Heute vor 20 Jahren starb Stefan Heym - einer der großen deutschen Literaten.
In der DDR arbeitete Heym als freier Schriftsteller und daneben publizistisch für Zeitungen und Zeitschriften. Von 1953 bis 1956 schrieb er, gemeinsam mit dem Pfarrer Karl Kleinschmidt, die Kolumne Offen gesagt für die Berliner Zeitung. 1956 wurde Heym ein Veröffentlichungsverbot auferlegt, 1959 wurde er mit dem Nationalpreis der DDR für Kunst und Literatur ausgezeichnet.
1976 gehörte Heym zu den Unterzeichnern der Petition, mit der DDR-Autoren gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns protestierten. 1979 wurde er aus dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen. Ende November 1989 war er Mitinitiator und Unterzeichner des Aufrufes "Für unser Land", in dem sich die Initiatoren gegen „eine Wiedervereinigung bzw. eine Konföderation mit der BRD“ und für den Erhalt einer eigenständigen DDR mit demokratischem Sozialismus aussprachen. Im November 1989 wurde er wieder in den Schriftstellerverband der DDR aufgenommen.
Bei der Bundestagswahl 1994 erhielt Heym als Parteiloser auf der Liste der PDS ein Direktmandat. "Den Juden und Anti-NS-Kämpfer demütigte 1994 die Kohl-Regierung, als Heym als Alterspräsident mit einer weisen Rede den 13. BT eröffnete. Um ihn zu verhindern, streuten westdeutsche Politiker und Medien gar noch das verleumderische Gerücht, der jahrelang von der Stasi überwachte Heym sei Stasi-Spitzel gewesen." (Ilko-Sascha Kowalczuk, Facebook)
Im Oktober 1995 legte er sein Mandat aus Protest gegen eine geplante Verfassungsänderung im Zusammenhang mit der Erhöhung der Diäten für Bundestagsabgeordnete nieder.