Pirckheimer-Blog

Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft

Do, 30.12.2021

Constanze Kreiser, 'close-up J', Radierung, 15/21 cm, 2021

PF 2022

Herzliche Neujahrsgrüße an alle Pirckheimer:
auf ein unverbrauchtes 2022!

Constanze Kreiser

pf 2022

Trotzdem oder deshalb:

Herzliche Neujahrsgrüße
für 2022
Harald Kretzschmar

Mi, 29.12.2021

Erik Seidel, 2021

PF 2022

Im Jardin des Plantes, Paris 

Sein Blick ist vom Vorübergeh der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tauseud Stäbe gäbe 
und hinter tausend Stäben keine Welt. 

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht, 
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht. 

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille - 
und hört im Herzen auf zu sein. 

Rainer Maria Rilke 

Auf deinen Wegen durch 2022 wünsche ich dir, lieber Abel, sowie allen Pirckheimern, große Überraschungen und Staunen, leuchtende Augen und Heiterkeit, Gesundheit und ganz viel Genuß!

Mit besten Grüßen,
Erik Seidel

Mo, 27.12.2021

Ein Nagel für die Marginalien

Im ADC Wettbewerb 2021 wurde den Marginalien, Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie, wie hier berichtet, der Bronzene Nagel des Art Directors Club für Deutschland verliehen.
Insgesamt wurden in dieser Kategorie drei Bronzene Nägel vergeben. Die beiden anderen Preisträger sind die Design-Zeitschrift "form" und die Zeitschrift der Wochenzeitung "ZEIT", das "ZEIT-Magazin". Goldene und Silberne Nägel sind in diesem Jahr von der Jury nicht verliehen worden.

Wie unser Chefredakteur Till Schröder mitteilte, ist diese Auszeichnung jetzt nach einigen Irrwegen in realitas bei der Pirckheimer-Gesellschaft eingetroffen und kann somit hiermit vorgestellt werden.
Diese Würdigung wird der gesamten Redaktion Ansporn für weitere interessante und vielfältige Beiträge in zukünftigen Heften der Marginalien sein und den Lesern ist diese Auszeichnung nochmals Anlass, der Redaktion dafür Dank zu sagen.

So, 26.12.2021

Pirckheimer-Briefmarke

Unser Namensgeber Willibald Pirckheimer zierte im ablaufenden Jahr auch einen Brief anläßlich der Mitgliederversammlung der Dürer- und Luther-Philatelisten e.V. Nürnberg 2021.

(nach einer Information von Ralf Parkner)

lks.: miley, Holzschnitt 2021 | rechts: Rainer Ehrt, Ein angstfreies 2022

PF 2022

Michael Ley, Geflecht 2022

Rainer Ehrt
Der ängstlichste Mann in einem
Gefängnis ist sein Direktor!

George Bernhard Shaw


Pour féliciter 2022 - allen Lesern des Pirckheimer-Blogs! (ad)

Fr, 24.12.2021

Foto © ad

friedliche Weihnachten

Mit diesem kürzlich auf dem Heimweg von einer der wenigen Lesungen des ablaufenden Jahres aufgenommenen Foto von der mit einem Herrnhuter Stern geschmückten Zionskirche in Berlin, in welcher von 1986 bis zur Auflösung im Jahre 1998 mit der Umwelt-Bibliothek die, von vielen Künstlern maßgeblich mitgetragene, oppositionelle Friedens-Bewegung ihren Sitz hatte, wünsche ich allen Lesern des Pirckheimer-Blogs ein geruhsames Weihnachtsfest ...

und glaube trotz aller Widrigkeiten der letzten beiden Jahre hoffnungsvoll an ein gutes 2022.

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Do, 23.12.2021

Motiv der 17. BuchDruckKunst

Eine hoffnungsvolle Meldung dieser Tage lautete: Die BuchDruckKunst im Hamburger Museum der Arbeit wird 2022 wieder stattfinden. Vor wenigen Tagen wurde das von Thomas Marutschke geschaffene Messemotiv vorgestellt.

Der Künstler steht mit der Arbeit in seinem Studio Trashline für eine zeitgenössische lebendige, farbige Formensprache und gestaltete das aktuelle Motiv der Messe mit einer strahlenden Grafik. Er benutzt ausschließlich Vektorgrafiken für seine Werke: Zeichnungen, Flächen und Formen werden dabei als sogenannte Pfade angelegt. Während das Pixeln von Fotografien Grafiken zum Teil erhebliche Datenmengen produziert und abweichende Formate neue Berechnungen erfordern, lassen sich Vektoren ohne Verlust mit kleinen Dateien in jedes beliebige Format bringen. So entsteht beispielsweise selbst bei einer extremen Vergrößerung kein »Sägezahneffekt«.

Bei längerer Betrachtung sind auf der Grafik des Künstlers viele Details zu entdecken: BDK wie BuchDruckKunst, die 22 für das Veranstaltungsjahr, das Wörtchen »book«, die Ansichten von Bücherstapeln, das Logo der Stiftung Historische Museen Hamburg, zu der das Museum der Arbeit gehört. Das Feld über dem »K« zeigt das abstrahierte Konterfei von Johannes Gutenberg, der Buchstabe K selbst ist sein Körper mit Armen und Beinen. Auch seine Druckpresse ist neben fließender Farbe dargestellt. Hinzu kommen Bildelemente mit Rasterpunkten, Testfeldern, Sensoren, Schachbrettmustern – alles basierend auf der Anordnung eines klassischen Setzkastens, der auch ein lachendes Gesicht enthält. Das auf den ersten Blick abstrakte Wimmelbild lädt zu vielen weiteren Assoziationen ein: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren ortsansässigen Drucker oder Augenarzt!

(Klaus Raasch)

17. BuchDruckKunst: 1. - 3. April 2022

Museum der Arbeit, Hamburg

Mo, 20.12.2021

Peter Verheyen

Auszeichnung für Peter Verheyen

Die Universitätsbibliothek Syracuse ehrt den Pirckheimer Peter Verheyen mit dem diesjährigen Preis für Herausragenden Service (Distinguished Service Award). Mit dieser Auszeichnung werden seit mehr als 30 Jahren Bibliotheksmitarbeiter geehrt, die einen bedeutenden Beitrag sowohl zu den Bibliotheken als auch zur breiteren Gemeinschaft der Syracuse University geleistet haben.

Peter Verheyen ist ein weltweit anerkannter Experte auf den Gebieten der Buchbinderei und Bibliothekskonservierung. Er präsentiert und publiziert regelmäßig auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene. Er gründete den Book Arts listserv, einen globalen Mailingdienst für Buchbinder und schuf die Book Arts Website und bonefolder E-Journal.
Seit 2013 arbeitet der Ausgezeichnete als Research and Emerging Issues Analyst im Program Management Center. In dieser Funktion bietet er fortlaufende Recherchen rund um Bibliothekstrends und Datenerfassung an.

Briefe an Hans

Der 1951 geborene Hans Hess lernte Stahlreliefgraveur und absolvierte unter anderem eine Abendschulausbildung an der Hochschule für Bildende Künste Dresden in Oederan. Hess studierte zudem Metallgestaltung an der Hochschule für Industrielle Formgestaltung Burg Giebichenstein in Halle. Anfang der 1980er-Jahre entstanden erste Mappen, Collagen und großformatige Arbeiten, später beschäftigte sich Hess auch mit Schrift und dem Potenzial in grafischen Blättern und Künstlerbüchern. Seit dieser Zeit beteiligte er sich auch selbst intensiv am kreativen Austausch an Mail-Art-Projekten.

Mit einem besonderen MailArt-Projekt erinnerte auch der Kunstkeller Annaberg an den 2019 verstorbenen Künstler Hans Hess und Kreative aus 25 Ländern antworteten mit 190 Einsendungen.
Diese „Briefe an Hans" zeigt der Kunstkeller seit dem 16. Oktober in einer Ausstellung. Collagen, Gemälde, persönliche Zeilen, insgesamt mehr als 190, werden noch bis zum 30. Januar gezeigt.

Zur Ausstellung erschien vor wenigen Tagen eine Dokumentation. Schon 2020 widmete der Kunstkeller der ungewöhnlichen Künstlerfreundschaft, die Hans Hess mit dem Hainichener Günter Hofmann verband, das Buch "Grüße aus dem Paralleluniversum". Beide schrieben sich im Verlauf von Jahren 1000, als kleine Kunstwerke gestaltete, Postkarten, Collagen und Zeichnungen. Hans Hess war in die Vorbereitungen noch eingebunden. „Die Gespräche mit ihm über dieses Projekt wurden durch seinen frühen Tod 2019 jäh unterbrochen", so Kunstkeller-Leiter Jörg Seifert. Im Andenken an die beiden Künstler wurde es jetzt zum Abschluss gebracht.

Briefe an Hans, Dokumentation
Hrsg.: Kunstkeller Annaberg, Redaktion: Jörg Seifert
Annaberg-Buchholz, 2021
56 Seiten, broschiert, 64 Abbildungen, 21×29,6 cm
8 € (Vertrieb nur über Kunstkeller Annaberg)

So, 19.12.2021

Matthias Frohl, Holzschnitt, 2021 | rechts: Jette Holz, 13 Jahre, Linolschnitt, 2021

... und aus Brandenburg zum Advent

... alle guten Wünsche zum neuen Jahr: Gesundheit, Kraft, Freude sowie Vernunft und Weisheit als Maßstab in der kleinen und großen Welt; vielleicht wachsen Kreativität bzw. Phantasie 2022 Flügel ...

(Matthias Frohl)

Woldn´t it be wonderful if we could all be a little more gentle with each other, and a little more empathy, and maybe we´d like each other a little big more.
Judy Garland, 100. Geburtstag 2022

(Galerie Sonnensegel)

 

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lks.: Utz Benkel, Linolschnitt, 2015 (nach einer Idee/Zeichnung von Daniela Sotier) | rechts: Elke Rehder, Schachspieler, Holzschnitt, 2021, Blattgröße 29,6 x 20,4 cm

Zwei Grüße zum 4. Advent

Fräulein Weihnachtsmann wünscht
euch ein besinnliches Weihnachtsfet
und einen guten Rutsch in ein gesundes
und friedliches neues Jahr.

(Deutsche Exlibris-Gesellschaft)

Frohe Weihnachten und ein gutes, gesundes neues Jahr 2022, in dem so mancher kluge Schachzug gelingen mag,
wünscht

Elke Rehder

 

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Sa, 18.12.2021

Bibliophiles des Monats

Das erste Jahr, in welchem im Blog der Pirckheimer-Gesellschaft "Bibliophiles des Monats" vorgestellt wurde, geht zu Ende.
Ein Überblick über das Jahr 2021 findet sich hier - vorgestellt wurden in diesem Jahr

Januar - Edition Schwarzdruck: BWL-Reihe (1999ff)
Februar - Pirckheimer-Gesellschaft: 29. Januar 1956 (1955)
März - LBA: Rote Wut und schwarze Galle (1991)
April - Bertolt Brecht: Gegen Verführung (2017)
Mai - BBA: Tellers Trauungsrede für Herrn von Itzenplitz und Fräulein von Friedland, 1792 (1928)
Juni - Klaus Waschk: Vor&NachBilder (2021)
Juli - Schweizerische Bibliophilen-GesellschaftBibliophilie (2021)
August - Ulrich Tarlatt: abschied von sara (1992)
September - miley: Ein Tagebuch (2002)
Oktober - Ingo Schulze: Kakoj Koschmar oдer You Are Welcome (2021)
November - Frans Masereel und das Buch (1961)
Dezember - Jacobus SchnellpfefferStecknadeln im Sofa (1997)

Das Spektrum der ersten mit diesem Ehrentitel bedachten Bücher ist zwar bereits annähernd breit gefächert, doch sollte durchaus auch Besonderes aus anderen Sammlungen, wie z.B. Buchobjekte, historisch Wertvolles oder Raritäten der Druckgraphik in dieser Rubrik auftauchen. Wir wissen, die Regalen der Pirckheimer beherbergen viele Schätze und auch Kuriosa.

Obwohl alle Freunde des Bibliophilen aufgerufen waren, Lieblingstitel für diese Rubrik vorzuschlagen und es auch einige Bekundungen gab das zu tun, fehlte es doch an der Tat. Damit nun nicht weiterhin ausschließlich Titel aus der Bibliothek des Blogbetreibers Bibliophiles des Monats werden, ist hiermit jeder (was jede einschließt) angesprochen, entsprechende Vorschläge einzureichen.

Fr, 17.12.2021

Schöpferlaunen - Galgenlieder

In der Kleinen Galerie des Winckelmann-Museums wird ab morgen aus Anlass des 150. Geburtstags von Christian Morgenstern die Ausstellung "Schöpferlaunen - Galgenlieder Wilhelm Höpfners Bilder nach Christian Morgensterns literarischen Humoresken" gezeigt.

Der Magdeburger Künstler Wilhelm Höpfner (1899-1968), dessen Nachlass das Museum besitzt, hinterließ in den fünf Jahrzehnten seines Wirkens ein enormes Werk an Druckgraphik. Seine Bilderwelt ist zauberhaft und phantasievoll, durchdrungen von Ironie und hintergründigem Humor, teils grotesk, teils surreal, doch bei aller Heiterkeit niemals weltfremd oder banal.
Die Gedichte von Christian Morgenstern (1871-1914) inspirierten Höpfner auf besondere Weise. Es war das Zusammenspiel von liebenswürdiger Komik und scharfsinnigem Tiefgang, worin der Zeichner im Dichter seinen geistigen Bruder gefunden hat.
Die kleine Ausstellung im Winckelmann-Museum zeigt Radierungen des Künstlers in Gegenüberstellung mit den Versen aus Morgensterns Gedichtzyklus „Galgenlieder", darunter Highlights wie das „Nasobem", das ,,ästhetische Wiesel" oder den „Werwolf". Höpfners Freude am bildlichen Fabulieren verbündet sich mit dem Sprachwitz in Morgensterns humoristischer Lyrik auf wunderbare Weise. Für Wilhelm Höpfner war es „das befreiende Lachen".

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Morgenstern-Gesellschaft Werder und der Galerie 47 Birkenwerder.

Eröffnung: 18. Dezember 2021, 15 Uhr, Begrüßung: Prof. Dr. Max Kunze (Präsident der Winckelmann-Gesellschaft), Christians Morgenstern und seine Galgenlieder: Heinz-Jürgen Raßbach (Vorsitzender der Christian Morgenstern Gesellschaft), Wilhelm Höpfners Morgenstern-Illlustrationen: Dr. Kathrin Schade
Ausstellung: 18. Dezember 2021 - 20. März 2022, 2G

Winckelmann-Museum
Winckelmannstr. 36-38, 39576 Stendal

Do, 16.12.2021

links unten: Widmung "Für Max Lehmann mit bestem Dank Stefan Heym" in Kreuzfahrer von heute, Paul List Verlag , Leipzig-München 1950, Ausgabe für das Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik (M.L. war seinerzeit Sekretär im Schriftstellerverband der DDR), im Vordergrund: "Erinnerungen ...", Verlag für Berlin-Brandenburg, Inh. André Förster

Stefan Heym (1913 - 2001)

Heute vor 20 Jahren starb Stefan Heym - einer der großen deutschen Literaten.

In der DDR arbeitete Heym als freier Schriftsteller und daneben publizistisch für Zeitungen und Zeitschriften. Von 1953 bis 1956 schrieb er, gemeinsam mit dem Pfarrer Karl Kleinschmidt, die Kolumne Offen gesagt für die Berliner Zeitung. 1956 wurde Heym ein Veröffentlichungsverbot auferlegt, 1959 wurde er mit dem Nationalpreis der DDR für Kunst und Literatur ausgezeichnet.
1976 gehörte Heym zu den Unterzeichnern der Petition, mit der DDR-Autoren gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns protestierten. 1979 wurde er aus dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen. Ende November 1989 war er Mitinitiator und Unterzeichner des Aufrufes "Für unser Land", in dem sich die Initiatoren gegen „eine Wiedervereinigung bzw. eine Konföderation mit der BRD“ und für den Erhalt einer eigenständigen DDR mit demokratischem Sozialismus aussprachen. Im November 1989 wurde er wieder in den Schriftstellerverband der DDR aufgenommen.
Bei der Bundestagswahl 1994 erhielt Heym als Parteiloser auf der Liste der PDS ein Direktmandat. "Den Juden und Anti-NS-Kämpfer demütigte 1994 die Kohl-Regierung, als Heym als Alterspräsident mit einer weisen Rede den 13. BT eröffnete. Um ihn zu verhindern, streuten westdeutsche Politiker und Medien gar noch das verleumderische Gerücht, der jahrelang von der Stasi überwachte Heym sei Stasi-Spitzel gewesen." (Ilko-Sascha Kowalczuk, Facebook)
Im Oktober 1995 legte er sein Mandat aus Protest gegen eine geplante Verfassungsänderung im Zusammenhang mit der Erhöhung der Diäten für Bundestagsabgeordnete nieder.