Die Winckelmann-Gesellschaft mit Sitz in Stendal schreibt für 2023 wieder den Wilhelm-Höpfner-Preis aus. Seit 1984 vergibt sie die Auszeichnung, mit der vorrangig junge Künstlerinnen und Künstler geehrt werden, die in ihren Werken Themen der Antike aufgreifen oder sich von Werken der Vergangenheit inspirieren lassen. In der Nachfolge des Magdeburger Malers und Grafikers Wilhelm Höpfner (1899–1968), dessen Nachlass das Winckelmann-Museum in Stendal verwaltet, wird der Preis ausschließlich für zeichnerische und druckgrafische Arbeiten vergeben und richtet sich an professionell tätige Künstlerinnen und Künstler, die das 40. Lebensjahr nicht überschritten haben. Seit 1984 hat die Ehrung eine illustre Riege Preisträger versammelt.
Über die Vergabe des Preises entscheidet das Kuratorium der Winckelmann-Gesellschaft auf Vorschlag des Höpfner-Gremiums. Der Preis wird dann anlässlich der Jahreshauptversammlung der Winckelmann-Gesellschaft durch deren Präsidenten verliehen. Verbunden mit der Ehrung Anfang Dezember 2023 ist eine kleine, von der Gesellschaft organisierte Werkschau, die in der Galerie des Winckelmann-Museums präsentiert wird und einen Einblick in das Schaffen des Preisträgers vermitteln soll. Der Preis würdigt die Initiative jüngerer, ambitionierter Grafiker ebenso, wie er das Andenken an Wilhelm Höpfner bewahrt, dessen frühes Werk in der Nazi-Herrschaft partiell als „Entartete Kunst“ tituliert und verfemt, ausgesondert und vernichtet wurde.
Nach dem Krieg war er in seiner Geburts- und Heimatstadt als Lehrer und Künstler tätig, er mitbegründete den Graphikkreis im Kulturbund, dessen Vorsitzender er zeitweise war, und wurde 1961 mit der Erich-Weinert-Medaille ausgezeichnet. Seine Arbeiten wurden bei einer Vielzahl Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Sein umfangreicher und vielgestaltiger Nachlass befindet sich heute im Winckelmann-Museum. – Das Preisgeld des Wilhelm-Höpfner-Preises, der auch in diesem Jahr wieder zum Jahresende vergeben wird, beträgt 2.000 Euro. Mit der Ausstellung der Werke der*des Geehrten ist auch die Realisierung eines kleinen Begleitkatalogs verbunden.
Wilhelm Höpfners „Bilderwelt ist zauberhaft und phantasievoll, durchdrungen von Ironie und hintergründigem Humor, teils grotesk, teils surreal, doch bei aller Heiterkeit niemals weltfremd oder banal“, hieß es anlässlich der Ausstellung von seiner Grafik zu Christian Morgensterns Galgenliedern in Stendal 2021 in diesem Blog. Ganz gleich, ob das das Motto des eigenen Antriebs und Tuns ist oder noch ganz andere Beweggründe für die Kunst vorliegen – die Gesellschaft lädt ausdrücklich zur Bewerbung ein. Einzureichen sind auf dem digitalen Weg aussagekräftige zeichnerische und/oder druckgrafische Arbeiten (als Bilddateien per E-Mail bzw. Wetransfer), eine Liste mit den Werkangaben (Titel, Schaffensjahr, künstlerische Technik, Format) sowie ein Curriculum vitae. Es wird darum gebeten, keine Originale zu senden, da dafür keine Haftung übernommen wird und diese Einsendungen von der Jury nicht berücksichtigt werden können. Die Bewerbungen sind zu richten an Frau Dr. Schade: schade@winckelmann-gesellschaft.com. Einsendeschluss ist der 31. Mai 2023. Der Rechtsweg ist, versteht sich, ausgeschlossen.
(André Schinkel/Pressemitteilung)