Pirckheimer-Blog

Staatsbibliothek zu Berlin

Do, 24.04.2025

Jacob und Wilhelm Grimm, "Marienkind", gezeichnet von Heinrich Lefler u. Joseph Urban, Mainz (Scholz), 1904. Heinrich Lefler (1863–1919) und Joseph Urban (1872–1933) gestalteten mit dem Legendenmärchen "Marienkind" der Brüder Grimm eines der schönsten Künstlerbilderbücher im Wiener Jugendstil der Zeit.

Grimm: 200 Jahre „Kleine Ausgabe“

Die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm gehören zu den am meisten verbreiteten Büchern in deutscher Sprache. Richtig erfolgreich wurden sie erst durch die „Kleine Ausgabe“, die vor 200 Jahren erstmals im Verlag von Reimer in Berlin erschien. Hier wurden fünfzig Märchen aus der Sammlung speziell für Kinder ausgewählt. Ludwig Emil Grimm (1790–1863), der jüngere Bruder der Brüder Grimm, steuerte sieben Illustrationen bei. Auf ihrem Siegeszug durch die ganze Welt wurden die Märchen der Grimms ausgehend von dieser Ausgabe zum faszinierenden Gegenstand der Buch- und Illustrationskunst. Die Fokusausstellung im Stabi Kulturwerk (Unter den Linden 8, 10117 Berlin) zeigt einen kleinen Querschnitt durch die große Geschichte der Grimm-Illustrationen – von Ludwig Emil Grimm bis heute. Zu sehen sind europäische Märchen- und Kinderbücher aus drei Jahrhunderten, in denen die Welt der Grimms durch bezaubernde Bilder als Buchschmuck immer wieder neu gesehen wurde. Die Ausstellung ist bis zum 13. Juli zu sehen.

(André Schinkel/SBB/Pressemitteilung)

Sa, 01.03.2025

SBB, Buchvorstellung am 12.03.2025: "Sefer Evronot des Judah Mehler Reutlingen." | © Freunde der SBB

SBB: „Der Sefer Evronot des Judah Mehler Reutlingen“ am 12.03.2025

Buchvorstellung in Berlin: Das Werk Sefer Evronot des Judah Mehler Reutlingen ist eine der schönsten hebräischen Handschriften der Staatsbibliothek zu Berlin. 1649 vollendet, liefert sie eine Anleitung zur Berechnung des jüdischen Festkalenders. Das vorliegende Faksimile umfasst eine kommentierte Übersetzung der Texte durch Annett Martini und eine dreiteilige Einführung von Dieter Bingen, Matthias Schmandt und Annett Martini. Das Buch, das am 12.03. im Dietrich-Bonhoeffer-Saal der SBB (Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin) vorgestellt wird, legt Zeugnis vom Zusammenleben zwischen Christen und Juden im frühneuzeitlichen Bingen ab. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Tickets sowie Reservierungen können hier gebucht bzw. vorgenommen werden.

(Robert Grieger/Ninon Suckow/Pressemitteilung)

So, 19.01.2025

23.01.: Berliner Pirckheimer laden ins Casablanca ein.

„Die Bibliothek brennt – 20 Jahre nach der Tragödie in Weimar“

Erinnerung an den Kinoabend der Berliner Pirckheimer samt Gästen am 23.01.2025, 18 Uhr, im „Casablanca“ in Adlershof: „Die Bibliothek brennt – 20 Jahre nach der Tragödie in Weimar“

Viele Menschen aus Weimar wissen noch heute, wo sie am Abend des 02. September 2004 waren, als die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Flammen stand. Mehr 50.000 Bücher sind damals verbrannt, mehr als doppelt so viele wurden beschädigt. Der Tag ist tief im kollektiven Gedächtnis der Stadt Weimar verankert. Noch während des Brandes retteten Weimarer Bürgerinnen und Bürger mit einer Menschenkette tausende Bücher aus dem brennenden Haus. Die Spendenbereitschaft danach war einzigartig. 22.000 Menschen, Unternehmen und Institutionen beteiligten sich bisher neben Bund und Land an der Hilfsaktion. Die Berliner Pirckheimer laden ihre Mitglieder, die Mitglieder des Berliner Bibliophilen-Abends und die Freunde der Staatsbibliothek herzlich in das Kino Casablanca (in der Friedensstraße 12, 12489 Berlin-Adlershof) zur Präsentation der MDR-Dokumentation Die Bibliothek brennt – 20 Jahre nach der Tragödie in Weimar ein. Es handelt sich um eine geschlossene Veranstaltung für die Pirckheimer und ihre Gäste: am 23.01.2025, ab 18 Uhr. 

Der MDR-Film von Autorin Ute Gebhardt erinnert an die verheerende Brandnacht und zeigt, wie die Bibliothek wieder wie Phönix aus der Asche stieg ... Zu hören sind die Erlebnisse von Feuerwehrleuten, dem Polizeieinsatzleiter, dem ehemaligen Bibliotheksdirektor, dem damaligen Präsidenten der Klassikstiftung, den Nachfahren des Hauses Sachsen-Weimar-Eisenach sowie von Helferinnen und Helfern, Spenderinnen und Spendern. Es geht auch um Projekte, mit denen sich die Bibliothek für die Zukunft aufstellt: In der Restaurierungswerkstatt wird zum Beispiel gezeigt, welche neuen Methoden zur Rettung brandgeschädigten Schriftguts entwickelt wurden.

Die Bibliothek brennt – 20 Jahre
nach der Tragödie in Weimar
Veranstaltung der Berliner Pirckheimer
samt BBA und anderen Gästen:
im Kino Casablanca in Adlershof,
Friedensstraße 12, 12489 Berlin,
am Donnerstag, den 23. Januar 2025, um
18 Uhr (geschlossene Veranstaltung).

(Robert Grieger)

Mo, 06.01.2025

Vortrag und Diskussion zu Elisabeth Shaw – hier der "Kleine Angsthase" – am 10. Januar 2025 in der SBB.

„Was ich zeichne, muss ich nicht sagen“ – Elizabeth Shaws Weg

„Was ich zeichne, muss ich nicht sagen“: Elizabeth Shaws Weg in die Bilderbuchwelt für Kinder, so heißt eine Veranstaltung zu Ehren von Elisabeth Shaw (1920–1992), die am 10. Januar 2025 durch die Kinder- und Jugendbuchabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin stattfindet. Die Staatsbibliothek beheimatet mehr als 1.000 Originalillustrationen, über 150 Entwürfe, mehrere Skizzenbücher und unzählige Skizzen aus dem künstlerischen Nachlass von Elizabeth Shaw, die viele Jahre – von 1946 bis zu ihrem Tod – in Berlin lebte: zu ihren veröffentlichten Werken als auch unveröffentlichtes Material. „In der Reihe Kinderbuch im Gespräch stellen wir die vielseitige Künstlerin und ihr Werk vor“, so der Pressetext der Bibliothek, „und laden Sie herzlich am Freitag, den 10. Januar 2025, um 18 Uhr zu der Veranstaltung ‚Was ich zeichne, muss ich nicht sagen.‘ Elizabeth Shaws Weg in die Bilderbuchwelt für Kinder in den Humboldt-Saal der Staatsbibliothek zu Berlin, Unter den Linden 8, 10117 Berlin, ein.“ Und weiter: „Es erwarten Sie ein Vortrag von Prof. Dr. Eva Maria Kohl und eine Podiumsdiskussion mit der Tochter von Elizabeth Shaw, Anne Schneider, moderiert von Carola Pohlmann, der früheren Leiterin der Kinder- und Jugendbuchabteilung.  Die Veranstaltung wird durch eine kleine Ausstellung von Originalillustrationen von Elizabeth Shaw abgerundet. Um Anmeldung wird gebeten. Sie ist unter dem eingehängten Link der Staatsbibliothek möglich.

(Robert Grieger und Ninon Suckow/Pressemitteilung)

Mi, 20.11.2024

Die Staatsbibliothek lädt am 26.11. zur Präsentation.

Stabi: Bibliomigration zwischen Deutschland und Polen seit 1939

Die Staatsbibliothek zu Berlin lädt ein zur Buchpräsentation und Podiumsdiskussion in den Wilhelm-von-Humboldt-Saal (Unter den Linden 8, 10117 Berlin) am 26. November 2024 um 19 Uhr zum Thema Bücher und ihre Wege. Bibliomigration zwischen Deutschland und Polen seit 1939. Millionen von polnischen Büchern wurden während des Zweiten Weltkriegs von Nazi-Deutschland in Polen zerstört oder gestohlen. Indessen kamen 1945, im Zuge der Verlegung der deutsch-polnischen Grenze, Millionen von Büchern aus privaten, kirchlichen und öffentlichen Sammlungen nach Polen – in einen neuen national-kulturellen Kontext. Dazu gehören auch die nach Schlesien und Pommern verlagerten Bestände der ehemaligen Preußischen Staatsbibliothek, die unmittelbar nach dem Krieg nach Krakau verbracht wurden und heute in mehreren polnischen Bibliotheken aufbewahrt werden. Seit mehreren Jahrzehnten sind diese historischen Buchbestände Gegenstand zweier unterschiedlicher nationaler Narrative und juristischer Standpunkte. Der Band ist das Ergebnis einer von Vanessa de Senarclens konzipierten und organisierten Tagung am Deutschen Historischen Institut in Warschau im Frühjahr 2022. Er widmet sich der sogenannten Büchermigration zwischen Deutschland und Polen nach 1939 aus verschiedenen Perspektiven. Anlässlich der Buchvorstellung findet am 26. November um 19 Uhr ein Podiumsgespräch statt mit:

  • Vanessa de Senarclens, Literatur-/Kulturwissenschaftlerin, lehrt am Institut für Romanistik der Humboldt-Universität Berlin
  • Achim Bonte, Generaldirektor der Staatsbibliothek zu Berlin
  • Gilbert Lupfer, Vorstand der Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste
  • Krzysztof Ruchniewicz, Direktor des Willy-Brandt-Zentrums für Deutschland- und Europastudien der Universität Wrocław, Beauftragter des polnischen Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten für die deutsch-polnische Zusammenarbeit

Das Gespräch moderiert der Journalist Tomas Fitzel. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Um Anmeldung zu Präsentation und Gespräch wird gebeten. Sie ist unter dem folgenden Link möglich. 

(Robert Grieger und Ninon Suckow/Pressemitteilung)

Fr, 15.11.2024

Briefe Heinrich von Kleists (1777–1811) neu entdeckt.

H. v. Kleist: Rettung im Untergang

Zu einer besonderen Veranstaltung lädt die Staatsbibliothek zu Berlin am 16.11. um 15 Uhr in den Wilhelm-von-Humboldt-Saal ein: „Rettung im Untergang“ – Fünf neue Kleist-Briefe: Lesung und Kommentar zu einem Jahrhundertfund. Ja, Heinrich von Kleists (1777–1811) fünf bislang unbekannte Briefe an den österreichischen Diplomaten Joseph von Buol-Berenberg aus den Jahren 1809 und 1810 stellen einen Jahrhundertfund dar. Die Briefe aus dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum (TLMF) in Innsbruck wurden erstmals im Kleist-Jahrbuch 2024 veröffentlicht. In einer szenischen Lesung werden sie nun vorgeführt, von Expertinnen und Experten eingeordnet. Neben der Geschichte ihrer Entdeckung durch Hermann F. Weiss, Emeritus der University of Michigan wird ein Licht auf ihren zeitgeschichtlichen Kontext, auf materielle und auch grafische Besonderheiten der Briefe, ihre Entzifferung sowie literaturhistorische Bedeutung geworfen:

  • Mareike Beykirch und Jonas Hien vom Deutschen Theater lesen den Text der Briefe.
  • Hermann F. Weiss (University of Michigan) und Roland Sila (Handschriftenabteilung des TLMF) – beide online zugeschaltet – berichten über die Entdeckungsgeschichte und die Archivierung des Buol-Teilnachlasses.
  • Martin Roussel (Universität zu Köln) erläutert die historischen Hintergründe des anti-napoleonischen Widerstands mit einem Blick auf weitere Lebensspuren Kleists.
  • Günter Dunz-Wolff (Hamburg) geht auf diverse Schwierigkeiten bei der Entzifferung der Kleist’schen Handschrift ein.
  • Barbara Gribnitz (Stiftung Kleist-Museum in Frankfurt an der Oder) stellt die Briefe als materielle Objekte und in ihrer Bedeutung für unser Wissen über die Biografie Kleists vor.
  • Christian Moser (Universität Bonn) beleuchtet die Bedeutung der aufgefundenen Briefe aus literaturwissenschaftlicher Sicht.

Die Veranstaltung schließt mit einer Plenumsdiskussion. Es moderiert Anne Fleig von der FU Berlin.  Die Veranstaltung in der Staatsbibliothek Berlin (Unter den Linden 8, 10117 Berlin) findet in Kooperation mit Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft und der Stiftung Kleist-Museum statt.

(Robert Grieger und Ninon Suckow/Pressemitteilung)

Mi, 31.07.2024

"Droste digital" in Berlin: Handschriften, Räume und Installationen vom 23. August bis 20. Dezember im Stabi Kulturwerk der Staatsbibliothek zu Berlin. Die originalen Manuskripte stammen aus Meersburg, wo Annette von Droste-Hülshoff lebte und 1848 starb.

Im Stabi Berlin: Die Droste digital

Vom 23. August bis zum 20. Dezember (mit Ausnahme des 03.10.) ist im Stabi Kulturwerk in der Staatsbibliothek zu Berlin (Unter den Linden 8, 10117 Berlin) zu sehen: Droste digital. Winzige, kaum lesbare Buchstaben drängen sich dicht an dicht, formen sich zu Wörtern und Texten, die das Papier bis zum Rand füllen. Einiges ist durchgestrichen und korrigiert, anderes ergänzt – manches sogar vertikal. Die Handschriften Annette von Droste-Hülshoffs (1797–1848) sind eindrückliche Textbilder mit einer ganz eigenen Ästhetik. Droste Digital präsentiert künstlerische Installationen im Zusammenspiel mit Original-Manuskripten. Dorothee Elmiger und Nora Gomringer, Anna KpokHyphen-Labs sowie Roman Hagenbrock inszenieren Drostes Handschriften und tragen ihre Gedankenwelten in die Gegenwart. Die Manuskripte stammen aus dem Nachlass der Dichterin und wurden von 2019 bis 2021 digitalisiert. Die Ausstellung, die zuerst auf Burg Hülshoff zu sehen war, nimmt sie unter die Lupe und deckt Schreib- und Entstehungsprozesse auf. Sie wird am 22.08. um 19 Uhr im Café Felix eröffnet und ist Mi–So 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr zu sehen, der Eintritt ist frei. Es wird ein umfangreiches Begleitprogramm aufgelegt ... Alle Infos zur Schau finden sich hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 11.06.2024

Die "Bibliocon" fand vom 04. bis 07.06. im CCH statt.
Im Congress Centrum in Hamburg wurde dort auch zum Großthema der Herkunftsforschung referiert.

„Provenienz sichtbar machen“

Auf der jährlichen Bibliothekskonferenz Bibliocon, die dieses Mal vom 04. bis 07. Juni 2024 in Hamburg stattfand, war unter anderem der Themenkreis 6 für die Bibliophilie von besonderem Interesse: Sammlungen, Repositorien, Retrodigitalisierung sowie der Kulturgut(-schutz) mit der Bezeichnung „Provenienzen sichtbar machen“. Es wurden innerhalb des Komplexes insgesamt sechs Vorträge zum Thema auf der 112. Bibliocon gehalten. Zunächst: Vernetzte Objektgeschichten: Provenienzerschließung im orientalischen Handschriftenportal Qalamos. Es referierte Christoph Rauch (Staatsbibliothek zu Berlin, Orientabteilung, Berlin). Das Ziel des DFG-Projekts Qalamos besteht in der Zugänglichkeit der bereits jetzt ca. 150.000 Werkdatensätze, die einen Großteil der in deutschen Institutionen bewahrten unikalen Schriftzeugnisse aus Asien und Afrika darstellen. Dafür wurde ein Portal Handschriften aufgebaut, das es auch ermöglicht, erwerbungsgeschichtliche Bezüge zwischen Sammlungen und Objekten sichtbar zu machen. Zweiter Vortrag: Pilotprojekt in Detmold: NS-Raubgutverdacht in der Lippischen Landesbibliothek. Referentin dafür: Isabelle Christiani, Provenienzforscherin aus Münster. Der Bericht widmete sich der Herkunftsforschung im Rahmen des Projekts Ermittlung der Provenienz von 28 Handzeichnungen des 16. bis 18. Jahrhunderts unter Verdacht auf NS-verfolgungsbedingten Entzug in der Lippischen Landesbibliothek. Drittens: Dr. Wiebke von Deylens (Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg) Beitrag „Aber das haben wir doch gekauft!“ Provenienzforschung an der SUB Hamburg zu antiquarischen Ankäufen der NS-Zeit. Der Vortrag präsentierte die Ergebnisse eines Projekts zu NS-Raubgut in den Sondersammlungen der SUB. Dank einer Förderung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste konnten hier in den letzten Jahren vor allem Erwerbungen in Auktionshäusern und Antiquariaten genauer untersucht werden. Das Hauptaugenmerk wurde Autographen, seltenen Büchern, Kupferstichen und Nachlässen geschenkt, die zwischen 1933 und 1945 im Handel erworben wurden ... Der vierte Themenvortrag widmete sich 20 Jahre(n) NS-Provenienzforschung an der Universitätsbibliothek Wien – Rückblick und Ausblick. Im Beitrag von Professor Markus Stumpf (Universität Wien) stand im Mittelpunkt die Entwicklung der Provenienzforschung in den letzten beiden Dekaden an der Universitätsbibliothek Wien. Im fünften Beitrag referierte Iris Schultz (Staatsbibliothek zu Berlin) zu Das Zentralantiquariat der DDR als staatlich gelenkter Lieferant für Bibliotheken in West und Ost. Der Vortrag befasste sich mit den Provenienzen der durch das Zentralantiquariat der DDR (ZA, 1959–1989) erworbenen Druckausgaben aus den Sammlungen der ehemaligen Deutschen Staatsbibliothek und des Deutschen Buch- und Schriftmuseums. Und schließlich als Nr. 6: Provenienzrecherche in den Sammlungen des Landesamts für Denkmalpflege Sachsen (LfDS), dies referiert durch Dr. Konstantin Hermann (Landesamt für Denkmalpflege Sachsen). Das LfDS unterhält Sammlungen der Fotos, Negative und Dias, Dokumentationen sowie die Topografische Registratur, Pläne, Karten und Zeichnungen und die Bibliothek. Die Bestände dieser Bibliotheken reichen bis in das 15. Jahrhundert zurück und umfassen neben Drucken auch wertvolle Manuskripte bis hin zu Musterbüchern. Das LfDS hat beim Deutschen Zentrum Kulturgutverluste einen Antrag auf Erstcheck für die beiden Sammlungen gestellt. Der Themenkomplex war am 07.06. in das Treffen im Congress Centrum in Hamburg eingebunden. Es moderierte Julia Knödler aus Halle.

(Maria Bogdanovich)

Fr, 26.01.2024

Berlin: Vortrag mit Ninon Suckow. | © Robert Grieger

Berlin: „Impressum Magdeborch arte Simones Koch de Wylborch“

Am vorletzten Donnerstag, den 18.01.2024, hatten wir die Möglichkeit, bei einem tollen Vortrag von Ninon Suckow im Handschriftensaal der Berliner Staatsbibliothek dabei zu sein. Simon Koch druckte in den letzten zwanzig Jahren des 15. Jahrhunderts in Magdeburg. Die Staatsbibliothek zu Berlin besitzt vergleichsweise eine recht hohe Anzahl der seltenen Drucke, die an diesem Abend vorgestellt wurden. In ihrem Vortrag führte uns Ninon Suckow ein paar spannende Seiten dieser Drucke vor. Ihre Begeisterung für dieses Thema spürte man auch regelrecht in der Leidenschaft ihres Erzählens. Auch zeigte sie uns das Highlight einer Buchrestaurierung anlässlich ihres Ruhestandes. Ein tolle Geschichte ... Vielen Dank an Ninon! Es war ein interessanter Abend. Das Thema Buchpatenschaft hat durch ihre Präsentation einen ganz neuen Fokus bekommen.

(Robert Grieger)

Fr, 03.11.2023

"Der Mensch braucht Geschichten": Otfried Preußler im Stabi. Bis zum 07. Januar wird die Schau zum 100. Ehrentag des berühmten Kinderbuchautors gezeigt.

Der Mensch braucht Geschichten

Seit dem 27.10.23 wird im Stabi Kulturwerk, dem Museum der Staatsbibliothek zu Berlin, eine neue Ausstellung gezeigt: Der Mensch braucht Geschichten. Otfried Preußler zum 100. Geburtstag. Ausgehend von Preußlers Nachlass erzählt die Ausstellung die Entstehungsgeschichte von Preußlers so berühmten wie geliebten Büchern und zeichnet den Lebensweg des Kinderbuchautors. Es sind Manuskripte, Erstausgaben, persönliche Gegenstände, Originalillustrationen, Filmrequisiten, Briefe, persönliche Dokumente und eine Rauminstallation zu Otfried Preußlers bekanntestem Werk Krabat. Flankiert wird die Ausstellung von einer virtuellen Präsentation zum Nachlass sowie von einem umfangreichen Begleitprogramm. So findet heute um 18 Uhr ein Illustratorengespräch im Theodor-Fontane-Saal der Bibliothek (Unter den Linden 8, 10117 Berlin) statt. Und am 17.11. stellt Tilman Spreckelsen seine Preußler-Biografie vor. Führungen finden je am Donnerstag und an ausgewählten Samstagen jeweils um 15 Uhr statt. Zum ersten Advent ist ein Familiennachmittag geplant. Die Schau ist bis zum 07. Januar 2024 Di bis So von 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr zu sehen.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 05.10.2023

Dr. Markus Heinz. | © by Carsten Immel (Stabi Berlin)

Erfolgsgeheimnis der Homann-Karten: Vortrag in Oldenburg

Wie schafft es im 18. Jahrhundert ein Mann von etwa 38 Jahren und ohne großen finanziellen Hintergrund, einen auf Karten spezialisierten Verlag auf die Beine zu stellen? Am 12. Oktober 2023 um 19 Uhr, beleuchtet Dr. Markus Heinz (Staatsbibliothek zu Berlin) im Rahmen der aktuellen Ausstellung in der Landesbibliothek Oldenburg zum Thema die Erfolgsgeschichte des Homann-Verlags in Nürnberg. Es war seinerzeit kein leichtes Unterfangen, einen auf Karten spezialisierten Verlag zu führen. Johann Baptist Homann (1664–1724) gelingt es – und das im Jahr 1702, als in halb Europa der Spanische Erbfolgekrieg und der Nordische Krieg zu Handelsbeschränkungen und Unsicherheit führten. Der Nürnberger Verlag hält lange seine marktbeherrschende Stellung und beliefert zwischen etwa 1710 und 1780 große Teile Europas östlich des Rheins mit Karten. Mit seiner knapp 150-jährigen Verlagsgeschichte ist Homanns Verlag ein gutes Beispiel für langfristige Untersuchungen an der Entwicklung von Verlagsprogramm, Herstellungstechnik, Vertrieb und Nutzung, findet Markus Heinz. Der Homann-Experte studierte Geschichte und Kunstgeschichte in Salzburg und Wien und beschäftigte sich im Zuge von Forschungsprojekten und seiner Dissertation über mehrere Jahre mit dem Homännischen Verlag. Seit 2002 ist er stellvertretender Leiter der Kartenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin und Leiter der Kommission für die Geschichte der Kartographie der Deutschen Gesellschaft für Kartographie. Der Eintritt zum Vortrag ist frei.

(Landesbibliothek Oldenburg/Pressemitteilung)

So, 05.02.2023

Der "Hamburger Bothe" Nr. 14 erschien kürzlich.

Hamburger Bothe 14 erschienen

Mit dem Monatswechsel ist in Hamburg wieder eine neue Ausgabe des Hamburger Bothen erschienen, insgesamt das vierzehnte Heft des Journals der Pirckheimer im hohen Norden, das man digital (und auf Wunsch auch postalisch als Print) auch außerhalb der meeresnahen Ebenen erhalten und kann (bitte bei Interesse und wenn man noch nicht im Verteiler ist, an folgende Adresse mailen: Rudolf_Angeli@web.de, dann wird der Sehnsucht auf der Stelle Abhilfe geschaffen). Das von Rudolf Angeli und Peter Engel begründete Blatt dient als Informations- und Austauschorgan – es entstand 2020 inmitten des Corona-Lockdowns, als es mit Treffen und persönlichem Diskurs schwierig, ja, vorübergehend unmöglich wurde. Die Sache hat sich nun über die Beschränkungen hinaus als Erfolg erwiesen, die Zahl der Leser dürfte mit jeder Ausgabe steigen. Das aktuelle Blatt wirft einen Vorblick auf die BuchDruckKunst, die unter der zärtlichen wie ambitionierten Obhut von Klaus Raasch vom 31. März bis zum 2. April in Hamburg-Barmbek stattfindet. Einige der illustren Gäste: Andrea Ackermann, Anja Harms, Claudia Berg, augen:falter, edition sonblom, Edition M&M und Katzgraben-Presse. Dann gibt es je einen Hinweis auf Ernst Weiß‘ Tartarin von Tarascon bei Faber & Faber in Leipzig, zu den Vorstellungsrunden unabhängiger Verlage in der ehrwürdigen Staatsbibliothek zu Berlin sowie zu 100 Jahre Einbandkunst im Leipziger Museum für Druckkunst. Das Heft ründet sich mit einer bibliophilen Empfehlung von Abel Doering sowie neuen und exklusiven Texten von Urs Heftrich

(André Schinkel)

Sa, 04.02.2023

"Gestaltung ist Haltung. Vom Außen und Innen der Bücher" heißt die Lesung und Präsentation mit Maria Hartmann (Moderation) und Peter Nils Dorén, zu der die Staatsbibliothek zu Berlin am 23. Februar einlädt.

Gestaltung ist Haltung

Was sagt ein Umschlag über den Inhalt eines Buches aus? Wie kann Gestaltung einen Text abbilden? Worin bestehen Beziehung und Eigenleben von Erzähltem und Visuellem? Zu hören ist Literatur aus den Jahren der Weimarer Republik von Joseph Roth, Upton Sinclair, Annette Kolb, Karin Michaelis und Robert Walser. Gezeigt werden Buchcover von John Heartfield, Olaf Gulbransson, Georg Salter, Emil Rudolf Weiß, durch ihre Erfindungskraft unverwechselbar. Es zeigt sich eine Formensprache, die darauf abzielt, das Buch als individuelle Erscheinung darzustellen. Texte und Bilder bezeugen einen aufklärerischen, international gesinnten Zeitgeist mit einem Reichtum an Ideen und Haltungen, die noch heute aktuell sind. Lesung und Präsentation mit Maria Hartmann und Peter Nils Dorén finden am 23.2. in der Staatsbibliothek zu Berlin statt, Beginn ist um 19 Uhr, um Anmeldung wird gebeten unter: events@sbb.spk-berlin.de.

(Maria Bogdanovich/Pressemitteilung)

Mi, 30.11.2022

Eine überaus besondere Ausstellung zeigt das Stabi Kukturwerk in der Staatsbibliothek ab dem 07.12.
Ein Beispiel für eine alte Azteken-Schrift: Blatt aus dem Codex Borbonicus, der in Paris verwahrt wird.

Manuscripta americana

Drehgras und Schlangenrachen: Was verraten indigene Bilderschriften über das Leben im kolonisierten Mexiko? Die Sonderausstellung Manuscripta americana – Den Azteken auf der Spur im Stabi Kulturwerk in der Staatsbibliothek zu Berlin (Unter den Linden 8, 10117 Berlin) erzählt von Alltag und Gesellschaft zur Blütezeit der Azteken (14. bis 16. Jahrhundert), die sich selbst Mexi’ca nannten, und beschreibt Ausbeutung und Widerstand gegen die spanischen Kolonisten.

Die gezeigten Bilderhandschriften sind Teil einer Sammlung, die dereinst schon Alexander von Humboldt (1769–1859) begründete. Das älteste Codex-Fragment ist etwa 500 Jahre alt und dokumentiert auf über vier Metern Länge, welche Abgaben die Azteken anderen Königreichen abforderten, bevor sie selbst zu Unterworfenen wurden. Die Sammlung Manuscripta americana ist heute auf zwei Verwahr-Standorte aufgeteilt: die Staatsbibliothek zu Berlin und die Biblioteka Jagiellońska in Kraków. Die Ausstellung ergänzt die Berliner Handschriften durch virtuelle Ansichten der Krakauer Handschriften und zeigt außerdem, wie naturwissenschaftliche Methoden bei der Entschlüsselung jahrhundertealter Bilderschriften helfen können.

Die Ausstellung ist in Berlin vom 07. Dezember 2022 bis zum 26. Februar 2023 zu sehen, die Bibliothek öffnet von Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, am Donnerstag sogar bis 20 Uhr. Vom 27. bis 30.12. gelten Sonderöffnungszeiten von 8 bis 17 Uhr, an den Feiertagen (einschließlich des Heiligen Abends) bleibt die Einrichtung geschlossen.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 24.11.2022

Rudolf II. war der erste bekannte Besitzer des geheimnisvollen Voynich-Manuskripts.
Doppelseite aus dem Voynich-Manuskript.

Neues zum Voynich-Manuskript

Es gilt als die am meisten untersuchte Handschrift der Welt, denn die darin verwendete Geheim-Schrift in Verbindung mit enigmatischen Illustrationen hat seit ihrer Wiederentdeckung 1912 fasziniert: das Voynich-Manuskript. Kein Jahr vergeht, in dem nicht neue Theorien über den Inhalt der botanisch-astrologischen Sammelhandschrift auftauchen – jedoch hat sich das Manuskript bisher jeglichen Entschlüsselungsversuchen widersetzt. Zudem blieb dabei die Erforschung der nicht minder spannenden Besitzgeschichte des Codex zumeist im Hintergrund.

Der Vortrag Kaiser Rudolf II. und das „väßl mitt allerlai selzamen büchern“. Neue Erkenntnisse zur älteren Besitzgeschichte des Voynich-Manuskriptes am 14. Dezember im Otto-Braun-Saal der Staatsbibliothek zu Berlin (Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin) untersucht die Bucherwerbspolitik des römisch-deutschen Kaisers Rudolf II. (1552–1612), der als der erste bekannte Besitzer des Voynich-Manuskriptes gilt. Stefan Guzy stellt hier erstmalig bisher unbekannte Archivquellen vor, die es ermöglichen, eine plausible Herkunftsgeschichte des mysteriösen Bandes zu erzählen. Denn der von raren, wertvollen und vor allem alchemistischen Preziosen begeisterte Herrscher griff 1598/1599 zu, als sich ihm die Gelegenheit zu einer ganz besonderen Bucherwerbung bot.

Der weltberühmte und geheimnisumwitterte Text, der heute zum Bestand der Beinecke Rare Book and Manuscript Library (BRBL) der Yale University in New Haven (USA) gehört, ist in mehrere thematische Abteilungen gegliedert, die angebliche Entzifferung wird mit schöner Regelmäßigkeit gemeldet, ist aber bis heute nicht gelungen. Stefan Guzy ist als Typograf und Diplom-Designer tätig und betreibt in Berlin das Designbüro Zwölf und einen Verlag. Als Gastprofessor und Lehrbeauftragter für Typografie und Druckgrafik unterrichtete er an diversen Kunsthochschulen. Der Vortrag in der Staatsbibliothek beginnt um 18.15 Uhr, um Anmeldung unter der Mail christian.mathieu@sbb.spk-berlin.de wird gebeten.

(André Schinkel/Pressemitteilung)