Pirckheimer-Blog

Museum für Druckkunst

Sa, 02.09.2023

LAB: Workshop und Ausstellung in Leipzig ab 04.09.

Let’s print in Leipzig · LAB

Das Museum für Druckkunst Leipzig (Stiftung Werkstattmuseum für Druckkunst Leipzig, Nonnenstraße 38, 04229 Leipzig) in Kooperation mit den Leipziger Druckwerkstätten atelier carpe plumbum (Thomas Siemon), Atelier für zeitgenössische Radierung Leipzig (Maria Ondrej), und der stein_werk. Werkstatt für Lithografie und Buchdruck (Thomas Franke) organisiert einen Künstler-Workshop vom 04.09. bis 15.09.2023 mit anschließender Ausstellung vom 17.09. bis 19.11. Die Veranstaltung stellt die Möglichkeiten zeitgenössischer Druckgrafik dar und findet zum sechsten Mal statt. Während des LAB wird in diesem Jahr außer den traditionellen Drucktechniken die der Cyanotypie demonstriert, um zu zeigen, wie das Spektrum künstlerischer und technischer Möglichkeiten erweitert werden kann. Die Ergebnisse sind in der Exposition zu sehen. Beteiligte Künstler*innen: Radovan Čerevka (Košice, Slowakei), Matthias Geisler (Leipzig) und Paule Hammer (Leipzig), Franz Jyrch (Leipzig), Trevor Kiernander (Montreal, Kanada), Klara Meinhardt (Leipzig), Inka Perl (Leipzig), Katrin Stangl (Köln) und Majla Zeneli (Berlin). Das Projekt wird dank der Unterstützung von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und vom Kulturamt der Stadt Leipzig realisiert. Alle weiteren Informationen finden sich unter diesem Link.

(Maria Bogdanovich)

Mi, 05.07.2023

Unter anderem in München beim Radierverein zu sehen – Meik Brüschs Mischtechnik "Fundamental Forces Seemed to be Play", Radierung, Linolschnitt, Holzschnitt, 50 x 70 cm, 2021 (Detail der Grafik).

München: „Let’s print in Leipzig“

Laura Etz vom Verein für Original-Radierung München e. V. lädt zur nächsten Ausstellung in den Räumen des Radiervereins ein: „Seit fünf Jahren ermöglicht das Museum für Druckkunst in Leipzig jährlich Künstler*innen aus aller Welt für einige Wochen in den Werkstätten des Museums, mit den dort erhaltenen Druckpressen und Maschinen, künstlerisch zu arbeiten. Der Radierverein, als Begegnungsort für Druckgrafik in München, zeigt nun in Kollaboration mit dem Museum eine exklusive Auswahl von Druckgrafiken aus der Sammlung, die in den letzten fünf Jahren anlässlich der Workshops in Leipzig entstanden sind. Darunter sind Werke von Künstler*innen wie Maren Oehling (Leipzig), Ausma Šmite (Lettland) und Meik Brüsch (Dänemark).“ Die Vernissage findet am 13. Juli um 19 Uhr in den Galerieräumen des Vereins (Ludwigstraße 7, 80539 München) statt, bis zum 5. August ist sie von Mittwoch bis Freitag von 15 bis 19 Uhr und am letzten Tag von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Alle Informationen zu Schau und Verein finden sich hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 24.02.2023

"Meisterhafte Unikate" im Museum für Druckkunst.

100 Jahre Einbandkunst

Jubiläumsausstellung in einer ausgewiesenen Stadt des Buches: Meisterhafte Unikate: 100 Jahre Einbandkunst zeigt bis zum 7. Mai das Museum für Druckkunst Leipzig. Die Ausstellung findet anlässlich des 100. Jahrestags der Gründung der Meister der Einbandkunst MDE – internationale Vereinigung e. V. statt und gibt Einblicke in die Entwicklung des zeitgenössischen künstlerischen Einbands in Deutschland – von den Anfängen in den Handbindeabteilungen der Leipziger Buchbindereien im frühen 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Handgebundene Bücher, Buntpapiere, Gestaltungskonzepte, Werkzeuge, Materialien, Werkstattimpressionen dokumentieren die kontinuierliche Entwicklung der Einbandkunst, Wandel und Innovationen in Gestaltung und handwerklichen Techniken sowie Einflüsse aus den europäischen Nachbarländern an Beispielen der Meister der Einbandkunst. Für die Zeit der Ausstellung des renommierten Hauses in der Leipziger Nonnenstraße 38 ist ein umfangreiches Begleitprogramm, der Januar-Führung der beiden Kuratorinnen Claudia Richter und Claudia Dettlaff folgt eine zweite am Sonntag, den 26.02., um 12 Uhr, eine allgemeine Führung am 26.03. sowie zwei Spezialführungen zum Thema Buntpapiere mit Julia Rinck jeweils zur gleichen Zeit. Und am 02.04. gibt es als besonderes Special einen Oster-Familienworkshop zum Thema Kleisterpapiere. Zur Ausstellung erschien ein Katalog, der in der Ausstellung oder über die MDE-Geschäftsstelle erworben werden kann. Alle Informationen finden sich auf den Webseiten des Museums sowie der MDE-Vereinigung.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 05.02.2023

Der "Hamburger Bothe" Nr. 14 erschien kürzlich.

Hamburger Bothe 14 erschienen

Mit dem Monatswechsel ist in Hamburg wieder eine neue Ausgabe des Hamburger Bothen erschienen, insgesamt das vierzehnte Heft des Journals der Pirckheimer im hohen Norden, das man digital (und auf Wunsch auch postalisch als Print) auch außerhalb der meeresnahen Ebenen erhalten und kann (bitte bei Interesse und wenn man noch nicht im Verteiler ist, an folgende Adresse mailen: Rudolf_Angeli@web.de, dann wird der Sehnsucht auf der Stelle Abhilfe geschaffen). Das von Rudolf Angeli und Peter Engel begründete Blatt dient als Informations- und Austauschorgan – es entstand 2020 inmitten des Corona-Lockdowns, als es mit Treffen und persönlichem Diskurs schwierig, ja, vorübergehend unmöglich wurde. Die Sache hat sich nun über die Beschränkungen hinaus als Erfolg erwiesen, die Zahl der Leser dürfte mit jeder Ausgabe steigen. Das aktuelle Blatt wirft einen Vorblick auf die BuchDruckKunst, die unter der zärtlichen wie ambitionierten Obhut von Klaus Raasch vom 31. März bis zum 2. April in Hamburg-Barmbek stattfindet. Einige der illustren Gäste: Andrea Ackermann, Anja Harms, Claudia Berg, augen:falter, edition sonblom, Edition M&M und Katzgraben-Presse. Dann gibt es je einen Hinweis auf Ernst Weiß‘ Tartarin von Tarascon bei Faber & Faber in Leipzig, zu den Vorstellungsrunden unabhängiger Verlage in der ehrwürdigen Staatsbibliothek zu Berlin sowie zu 100 Jahre Einbandkunst im Leipziger Museum für Druckkunst. Das Heft ründet sich mit einer bibliophilen Empfehlung von Abel Doering sowie neuen und exklusiven Texten von Urs Heftrich

(André Schinkel)

Fr, 23.12.2022

Eckehart SchumacherGebler (1934–2022)
Zuletzt erschienen bei SchumacherGebler Haiku von Uwe Claus mit Zeichnungen von Olaf Stoy.

Ein Held für das Buch: Trauer um Eckehart SchumacherGebler

Als hätte das üble Schnitterjahr den Schlund noch immer nicht voll genug: Nunmehr ist auch der Tod von unserem Pirckheimer-Freund Eckehart SchumacherGebler zu beklagen. Der Drucker, Büchermacher und Honorarprofessor für Buchdruck an der Hochschule der Bildenden Künste Saar starb am 17. Dezember im Alter von 88 Jahren. Das vermeldet der Verein für die Schwarze Kunst e. V. aus Heidelberg in einem berührenden Nachruf. Er schreibt:

„Es gibt oder gab Menschen, bei denen sich der Gedanke an die Vergänglichkeit des Lebens nicht einstellen will, ohne die man sich eine, ‚seine Welt‘ nicht vorstellen mag. Sie schienen schon immer da zu sein und waren bis ins hohe Alter von scheinbar unbeugsamer Schaffenskraft. Eckehart SchumacherGebler war ein solcher Mensch. Bis zuletzt trieb ihn seine Leidenschaft für die Schwarze Kunst um, nahm er an Veranstaltungen teil wie der Verleihung des Gutenberg-Preises an ihn im Juni, oder er war auf Schriftsuche und fuhr vor allem immer wieder zwischen Bad Tölz und der Offizin Haag-Drugulin in Dresden hin und zurück.

Nun, nach 88 Jahren, hat seine Reise am 17. Dezember geendet, und die Gemeinde um die Schwarze Kunst wird sich ohne ihn weiter für den Erhalt und die Förderung des Buchdrucks einsetzen müssen. Der ‚Verein für die Schwarze Kunst‘ verdankt Eckehart SchumacherGebler nicht nur seine Existenz, sondern sein Wirken für den Erhalt und die Förderung des handwerklichen Buchdrucks hat uns, wie viele weitere Menschen, inspiriert und neue Zuversicht für unser Engagement vermittelt. Seine antreibende Schaffenskraft, sein enormes Wissen und sein geschulter, überaus präziser ‚typographischer‘ Blick werden uns – neben dem Menschen selbst – sehr fehlen. Sein Erbe aber werden wir bewahren.“

Die Verdienste Eckehart SchumacherGeblers sind in der Tat schwer zu überschauen. So rettete der aus einer süddeutschen Druckerfamilie Stammende nach der Wende die 1829 in Leipzig gegründete Druckerei Offizin Haag-Drugulin, deren Abwicklung und Umwidmung in ein Versandhaus drohte. SchumacherGebler gilt als Bewahrer unzähliger Bestände der Druckerei wie des DDR-Schriftbetriebs. Im Jahr 1994 gründete SchumacherGebler schließlich das Museum für Druckkunst in der Leipziger Nonnenstraße und rief die Leipziger Typotage ins Leben. Bereits 1997 erhielt er für seine überaus wirksame Arbeit den Antiquaria-Preis

Außerdem betrieb SchumacherGebler in Dresden eine Druckerei mit dem Namen Offizin Haag-Drugulin, ein Studio für Typografie sowie einen Verlag. Die Offizin Haag-Drugulin arbeitete noch im Handsatz und im Monotypesatz. In Verlag und Druckerei erschien u. a. Bücher zu Hans und Lea Grundig sowie die Bände Dresdner und anderer renommierter Autoren, darunter Michael Wüstefeld, Franz Hodjak und Richard Pietraß. Der jüngste Band, die Haiku-Sammlung Vokabeln des Lichts des Dresdner Dichters Uwe Claus mit Zeichnungen von Olaf Stoy, hatte am 6. Dezember Premiere. Die Welt der Bücherfreunde verliert einen ihrer wirksamsten Streiter.

(André Schinkel/Pressemitteilung) 

So, 13.11.2022

Die 37. Leipziger Grafikbörse findet vom 13.11.22 bis zum 29.01.23 im Museum für Druckkunst statt.

Turbulenzen in Leipzig

„Turbulenzen“ ziehen mit der 37. Leipziger Grafikbörse in das Museum für Druckkunst ein. Zu diesem Thema haben 90 Künstlerinnen und Künstler grafische Arbeiten eingereicht, die vom 13.11.2022 bis zum 29.01.2023 zu sehen sind. Die Interpretationen sind vielfältig. Es geht um gesellschaftliche Themen wie Wetter, Klima, Politik oder Wirtschaft, aber auch private, zwischenmenschliche oder gedankliche Turbulenzen. Vieles wühlt auf, alles regt zum Nachdenken an. Dabei bedienen sich die Künstler*innen verschiedener druckgrafischer Techniken und experimentieren auch mit Mischformen. Die Ausstellung zeigt die Vielfalt des zeitgenössischen druckgrafischen Schaffens in Leipzig und ganz Mitteldeutschland und ist ein Beitrag zum Erhalt des immateriellen Kulturerbes Drucktechnik. Neben Künstler*innen aus Mitteldeutschland wie Stephanie Marx, Nadine Respondek, Katja Zwirnmann, Andrea Ackermann, Susanne Theumer und Ulrich Hachulla sind auch Arbeiten von Gästen wie Karin Brosa (Essen), Pablo Flaiszman (Paris) oder Olesya Dzhurayeva (Kiew) vertreten. Die Börse begleitend erscheint ein Katalog mit den Abbildungen aller ausgestellten Arbeiten – er ist im Museumsshop für15 Euro erhältlich. Alle gezeigten Arbeiten sind außerdem käuflich zu erwerben. Öffentliche Führungen finden jeweils sonntags um 12 Uhr statt am: 13.11., 04.12. sowie im Neuen Jahr am 29.01. Am Dienstag, den 22.11., 15 Uhr, gibt es eine Führung 60+ mit ermäßigtem Eintritt für Besucher ab 60. 

(André Schinkel)

So, 30.10.2022

Frank Wahle: "Tattoo", Farblinolschnitt, 2022.

Hochdruckpartner & Gäste: Grafik-Kalender für 2023

Der Original Grafik Kalender 2023 – Hochdruckpartner & Gäste ist kürzlich in Leipzig erschienen und noch in einer kleinen Reihe Exemplare (gegenwärtig 18) für 200 Euro (zuzüglich Mwst. und Versand) erhältlich. Der Druck des Kalenders für 2023 wurde in der Werkstatt der Galerie und Werkstatt Hochdruckpartner auf Kniehebelpressen und im Museum für Druckkunst Leipzig an einer Andruckpresse von Hand ausgeführt. Er enthält Farbholzschnitte, Linol- und Farblinolschnitte sowie eine Typografik, die eigens für die Veröffentlichung entstanden, von Gabriele Sperlich, Stephanie Marx, Jacomijn den Engelsen, Anna Arnskötter, Nadine Respondek, Lothar Seruset, Frank Wahle, Hans Bote, Harald Alff, Stefan Knechtel, Susann Hoch und Andrea Lange. Der Kalender im Format von 46,5 x 29,7 cm erscheint in einer Auflage von 180 + 24 Künstler-Exemplaren. Weitere Info unter: www.hochdruckpartner.com.

(André Schinkel)

Do, 28.04.2022

News

Die neue Ausstellung im Museum für Druckkunst heißt „BREAKING NEWS – MAKING NEWS – FAKING NEWS“.

Der Diskurs über die Presse wird aus historischer Perspektive beleuchtet, es werden Kontinuitäten aufgezeigt und auch aktuelle Debatten thematisiert. Anhand von Beispielen aus 600 Jahren Mediengeschichte setzt sich die Ausstellung kritisch mit Lügen und alternativen Fakten auseinander und beleuchtet so dieses hochaktuelle Phänomen in seinen historischen Dimensionen.

Konzipiert wurde die Schau vom Deutsches Zeitungsmuseum und ist als zweite und letzte Station im Museum für Druckkunst zu Gast.

Eröffnung: 29. April 2022, 17 Uhr
Ausstellung:  

Museum für Druckkunst Leipzig
Nonnenstraße 38, 04229 Leipzig

Di, 15.03.2022

Andruck und mögliche Gestaltung zum 2. Brandenburger Bilderbogen

Tag der Druckkunst

Seit dem 15. März 2018 zählen die traditionellen Drucktechniken Flachdruck, Hochdruck, Lithografie und Durchdruck zum immateriellen Kulturerbe der Deutschen UNESCO-Kommission. Das wird seitdem als „Tag der Druckkunst“ jährlich mit einem Aktionstag gefeiert, so auch hier:

Die „Galerie Sonnensegel“ vereint heute 16 mehrfarbigen Originalgrafiken in Postkartenformat zum zweiten Brandenburger Bilderbogen „Rendezvous“. Mit dabei sind: Anne Deuter, Matthias Frohl (Sonnensegel), Inka Grebner (augen:falter), Nancy Jahns (Sonnensegel), Lydia Lander, Sven Märkisch (Sonnensegel), Urte von Maltzahn-Lietz (augen:falter), Natascha Mehler, Thomas M. Müller, Franziska Neubert (augen:falter), Nadine Respondek (augen:falter), Julia Penndorf (augen:falter), Mario Schott, Katja Spitzer, Martina Stein (Sonnensegel) und Anya Triestram.

15. März 2022, 15 Uhr

DRUCKLADEN der Galerie „Sonnensegel“,
Brandenburg a.d. Havel, Gotthardtkirchplatz 4/5

Das Museum für Druckkunst Leipzig lädt am Tag der Druckkunst bei ermäßigtem Eintritt ein, 3 Euro, 1,50 Euro ermäßigt, Kinder frei:
10-17 Uhr: Vorführungen der Gieß-, Satz- und Drucktechniken
14-17 Uhr: Offene Werkstatt Letterpress. Eigene Texte oder typografische Ideen im Bleisatz umsetzen.
15 Uhr: Führung durch die Ausstellung „Unter dem Radar“

Museum für Druckkunst
Nonnenstraße 38, 04229 Leipzig

Und die Kunstsammlung Jena lädt zu einer thematischen Sonderführung mit dem Künstler Peter Schnürpel in seiner noch bis zum 20. März gezeigten Ausstellung "Von Chine Collé bis Reservage" ein und bleibt an dem Tag bis 21 Uhr geöffnet.
Peter Schnürpel ist ein herausragendes Beispiel dafür, dass die Kunst der Druckgrafik nicht nur ein bewahrenswertes altes Handwerk ist, sondern sie mit vielfältigen und wandelbaren Ausdrucksformen auch heute ein höchst lebendiges Medium bleibt. Statt die Radiernadel zur bloßen Vervielfältigung seiner expressiven Zeichnungen zu nutzen, weiß Schnürpel kühn die Möglichkeiten des druckgrafischen Verfahrens auszuschöpfen: Er kratzt und ätzt, fertigt Kaltnadelradierungen ebenso wie seltene Kombinationen mit Reservage auf Eisen oder aufwändig collagierte Chine Collés an. Die meisterhaften Ergebnisse entstehen in enger Kooperation mit seinen Druckern, seit 1989 sind das Jeanette und Reinhard Rössler.

Kunstsammlung Jena
Städtische Museen Jena
Markt 7, 07743 Jena

Di, 30.11.2021

Angela Hampel, Plakat zum von der Pirckheimer-Gesellschaft organisierten Dresdener Grafikmarkt 1988

Unter dem Radar

Mit der Ausstellung „Unter dem Radar. Originalgrafische Kunstplakate aus Ostdeutschland seit 1975“ wird das Museum für Druckkunst Leipzig das druckgrafische Schaffen in der DDR in den Fokus rücken.

Am Beispiel von rund 100 handwerklich hergestellten Plakaten für Kunstausstellungen stehen nicht nur die Künstlerinnen und Künstler im Mittelpunkt. Die Schau richtet zwar hauptsächlich den Blick auf Künstlerinnen und Künstler, die in der DDR überwiegend druckgrafisch tätig waren. Dazu gehören etwa Angela Hampel, Michael Morgner, Max Uhlig und die Gruppe Clara Mosch. Zum anderen stellen die Plakate aber auch weniger bekannte Kunstorte und Kulturinitiativen vor, die neben dem staatlichen Kunstbetrieb der DDR von Ahrenshoop bis Zwickau existierten und heute, teils vergessen, teils noch fortbestehen.
Der Titel „Unter dem Radar" indes dürfte aus ideologischen Gründen gewählt worden sein und wirft ein falsches Licht auf das Schaffen der Künstler originalgraphischer Plakate in kleinen Auflagen, denn diese Initiativen entstanden durchaus innerhalb des staatlich geförderten Kunstbetriebs der DDR, nicht zuletzt in Organisationstrukturen wie der weiter bestehende Pirckheimer-Gesellschaft oder den im Dezember 1990 aufgelösten Verband Bildender Künstler der DDR.

Neben weiteren Leihgebern stammen die Exponate der Ausstellung zum überwiegenden Teil aus der Sammlung der Leipziger Galerie am Sachsenplatz!

Eröffnung: 3. Dezember 2021, entgegen früheren Ankündigungen nur online!
Ausstellung: voraussichtlich 7. Dezember 2021 - 25. März 2022

Museum für Druckkunst Leipzig
Nonnenstraße 38, 04229 Leipzig

Sa, 06.11.2021

Herzlichen Glückwunsch!

Heute vor 250 Jahren wurde Alois Senefelder geboren, nach Johannes Gutenberg vermutlich der zweitwichtigste Mensch für die Druckkunst.

1796 entwickelte er die Lithografie, den Steindruck. Daraus entwickelte man zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Offsetdruck, der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts den Buchdruck (Hochdruck) weitgehend ablöste. Außerdem ist seine Erfindung eng mit der Plakatkunst und dem Siegeszug der Litfaßsäule ab Mitte des 19. Jahrhunderts verknüpft.

Das Museum für Druckkunst Leipzig hat es sich zur Aufgabe gemacht, die künstlerischen Drucktechniken zu bewahren und vor allem lebendig zu halten. Das passiert unter anderem durch Führungen und Workshops, zum Beispiel zum Wochenende der Grafik, aber auch digital, z.B. auf dem YouTube-Kanal, da gibt es auch ein Video über die Lithografie.

Wochenende der Grafik: 13. und 14. November 2021

Museum für Druckkunst Leipzig
Nonnenstraße 38, 04229 Leipzig

So, 31.10.2021

Hanif Lehmann, Barockgarten Großsedlitz mit 2 Sphinxen, 2019/20, Radierung, Aquatinta, 29 x 36 cm

hortus secretus

Noch bis zum 5. Juni 2022 ist die seit Ende November laufende 36. Leipziger Grafikbörse an verschiedenen Orten in Mitteldeutschland unterwegs. Sie entführt in den „hortus secretus“, den geheimen Garten. Zu diesem Thema haben über 100 Künstler, darunter auch Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft, grafische Arbeiten eingereicht, die derzeit im Museum für Druckkunst ausgestellt sein werden.

Die Künstler stammen überwiegend aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, wobei die Stadt Leipzig einen Schwerpunkt bildet. Ihre Interpretationen des „hortus secretus“ reichen vom Garten als konkreten Ort bis zu gedanklichen, fantastischen Gärten. Dabei bedienen sie sich verschiedener Druckgrafischer Techniken und experimentieren auch mit Mischformen.

Durch die Ausstellung führt heute der Kunsthistoriker Rainer Behrends.

8. Oktober – 21. November 2021 Museum für Druckkunst Leipzig
28. November 2021 – 30. Januar 2022 Grafikmuseum Bad Steben
6. Februar – 19. April 2022 KunstWandelhalle Bad Elster
1. Mai – 5. Juni 2022 Kulturspeicher Dörenthe

Do, 14.10.2021

Abb.: Grafisch

Goethes Faust wird virtuell

An "Literatur goes Comic" sind wir dank des boomenden Marktes für Graphic Novel seit wenigen Jahren gewöhnt, kommt jetzt "Literatur goes virtuell"?

Während ersteres von Freunden des Buches nicht unbedingt negativ gesehen wurde, ja diese teilweise eine solche Neuinterpretation klassischer Texte begrüßten, da vielfach nicht nur neue Zugänge zur Literatur sondern sogar eigenständige Kunstwerke entstanden, dürfte die Reduzierung von Weltliteratur, die Trennung des Inhalts vom geschriebenen Text zum spielbaren Gebrauch für den Gamer, den Konsolen- oder Computerspieler, doch etwas problematischer sein. Es ist zwar damit keineswegs, wie eventuell befürchtet, eine weitere Etappe des Endes vom Buch eingeläutet, aber durchaus eine weitere Abwertung der Literatursprache und des gedruckten Kulturguts.

Dennoch, die Deutsche Nationalbibliothek vermeldet stolz: "Ein Klassiker der deutschen Literatur virtuell: Mit „Goethe VR“ bringt die Deutsche Nationalbibliothek an ihren beiden Standorten Goethes Faust I und II vom Buch auf die VR-Brille.
So wird eine virtuelle Welt erschaffen, die atmosphärisch und inhaltlich dem literarischen Vorbild entspricht und den Spieler*innen die Themen von Faust I und II auf visuell ansprechende Art näher bringt. Eine Produktion von ZDF Digital in Kooperation mit dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek, den Goethe-Instituten sowie dem Goethe-Museum Düsseldorf, gefördert von der Computerspieleförderung des Bundes.
Ab Ende Oktober wird die „Goethe VR“ im Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig sowie in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main zu erleben sein.
"

Als Freund des Buches und als Bibliophile, als Freund von Literatur und Buchkultur wäre zwar eine Akzeptierung dieses Projekts nachvollziehbar, aber dessen Unterstützung durch das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der DNB bleibt mir unverständlich.

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Do, 30.09.2021

AUS DEM ANTIQUARIAT 3/2021

Angenehm überrascht hat das aktuelle Heft "Aus dem Antiquariat" - sowohl der reich bebilderte Beitrag von Adela Sophia Sabban über Christoph Meckel und die Eremiten-Presse von V.O. Stomps, als auch die Abhandlung von Michael Eschmann, über den Berliner Antiquar und Buchhändler Hugo Streisand (1877 - 1955).
Im Beitrag über die Eremiten-Presse wird deutlich, warum die Zusammenarbeit von Meckel und Stomps nahelag, sie entsprang der Verbindung von Wort und Bild im Buch. "Ich betrachte mein geteiltes Dasein und die geteilten Bereiche und Wirkungen: Literatur und Graphik. In meiner Person eines, verschmolzen, unteilbar und durch nichts zu trennen." (Christoph Meckel). Der Artikel von Michael Eschmann, Antiquar in Griesheim, ist eine weitere Facette seiner Beschäftigung mit dem Curriculum Vitae von Antiquaren.

Für Mitglieder der Maximilian-Gesellschaft ist die beigelegte Information über die Verlegung der Jahresversammlung, die ursprünglich in Ottobeuren stattfinden sollte, nach Leipzig wichtig.
Das Programm sieht Führungen durch die Bibliotheca Albertina, die Besichtigung des Verlags Faber & Faber, Führungen durch den Papyrus Ebers Schauraum und die Präsentation ausgewählter Handschriften und Nachlässe aus der UB Leipzig, eine Führung durch das Deutsche Buch- und Schriftmuseum und das Museum für Druckkunst Leipzig vor.

Jahrestreffen: 10. und 11. Dezember 2021
Mitgliederversammlung: 10. Dezember 2021, 15 Uhr

Vortragssaal der Bibliotheca Albertina

So, 06.06.2021

Druckstock für einen Blockdruck aus dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek © Museum für Druckkunst Leipzig

Ton - Holz - Blei

Die Anfänge der Schriftherstellung in Ostasien und Europa

Johannes Gutenberg erfand um 1450 die bewegliche Letter und löste damit eine europäische Medienrevolution aus. Doch in Asien wurde lange vorher mit Lettern aus Ton und später aus Holz und Metall experimentiert. Dennoch dominierte dort bis ins späte 19. Jahrhundert der Holztafeldruck. Die Ausstellung vergleicht die Schriftherstellung auf beiden Kontinenten und verdeutlicht, wie bedeutend Gutenbergs Ingenieursleistung war. Denn sein Handgießinstrument ermöglichte erstmals eine präzise Serienproduktion, die mit den asiatischen Techniken nicht zu erreichen war.

Zur Ausstellung erschien bereits ein Begleitheft:
Philip Clart, Elisabeth Kaske, Ulrich Johannes Schneider (Hg.): Buchkultur aus China – Leipziger Spuren (Schriften aus der Universitätsbibliothek, Band 46)
Leipziger Universitätsverlag 2021
Broschur, 116 Seiten, 22 €
ISBN: 978-3-96023-389-3

Eröffnung: 18.06.2021, 17 Uhr
Dauer: 20. Juni - 12. September 2021

Museum für Druckkunst Leipzig
Kabinett-Ausstellung
Nonnenstraße 38, 04229 Leipzig