Pirckheimer-Blog

Winckelmann-Museum

Do, 14.11.2024

Aus Anlass des 125. Geburtags von Wilhelm Höpfner zeigt das Winckelmann-Museum in Stendal Auszüge aus seinem Werk, darunter auch viel Unpubliziertes.

Winckelmann-Museum Stendal: Wilhelm Höpfners Bilderwelt

Unter Wilhelm Höpfners Bilder (1899–1968) – Skurriles – Phantasievolles – Kinderbücher wird ab dem 16.11.2024 bis 02.03.2025 eine neue Sonderausstellung im Winckelmann-Museum in Stendal (Winckelmannstraße 36–38, 39576 Stendal) gezeigt. In den Jahrzehnten seines Wirkens hinterließ der Magdeburger ein bemerkenswertes Werk, insbesondere Grafik, Aquarelle, Zeichnungen. Der Beginn seines Schaffens in den 1920er Jahren stand im Zeichen der Avantgarde, von Surrealismus und Bauhaus. Er lernte Bruno Taut, Max Liebermann und Käthe Kollwitz kennen, schloss sich der Vereinigung „Die Kugel“ an. „Seine Bilderwelt ist zauberhaft und phantasievoll, durchdrungen von Ironie und hintergründigem Humor, teils grotesk, teils surreal, doch bei aller Heiterkeit niemals weltfremd oder banal.“ Niemals verließen den Künstler Humor und Ideenreichtum. Meisterhaft beherrschte er die grafischen Techniken, entwickelte sie weiter. Das Winckelmann-Museum ist im Besitz des künstlerischen wie dokumentarischen Nachlasses des Künstlers. Anlässlich von dessen 125. Geburtstag zeigt das Museum das Werk Wilhelm Höpfners. Erstmals präsentiert werden auch seine bisher unpublizierten Entwürfe für Kinderbücher. Zur Ausstellung erschien ein Katalog. Das Museum ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Gruppen und Führungen auf Anfrage.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Sa, 23.09.2023

Winckelmann-Museum in Stendal in der Altmark.
Per Flodings Reproduktion einer Handzeichnung von François Bouchers „Apollon et Daphné“. Die Schau in Stendal ist mit vielen Leihgaben aus Trier bestückt.

„Unschuldige Betrügereien“

Unschuldige Betrügereien. Reproduktionsgrafik nach Handzeichnungen – mit den Leihgaben der Graphischen Sammlung der Universität Trier ist die neueste Ausstellung der Winckelmann-Gesellschaft (Winckelmann-Gesellschaft e. V. mit Winckelmann-Museum, Winckelmannstr. 36–38, 39576 Stendal) bestückt, die am 23. September eröffnet wird und bis zum 26. November 2023 gezeigt wird. Die Handzeichnung gilt, insbesondere in Gestalt der schnell hingeworfenen Skizze, als das persönliche Signum von Künstlerinnen und Künstlern schlechthin. Sie erscheint damit als unwiederholbar. Der Versuch ihrer Vervielfältigung nun stellt eine der großen Unternehmungen und einen Motor technischer Innovationen in der Druckgrafik des 18. Jahrhunderts dar, einer Zeit, in der das theoretische wie sammlerische Interesse an der Zeichnung an Bedeutung gewann.

Die Ausstellung zeigt Werke bedeutender Druckgrafikerinnen und -grafiker auf diesem Feld, wie etwa Gilles Demarteau (1722–1776), Cornelis Ploos van Amstel (1726–1798) sowie Francesco Bartolozzi (1727–1815), Per Gustaf Floding (1731–1791), Maria Katharina (1747–1794) und Johann Gottlieb Prestel (1739–1808), Richard Earlom (1743–1822) oder Adam von Bartsch (1757–1821). Die dabei auftretende große Bandbreite druckgrafischer Verfahren lässt den großen Einfallsreichtum erkennen, der nötig war, um vor der Erfindung der Lithografie 1797/1798 den besonderen Charakter der Handzeichnung zu imitieren. Mit Radierung, Camaieu-Schnitt, Mezzotinto, Punktier- und Crayonmanier, Aquatinta und weiteren bekannten Verfahren erzielten die Reproduzenten eindrucksvolle augentäuscherische Effekte bis zur fast vollständigen Faksimilierung des Originals.

Die Ausstellung versammelt Blätter aus bedeutenden Mappenwerken nach Handzeichnungen der Zeit, darunter auch einige Blätter aus dem Kompendium von Reproduktionsstichen des Radierers Bernard Picart (1673–1733), das 1734 postum unter dem Titel Impostures innocentes (etwa: Unschuldige Betrügereien) erschien. Anders als der Titel vermuten lässt, zielte Bernard Picart jedoch nicht auf Täuschung. Vielmehr sollten Gemälde und Zeichnungen verschiedener Meister in der Reproduktion dem direkten Vergleich zugänglich gemacht werden. Auf diese Weise begründeten solche Mappenwerke wie die Impostures innocentes oder der etwa zeitgleich entstandene, ungleich berühmtere Recueil Crozat (1729) ein Publikationsformat, das eine Vielzahl neue Wege ebnete.

Die Ausstellung wirft somit auch Schlaglichter auf die Kunstkennerschaft des 18. Jahrhunderts und ruft einmal mehr in Erinnerung, wie sehr Kennerschaft und Kunsthistoriographie lange Zeit auf Bilder angewiesen waren, für die zwar unisono „Originaltreue“ in Anspruch genommen wurde, die jedoch ihre Vorlagen mitunter recht eigensinnig wiedergaben. Die Exposition war zuvor vom 15. Februar bis 31. März im Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München zu sehen. Zur Schau ist ein Katalog, herausgegeben von Stephan Brakensiek und Ulrike Keuper, erschienen: Unschuldige Betrügereien. Reproduktionsgrafik nach Handzeichnungen, Trier 2023 (Kataloge der Sammlungen der Universität Trier, Band 10). Das Winckelmann-Museum ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eingang befindet sich in der Winckelmannstraße 38. Der reguläre Eintritt beträgt 7 (ermäßigt 5) Euro, es gibt eine Reihe Rabattsysteme für den auch nur teilweisen Besuch der Einrichtungen des Hauses. Das Museum in Stendal ist mittlerweile barrierefrei zugänglich. 

(Winckelmann-Gesellschaft e. V./André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 14.03.2023

Das Winckelmann-Museum in Stendal.
Zwei grafische Arbeiten Wilhelm Höpfners (1899–1968): "Laokoon" sowie "Stilleben und Auge".

Stendal: Wilhelm-Höpfner-Preis für 2023 ausgeschrieben

Die Winckelmann-Gesellschaft mit Sitz in Stendal schreibt für 2023 wieder den Wilhelm-Höpfner-Preis aus. Seit 1984 vergibt sie die Auszeichnung, mit der vorrangig junge Künstlerinnen und Künstler geehrt werden, die in ihren Werken Themen der Antike aufgreifen oder sich von Werken der Vergangenheit inspirieren lassen. In der Nachfolge des Magdeburger Malers und Grafikers Wilhelm Höpfner (1899–1968), dessen Nachlass das Winckelmann-Museum in Stendal verwaltet, wird der Preis ausschließlich für zeichnerische und druckgrafische Arbeiten vergeben und richtet sich an professionell tätige Künstlerinnen und Künstler, die das 40. Lebensjahr nicht überschritten haben. Seit 1984 hat die Ehrung eine illustre Riege Preisträger versammelt.

Über die Vergabe des Preises entscheidet das Kuratorium der Winckelmann-Gesellschaft auf Vorschlag des Höpfner-Gremiums. Der Preis wird dann anlässlich der Jahreshauptversammlung der Winckelmann-Gesellschaft durch deren Präsidenten verliehen. Verbunden mit der Ehrung Anfang Dezember 2023 ist eine kleine, von der Gesellschaft organisierte Werkschau, die in der Galerie des Winckelmann-Museums präsentiert wird und einen Einblick in das Schaffen des Preisträgers vermitteln soll. Der Preis würdigt die Initiative jüngerer, ambitionierter Grafiker ebenso, wie er das Andenken an Wilhelm Höpfner bewahrt, dessen frühes Werk in der Nazi-Herrschaft partiell als „Entartete Kunst“ tituliert und verfemt, ausgesondert und vernichtet wurde. 

Nach dem Krieg war er in seiner Geburts- und Heimatstadt als Lehrer und Künstler tätig, er mitbegründete den Graphikkreis im Kulturbund, dessen Vorsitzender er zeitweise war, und wurde 1961 mit der Erich-Weinert-Medaille ausgezeichnet. Seine Arbeiten wurden bei einer Vielzahl Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Sein umfangreicher und vielgestaltiger Nachlass befindet sich heute im Winckelmann-Museum. – Das Preisgeld des Wilhelm-Höpfner-Preises, der auch in diesem Jahr wieder zum Jahresende vergeben wird, beträgt 2.000 Euro. Mit der Ausstellung der Werke der*des Geehrten ist auch die Realisierung eines kleinen Begleitkatalogs verbunden. 

Wilhelm Höpfners „Bilderwelt ist zauberhaft und phantasievoll, durchdrungen von Ironie und hintergründigem Humor, teils grotesk, teils surreal, doch bei aller Heiterkeit niemals weltfremd oder banal“, hieß es anlässlich der Ausstellung von seiner Grafik zu Christian Morgensterns Galgenliedern in Stendal 2021 in diesem Blog. Ganz gleich, ob das das Motto des eigenen Antriebs und Tuns ist oder noch ganz andere Beweggründe für die Kunst vorliegen – die Gesellschaft lädt ausdrücklich zur Bewerbung ein. Einzureichen sind auf dem digitalen Weg aussagekräftige zeichnerische und/oder druckgrafische Arbeiten (als Bilddateien per E-Mail bzw. Wetransfer), eine Liste mit den Werkangaben (Titel, Schaffensjahr, künstlerische Technik, Format) sowie ein Curriculum vitae. Es wird darum gebeten, keine Originale zu senden, da dafür keine Haftung übernommen wird und diese Einsendungen von der Jury nicht berücksichtigt werden können. Die Bewerbungen sind zu richten an Frau Dr. Schade: schade@winckelmann-gesellschaft.com. Einsendeschluss ist der 31. Mai 2023. Der Rechtsweg ist, versteht sich, ausgeschlossen.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 30.01.2022

Abb. zu "Die Brüder Grimm und ihre Zeit": Die Märchenerzählerin erzählt Kindern Märchen unter einer Laube, in der sich Zwerge tummeln. Altkolorierter Kupferstich in: Deutsches Märchenbuch, hrsg. von Ludwig Bechstein, Leipzig 1874
Katalog "Märchen, Sagen und Symbole"
Wolpertinger, Abb. zu "Fabeln und Fabelwesen"

Märchen, Sagen und Symbole

1.530 Kilogramm schwer ist der Katalog „Märchen, Sagen und Symbole“. Doch dieses Gewicht ist nicht der Grund, um auf ihn im Pirckheimer-Blog hinzuweisen. Er bietet nicht nur, wie der Titel vermuten lässt, einen Überblick über Sagen, Märchen und Symbole, sondern hält auch mehrere Aspekte bereit, die den Buch- und Grafiksammler besonders interessieren dürften.
Erschienen ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung des Liechtensteinischen LandesMuseums Vaduz, die am 31. März vergangenen Jahres eröffnet wurde. Dank einer Kooperation mit dem Winckelmann-Museum ist die Ausstellung „Märchen, Sagen und Symbole“ aktuell ebenfalls in Stendal (Altmark) zu sehen, noch bis zum 27. März 2022.

Der liechtensteinischen Museumsdirektors Prof. Dr. Rainer Vollkommer betont, dass die Publikation genau genommen kein Ausstellungskatalog ist, sondern ein Begleitbuch, das sich inhaltlich an die Ausstellung anlehnt und mit Beiträgen zur Thematik und einer Auswahl von in der Ausstellung gezeigten Objekten, Büchern und Dokumenten vertiefte Einblicke in einzelne Bereiche gibt. 15 Autorinnen und Autoren, nicht nur aus Liechtenstein haben daran mitgewirkt. Rund 632 teils ganzseitige Abbildungen illustrieren die Themen, angefangen von der Steinzeit bis zur Gegenwart.
In seiner Rede zur Eröffnung der Ausstellung sagte Rainer Vollkommer: „Es hat noch nie auf der Welt eine Ausstellung gegeben, wo man die Entwicklung von Sagen, Märchen, Mythen, Legenden und Fabeln von ihren Ursprüngen betrachtet bis in die heutige Zeit.“ Das spiegelt sich auch im Begleitbuch wider.

Im ersten Teil setzen sich verschiedene Autoren vertiefend mit einzelnen Themen auseinander. Den Anfang macht Kurt Wehrberger mit einem Beitrag über den Löwenmensch vom Lonetal, eine fast 30 Zentimeter große Figur in menschlicher Haltung mit einem Tierkopf. Ihr Alter wird auf rund 40.000 Jahre geschätzt.
Dr. Wolfgang Wettengel, Ägyptologe und stellvertretender Kurator der Ausstellung, befasst sich in mehreren, umfassend bebilderten Beiträgen mit aus seiner Sicht drei internationalen Wurzeln: erstens den Mythen, zweitens den Sagen und drittens den Märchen. Insbesondere geht er auf die Brüder Grimm und ihre Zeit ein sowie auf Schloss Neuschwanstein und König Ludwig II., der oft als „Märchenkönig“ tituliert wird. Die Gegenwart spielt eine Rolle, wenn sich Wettengel den Märchen im 21. Jahrhundert widmet mit ihren „neuen Helden“ wie dem Zauberer Sauron aus Tolkiens „Herr der Ringe“, Harry Potter aus Joanne K. Rowlings Romanen oder Luke Skywalker als der „Lichtgestalt“ von „Star Wars“.
Vor allem für Sammler von Sagen- und Märchenbüchern unter den Pirckheimern könnte ein Beitrag besonderes Interesse wecken. Auf 22 Seiten beschäftigt sich der „Märchenpapst“ Heinz Rölleke speziell mit Liechtensteiner Sagen. „Eine solche wissenschaftliche Analyse“ habe es bisher noch nicht gegeben, so die Einschätzung von Rainer Vollkommer.
Nicht so speziell, aber doch insbesondere für den Bibliophilen von Interesse sind zwei Beiträge von Dr. Andreas Bode, der „Zur Illustration der Märchen der Brüder Grimm in Deutschland“ und über „Illustrationen zu anderen bedeutenden Märchensammlungen“ geschrieben hat.
Beim Thema Illustration haben sich die Ausstellungsmacher etwas Besonderes einfallen lassen. Sie haben die Künstlerin Eliane Schädler gewinnen können, zehn ausgewählte Liechtensteiner Sagen zu illustrieren. Gezeigt wird aber nicht nur das Ergebnis. Eliane Schädler lässt in ihrem Beitrag im Begleitbuch die Leser am Entstehungsprozess teilhaben. Angefangen von der Recherche zu vorhandener Literatur und Bildumsetzung über die eigen Ideenfindung und die wichtigsten Etappen in der Umsetzung. Eliane Schädler schreibt über ihre Annährung an die Aufgabe: „Die meisten der Liechtensteiner Sagen sind landschaftlich verortet, dafür sind die wenigsten zeitlich verankert. Der Ort lässt also nur begrenzten Interpretationsspielraum, die Zeit ist hingegen völlig offen. Obwohl das Jetzt, die Vergangenheit und die Gegenwart im selben Bild dargestellt werden können, fand ich für diese Illustrationen den Entscheid nötig, ein einigermaßen kohärentes Zeitbild zu erzeugen.“ Anhand ausgewählter Bildbeispiele zeigt sie den Weg von der Idee zur Skizze, weiter zur Farbskizze, zur verfeinerten Farbskizze und Linienzeichnung bis zur fertigen Illustration, einer Gouache.

Der zweite Teil des Begleitbuches – der klassische Katalogteil - zeigt eine Auswahl der ausgestellten Objekte, jeweils ergänzt mit kurzen Kommentaren. Er beginnt mit der Abbildung einer Götterliste aus Ton aus dem 26. Jh. vor Christus, die einen der frühesten Belege des Gilgamesch enthält und endet mit den bereits erwähnten zehn Illustrationen, die Eliane Schädler für die Ausstellung geschaffen hat. So lange, wie Märchen, Sagen und Symbole die Entwicklung des Menschen begleiten, so umfassend finden diese ihren Niederschlag in Kunst und Kultur, wovon der Katalogteil einen entsprechend breitgefächerten Eindruck vermittelt, von Tontafeln und Keramik über Waffen, Zeichnungen und Drucke, Aquarelle und Holzskulpturen, Blechschilder, einem Schachspiel und Handschriften bis hin zu Bronzen oder Schulwandbildern.

(Ralf Wege)

Rainer Vollkommer (Hrsg.), Märchen, Sagen und Symbole
Vaduz 2021
632 Abbildungen, 404 Seiten, dtsch./engl.
38 Euro
ISBN 978-3-9525059-3-9

Di, 18.01.2022

Für erwachsene Märchenfreunde!

Morgen gibt es im Winckelmann-Museum eine Sonderführung durch unsere Ausstellung „Märchen, Sagen und Symbole“.

Wie entstanden die Welt und das Leben in dieser Vielfalt, wie lautet der Plan der schicksalsbestimmenden, übernatürlichen Mächte, welche Ursachen haben Übel, Krankheit und Tod, und von welchen außergewöhnlichen Taten gibt es neue Kunde? Die Ausstellung stellt die Themen Märchen, Mythen, Legenden, Fabeln und Sagen vor, die einen fundamental wichtigen Bestandteil jeder Kultur und ihres kollektiven Gedächtnisses bilden. Dabei werden Spuren verfolgt, die sich durch die Erzählungen von Menschen verschiedener Kulturen ziehen. Diese Spuren beginnen tief in der Vorgeschichte und verbreiten sich zu einem frühen Zeitpunkt. Sie entfalten sich in den Mythen, Sagen, Fabeln, Legenden der Antike und führen in die Welt unserer europäischen Märchen, welche zunächst nur mündlich tradiert worden sind.  Der Einfluss dieser Literaturgattungen prägt die Kunst seit Jahrtausenden. Die in den Geschichten überlieferten Erzählelemente finden sich heute wieder in der modernen Welt der Fantasy-Erzählungen und Filme.

19. Januar 2022, 15:00 Uhr, 2G, eine Voranmeldung ist bis bis 16 Uhr am 18. Januar erforderlich.

Winckelmann-Museum
Winckelmannstr. 36-38, 39576 Stendal

Fr, 17.12.2021

Schöpferlaunen - Galgenlieder

In der Kleinen Galerie des Winckelmann-Museums wird ab morgen aus Anlass des 150. Geburtstags von Christian Morgenstern die Ausstellung "Schöpferlaunen - Galgenlieder Wilhelm Höpfners Bilder nach Christian Morgensterns literarischen Humoresken" gezeigt.

Der Magdeburger Künstler Wilhelm Höpfner (1899-1968), dessen Nachlass das Museum besitzt, hinterließ in den fünf Jahrzehnten seines Wirkens ein enormes Werk an Druckgraphik. Seine Bilderwelt ist zauberhaft und phantasievoll, durchdrungen von Ironie und hintergründigem Humor, teils grotesk, teils surreal, doch bei aller Heiterkeit niemals weltfremd oder banal.
Die Gedichte von Christian Morgenstern (1871-1914) inspirierten Höpfner auf besondere Weise. Es war das Zusammenspiel von liebenswürdiger Komik und scharfsinnigem Tiefgang, worin der Zeichner im Dichter seinen geistigen Bruder gefunden hat.
Die kleine Ausstellung im Winckelmann-Museum zeigt Radierungen des Künstlers in Gegenüberstellung mit den Versen aus Morgensterns Gedichtzyklus „Galgenlieder", darunter Highlights wie das „Nasobem", das ,,ästhetische Wiesel" oder den „Werwolf". Höpfners Freude am bildlichen Fabulieren verbündet sich mit dem Sprachwitz in Morgensterns humoristischer Lyrik auf wunderbare Weise. Für Wilhelm Höpfner war es „das befreiende Lachen".

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Morgenstern-Gesellschaft Werder und der Galerie 47 Birkenwerder.

Eröffnung: 18. Dezember 2021, 15 Uhr, Begrüßung: Prof. Dr. Max Kunze (Präsident der Winckelmann-Gesellschaft), Christians Morgenstern und seine Galgenlieder: Heinz-Jürgen Raßbach (Vorsitzender der Christian Morgenstern Gesellschaft), Wilhelm Höpfners Morgenstern-Illlustrationen: Dr. Kathrin Schade
Ausstellung: 18. Dezember 2021 - 20. März 2022, 2G

Winckelmann-Museum
Winckelmannstr. 36-38, 39576 Stendal

Do, 16.12.2021

Gustave Doré, Rotkäppchen, um 1870, Foto: Sven Beham

Märchen Sagen und Symbole

Im Winckelmann-Museum findet eine Ausstellung zu Märchen, Sagen und Symbolen statt. Der Einfluss dieser Literaturgattungen prägt die Kunst seit Jahrtausenden. Die in den Geschichten überlieferten Erzählelemente und Erzählstrukturen finden sich heute wieder in der modernen Welt der Fantasy-Erzählungen und Filme.

Wie entstanden die Welt und das Leben in dieser Vielfalt, wie lautet der Plan der schicksalsbestimmenden, übernatürlichen Mächte, welche Ursachen haben Übel, Krankheit und Tod, und von welchen außergewöhnlichen Taten gibt es neue Kunde? Die Ausstellung stellt die Themen Märchen, Mythen, Legenden, Fabeln und Sagen vor, die einen fundamental wichtigen Bestandteil jeder Kultur und ihres kollektiven Gedächtnisses bilden. Dabei werden Spuren verfolgt, die sich durch die Erzählungen von Menschen verschiedener Kulturen ziehen. Diese Spuren beginnen tief in der Vorgeschichte und verbreiten sich zu einem frühen Zeitpunkt. Sie entfalten sich in den Mythen, Sagen, Fabeln, Legenden der Antike und führen in die Welt unserer europäischen Märchen, welche zunächst nur mündlich tradiert worden sind. Auch die Sagenwelt Liechtensteins wird dabei vorgestellt.

4. Dezember 2021 - 27. März 2022

Winckelmann-Museum
Winckelmannstr. 36-38, 39576 Stendal

Do, 04.11.2021

Studenten aus Halle und Jena im 18. Jh.

Johann Joachim Winckelmann als Student

Unser Mitglied, das Winckelmann-Museum, lädt zu einer Führung durch Frau Agnes Kunze M.A. zum Thema: „Da mir die gewöhnliche Academische Speise zwischen den Zähnen hängen blieb: Johann Joachim Winckelmann als Student“ ein.

Trotz bitterster Armut schaffte Johann Joachim Winckelmann den Sprung an die Universität. In Halle studierte er gezwungener Maßen Theologie und lernte bedeutende Persönlichkeiten seiner Zeit kennen und schätzen. Später ging er an die Universität Jena, um sich u.a. der Medizin zu widmen.

Der Vortrag entführt in Winckelmanns Lebenswelt, die geprägt ist von Entbehrungen, intensiven Freundschaften und Träumen, die manches Mal unerfüllt bleiben sollten.

7. November 2021, um 15.00 Uhr

Winckelmann-Museum
Winckelmannstraße 36 - 38, 39576 Hansestadt Stendal

Mi, 06.10.2021

© Winckelmann-Museum

Stein zu Papier

Das Winckelmann-Museum wird in einer Ausstellung von Astrid WeicheltStein zu Papier. Funde und Fragmente in Abformungen zeigen.

Das Werk der Berliner Künstlerin Astrid Weichelt überrascht gleich auf dreifache Weise. Zum einen ist es das Material – flaches Büttenpapier – aus dem sie dreidimensionale Bildgeschöpfe formt. Zum zweiten unterliegen ihren Geschöpfen reale Relikte vergangener Kulturen, etwa Fragmente historischer Architektur oder Bruchstücke antiker Plastik, oft auch Büsten bekannter Persönlichkeiten. Zum dritten – und hier vollzieht sich der eigentliche kreative Akt künstlerischer Imagination – werden die originalen Fragmente in der Abformung ihres ursprünglichen Zwecks entzogen und ergeben völlig neue Sinnzusammenhänge.
Ihre Abformungen arrangiert Astrid Weichelt dann in Installationen, Wandbildern oder als Einzelobjekte. Durch diese Transformation entstehen ästhetisch reizvolle Figurationen mit überraschenden Wahrnehmungsperspektiven für den Betrachter. Die meist ironisch und zugleich nachdenklich stimmenden Assemblagen sensibilisieren, wecken Erinnerungen an längst Vergangenes und halten uns die Fragilität unseres Seins, die Endlichkeit von Gewohntem und die Vergänglichkeit von Ruhm vor Augen.

Eröffnung: 10. Oktober 2021, 15 Uhr, Begrüßung: Dr. Stephanie-Gerrit Bruer, Führung: Dr. Kathrin Schade
Ausstellung: 10. Oktober - 21. November 2021

Winckelmann-Museum
Winckelmannstraße 36 - 38, 39576 Hansestadt Stendal

Di, 14.09.2021

CC BY-SA 3.0

Pergamonaltar in Berlin

Prof. Dr. Volker Kästner (Kustos der Antikensammlung Berlin) spricht im Winckelmann-Museum über den "Pergamonaltar in Berlin".

Die Friese des Großen Altars von Pergamon, kurz Pergamonaltar genannt, gehören zu den berühmtesten Ausstellungsobjekten auf der Berliner Museumsinsel. Seit 2014 ist jedoch der Altarsaal des Pergamonmuseums wegen der noch einige weitere Jahre dauernden grundlegenden Sanierungsarbeiten für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Eine Ausstellung im Winckelmann-Museum ruft dieses bedeutende Zeugnis der antiken Kunst uns wieder ins Gedächtnis. Die antiken Altarreliefs mit dem Götter-Gigantenkampf sind in ungewöhnlicher Vollständigkeit erhalten. Trotzdem ist es immer noch reizvoll für Archäologen und Künstler, die Lücken im Fries zu ergänzen und seine Darstellungen zu interpretieren. Der Vortrag soll einen Einblick gewähren in die komplexe Provenienz- und Museumsgeschichte sowie von den aktuellen Forschungen und Sanierungsarbeiten an den Altarfriesen berichten.

23. September 2021, 15 Uhr

Winckelmann-Museum
Vortrag in der Hochschule Magdeburg-Stendal
Osterburger Straße 25, 39576 Stendal

Di, 07.09.2021

Zeichnungen von Qi Baishi

Im nächste Vortrag im Rahmen der Ausstellung "Diese Katze ist die Sonne selbst", die in Kooperation mit dem Liechtensteinischen Landesmuseum Vaduz im Winckelmann-Museum gezeigt wird, präsentiert die Pirckheimerin Agnes Kunze, M.A., eine besondere Leihgabe: die Zeichnungen des „chinesischen Picasso“ (gest. 1957), der, aus einer armen Bauernfamilie stammend, sich zuerst im Selbststudium der Malerei zuwandte und später Kalligraphie, Siegelkunst und Dichtkunst erlernte. Zu seinen unzähligen Werken zählen u.a. Landschaftsmalerei, Vögel, Säugetiere und Insekten. Qi Baishi erreichte eine solche Vollkommenheit in seiner Kunst, dass er unter den Großen der Malerei als der Heiterste und Natürlichste angesehen wird.

Vortrag: 8. September 2021,18.30 Uhr
Ausstellung: noch bis 26. September 2021