Pirckheimer-Blog

Fr, 01.11.2024

Rembrandt Harmenszoon van Rijn: "Männlicher Akt, am Boden sitzend, mit ausgestrecktem Bein" (1646), im Besitz der Kunstsammlungen der Veste Coburg.

„Impuls Rembrandt“: MdbK Leipzig

Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606–1669) – allgemein unter seinem Vornamen bekannt, gilt als einer der größten Maler des 17. Jahrhunderts. Seine Malschule prägte die Kunst seiner Zeit und weit darüber hinaus nachhaltig, einige seiner Bilder und der aus seinem Umkreis sind bis heute Standards und Ikonen der abendländischen Malerei. Seit dem 03.10. und bis zum 26.01.2025 wird eine international zusammengestellte Kollektion von Arbeiten Rembrandts und seiner etwa 40 Schüler im Museum der bildenden Kunst in Leipzig (Katharinenstraße 10, in 04109 Leipzig) gezeigt. Unter den 142 Gemälden, Zeichnungen und Radierungen befinden sich 60 Werke, die dem Meister zugeschrieben werden können. Ein umfangreiches Begleitprogramm, ein Katalog und ein MdbK-Zine flankieren die Schau, die täglich außer Montag 10 bis 18 (Mi 12–20) Uhr zu sehen ist. 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 31.10.2024

Der "Riesencodex" Hildegard von Bingens ist eines der Themen in der neuen Ausgabe der "Wandelhalle für Bücherfreunde" der GdB. | © by Ilona Buchecker (Landesbibliothek Wiesbaden und via CC BY-SA 3.0)

Neue „Wandelhalle“ erschienen

Die Herbstausgabe der Wandelhalle für Bücherfreunde, herausgegeben von Silvia Werfel für die Gesellschaft der Bibliophilen e. V., berichtet ausführlich vom Jubiläumstreffen der GdB vom 30. Mai bis 03. Juni des Jahres am Gründungsort Weimar, das unter anderem nach Großkochberg und Oßmannstedt sowie Dornburg führte. Weiterhin wird von dem großen Erfolg berichtet, mit dem die Kooperation dreier Institutionen in Weimar, Berlin und Dresden es vollbrachte, das Karlsruher Skizzenbuch Caspar David Friedrichs in Deutschland zu halten. Weiterhin wird die unerhörte Story des berühmten Riesencodex der Hildegard von Bingen erzählt; es gibt Büchertipps, Rezensionen und Informationen zum nächsten Treffen der GdB, die vom 19. bis 22.06.25 in Bamberg stattfindet. Zum Schluss gibt es eine Einladung für eine Liebeserklärung an die Anna Amalia Bibliothek und Personalien: So hat Silvia Werfel ihr Amt im GdB-Vorstand niedergelegt, bleibt der Wandelhalle als Editorin aber erhalten. Für sie rückt Alexander Moutchnik als Schriftführer im Vorstand nach. Ein wundervolles neues Heft dieses Periodikums für die älteste bibliophile Gesellschaft des Landes.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mi, 30.10.2024

"Die ganze Welt auf Pergament" – so heißt die neue Sonderschau des Dommuseums in Mainz ab 08.11. Das Museum ist wochentags 10–17, Sa/So 11–18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 5 (ermäßigt: 3) Euro.

„Die ganze Welt auf Pergament“

Das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum Mainz (Domstraße 3, 55116 Mainz) lädt ab dem 08.11. bis zum 23.03.2025 zur Präsentation seiner neuen Sonderschau Die ganze Welt auf Pergament. Die Chorbücher aus dem Mainzer Karmeliterkloster ein. Vorgestellt werden die sechs bedeutenden Chorbücher, die rund 1.600 Pergamentseiten umfassen und zu den mittelalterlichen Handschriften von Weltrang zählen. Die Sonderpräsentation zählt zu den Höhepunkten im Rahmen des Jubiläums-Programms zum 100-jährigen Bestehen des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums Mainz. Weitere Info zum Ort, der auch den weltberühmten Mainzer Domschatz birgt, unter diesem Link.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Für eine signierte Ausgabe von Charles Dickens’ "A Tale of Two Cities" (1859) bezahlte ein Sammler 150 Jahre nach Erscheinen des Buchs 325.000 Euro. Es ist die wertvollste Ausgabe des Romans, der global über 200 Millionen Mal verkauft wurde ... | © ZVAB

DLF Kultur: „Die wundersame Welt der signierten Bücher“ (Feature)

„Manche signierte Klassiker erzielen astronomische Preise. Im Buchhandel finden sich immer mehr Titel, die Autor oder Autorin unterschrieben haben. Was früher eine Liebhaberei war, ist inzwischen ein Markt – mit Sammlern und Fälschern.“ So wird ein überaus interessantes Feature von Christian Blees, das gestern abend bei Deutschlandfunk Kultur lief, geteasert. Es geht um die Liebe zum signierten Buch, dessen Beglaubigung durch den Autor, die Autorin, ja, und auch das Geschäft damit und die Möglichkeit, dass ein solches seltenes Stück, sei es signiert oder als Vorzug, durchaus auch in Fälschung unter die Sammelfreudigen gelangen kann. Am bekanntesten ist wohl der Furor um die Signiermaschine, mit der Bob Dylans Verlag 2022 die Fans täuschen wollte. Im Großen, Ganzen wird ein Schlaglicht auf die neuesten Entwicklungen – auf Rarissima, konzertierte Signieraktionen und das Gewimmel, das darum entsteht ... aber auch auf die Leidenschaft, mit der seriöse und gleichsam besessene Sammler im Metier unterwegs sind, geworfen ... Faszinierend. Das Feature kann in schöner Gänze via Link beim DLF nachgehört und heruntergeladen werden.

(André Schinkel via Dan Reynolds)

Di, 29.10.2024

"ohne Bitterstoffe" von Dieter Goltzsche ist von Di–Fr 14–19 Uhr und am Sa 12–17 Uhr bis 16.11. zu sehen.

Goltzsche: „ohne Bitterstoffe“

Einen Großen unter den Malern, Zeichnern und Grafikern der Gegenwart würdigt seit dem 12. Oktober und noch bis zum 16. November die Galerie Amalienpark in Berlin-Pankow (Breite Straße 23, 13187 Berlin): Unter dem Titel ohne Bitterstoffe zeigt das Kunsthaus frühe Tempera- und späte Tuschearbeiten von Dieter Goltzsche, der am Ende des Jahres, am 28. Dezember, seinen 90. Geburtstag feiert. Der gebürtige Dresdner und einzige Meisterschüler Max Schwimmers (1895–1960) lebt seit 1958 in Berlin; sein Werk hielt Goltzsche Zeit seines Wirkens autark changierend zwischen Gegenständlichem und Abstraktion und wurde so zu einem der bedeutendsten Vertreter der Berliner Schule. Berühmt sind auch seine Arbeiten im Buchbereich, am bekanntesten sind da sicherlich seine Federzeichnungen zu Sarah Kirschs Zaubersprüchen (1973) geblieben. Chapeau!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mo, 28.10.2024

November ist Buchkunstmessezeit – in München, in Frauenfeld und in Berlin. An der "artbook.berlin" ist auch 2024 die Pirckheimer-Gesellschaft beteiligt.

November = Buchkunstmessezeit!

Novemberzeit ist Buchmessenzeit – und so soll hier auf drei Buch- und Buchkunstpräsentationen in Deutschland und der Schweiz verwiesen sein: auf die superBOOKS 5, am 02. und 03.11. im Haus der Kunst in München (Prinzregentenstraße 1, 80538 München) stattfindet, die HPM Buch- und Druckkunstmesse im Eisenwerk im Schweizer Frauenfeld vom 15. bis 17.11. (Industriestrasse 23, CH-8500 Frauenfeld) und natürlich die 2024er Ausgabe der artbook.berlin, die vom 22. bis 24.11. ins Kunstquartier Bethanien (am Mariannenplatz 2, 10997 Berlin) einlädt. An letzterer wird sich auch die Pirckheimer-Gesellschaft mit einem Stand beteiligen. Alle Informationen dazu in Kürze.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 27.10.2024

Johannes Herwig leitete die "Bödecker-Werkstatt" und Autorenbegegnung für 2024 in Haus Sonneck.

Haus Sonneck: „Freischwimmer“

Es ist die traditionelle Autorenbegegnung, die Jahr für Jahr der Friedrich-Bödecker-Kreis in Sachsen-Anhalt e. V. organisiert, und in diesem Jahr stand sie unter dem Thema Freischwimmer. Per Kopfsprung in die Kinder- und Jugendliteratur eintauchen, einem der Kardinalanliegen dieses verdienstvollen und erfolgreichen Vereins, der auch eine Reihe Landesaufgaben wie die Herausgabe der Landesliteraturzeitschrift oda – Ort der Augen und das Interlese-Festival realisiert. Vom 25. bis zum heutigen 27. Oktober versammelten sich junge und gestandene Autorinnen und Autoren zum Austausch in der Akademie „Haus Sonneck“ im Großjenaer Telegraphenweg, weit oberhalb der Welterbestadt Naumburg, in der wohl schönsten Landschaft des inneren Mitteldeutschland. Es gab neben den intensiven Werkstattparts, die Johannes Herwig aus Leipzig leitete, eine Lesung in der Naumburger Stadtbibliothek sowie Vorträge von Prof. Dr. Eva Maria Kohl, deren Verdienst als Sammlerin von Kindertexten nicht hoch genug geschätzt werden kann, und des Verlags Böhm & Böhm. Unter den Teilnehmenden waren einige illustre Autorinnen und Autoren, Gestalterinnen und Gestalter, die an der Seite des Nachwuchses diskutierten und Einblick gaben ... Dabei waren Juliane Blech, Simone Trieder, Wolf Stein, Britta Vorbach und Annett Stütze – Thilo Schwichtenberg sowie Gundula Ihlefeldt und auch der soeben mit dem Peter-Härtling-Preis geehrte Tobias Wagner. Ja, und zugleich gab es einige Teilnehmerinnen, die ihre Texte zugleich illustrieren und gestalten: Gerda Raidt etwa und Irene Leps. Unter der fachkundigen und höchst kollegialen Ägide von Johannes Herwig, eines mit dem Paul-Maar- und dem Anna-Seghers-Preis ausgezeichneten Jugendbuchautors, wurde das Treffen zu einer runden Sache. Im Anschluss erscheint im März 2025 eine Anthologie mit den Werkstattbeiträgen der Teilnehmenden, deren Redaktion in den Händen von Pirckheimer-Freund André Schinkel liegt. Dank gilt den guten Seelen des FBK: Sandra Heuchel, Jana Piermeier. 

(Kevin Konopke)

Sa, 26.10.2024

Kirchners Kunst und drei gegenwärtige Holzschnitt-Positionen: Sie sind ab 09.11.24 in Bremen zu sehen.

Kunsthalle Bremen: Kirchner & Badock, Jolowicz und Kilpper

Im Gegensatz zur digitalen Bilderflut zeigt das alte Medium Holzschnitt Rückgrat: Holzschnitt ist kraftvoll, klar und direkt. Jeder Schnitt ist eine Entscheidung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts feierten ihn die Expressionisten als experimentelles Ausdrucksmittel. Vor allem Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938), berühmter Mitbegründer der Künstlergemeinschaft Die Brücke, sah seine Druckgrafik der Malerei ebenbürtig. Im Holzschnitt kommen viele seiner Handabzüge Unikaten gleich. Die Ausstellung in der Kunsthalle Bremen (Am Wall 207, 28195 Bremen) zeigt rund 180 hochkarätige Holzschnittwerke von Ernst Ludwig Kirchner und bietet einen tiefen Einblick in sämtliche Schaffensphasen. Zu sehen sind eindrucksvolle, teils großformatige Blätter, darunter viele komplexe Farbholzschnitte. Kirchners Akte, Porträts, Stadtbilder und Landschaften erzählen von den Grundbefindlichkeiten menschlichen Seins, von Begehren, qualvoller Einsamkeit und dem Wunsch nach Gemeinschaft, von Angst und Gewalt und der Sehnsucht nach Ruhe und Frieden. In ihrer Motivik und Ausdruckskraft sind Kirchners Holzschnitte Inspiration für die zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstler. Benjamin Badock (*1974, Chemnitz), Gabriela Jolowicz (*1978, Salzgitter) und Thomas Kilpper (*1956, Stuttgart) widmen sich ausschließlich dem Holzschnitt. In einer lustvollen und kritischen Auseinandersetzung mit Kirchner entwickeln sie raumgreifende Installationen, die wiederum aufnahmefähig für die Werke Kirchners sind und zahlreiche weitere Kontexte/Innenblicke öffnen. Die Schau ist ab dem 09.11.2024 und bis zum 09.03.2025 zu sehn. 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 25.10.2024

Gabriele Stötzer, aus: "Die Auslöschung eines Blicks".

„Auslöschung eines Blicks ...“: Bis 30.10. Gabriele Stötzer in Erfurt

Auslöschung eines Blicks. Ich trage meine Wunden offen ist der vollständige Titel der Ausstellung von Gabriele Stötzer im Kunsthaus Erfurt (Michaelisstraße 34, 99084 Erfurt), die noch bis zum 30. Oktober in der thüringischen Metropole, wo die Künstlerin auch lebt, zu sehen ist. „Mit ihren künstlerischen Selbsterkundungen und -behauptungen agiert Gabriele Stötzer seit Ende der 1970er-Jahre in einem unermüdlichen Mit-sich-Ringen als Frau, Schriftstellerin und bildende Künstlerin. Stötzer hat sich immer wieder neu gegen kulturelle, gesellschaftliche und politische Widerstände gestellt. Ihre Arbeiten richten sich gegen eine vom damaligen System der DDR betriebene Auslöschung der individuellen Persönlichkeit sowie gegen gängige Geschlechterrollen und kulturelle Normen. Die Themen, die Stötzer allein oder mit anderen Darsteller:innen erarbeitet hat, entwerfen ein subversives Gegenbild zur staatlich und gesellschaftlich vorgegebenen Version. Stötzer versucht, die eigene am Rand der Gesellschaft stehende Generation mit ihren Träumen, Versuchungen und Fragestellungen einzufangen, indem sie diese aus der Distanz heraus reflektiert, spiegelt und provoziert und damit innere sowie äußere Grenzen in Frage stellt. In den Arbeiten verbinden sich Momente von Verletzlichkeit, Sinnlichkeit, Sehnsucht und Fühlbarkeit.“ Im Fokus von Stötzers Schaffens steht der weibliche Körper, der fern von den Vorstellungen des Maskulinen und ferner von einem tradierten Kunstbegriff agiert. Kuratiert hat die Schau Franziska Schmidt. 

(Kunsthaus Erfurt/Pressemitteilung)

Do, 24.10.2024

Buchkunsttage im Lyrik Kabinett München: am 15.11.

buchkunsttage – Neue Buchkunst & Druckgrafik im Lyrik Kabinett

Ein Fest für Künstlerbücher, Druckgrafik und Schönes auf und mit Papier – für Sammlerinnen, Liebhaber und alle, die für Weihnachten Geschenke suchen! Gerne lade ich Sie am Freitag, den 15. November 2024, 18 Uhr, in die Lyrik-Bibliothek (Amalienstraße 83a, 80799 München) ein. Die Ausstellung zeitgenössischer Buchkunst im Lyrik Kabinett München hat bereits Tradition. Sie fand erstmals 2008 und ab da alle zwei Jahre statt. Nach einer Unterbrechung wegen der Pandemie steht nun die siebte solche Messe bevor, unter einem neuen Namen: buchkunsttage – Neue Buchkunst & Druckgrafik im Lyrik Kabinett. 17 Buchkünstlerinnen und -künstler, deren Arbeitsweise kaum unterschiedlicher sein kann, zeigen ein faszinierendes Spektrum gestalterischer Fantasie. Neben den Büchern gibt es zahlreiche Unikate, Mappenwerke, Einblattdrucke ... ja, und Originaldrucke im Postkartenformat und mehr. Die näheren Informationen, auch zu allen Ausstellenden, finden sich unter diesem Link. Zur Eröffnung des Events werfen Annette Vogel, Buchkünstlerin in München, Organisatorin der buchkunsttage, Lilian Landes, seit 2018 Kuratorin der Sammlung Künstlerbücher an der Bayerischen Staatsbibliothek, und Holger Pils faszinierende Schlaglichter auf die Iden der Buchkunst. Ich möchte Sie um eine kurze Rückmeldung bitten, sofern Sie teilnehmen möchten.

(Hans Rabenbauer)

Mi, 23.10.2024

Felixmüllers Kunst, ab dem 09.11. in Cottbus zu sehn.

Conrad Felixmüller in Cottbus

Fein: Mit dem Auge und dem Herzen. Conrad Felixmüller aus der Sammlung Hans-Jürgen Wilke, so heißt die neue Ausstellung, die am 09. November 2024 in der Cottbuser Zweigstelle des BLMK, des Brandenburgischen Landesmuseums für moderne Kunst, Ort: im CB Dieselkraftwerk (Uferstraße/Am Amtsteich 15, 03046 Cottbus) eröffnet wird und dort bis zum 02. Februar 2025 zu sehen ist. Die Einzelausstellung legt den Fokus auf Felixmüllers (1897–1977) grafisches Werk aus der Sammlung von Hans-Jürgen Wilke, dem letzten Drucker des Künstlers. Diese Sammlung umfasst sowohl druckgrafische Blätter aus allen Schaffensdekaden als auch originale Druckstöcke und Ausgaben linker Zeitschriften, die Felixmüller über mehrere Jahre mit Bildbeiträgen versorgte. Die gezeigten Werke Felixmüllers regen unter anderem zur Diskussion über die Entwicklung seiner bildnerischen Sprache in der Druckgrafik an, hinterfragen, inwiefern seine Darstellungen des Menschen und der Gesellschaft einer Tendenz zur Stereotypisierung unterliegen. Hingehn, ansehn!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 22.10.2024

Schau "Der andere Impressionismus. Internationale Druckgraphik von Manet bis Whistler" vom 25.09.24 bis zum 12.01.25 im Kupferstichkabinett Berlin. In der Woche 10 bis 17 Uhr – am Wochenende 11 bis 18 Uhr.

„Der andere Impressionismus“ im Kupferstichkabinett zu Berlin

Sonnenaufgänge, Seerosen, Licht- und Schatteneffekte: Nahezu jede und jeder hat eine Vorstellung davon, was ein impressionistisches Bild ausmacht. Woran die meisten dabei nicht denken, sind Druckgrafiken – Werke in Schwarzweiß, in Auflage und mit den technischen Herausforderungen, welche die für den Impressionismus so charakteristische Spontanität doch scheinbar unmöglich machen. Das Berliner Kupferstichkabinett zeigt in seiner Sonderausstellung 110 Werken von 40 Künstlerinnen und Künstlern des „anderen“ Impressionismus, darunter Édouard Manet, Auguste Renoir, James Whistler oder Lesser Ury. Unter dem punktfeinen Titel Der andere Impressionismus. Internationale Druckgraphik von Manet bis Whistler ist sie seit dem 25. September 2024 und bis zum 12. Januar 2025 in der Hauptstadt zu sehen. Kuratiert hat die Sache Anna Marie Pfäfflin, die Kuratorin für die Kunst des 19. Jahrhunderts am Kupferstichkabinett. Die Schau im Kulturforum am Matthäikirchplatz ist in der Woche von 10 bis 17, am Wochenende von 11 bis 18 Uhr zu sehen.

Der andere Impressionismus:
Internationale Druckgraphik von 
Manet bis Whistler – eine
Sonderausstellung des Kupferstichkabinetts,
Staatliche Museen zu Berlin, vom
25. September 2024 bis 12. Januar 2025,
kuratiert von Anna Marie Pfäfflin,
Matthäikirchplatz, 10785 Berlin
Mi–Fr 10–17, Sa und So 11–18 Uhr

(Robert Grieger/Pressemitteilung)

Mo, 21.10.2024

"Nacht am Gebirgssee" (Lyrische Blätter X), Text von Stefan Zweig, Grafik: Klaus Raasch, Umschlag: Gerit Depping, edition sonblom 2024, Auflage: 30 numm. Exemplare: Das "Bibliophile des Monats" im Oktober.

Zweigs „Nacht am Gebirgssee“

Leise zieht mein Boot in blassen Wellen,

Die den Sternenreigen funkelnd spiegeln, 

Breite, duftumhüllte Silberquellen 

Rinnen von den mondbeglänzten Hügeln. 

 

Und der Nebel sinkt in faltenschweren 

Lichtgewanden müde um die Bäume, 

Dunkeltrotzig starren rings die Föhren 

Wie versteinte, sorgendüstre Träume. 

 

Und von wildzerzackten Felsenwänden 

Schwebt die Nacht behutsam durch die Stille 

Und sät Frieden aus mit leisen Händen … 

Lautlos zieht die blanke, schwanke Zille. 

 

Lautlos schmiegen sich die weichen, feuchten 

Bergseefluten an die helle Planke … 

Tiefe Ruh … Nur fern ein Wetterleuchten 

Wie ein wachgewordener Gedanke …

 

Stefan Zweigs (1881–1942) Gedicht erschien soeben als zehnte Ausgabe der Lyrischen Blätter in der Münsteraner edition sonblom mit einem Farbholzschnitt von Klaus Raasch. Das Kleinod, das die Herzen der Lyrik- wie auch der bibliophilen Freunde gleichermaßen höherschlagen lässt, ist in einer Zahl von 30 Exemplaren aufgelegt worden. Zu haben ist es für 130 (im Abo 110) Euro.

 

(André Schinkel)

So, 20.10.2024

XL. FISAE-Kongress fand in Palma de Mallorca statt.

Palma de Mallorca: XL. Congreso de la FISAE erfolgreich beendet

Im insgesamt 420. Newsletter der FISAE verweist Klaus Rödel auf den erfolgreichen Verlauf des 40. (XL.) Kongresses der internationalen Exlibris-Gesellschaft, der vom 01. bis 06. Oktober 2024 in Palma de Mallorca auf den Balearen stattfand. Er schreibt wie folgt: „Ein gelungener Kongress ist Geschichte. Der 40. internationale Kongress der FISAE in Palma de Mallorca 1. bis 6. Oktober 2024 war mit einer Teilnehmerzahl von 111 nicht einer der großen, aber aus 22 Ländern und mit dem Fünffachen des vorigen Kongresses.“ Und: „Die Verlängerung auf sechs Tage bewirkte auch, dass es viele Möglichkeiten für andere Aktivitäten gab (von den verbissenen Sammlern abgesehen), und einige benutzten auch die Gelegenheit fürs Baden entweder im Pool oder im Meer.“ Vor allem aber absolvierten die Teilnehmenden ein überaus umfängliches Programm in Sachen Exlibris und der Leidenschaft daran ... So stand die Besichtigung der weltberühmten Fundación Joan Miró und anderer renommierter Exhibitionen auf dem Plan, und auch das Tauschen und Austauschen über die geliebten kleinen Objekte kam nicht zu kurz. Und auch für 2026 konnte ein Ort für die Austragung des 41. (XLI.) Kongresses festgelegt werden – durch eine Statuten-Änderung richtet ihn die Largo Art Gallery Jordan Petkov Art Foundation in Varna (Bulgarien) im Verbund mit dem griechischen Exlibris-Verband (seit 2016 in der FISAE) aus ... Newsletter 421 der Vereinigung würdigt im Übrigen die neue Ausgabe der Marginalien samt Bildteil zum jüngsten Heft: wie schön!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Sa, 19.10.2024

Im neuen Kalender von Hochdruckpartner: Susann Hoch, "Rabenstunde", Holzschnitt, vier Platten.

Hochdruckgrafik-Kalender 2025

Die Präsentation des neuen originalgrafischen Kalenders hochdruckpartner und Gäste 2025 am 26. Oktober 2024 in der Galerie (Lützner Straße 85, 04177 Leipzig der aus Susann Hoch, Stephanie Marx, Gabriele Sperlich und Harald Alff bestehenden Leipziger Gruppe statt. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr. Die drei Künstlerinnen und der Künstler schreiben dazu in ihrer Einladung: „Am Samstag, dem 26. Oktober 2024 erscheint zum 18. Mal unser originalgrafischer Hochdruck-Kalender. Daran wirken mit: Eleonora Damme, Lauriane Dine, Foxxi, Gustav Körnig, Leon von der Lippe, Jens Schubert, Frank Wahle, Aafke Ytsma  und wir Hochdruckpartner – alle Blätter wurden exklusiv für den Kalender gestaltet und gedruckt.“ Der Druck der Kalenderauflage (180 Exemplare zuzüglich den 24 Belegexemplaren für die beteiligten Künstlerinnen und Künstler) erfolgte durch hochdruckpartner an den Kniehebelpressen bzw. der Andruckpresse Grafix in der eigenen Werkstatt. Komplettiert wird der Kalender durch ein originalgrafisches Deckblatt, 12 Monatsblätter hinter den Grafiken sowie ein Informationsblatt mit Künstlernamen, Titeln und Angaben zur Technik. Natürlich sind alle Hochdrucke von Hand signiert und nummeriert. Das Papierformat der Grafiken beträgt 36 x 29,7 cm, mit Kalendarium hat der Kalender eine Gesamtgröße von 45 x 29,7 cm. Der Preis für den neuen Kalender beträgt 220 Euro (zzgl. Versandkosten, so gewünscht). Weiter schreiben die Einladenden: „Wir freuen uns schon auf Ihr Interesse an unserem Kalender 2025 und Ihre Bestellung!“ Weitere Infos und die Bestellmaske für den Kalender finden sich hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 18.10.2024

"Schnitt voraus" im Foyer der Harzsparkasse: Kathrin Heinze ist eine der Künstlerinnen und präsentiert eines ihrer Bilder, das in der Schau in Quedlinburg ab 25.10.24 zu sehen ist. | © Foto: Andreas Damm (ESN)

In Quedlinburg: „Schnitt voraus“

Schnitt voraus: Mit einer Vernissage startet am 25. Oktober 2024 um 14 Uhr die Ausstellung im Foyer der Geschäftsstelle der Harzsparkasse in der Turnstraße 8 in 06484 Quedlinburg. Interessierte sind dazu herzlich eingeladen. Unter dem Titel präsentieren zehn Künstlerinnen und Künstler aus der Tagesförderung und der Werkstatt für behinderte Menschen der Evangelischen Stiftung Neinstedt ihre Werke. Ihr Herz schlägt für die Arbeit mit Linoleum, Farbe und Schnitzwerkzeugen. Im Rahmen der therapeutischen Arbeit entstehen kleine Kunstwerke, die nun in einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert werden. Der Evangelischen Stiftung ist es ein Anliegen, die Kreativität ihrer Bewohnerinnen und Bewohner erlebbar zu machen. Annegret Vietze, die als Mitarbeiterin im Förderzentrum der Stiftung tätig und federführend bei der Herstellung der Linolschnitte ist, berichtet: „Es ist spannend, herauszufinden, was für die Künstler wichtig und bildwürdig ist, und worin das Interessante, der besondere Reiz eines Bildes besteht. Die Linoldrucke, teilweise mit einer ausgeprägten eigenen künstlerischen Handschrift, laden dazu ein.“ Die Schau in der ehrwürdigen Welterbe- und Klopstock-Stadt im nördlichen Harzvorland ist bis zum 22. November 2024 zu sehen.

(André Schinkel/ESN/Pressemitteilung)

Do, 17.10.2024

Die Galerie3Plus zeigt Werner Klemke und Pit Arens.

Golem Hof: Werner-Klemke-Schau

Die Galerie3Plus lädt zur Neueröffnung in ihre heiligen Hallen auf dem entstehenden Golem Hof nach Petersdorf (Sieversdorfer Straße 19a, 15236 Jacobsdorf, OT Petersdorf) ein. Zur Vernissage am 26. Oktober um 16 Uhr wird schon das volle Aufgebot an möglicher Kunst (Depotausstellung, Sonderausstellung, künstlerischer Gast) vorzufinden sein. Dazu heißt es: „Die Galerie3Plus vereint zukünftig zeitgenössische und moderne Kunst miteinander.“ Und weiter präsentiert sie „neben einer Depotausstellung und dem Atelier von Sabine Heller, dauerhaft Werke von (...) drei namhaften Künstlern und Künstlerinnen.“ Das sind neben Sabine Heller Waldemar Grzimek und Christa Cremer und als Gast der Keramiker Pit Arens. Ja, und noch viel mehr wird geboten: „Im Rahmen der Neueröffnung findet eine Sonderausstellung mit Originalzeichnungen von Werner Klemke statt. Wie ‚Klemke & Grzimek‘ aufeinandertrafen, ist eine besondere Geschichte …“ – und sie wird freilich auch Thema der Eröffnung sein. Die Sonderschau ist bis zum 20. Dezember 2024 zu sehn. 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mi, 16.10.2024

"Deutscher Buchpreis 2024" geht an Martina Hefter.

Deutscher Buchpreis für Martina Hefters Roman in Frankfurt (M.)

Die Meldung kam vorgestern: Zum Auftakt der Buchmesseaufregung in Frankfurt am Main machte die Leipziger Autorin Martina Hefter mit der Auszeichnung mit dem Deutschen Buchpreis 2024 für ihren berührenden Roman Hey guten Morgen, wie geht es dir das Preis-Triple voll und setzte sich damit unter anderem gegen Clemens Meyer, der mit seinem Roman-Koloss Die Projektoren nominiert war, durch. Zuvor war schon bekannt geworden, dass die Autorin auch mit dem Großen Preis des Deutschen Literaturfonds und dem Wiesbadener Literaturpreis geehrt wird. Es darf also von einem Buch der Saison im besten Sinne gesprochen werden. Und das ist schon etwas in dieser Zeit. Ein bisschen ist das so, als würden nach 16 Jahren Pause The Cure wieder ein neues Album machen. Aber Moment, so ist es ja auch. Glückwünsche an Martina Hefter für ihren Erfolg! 

(André Schinkel)

Jutta Mirtschin stellt seit 12.10.2024 in Bautzen aus.

Museum Bautzen: Jutta Mirtschin

Seit dem 12.10.2024 und bis zum 04.05.2025 ist die neue Schau Jutta Mirtschin – Malerei, Grafik, Illustration, Theater, Plakat im Museum Bautzen (Muzej Budyšin, Kornmarkt 1, 02625 Bautzen) zu sehen Die Ausstellung im Museum ihrer Heimatstadt zeigt eine repräsentative Auswahl aus dem Œuvre der Künstlerin, die Kindheit und Schulzeit dort verbrachte. Jutta Mirtschin studierte 1968 an der Abendakademie der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB), 1969 bis 1976 mit anschließender Aspirantur an der Kunsthochschule Berlin, 1982 bis 1985 als Meisterschülerin an der Akademie der Künste Berlin bei Werner Klemke (1917–1994) – im Januar 1956 Mitbegründer der Pirckheimer-Gesellschaft. Seit 1974 arbeitet Jutta Mirtschin freiberuflich als Malerin und Grafikerin. Mit ihren hintersinnigen Illustrationen gestaltet sie Bücher für Kinder und Erwachsene, die in zahlreichen Verlagen erscheinen. Sie stattet Inszenierungen für Schauspielaufführungen und Puppentheater aus, gestaltet zudem Theater- und Filmplakate. National wie international erhielt sie wiederholt Anerkennungen und Preise. Ihre Werke sind in öffentlichen Sammlungen im In- und Ausland vertreten. Und alle Informationen zur Exposition ihrer Werke in Bautzen finden sich hier.

(André Schinkel)

Di, 15.10.2024

Henrik Schrat: "Das kluge Gretel", mit dem Büchlein, das im November bei Textem erscheint, versüßt der Künstler den Grimm-Anwärtern für Band Nr. 5 seiner Ausgabe das Warten. Es ist ab sofort vorbestellbar ...

Schrat-Bonus: „Das kluge Gretel“

Eigentlich ist es mehr ein Zwischen-Bonus, den der Schrat da offeriert: Denn Das kluge Gretel ist gewissermaßen die Vorab-Maxisingle zu Band 5 seiner mit viel Vehemenz vorangetriebenen Ausgabe der Märchen der Gebrüder Grimm, die er, seines Zeichens Henrik Schrat, Jahr für Jahr bis Band 4 vorgelegt hat. Der Berliner Künstler, der auch in der aktuellen Ausgabe der Marginalien vorgestellt wird und die originalgrafische Beilage des Heftes stellt, verkürzt den Fans und Abonnenten so die Wartezeit zum Schluss-Stein von Grimms Märchen, die er vollständig neu illustriert. Das kluge Gretel erscheint in schöner Aufmachung und kleinem Format, 25 Seiten, 12 x 12 Zentimeter, Leinen und Hardcover, für lässige 12 Euro. Es überbrückt damit den Aussetzer in der Jahresfolge – Band 5 erscheint 2025, was seine Gründe in der Gastprofessur des Schrat an einer chinesischen Universität und seine künstlerisch-politische Arbeit im thüringischen Wahlkampf bis zum September hat. Es ist ab sofort vorbestellbar, erscheint im November und wird im Dezember verschickt. Der Text Das kluge Gretel selbst ist ein Schwank, der seit 1819 zum Kanon der Grimm-Märchen gehört. Und der Schrat sagt dazu: „Eine lebensbejahende Textminiatur, die vergnüglich zu lesen und anzuschauen ist. Und mal wieder Polka-Dots auf dem Rock …“ Das muss schon sein. Das Büchlein ist nicht Teil des Abonnements, es wird um gesonderte Bestellung gebeten. Aber diese ist hier ganz einfach möglich.

(André Schinkel)