Pirckheimer-Blog

Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft

Sa, 13.11.2021

Rolf Biebl

In der vom Pirckheimer Andreas Wessel betreuten jW-Kunstedition ist die achte Graphik erschienen, der dreifarbige Siebdruck »Akt im Raum« von Rolf Biebl, gedruckt von Reiner Slotta.

Rolf Biebl wurde 1951 geboren und studierte von 1973 bis 1978 Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Er war an der Akademie der Bildenden Künste in Budapest, der Akademie der Künste der DDR und der Kunsthochschule Berlin-Weißensee tätig und gründete zusammen mit Clemens Gröszer und Harald K. Schulze die Künstlergruppe NEON REAL. Seit den 1990er Jahren setzt er sich verstärkt mit der Malerei auseinander.

Der menschliche Körper steht im Zentrum seiner Kunst. Zahlreiche seiner bildhauerischen Arbeiten sind im öffentlichen Raum in Berlin, Rostock, Frankfurt (Oder) und Cottbus zu finden.

Thomas Ranft in seinem Atelier | ® Ralf Wege
Plakat zur Ausstellung / © R. Wege

Thomas Ranft - Radierungen zu Hölderlins "Hyperion"

Mit eineinhalb Jahren coronabedingter Verzögerung wird am 17. November 2021 die Ausstellung mit Radierungen des Künstlers Thomas Ranft zu Friedrich Hölderlins Briefroman "Hyperion" in Magdeburg eröffnet. Der Künstler wird anwesend sein. In die Ausstellung führt die Kulturwissenschaftlerin Eva Reulecke ein. Musikalisch begleitet Frank Schöpke die Eröffnung.

Die Vernissage war ursprünglich für März 2020 geplant. Trotz der Verschiebung ist der Anlass der Schau geblieben: Zwei Jubiläen werden gewürdigt – der 250. Geburtstag von Friedrich Hölderlin und der 75. Geburtstag von Thomas Ranft. Eine Verbindung zwischen beiden knüpft mit »Hyperion« eines der bekanntesten Werke Hölderlins, dessen erster Band 1779 erschien. Thomas Ranft hat in Auseinandersetzung mit diesem Werk zwei Grafikmappen mit je elf Radierungen sowie 15 experimentellen Blättern geschaffen.

Die Kunsthistorikerin Hanneke Heinmann schreibt 2013 in ihrem Text "Thomas Ranft und Hölderlins Hyperion": »Thomas Ranft zeigt in Kunst und Handeln, dass der Wert des Individuums und der Kampf für ein höheres Ziel jenseits von routienemäßiger Bürgerpflichterfüllung bestimmende Leitlinien sind. Hier scheint er ein geistiger Bruder des Romanhelden Hyperion zu sein. … Zudem entdeckt Ranft mit feinem Gespür in Hölderlins Textpassagen eigene alte Bildfindungen, die er umdeutet und weiterbearbeitet. Er hält sich an seine Maxime, den Text als Anstoß für Reflexionen und freie Improvisationen über die vorgefundenen Themen zu nutzen.«

Die Ausstellung ist eine Veranstaltung des Vereins der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e.V. »Willibald Pirckheimer«, der Schwesterorganisation der Pirckheimer-Gesellschaft. Sie wird gefördert vom Land Sachsen-Anhalt, unterstützt durch das Kulturbüro der Landeshauptstadt Magdeburg und den Verein Literaturhaus Magdeburg e.V.

(Sigrid Wege)

Ausstellungseröffnung: 17. November 2021, 19 Uhr, freier Eintritt
Ausstellung: 18. November 2021 - 11. Februar 2022

Literaturhaus Magdeburg und HOT Alte Bude Magdeburg

Fr, 12.11.2021

Fotos: ad

Whisky und Buch

Ein sowohl geistiger und diesmal auch hochgeistiger Genuss war der gestrige Pirckheimer-Abend der Berlin-Brandenburger Regionalgruppe unter dem Thema "Whisky und Buch" mit dem Vortrag von Robert Grieger, in welchem er die Welt des Whiskys aus der Sicht eines Bücherfreundes vorstellte.

Bücherfreunde wissen, dass ein guter Tropfen, respektvoll genossen und ein gutes Buch kein Gegensatz sein müssen und die Geschichte der Literatur liefert dazu ausreichend Beispiele. Diesem Anreiz folgend, war Robert Grieger, Sammler von Büchern zum Thema Whisky nicht erst in Corona-Zeiten, wenn auch seitdem verstärkt, bemüht, in der virtuellen Welt Freunde beider geistigen Genüsse zusammenzuführen, so z.B. u.a. als Herausgeber der Berliner Whisky Depesche, und hat in Zusammenarbeit mit Matthias Hartinger von Whisky and Talk 2021 zum Welttag des Buches die Facebook-Gruppe Bücher rund um Whisk(e)y & Co. ins Leben gerufen.

An diesem Abend wurden nun auch Whisky und Bibliophiles real geboten. Theodor Fontane, Sir Walter Scott, Arthur Conan Doyle, auch Douglas Adams und andere bedeutende Literaten waren im Zusammenhang mit Whisky zu erwähnen. Genauso Größen wie Alfred Barnard, Michael Jackson, Dave Broom, Hans Offringa und weitere.

Und Robert Grieger hat, man verzeihe die Platitude, damit den Beweis angetreten, dass das Sammeln von Büchern keine trockene Angelegenheit ist.

Mo, 08.11.2021

Lene und Dietmar Block an der Presse beim Druck der Radierung Bücherturm
Und hier im Buch: Erzählung und Farbradierung von Helene

Bücher fallen nicht vom Himmel oder die Lust an Wörtern

Die Bücherkinder Brandenburg traten ihrem aktuellen Projekt unter der Mentorenschaft des Pirckheimers Armin Schubert Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm zu Babel“ mit dem Erlernen der Kaltnadelradierung in eine neue Phase. Erste Bücher erscheinen kurz vor Weihnachten, ab Januar 2022 die restlichen in einer Auflage von 60 Exemplaren.

Im Vorwort zu diesem Projekt heißt es: „Im Hinstorff Verlag ist das eindrückliche und besondere Buch, ein Kunstwerk zweier Künstler aus der DDR, nun bereits in der 12. Auflage erschienen. Es wurde von Egbert Herfurth aus Leipzig genial illustriert. An Franz Fühmann wollen wir zu seinem 100. Geburtstag erinnern und den Illustrator Egbert Herfurth mit seinem umfangreichen Schaffen für Kinder mit dieser Hommage in der Weise ehren. [...] Die Kinder lernten mit Sprachspielen und Gedanken spielerisch umzugehen, die aus der Gedankenwelt von Schopenhauer, Rückert, Schleiermacher, Schiller, Herder und Wilhelm von Humboldt, von Marx und Engels oder aus der Bibel stammen. Sie erfuhren etwas über den Streit zwischen Hesiod und Homer, den Streit von Cäsar und Xerxes, etwas von Wilhelm Busch und Brecht, von Goethe und G.A. Bürger, Victor Hugo, von Galletti und Morgenstern bis hin zur Moderne. [...] Somit sind wir nach dem Buch zur Postkarten-Poesie für Jurek Becker in einen weiteren Bereich von Sprachschöpfungen und Kreativität vorgedrungen.
Wunderbar war eine erneute Zusammenarbeit mit der Literaturwissenschaftlerin Christine Becker. Unser Buch berichtet im mittleren Teil davon.
Die Pirckheimer-Gesellschaft e.V. und die Kulturbundstiftung unterstützt diese Arbeit erneut in hohem Maße. Den Bücherkindern der Evangelischen Grundschule am Dom zu Brandenburg und der Schulleitung gehört mein großer Dank.“

(Armin Schubert)

So, 07.11.2021

Super BOOKS 2021

Zum zweiten Mal seit dem Auftakt im Jahr 2019 zeigen über 50 Künstler, Gestalter und alternative Verleger ihre Produktionen im Haus der Kunst. Damit erhält die in München sehr lebendige und aktive Künstlerbuchszene die Fläche für einen gemeinsamen Auftritt. Neben dem Schwerpunkt München sind diesmal auch Produzenten aus Österreich (Auslöser sowie Darja Shatalova und Kristian Ujhelji), der Schweiz (_957 Independent Art Magazine sowie GRRRR) und den Niederlanden (The Artist and the Others sowie Dutch Independent Art Book Publishers und Lula Valletta & HOK) vertreten. Tobi Huschka aus Köln stellt Bücher vom Kunsthaus Kat18 vor, einer inklusiven Kunstwerkstatt. Die Münchner piratInnenpresse, ein Verlag von Kindern und Jugendlichen, stellt Taschenbücher und Faltkarten her. Ihr üblicher Versammlungsort ist „die Kajüte unterm Dach der Seidl-Villa in Schwabing“. Iwalewabooks hat die jüngsten Entwicklungen in der zeitgenössischen Kultur Afrikas im Fokus.
Die Teilnehmenden sehen sich in der Tradition der 1960er-Jahre, als sich im Umfeld der postavantgardistischen Kunstszene neue Kommunikations- und Distributionsnetze bildeten. Ihre Produkte wie Künstlerbücher, Magazine oder Zines sind autonome Kunstwerke. Mit ihrer Ethik der Zugänglichkeit, die in Preisgestaltung und der Direktheit von Vertriebswegen zum Ausdruck kommt, bilden sie ein Gegengewicht zu den gängigen Spielregeln des Kunstmarkts.
Die Publikationen können direkt vor Ort gekauft werden.
Super BOOKS ist eine Kooperation mit AAP Archiv Künstlerpublikationen, Akademie der Bildenden Künste München und fructa space.
Kuratiert von Sabine Brantl mit Hubert Kretschmer, Martin Schmidl sowie Quirin Brunnmeier und Malte Wandel.

12. / 13. November 2021, Der Eintritt ist frei, Slot erforderlich.

Haus der Kunst, Südgalerie 1. Stock
München

Sa, 06.11.2021

Herzlichen Glückwunsch!

Heute vor 250 Jahren wurde Alois Senefelder geboren, nach Johannes Gutenberg vermutlich der zweitwichtigste Mensch für die Druckkunst.

1796 entwickelte er die Lithografie, den Steindruck. Daraus entwickelte man zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Offsetdruck, der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts den Buchdruck (Hochdruck) weitgehend ablöste. Außerdem ist seine Erfindung eng mit der Plakatkunst und dem Siegeszug der Litfaßsäule ab Mitte des 19. Jahrhunderts verknüpft.

Das Museum für Druckkunst Leipzig hat es sich zur Aufgabe gemacht, die künstlerischen Drucktechniken zu bewahren und vor allem lebendig zu halten. Das passiert unter anderem durch Führungen und Workshops, zum Beispiel zum Wochenende der Grafik, aber auch digital, z.B. auf dem YouTube-Kanal, da gibt es auch ein Video über die Lithografie.

Wochenende der Grafik: 13. und 14. November 2021

Museum für Druckkunst Leipzig
Nonnenstraße 38, 04229 Leipzig

Do, 04.11.2021

Studenten aus Halle und Jena im 18. Jh.

Johann Joachim Winckelmann als Student

Unser Mitglied, das Winckelmann-Museum, lädt zu einer Führung durch Frau Agnes Kunze M.A. zum Thema: „Da mir die gewöhnliche Academische Speise zwischen den Zähnen hängen blieb: Johann Joachim Winckelmann als Student“ ein.

Trotz bitterster Armut schaffte Johann Joachim Winckelmann den Sprung an die Universität. In Halle studierte er gezwungener Maßen Theologie und lernte bedeutende Persönlichkeiten seiner Zeit kennen und schätzen. Später ging er an die Universität Jena, um sich u.a. der Medizin zu widmen.

Der Vortrag entführt in Winckelmanns Lebenswelt, die geprägt ist von Entbehrungen, intensiven Freundschaften und Träumen, die manches Mal unerfüllt bleiben sollten.

7. November 2021, um 15.00 Uhr

Winckelmann-Museum
Winckelmannstraße 36 - 38, 39576 Hansestadt Stendal

Di, 02.11.2021

Wolfgang de Bruyn (l.) im Gespräch mit dem Pirckheimer und Schriftsteller Till Sailer (Foto: Elke Lang)

Eine Feier für Günter de Bruyn (1926 – 2020)

Punktgenau zum 95. Geburtstag am 1. November hatten die Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund, das Kleist-Museum Frankfurt (Oder) und die Günter-de-Bruyn-Stiftung in der Landesvertretung ausgerichtet. Der Sohn Wolfgang de Bruyn sprach über die Günter-de-Bruyn-Stiftung, die der Schriftsteller schon 2014 durch eine testamentarische Verfügung über den Grundstock von 50.000 Euro aus seinem Nachlass vorbereitet hatte, sowie über die Gründung des Fördervereins 2020 unter Vorsitz von Wolfgang de Bruyn als Träger der Stiftung. Diese hat den Zweck, Günter de Bruyns Lebenswerk zu erhalten und so aufzuarbeiten, dass es der Öffentlichkeit zugänglich ist. Eine erste Arbeit bestehe für den Förderverein darin, „die vielen laufenden Regalmeter Bibliothek“ des Schriftstellers zu katalogisieren“, so Wolfgang de Bruyn. Hannah Lotte Lund, die bei der Veranstaltung als Direktorin des Frankfurter Kleist-Museums verabschiedet wurde – die Interimsleitung übernimmt bis März nächsten Jahres Wolfgang de Bruyn –, lobte den Jubilar als „guten Historiker, der Günter de Bruyn für mich ist – und wenn dann noch gute Literatur herauskommt...“ Der Leiter des Brandenburgischen Literaturbüros Peter Walther zitierte in seinem Essay aus dem Gratulationsbrief Angela Merkels zu de Bruyns 80. Geburtstag, in dem es heißt, dass dieser „dem Denken der Herrschenden niemals die Herrschaft über das eigene Denken gegeben habe“.

Zu den Gästen gehörte auch der Pirckheimer André Förster, Mitglied des Fördervereins und Verleger. In dessen Quintus Verlag erschien von Christiane Barz / Wolfgang de Bruyn / Hannah Lotte Lund „Günter de Bruyn – Schreibwelten. Zwischen märkischer Kulturgeschichte und deutscher Gegenwart“, der Begleitband zu der noch vom Schriftsteller selbst mit konzipierten Wander-Ausstellung „Günter de Bruyn – Märkische Schreibwelten“. Sie ist vom 5. November bis 9. Januar 2022 nach Frankfurt und Beeskow im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam zu sehen.

Verbunden war die Feierlichkeit mit der Premiere des letzten, postum herausgebrachten Buchs von Günter de Bruyn, einer Nacherzählung von Friedrich de la Motte-Fouqués Zaubermärchen „Undine“ unter dem Titel „Die neue Undine“ (S. Fischer Verlag) mit einem ganz anderen, überraschenden Ausgang. Eindrucksvoll gelesen wurden die ersten beiden Kapitel durch den Schauspieler Hanns Zischler.

(Elke Lang)

aus der Sommerausstellung "EINE ANDERE WELT" mit Arbeitsergebnissen aus den Kursgruppen

Herbstzeit mit bunten Drachen

Doch nicht die buntgeschmückten Flugobjekte aus Papier, die in den Herbstmonaten den Himmel durchpflügen, werden in zwei Tagen in der Brandenburgischen Fouqué-Bibliothek präsentiert - in der neuen Ausstellung der Galerie „Sonnensegel“ tummeln sich die Drachen aus Ritter- und Fantasiegeschichten auf den Zeichenblättern.
Die Fabelwesen sind Schöpfungen von Kurskindern der Brandenburger Kunstschule im Alter zwischen 8 und 16 Jahren. Ihre im Gutenberg-Druckladen der Galerie „Sonnensegel“ unter Anleitung des Pirckheimers Sven Märkisch gedruckten Illustrationen sind im diesjährigen originalgrafischen Kinder-Kunst-Kalender der Galerie zusammengefasst, welcher  in einer Auflage von 50 Exemplaren gedruckt wurde und nun der Öffentlichkeit präsentiert werden kann.

Ausstellungseröffnung: 4. Oktober 2021 16.30 Uhr
Ausstellung: 4. Oktober - 30. Dezember 2021 

Fouqué-Bibliothek
14770 Brandenburg an der Havel, Altstädtischer Markt 8

Mo, 01.11.2021

oben: "Frans Masereel und das Buch", Auswahl und Einleitung von Theodor Pinkus, Jahresgabe der Pirckheimer-Gesellschaft 1961 / unten: Neujahrsgruß 1965 mit dem Holzschnitt "Der Optimist" von Frans Masereel, auf Japanpapier, Foto © ad

Frans Masereel und das Buch

"Bibliophiles des Monats" im November ist die vor 60 Jahre erschienene Neujahrsgabe 1961 der Pirckheimer-Gesellschaft Frans Masereel und das Buch“.
Der Schweizer Staatsbürger Paul Theodor Pinkus (1909 - 1991), als Nicht-DDR-Bürger eines der „inoffiziellen Mitglieder“ der Pirckheimer-Gesellschaft, hatte sich seinerzeit um die Bekanntmachung des Werkes von Frans Masereel verdient gemacht, was auf großes Interesse bei den Bibliophilen in der DDR stieß und eine starke Beachtung dieses flämischen Holzschneiders Anfang der 60ger Jahre auch in unserem Land zur Folge hatte.

Die Neujahrsgabe mit zwei Titelvignetten und 49 Holzschnitten von Illustrationen bis zu Exlibris erschien in einer limitierten Auflage von 400 Exemplaren, von denen 75 römisch nummeriert für den Künstler und den Limmat-Verlag Zürich reserviert wurden, gesetzt aus der 12p halbfetten Gill-Grotesk und gedruckt in den Werkstätten der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Die Gestaltung lag in den Händen von Walter Schiller. Die Klischees fertigte die Grafische Kunstanstalt G. Rebner und Co., Leipzig. Die Buchbindearbeiten (Pappband mit Leinenrücken und einer montierter Abb., Fadenheftung) besorgte die Werkstatt Prof. Otto Dorfner in Weimar.

(ad)

So, 31.10.2021

Hanif Lehmann, Barockgarten Großsedlitz mit 2 Sphinxen, 2019/20, Radierung, Aquatinta, 29 x 36 cm

hortus secretus

Noch bis zum 5. Juni 2022 ist die seit Ende November laufende 36. Leipziger Grafikbörse an verschiedenen Orten in Mitteldeutschland unterwegs. Sie entführt in den „hortus secretus“, den geheimen Garten. Zu diesem Thema haben über 100 Künstler, darunter auch Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft, grafische Arbeiten eingereicht, die derzeit im Museum für Druckkunst ausgestellt sein werden.

Die Künstler stammen überwiegend aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, wobei die Stadt Leipzig einen Schwerpunkt bildet. Ihre Interpretationen des „hortus secretus“ reichen vom Garten als konkreten Ort bis zu gedanklichen, fantastischen Gärten. Dabei bedienen sie sich verschiedener Druckgrafischer Techniken und experimentieren auch mit Mischformen.

Durch die Ausstellung führt heute der Kunsthistoriker Rainer Behrends.

8. Oktober – 21. November 2021 Museum für Druckkunst Leipzig
28. November 2021 – 30. Januar 2022 Grafikmuseum Bad Steben
6. Februar – 19. April 2022 KunstWandelhalle Bad Elster
1. Mai – 5. Juni 2022 Kulturspeicher Dörenthe

Fr, 29.10.2021

25 Jahre "edition noir." bei der FBM

Am diesjährigen Messedonnerstag erhielt Birgit Klös und Pirckheimer Bodo Klös "edition noir." von der Messeleitung der Buchmesse 2021 in Frankfurt eine Urkunde und einen Kuchen für 25-jährige Teilnahme an der Buchmesse Frankfurt.

Die in Lich beheimatete "edition noir." hat sich spezialisiert auf Druckgrafik und Buchkunst.

Die erste Teilnahme der Buchmesse war 1996 und seitdem präsentieren Birgit und Bodo Klös ;mit ihrem Verlag "edition noir." jährlich bis heute verschiedene Künstler aus ihrem Programm, aktuell Bodo W. Klös, Dagmar Zemke, Günther Hermann, Tomi Ungerer, Frank Eissner, Lorenzo Mattozzi und Sylvian Ylvain Lainè, bei dieser großen Bücherschau in Frankfurt. Leider war die Beteiligung der Kollegen in diesem Jahr nur rudimentär. Trotz allen Unkenrufen und den Pandemieeinschränkungen kann die "edition noir." für 2021 eine erfolgreiche Messe vermelden.

Mi, 27.10.2021

Vor&NachBilder

Vor vier Monaten wurde an dieser Stelle als "Bibliophiles des Monats" die Sonderausstattung der „Vor&NachBilder“ des Pirckheimers Klaus Waschk vorgestellt, die in dem von den Pirckheimern Rudolf Angeli und Peter Engel in Hamburg neu gegründeten Verlag Angeli & Engel als erster Titel erschienen.

Diese Vorzugsausgabe ist inzwischen vergriffen, wie Rudolf Angeli den Teilnehmern des Jahrestreffens in Hamburg mitteilte, in der Standardausstattung ist der Titel jedoch noch in wenigen Exemplaren zu erwerben. Ab sofort kann man virtuell hier auch ein wenig in der Ausgabe blättern. Zur Bestellung des Titels hier klicken.

Klaus Waschk: Vor&NachBilder - Zeichnungen zur Literatur 1971 – 2021
Format 24×30, Fadenheftung, Einband Gewebepapier,
87 durchgehend illustrierte Seiten, Illustrierter Vor-/Nachsatz und Coverdesign vom Künstler.
ISBN: 978-3-9815836-4-9, Auflage 200 Ex.
Preis 28 € (zzgl. 5 € für Versand)

Mo, 25.10.2021

Johann Kentmann »Kreutterbuch«

Das einzigartige »Kreutterbuch« von Johann Kentmann mit 600 Pflanzenaquarellen wurde 1563 in Torgau fertiggestellt und ist einer der größten Buchschätze der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) Dresden. Es zeugt vom hohen Stand der Renaissance-Wissenschaften in Torgau in der Mitte des 16. Jahrhunderts.
Anlässlich der 9. Sächsischen Landesgartenschau-2022 Torgau wird dieses farbenprächtige Pflanzenbuch der Renaissance erstmals komplett in einem Nachdruck publiziert. Der Nachdruck zeigt die bis heute erhaltene Farbigkeit, Frische und Detailgenauigkeit der Pflanzen-Aquarelle. In den letzten Jahren wurden sie wissenschaftlich untersucht, und es stellte sich heraus, dass die Ersterwähnung etlicher Pflanzenarten Johann Kentmann zugeordnet werden kann. So hat er zum Beispiel die Türkische Tulpe, Hyazinthen, Muscari oder Schneeglöckchen erstmals dokumentiert. Einführende Texte von Dr. Thomas Haffner, SLUB, Dr. Hansjochen Hancke, Dresden sowie Romina Barth, der Bürgermeisterin von Torgau. Register aller Pflanzennamen (botanisch, Kentmann, deutsche und englische Bezeichnungen)

Johann Kentmann - 1563 - Kreutterbuch. Erster vollständiger Nachdruck mit allen 600 Aquarellen von schönen, auserlesenen heimischen und fremdländischen Gewächsen, Bäumen, Stauden, Hecken und Kräutern,
Hrsg.: Dr. Harald Alex Gartenprojekte, Döbrichau
Verlag galerie bilderwelt, Reinhard Schultz, Stuttgart, Frühjahr 2022
ca. 640 Seiten, Hochformat DIN A4, Farbdruck, Hardcover
Prepress/Bildbearbeitung: Dr. Hans D. Baumann, Kassel
Preis: 39 € Subskriptionspreis bis 15.03. 2022: 29,50 €
Bestellungen bilderwelt oder harald.alex gartenprojekte
ISBN 978-9823679-0-3

Fr, 22.10.2021

Abb. © Sighard Gille

ouroboros

Der Leipziger Bibliophilen-Abend zeigt Graphiken & Bücher von Sighard Gille. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das in Zusammenarbeit mit dem LBA entstandene Buch »Gesang vom Leben«, für das der Künstler 2020 sieben Farblithografien schuf, hervorgegangen aus seiner Beschäftigung mit Gustav Mahler und seinem sinfonischen Werk.

Sighard Gille, geboren 1941 in Eilenburg, studierte von 1965 bis 1970 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Bernhard Heisig und Wolfgang Mattheuer. Von 1992 bis zu seiner Emeritierung 2006 war er selbst Professor für Malerei an der HGB. Als Maler, Grafiker und Fotograf ist Sighard Gille seit Jahrzehnten weit über Leipzig hinaus einem breiten Publikum vertraut. Davon legen neben zahllosen Personalausstellungen in ganz Deutschland auch viele Publikationen Zeugnis ab. Über die Herausgabe von bebilderten Ausstellungskatalogen hinaus entstanden als Resultat der Auseinandersetzung mit literarischen Themen Zeichnungen und Druckgrafiken zu Don Quixote, Werken von Daniel Kehlmann, Thomas Kunst und weiteren Literaten.

Vernissage: 3. November 2021, 18 Uhr, Anmeldung erforderlich, Begrüßung Dr. Thomas Glöß, Laudatio Dr. Ina Gille, Musik: "Eisvogel", voc, trp, git
Ausstellung: 4. November 2021 - 4. Januar 2022

Haus des Buches Leipzig
Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig

(Ouroboros, altgriechisch Οὐροβόρος, ‚Selbstverzehrer‘, auch als Schlange der Ewigkeit bezeichnet)