Pirckheimer-Blog

Di, 17.06.2025

Herbert Stattler: „Spitzenwaren“

Die Galerie Druck & Buch in Wien (Berggasse 21/2, A-1090 Wien) lädt zur Präsentation und zum Gespräch zu Herbert Stattler – Spitzenwaren. Ein Album 1900–1954 in die österreichische Kapitale ein. Die Veranstaltung findet am Dienstag, den 24. Juni 2025 um 19 Uhr im Rahmen der Ausstellung Botanische Grenzgebiete statt, die noch bis zum 27. Juni zu sehen ist. Spitzenwaren thematisiert die Produktionsbedingungen weiblicher, weitgehend anonym gebliebener, Heimarbeit – und ist zugleich Textil-, Ornament-, Wirtschafts-, Zeit-, Konsumgeschichte der ersten Jahrhunderthälfte ... Ein Schwerpunkt des Gesprächs wird auf der Vorzugsausgabe mit Stattlers Zeichnungen liegen, die in drei Exemplaren mit Stattler-Original (34 x 34 cm) in Kassette (42,7 x 41,5 x 4,3 cm.) erschien. Allen im Buch reproduzierten Originalzeichnungen steht ein Text von Martin Bauer gegenüber.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mo, 16.06.2025

Whisky und sein Griff zum Buch: Veranstaltung in Magdeburg

Whisky und sein Griff zum Buch: Vor einigen Jahren durfte ich in Berlin für die Pirckheimer einen Vortrag zum Thema Whisky und Buch halten. Trotz der damaligen Corona-Bedingungen kam die Veranstaltung gut an. Nun habe ich das Privileg, diesen kleinen Ausflug am 28. Juni 2025 für unsere Magdeburger Freunde noch einmal zu gestalten: um 16 Uhr im Literaturhaus (Thiemstraße 07, 39104 Magdeburg) der Stadt an der Elbe. Der Whisky hat eine Geschichte und schreibt auch selber Geschichten. Whisky hat und ist Kultur und wird nicht selten wesentlicher Gegenstand kultureller Erzeugnisse. Auch hat er einen vielseitigen Griff zum Buch getätigt. Und wie das sein kann und was damit gemeint ist, das wollen wir einmal näher betrachten. Ein kleiner buchtechnischer Einblick zum Thema Whisky. Damals und auch diesmal wird dieser „Ausflug“ mit einer kleinen Verkostung begleitet. Der Eintritt zum Vortrag ist frei. Alle näheren Informationen gibt es unter diesem Link.

(Robert Grieger)

So, 15.06.2025

Professor Dr. Hasip Pektas lädt nach Istanbul ein. Es findet da der Internationale Exlibris-Kongress statt.

Int. Exlibris-Kongress in Istanbul

Zum 02. Internationalen Exlibris-Kongress lädt Professor Dr. Hasip Pektas, der Präsident des Kongressorganisations-Komitees und der Istanbuler Ex-libris Society vom 20. bis zum 24. August 2025 in die Metropole am Bosporus ein. Die Teilnahme am Kongress kostet 180 (Begleitpersonen: 160) Euro und umfasst neben den direkten Veranstaltungen auch einige touristische Termine in der Weltstadt und ein großes Festbankett am letzten Tag des Kongresses. Die Anmeldung ist über das Anmeldeformular auf der Webseite der Society und via hasipp@gmail.com erbeten. Die Tagung findet an der Istinye-Universität auf dem Campus Vadi H statt; der liegt zentrumsnah und ist unter anderem mit der U-Bahn gut erreichbar. Das Organisationskomitee freut sich auf die Anmeldungen!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

21.06., Wasserturm Kreuzberg – Pètrus & Corn.elius.

Wasser im Turm neu: „Auf G Halst“

Corn.elius aka Neu-Pirckheimer Cornelius Brändle von der edition wasser im turm.berlin lädt am Samstag, den 21. Juni 2025, zur Präsentation der neuesten Publikation seiner Edition in die heiligen Hallen des Wasserturms Kreuzberg (Fidicinstraße 37, 10961 Berlin) in die Hauptstadt ein. Die Veranstaltung findet an dem Sonnabend in der Zeit von 15 bis 18 Uhr statt. Vorgestellt wird das jüngste Heft aus der ABC-Reihe, Aufgehalst, mit frischen Zeichnungen und Gedichten von Pètrus Akkordéon zum G wie Giraffe. Wie immer werden von Pètrus und Corn.elius an diesem Nachmittag zwei originale Bücher gedruckt und gezeichnet. „Ihr seid alle herzlich eingeladen, diese Veranstaltung zu besuchen“, heißt es. Infos zur Aktion im Turm gibt es unter der (0178) 33 91 321.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Sa, 14.06.2025

15. Kunstwoche in Kleinmachnow

Sie findet in diesem Jahr zum 15. Mal statt, die Kleinmachnower Kunstwoche. Vom 16. bis zum 20. Juni kann man da vier Künstlerinnen und Künstlern bei ihrer Arbeit über die Schultern schauen. Die Vernissage mit den Werken der Eingeladenen findet am Sonnabend, den 14. Juni um 17 Uhr, in der kunst- und kulturaffinen Gemeinde am Rand von Berlin statt. Im Anschluss findet an dem Tag ein Sommerfest mit dem KultRaum e. V. mit einem pickepacke vollen Programm bis in die Nacht statt. Eingeladen sind dazu Anna Mars (Keramik), Tina Flau (Grafik und Künstlerbuch), Katrin Magens (Grafik) und der Bildhauer Ernst J. Petras (Metallskulptur). Im direkten Zeitraum der Kunstwoche arbeiten die Künstlerinnen öffentlich und sind jeden Tag von 11 bis 18 Uhr besuch- und ansprechbar. Die Ausstellung ihrer Arbeiten ist vom 15. Juni an bis zum 20. Juli 2025 zu sehen und an den Wochenenden sowie zu den Veranstaltungen im Programm des KultRaum e. V. und nach telefonischer Vereinbarung von 14 bis 18 Uhr zu sehen. Ort des Geschehens in Sachen Kunst und Künstler-Erlebnis ist das Landarbeiterhaus, Zehlendorfer Damm 200, 14532 Kleinmachnow. Der Kunstverein Die Brücke Kleinmachnow e. V. lädt herzlich zur 15. Kleinmachnower Kunstwoche ein!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 13.06.2025

Uwe Klos' Fotogramme ab 22.06.25 in Markkleeberg.

Uwe-Klos-Schau in Markkleeberg

Das Deutsche Fotomuseum in Markkleeberg (Raschwitzer Straße 11, 04416 Markkleeberg) zeigt vom 22. Juni bis zum 28. Dezember 2025 südlich von Leipzig mit der Ausstellung Der wunderbare Garten botanische Fotogramme unseres Cossengrüner Pirckheimer-Freunds Uwe Klos. Die Schau zeigt Arbeiten, deren Bildästhetik mit der Tradition botanischer Prachtbände aus dem 17. und 18. Jahrhundert verbunden ist. Die Fotogramme von Uwe Klos sind „Schattenbilder, die ohne Kamera und Objektiv entstehen und auf Licht und Aufnahmematerial, die beiden unverzichtbaren Faktoren der Erschaffung einer Fotografie, setzen.“ Weiter heißt es im Flyer zur Exposition: „Seit dem Jahr 2015 arbeitet Uwe Klos an seinem Zyklus Naturformen. Mit Hilfe eines besonderen Verfahrens der fotografischen Entwicklung des Schwarz-Weiß-Materials entstehen unterschiedliche Farbigkeiten im Bild, die vom monochromen Fotomaterial nicht gewohnt sind.“ Mit der Schau will der Künstler überdies kein Herbarium im Sinne einer vermeintlich ursprünglichen Naturpoesie dargestellt wissen, vielmehr die Bewegungen der Macht, die auch in der Natur antreiben und nur vom Menschen übertroffen werden, zeigen ... Schönheit und Freude darin, aber auch Achtung und Mahnung. Das Museum ist täglich außer Montag 13 bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt: 10 (erm. 5) Euro. Führungen ab 10 Personen sind nach Anmeldung möglich. Alle Museumsinfos finden sich hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 12.06.2025

Carsten Pfeiffer ist am 15. März gestorben. | © privat

Trauer um Carsten Pfeiffer

Die Pirckheimer trauern um ihr Mitglied Carsten Pfeiffer. Der bibliophile Tausendsassa und begeisternde Feingeist in Sachen Bücher und Buchprojekte starb bereits am 15. März. Zu den vielen Stationen seines Wegs gehörten etwa die Vertriebsleitung bei Cornelsen und Egmont, er war bereits als junger Mann einer der Mitbegründer des Münchner Lyrikkabinetts und bleibt nicht zuletzt und vor allem auch als Mitstreiter des Verlags Das Kulturelle Gedächtnis in bleibender Erinnerung. Thorsten Ahrend, Leiter des Leipziger Literaturhauses, würdigt den unermüdlichen Freund und Kenner des Buches in einem so ergreifenden wie ausführlichen Nachruf im Börsenblatt des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Unter dem Motto Er wusste schlichtweg alles geht er noch einmal dem Weg Carsten Pfeiffers nach. „Wir vermissen ihn sehr“, heißt es auch auf der Seite des Verlags Das kulturelle Gedächtnis. Möge er im Bücherhimmel sein, schließt Ahrends Text: „... lieber Carsten, wer, wenn nicht du.“ Carsten Pfeiffer starb viel zu jung, er wurde nur 57 Jahre alt. 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mi, 11.06.2025

Hugo Bonamins "Bruit", 2023. | © Foto: Tobias Hübel

Im Weserburg Museum: „Bruit“

Im Rahmen der Ausstellung Monochromie. Zur Ästhetik publizierter Kunst findet am Sonntag, den 15. Juni, um 11.30 Uhr in der Bibliothek des Weserburg Museums für moderne Kunst (Teerhof 20, 28199 Bremen) eine Audio-Video-Präsentation zum Künstlerbuch Bruit (2023) nebst Gespräch mit dem Künstler Hugo Bonamin statt. Das Buch sammelt 508 Farben, die einen Farbkreis ergeben und so einfach wie komplex zu lesen sind. Nach der Einführung und dem Künstlergespräch wird als besondere Aktion das Künstlerbuch mit einer Videoinstallation von Roger Fähndrich und einer Klangkomposition von Seijiro Murayama präsentiert. Die Farben Hugo Bonamins werden zufällig angezeigt, während die dazugehörigen 508 verschiedenen Töne nacheinander abgespielt werden. Bruit (deutsch: Stille) wird so zum mehrdimensionalen Erlebnis ... Eintritt ins Museum: 4 Euro.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 10.06.2025

Günther Uecker 2011. | © Oliver Mark (CC BY-SA 4.0)

10.06.: Trauer um Günther Uecker

Wie in den späten Abendstunden des heutigen Tags bekannt wurde, ist der aus Crivitz stammende und international vor allem für seine wuchtigen Nagelbilder bekannt gewordene Maler und Grafiker, der auch in den letzten Jahren als Glas- und Objektkünstler fruchtbar tätig war, Günther Uecker (1930–2025) in Düsseldorf gestorben. Der gebürtige Mecklenburger wuchs auf Wustrow auf und studierte nach einer Lehre zuerst in Weißensee, verließ 1953 die DDR und studierte schließlich bei seinem künstlerischen Idol Otto Pankok (1893–1966) in Düsseldorf. Von 1974 bis 1995 war Uecker schließlich selbst Professor an der Düsseldorfer Kunsthochschule. Er gehörte zu den bekanntesten und erfolgreichsten Künstlern seiner an erfolgreichen Künstlern nicht armen Generation, seine Werke werden höchstdotiert gehandelt. Er arbeitete mit zahlreichen anderen bildenden Künstlern, aber auch Autorinnen und Autoren, Christa Wolf etwa und/oder Eugen Gomringer, zusammen: So erschien Wolfs Wüstenfahrt mit Sandbildern Ueckers 1999. Günther Uecker wurde 95 Jahre alt.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mo, 09.06.2025

Holzschnitt "Laptop" (2010). | © by Gabriela Jolowicz

Kunsthalle: „Gabriela Jolowicz. Der unendliche Holzschnitt“

Vom 15. Juni bis 17. August 2025 zeigt die Kunsthalle (Fischmarkt 7, 99084 Erfurt) die Ausstellung Gabriela Jolowicz. Der unendliche Holzschnitt des Erfurter Kunstvereins (EKV). Die Absolventin der HGB in Leipzig, die in Berlin lebt, zeigt in ihren Drucken Szenen aus dem und Einblicke in den urbanen Alltag, die sie mit der alten Technik der Xylografie einfängt. Im Begleittext zur Schau heißt es: „Sie ist eine genaue Beobachterin räumlicher und sozialer Situationen, visueller Muster, die als Rohstoff ihrer Bildfindungen dienen. Und sie hat eine genaue Vorstellung davon, was ein linear geprägter Holzschnitt in Schwarzweiß leisten kann. Ihre Bilder offenbaren eine frappierende Detailfülle, gestochen scharf in jeder Partie des Formats, dazu eine Komplexität in der räumlichen und figürlichen Staffelung verschiedener Szenen, die zugleich eine Vielzahl flächiger Eindrücke zulässt.“ Die Kunsthalle ist Di bis So 11 bis 19, am Do 11 bis 22 Uhr geöffnet. Eintritt: 6 (ermäßigt 4 Euro), jeden zweiten Dienstag im Monat ist der Eintritt frei. Kostenlose Kunstpause: 16.07., 12 Uhr.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 08.06.2025

Mit im Angebot: Feng Yus Blatt "Der Stier" von 2021.

Neuhauser „Pfingst“-Kunstmühle

Zum hohen Pfingstfest haben die Betreiber der Neuhauser Kunstmühle, Elisabeth und Nikolaus Topic-Matutin, ein Angebot zusammengestellt, das sich verstärkt mit Sprache und Schrift befasst. „Natürlich ist das Zusammenspiel von Typografie und Bild im Künstlerbuch ein zentrales Element, hier manchmal sogar zweisprachig (bei Nicole Bottet). Adolf Holl hat den, der uns zu Pfingsten begegnen soll, als die ‚linke Hand Gottes‘ bezeichnet. Ein bisschen Geist könnte nicht schaden, meinen Sie nicht auch?“ So ist es ... In der Auswahl gibt es auch eine Reihe rabattierte Angebote, so für Blätter von Feng Yu (Abb.), Günther Nussbaumer oder Dieter Huber. Die gesamte Offerte an Kunst der in Hohenberg in Niederösterreich ansässigen Neuhauser Kunstmühle findet sich hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Sa, 07.06.2025

SuStB-Bestand: Ein Porträt des 41-jährigen Bertolt Brecht. | © Staats- und Stadtbibliothek Augsburg
Bertolt-Brecht-Experte: Prof. Dr. Jürgen Hillesheim.

Brecht-Neuerwerbungen in der Staatsbibliothek zu Augsburg

Diesmal sind wir zu Gast in der Brecht-Stadt Augsburg. Die Staatsbibliothek unter der Leitung von Dr. Karl-Georg Pfändtner bietet uns die einzigartige Möglichkeit, Neuerwerbungen von und zu Bertolt Brecht (1898–1956) zu besichtigen. Besonders freut es mich, dass Herr Prof. Dr. Jürgen Hillesheim sein Kommen zugesagt hat. Er ist Literaturwissenschaftler und hat sich wie kaum ein anderer mit dem Leben unseres Dramatikers, Lyrikers … des legendären BB auseinandergesetzt. Lassen Sie sich diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen! Treffpunkt am 26. Juni 2025, 15 Uhr, Staatsbibliothek Augsburg, Schillstraße 94 (im alten Gebäude des Bayernkollegs), 86167 Augsburg. 

Die heute mit über 10.000 Bänden, einer beachtlichen Zahl an Unikaten und einem umfangreichen Grafikbestand weltweit zweitgrößte und -bedeutendste Brechtsammlung der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg – sie wird nur noch vom Bertolt-Brecht-Archiv in Berlin übertroffen und verdankt ihre Entstehung der konstanten wissenschaftliche Pflege des Werkes Brechts. Neben dem Erwerb einzelner erlesener Stücke, zu denen das einzig erhaltene Exemplar des Dramas Baal in der Ausgabe des Georg-Müller-Verlags von 1920 und ein Exemplar der Taschenpostille von 1926, aber auch die einzige noch existierende komplette Serie der Schülerzeitschrift Die Ernte gehört, die der Gymnasiast Bert Brecht als sein erstes literarisches Projekt 1913/1914 ediert hatte, konnten zwei herausragende Ankäufe getätigt werden: Zum einen der Nachlass von Brechts Bruder Walter, der 1989 erworben wurde und, neben etwa dreißig unpublizierten Briefen Brechts an seine Augsburger Jugendliebe Paula Banholzer, ein Fotoalbum der Familie und etliche unbekannte Briefe von Freunden und Bekannten an Brecht enthielt. 

Zum anderen konnte die Stadt im Juni 2009 von Brechts Tochter ein umfangreiches Konvolut erwerben, zu dem Manuskripte und Dokumente mit Relevanz für Brechts Augsburger Zeit, z. B. ein unveröffentlichtes Notizheft der Mutter Brechts, seine Immatrikulationsurkunde, aber auch Manuskripte schriftstellerischer Werke und Widmungsexemplare aus späterer Zeit, ca. siebzig Briefe an Helene Weigel, Brechts zweite Ehefrau, fünfundzwanzig Briefe Brechts an Ruth Berlau, eine seiner Geliebten und Mitarbeiterinnen, und dreißig Briefe von Ruth Berlau an Brecht enthalten sind. Zuwächse aus jüngerer Zeit sind ein Brief Brechts an Caspar Neher aus dem Jahr 1951, Foto- und Notenmaterial zur Uraufführung von Kurt Weills und Brechts Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny von 1930 und ein Typoskript eines seiner Augsburger Sonette vom Sommer 1927.

Hinzuweisen ist auf den einzigartigen Zeitungsbestand der Staats- und Stadtbibliothek. Er enthält Beiträge Brechts für Augsburger Tageszeitungen „... aus den Jahren 1914 bis 1921, zu denen es keine Parallelüberlieferungen an Handschriften oder Typoskripten gibt ...“ – es handelt sich um über dreißig Texte, die Brecht ab 08. August 1914 für zwei Augsburger Tageszeitungen schrieb und darüber hinaus seine Theaterkritiken, die zwischen Oktober 1919 und Januar 1921 entstanden, die in der USPD-Zeitung Volkswille abgedruckt wurden. Von dieser Zeitung existiert weltweit nur noch das Exemplar der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg. Es werden zu sehen sein: Ein Heft der Ernte, Brechts erster Zeitungsbeitrag Turmwacht, Augsburger Neueste Nachrichten 1914, ein Brief Brechts an Paula Banholzer, die Ausgabe des Baal, Langen-Müller, 1920, Trommeln in der Nacht, Erstausgabe, die Taschenpostille, 1926, weiterhin ein Beitrag von Brecht aus dem Volkswillen, 1919/ 1920, sowie zwei erst kürzlich erworbene, unveröffentlichte Briefe Brechts, 1929 und 1930: Diese ausgesprochenen Rara im Bestand der Bibliothek hat bisher noch niemand zu Gesicht bekommen! 

Ich bitte Sie um baldige Anmeldung: rabenbauer@pirckheimer-gesellschaft.org. Besonders freue ich mich auf Ihren Besuch in der BB-Stadt Augsburg und wünsche Ihnen bis dahin alles Gute.

(Hans Rabenbauer/Genehmigung der Bilder: Prof. Dr. Jürgen Hillesheim)

Fr, 06.06.2025

Der große Erzähler Thomas Mann (1875–1955) würde heute 150 – und erfährt 2025 zahlreiche Ehrungen.

06. Juni: 150 Jahre Thomas Mann

Sein Romandebüt Die Buddenbrooks von 1901 war ein Paukenschlag und brachte ihm 1929 den Nobelpreis für Literatur ein; und bereits die ersten Proben seines Könnens in der ikonisch gewordenen Novellensammlung Der kleine Herr Friedemann samt seiner so ergreifenden wie hoch symptomatischen Titelstory waren ein Versprechen an die Welt: Als sie 1897 erschienen, stieg mit dem Spross einer Lübecker Kaufmannsfamilie nichts weniger als ein Stern am Kunsthimmel auf. Ja, Thomas Mann, dessen Geburtstag sich heute zum 150. Mal jährt, zählt bis heute zu den größten Erzählern der Moderne. Sein Weg vom Schilderer der Dekadenz des Fin de siècle bis zum Klassiker gegenwärtigen Erzählens ist atemberaubend und kurvenreich, die meisten seiner Bücher einem globalen Kanon eingeschrieben. Und dass da nicht nur Glück war, erklärt sich jedem, der Leben und Werk Manns kennt, von selbst. Viele Medien würdigen heute Mann, den großen Romancier und Novellisten, der auch ein bestechender Analyst und Rhetoriker war – und in dunkler Zeit das Radio-Gewissen des anderen Deutschland, dem man sich wie am besten nähert? Indem man ihn liest.

(André Schinkel)

Do, 05.06.2025

"100 beste Plakate"-Schau im Kulturforum in Berlin.

Kulturforum: „100 beste Plakate“

Sie werden alljährlich präsentiert – die 100 besten Plakate aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vom vergangenen Jahr. Vom 13. Juni bis zum 07. Juli sind die ausgewählten 2024er Exponate zu sehen im Kulturforum der Staatlichen Museen zu Berlin (Matthäikirchplatz, 10785 Berlin). „2024 präsentiert sich als ein stark künstlerisch orientierter Jahrgang im Grafikdesign, mit viel Mut zu grafischem Minimalismus, surrealen Elementen und optischen Chiffren ...“, heißt es in den Liner Notes zur Ausstellung, die am 12.06. eröffnet wird und außer Montag täglich 10 bis 18 Uhr zu sehen ist. Es gibt zudem ein umfangreiches Begleitprogramm. Alle Infos zur Präsentation finden sich hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mi, 04.06.2025

Geehrt: Anna Haifisch. | © Selbymay via CC BY-SA 4.0

Gutenberg-Preis an Anna Haifisch

Der Leipziger Gutenberg-Preis 2025 geht an einen Shootingstar der deutschen Comic-Szene: die in der Messestadt 1986 geborene und dort lebende Anna Haifisch. Anna Haifisch, die an der Hochschule für Grafik und Buchkunst studierte und ein Meisterschülerinnen-Studium absolvierte, wurde u. a. durch ihren Webcomic The Artist berühmt und international erfolgreich, mittlerweile arbeitet sie für eine Vielzahl großer Zeitungen und Magazine, hat eine lange Liste Bücher und Plakate vorzuweisen, mitbegründete in ihrer Heimatstadt mit The Millionaires Club ein Comic-Festival. Zugleich ehrt ihre Stadt sie mit einer Ausstellung im Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig, die vom 17. Juni 2025 bis zum 30. Januar 2026 zu sehen sein wird. Anna Haifisch ist die erste Comiczeichnerin, die den Gutenberg-Preis erhält. Fein!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 03.06.2025

Der Verlag "Das Kulturelle Gedächnis" wurde geehrt.

V. O. Stomps-Preise 2025 verliehen

Am 30. Mai wurden im Rahmen der 27. Mainzer Minipressen-Messe zum nun 23. Mal die V. O. Stomps-Preise in der Haupt- und Förderkategorie vergeben. Die Ehrungen würdigen „Qualität und persönliches Engagement im Bereich der Kleinverlagsszene“ und gingen in diesem Jahr an den Verlag „Das Kulturelle Gedächtnis“ in Berlin (Hauptpreis) und den brasilianischen Kleinverlag von Cecilia Arbolave und João Varella, Lote 42 aus São Paulo (Förderpreis). Die Auszeichnungen sind mit 3.500 bzw. 1.500 Euro dotiert und ehren 2025 jeweils einen engagierten Verlag, der sich der Wiederentdeckung verschollenen Wissens widmet, und ein agiles Duo, das über seine Bucharbeit hinaus Messen und andere Events organisiert. Die 27. MMPM war ein großer Erfolg (Blog und FB berichteten), auch die Pirckheimer hatten dort gemeinsam mit der Edition Hibana einen Stand.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mo, 02.06.2025

Exlibris des Monats Juni bei der DEG: ein Kupferstich Norbert Salzwedels für Dr. Joachim Werner (2025).

„Exlibris des Monats“ im Juni 2025

Siegfried Bresler von der Deutschen Exlibris Gesellschaft e. V. hat in der Exlibris-des-Monats-Rubrik der DEG eingehend über das abgebildete Blatt Norbert Salzwedel für Dr. Joachim Werner geschrieben und befunden: Das Exlibris des Monats kommt in seiner Exegese als raffiniertes Spiel mit Metaphern einerseits und Lebenswirklichkeiten des Sammlers und Auftragsgebers andererseits daher. „Das hier vorgestellte Exlibris des Berliner Künstlers Norbert Salzwedel“, heißt es auf der Webseite der DEG, „wurde beim DEG-Wettbewerb 2025 in der Kategorie Bester Künstler von einer Jury prämiert. Das Blatt ist als Kupferstich für den Eigner Dr. Joachim Werner gestaltet worden, der passionierter Sammler von Stühlen aus allen Epochen ist. Somit erklärt sich die Fülle von unterschiedlichen Stühlen in dieser Grafik, die ungeordnet durch das Bild fliegen.“ Und weiter: „Zentral ist die Figur eines Kardinals, der auf einem schräg gestellten Stuhl sitzt. Gezeigt ist der spanische Großinquisitor Fernando Niño de Guevara – geboren 1541 in Toledo, gestorben 1609 in Sevilla – so wie ihn der Maler El Greco um 1600 porträtiert hat. Das Gemälde, das für diese Abbildung als Vorlage diente, befindet sich heute im Metropolitan Museum of Art in New York.“ In seiner Auslegung führt Bresler sehr fein aus, wie sich das Alltägliche eines wackligen Stuhls mit dem Nimbus eines Inquisitors, dessen Hände mit Blut beträuft und sein Bestehen vor Gott deshalb auch fraglich ist, verbinden. Und führt dies beherzt ins Allgemeine zurück: „Beim nächsten Setzen auf einen Stuhl, welcher Art auch immer, sollte man prüfen, wie sicher der Sitzplatz ist.“ Wohl dem. Der ganze Text, der sich dem Exlibris des Monats widmet, findet sich auf der Webseite der DEG.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 01.06.2025

Detlef Färber: 'Küchenschab tanzt Schabadab.' Mit Illustrationen von Thomas Leibe. Halle a. d. Saale: Mitteldeutscher Verlag 2025. 32 S., geb., 165 x 240 mm, Farbabb., ISBN 978-3-96311-997-2, 20 Euro.

„Küchenschab tanzt Schabadab“

Die aufregenden Abenteuer einer tanzenden Küchenschabe: Ehe es Essen gibt, tanzt Schab, der Küchenschab, quer über Tisch und Herd. Das stört den Koch gewaltig. Schab muss also flüchten, erst ins Abflussrohr, dann in die Kanalisation. So beginnt das große Küchenschaben-Abenteuer, das Schab, der Küchenschab, ohne sein Tanztalent niemals bestehen könnte. Autor Detlef Färber aus dem thüringischen Gera lässt auf seine Bücher Ritter Dieter von 2022 und Ungeheuer Stress mit Nessie von 2021 eine weitere Märchenrevue folgen. Erneut erzählt er in Prosa und als Ballade, ergänzt durch ein Lied. Und zum Mittanzen gibt’s in diesem Buch den Schabtanz Schabadab, zum Mitkochen ein Schabefleisch-Rezept und zum Mitsingen das Küchenschaben-Abendlied. Das ist berührend und anarcho-cool-zärtlich, und es genauso ist es auch von Thomas Leibe illustriert, der seit vielen Jahren mit Färber zusammenarbeitet, für insgesamt 50 Bücher verantwortlich zeichnet und schon Titel im Eulenspiegel und der Titanic hatte. Und natürlich spielt die Liebe eine Rolle ... und nicht zuletzt (aufpassen:) ein gewisser Schabowski vom anderen Flügel des Etablissements, dessen Glück sofort, unverzüglich an anderer Stelle festgelegt wird. Was sich wiederum auf das Glück von Schab, dem Küchenschab, auswirkt. Detlef Färber, der zudem lange Jahre Redakteur der Mitteldeutschen Zeitung war, erfreut seit einem Dezennium die Herzen der Satiregewillten, ja, und -süchtigen wie auch der Kindgebliebenen und der Kiddies selbst mit einem einzigartigen Humor, der sowohl geradeaus wie auch ein bissel um die Ecke kommt, was in der kongenialen Melange mit Leibes Kunst durchaus ein Schrittmacher auch für den Sammelfuror so manches Pirckheimers sein dürfte. Und wer nicht genug bekommt, für die/den gibt es neben den genannten ein weiteres Kinderbuch, zwei Satiren- und Geschichtensammlungen sowie ein Rudel frech-sanfter Gedichte. Es ist auch kein Gerücht, dass es auf dessen YouTube-Kanal vom Verfasser ganz persönlich von Zeit zu Zeit etwas heiter auf die Augen und Ohren gibt. Wer hinsurft, der wird belustigt sein. Oder werden.

(André Schinkel)

Sa, 31.05.2025

Büchergilde Buchh. betreut bei Lyriktagen Frankfurt zwei Gigs

Alle zwei Jahre finden in der Messe- und Goethestadt am Main die Lyriktage Frankfurt statt, 2025 vom 02. bis zum 07. Juni mit einem illustren Programm: Marion Poschmann, Monika Rinck, Wilhelm Bartsch, Nancy Hünger sind nur einige aus dem superb gefüllten Lesekalender. Auch die Büchergilde Buchhandlung und Galerie (An der Staufenmauer 09, 60311 Frankfurt am Main) ist in die Phalanx der Veranstalter und Anbieter des Festivals eingereiht: „Am Mittwoch, den 04. Juni betreuen wir zwei Lesungen/Veranstaltungen mit einem Büchertisch im Gartensaal des Freien Deutschen Hochstifts im Großen Hirschgraben.“ 18 Uhr geht es mit Ines Berwing und Daniela Seel um „Weiblichkeit im Gedicht“ – und um 20 Uhr berichten drei Geförderte des Deutschen Literaturfonds von ihrem „Leben in Versen“, nämlich Sonja vom Brocke, Janin Wölke und Walle Sayer. Die Bücher dazu hält die Büchergilde bereits in ihrer Lyrik-Abteilung bereit. Alle Infos hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 30.05.2025

In Ahrenshoop zu sehen – Franca Bartholomäis Blatt "Trottellummen", Holzschnitt von 2020, 40 x 80 cm.

Ahrenshoop: „Ins kalte Wasser“

Bereit für einen Sprung „ins kalte Wasser“? Zur Eröffnung der gleichnamigen Ausstellung lädt die renommierte Holzschneiderin Franca Bartholomäi ins Neue Kunsthaus Ahrenshoop (Bernhard-Seitz-Weg 3, 18347 Ostseebad Ahrenshoop) ein. Zusammen mit Christiane Budig (Zeichnungen und Skulpturen) und Sarah Schuschkleb (Schmuck und Objekte) zeigt sie dort vom 01. Juni bis 08. September 2025 Holzschnitte mit Vogelmotiven. Die Eröffnung findet am morgigen 31. Mai um 17 Uhr statt. Es sprechen Olivia Franke (Ahrenshoop) und Manon Bursian (Halle an der Saale).

(André Schinkel/Pressemitteilung)