Pirckheimer-Blog

Ralf Wege

So, 23.02.2025

Ein 'Börde-Einhorn' für Magdeburg: Am 19.02.25 war die Corvinus-Presse im MDer Literaturhaus zu Gast.

‚Einhorn-Grüße‘ aus Magdeburg: Fabelwesen begeistert Besucher

Hendrik Liersch und Petrus Akkordeon stellen die Corvinus Presse im Literaturhaus Magdeburg vor. Titelvorschläge für das geplante Einhornbuch können noch eingereicht werden.

Knapp zwanzig Freunde des schönen Buches waren am Mittwoch (19. Februar) ins Magdeburger Literaturhaus gekommen, um die Corvinus Presse mit ihren Pressendrucken und Künstlerbüchern kennenzulernen. Möglich war dies, da der Gründer der Corvinus Presse und Drucker Hendrik Liersch vom heimischen Berlin nach Magdeburg ins Literaturhaus gereist war. Begrüßt wurde er im Literaturhaus von Sigrid Wege, Vorstandsvorsitzende der einladenden Magdeburger Pirckheimer.

Hendrik Liersch hatte sich gleich zweifache Unterstützung mitgebracht. Zum einen den Künstler und Illustrator Petrus Akkordeon, mit dem er schon mehrere Bücher herausgebracht hat. Zum anderen das jüngste „Kind“ des Petrus Akkordeon: das Börde-Einhorn. Besser gesagt, eine kleine Herde von zwanzig Börde-Einhörnern. Sie sind sozusagen Vorboten des neuesten Buches der beiden, in dem sich noch einige andere Einhörner zu dem Börde-Exemplar dazugesellen werden.

Bevor die zwanzigköpfige Herde von Börde-Einhörnern von ihrem heimischen Stall in Berlin kommend im Literaturhaus Magdeburg eintrafen, hatte sie noch im Museum für Naturkunde der Ottostadt einen Zwischenstopp eingelegt – begleitet von ihren zeichnerischen und sie druckenden Vätern Petrus Akkordeon und Hendrik Liersch. Dort fand auch gleich eines der Herdenmitglieder ein neues Zuhause. Es wurde vom stellvertretendem Museumsdirektor Marcus Pribbernow und Museumsmitarbeiter Dr. Michael Buchwitz freudig empfangen. Schließlich passt es wunderbar zum sogenannten Guericke-Einhorn, von dem eine mehrere Meter hohe dreidimensionale Nachbildung als eine vermeintliche Rekonstruktion eines fossilen Einhorns aus dem späten siebzehnten oder dem frühen achtzehnten Jahrhundert im Museum zuhause ist.

Damit sich die Gäste einen besseren Eindruck von der Druckerei in einem Berliner Hinterhof machen konnten, hatte Hendrik Liersch als Einstieg in seinen Vortrag einen Film gezeigt. Damit gab es nicht nur Blicke auf die Druckerei, sondern auch Einblicke in dieselbe. Man konnte Hendrik Liersch und seinen Druckerkollegen Dieter Bela bei der Arbeit zusehen. Abgerundet wurde das visuelle Erlebnis, durch Szenen, in denen die fertigen Bücher bei Lesungen vorgestellt werden.

Anschließend erzählte Hendrik Liersch anekdotenreich von seinem Weg vom gelernten Möbeltischler zum Pressendrucker, dessen Bücher heute in vielen Bibliotheken im In- und Ausland zu finden sind. Die Vielfalt der Künstler und Autoren, mit denen er zusammenarbeitet, ist groß. Sie reicht von Wienke Treblin, Guntram Vesper und Olesya Dzhuraeva zu Gerd Adloff, von Strawalde über Horst Hussel, Zoppe Voskuhl und Helene Hannbot Bautista bis zu Kay Voigtmann. Und immer wieder: Petrus Akkordeon. Mit ihm hat er schon viele Bücher gemeinsam gemacht, die eigentlich immer in die Tierwelt entführen. Sei es zu Amseln, Füchsen, Eulen, Tapiren, oder demnächst, zu Einhörnern. Für das geplante Buch wird noch ein Titel gesucht. Vorschläge können gerne per E-Mail (corvinus@snafu.de) den beiden Herausgebern zugesendet werden.

Dementsprechend hatten die beiden eine große Auswahl dieser Bücher, sowohl als Volksausgaben als auch als Künstlerbücher, sowie einzelne Grafiken mitgebracht. Darunter das schon mehrfach erwähnte Börde-Einhorn. Bis zur Rückfahrt hatte sich die Herde deutlich verkleinert. Und so einige der in blau gedruckten Linolschnitte ein neues Zuhause gefunden.

Sicherlich werden einige der Gäste des Abends die Einladung von Hendrik Liersch annehmen, und ihn in seiner Druckerei in Berlin besuchen. Vielleicht zeigt dann Petrus Akkordeon zufällig auf einem Einhorn Kunststücke auf dem Hof.

(Ralf Wege)

Fr, 14.02.2025

Ein „Börde-Einhorn“ auf dem Weg nach Magdeburg: Am 19.02. ist die Corvinus Presse an der Elbe zu Gast.

Corvinus: „Börde-Einhorn“ trabt von Berlin nach Magdeburg

Künstlerbücher der Corvinus Presse und Vortrag im Literaturhaus Magdeburg am 19.02.2025

Ein „Börde-Einhorn“ trabt von Berlin nach Magdeburg, so heißt es in der Einladung des Vereins der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e. V. „Willibald Pirckheimer“, und so ist es auch.  Am Mittwoch, 19. Februar 2025, kommt der Verleger und Inhaber der legendären Corvinus Presse aus Berlin nach Magdeburg. Um 19 Uhr wird Hendrik Liersch im Literaturhaus der Elbestadt (Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg) einen Einblick in seine Arbeit geben. Er hat dafür zahlreiche Bücher im Gepäck, in denen die Gäste blättern können. Erstmals in Magdeburg zu sehen ist das „Börde-Einhorn“. Der künstlerische Vater dieser Grafik ist Illustrator und Lyriker Petrus Akkordeon, der ebenfalls im Literaturhaus dabei sein wird. Einige „Börde-Einhörner“ könnten an diesem Abend neue Besitzer finden. Die Veranstaltung des Schwestervereins der Pirckheimer-Gesellschaft ist öffentlich. Der Eintritt ist frei. Hendrik Liersch stellt in der Corvinus Presse seit 1990 Pressendrucke, Künstlerbücher und Bücher in größeren Auflagen her. Dabei kann er auf bislang mehr als 240 Künstlerbücher zurückblicken. Für seine buchkünstlerischen Leistungen erhielt er den V. O. Stomps Preis 2009 der Stadt Mainz. Nahezu alle Bücher enthalten Grafiken, Zeichnungen, Linolschnitte oder Radierungen zum Beispiel von Horst Hussel, Schoko Casana Rosso, Frank Wildenhahn, Zoppe Voskuhl, Kay Voigtmann oder eben Petrus Akkordeon. Die Bücher der Corvinus Presse sind nicht nur in den Regalen vieler Sammler zu finden, sondern auch in namhaften Bibliotheken in aller Welt. Sie wurden unter anderem in der Universitätsbibliothek der Freien Universität (Campus Dahlem), der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig, ja, sowie in der Französischen Nationalbibliothek in Paris oder in der British Library in London ausgestellt. Die Magdeburger Pirckheimer um Sigrid und Ralf Wege laden herzlich ins MDer Literaturhaus ein!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 24.01.2025

"Angrasen": Mit dem Vortrag zur Corvinus Presse am 19.02.25 startet die Vortragsreihe der Magdeburger Pirckheimer: im Literaturhaus in der Thiemstraße 07.

„Angrasen etc.“: Jahresprogramm der Magdeburger Pirckheimer

Der Verein der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e. V. „Willibald Pirckheimer“, der Schwesterverein der Pirckheimer-Gesellschaft in der Elbmetropole unter Leitung von Pirckheimer-Freundin Sigrid Wege, hat sein Jahresprogramm veröffentlicht. Neben der am 17.01. eröffneten Schau Komplett Kafka mit Arbeiten von Nicolas Mahler gibt es im Herbst (22.11., 15 Uhr) eine zweite Schau mit Künstlerbüchern und Grafik von Horst Dieter Gölzenleuchter. Ja, und ein feines Vortragsprogramm mit Hendrik Liersch als dem Nachfolger von V. O. Stomps in der Corvinus Presse (19.02.), mit Tina Flau zu ihrer Arbeit (16.04.) und zur Schriftkultur in Asien und Afrika (17.09., Beginn jeweils 19 Uhr). Und am 28.06. nach der Jahreshauptversammlung stellt sich der Verlag Angeli & Engel vor. Alle Infos zu den Magdeburger Pirckheimern finden sich hier.

(André Schinkel)

Do, 12.12.2024

Auszeichnung für Thomas Ranft: Am 09.12. wurde er in Dresden mit dem Bundesverdienstorden geehrt.

Hohe Ehrung für Thomas Ranft

Große Ehre für den in Dittersdorf im Erzgebirge lebenden Künstler Thomas Ranft: Am 09.12.24 wurde er in der Dresdner Staatskanzlei von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer mit dem Bundesverdienstorden geehrt. Namentlich den Magdeburger Pirckheimern, die Ranft auf ihrer Seite ausdrücklich würdigen und ihm zur Auszeichnung gratulieren, um Sigrid und Ralf Wege ist der gebürtige Königseer lieb und vertraut: „Mehrfach war Thomas Ranft zu Gast bei den Magdeburger Pirckheimern. Vor allem die Ausstellung seiner Radierungen zu Hölderlins Hyperion im Literaturhaus Magdeburg ist den Buch- und Grafiksammlern noch sehr gut in Erinnerung. Ebenso die Lesung eigener Texte anlässlich der Finissage der Ausstellung im Februar 2022.“ Und: „Glückwunsch an Thomas Ranft!“ Dem mag man sich im Namen aller Pirckheimer nur anschließen.

(André Schinkel via Ralf Wege)

Fr, 13.09.2024

Im Literaturhaus zu Magdeburg wird heute Abend die "Common-sense"-Ausstellung im Rahmen der 51. Jahrestagung der Pirckheimer feierlich eröffnet.

Pirckheimer-Jahrestagung lädt ab heute nach Magdeburg ein

Heute beginnt das 51. Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft in der ehrwürdigen Elbe- und Ottostadt Magdeburg, das am Sonntag, den 15.09. mit der Mitgliederversammlung des Vereins endet. Auf die Teilnehmenden der Tagung wartet ein so umfangreiches wie bücher- und kunstaffines Programm. Die sachsen-anhaltische Landeshauptstadt ist ein Ort voller Geschichte und Kultur, der Wirtschaft und des Wissens, was man auch an dem reichen Programm, das die Magdeburger Pirckheimer unter der umsichtigen Ägide von Sigrid Wege organisiert haben, ablesen kann. Ab 14.30 Uhr gibt es Stadtführungen und Besichtigungen, so rund um den Magdeburger Dom, der die Grablege Ottos I. und seiner Gemahlin Editha ist, und zur Johanniskirche, für die Max Uhlig die Fenster geschaffen hat. Ein weiteres Highlight an literaturgeschichtlich bedeutsamem Ort ist die Eröffnung der Common-sense-Ausstellung im Literaturhaus in der Thiemstraße 7 im Stadtteil Buckau heute abend um 18 Uhr. Der Künstler Ulrich Tarlatt und der Lyriker und Architekt Jörg Kowalski gaben die bibliophile Reihe über 30 Jahre in ihrer Edition Augenweide heraus. Beide Herausgeber sind anwesend. Am morgigen Samstag gibt es Einblicke in das Forum Gestaltung, das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, die Universitäts- und die Stadtbibliothek sowie das Kulturhistorische Museum; der Tag endet mit dem Festessen und einer herzvollen Versteigerung. Krankheitsbedingt wünscht Unterzeichnender aus der kleinen Ferne bestes Gelingen für die Tage!

(André Schinkel)

Mo, 17.06.2024

Auf nach Magdeburg! Vom 13. bis 15.09. findet in der Ottostadt die Jahrestagung der Pirckheimer statt.

Pirckheimer-Jahrestreffen und Mitgliederversammlung 2024

Vom 13. bis 15. September treffen wir uns zum 51. Pirckheimer-Jahrestreffen in der Ottostadt Magdeburg, der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt. Am Freitag können sich, nach Anmeldung und Ausgabe der Tagungsunterlagen im Hotel, Interessierte um 14.30 Uhr zu einer Stadtführung (gegebenenfalls in zwei parallelen Gruppen) rund um den Magdeburger Dom treffen, der auch den Ausgangspunkt der Führung bildet. Hier erfahren wir etwas aus der Geschichte der Stadt und können uns ein Bild von ihrer reichen Architektur machen. Alternativ ist eine Besichtigung der Johanniskirche (Johannisberg 1) mit den von Max Uhlig geschaffenen Fenstern möglich. Dieses Kirchenfensterensemble gehört nach Anspruch und räumlicher Dimension zu den größten Werken dieser Art in Deutschland, das nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Bei der Anmeldung zum Jahrestreffen bitten wir aus organisatorischen Gründen Teilnehmerinnen und Teilnehmer um Benachrichtigung, ob die Teilnahme an der Stadtführung oder an der Kirchenführung gewünscht ist.

Ab 18 Uhr eröffnet im Literaturhaus Magdeburg, Thiemstraße 7, die Jahresausstellung unserer Schwesterorganisation Verein der Bibliophilen und Grafikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e.V. „Willibald Pirckheimer“. Sie feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Gründungsjubiläum – auch wenn die vollständige Geschichte der Magdeburger Pirckheimer bis ins Jahr 1964 zurückreicht. Im Mittelpunkt stehen Almanache und Bücher der Edition Augenweide unter dem Titel Common Sense – Künstlerbücher der Edition Augenweide. Die Betreiber von Common Sense und Edition, Ulrich Tarlatt und Jörg Kowalski, sind anwesend und kommen gern mit uns ins Gespräch.

Nach einer Begrüßung am Samstag um 10 Uhr durch die Oberbürgermeisterin Simone Borris im Forum Gestaltung (Brandenburger Straße 10, 39104 Magdeburg) gibt uns der Geschäftsführer des Forums einen Einblick in dessen Geschichte, seine Absolventen und Lehrer aus der Zeit der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule bis hin zum heutigen Veranstaltungsort und seinen Sammlungen. Im Anschluss wird er durch die Ausstellung Ganz modern führen und die Teilnehmer über das Wewerka-Archiv informieren. Nach der für alle individuellen Mittagspause gibt es vier verschiedene Programmpunkte, wobei wir bitten, sich für eine zu entscheiden. Entsprechende Listen werden bei der Anmeldung am Freitag ausliegen. Die erste Gruppe trifft sich bereits um 14 Uhr am Kunstmuseum in der Regierungsstraße 4–6. Hier führt die Direktorin des Kunstmuseums Kloster Unser Lieben Frauen, Annegret Laabs, durch das Haus, seine Geschichte und die Ausstellung. 

Die zweite Gruppe findet sich um 14.30 Uhr an der Universitätsbibliothek Magdeburg, Gebäude 30, Universitätsplatz 2 ein. Der Stifter Professor Wolfram Neumann führt durch die Ute-und-Wolfram-Neumann-Stiftung. Die Stiftung hat sich der Erhaltung und Pflege der Buchkultur – auch im Verhältnis zu diversen anderen Medien – verschrieben, indem sie Entstehung, Bedeutung und Einfluss literarisch wertvoller Buchreihen auf Bildung und Bewusstsein untersucht und einer größeren Öffentlichkeit bekannt macht. Gruppe drei trifft sich ebenfalls um 14.30 Uhr in der Stadtbibliothek Magdeburg, Breiter Weg 109. Hier zeigt uns Maik Hattenhorst Kostbarkeiten aus dem Depot und führt durch die Ausstellung zur Reformation.

Die vierte Gruppe trifft sich um 14.30 Uhr am Kulturhistorischen Museum Magdeburg, Otto-von-Guericke-Straße 68–73. Im Mittelpunkt dieses Treffens steht die Graphische Sammlung des Museums, die uns durch Karin Kanter nähergebracht wird. Um 18 Uhr treffen wir uns im Kloster-Café in der Regierungsstraße 4–6 zum gemeinsamen Festessen. Hier nehmen uns zwischen den Menügängen Charlotte Buchholz und Lothar Günther mit auf die Reise von Bibliophilen und Bibliomanen. Anschließend, gegen 20 Uhr, findet eine Versteigerung zugunsten des Vereins statt. Wir bitten um rechtzeitige Einreichung von Büchern oder Grafiken. Die Versteigerung koordiniert unser Vorsitzender Matthias Haberzettl (Mail: haberzettl@pirckheimer-gesellschaft.org, Post: Ramsbergstraße 12, 86156 Augsburg). Wir bitten um das Einlegen von Zetteln mit Vorschlägen, auf denen sich Interessenten eintragen. Versteigert werden Artikel mit mehr als einem Bieter.

Am Sonntag endet das offizielle Programm des Jahrestreffens wiederum im Forum Gestaltung mit unserer Mitgliederversammlung von 10 bis etwa 12 Uhr. Bei Interesse am Besuch der Galerie Grimm, Jean-Burger-Straße 2, und der dort ansässigen Siebdruckwerkstatt ist eine Anmeldung parallel zum Jahrestreffen erforderlich. Die Anmeldung zum Jahrestreffen erfolgt mittels Überweisung der Tagungsgebühr von 110 Euro pro Person auf unser Konto: IBAN: DE28 1001 0010 0649 8141 06, BIC: PBNKDEFF unter dem Stichwort „Jahrestreffen 2024“. Bitte melden Sie sich parallel per E-Mail oder via Briefpost bei unserem Schatzmeister Hans Rabenbauer (E-Mail: rabenbauer@pirckheimer-gesellschaft.org, Post: Tübinger Str. 5, 86399 Bobingen). 

Bei Fragen zum Programm stehen Ihnen die Organisatoren Ralf und Sigrid Wege zur Verfügung (sigrid.wege@pirckheimer-magdeburg.de). Reservierungen aus einem Hotelkontingent sind bis 02. August 2024 unter dem Stichwort „Pirckheimer“ im Hotel Ratswaage, Ratswaageplatz 1–4 (Telefon: 0391–5926192/0391–5926193, E-Mail: reservierung@ratswaage.de) möglich. Es sind 10 Einzelzimmer mit Frühstück à 72 Euro pro Nacht und 20 Doppelzimmer mit Frühstück à 98 Euro pro Nacht reserviert. Die Zimmer stehen am Anreisetag ab 15 Uhr, am Abreisetag bis 12 Uhr zur Verfügung. Das Tagungshotel verfügt über gebührenpflichtige Parkplätze in der Tiefgarage. Einladung und Ausschreibung finden sich auch in der Ausgabe 253 der Marginalien. Dort ist auch die Einladung zur Mitgliederversammlung samt Tagesordnung zu finden. Auf nach Magdeburg!

(Sigrid Wege/Fotos: Robert Grieger)

Sa, 15.06.2024

07.06.24: Vortrag mit Robert Grieger in Magdeburg.
Vortrags-Thema: Alexandre Dumas père. Und die ...
... umfangreiche Sammlung Robert Griegers dazu ...

Alexandre Dumas in Magdeburg

Vor einer Woche hatte ich die Ehre, bei unseren Pirckheimer-Freunden (Verein der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e. V. „Willibald Pirckheimer“, Heuwiesenweg 6, 39130 Magdeburg) im Literaturhaus Magdeburg, OT Buckau (Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg) einen Vortrag zu halten, dessen Inhalt natürlich eines meiner geliebten Themen war: Alexandre Dumas (1802–1870). Ich konnte ein bisschen zum Leben und Werk des Literaten dem Publikum näher bringen und auch einige Schätze aus meiner Sammlung präsentieren.

Alexandre Dumas père wurde am 24. Juli 1802 in Villers-Cotterêts in der Nähe von Paris geboren. Schon früh entwickelte er ein großes Interesse an Literatur und Theater, er schrieb und spielte schon als Jugendlicher Theaterstücke in einer kleinen Scheune nahe seines Hauses. Er erhielt Unterricht von seiner Mutter und seiner Schwester, brachte es vor allem in der Mathematik jedoch nicht sehr weit. Statt dessen verbrachte er viel Zeit damit, seine Handschrift – die ihm später in Paris die Stelle als Sekretär des Herzogs von Orléans einbringen sollte – zu vervollkommen und sich im Tanzen, Fechten und Schießen zu üben. In der Literatur faszinierten ihn besonders die Abenteuerromane des sechzehnten und des siebzehnten Jahrhunderts.

Dumas ist ein wichtiger Vertreter der französischen Romantik. Bekannt und beliebt wurde er durch seinen historischen Abenteuerroman Die drei Musketiere (1844) und den Gesellschaftsroman Der Graf von Monte Cristo (1845/1846) – übrigens der einzige Gesellschaftsroman, den er je geschrieben hat. Diese berühmten Romane stehen wie die meisten seiner Romane in der Tradition von Walter Scotts historischen Romanen. Zu Anfang seiner Schriftsteller-Karriere schrieb er jedoch hauptsächlich Dramen, von denen die meisten in Vergessenheit geraten sind. Dazu gehören die recht erfolgreichen Stücke Henri III et sa cour (1829), Christine (1830) und Antony (1831).

Später begann er dann, Romane (insbesondere historische) zu schreiben und entdeckte schnell das Genre des Feuilleton-Romans. Er veröffentlichte seine Werke kapitelweise in den großen Pariser Zeitungen und brachte diesen eine größere Leserschaft und sich selbst Ruhm und Geld ein. Da er früher Dramen für das Theater geschrieben hatte, war er ein Meister des Dialogs und verstand es perfekt, seine Leser von Anfang an zu fesseln. Seine effektvollen Kapitelschlüsse sorgten dafür, dass auch die nächste Ausgabe der Zeitung gekauft wurde. 

Er hat in Zusammenarbeit mit anderen Autoren wie zum Beispiel Auguste Maquet (1813–1888) über dreihundert Romane verfasst, von denen die bekanntesten und wohlm auch meisterhaftesten Die drei Musketiere, Der Graf von Monte Christo, Die Bartholomäusnacht (1845) mitsamt ihrer Fortsetzung Die Dame von Monsoreau (1846) und Joseph Balsamo (1853, das Buch ist hierzulande besser bekannt unter dem Titel Cagliostro, dem Hochstapler-Pseudonym des Helden) sind.

Sein Geld gab Alexandre Dumas mit vollen Händen wieder aus, er war großzügig und veranstaltete oft riesige Feste für seine Freunde. Er war beteiligt an der Julirevolution und stürmte zusammen mit einem Freund einen Pulverturm vor Paris. Seine zahlreichen Mätressen ließ er nicht fallen, sondern versorgte jede mit einer kleinen Wohnung und einer Pension. Auf die Dauer konnte er sich diesen luxuriösen und ausschweifenden Lebensstil jedoch nicht mehr leisten. Die letzten Jahre vor seinem Tod am 05. Dezember 1870 war er bankrott und lebte bei seinem Sohn.

Zur zweihundertsten Wiederkehr seines Geburtstags wurden die Gebeine von Alexandre Dumas ins Pariser Pantheon überführt und dort am 30. November 2002 wieder beigesetzt. Diese Ehrung wurde als politisches Signal gegen Rassismus verstanden, denn zu Lebzeiten wurde Dumas wegen seiner dunklen Hautfarbe und seiner Abstammung häufig geschmäht ... Vielen Dank an Sigrid und Ralf Wege für den spannenden Abend und das schöne Wochenende in Magdeburg.

(Robert Grieger)

Mi, 13.12.2023

Petra Reichenbachs Blatt "Black Hole V". Insgesamt entstanden sechs Drucke für die Grafikbeilage.

Marginalien: Heft 251 erschienen

Das neue Heft der Marginalien ist da. Die 251. und Schlussausgabe für das zu Ende gehende Jahr wurde soeben an die Abonnenten wie die Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft versandt. Unter der Leitung von Till Schröder hat die sechsköpfige Redaktion der Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie der PG wieder 128 voll mit Aufsätzen, Artikeln, Primärtexten, Rezensionen sowie Nachrichten aus der Gesellschaft nebst Informationen für Bücher- und Grafikfreunde gepackt. Es wird zum Werk und Wirken Sascha Wiederholds (inklusive eines frühen Textes aus seiner Feder) eruiert, in der Rubrik Berühmte Bücher einem prächtigen Werk aus dem 17. Jahrhundert, der Botanik-Enzyklopädie Hortus Eystettensis, gehuldigt. Elke Lang schreibt über das Pirckheimer-Kabinett auf Schloss Burgk, Katrin Nitzschke über die verschwundene Privatbibliothek Martin Raschkes; und Ralf Wege lässt noch einmal das 50. Jahrestreffen der Pirckheimer im September in Gotha Revue passieren. Silvia Werfel huldigt Jürgen Seuss, der 2023 verstarb; Karl-Georg Hirsch und Thomas Glöß erinnern an den großen Typographen und Buchkünstler Gert Wunderlich, der mit seinem Vortrag Probleme einer adäquaten Typografie noch einmal selbst zu Wort kommt. Die Typografische Beilage wurde noch von Jürgen Engler besorgt, von dem sich die kulturaffine Welt ebenfalls verabschieden musste. Eine Exegese befasst sich dem Exlibris-Werk von Walther und Gertrud Caspari, und der Besuch im Atelier findet heuer bei der halleschen Künstlerinnen-Gruppe b.a.c.H. (steht für: book art center Halle) statt, die auch die originalgrafische Beilage des Heftes für die Mitglieder der Gesellschaft beisteuern: eine Sechser-Serie Black Hole, auf den gleichnamigen (und im Heft enthaltenen) Text von Nancy Campbell rekurrierend: Zweifarbige Linolschnitte von Claudia Richter und Friederike von Hellermann, Annegret Frauenlob, Rita Lass, Petra Reichenbach und Magda Klemp. Eine starke Frauenschaft, zwei Meisterinnen der Einbandkunst (MDE) darunter. Und damit ein starkes Marginalien-Heft zum Abschluss eines starken Jahrgangs.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mo, 04.12.2023

Vernissage in Magdeburg: Klaus Süß stellt noch bis zum 02.02.24 im Literaturhaus aus. Die Eröffnung in der Elbestadt war ein großer Erfolg. | © Ralf Wege

Klaus-Süß-Schau: Ein Meister des Holzschnitts in Magdeburg

Vernissage „Klaus Süß – Druckstock, Abdruck, Künstlerbücher“ im Literaturhaus am 24.11.2023

Wer knapp vor Beginn der Vernissage noch ins Magdeburger Literaturhaus gehuscht kam, der trat in einen bereits bis auf den letzten Stuhl besetzten Raum. Das war aber kein Grund, wieder zu gehen. Dafür waren bei allen die Neugierde zu stark und die Erwartungen an das zu Entdeckende zu hoch. Rund 50 Objekte von Klaus Süß hatten die Magdeburger Pirckheimer gemeinsam mit dem Künstler für die Ausstellung in Magdeburg ausgewählt. Darunter eine Auswahl farbig gestalteter Druckstöcke mit dazugehörigen Drucken sowie Vorzeichnungen, bemalte Druckstöcke, Blätter sowie komplette Grafikmappen. Dazu sind in Vitrinen Künstlerbücher aus dem umfangreichen Werk von Klaus Süß ausgestellt. Extra zur Ausstellung in Magdeburg hat Süß die Vorzugsgrafik Frau in 13 Exemplaren aufgelegt und den dazugehörigen Druckstock ins Literaturhaus mitgebracht.

Nach der Begrüßung durch Vereinsvorsitzende Sigrid Wege und den musikalischen Auftakt am Saxophon durch Frank Schöpke führte der Schriftsteller, Buchgestalter und Ausstellungsmacher sowie Pirckheimer-Freund Dr. Jens-Fietje Dwars aus Jena die Gäste in die Ausstellung ein. Dwars ließ den Werdegang des Chemnitzer Künstlers Revue passieren, beginnend mit Linolschnitten, über die Unikatbücher, Grafikmappen und Pressendrucke sowie gestalteten Druckstöcke bis zu dem Feld, „auf dem er zum Meister gereift“ ist, dem Holzschnitt. Dwars: „Von Anbeginn ringt Süß um die zeichenhafte Erweiterung und Vertiefung des Erfahrenen, nie um Tagespolitik. Im Spiegel neuer und alter Mythen sucht er nach Bildern für den Kampf der Geschlechter, für den Hass, in den unerfüllte Liebe umzuschlagen vermag, die Gewalt, die allem Begehren innewohnt, die Ohnmacht der Macht, das Abgründige in uns. Auch in den Bildern, die Sie in dieser Ausstellung sehen.“

Klaus Süß wurde 1951 im erzgebirgischen Crottendorf geboren. Er lebt seit langem in Chemnitz. Seit 1986 arbeitet er als freischaffender Künstler. Zuvor war er einige Jahre an der bekannten Produzentengalerie „Clara Mosch“ in Chemnitz tätig. Er beschäftigt sich zunächst vor allem mit dem Linolschnitt, ab 1992 verstärkt mit dem Holzschnitt. Klaus Süß arbeitet beim Holzschnitt in der Technik der „verlorenen Form“, wodurch keine späteren Nachdrucke mehr möglich sind. Typisch für viele seiner Arbeiten sind kraftvolle Farben mit expressionistischen Menschenfiguren (angeregt von Brücke-Mitgliedern wie Karl Schmidt-Rottluff und Ernst Ludwig Kirchner). Die bemalten Druckstöcke werden zu Kunstobjekten, die Klaus Süß auch in die Gestaltung von Künstlerbüchern einbezieht oder Grafikmappen beilegt. Sie sind sowohl als alleinstehende Kunstobjekte, in Rahmen gefasst oder als freistehende Skulpturen, bei Sammlern sehr begehrt.  

Ein weiteres Tätigkeitsfeld von Klaus Süß sind Künstlerbücher, in der Regel nur in kleinen, oft einstelligen Auflagen oder als Unikatbücher hergestellt. In der Ausstellung gezeigt werden u. a. die Werke Kholumodumo (Märchen aus Südostafrika, 17 Holzschnitte, 45 x 35 Zentimeter), Der Teufel mit den drei goldenen Haaren oder Ukiyo-e (mit 26 Bild- und Schriftholzschnitten). Zu sehen ist ebenfalls sein wohl erfolgreichstes Buch, Blaubart, das Klaus Süß 2009 für den Leipziger Bibliophilen-Abend geschaffen hat und das von der Stiftung Buchkunst im Wettbewerb „Die schönsten deutschen Bücher“ ausgezeichnet wurde. Das Kleinod wird zusammen mit der Blaubart-Grafikmappe gezeigt, die acht Farbholzschnitte in einem Mappenformat von 54 x 43,5 Zentimeter umfasst, erschienen in fünf Exemplaren. Alle gezeigten Grafikblätter sind von Klaus Süß von Hand gedruckt. Auch wenn kräftige Farben in vielen seiner Werke dominieren, wirken seine Schwarz-Weiß-Arbeiten ebenso beeindruckend wie die Weißlinienschnitte in seinem 46 x 41 Zentimeter großen Künstlerbuch Die Leichtigkeit der Etrusker, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist.

Die Vielfalt des künstlerischen Schaffens erstreckt sich bei Klaus Süß auch auf die Gestaltung von Keramik und anderen Objekten. In der Ausstellung ist stellvertretend eine Bronzearbeit zu sehen, die dem Künstlerbuch Chief Seattle beigegeben ist. Der Text entstammt der Rede, die Chief Seattle 1855 an den Präsidenten der Vereinigten Staaten richtete. Es besticht durch eine einzigartige Verschränkung von Bild und Text. Jedem Holzschnitt geht eine Textseite voraus, die einen visuellen Bezug zum darunter teils sichtbaren Holzschnitt herstellt: Entweder ist der Text typografisch geformt wie eines der Bildelemente und auf transparentem Papier gedruckt, oder es sind Teile des Papiers ausgestanzt, dass schon bestimmte Teile des darunterliegenden Holzschnitts sichtbar sind. Die Ausstellung ist noch bis zum 02. Februar 2024 im Literaturhaus Magdeburg (Thiemstraße 7, 30104 Magdeburg) zu sehen. Geöffnet ist sie von Montag bis Freitag von 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr sowie nach Voranmeldung und zu den Veranstaltungen. Alle Infos dazu auf der Seite des Hauses. Über den Erfolg der Vernissage, an der auch Pirckheimer-Freundin Jutta Osterhof teilnahm, die Wucht der Ausstellung berichtete auch die Zeitung vor Ort, die Magdeburger Volksstimme. In der Tat ist die Exposition eine Freude für das Auge und kunstaffine Herze. Ein Anlass, in die Stadt an die Elbe zu reisen und sich die Süß-Schau im Literaturhaus im Stadtteil Buckau anzusehen!

(Ralf Wege)

Di, 24.10.2023

Klaus Süß, "Das Angebot", Holzschnitt, 2020 (Detail).
Der Künstler Klaus Süß in seinem Chemnitzer Atelier.

Klaus-Süß-Schau in Magdeburg

Die Magdeburger Pirckheimer, der Verein der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e. V. „Willibald Pirckheimer“, laden herzlich zur Ausstellung Klaus Süß – Druckstock · Abdruck · Künstlerbücher ins Magdeburger Literaturhaus (Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg) ein. Die Vernissage mit Holzschnitten, Druckstöcken und originalgrafischen Büchern des sächsischen Künstlers findet am Sonnabend, den 18. November 2023 um 16 Uhr statt und ist danach bis zum 02. Februar 2024 in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts zu sehen. Zur Eröffnung der mit den Pirckheimern Sigrid und Ralf Wege verwirklichten Exposition spricht Dr. Jens-Fietje Dwars, Pirckheimer-Freund und Süß-Kenner aus Jena, und es musiziert Frank Schöpke. 

Klaus Süß wurde 1951 im erzgebirgischen Crottendorf geboren, er lebt seit langem in Chemnitz. Seit 1986 arbeitet er als freischaffender Künstler, zuvor war er einige Jahre an einer Galerie tätig. Er beschäftigt sich vor allem mit dem Linolschnitt und ab 1992 auch verstärkt mit dem Holzschnitt. Durch Bemalung werden jeweils die für den Druck verwendeten Holzstöcke zu eigenständigen Kunstwerken. Kennzeichnend für alle seine Arbeiten sind kraftvolle Farben mit expressionistischen Menschenfiguren. Ein weiteres Tätigkeitsfeld von Klaus Süß sind zahlreiche Künstlerbücher (seit 2007), das Gestalten von Keramik und Objekten. In vielen Büchern finden sich seine Drucke.

In der Ausstellung werden eine Auswahl farbig gestalteter Druckstöcke, Abdrucke und einige der vor allem aquarellierten Künstlerbücher aus dem umfangreichen Werk von Klaus Süß gezeigt. Der Künstler, der sich seit vielen Jahren auch mit der Technik der verlorenen Form und seit 1997 auch verstärkt mit Acryl- und Ölmalerei befasst, ist bei der Vernissage anwesend. Die Süß-Schau im Magdeburger Literaturhaus ist von Montag bis Freitag von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr sowie nach Voranmeldung zu sehen. Sie wird unterstützt durch das Land, das Kulturbüro der Stadt sowie den Vereins des Hauses. Alle Informationen dazu finden sich auf der Literaturhaus-Webseite.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 28.09.2023

Am 24.09.23 wurde in Gotha ein neuer Pirckheimer-Vorstand gewählt. Vorsitzender des Vorstands ist nun Matthias Haberzettl (li.), der auch weiterhin in der Mitgliederbetreuung aktiv bleibt. Neben ihm als neuer Schriftführer Robert Grieger, zuständig für Presse- und Projektbetreuung. Als stellvertretender Vorsitzender im Amt bestätigt wurde Till Schröder (2. v. re.); neu im Vorstand sind Hans Rabenbauer (re.) als Schatzmeister und gleichsam wie Haberzettl die Mitgliederbetreuung verantwortend sowie Daniel Reynolds (u.), ebenfalls Presse-/Projektbetreuung.

Grüße aus Gotha – Informationen zum Jahrestreffen 2023

Erfolgreiches Jahrestreffen und neuer Vorstand gewählt

Am Wochenende vom 22. bis 24. September fand das 50. Jahrestreffen der Gesellschaft in Gotha statt. Dies wurde durch Peter Arlt und die Thüringer Regionalgruppe organisiert, worüber wir sehr glücklich und dankbar sind; es gab ein volles und abwechslungsreiches Programm. Ein ausführlicher Bericht folgt demnächst im Blog und erscheint in den Marginalien im Dezember.

In diesem Jahr fand turnusgemäß die Wahl eines neuen Vorstands statt. Da mehrere Mitglieder des vorherigen Vorstands nicht mehr antraten, fand sich eine neue Konstellation, die kandidierte und einstimmig auf der Mitgliederversammlung am 24. September gewählt wurde. Nunmehr Vorsitzender des Vorstands ist der Mathematiker Matthias Haberzettl (Augsburg), dem bereits im Vorgängervorstand die Mitgliederbetreuung oblag und die er neben dem Vorsitz weiterhin begleitet. Im Amt als stellvertretender Vorsitzender bestätigt wurde der Journalist Till Schröder (Berlin). Neu im Vorstand sind der Betriebswirt Hans Rabenbauer (Bobingen) als Schatzmeister und ebenfalls die Mitgliederbetreuung verantwortend, der Projektmanager Robert Grieger (Berlin) als Schriftführer, zuständig für Presse- und Projektbetreuung, und der Designhistoriker und Schriftgestalter Daniel Reynolds (Krefeld), ebenfalls für die Presse- und Projektbetreuung.

Die Pirckheimer-Gesellschaft bedankt sich bei den ausgeschiedenen Mitgliedern des Vorstands von ganzem Herzen. Unser Dank gilt dem langjährigen Vorsitzenden Ralph Aepler (2015–2023), dem Schriftführer und Messeorganisator Ralf Wege (2015–2023), dem Schatzmeister Thilo Berkenbusch (2020–2023) und der Mitgliederbetreuerin Jutta Osterhof (2015–2023). Ohne sie alle stünde die Gesellschaft nicht da, wo sie heute ist. Dieser Dank gilt selbstverständlich auch allen Unterstützern, aktiven Mitstreitern und den Regionalgruppen unserer Gesellschaft.

Auf der Mitgliederversammlung wurde außerdem ein neues Beitragsmodell verabschiedet. Seit 2010 konnten wir den Beitrag 13 Jahre lang stabil halten. Angesichts der sprunghaften Teuerung vor allem bei Papier, Druck und Versand für die Marginalien in den letzten zwei Jahren kommt die Gesellschaft um eine Erhöhung nun nicht mehr herum, will sie die Qualität der Zeitschrift und Grafikbeilagen nicht gefährden, die von großer Strahlkraft für die Pirckheimer und darüber hinaus sind. Nach einem regen Austausch über Bedenken, Möglich- und Notwendigkeiten wurde das erarbeitete und vorgestellte Beitragskonzept des Vorstandes bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung angenommen. Dieses Beitragsmodell findet ab 01.01.2024 seine Gültigkeit. Vollmitglieder (Inland) zahlen nunmehr 115 Euro, Vollmitglieder (Ausland) 130 Euro, Institutionen (Inland) 170 Euro, Institutionen (Ausland) 185 Euro. Bei Junioren, Familienmitgliedern und Unterstützern ändert sich nichts. Hier kann die bisherige Beitragshöhe gehalten werden: Junior (Inland) 30 Euro, Junior (Ausland) 45 Euro, Familienmitglied 15 Euro, Unterstützer 20 Euro. Die Erhöhung für Vollmitglieder ist merklich, aber abgewogen. Monatlich gesehen entspricht das etwas über 2 Euro Mehraufwand – der Preis einer Tasse Kaffee.

Das nächste Treffen steht bereits an: Wir freuen uns auf den Besuch von Magdeburg in 2024. Und darüber hinaus auch auf 2025: Denn die Versammlung folgte dem Vorschlag eines Mitgliedes, das übernächste Treffen in Hannover zu organisieren. 

(Der Vorstand)

Do, 06.07.2023

Matthias Gubig: Plakat "Wir sind das Volk" von 1989.

Vortrag „Plakate aus der DDR“

Zum Vortrag Plakate aus der DDR laden die Magdeburger Pirckheimer am Sonnabend, 8. Juli 2023, um 14 Uhr ins Literaturhaus nach Magdeburg ein. Mit der Treuhänderin der Stiftung Plakat Ost, Dr. Sylke Wunderlich, konnten sie dafür eine ausgewiesene Kennerin der Plakatkunst der DDR als Referentin gewinnen. Sylke Wunderlich wird ihren Vortrag mit Projektionen von Beispielen aus der Stiftungssammlung eingehen, die von allgemeinen politischen Bekundungen über Film- und Theaterankündigungen bis zu Produktwerbungen für Kosmetika, Bekleidungsartikeln und optische Geräte reichen. Ein Schwerpunkt werden die Künstlerplakate sein, die ein wesentlicher und für Bibliophile besonders interessanter Teilbereich sind. Die in der DDR hochentwickelten grafischen Künste hatten hier ein Betätigungsfeld, auf dem ein breites Spektrum von Techniken und Stilen zur Anwendung gebracht wurde. Der Vortrag wird voraussichtlich bis 15.30 Uhr dauern. Die weiteren Informationen auf der Webseite des Hauses. Die Magdeburger Pirckheimer laden herzlich ein!

Vortrag Plakate aus der DDR
mit Dr. Sylke Wunderlich
Sonnabend, 8. Juli 2023, 14 Uhr
Literaturhaus Magdeburg
Thiemstraße 7
39108 Magdeburg

(Ralf Wege)

Mi, 17.05.2023

Prof. Wolfram Neumann (r.) führte die Magdeburger Pirckheimer durch die Büchersammlung. | © R. Wege
Der Stifter (r.) und Pirckheimer Axel Behr freuen sich am Exemplar der "Fächer-Bibliothek". | © R. Wege
Blick auf einige der "Zaunkönig-Bücher". | © R. Wege

Magdeburger Pirckheimer erkunden die Schätze in der Universitätsbibliothek

Voller Neugierde auf diverse bibliophile Schätze hatten sich die Magdeburger Pirckheimer im Foyer der Universitätsbibliothek in Magdeburg getroffen, wo sie von Professor Wolfram Neumann, ein leidenschaftlicher Büchersammler und emeritierter Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik, herzlich empfangen wurden. Er hat die Neugierde der Bibliophilen in der folgenden Stunde absolut befriedigt. Im Jahr 2003 überließ er gemeinsam mit seiner Ehefrau Ute rund 30.000 Bände seiner umfangreichen Privatsammlung der Unibibliothek in Form einer Stiftung (Stiftung zur Erhaltung und Pflege der Buchkultur bibliophiler Kleinbuchreihen des 20. Jahrhunderts).

Die in Glasvitrinen wohlgeordneten Bände begrüßen quasi jeden Bibliotheksbesucher, in der Regel sind es Studenten, wenn er sich einige Treppenstufen hinauf in das Obergeschoss begibt. An diesem Abend gesellten sich die Pirckheimer den Studenten beim Treppesteigen hinzu. Als Erstes öffnet Professor Neumann die Vitrine, in der die farbig gestalteten schmalen, eng beieinander stehenden Buchrücken schon von weitem den Blick der Besucher auf sich ziehen. Ein imposantes Bild gibt sie ab, die nahezu komplette Reihe der berühmten Insel-Bücher. Als eines der ersten Exemplare greift Neumann die legendäre Nummer 313 mit den von Wolfgang Kayser herausgegebenen Gedichten des deutschen Barock. Das Besondere an diesem Insel-Büchlein ist die geringe Zahl der heute noch existierenden Exemplare, deren Auflage bei der Zerstörung des Verlagshauses im Zweiten Weltkrieg so gut wie komplett vernichtet worden war. Ausnahmsweise ist das Exemplar in Neumanns Händen ein Faksimile, das Original ist zwar ebenfalls in seiner Sammlung, liegt aber angesichts eines heute geschätzten Kaufpreises im fünfstelligen Bereich sicher im Tresor. Faksimile oder Original, für Wolfram Neumann ist klar: „Eine schöne Buchreihe ist ein Gesamtkunstwerk.“

Die legendäre Folge der Insel-Bändchen gehört zu den insgesamt 2.170 Buchreihen, die von Dr. Ute und Professor Wolfram Neumann in Jahrzehnten zusammengetragen wurden und heute in der Magdeburger Universitätsbibliothek zu bewundern sind. Die Sammlung umfasst den Zeitraum vom deutschen Kaiserreich über die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus, über die Teilung Deutschlands bis in die Gegenwart. Während manche Buchreihen wie die illustrierten Märchen aus aller Welt, erschienen von 1947 bis 1948 in der Mitteldeutschen Verlags-Gesellschaft, komplett vertreten sind, stehen für andere einige Exemplare beispielhaft in den Regalen oder, wie im Fall eines Buches in Fächerform (Fächer-Bibliothek, erschienen 1877 in Leipzig bei Hoffmann & Ohnstein), nur ein einziges Exemplar. 

Klangvolle Namen wie Seemanns Bibliothek der Kunstgeschichte, Reclam, die Bücherei des Schocken-Verlags oder die von Kurt Wolff von 1911 bis 1923 heraugegebene Reihe Der jüngste Tag gehören ebenso zur Sammlung wie Buchreihen, die spezieller und eher dem Bücherfreund vertraut sind. Stellvertretend sei an dieser Stelle auf Pandora, Weberschiffchen und die Graphischen Bücher (Gustav Kiepenheuer Verlag, 1920) hingewiesen. Wahrscheinlich häufiger als erwartet stößt auch der Bibliophile auf seinem Weg entlang der Bücherregale auf Verlagsnamen und Buchreihen, die ihm zumindest bis zum Besuch der Neumann-Stiftung unbekannt gewesen sind. Dazu gehören zum Beispiel mit großer Wahrscheinlichkeit die Zaunkönig-Bücher, erschienen um 1947 in London, herausgegeben von der Kriegsgefangenenhilfe CVJM.

Für die meisten Bibliophilen ist das Sammeln schöner Bücher eine Facette ihrer Leidenschaft. Eine andere ist die Beschäftigung mit der jeweiligen Ausgabe, ihrer Provinienz, der Gestaltung, ihrer Ausstattung etc. In diesem Sinne stellen Wolfram Neumann und seine Frau finanzielle Mittel zur wissenschaftlichen Aufbereitung dieser Sammlung zur Verfügung; und sie werden die jährlichen Neuerscheinungen der noch laufenden Buchreihen auch in Zukunft der Stiftung zuführen.

(Ralf Wege)

Mo, 15.05.2023

"Wandelhalle für Bücherfreunde", die Ausgabe für das Frühjahr erschien kürzlich bei der Gesellschaft der Bibliophilen, herausgegeben von Silvia Werfel.

Neue „Wandelhalle“ erschienen

Die neue, die Frühjahrsausgabe 2023 der Wandelhalle für Bücherfreunde der Gesellschaft der Bibliophilen e. V.  ist kürzlich erschienen. Unter der Ägide der leitenden Redakteurin Silvia Werfel wirft das Organ der ältesten bibliophilen Vereinigung (gegr. 1899) Deutschlands einen kleinen, allerdings hochfeinen Blick auf das buchkünstlerische wie -sammlerische Wesen. Annette Ludwig, Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft, freut sich im Voraus und lädt ein zur Jahrestagung nach Wiesbaden, die in der hessischen Landeshauptstadt vom 08. bis 12. Juni stattfinden wird. 

Nachdem man 2022 im „Ilm-Athen“, in Weimar, getagt hat, finden die Bibliophilentage 2023 im „Nizza des Nordens“ statt. Wiesbaden ist seit jeher eine Stadt des Worts, der Literatur. So große Geister wie Goethe, Freytag, Turgenjew, Dostojewski oder Wilhelm Klemm hatten hier Heimat oder Domizil, auch eine Reihe bedeutender Verlage siedelte sich hier an. Der Versandauflage der Ausgabe liegt das Programmheft der Bibliophilentage bei, die PDF-Version steht unter der Webseitenadresse der Gesellschaft der Bibliophilen e. V.  bereit und kann abgerufen werden.

Weiterhin dokumentiert die Ausgabe die Rettung zweier Bücher der Doves Press, Milton: Von einer jahrelangen Suche nach einem geeigneten Restaurator für zwei Bände der legendären Presse durch Bernd Gerlach. Silvia Werfel stellt Siegfried Höllrigl und seine Edition S. vor, vom Tribun Homer bis zu den eigenen Bänden reicht die weitgefasste Spanne des Autors und Setzers in einem. Pirckheimer-Freund und -Vorstand Ralf Wege berichtet von der Pirckheimer-Jahrestagung 2022 in Oldenburg, Wulf Segebrecht für die Fränkischen Bibliophilen von zwei neuen Ausgaben von und zum Goldnen Topf von E. T. A. Hoffmann, die vom „Wetterleuchten der Fiktionen“ erhellt sind

Außerdem gibt es das Exlibris im Porträt (Alice Wanke für Erna Sack) und einen Nachruf auf Eckehart SchumacherGebler. In der Rubrik Aus der Bücherwelt finden sich diverse Hinweise auf Ausstellungen und Fundstücke sowie Büchertipps zu Publikationen von, zu und um Armin Müller, Fritz Balthaus und Gerhard Seibold, zu Publikationen zur Buch-, Druck-, Typographie-Geschichte sowie zur Exlibris-Sammlung des Gutenberg-Museums in Mainz sowie zwei neuen Reiseführern für Bibliophile (für die Bundesländer Hessen und Berlin) von Bernhard Hampp

(André Schinkel)

Sa, 13.05.2023

"Die Kunst des Sammelns", hier Band 6: Jens Henkel.

Gesprächsabend über „Die Kunst des Sammelns“ in Magdeburg

„Ein Sammler ... ist genauso Opfer seiner Passion wie der Künstler. Verwandte Seelen eben.“ Dieses Zitat von Till Schröder, dem Chefredakteur der Marginalien, der Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie der Pirckheimer-Gesellschaft, charakterisiert vorwegnehmend den Abend, zu dem die Magdeburger Pirckheimer herzlich einladen. Am Mittwoch, 17. Mai, ab 19 Uhr widmen sie sich im Literaturhaus Magdeburg (Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg) der „Kunst des Sammelns“.

Dazu haben sie den Künstler Hartmut Robert Andryczuk aus Berlin eingeladen, der in seinem Hybriden-Verlag seit 2015 eine Reihe von Künstlerbüchern über und mit bedeutenden Sammlern herausgibt. Darunter sind Privatsammler wie Helmut Mayer und Peter Zitzmann oder Sammler mit beruflichen Hintergrund wie Michael Lailach, Kurator und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Staatlichen Museen zu Berlin und Leiter der Sammlung Buchkunst in der Kunstbibliothek oder der Historiker und Verleger Jens Henkel (Burgart-Press) aus dem ostthüringischen Rudolstadt.

So verschieden die Sammler-Persönlichkeiten sind, so unterschiedlich sind ihre Schwerpunkte beim Sammeln von Künstlerbüchern. Beispielsweise lernen die Leser im Band 5 von bisher acht in der Reihe erschienenen Bänden die Niederländer Serge Stommels und Albert Lemmens kennen. Sie besitzen eine der umfangreichsten Sammlungen russischer Künstlerbücher. Anders Wulf D. von Lucius. Er bringt in Band 2 dem Bücherfreund Themenkomplexe wie Buch-Kunst-Objekt, Antiqua-Schriften, William Morris, Bibliophiler Lokal-Patriotismus oder Buchkunst in den USA näher.

Die Bücher von Hartmut Robert Andryczuk sind dabei selbst Kunstwerke, deren Text Andryczuk meistens mit Originalzeichnungen ergänzt. Eine Künstleredition, die ihre Sammler bereits gefunden hat. Bei einer Auflagenhöhe von 30 sind die Exemplare begehrt und nicht jedes Buch mehr erhältlich. Alle weiteren Informationen im Veranstaltungskalender des Literaturhauses.

(Ralf Wege)