Pirckheimer-Blog

So, 17.08.2025

Aufbau Verlag feiert Geburtstag

Am gestrigen 16. August jährte sich der Gründungs- und Geburtstag des Berliner Aufbau Verlags zum 80. Mal. Heute handelt es eigentlich um eine kleine Verlagsgruppe, denn neben dem seinerzeit größten Editionshaus der DDR gibt es im Trust noch die Imprints Aufbau Taschenbuch (atb), Rütten & Loening und Blumenbar sowie die Eigengewächse Die andere Bibliothek, More, Aufbau Audio, Aufbau Digital und Edition Braus. Seit 2019 gehört auch der Verlag von Pirckheimer-Freund Christoph Links zur Gruppe. Aufbau ist der Hausverlag von Theodor Fontane und Anna Seghers, Erwin und Eva Strittmatter, auch die aktuelle Nobelpreisträgerin Han Kang gehört zum Programm des Verlags. Heute beschäftigt die Gruppe 59 Mitarbeiter, und im Aufbau-Jubiläumsprogramm gibt es Neues von Gregor Gysi und Nachgereichtes von Gerti Tetzner zu entdecken. Von den beiden großen Literaturzeitschriften der ehemaligen DDR wird immerhin noch die Sinn und Form unter dem Dach des Verlags herausgegeben. Ein recht umfangreiches Buch- und Veranstaltungsprogramm begleitet das Jubiläumsjahr, sicherlich gekrönt von einem Event zum Jubiläum im Kulturquartier Neustrelitz (Schlossstraße 12/13, 17235 Neustrelitz): Carsten Gansel im Gespräch mit Aufbau-Lektorin Nele Holdack, am 01. September um 19 Uhr. Alle Aufbau-Veranstaltungsinfos gibt es hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Sa, 16.08.2025

Eine Abschrift von Goethes Gin(k)go-biloba-Gedicht.

Verse des Tages: „Gin(k)go biloba"

    Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Giebt geheimen Sinn zu kosten,
Wie’s den Wissenden erbaut,

    Ist es Ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
Daß man sie als Eines kennt?

    Solche Frage zu erwidern,
Fand ich wohl den rechten Sinn,
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Daß ich Eins und doppelt bin?

    [1815.]

(Johann Wolfgang von Goethe widmete dieses Gedicht, das 1819 im West-östlichen Divan erschien, seiner Liebe Marianne von Willemer, die für die Arbeit an jener Sammlung vorübergehend selbst in die Weltliteratur eintrat ... Es gehört zu den schönsten, ja, und meistzitierten Texten des Klassikers. Die Streichung des K im Titel nahm Goethe eigenmächtig vor, der Härte des Klangs ausweichend.)

Fr, 15.08.2025

Zu Gast im Refugium Neu-Ulm: Jorghi Poll aus Wien.

„LiteraturSchwatz!“ im Refugium

Für Kurzentschlossene: Morgen, am 16. August, um 18 Uhr lädt das Neu-Ulmer Refugium – Der Ausstellungsgarten (Breitenhofstraße 110, 89233 Neu-Ulm) zum LiteraturSchwatz! ein. Zu Gast bei Pirckheimer-Freund Florian L. Arnold ist Jorghi Poll. In den Liner-Notes zum Gig heißt es: „Er kommt aus Wien, hat Wurzeln in Bonn und wird im Finninger Refugium über die unendliche Schönheit von Büchern erzählen: Jorghi Poll, Multitalent, Autor, Illustrator, Buchgestalter. Mit seiner Edition Atelier betreibt er gewissermassen zivilen Ungehorsam gegen die Verrohung und Verdummung der Massen. Bücher, die uns wieder empfindsam machen, die uns etwas darüber sagen, woher wir kommen und, wichtiger, wohin wir kommen müssen. Das alles findet man in den zauberhaften Büchern der Edition Atelier. Florian L. Arnold und Jorghi Poll unterhalten sich quer durch wunderbare Texte und Bilder, später machen uns die Gartenhaus-Bar und Live-Musik Lust auf einen langen gemeinsamen Sommerabend.“ Musik kommt dazu von Alexander Walz & Philipp Siemons, smoother Jazz improvisiert im New-York-Style, entspannt, prickelnd, sommerlich. Cool.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 14.08.2025

Neu: die 63. Antiquariatsmesse Stuttgart im "Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle". | © Florian Selig

63. Antiquariatsmesse Stuttgart

Freudige Nachricht: Der Verband Deutscher Antiquare e. V. und das Börsenblatt des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e. V. melden, dass die im Mai erst abgesagte 63. Antiquariatsmesse Stuttgart nun doch stattfindet. Der neue Veranstaltungsort ist das Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle (Berliner Platz 1–3, 70174 Stuttgart, direkt beim Maritim Hotel). Die Messe findet vom 23. bis 25. Januar 2026 statt, es liegen laut Info bereits 50 Anmeldungen vor, davon 20 aus dem Ausland. Teilnehmerliste und Katalog sollen später veröffentlicht werden, auch die Zusammenarbeit mit der zeitlich parallel stattfindenden Antiquaria in Ludwigsburg soll intensiviert werden. Dem Messe-Ausschuss, der sich um die Organisation der Veranstaltung kümmert, gehören Balázs Jádi, Dr. Karl Klittich, Roger Sonnewald, Hans Lindner, Norbert Knöll und Thomas Haufe an. Alle Informationen finden sich auf der Website der Messe. Aussteller können sich bis 18.09. anmelden. 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mi, 13.08.2025

Mönchengladbach: Exlibris-Schau zur Ägyptomanie.

Mönchengladbach: Exlibris zur Entdeckung von Tuts Totenmaske

Zudem: Ein herzlicher Geburtstagsgruß an Rainer Ehrt!

In der Bedeutung wird der Kindkönig von einer Reihe Ahmosiden, Thutmosiden und vor allem den späteren Ramessiden weit überflügelt, aber die Entdeckung seines nahezu unversehrten Pharaonen-Grabs 1922 im Tal der Könige gehört zu den aufsehenerregendsten Entdeckungen der Archäologie überhaupt und hat ihn zur Ikone der alten Hochkultur gemacht: Tutanchamun, der vor etwa mehr als 3.300 Jahren den Thron in Alt-Ägypten bestieg. Aus Anlass der 100. Wiederkehr der Entdeckung der Totenmaske des Nachfolgers von Ketzerkönig Echnaton widmet die Zentralbibliothek Mönchengladbach (Carl Brandts Haus, Blücherstraße 06, 41061 Mönchengladbach), initiiert vom Historischen Gladbach Kabinett sich in einer Ausstellung Ägypten, der Ägyptomanie, die die Kunde von den archaischen Funden in der Wüste und am Nil in Europa auslöste. Das antike Ägypten im Exlibris heißt die Schau und ist seit dem 08. August und noch bis zum 30. Oktober in der Bibliothek zu sehen. Gezeigt werden Arbeiten aus der Sammlung von Dr. Gernot Blum, lange Jahre Präsident der DEG, darunter auch das Blatt zum Fund des Tutanchamun von Hedwig Pauwels, das für Dr. Wolfgang Pungs, den DEGlern ebenfalls bestens vertraut, 1996 entstand. Es zeigt neben der hoch berühmten Totenmaske Howard Carter, der das Grab des Gottkönigs 1922 fand und 1925 dessen Mumie aus dem letzten Sarg löste, sowie seinen Mäzen Lord Carnavon. Neben dem Blatt sind in der Ausstellung 70 weitere Exlibris zum Thema zu sehen. Möge Ma’at mit uns sein! Alle Infos hier.

(Kevin Konopke/Pressemitteilung)

Di, 12.08.2025

'NeuroArt'-Schau mit Monika Leonardt in Werder, ab 16.08.2025 (Vernissage mit Performance & Lesung).

„NeuroArt“: Vernissage & Lesung

Was bewegt, was verbindet: Wie spielerisch aufs Blatt geworfen muten die ausgestellten Arbeiten an, die ab 17.08. in der Turmgalerie des Christian-Morgenstern-Literaturmuseums (Hoher Weg 150, Werder a. d. Havel) zu sehen sind. NeuroArt ist nur eine von vielen Methoden, derer sich Monika Leonardt bedient, um auszudrücken, wie sie sich und die Welt um sich her erlebt, empfindet. Es geht dabei um Beziehungen, um Verbundenheit, um Muster zwischen Menschen und um strömende Lebenskraft. Die Arbeiten entstehen in einem meditativen Moment. Sie sind in einem Zug aus Linien gezeichnet, gemalt, Linien, die sich zwischen Zentren verweben, die Formen und Muster entstehen lassen. Traumfängerartig. Traumartig. Feine Netzwerke mit schöner Wirkung, erinnern sie doch an unser neuronales System, an organische Strukturen aller Lebensformen. Symbolhaft stehen sie für Energien, Lebensströme – und das Malen an diesen Bildern soll, so heißt es, sogar auf die inneren Vernetzungen wohltuend zurückwirken. Gut tut diese Art zu malen auf jeden Fall. Freude macht sie. Staunen löst sie aus. Und vor allem: Jeder kann sich darin versuchen, kann sich darin sammeln und finden. Bei der Vernissage in Werder, die am 16.08. von 17 bis 19 Uhr stattfindet, wird die vielseitige Frankfurter Künstlerin Monika Leonardt in einer Performance Arbeiten entstehen lassen zu Texten der Potsdamer Autorin Jana Weinert. Das Publikum kann sich inspirieren lassen und kann selbst zu Stift und Papier greifen. Oder einfach nur zuhören und zusehen. Und nach der Eröffnung mit NeuroArt-Performance, Handpan-Musik und Lesung ist die Ausstellung in Werder vom 17.08. an bis zum 26.10.2025 zu sehen. Alle Infos dazu gibt’s auf der Webseite der Gesellschaft. Was bewegt, verbindet: Bei der NeuroArt-Ausstellung im Hohen Weg in Werder kriegt man’s heraus.

(Ninon Suckow/Robert Grieger/Pressemitteilung)

Mo, 11.08.2025

"So viel Silber im Grau. Kunst aus der DDR" – auf dem Plakat eine Arbeit von Hans Ticha – ist ab dem 23.08. in der 'Kunstsammlung' am Jenaer Markt 07 zu sehn.

Ab 23.08.: „So viel Silber im Grau“

Die Kunstsammlung Jena (Markt 07, 04377 Jena) ist noch eine vergleichsweise junge Kollektion, ein Drittel ihres gesamten Bestands besteht jedoch aus Malerei, Zeichnung, Grafik und Plastik aus der DDR. Ab dem 23. August und bis zum 16. November des Jahres zeigt nun die Kollektion, die von Jena.Kultur und dem städtischen Museum verantwortet wird, 143 Highlights aus den Beständen. Sammlungsleiter Eric Stephan lädt herzlich zur Vernissage am 22. August um 19 Uhr im Alten Rathaus der altehrwürdigen Saale-Stadt ein. Unter dem Titel So viel Silber im Grau. Kunst aus der DDR sind Objekte von Künstlerinnen und Künstler vereint, die zum Teil weithin bekannt und gerühmt sind, teils auch für die Kulturgeschichte Jenas von Bedeutung und in nicht wenigen Fällen wert, sie neu- oder wiederzuentdecken. „Nach den Verlusten durch die Aktion Entartete Kunst und die Verheerungen des Zweiten Weltkrieges“, heißt es in der Einladung zur Exposition, „konnte sich die Kunstsammlung Jena in diesen Jahren nicht nur erholen, sondern wurde kontinuierlich ausgebaut und damit neu geformt. Der Fokus“, liest man im Text weiter, „lag auf der Region, den Kunstzentren im mitteldeutschen Raum – Dresden, Leipzig, Halle – und Berlin.“ Es finden sich in der Liste Namen wie Wolfgang Mattheuer, Willi Sitte und Werner Tübke – ferner Gerhard Altenbourg, Lothar Zitzmann, Bernhard Heisig, Alexandra Müller-Jontschewa, Horst Sakulowski, Emma Hübner und Gil Schlesinger. Aus dem Nachlass von Christel und Hartwig Prange kamen zudem grafische und zeichnerische Preziosen von Michael Morgner, Charlotte Elfriede Pauly, Max Uhlig und Dieter Goltzsche hinzu. Die Schau ist von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 10 bis 17 Uhr zu sehen. Der Eintritt beträgt 5 (ermäßigt 3) Euro – Führungen sind für 7 (ermäßigt für 3, Kinder 1) Euro zu haben. Geparkt werden kann u. a. auf dem Eich- und dem Inselplatz. Und alle Informationen zur Ausstellung und Kollektion gibt es auf der Webseite der Kunstsammlung.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 10.08.2025

Fein: Das Antiquariat Hennwack ist wieder geöffnet.

Antiquariat Hennwack wurde als Genossenschaft neueröffnet

Eine gute Nachricht in wurstförmigen Zeiten: Auf der Facebook-Seite der Pirckheimer berichtet unser Presseattaché Robert Grieger von der gestern in Form einer Genossenschaft vollzogenen Wiedereröffnung des Antiquariats Hennwack in der Hauptstadt (Ort: Feuerbachstraße 26, 12163 Berlin) im neuen Zuhause. Seine Freude darüber formuliert Robert wie folgt: „Das Antiquariat ist tot? Mitnichten, wie mir heute bewusst gemacht wurde und in mir Hoffnung schürt.“ Ja, dem mag man sich nur anschließen. Das Antiquariat war seit Januar geschlossen, von Februar an, so heißt es, wurden Kisten gepackt, der Umzug ins neue Domizil vorbereitet. Natürlich wurde die Eröffnung, bevor es wieder ans Sortieren, Listen und Werben geht, gefeiert. Infos zum Antiquariat gibt es hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Sa, 09.08.2025

Pirckheimer-Freund Jens Henkel ist gestorben – bis 2023 betrieb er seine "burgart-presse" (siehe oben).

07.08.2025: Trauer um Jens Henkel

Die Stadt Rudolstadt und die Welt des schönen Buches einschließlich der Pirckheimer trauern um den Museologen und Verleger Jens Henkel, den legendären Betreiber der burgart-presse, der am 07. August 2025 im Alter von 72 Jahren gestorben ist. Im Jahr 2023 hatte seine Handpresse den Betrieb bereits eingestellt, viele der dort erschienenen originalgrafischen Text-Bild-Bände gehören zum Bestand der schönsten Bibliophilia dieser Zeit und sind so begehrt wie gesucht. Das Verlagsprogramm mit seinen sieben Reihen kann durch den Rückzug Henkels vor zwei Jahren als abgeschlossen betrachtet werden, die Nachricht vom Tod ihres Editors schmerzt und bedeutet einen großen Verlust für die ostthüringische Kulturstadt wie die Buchwelt. Henkel war Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft, er arbeitete über Jahrzehnte mit zahlreichen Autoren und Künstlern zusammen, so mit Matthias Biskupek, Karl-Georg Hirsch, Kay Voigtmann und vielen anderen. Die Stadt Rudolstadt verdankt ihm zugleich durch sein museologisches Wirken vieles. Sie schreibt u. a. in ihrem Nachruf: „Der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt und die Stadt Rudolstadt trauern um den langjährigen Kustos am Thüringer Landesmuseum Heidecksburg, Verleger und Kämpfer für die Kultur in seiner Heimatstadt Rudolstadt, Jens Henkel. Der 72-Jährige ist am Donnerstag, 07. August 2025, nach langer schwerer Krankheit verstorben. ‚Wir haben einen klugen Kopf und eine gewichtige Stimme für die Kultur verloren‘, sagte Landrat Marko Wolfram. ‚Unser Mitgefühl gehört in diesen Stunden seiner Frau Renate und seiner Familie. Wir werden Jens Henkel in bleibender Erinnerung behalten und sein Andenken wahren‘, so der Landrat.“ Weiter heißt es: „Der gebürtige Rudolstädter war über Jahrzehnte in herausragendem Maße im kulturellen Bereich aktiv und hat im politischen Ehrenamt im Stadtrat der Stadt Rudolstadt Anfang der 1990er Jahre wichtige Weichenstellungen für die kulturelle Entwicklung vorgenommen. Beinahe ein halbes Jahrhundert – von 1971 bis 2018 – bildete seine hauptberufliche Tätigkeit im Thüringer Landesmuseum Heidecksburg Rudolstadt das Fundament für sein vielseitiges Wirken.“ Im ersten demokratischen Rudolstädter Stadtparlament ab 1990 war Jens Henkel Stadtrat in der Fraktion SPD/Neues Forum. Henkel war auch für zehn Jahre für die Konzeption und Realisierung der Buchreihe Künstler in Thüringen zuständig. Auch sonst ist die Liste der Verdienste um die Kultur seiner Stadt lang. In der burgart-presse erschienen ab 1991 49 Pressendrucke, bibliophile Drucke und 27 weitere Publikationen – die Unterlagen der Edition befinden sich in der Anna Amalia in Weimar. 2023 erhielt Jens Henkel das Bundesverdienstkreuz. 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 08.08.2025

Felix M. Furtwängler ist am 14.08.25 in Hirschberg.

Felix Furtwängler in Hirschberg

Die Regionalgruppe Rhein-Main-Neckar der Pirckheimer-Gesellschaft lädt am 14. August zu einer Neuausgabe ihrer Reihe Künstler zum Anfassen nach Hirschberg ein. Die Mitglieder freuen sich sehr, an dem Tag dort Felix M. Furtwängler begrüßen zu dürfen. Der Illustrator, Maler und Pressendrucker wird sein Werk persönlich vorstellen und, so heißt es, für jeden Teilnehmenden eine Überraschung mitbringen. „Wir sind sehr gespannt“, so der Wortlaut der Einladung. „Deshalb ergeht heute eine besonders herzliche Einladung zu unserem nächsten Treffen ...“ Alle Interessierten treffen sich am 14. im Hotel Krone, Landstraße 9–11, 69493 Hirschberg an der Bergstraße, Teilort Großsachsen. Es wird vor dem eigentlichen Event noch ein Imbiss angeboten. Beginn ist 19 Uhr. Interessenten melden sich bitte bei der Pirckheimerin Marita Hoffmann: buch@buchkultur.org.

(André Schinkel via Hans Rabenbauer)

Do, 07.08.2025

In trüben Zeiten scheint die Kultur das Erste zu sein, was weggefaltet gehört. Peter Sodanns zugegeben private Bibliothek steht vor dem Aus ... – und es fühlt sich keiner zuständig. Das Fatum der riesigen DDR-Sammlung ist erneut ungewiss ... | © by Jörg Blobelt

P. Sodanns Bibliothek vor dem Aus

Der umfangreichen, seinerzeit ab 1990 während seiner Zeit als Intendant des neuen theaters in Halle begonnenen großen Sammlung von Büchern und anderen Publikationen aus der DDR, der nach ihm benannten Peter-Sodann-Bibliothek, die derzeit in Stauchitz bei Meißen in einem ehemaligen Gut bewahrt und gelagert wird, droht das Aus. In gefährliche Fahrwasser war die riesige Bücherei des Pirckheimer-Freunds Sodann (1936–2024) bereits mehrfach geraten; und sie hat zudem eine mittlere Odyssee über mehrere Aufbewahrungsorte hinter sich, denn das Foyer und die Nebenräume des Theaters, dessen Leitung der hallesche Ehrenbürger bis 2005 innehatte, wurden schnell zu klein. Die Probleme sind, wie mehrere Agenturen berichten, kräftig – letztlich würden wenigstens ein bis zwei gesicherte Stellen benötigt, um den Bestand zu pflegen und überzählige Exemplare zum Erhalt und Selbsterhalt vertreiben zu können. Anfragen an den Freistaat Sachsen, wo sich die Bibliothek nun befindet, um eine Grundsicherung endeten bisher immer in einer Ablehnung. Da es sich um eine Privatsammlung handelt, sieht man sich nicht zuständig. Zugleich aber handelt es sich um eine Sammlung, die viele Werke vor dem Müll rettete, darunter viel Bedeutendes. Nun ja ... Mit einem Etat von 50.000 bis 70.000 Euro wäre fürs Erste wohl geholfen, wie so vielen im Land. 

(Bert Blaubart/Pressemitteilung)

Mi, 06.08.2025

Raabs: Jubiläums-Symposion der TGA „Working Title“ (28.–31.08.25)

25 jahre 100 prozent heißt das Jubiläums-Symposion der typographischen gesellschaft austria (tga), vom Donnerstag, den 28., bis Sonntag, den 31. August 2025, auf der Burg Raabs an der Thaya (Oberndorf bei Raabs 02, A-3820 Raabs an der Thaya) stattfindet. Die Gesellschaft schreibt dazu: „Wir nehmen uns vier Tage Zeit für Vorträge, Diskussionen, Gespräche und Workshops. Durch seine Lage erweist sich die Abgeschiedenheit des Ortes – und seine reduzierte Infrastruktur – als Segen für die Fokussierung auf Inhalte ...“ Im Programm von working title bietet eine diverse Zahl illustrer Dozenten dem typografischen Anspruch und Fachwissen in Österreich ein Forum. Es heißt schließlich weiter: „Wir freuen uns auf intensive Tage mit unseren Mitgliedern und Gästen, mit Vorträgen, Workshops, Ausstellungen und natürlich auf Schloss Raabs, Schlossdame Helga und Schlossherrn Richard Pils.Hier gibt es alle Informationen zum 2025er Symposion der tga.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 05.08.2025

DEG: Exlibris des Monats im August

Das DEG-Exlibris des Monats August 2025 stammt von Elfriede Weidenhaus und entstand für Anton Vetterle. DEG-Freund Heinz Neumaier würdigt das Blatt, das sich im Namen und Thema dem Monat, für den es gewählt wurde, geradezu synonym und passend verhält, in einer eingehenden Besprechung samt weiterführendem Fußnotenbereich. Lesen wir kurz hinein: „Kaum ein Exlibris ist für den Sommermonat August besser geeignet, als ein Bücherzeichen, das sich mit der Stadt Augsburg, der schwäbisch-bayerischen Metropole und seiner Geschichte beschäftigt. Schon der Name des Eigners lässt uns vermuten“, geht es im Text weiter, „dass die aus Berlin stammende Grafikerin und Aquarellmalerin Elfriede Weidenhaus (1931–2023) diese Radierung für einen Einheimischen geschaffen hat, der höchstwahrscheinlich den Namen der Stadt als ‚Augschburg‘ aussprechen wird. Diese typisch alemannische Eigenheit, mit manchen S-Lauten umzugehen, ist bis ins Allgäu hinein weit verbreitet. Auf seinem Exlibris sind einige der schönsten Gebäude der Altstadt abgebildet, die Augsburg als Renaissance-Stadt berühmt gemacht haben.“ Und im weiteren Verfolg heißt es am Schluss der Würdigung: „Vielleicht fühlt sich nun mancher Leser dieses Beitrags ein wenig angeregt, das von dem im August des Jahres 14 n. Chr. verstorbenen Kaiser Augustus vor über 2000 Jahren gegründete Augsburg mit seinen Sehenswürdigkeiten – eventuell im Monat August – zu besuchen.“ So sei es – der ganze Text Heinz Neumaiers findet sich hier. Schönes Blatt.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mo, 04.08.2025

Autor und Herausgeber Manfred Jendryschik wurde heute in Leipzig beigesetzt. "Glas und Ahorn" (1967) war sein erstes Buch, dem etwa 30 weitere folgten.

Trauer um Manfred Jendryschik

Gestorben in der zweiten Junidekade, fand heute der Schriftsteller, Lektor, Herausgeber Manfred Jendryschik (1943–2025) auf dem Friedhof Leipzig-Wahren seine letzte Ruhe. Der gebürtige Dessauer, der von 1990 bis 1996 ... für die damaligen Verhältnisse ungewöhnlich, da in der direkten Nachwende Ostdeutsche nur selten leitende Posten besetzten, Kulturdezernent seiner Vaterstadt war, hinterlässt ein umfangreiches Werk: etwa dreißig eigenständige Bücher, sechzig Herausgaben, Flugblätter, Text-Bild-Bände und Bibliophilia. Viele Jahre dem Mitteldeutschen Verlag verbunden, in den er am Ende seines Lebens wieder zurückkehrte, gab er in den 2010ern gemeinsam mit deren Verleger die Weiße Reihe des Projekte-Verlags heraus: insgesamt 48 Bände mit Texten und Grafiken von Autorinnen, Autoren, Künstlern und Künstlerinnen, die zur Creme der Szene gehören. Viele dieser Buchwerke erschienen auch samt Vorzugsausgaben. Gemeinsam mit seiner Partnerin seit 35 Jahren, der Autorin und Fotografin Rosemarie Fret, und deren Tochter, der Grafikerin und Malerin Jusche Fret, verfolgte er gemeinsame Projekte. Vor 1990 hatte Jendryschik als Lektor im mdv gearbeitet – nach seiner Kritik an der Biermann-Ausbürgerung ging er im Herbst 1976 in den Freiberuf. Jendryschik gilt als Entdecker und Förderer vieler literarischer Talente – so Christine Lambrecht, Wilhelm Bartsch oder Jörg Kowalski. Erstere war auch bei der Trauerfeier zugegen, wie auch sein Herzensfreund, der Leipziger Lyriker und poeta doctus der Sächsischen Dichterschule, Peter Gosse, und Karl-Georg Hirsch, mit dem Jender, wie ihn seine Nächsten nannten, ebenfalls befreundet war und eng zusammenarbeitete. Die Trauerrede für Jendryschik hielt auf Bitten seiner Witwe Pirckheimer-Freund André Schinkel. In seinen Worten verwies Schinkel auf Herkunft und Vermächtnis M. J.s, der in der DDR und darüber hinaus ein erfolgreicher, zugleich unorthodoxer Autor war. Im Herbst des Jahres ist in Halle eine Matineelesung aus seinem letzten Buch Deckweiß für alle! geplant – auch Projekte-Verleger Reinhardt O. Hahn plant eine Würdigung Jendryschiks. Ein Großteil seiner älteren Bücher ist antiquarisch erhältlich und übrigens nach wie vor lesenswert.

(Ernst-Günther Liebetraut)

So, 03.08.2025

In der Rubrik "Meister der Illustration" des neuesten "Hamburger Bothen" vorgestellt: Susanne Theumer.

Hamburger Bothe 29 erschienen

Ganz frisch am 01. August erschien die Ausgabe der Hamburger Bothen, nun die Nummer 29 des Periodikums der Pirckheimer im Norden, initiiert und herausgegeben von Rudolf Angeli und Peter  Engel. Neben Neuigkeiten zur nächsten, der insgesamt siebten Buch-Veröffentlichung des Verlags Angeli & Engel wird mit Susanne Theumer eine Grafikerin vorgestellt, die auch umfangreich und illuster zu den Großen der Literatur: Goethe, Hesse, Rimbaud, Mann, Marlen Haushofer, Mascha Kaléko, Rajzel Zychlinski und Wulf Kirsten als Illustratorin arbeitete ... und noch zwei weitere Nobelpreisträger sind dabei. Die Redaktion kündigt nach dem Erfolg von Klaus Waschks Övelgönne-Buch Codex Delta von Gustav Kluge an, Abel Doering würdigt indes Die kleine Malik-Bücherei, Peter Engel widmet sich der Malschule von Lovis Corinth. Drei neueste Texte gibt es von Urs Heftrich. Und aus dem Wienerwald Bewegendes in Buch- und Briefform von Erich Fitzbauer. Informationen, ein ausführliches Geleit und ein Index zum Heft runden den Bothen ab. Wer die Nummer noch nicht hat, bekommt sie unter der folgenden Mailadresse: Rudolf_Angeli@web.de.

(Othmar Kasulke/Pressemitteilung)

Sa, 02.08.2025

Dr. Jens-Fietje Dwars wird 65. | © Sylwia Mierzynska

Jens-Fietje Dwars: 65. Geburtstag

Jens-Fietje Dwars, ein Freund der Künste, der Dichter, Erzähler, Zeichner, Grafiker – verdienter Pirckheimer-Freund zudem, Redaktionsleiter des Palmbaum seit langem und Redaktionsmitglied der Marginalien, feiert heute am 02. August seinen 65. Geburtstag. Der promovierte Philosoph und Germanist, der selbst als Autor, Ausstellungsmacher, Herausgeber, Filmemacher reüssiert, begeht den Ehrentag im Angesicht eines umfangreichen Werks: Zum halbrunden Geburtstag stehen zwei äußerst lesenswerte Bücher an, der Erzählband Wie ich den Kommunismus verlor ... die Essay-Kollektion Erfolg ist ein Irrtum. Dwars begründete gleich mehrere schöne Buchreihen, gefüllt mit Texten und Grafiken, viele der Beiträgerinnen und Beiträger gehören zur Creme ihrer Szene. Schön auch die Beinahe-Zwillingsschaft mit seinem bewunderten Freund Wilhelm Bartsch, der just heut seinen 75. begeht und von dem Jens-Fietje Dwars zwei Bände Gedichte herausgab. Für sein Werk ist Jens-Fietje Dwars mit dem Grimme-Preis und zuletzt mit dem Walter-Bauer-Preis geehrt worden – und es bleibt zu wünschen, dass seine Aufsätze und Porträts für die Marginalien den Pirckheimern noch viele Jahre erhalten bleiben. Lieber Jens-Fietje, von Herzen alles Gute ... bleiben wir unbeirrt!

(André Schinkel)

Fr, 01.08.2025

Ab 02.08.: Harald Metzkes stellt in Altlandsberg aus.

Harald Metzkes: Meine Zeit gemalt

Die Galerie in der Orangerie auf dem Schlossgut Altlandsberg (Krummenseestraße 01, 15345 Altlandsberg) zeigt vom 02. August bis 28. September 2025 eine vielfältige Verkaufsausstellung mit Werken des renommierten Malers und Altlandsberger Ehrenbürgers Harald Metzkes. Die Schau mit dem Titel Meine Zeit gemalt bietet einen eindrucksvollen Überblick über das facettenreiche Werk eines der bedeutendsten Vertreter der „Berliner Schule“. Die Eröffnung findet am Samstag, den 02. August um 16 Uhr in der Schlosskirche Altlandsberg statt. Die Schau vereint ausgewählte Werke der letzten Jahre mit Klassikern aus verschiedenen Schaffensphasen und wird realisiert mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Märkisch-Oderland. Alle Infos zur Ausstellung hier.

(Robert Grieger/Udo Haedicke/Pressemitteilung)

Do, 31.07.2025

Guddi, die Bleilaus, am 30.08.25 in Walsrode zu Gast.

Ein Film mit Guddi Gutenberg, der Bleilaus, zum Fest der Demokratie

Alles bunt? So fragt Guddi Gutenberg, die Bleilaus, aus der Schrift- und Druckwelt Soltau, der Erlebniswerkstatt Buchdruck-Museum Soltau e. V., (Kirchstraße 02, 29614 Soltau) ... ja, und sie präsentiert sogleich ihren ersten Film. Dieser enthält, und dahin geht die Richtung der Frage ganz am Anfang, eine Einladung zum Fest der Demokratie am 30. August 2025 auf dem Kirchplatz in Walsrode, wo ab 14 Uhr auch eben der Bleilaus begegnet werden und eine Postkarte in allen feinen Farben dieses Festes gedruckt werden kann. Klingt gut? Finden wir auch. Alle Informationen dazu gibt es unter diesem Link bei YouTube. Und die Begegnung mit Guddi am 30.08. in Walsrode. Cool.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mi, 30.07.2025

Lovis Corinths Bild "Selbstporträt mit Skelett", 1896.

„Im Visier“: Lovis Corinth in Berlin

Er galt als der Expressionist unter den Impressionisten und somit als Vertreter gleich zweier großer Kunstepochen: der Maler und Grafiker Lovis Corinth (1858–1925), dessen Todestag sich am 17. Juli zum hundertsten Mal jährte. Die bewegte Geschichte seines Werks und dessen Verbleib in privater wie öffentlicher Hand ist das große Thema der Ausstellung just in der Alten Nationalgalerie in der Berliner Bodestraße, die sich Corinth und seinem Umkreis widmet. 359 seiner Werke wurden in der Nazizeit aus den Sammlungen beschlagnahmt, drei bei der Schau Entartete Kunst gezeigt. Das Schicksal vieler Arbeiten war lange ungewiss, heute sind sie im In- und Ausland verstreut. All dem widmet sich die große Exposition Im Visier! Lovis Corinth, die Nationalgalerie und die Aktion „Entartete Kunst“, die bis zum 02. November zu sehen ist: Außer Montag täglich von 10 bis 18 Uhr. Kleiner Wermutstropfen: Zur Ausstellung erschien kein Katalog, was sicher lohnend gewesen wäre.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 29.07.2025

Verleger und Pirckheimer-Freund Florian L. Arnold liest im "Refugium" in Neu-Ulm: am 02.08., 18 Uhr.

„LiteraturGarten 4“ im Refugium

LiteraturGarten 4 im Refugium (Refugium – Der Ausstellungsgarten, Breitenhofstraße 110, 89233 Neu-Ulm): Seit jeher sind Gärten inspirierende Spielwiesen für Literaten. Als Orte von Träumen, der Erholung und der Freiheit haben sie ganze Bücher gefüllt. An diesem besonderen Abend nimmt der Ulmer Schriftsteller, Buchillustrator und Verleger Florian L. Arnold das Publikum mit auf eine literarische Wanderung durch jene Refugien. An verschiedenen Stationen stellt er ausgewählte Texte der Weltliteratur vor. Für jeden Geschmack ist etwas dabei – ein literarischer Spaziergang durch das abendliche „Refugium“ im Finninger Ried. „Und wie stets endet unser Weg am Lagerfeuer, wo wir gemeinsam der beginnenden Sommernacht lauschen“: Am 02. August, ab 18 Uhr ... Für Getränke und elegante Snacks ist gesorgt, sie sind im Eintrittspreis (Abendkasse: 15 Euro) enthalten. Tipp!

(André Schinkel/Pressemitteilung)