Er war sicher der abstruseste, wohl auch lustigste Dichter der Moderne, gleichsam, in seinem Wunsch, als Dichter auch im eigentlichen Sinn wahrgenommen zu werden, eine tragische Gestalt: Christian Morgenstern (1871–1914). Heute weiß man, dass seine komische Lyrik, für die er bis heute berühmt ist, nur einen Teil seines umfänglichen Werks ausmacht. Indes, es geht kaum etwas über die de facto dadaistische Wucht von Fisches Nachtgesang (das gar nicht aus Worten besteht), der Kunde vom Gingganz oder der skurrilen Wucht des Gruseletts: „Der Flügelflagel plaustert / Durchs Wiruwaruwolz / Die rote Fingur plaustert / Und grausig gutzt der Golz ...” Kein Wunder, dass man ihm zu einem ebenso grausig-skurrilen Jahrestag ein Buch und eine Schau widmet – zum 111. Todestag nämlich. Im Rahmen der Buchmesse wird es am 28.03.2025 im Druckkunstmuseum zu Leipzig (Nonnenstraße 38, 04229 Leipzig) Vernissage/Präsentation mit und zum Buchprojekt Mein Morgenstern ab 20 Uhr geben. Heißt: „Zum 111. Todestag des Lyrikers Christian Morgenstern laden wir ein zu einer ganz besonderen typografischen Veranstaltung im Rahmen der Leipziger Buchmesse.” Heißt: Die Stipendiatinnen sowie Stipendiaten des Vereins für die Schwarze Kunst haben gemeinsam mit der Papiermühle Homburg und dem MDE (Meister der Einbandkunst) ein einzigartiges Buchprojekt auf die Beine gestellt: Von Hand geschöpft sowie individuell gesetzt, gedruckt und gebunden, sammeln sich Morgensterns komisch-kreative Gedichte für dieses Projekt in einzigartigen Kunstbänden – ganze 111 Exemplare erscheinen in der Büchergilde. Im Museum für Druckkunst in Leipzig werden die Endprodukte vorgestellt, dürfen anschließend bestaunt werden ... Eintritt: frei! Um Anmeldung wird gebeten unter: veranstaltung@buechergilde.de.
(André Schinkel/Pressemitteilung)