Pirckheimer-Blog

Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft

Mo, 27.09.2021

Philip Waechter, Rosi in der Geisterbahn © 2005 Beltz & Gelberg

ROSI IN DER GEISTERBAHN

Die Bilderbuchgeschichte Rosi in der Geisterbahn (Beltz & Gelberg, 2005) handelt von der liebenswerten Häsin Rosi, die schon seit einiger Zeit keine ruhige Nacht mehr verbringt, da ein stets sich wiederholender Albtraum sie quält. Wie es Rosi gelingt, ihren Albtraum zu bewältigen und sich vom Angst-Hasen zum Mut-Hasen zu verwandeln, zeigt das Buch - und hier vor allem die Illustrationen. Auf humorvolle und zugleich ernsthafte Weise verdeutlichen sie den jungen Leser*innen, dass es sich lohnt, sich aktiv den eigenen Ängsten zu stellen und an Lösungen zu arbeiten.

Der Illustrator Philip Waechter, Sohn des legendären Zeichners und Cartoonisten F.K. Waechter, studierte an der Fachhochschule Mainz Kommunikationsdesign mit dem Schwerpunkt Illustration. Seit 1995 zeichnet und schreibt er Bilderbücher, Kinderbücher und Comics für Kinder und Erwachsene. 1999 gründete er gemeinsam mit anderen Künstlern die Frankfurter Labor Ateliergemeinschaft. 

Ausstellung: 23. August - 14. November 2021

Burg Wissem - Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf
Burgallee 1, 53840 Troisdorf

So, 26.09.2021

v.l.n.r.: Ralf Wege, Till Schröder, Ralph Aepler (hält den Rechenschaftsbericht), Armin Schubert, Foto: ad

Mitgliederversammlung 2021

Den Abschluss des 48. Jahrestreffens der Pirckheimer-Gesellschaft bildete die Mitgliederversammlung, eingeleitet durch einen aufschlussreichen Vortrag unseres Mitglieds Armin Schubert über die Herausforderungen der digitalen Welt für Leser und Freunde des gedruckten Wortes und Hürden und Erfolge der Arbeit mit den Bücherkindern Brandenburg. Der Vortrag ist hier nachzulesen.
Rechenschaftsberichte und Informationen aus den Regionalgesellschaften gaben einen Überblick über die stetig erfolgreiche Entwicklung der Pirckheimer-Gesellschaft.

Für das nächsten Jahrestreffen wurde Oldenburg (Oldb) vom 23. bis 25. September 2022 vorgesehen.

Sa, 25.09.2021

Officina Ludi
Christian Ewald
Eckehart SchumacherGebler
Herbert Kästner im Gespräch mit Rainer Ehrt
Ralph Aepler (mitte) bei Uwe Warnke (lks.), Fotos: ad

Pirckheimer auf der BuchDruckKunst

Am Nachmittag dann der Rundgang durch die BuchDruckKunst. Die Auflagen infolge Pandemie waren hart für die Gäste, Aussteller und Veranstalter, so durften auf der Messe die 60 Aussteller nur gleichzeitig von 40 Interessenten besucht werden. Da die Besucher sich naturgemäß in der Regel Stunden auf der Messe aufhielten, standen viele teilweise stundenlang Schlange am Eingang und eine Führung der Pirckheimer über das Messegelände durch Klaus Raasch war nicht möglich. Eine ausführliche Einführung im Freien musste ausreichen, dem folgte ein individueller Besuch der Tagungsteilnehmer bei den Ausstellern.

Auf der BuchDruckKunst fanden dann die Teilnehmer des Jahrestreffens Pirckheimer, die nicht zum Jahrestreffen, sondern als Aussteller gekommen waren, wie Hanif Lehmann, Eckehart SchumacherGebler, Rainer Ehrt, Christian Ewald,  Uta Schneider und Ulrike Stoltz ...
Pirckheimer konnten damit neben Pirckheimern Illustratoren, Drucker, Buchkünstler und Verleger treffen, mit denen sie seit Jahren bekannt und häufig freundschaftlich verbunden sind, mit denen sie jedoch zwangsläufig seit Pandemiebeginn keinen persönlichen Kontakt hatten hatten.

So wurde dieser Nachmittag wie angestrebt zu dem Höhepunkt des Jahrestreffens und die BuchDruckKunst gab Hoffnung.

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Fr, 24.09.2021

Elke Rehder, "Ich möchte ein Leuchtturm sein", Radierung, Aufl. 75 Expl. + 7 e.a., Abb.: A. Doering

Graphik zum Jahrestreffen 2021

Heute begann, parallel zur BuchDruckKunst, in Hamburg das 48.Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft.

Zur Begrüßung überreichte Elke Rehder allen Teilnehmern eine, zum Jahrestreffen entstandene, dem Hamburger Dichter Wolfgang Borchert zum 100. Geburtstag gewidmete Radierung zum Gedicht

"Ich möchte ein Leuchtturm sein

in Nacht und Wind -
für Dorsch und Stint -
für jedes Boot -
und bin doch selbst
ein Schiff in Not!
"

(Wolfgang Borchert, aus Laterne, Nacht und Sterne. Gedichte um Hamburg, 1946)

Do, 23.09.2021

Cleo-Petra Kurze, Tanz auf dem Vulkan, 2012, Mischtechnik (Feder, Tusche, Farbe, Buntstift)

Cartoons und so…

Das Satiricum des Sommerpalais Greiz zeigt eine Ausstellung von Cleo-Petra Kurze mit Werken ihres künstlerischen Schaffens der letzten 45 Jahre. Dazu stellt die Künstlerin Zeichnungen aus ihrem privaten Depot zur Verfügung. Ergänzt wird die Schau aus dem Bestand der Sammlung im Sommerpalais.

Cleo-Petra Kurze studierte von 1970-1975 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Von da an war sie freiberuflich tätig als Illustratorin und Cartoonistin. Sie war regelmäßige Teilnehmerin an den Biennalen und den Triennalen der Karikatur im Greizer Sommerpalais.

Ausstellung: 9. Oktober 2021 - 15. Januar 2022

Staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung Greiz
SATIRICUM des Sommerpalais Greiz
Fürstlich Greizer Park, 07973 Greiz

Mi, 22.09.2021

Katalog zur Ausstellung © Uwe Loesch. Foto: Klingspor Museum Offenbach

0, nix*

Von 2002 an bis heute verbindet die Ausstellungen des Klingspor Museums die Plakatgestaltung des international renommierten Gestalters Uwe Loesch. Er ist Träger des Gutenberg Preises der Stadt Leipzig, erhielt den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland, zahlreiche Ausstellungen, Preise und Auszeichnungen auf Plakatbiennalen begleiten seinen Weg. Davon profitieren auch immer wieder die über 100 Plakate, die dem Buch- und Schriftmuseum in Offenbach sein grafisches Gesicht geben. Sie bilden den einen Schwerpunkt der Ausstellung. Der andere – erstmals öffentlich präsentiert – liegt auf der Vielfalt des typografischen Schaffens für Bücher, Zeitschriften und Programmankündigungen. Vieles erscheint als Geniestreich aus dem Moment heraus. Die Ausstellung demonstriert, wie kontinuierlich dabei das Modulieren von Überzeugungen die Handschrift des Uwe Loesch leitet.
Grafik Design kämpft mit dem Zuviel an Effekt und Zuwenig an Esprit. Uwe Loesch gehört zu denen, die sehenswert die Balance halten.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (29 Euro).

24. September bis 14. November 2021, Einlass nur für 3G

Klingspor Museum
Herrnstr. 80, 63065 Offenbach

Di, 21.09.2021

Remigio

In den Marginalien, der Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie, ist eine Rezension von Till Schröder zum Projekt „Remigio“ erschienen, einem Graphic-Novel-Projekt von Eduardo Roca (Grafik) und Nikolaus Topic-Matutin (Plot und Texte). Erzählt werden die Abenteuer des papiergeborenen Remigio, der außergewöhnliche Eigenschaften besitzt und sich mit seiner Vertrauten, Dora, der Kubistin, zwischen Bild und Welt hin und her bewegt.
Vor einem Jahr wurde hier über eine Crowdfunding-Aktion für dieses Projekt berichtet. Die Blätter 1-11 erschienen in einer Auflage von 250 + 50 Bonusexemplaren, 12 und 13  mit einer Auflage von 60 zuzüglich EA. Das Format ist 86 x 61 cm.
Die Folge wird fortgesetzt.

Die Rezension ist hier nachzulesen.

(Elisabeth und Nikolaus Topic-Matutin)

GORDON  WELTERS - Fotografie

Herbstausstellung in der Galerie SONNENSEGEL

Ein Weltreisender macht Station in der Heimat. Der in Brandenburg an der Havel geborene Fotograf Gordon Welters hat im Auftrag renommierter internationaler Magazine und Zeitungen wie der New York Times den ganzen Erdball bereist. Seine Reportagen führten ihn nach Palästina, Russland, Kasachstan, Bangladesch, Indonesien, in den Senegal, nach Tansania, Kuba, Kanada und durch Europa.

Trotz dieser Weltläufigkeit empfindet der Fotokünstler eine tiefe Verbundenheit zu der vertrauten Brandenburgischen Region. In gewisser Weise zählt auch die Galerie „Sonnensegel“ zu diesen heimischen Wurzeln, so dass diese Ausstellung mit Arbeiten Gordon Welters schon längst überfällig schien. Schließlich fanden die Bilder des Brandenburger Fotografen regelmäßig den Weg in große Fotoausstellungen auf der ganzen Welt und wurden mehrfach ausgezeichnet.

Traditionell wird ein originalgrafisches Plakat aufgelegt. Der Fotograf gestattete der Galerie, ein Foto grafisch zu adaptieren. Die von Sven Märkisch gedruckten Exemplare signiert Gordon Welters für die Eröffnungsgäste.

(Matthias Frohl)

Eröffnung: 25. September 2021, 16 Uhr
Ausstellung: 25. September 2021  - 25. Februar 2022

Galerie "Sonnensegel"
Gotthardtkirchplatz 4/5, 14770 Brandenburg

Mo, 20.09.2021

Jörg Seifert, Foto: © ad

Bierdeckelsprüche

In einer musikalischen Lesung trägt der Annaberger Künstler Jörg Seifert Bierdeckelsprüche aus seinem aktuellen Katalog und kleine Texte vor und singt Lieder zur Gitarre.

Bierdeckeltexte
das schöne an ihrer produktion, man muss sich
kurzfassen. nein, es hat heut nicht geschneit und nicht einer
der toten, den täglichen, bei über 7 milliarden menschen,
ist auferstanden. ich kann nichts dafür, dass es nicht schneit.
und auch sonst für fast nichts, ehrlich!

Die Gedenkausstellung für Klaus Roenspieß ist in der Galerie der Berliner Graphikpresse noch bis zum 1. Oktober 2021 zu sehen.

Lesung: 23. September 2021, 19 Uhr, max. 15 Plätze, Anmeldung erforderlich, es gilt die 3 G-Regel

Galerie der Berliner Graphikpresse
Silvio-Meier-Str. 6, 10247 Berlin

Christina Wildgrube, Ærø, 29,5 x 39,6 cm, Monotypie, 2021, Detail (lks.), Nina Annabelle Märkl, The Inside of the Outside of the Inside 1_2, ca. 115 x 70 x 25 cm, Kaltnadelradierung, Tuschezeichnung, Federstahl, Magnete, 2021, Detail

Lineares in München

Der Verein für Original-Radierung München stellt in einer Ausstellung LINEARES Werke von von Christina Wildgrube und Nina Annabelle Märkl aus.

Als Künstlerin im Feld der Druckgrafik liegt das Interesse von Christina Wildgrube auf den im Buchdruck verwendeten Verzierungen (Ornamente / Schmuckelemente) aus Blei oder Messing, die sie an Schraffuren in Landkarten erinnern. 
Sie greift diese Assoziation zur Abbildung von Raum auf, entwickelt druckgrafische Bildkompositionen und verdeutlicht eine Möglichkeit, eine einst elementare Handwerkstechnik, vom Prozess des Digitalen abgelöst, bildnerisch neu zu definieren und umzunutzen. Die Letter, das Ornament wird zum Pixel im Bild.

Nina Annabelle Märkl‘s Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Kaltnadelradierung, Zeichnung und Objekt, der Vervielfältigung und dem Unikat. Über die Faltung linearer Zeichnungen von Raumstrukturen, die Übersetzung in die Radierung und die Fortführung in der Tuschezeichnung entsteht in Verbindung mit den Linien des Federstahls und seiner Schatten ein Spannungsfeld zwischen tatsächlichem und möglichen Raum.

Die Künstlerinnen lernten sich 2020 in Wittenberg kennen, wo beide zu unterschiedlichen Zeiten Stipendiatinnen der Cranach-Stiftung waren.

Eröffnung: 23. 9.2021 von 19 Uhr, Einführung: Dr. Barbara Fischer
Ausstellung: 24. September - 16. Oktober 2021
Open Art: 24. September 2021, 18 Uhr, 25. September 2021, 11 Uhr
Lange Nacht: 16. Oktober 2021, 18 Uhr

Verein für Original-Radierung München e.V.,
Ludwigstraße 7, Innenhof

Spuren

Selbst in den Büchern in heimischen Regalen findet man mitunter unverhofft alte Spuren der Pirckheimer-Gesellschaft, so in einer Ausgabe der bb-Reihe des Aufbau-Verlags #551 "Gabriel Chevallier, Clochemerle".

In diesem Taschenbuch wurden 1985 die Marginalien beworben. Seinerzeit noch mit 80 Seiten - heute sind es 128 Seiten plus einer 8seitigen typografischen Beilage. Auf die 12 Bildtafelns haben wir inzwischen zugunsten der im Text gezeigten vermehrten Abbildungen verzichtet.
Mitglieder erhalten die Marginalien wie von Anbeginn kostenlos, inzwischen nicht mehr nur sporadisch, sondern kontinuierlich mit einer originalgraphischen Beilage.

(nach einer Information von Harald Kugler)

Fr, 17.09.2021

Blick in die Ausstellung, Foto: Elke Lang

Documenta. Politik und Kunst

Politik und Kunst“ stehen im Fokus einer umfangreichen Ausstellung über die documenta von ihrer erste Ausgabe 1955 bis 1997, das war die d10, im Deutschen Historischen Museum. Im nächsten Jahr wird die fünfzehnte stattfinden. Konzipiert wurde die documenta von Anfang an mit zwei politischen Zielen. Einmal ging es um die Aufarbeitung der nazistischen Vergangenheit mit ihrer Verdammung avantgardistischer Kunst, indem man sich ausschließlich der Moderne widmete. Zum anderen sollte die documenta ihre Rolle im Kalten Kriegs als Abgrenzung zur DDR und deren Sozialistischen Realismus lediglich das Kunstschaffen im „Westen“ einschließlich der USA zeigen. In der DDR lebende Künstler, wie Gerhard Altenbourg, traten unabhängig von ihrer Staats-Zugehörigkeit auf. Wie es in der Einleitung zu dem über 300 Seiten starken Katalog heißt, war die documenta „viel enger an das politische Programm der BRD gebunden, als es auf den ersten Blick scheint“.

Eine besondere Rolle spielte die d6 1977, denn aufgrund von innerdeutschen Staatsverträgen war erstmals eine Teilnahme der DDR möglich. Das ging nicht ohne Konflikte hinter den Kulissen vor sich und brachte dem Kurator Lothar Lang den zweifelhaften Ruf ein, mit der Staatssicherheit der DDR zu kooperieren. Diese hatte ihm eine kulturpolitische Einschätzung des DDR-Auftritts abverlangt. Dieser d6 ist ihrer Bedeutung gemäß in der Ausstellung, die nicht chronologisch, sondern nach Themen aufgebaut ist, ein größerer Platz als den anderen Abteilungen eingerichtet worden.

Es erscheint ein Katalog.

(Elke Lang)

Ausstellung: noch bis 9. Januar 2022

Deutsches Historisches Museum Berlin

Hannes Zerbe am Flügel von Hanns Eisler und Ernst Busch, Fotos © ad
Rainer K. Langner (lks.) und Bernd Friedrich

Bernd Friedrich - Das zeichnerische Werk

Ausgewählte Graphiken aus fünf Jahrzehnten

Heute Abend wurde gut besucht in Pankow eine Ausstellung mit dem zeichnerischen Werk des Pirckheimers Bernd Friedrich Schulz eröffnet. Die Laudatio hielt Rainer-K. Langner, langjähriger Freund des Künstlers und der Komponist und Pianist Hannes Zerbe spielte an einem Flügel, an dem schon Hanns Eisler und später Ernst Busch arbeitete.

"Es ist nicht die erste Vernissage und ist doch eine Premiere, zeigt der in der Altmark zwischen Wiesen, Feldern und einem kleinen Fluss geborene Künstler diesmal ausschließlich ausgewählte Grafiken seines zeichnerischen Werks der letzten fünf Jahrzehnte. Gewiss, sein künstlerisches Œuvre ist vielfältiger - Lithografien, Malerei, druckgrafische Experimente, Mail-Artdrucke mit historischen Lettern und alten Klischees, der Buchdruck – um nur einiges zu nennen. Die Liebe zur Zeichnung aber ist Bernd Friedrich all die Jahre hindurch geblieben, hat sein künstlerisches Schaffen befruchtet. Eine stille, vielleicht eine verschwiegene Liebe.
[...]
Der Mensch, die weite Landschaft, schrundige Felsformation – Themen, die Bernd Friedrich fünf Jahrzehnte hindurch in all seinen Arbeiten immer wieder angeregt haben und ihn als einen ebenso einfühlsamen wie genau beobachtenden Künstler ausweisen."

(Rainer-K. Langner)

Hier wird die Vernissage mit einigen Fotos von Abel Doering dokumentiert und ein ausführlicher Einblick in die Ausstellung gegeben, einschließlich der Laudatio von Rainer K. Langner.

Ausstellung: 17. September - 30. November 2021, Anmeldung erforderlich

Helle Panke
Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin

Do, 16.09.2021

Christoph Rauch, Foto © ad
Abb. Schahnameh

Pirckheimer-Abend in Berlin

Die Berlin-Brandenburger Pirckheimer erhielten heute Abend in einer pandemiebedingt kleineren Gruppe vom Leiter der Orientabteilung Christoph Rauch eine Einführung in diese Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin.

"Die Orientabteilung nahm im Jahre 1919 als eigenständige Abteilung ihre Arbeit auf. Die von ihr betreuten Sammlungen gehören zu den bedeutendsten ihrer Art in Europa. Mit etwa 600.000 Bänden Druckschriften und einem umfangreichen Zeitschriftenbestand bieten sie herausragendes Primär- und Sekundärmaterial zu allen Aspekten Afrikas und Asiens (außer Ostasien)."

In natürlich viel zu knappen 3 Stunden stellte Chrisph Rauch vor allem die Handschriftensammlungen, die einmalige Originale von Afrika bis Ost- und Zentralasien umfassen, vor. Mehrere der besonderen Exemplare, deren Herkunft mit Anekdoten humorvoll und fachkundig von Christoph Rauch beschriebenen wurde, so z.B. einige der kostbaren Blätter des Jahangir-Album des Moghul-Kaisers Ǧahāngīr (reg. 1605–1627) oder die Handschrift Schahnameh, konnten die Teilnehmer aus nächster Nähe betrachten.

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screenshot "Blick in die Ausstellung" und Einladungskarte, Abb. © ad

CARL RABUS. EIN MEISTER DER MODERNE

Zeichnungen und Druckgrafiken aus der Sammlung des Pirckheimers Gerd Gruber

Die Cranach-Stiftung und die als national wertvolles Kulturgut anerkannte Sammlung Gerd Gruber arbeiten immer wieder mit Sonderausstellungen das Werk weitgehend unbekannter, vom NS-Regime verfolgter Künstler der Moderne auf.
Die Ausstellung 2021 widmet sich Carl Rabus (1898 Kempten/Allgäu-1983 Murnau), der von 1916-1918 an der Münchner Akademie studiert hatte. Nach dem Militärdienst 1918/1919 stellte er an so prominenten Ausstellungsorten wie Herwarth Waldens STURM-Galerie in Berlin aus. Aus dem kraftvollen, gegenständlich-expressionistischen Frühwerk werden die Grafiken "Selbstbildnis vor dem Spiegel" (1923), der "Aufschrei" (1923) und "Hiob" (1923) gezeigt. 1934 emigrierte Rabus, der früh der ASSO beigetreten war, nach Wien. Vier Jahre später folgte er seiner Lebensgefährtin, der jüdischen Fotografin Erna Adler, nach Brüssel. 1940 wurde Rabus im französischen Lager St. Cyprien interniert. Dort entstanden Zeichnungen, die als eindrucksvolle Zeugnisse des Lageraufenthaltes sich erhalten haben. Eine Bleistiftzeichnung ist in der Ausstellung zu sehen. Das Motiv dieser Zeichnung greift Rabus in einem Blatt der 1944/1945 entstandenen Linolschnittfolge "Passion" auf, in der er seine Lager- und Kriegserfahrungen und die Verfolgung durch das NS-Regime verarbeitet. Der ausgestellte Farblinolschnitt "Frau mit aufgestütztem Arm" (1949) zeigt Rabus' nach dem 2. Weltkrieg zunehmende Auseinandersetzung mit der Abstraktion.

Zur Ausstellung erscheint ein kleiner, 24seitiger Katalog. Hier anhand von Fotos von Gerd Gruber in Blick in die Ausstellung.

Ausstellung: 11. September - 14. November 2021

Cranach-Stiftung Wittenberg'
Markt 4, 06886 Lutherstadt Wittenberg