Pirckheimer-Blog

Magdeburg

Do, 06.07.2023

Matthias Gubig: Plakat "Wir sind das Volk" von 1989.

Vortrag „Plakate aus der DDR“

Zum Vortrag Plakate aus der DDR laden die Magdeburger Pirckheimer am Sonnabend, 8. Juli 2023, um 14 Uhr ins Literaturhaus nach Magdeburg ein. Mit der Treuhänderin der Stiftung Plakat Ost, Dr. Sylke Wunderlich, konnten sie dafür eine ausgewiesene Kennerin der Plakatkunst der DDR als Referentin gewinnen. Sylke Wunderlich wird ihren Vortrag mit Projektionen von Beispielen aus der Stiftungssammlung eingehen, die von allgemeinen politischen Bekundungen über Film- und Theaterankündigungen bis zu Produktwerbungen für Kosmetika, Bekleidungsartikeln und optische Geräte reichen. Ein Schwerpunkt werden die Künstlerplakate sein, die ein wesentlicher und für Bibliophile besonders interessanter Teilbereich sind. Die in der DDR hochentwickelten grafischen Künste hatten hier ein Betätigungsfeld, auf dem ein breites Spektrum von Techniken und Stilen zur Anwendung gebracht wurde. Der Vortrag wird voraussichtlich bis 15.30 Uhr dauern. Die weiteren Informationen auf der Webseite des Hauses. Die Magdeburger Pirckheimer laden herzlich ein!

Vortrag Plakate aus der DDR
mit Dr. Sylke Wunderlich
Sonnabend, 8. Juli 2023, 14 Uhr
Literaturhaus Magdeburg
Thiemstraße 7
39108 Magdeburg

(Ralf Wege)

Mi, 17.05.2023

Prof. Wolfram Neumann (r.) führte die Magdeburger Pirckheimer durch die Büchersammlung. | © R. Wege
Der Stifter (r.) und Pirckheimer Axel Behr freuen sich am Exemplar der "Fächer-Bibliothek". | © R. Wege
Blick auf einige der "Zaunkönig-Bücher". | © R. Wege

Magdeburger Pirckheimer erkunden die Schätze in der Universitätsbibliothek

Voller Neugierde auf diverse bibliophile Schätze hatten sich die Magdeburger Pirckheimer im Foyer der Universitätsbibliothek in Magdeburg getroffen, wo sie von Professor Wolfram Neumann, ein leidenschaftlicher Büchersammler und emeritierter Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik, herzlich empfangen wurden. Er hat die Neugierde der Bibliophilen in der folgenden Stunde absolut befriedigt. Im Jahr 2003 überließ er gemeinsam mit seiner Ehefrau Ute rund 30.000 Bände seiner umfangreichen Privatsammlung der Unibibliothek in Form einer Stiftung (Stiftung zur Erhaltung und Pflege der Buchkultur bibliophiler Kleinbuchreihen des 20. Jahrhunderts).

Die in Glasvitrinen wohlgeordneten Bände begrüßen quasi jeden Bibliotheksbesucher, in der Regel sind es Studenten, wenn er sich einige Treppenstufen hinauf in das Obergeschoss begibt. An diesem Abend gesellten sich die Pirckheimer den Studenten beim Treppesteigen hinzu. Als Erstes öffnet Professor Neumann die Vitrine, in der die farbig gestalteten schmalen, eng beieinander stehenden Buchrücken schon von weitem den Blick der Besucher auf sich ziehen. Ein imposantes Bild gibt sie ab, die nahezu komplette Reihe der berühmten Insel-Bücher. Als eines der ersten Exemplare greift Neumann die legendäre Nummer 313 mit den von Wolfgang Kayser herausgegebenen Gedichten des deutschen Barock. Das Besondere an diesem Insel-Büchlein ist die geringe Zahl der heute noch existierenden Exemplare, deren Auflage bei der Zerstörung des Verlagshauses im Zweiten Weltkrieg so gut wie komplett vernichtet worden war. Ausnahmsweise ist das Exemplar in Neumanns Händen ein Faksimile, das Original ist zwar ebenfalls in seiner Sammlung, liegt aber angesichts eines heute geschätzten Kaufpreises im fünfstelligen Bereich sicher im Tresor. Faksimile oder Original, für Wolfram Neumann ist klar: „Eine schöne Buchreihe ist ein Gesamtkunstwerk.“

Die legendäre Folge der Insel-Bändchen gehört zu den insgesamt 2.170 Buchreihen, die von Dr. Ute und Professor Wolfram Neumann in Jahrzehnten zusammengetragen wurden und heute in der Magdeburger Universitätsbibliothek zu bewundern sind. Die Sammlung umfasst den Zeitraum vom deutschen Kaiserreich über die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus, über die Teilung Deutschlands bis in die Gegenwart. Während manche Buchreihen wie die illustrierten Märchen aus aller Welt, erschienen von 1947 bis 1948 in der Mitteldeutschen Verlags-Gesellschaft, komplett vertreten sind, stehen für andere einige Exemplare beispielhaft in den Regalen oder, wie im Fall eines Buches in Fächerform (Fächer-Bibliothek, erschienen 1877 in Leipzig bei Hoffmann & Ohnstein), nur ein einziges Exemplar. 

Klangvolle Namen wie Seemanns Bibliothek der Kunstgeschichte, Reclam, die Bücherei des Schocken-Verlags oder die von Kurt Wolff von 1911 bis 1923 heraugegebene Reihe Der jüngste Tag gehören ebenso zur Sammlung wie Buchreihen, die spezieller und eher dem Bücherfreund vertraut sind. Stellvertretend sei an dieser Stelle auf Pandora, Weberschiffchen und die Graphischen Bücher (Gustav Kiepenheuer Verlag, 1920) hingewiesen. Wahrscheinlich häufiger als erwartet stößt auch der Bibliophile auf seinem Weg entlang der Bücherregale auf Verlagsnamen und Buchreihen, die ihm zumindest bis zum Besuch der Neumann-Stiftung unbekannt gewesen sind. Dazu gehören zum Beispiel mit großer Wahrscheinlichkeit die Zaunkönig-Bücher, erschienen um 1947 in London, herausgegeben von der Kriegsgefangenenhilfe CVJM.

Für die meisten Bibliophilen ist das Sammeln schöner Bücher eine Facette ihrer Leidenschaft. Eine andere ist die Beschäftigung mit der jeweiligen Ausgabe, ihrer Provinienz, der Gestaltung, ihrer Ausstattung etc. In diesem Sinne stellen Wolfram Neumann und seine Frau finanzielle Mittel zur wissenschaftlichen Aufbereitung dieser Sammlung zur Verfügung; und sie werden die jährlichen Neuerscheinungen der noch laufenden Buchreihen auch in Zukunft der Stiftung zuführen.

(Ralf Wege)

Sa, 13.05.2023

"Die Kunst des Sammelns", hier Band 6: Jens Henkel.

Gesprächsabend über „Die Kunst des Sammelns“ in Magdeburg

„Ein Sammler ... ist genauso Opfer seiner Passion wie der Künstler. Verwandte Seelen eben.“ Dieses Zitat von Till Schröder, dem Chefredakteur der Marginalien, der Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie der Pirckheimer-Gesellschaft, charakterisiert vorwegnehmend den Abend, zu dem die Magdeburger Pirckheimer herzlich einladen. Am Mittwoch, 17. Mai, ab 19 Uhr widmen sie sich im Literaturhaus Magdeburg (Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg) der „Kunst des Sammelns“.

Dazu haben sie den Künstler Hartmut Robert Andryczuk aus Berlin eingeladen, der in seinem Hybriden-Verlag seit 2015 eine Reihe von Künstlerbüchern über und mit bedeutenden Sammlern herausgibt. Darunter sind Privatsammler wie Helmut Mayer und Peter Zitzmann oder Sammler mit beruflichen Hintergrund wie Michael Lailach, Kurator und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Staatlichen Museen zu Berlin und Leiter der Sammlung Buchkunst in der Kunstbibliothek oder der Historiker und Verleger Jens Henkel (Burgart-Press) aus dem ostthüringischen Rudolstadt.

So verschieden die Sammler-Persönlichkeiten sind, so unterschiedlich sind ihre Schwerpunkte beim Sammeln von Künstlerbüchern. Beispielsweise lernen die Leser im Band 5 von bisher acht in der Reihe erschienenen Bänden die Niederländer Serge Stommels und Albert Lemmens kennen. Sie besitzen eine der umfangreichsten Sammlungen russischer Künstlerbücher. Anders Wulf D. von Lucius. Er bringt in Band 2 dem Bücherfreund Themenkomplexe wie Buch-Kunst-Objekt, Antiqua-Schriften, William Morris, Bibliophiler Lokal-Patriotismus oder Buchkunst in den USA näher.

Die Bücher von Hartmut Robert Andryczuk sind dabei selbst Kunstwerke, deren Text Andryczuk meistens mit Originalzeichnungen ergänzt. Eine Künstleredition, die ihre Sammler bereits gefunden hat. Bei einer Auflagenhöhe von 30 sind die Exemplare begehrt und nicht jedes Buch mehr erhältlich. Alle weiteren Informationen im Veranstaltungskalender des Literaturhauses.

(Ralf Wege)

So, 01.11.2020

Ausgiebig blätterten die Magdeburger Bücherfreunde in den Einblattdrucken, die Dr. Wolfram Benda aus Bayreuth mitgebracht hatte. | © Ralf Wege
Dr. Wolfram Benda war zu Gast bei den Magdeburger Pirckheimern und stellte in der Galerie Grimm seine Bear Press vor. | © Ralf Wege

Alles aus einer Hand und doch mit vielen Händen

Vortrag von Dr. Wolfram Benda bei den Magdeburger Pirckheimern

Rund 20 Mitglieder unserer Schwestergesellschaft, des "Vereins der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt", haben sich am 24. Oktober zu ihrer Mitgliederversammlung in der Galerie Grimm getroffen.
Daran schloss sich im öffentlichen Teil ein Besuch von unserem Pirckheimer Dr. Wolfram Benda an, der seine Bear Press vorstellte.
Unter dem Motto „Die Liebe zum Buch“ plauderte Wolfram Benda faktenreich und sehr unterhaltsam aus vier Jahrzehnten als Verleger handgemachter Pressendrucke und Verfechter einer Bibliophilie, die "nicht nur für die Sinne gemacht, sondern auch wissenschaftlich fundiert ist". Begonnen hat alles mit Jean Pauls „Des Luftschiffers Giannozzo Seebuch“, illustriert von Caspar Walter Rauh. Aktuell ist eine Ausgabe von Nikolaj GogolsDer Mantel“ mit Radierungen von Klaus Ensikat in Vorbereitung.

Lesen Sie den ausführlichen Bericht über die Veranstaltung der Magdeburger Pirckheimer "Alles aus einer Hand und doch mit vielen Händen".

(Ralf Wege)

Mo, 16.03.2020

© Ralf Wege

Ranft-Ausstellung in Magdeburg verschoben

Aufgrund der gegenwärtigen Einschätzungen der Gefährdung durch das Corona-Virus verschiebt der Verein der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt „Willibald Pirckheimer“ in Abstimmung mit dem Literaturhaus Magdeburg und dem Künstler Thomas Ranft die für Mittwoch, den 25. März 2020 vorgesehene Ausstellungseröffnung "Thomas Ranft - Radierungen zu Hölderlins Hyperion" auf einen späteren Zeitpunkt.

Die ursprünglich für den 25. März 2020 geplante Vernissage findet nicht statt. Sobald ein neuer Termin für die Ausstellung feststeht, werden die Leser des Pirckheimer-Blogs an dieser Stelle informiert.

(Ralf Wege)

Do, 16.01.2020

Neujahrsempfang der Magdeburger Bibliophilen

Ausstellung bis 28. Februar 2020 verlängert | Neujahrsempfang am 22. Januar im Literaturhaus Magdeburg

Die aktuelle Ausstellung im Literaturhaus Magdeburg mit Arbeiten des Geraer Künstlers Kay Voigtmann bildet den Rahmen für den Neujahrsempfang am Mittwoch, 22. Januar, ab 19 Uhr. Dazu laden ein der Verein der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e.V. »Willibald Pirckheimer« und der Literaturhaus-Verein.

Als Gast wird der Künstler in Magdeburg erwartet. Er bringt neue Arbeiten mit, welche die bereits jetzt rund 40 Werke umfassende Schau ergänzen werden. Die Dauer der Ausstellung wird verlängert. Sie ist bis zum 28. Februar zu sehen. Kay Voigtmann wird zum Neujahrsempfang von Michael Schlutter (Gera) begleitet, der den Abend mit einem Vortrag zum Thema „Freimaurerei – eine königliche Kunst?“ bereichern wird. Musikalisch wird der Neujahrsempfang von Frank Schöpke aus Magdeburg gestaltet.

(Ralf Wege)

Ausstellung
Kay Voigtmann "Grafik, Exlibris, Illustration"
bis 28. Februar 2020
Literaturhaus Magdeburg
Thiemstraße 7

Di, 19.11.2019

Plakat zur Kay-Voigtmann-Ausstellung in Magdeburg | © R. Wege

»Kay Voigtmann - Grafik, Exlibris, Illustration«

Ausstellung im Literaturhaus Magdeburg | Vernissage am 20. November um 19 Uhr

Es ist das erste Mal, dass Arbeiten des Geraer Künstlers Kay Voigtmann in Magdeburg in einer Einzelausstellung zu sehen sind. Gezeigt werden sie in der Ausstellung „Kay Voigtmann – Grafik, Exlibris, Illustration“, die am Mittwoch, 20. September, um 19 Uhr im Literaturhaus der Landeshauptstadt eröffnet wird. Organisiert wir die Schau vom Verein der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e.V. »Willibald Pirckheimer«.

Die Ausstellung umfasst etwa 40 Werke und zeigt vor allem Zeichnungen, Grafiken, Exlibris und Pressendrucke. Die Arbeiten stammen vorwiegend aus den Beständen der Vereinsmitglieder oder sind Leihgaben von Pressen und befreundeten bibliophilen Gesellschaften. Darüber hinaus hat Kay Voigtmann extra für die Magdeburger Ausstellung zehn Zeichnungen geschaffen, die nun erstmals öffentlich ausgestellt werden.

Die Kunsthistorikerin Manuela Dix schreibt: »Kay Voigtmann hat doch über die Jahre seine ganz eigene Bildsprache entwickelt, die scheinbar ohne Vorbilder und Anleihen auskommt. Doch darf man gern an Gerhard Altenbourg, Albrecht von Bodecker oder auch an Alfred Kubin denken, wenn man die Eigentümlichkeit und Eigensinnigkeit des zunächst als hermetisch verschlossen vermuteten Kosmos der Voigtmannschen Personnage erkundet.«

(Ralf Wege)

Ausstellung: 21. November 2019 bis 31. Januar 2020

Literaturhaus Magdeburg
Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg