde überdies ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Hubertus Altgelt Stiftung.

(Robert Grieger/Pressemitteilung)

So, 16.06.2024

Das Coverbild des Caroline-von-Humboldt-Porträts von Heidelore Kneffel schuf die, wie die Autorin in Nordhausen (Harz) lebende, Künstlerin Katrin Kisker.

Gelesen übers Jahr: Ein Porträt von Caroline von Humboldt

Der Einband des Buches zeigt eine Collage mit dem Antlitz der Caroline von Humboldt (1766–1829). Das berühmte Originalbild malte Gottlieb Schick (1776–1812) 1804 in Rom. Die Schöpferin dieser Kopie ist die Nordhäuser Künstlerin Karin Kisker, die eng mit Heidelore Kneffel, über viele Jahre die gute Seele des Sarah-Kirsch-Vereins, der in Limlingerode im Geburtshaus der Georg-Büchner-Preisträgerin über ein Vierteljahrhundert einen Reigen an Veranstaltungen und Aktionen entfesselte, zusammenarbeitete und -arbeitet. Heidelore Kneffel (*1944), die heute am Bloomsday einen runden Ehrentag feiert, die, wenn man den Fernmeldungen trauen darf, heute wandert und nicht erreichbar ist, ist eine Frau, auf die das Wort „taff“ im schönsten Sinne zutrifft – und der man, wenn sie es nicht längst bekommen hätte, am heutigen Tag das Bundesverdienstkreuz als Dank und Ehre antragen müsste, hat sich verdient um die Kultur ihres Heimatlandstrichs: als Lehrerin, als Beigeordnete, unbeugsame Streiterin für die gute Sache, nun, und als die „Heidelerche“, wie sie von Sarah Kirsch (1935–2013) zärtlich genannt wurde, ja, und eben als Forscherin, gemacht. Auch wenn die Begegnungsstätte heute aus trüben Gründen, die aus Gründen der Abgründigkeit in so einem Glückswünsch nicht diskutiert werden mögen, in Limlingerode nicht mehr existieren darf, arbeitet der Verein weiter, bespielt mit Erfolg Einrichtungen in Heidelore Kneffels Heimatstadt Nordhausen, in Bleicherode und Heringen mit Lesungen, Ausstellungen, Diskursen zu Kunst und Literatur. Und die „Heidelerche“, selbst Liebhaberin/Sammlerin, gibt sich der Erforschung der zu hebenden Schätze anheim, wie eben der Geschichte von Caroline von Humboldt, die, gebürtige Dacheröden und Frau von Wilhelm von Humboldt (1767–1835), als Verschwisterte in Sachen Kunst- und Literaturliebe über die Jahrhunderte hin zu gelten hat. Das dicht gepackte und tief recherchierte Buch leistet im besten Sinne Aufklärung, eine Tugend, wie sie dieser Zeit gut stünde. Und öffnet damit den Blick auf die Dinge, die eben auch seine Verfasserin treiben ... ja, wer sich darauf einlässt, hört hinter den Zeilen und Bildern die wissende und in alle Richtungen höchst informierte Stimme von Heidelore Kneffel sprechen. Und so soll es ja sein. Und schon, weiß man aus gut informierter Quelle, arbeitet die zu Bejubelnde an neuen Projekten. Liebe „Heidelerche“, dafür einen großen Lichtstern: Alles Gute zum Geburtstag! (Heidelore Kneffel: Ich habe mit den Kunstsachen ... aufs Vertrauteste gelebt. Caroline von Humboldt, geb. Dachenröden, und ihr Leben der Poesie. Atelier Veit: Nordhausen 2023, 240 Seiten, mit zahlr. Abbn. und Illn., ISBN 978-3-948269-05-0, 25 Euro.)

(André Schinkel)

Sa, 15.06.2024

Petrus + Corn.Elius = „Ponyhof“: am 22.06. in Berlin.

Petrus + Corn.Elius = „Ponyhof“

Die edition wasser im turm lädt für den Sonnabend, den 22. Juni 2024, von 14 bis 18 Uhr zur Kunst- und Druckaktion ein. Die Aktion in der Hauptstadt des Landes findet am Wasserturm Kreuzberg (Ort: Ficidinstraße/Ecke Kopischstraße, 10965 Berlin) statt. Das Ereignis unter der Signetfolge Zeichnen, Schreiben, Drucken, Künstlerbuch wird mit im wahrsten Sinne kunstvollem Leben gefüllt von Petrus Akkordeon und Corn.elius (Cornelius Brändle). Es entstehen bis zum Ende der Aktion an diesem Wochenendnachmittag zwei Künstlerbücher, wie man das von der Edition gewohnt ist. Die Sache firmiert in diesem Jahr unter dem schönen Titel Ponyhof. Dies wird sicher auch auf die Resultate ausstrahlen ... Darüber hinaus wird um 16 Uhr im Bildkasten die neue Ausstellung aufregung am strassenrand mit Arbeiten von Hanneke van der Hoeven eröffnet. Die Protagonisten laden herzlich zu diesen Veranstaltungen am übernächsten Samstag nach Berlin ein. 
 
(André Schinkel/Pressemitteilung)
07.06.24: Vortrag mit Robert Grieger in Magdeburg.
Vortrags-Thema: Alexandre Dumas père. Und die ...
... umfangreiche Sammlung Robert Griegers dazu ...

Alexandre Dumas in Magdeburg

Vor einer Woche hatte ich die Ehre, bei unseren Pirckheimer-Freunden (Verein der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e. V. „Willibald Pirckheimer“, Heuwiesenweg 6, 39130 Magdeburg) im Literaturhaus Magdeburg, OT Buckau (Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg) einen Vortrag zu halten, dessen Inhalt natürlich eines meiner geliebten Themen war: Alexandre Dumas (1802–1870). Ich konnte ein bisschen zum Leben und Werk des Literaten dem Publikum näher bringen und auch einige Schätze aus meiner Sammlung präsentieren.

Alexandre Dumas père wurde am 24. Juli 1802 in Villers-Cotterêts in der Nähe von Paris geboren. Schon früh entwickelte er ein großes Interesse an Literatur und Theater, er schrieb und spielte schon als Jugendlicher Theaterstücke in einer kleinen Scheune nahe seines Hauses. Er erhielt Unterricht von seiner Mutter und seiner Schwester, brachte es vor allem in der Mathematik jedoch nicht sehr weit. Statt dessen verbrachte er viel Zeit damit, seine Handschrift – die ihm später in Paris die Stelle als Sekretär des Herzogs von Orléans einbringen sollte – zu vervollkommen und sich im Tanzen, Fechten und Schießen zu üben. In der Literatur faszinierten ihn besonders die Abenteuerromane des sechzehnten und des siebzehnten Jahrhunderts.

Dumas ist ein wichtiger Vertreter der französischen Romantik. Bekannt und beliebt wurde er durch seinen historischen Abenteuerroman Die drei Musketiere (1844) und den Gesellschaftsroman Der Graf von Monte Cristo (1845/1846) – übrigens der einzige Gesellschaftsroman, den er je geschrieben hat. Diese berühmten Romane stehen wie die meisten seiner Romane in der Tradition von Walter Scotts historischen Romanen. Zu Anfang seiner Schriftsteller-Karriere schrieb er jedoch hauptsächlich Dramen, von denen die meisten in Vergessenheit geraten sind. Dazu gehören die recht erfolgreichen Stücke Henri III et sa cour (1829), Christine (1830) und Antony (1831).

Später begann er dann, Romane (insbesondere historische) zu schreiben und entdeckte schnell das Genre des Feuilleton-Romans. Er veröffentlichte seine Werke kapitelweise in den großen Pariser Zeitungen und brachte diesen eine größere Leserschaft und sich selbst Ruhm und Geld ein. Da er früher Dramen für das Theater geschrieben hatte, war er ein Meister des Dialogs und verstand es perfekt, seine Leser von Anfang an zu fesseln. Seine effektvollen Kapitelschlüsse sorgten dafür, dass auch die nächste Ausgabe der Zeitung gekauft wurde. 

Er hat in Zusammenarbeit mit anderen Autoren wie zum Beispiel Auguste Maquet (1813–1888) über dreihundert Romane verfasst, von denen die bekanntesten und wohlm auch meisterhaftesten Die drei Musketiere, Der Graf von Monte Christo, Die Bartholomäusnacht (1845) mitsamt ihrer Fortsetzung Die Dame von Monsoreau (1846) und Joseph Balsamo (1853, das Buch ist hierzulande besser bekannt unter dem Titel Cagliostro, dem Hochstapler-Pseudonym des Helden) sind.

Sein Geld gab Alexandre Dumas mit vollen Händen wieder aus, er war großzügig und veranstaltete oft riesige Feste für seine Freunde. Er war beteiligt an der Julirevolution und stürmte zusammen mit einem Freund einen Pulverturm vor Paris. Seine zahlreichen Mätressen ließ er nicht fallen, sondern versorgte jede mit einer kleinen Wohnung und einer Pension. Auf die Dauer konnte er sich diesen luxuriösen und ausschweifenden Lebensstil jedoch nicht mehr leisten. Die letzten Jahre vor seinem Tod am 05. Dezember 1870 war er bankrott und lebte bei seinem Sohn.

Zur zweihundertsten Wiederkehr seines Geburtstags wurden die Gebeine von Alexandre Dumas ins Pariser Pantheon überführt und dort am 30. November 2002 wieder beigesetzt. Diese Ehrung wurde als politisches Signal gegen Rassismus verstanden, denn zu Lebzeiten wurde Dumas wegen seiner dunklen Hautfarbe und seiner Abstammung häufig geschmäht ... Vielen Dank an Sigrid und Ralf Wege für den spannenden Abend und das schöne Wochenende in Magdeburg.

(Robert Grieger)

Fr, 14.06.2024

Die Ausstellung "Komm, goldener Pfau ...!" widmet sich in der LBO der jiddischen Sprache und Kultur.

LBO: „Komm, goldener Pfau!“

Zu einer faszinierenden Ausstellung samt umfangreichem Beiprogramm unter dem Titel „Komm, goldener Pfau!“ Jiddisch neu entdecken lädt seit dem 30. Mai die Landesbibliothek Oldenburg (LBO, Pferdemarkt 15, 26121 Oldenburg) ein. In die LBO gelangte 1979 durch einen Tausch mit der Königlichen Bibliothek zu Kopenhagen eine jiddische Sammlung von etwa 200 Bänden. Sie enthält vor allem die moderne jiddische Literatur des 20. Jahrhunderts. Und: Die Sammlung soll an die Geschichte des Gebäudes als ehemalige Polizeikaserne mahnen, von dem aus jüdische Männer durch die Stadt getrieben und dann in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert wurden. „Es ist merkwürdig, wie wenig man in der nichtjüdischen Welt vom jüdischen Volk weiß. Dies ist heute nicht anders als in all den zweitausend Jahren, da die Juden mit den Völkern des europäischen Altertums und dann mit denen zusammentrafen, die erst im Mittelalter entstanden oder hervortraten“, schrieb Salomo Birnbaum (1891–1989) in seiner Praktischen Grammatik der Jiddischen Sprache (1915), ein Umstand, der sich, und in diesen wieder abgründigen Zeiten zumal, nicht zu geändert haben scheint. Die LBO-Ausstellung widmet sich dem Jiddischen in zwei räumlich getrennten Bereichen. Der erste Teil thematisiert einführende und allgemeine Aspekte des Jiddischen wie die Sprachgeschichte, Sprichwörter, jiddisches Vokabular im Deutschen, Witz und Musik. Dabei werden häufige Vorurteile gegenüber dem Jiddischen problematisiert und für den Umgang mit Jiddismen im Deutschen sensibilisiert. Symbol der Schau ist der Goldene Pfau (jiddisch: „di goldene pave“), ein mythisches Symbol aus einem jiddischen Volkslied. Im Hauptteil der Ausstellung sind viele wunderschöne Bücher der jiddischen Kultur und Literatur zu sehen. Im umfänglichen Beiprogramm finden Vorträge, Führungen, Sprachkurse und Konzerte statt. Die Exhibition ist bis zum 20.07. zu den LBO-Geschäftszeiten (Mo–Fr 10–19, Sa 9–16 Uhr) zu sehen.

(Landesbibliothek Oldenburg/Pressemitteilung)

Do, 13.06.2024

Jule Claudia Mahn: Ausstellung und Gespräch in der Wiener Galerie "Buch & Druck", online: heute 19 Uhr.

Jule Claudia Mahn: „Ich bin hier“

Im Rahmen der aktuellen Ausstellung Zeitgebunden mit Buch-Arbeiten von Jule Claudia Mahn (Leipzig) in der Galerie Buch & Druck (Berggasse 21/2, A-1090 Wien) in der österreichischen Hauptstadt, die eben bis zum 27. Juni verlängert wurde, findet am heutigen Donnerstag, den 13. Juni 2024, um 19 Uhr ein Online-Gespräch mit der ausstellenden Buchkünstlerin über ihr neuestes originalgrafisches Buch Ich bin hier, über Erinnern und Vergessen, Schreiben, Büchermachen, über Oral History und die Buchform als Erzählstruktur statt. Das Gespräch kann unter dem hier eingefügten Zoom-Link angeschaut und verfolgt werden. Die Galerie schreibt zur Ausstellung: „In den Künstlerbüchern von Jule Claudia Mahn (*1981) geht es um das Erinnern ebenso wie um das Vergessen! Die Arbeiten sind gleichzeitig unglaublich präzise, poetisch und subtil. Alles kommt aus einer Hand: die Texte, die Grafiken, die Drucke, die Gestaltung und die Ausführung bis hin zu den verschiedenen, immer thematisch passenden Einbänden. Alle Bücher erscheinen in einer deutschen und einer englischen Auflage. Das jüngste Buch Ich bin hier erlaubt es, eine politisch konfliktreiche Geschichte aus zwei Perspektiven zu lesen. Die Ausstellung zeigt alle Publikationen ihrer Edition Verwandte Objekte in beiden Sprachen.“ Die Exposition im Wiener Gemeindebezirk Alsergrund ganz in der Nähe des Sigmund-Freud-Hauses ist Mo–Do 13–18 Uhr zu sehen. (Jule Claudia Mahn: Ich bin hier, Buchdruck, Photopolymer-Klischees, Linolschnitt, Prägung mit Folie, Schweizer Broschur, Klappschuber, 88 S., 31,5 x 16,5 cm, Aufl.: 20, numm. u. sign., Leipzig 2024.)

(André Schinkel) 

Mi, 12.06.2024

Wulf Kirsten (1934–2022) wird am Vorabend seines 90. Geburtstags im Literaturhaus Halle gedacht.

Eine Hommage an Wulf Kirsten

Es ist in der Aurora seines 90. Geburtstags, zu dem es im halleschen Literaturhaus einen Abend für den Lyriker, Erzähler, fulminanten Anthologisten und Förderer sowie Freund der Künste Wulf Kirsten (1934–2022) geben wird. Die Präsentation im Literaturhaus kreist dabei um sein wichtiges wie segensreiches Wirken im Allgemeinen wie sein Buch Nachtfahrt, das Autor, Herausgeber, Filme- und Austtellungsmacher sowie Pirckheimer-Freund Jens-Fietje Dwars als Band 2 seiner Essay-Reihe im quartus-Verlag Bucha bei Jena im letzten Jahr herausgab. „Lebensgesättigte Literatur“ – so urteilte die Frankfurter Allgemeine Zeitung über den ersten Nachlassband des großen Dichters, der, viele Jahre in Weimar lebend, zudem der Nestor der thüringischen Literaturszene war. Am 20. Juni präsentieren Jens-Fietje Dwars und Susanne Theumer, die eine lange Künstlerfreundschaft mit Kirsten verband und die die Edition als Grafikerin begleitete, das Buch, das erzählende und erinnernde Prosa vereint. Ein Abend für die „aufgeraute Sprache“ dieses Schreibers, ja, und des Wanderers, den man mit Recht als „Landschafter“ bezeichnet, und die kongeniale Komplizenschaft Susanne Theumers, flankiert von Wilhelm Bartsch, ebenfalls eng verbunden mit Wulf Kirsten, der aus dem gemeinsamen Briefwechsel lesen wird. Kirsten, der aus Sachsen stammte, gehört in seiner Generation zu den bedeutendsten Lyrikern, er wird zu den Vertretern der zuerst von Georg Maurer protegierten und Adolf Endler postulierten Sächsischen Dichterschule gezählt und entfaltete neben einem umfangreichen eigenen Werk (Gedichte, Erzählungen, Aufsätze und Essays) ein auf ähnliche Weise bedeutsames Wirken als Entdecker und Publizist. Sein Werk wird von seinem Sohn Jens Kirsten gepflegt. Die hallesche Hommage für Wulf Kirsten findet am 20. Juni, dem Vorabend seines runden Geburtstags, um 19 Uhr im Grünen Salon des Literaturhauses in Halle (Bernburger Straße 8, 06108 Halle an der Saale) statt, der Eintritt beträgt 10 (ermäßigt 8) Euro. Kirstens große Lyrikbibliothek, die zu den bestsortierten und umfangreichsten in der Literaturszene zählen dürfte, ist im Übrigen in der Anna Amalia Bibliothek (Platz der Demokratie 4, 99423 Weimar) seiner Wahlheimatstadt aufgestellt, in der er sicher einer der intensivsten Nutzer war. Empfehlung! Mit der nachgelassenen Prosa Nachtfahrt erschien ein weiteres wichtiges Werkdokument dieses Autors.

(André Schinkel)