Pirckheimer-Blog

Do, 29.05.2014

Odysseus habe ich noch nie gemocht

In der Corvinus Presse wird am 27. Juni 2014 in einer privaten Lesung (begrenzte Platzzahl) ein gerade fertig gewordenes Künstlerbuch aus einer Hand mit Gedichten und mehrfarbigen Linolschnitten vorgestellt: Petrus Akkordeon - Odysseus habe ich noch nie gemocht.
Petrus Akkordeon wurde 1971 in Berlin-Steglitz geboren und studierte an der HdK Berlin bei F. W. Bernstein. Bei meinen Kollegen Peter Rensch und Cornelius Brändle erschienen Bücher von ihm, aber auch in zahlreichen anderen Verlagen. Er lebt als Künstler und Gärtner in Berlin und reitet gerne. Da er Möwen mag wird das nächste Buch ein Gedichtband mit Möwen-Gedichten und Radierungen von Frank Wildenhahn sein.
(Hendrik Liersch)

Freitag, dem 27. Juni 2014 um 19 Uhr

Berlin - Kreuzberg

Mi, 28.05.2014

Sylvia Graupner, Jörg Seifert

vergangene Ausstellungen von Sylvia Graupner

è Kunstkeller Annaberg
Willischstraße 11
09456 Annaberg-Buchholz

California Dreamin‘

Grabhorn Press
James Phillips Jr. 1935
Unter dem Thema "Buch des Monats" steht im Juni der Vortrag von Hans Eckert, Bibliothekar an der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main „Fine printing in California 1920 – 1980“.
Seit den 1920er Jahren gilt Kalifornien als „Book State“. Zahlreiche Drucker und Privatpressen, wie z. B. die Grabhorn, Arion-, Plantin-, Allen-, Colt- und Greenwood-Press sind hier beheimatet.

Freitag, 6. Juni 2014, 14 Uhr
Eintritt: 2,50 €

è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach

LeseAkt im Druckgraphik-Atelier

Paul T. Hahn, Liebespaar, 2013, Holzschnitt, 13 x 30 cm
Am Donnerstag findet im Rahmen der Ausstellung Akt-Holzschnitte, Monotypien und Radierungen von Günter Blendinger, Paul T. Hahn und Eberhard Hartwig eine Lesung von Brunhild Hauschild mit Kurzgeschichten und Gedichte aus eigener und fremder Feder statt, begleitet mit Gesprächen mit den Künstlern.

Lesung: 5. Juni 2014, 20.00 Uhr
 
Druckgraphik-Atelier
Edition keller-druck
Dietrich-Bonhoeffer-Str. 3
10407 Berlin

Di, 27.05.2014

DEG-Jahrbuch 2014

Herausgegeben von der Deutschen Exlibris-Gesellschaft erschien in einer Auflage von 450 numerierte Exemplaren das „DEG-Jahrbuch 2014 - Exlibriskunst und Graphik“. Auf 152 Seiten enthält es, zusammengestellt von Henry Tauber, eine Vielzahl interessanter Aufsätze mit zahlreichen Abbildungen und Beigaben. Darunter auch ein Beitrag von Michael Eschmann, der unter gleichlautenden Titel „Spurensuche. Exlibris von Antiquaren“ vor drei Jahren in „Aus dem Antiquariat“ erschien. Eschmann, der sich mit diesem Thema seit 2010 beschäftigt und darüber publiziert, aktualisierte den AdA-Artikel für das Jahrbuch und erweiterte den Bildteil mit den Exlibris auf nunmehr 20 Exlibris von Antiquaren bzw. Antiquariaten (in AdA waren es sieben Abbildungen). Unter den dargestellten Exlibris befinden sich auch die „Pirckheimer“ Erich Bürck und Antiquariat Ballon und Wurm.
Weitere Beiträge finden sich unter anderem von Wolfgang Hönle über Agathe Doposcheg-Schwabenau, Heinz Neumaiers Rezeptionhistorie zu Richard Strauss Salome und Claudia Karolyi macht sich unter dem Titel Randerscheinungen Gedanken zur zeitgenössischen Exlibris und Eignergrafiken.

Offene Ateliers in Friedrichshagen

Am letzten Wochenende im Juni laden von 12 bis 18 Uhr 33 Berliner Künstler an 25 Orten zur großen Kunstschau und öffnen ihre Ateliers in Friedrichshagen, darunter auch Drucker, Buchbinder, Illustratoren und Verleger, wie z.B. Hendrik Liersch mit der Corvinus-Presse, Frauke Grenz und Julia Flögel mit traditionellen Buchbindearbeiten, Tita do Regio Silva aus Brasilien mit Holzschnitten und Künstlerbüchern, Christian Ewald mit dem Buch der Elemente »Wasser/Erde/Feuer/Luft« und Peter Rensch mit der ANDANTE Handpresse.
Das Programm hier als pdf.
 
28. und 29. Juni 2014

Führungen ab Rathaus
Bölschestr. 87
Berlin-Friedrichshagen

Mo, 26.05.2014

Ein Revolutionsbuch

Wenn sich ein Pirckheimer am Ortstermin 2014 des Berliner Kunstvereins Tiergarten zum vorgegebenen Thema "Revolution" beteiligt, kann nur eines dabei herauskommen: Ein Revolutionsbuch!
Die Frage des Graphikers Michael Ley an den flanierenden Bürger lautete also: "Was fällt Ihnen bei dem Wort REVOLUTION ein?". Als Gerüst dienten Klisches und Prototypen der Revolution in Europa, Frankreich und Russland und die Novemberrevolution in Deutschland, aber auch revolutionäre Ereignisse wie die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern oder das Internet, die industrielle Revolution usw. MOA heißt hier vielleicht Macht Oeffentlich Anarchie! oder manipulated open archive oder sonst irgendwas.
Es ging dabei um die Aktion in der Öffentlichkeit, also den Schaffensprozess, nicht vordergründig um die Frage, inwieweit und ob hier Kunst entsteht. Die Reaktionen auf die Frage reichten erwartungsgemäß vom Unwillen bis zum Mitmachen, nach Aufforderung.
Das Ergebnis kann untenstehend auf einigen Fotos betrachtet werden - bitte anklicken.

Bargfelder Frühling

Radierung von Jens Rusch zu
Arno Schmidts Erzählung Kühe in Halbtrauer
Zum drittenmal findet in Bargfeld bei Celle der Bargfelder Frühling mit Ausstellungen, Lesungen, Vorträgen sowie musikalischen und theatralischen Darbietungen statt, organisiert vom der "Kulturinitiative Bargfeld e.V", durch die Arno Schmidt Stiftung und den Antiquar und Pirckheimer Hermann Wiedenroth. Auch unser Vorsitzender Ulrich Goerdten ist mit einem Beitrag beteiligt. Der "Frühling" dauert vom 20. bis 22. Juni und überschneidet sich leider mit dem Ausflugstermin der berlin-brandenburgischen Pirckheimer. Das Dorf Bargfeld (ca. 150 Einwohner) ist ein Ortsteil der Gemeinde Eldingen in Niedersachsen. Es liegt nordöstlich von Hannover im Dreieck zwischen Celle, Wolfsburg und Uelzen. Erreichbar ist es am besten im eigenen Auto. Wer mit der Bahn anreisen muss, sollte mit der Regionalbahn (Strecke Hannover/Hamburg) bis Eschede fahren und dort versuchen, für die letzten 10 Kilometer ein Taxi zu bekommen. Bei rechtzeitiger Mitteilung der Ankunftszeit kann auch ein kostenloser Shuttledienst eingerichtet werden. Wer übernachten möchte, kann im Gasthof Bangemann unterkommen (Unter den Eichen 5, 29351 Eldingen-Bargfeld, Tel. 05148 - 291).
Programm als pdf.

20. bis 22. Juni 2014

Bargfeld bei Celle

Mit Heine im Exil

Am kommenden Sonntag eröffnet die Initiative Buchkultur im Schillerhaus Oggersheim die Ausstellung ›Mit Heine im Exil‹.
Die als prophetisch angesehene Aussage Heines „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen” bildete für die Flüchtlinge im Pariser Exil nach 1933 den Bezugspunkt zu Heinrich Heine, der ja selbst Jahrzehnte im Exil in Paris verbringen mußte. Wir zeigen eine Wanderausstellung zu Heines Leben und Werk, die zum 100. Todestag 1956 in der DDR entstanden ist. Sie wurde selten und – nach Expertenmeinung – noch nie in der Bundesrepublik gezeigt. Auf dem damals technisch höchsten Niveau gestaltet und ausgeführt, war sie eine internationale Kooperationsarbeit mit Heine befaßter Museen und Institute, davon viele aus Westdeutschland. Nun ist sie selbst ein Stück Zeitgeschichte.
Natürlich werden wir auch eine Auswahl von interessanten Heine-Ausgaben zeigen, die Bücher stammen aus ganz verschiedenen Zeiten und ermöglichen so einen Zugang zur Heine-Rezeption in Deutschland.
Ergänzend dazu zeigen eine Serie von Illustrationen zu Heines Zyklus: ›Hebräische Melodien‹. Die ausgesprochen ausdrucksstarken Originallithographien wurden von der in der Weimarer Zeit sehr bekannten jüdischen Künstlerin Rahel Szalit-Marcus geschaffen, die 1942 in Auschwitz ermordet wurde.
Die Ausstellung findet nicht zufällig im Oggersheimer Schillerhaus statt, ist dies doch der Ort, wo Schiller im Jahre 1782 auf der Flucht vor dem württembergischen Herzog Unterschlupf fand. Zur Vernissage spricht Prof. Dr. Joseph A. Kruse. Der ehemalige Leiter des Heine-Instituts in Düsseldorf, bekannt durch viele Publikationen zu Heinrich Heine überschreibt seinen Vortrag, in dem er auch auf Heines Bedeutung für das Exil 1933 Bezug nimmt: ›Heinrich Heine. Poet – Kritiker – Jude‹.

Vernissage: 1. Juni 2014, 11 Uhr
Vortrag: Prof. Dr. Joseph A. Kruse
Musikalische Begleitung: Maren Duncker, Fagott


Schillerhaus Oggersheim
Schillerstraße 6
67071 Ludwigshafen

Wörter in ihrer Zeit

„Mein literarisches Werk ist in der Sprache, in der ich es geschrieben, zu Asche gebrannt worden, in eben demselben Lande, wo meine Bücher Millionen Leser sich zu Freunden gemacht.” So äußerte sich Stefan Zweig zur Bücherverbrennung und der Ächtung seiner Schriften im nationalsozialistischen Deutschland.
Im Rahmen der Fre
iheitsbibliothek-Ausstellung im Ludwigshafener Stadtmuseum befasst sich die Initiative Buchkultur am kommenden Samstag mit dem hochinteressanten Thema unserer eigenen Sprache. Mit welchen Wörtern läßt sich eine Geschichte der Bücherverbrennung, der Vertreibung und des Exils, eine Geschichte der Intoleranz und der Unfreiheit erzählen?
Die Sprachwissenschaftlerin Prof. Dr. Deborah Kämper vom Institut der Deutschen Sprache in Mannheim geht in ihrem Vortrag ›Wörter in ihrer Zeit. Was Bedeutungen von Wörtern über Geschichte und Gesellschaft aussagen‹ diesen Entwicklungen in einer spannenden Zeitreise durch Lexika und Enzyklopädien von den Anfängen bis heute nach.

Vortrag: Samstag, 31. Mai 2014, 17 Uhr

Stadtmuseum Ludwigshafen
Im Rathauscenter, Rathausplatz 20
67059 Ludwigshafen

Sa, 24.05.2014

Der erste Druck der „Pirckheimer in Bayern“

Im ersten Halbjahr 2013 beschlossen einige Bayerischen Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft, sich aktiver im südlichen Deutschland innerhalb der Pirckheimer-Gesellschaft zusammenzufinden - Ende November bereits wurde in dieser Regionalgruppe, die sich den Namen Pirckheimer in Bayern gab, der Gedanke geboren, eine eigenständige Edition herauszugeben. Zum Start bot sich der Vortrag des Vorsitzenden der Pirckheimer-Gesellschaft, Ulrich Goerdten, an, den dieser in Ingolstadt anläßlich der Ausstellung "Die schönsten Bücher Deutschlands 2013" am 23. November 2013 hielt. Ulrich Goerdten stellte dafür einen von ihm überarbeiteten Text zur Verfügung, Klaus Staffel gestaltete den Druck und viele wirkten mit, "um den im Vortrag angesprochenen Raubdruckcharakter auch in diesem Druck wirklichkeitsnah mit allen Fehlern und Fehlbarkeiten zu realisieren", so die Herausgeber. Der Vortrag erschien (als Manuskript gedruckt) in einer numerierten Auflage von 100 signierten Exemplaren. Noch sind Restexemplare zu einem Preis von 6,95 € zuzüglich Versandkosten bei Ernst Reif erhältlich.
 
Ulrich Goerdten - "Die Pirckheimer"
Edition der Pirckheimer in Bayern
Quart, 32 S., brosch, 4 Ill. (s/w)
Reichertshofen 2013

Bruder Alltag, Schwester Mythe

Der Kunstverein Erlangen zeigt Radierungen und Arbeiten aus originalgraphischen Büchern von Jürgen Höritzsch.
"... heute, wo Freiheit und erzwungene Novität in der Kunst handwerkliches Können zur Sekundärtugend degradieren, sind handwerklich perfekte Druckgrafiken fast schon Rarität. Wohl nirgends aber zeigt sich das schöpferische Potential eines Künstlers deutlicher als in der vollständigen Symbiose von Kunst und Handwerklichkeit. Schon seit Jahrzehnten experimentiert Jürgen Höritzsch im Bereich der Druckgrafik, speziell der Radierung, mit Forschergeist.
Dieser Künstler genießt den Umgang mit dem Material seiner Kunst. Seine Radierungen repräsentieren einen komplexen Werkprozess von erstaunlicher Souveränität. Zugleich gebraucht Jürgen Höritzsch diese Technik so selbstverständlich, ja, spielerisch, dass letztlich für den Betrachter Fragen der Herstellung nicht nur nicht nachvollziehbar, sondern auch zweitrangig geworden sind.
Mit Recht genießt Jürgen Höritzsch also den Ruf eines ausgewiesenen Radierers, zieht er doch alle Register der Technik und experimentiert nicht nur während der Bearbeitung der Platte, sondern auch noch während des Drucks. Dass er diesen selbst besorgt, versteht sich (speziell im Hinblick auf die Farbgrafiken) von selbst. So entwickelt dieser Künstler aus dem Wechselspiel von künstlerischer Konzeption und technischer Variation, Planung und Spiel seine Ausdrucksmittel, die immer mehr sichtbar machen als nur ein Motiv. ...
"
(Brigitta Milde, Kunstsammlungen Chemnitz)
 
Vernissage: 28. Mai 2014, 19:00 Uhr
Ausstellung: 28. Mai bis 14. Juni 2014
 
Kunstverein Erlangen e.V.
Hauptstr. 72
91054 Erlangen

Sanary-sur-Mer, eine Hauptstadt der deutschen Literatur

"... zum kotzen langweilig" so beschrieb William Somerset Maugham (1874-1965) in seinem Roman "Auf Messers Schneide" Sanary-sur-Mer. Dr. Magali Nieradka-Steiner hat in einem Vortrag zur Deutschen Freiheitsbibliothek der Initiative Buchkultur am 23. Mai 2014 im Stadtmuseum Ludwigshafen dieses Fleckchen als Hauptstadt der deutschen Literatur näher gebracht. Zwischen 1933 und 1939 saßen in Sanary in den zwei Cafés am Hafen Thomas Mann und Bruno Frank, Arnold Zweig und Lion Feuchtwanger, Ernst Toller und Bert Brecht, Alfred Kerr und Alfred Kantorowicz und viele andere berühmte und unbekannte Exilanten aus Deutschland zusammen. "Bisweilen war ein guter Teil der besten deutschen Literatur im Dorf" so beschrieb es Ludwig Marcuse (1894-1971).
Die Referentin hat in ihren Ausführungen den zahlreichen Anwesenden einen authentischen Einblick in die damalige Situation in diesem "Fischernest" gegeben. Mit Frau Dr. Nieradka-Steiner konnte die IB ihrem Publikum erneut einen Höhepunkt präsentieren. Sie verfügt aufgrund ihrer eigenen intensiven Forschungen in Sanary-sur-Mer über eine exzellente Expertise, so dass keine Frage unbeantwortet blieb. Thomas Mann wollte, wie er 1944 an Feuchtwanger schrieb, gern mal Goebbels die Aussicht in Sanary zeigen, "damit dieser sich gifte". Wir danken Frau Dr. Nieradka-Steiner für ihre "Führung", die uns mehr als nur die Aussicht zeigte...
(Dr. Ralph Aepler)

Fr, 23.05.2014

Alfred Kerr im Exil

Am gestrigen Abend hiess das Thema der Initiative Buchkultur "Es geht uns verflucht emigrantig …" Alfred Kerr im Exil.

Wie schon bei der Eröffnung der Ausstellung "Deutsche Freiheitsbibliothek" haben die Eheleute Giersberg das Publikum auch heute emotional sehr bewegt. Im Rahmen ihres Vortrages schilderten sie sehr anschaulich anhand der Briefwechsel Kerr's mit Persönlichkeiten von Albert Einstein bis Rudolph Kommer, dass Exil eine wahrlich verzichtbare Erfahrung darstellt.
Alfred Kerr, typisch spitzzüngig, schimpfte zu Recht, dass er "ausgebürgert" wurde und nur "lumpige 2.000 Mark" auf seinen Kopf ausgesetzt worden sind. Uns wurden die Stationen der "Reise" der Familie mit all ihren Tiefen aber auch den Höhen dargestellt.
Dieser Abend fügt einen wichtigen Mosaikbaustein in das Bild der Veranstaltungsreihe "Deutsche Freigeitsbibliothek". Die Betrachtung der psychologischen Belastung der Exilanten ist neben der "großen" Politik ein interessanter Aspekt und gibt einen sehr intimen Einblick in die persönlichen Schicksale der Betroffenen. Für Alfred Kerr waren es vor allem seine Kinder, die der Familie immer wieder Kraft gaben. "Papi, es ist herrlich ein Flüchtling zu sein", so kann man das Exil nur als Kind beschreiben. Judith Kerr (*1923) sagte diesen Satz als 11 jährige in Paris. Der sehr interessante Abend klang bei einem Glas Wein und angeregten Gesprächen im Café Arago aus.
(Dr. Ralph Aepler)

1. Antiquarischer Büchermarkt in Essen-Werden

Im Rahmen des Festes der Sinne findet in Essen-Werden an der Ruhr der erste antiquarische Büchermarkt statt.
Werden an der Ruhr, mit seiner Altstadt, mit der Basilika St. Ludgerus und der ehemaligen Benediktiner-Abtei, mit der Folkwang Universität der Künste, mit der Villa Hügel, schön gelegen direkt an der Ruhr und am Baldeney- See, mit seinen zahlreichen Galerien, Restaurants und Cafes ist als Naherholungsgebiet im Essener Süden nicht nur an den Wochenenden das ganze Jahr über gut besucht.Während des Festes der Sinne finden über das Wochenende verteilt kulinarische, künstlerische und Kinder-Veranstaltungen statt. Und am Sonntag dann der Büchermarkt. Studenten und Dozenten der Folkwang Universität werden mit Aufführungen und (Wandel-)Konzerten die Strassen, Plätze und Gassen bespielen.

Sonntag, 6. Juli 2014

Werdener WerbeRing e. V.
Rolf Sachtleben
Postfach 164304
45223 Essen

Meister der schwarzen Kunst

In der Hafengalerie Neustrelitz (Galeristin: Ilona Sann) wird kommenden Sonntag die Ausstellung „Meister der schwarzen Kunst“ mit Büchern und Bildern der Berliner Handpresse (Wolfgang Jörg †, Ingrid Jörg und Erich Schönig †) aus den Sammlungen von Ingrid Jörg und Erhard Kunkel eröffnet.
Albrecht von Bodecker spricht die Laudatio und Jutta Kunkel liest Texte aus den Büchern der Berliner Handpresse.

Vernissage: 1. Juni 2014, 15.00 Uhr
Ausstellung: 1. bis 29.Juni 2014

Hafengalerie
Semmelweisstraße 18c
17235 Neustrelitz

Do, 22.05.2014

Antiquariatsliste Mai 2014

In einer neuen Liste präsentiert das Rote Antiquariat wieder eine Auswahl von Neueingängen aus den Bereichen Kunst und Literatur. Anstelle des gewohnten Frühjahrskataloges erscheint diesen Sommer ein umfangreicher Verkaufskatalog zu John Heartfield, der eine bedeutende Privatsammlung präsentieren wird. Der Katalog wird als Buchpublikation erscheinen und kann im Roten Antiquariat bestellt werden. Informationen zur Subskription werden im Juni mitgeteilt. Dieser Antiquariatsliste liegt der Ausstellungsfolder zur aktuellen George Grosz-Ausstellung im Wiener Geschäft des Roten Antiquariats bei. Diese Ausstellung geht noch bis zum 7. Juni und wird danach in etwas modifizierter Form in den Berliner Galerie-Räumen gezeigt.

è
Rotes Antiquariat
und Galerie C. Bartsch
Knesebeckstr. 13/14
10623 Berlin

Der Bibliophilen-Abend

Es treibt einen Bibliophilen um, seine Liebe zum Buch mit anderen zu teilen, so auch den Pirckheimer Harald Kugler. Herausgekommen ist eine 422 Seiten starke Erzählung über ein Treffen einer fiktiven Gruppe bibliophiler Zeitgenossen, die sich in verschiedenen Erzählungen dem Thema Buch und Bibliophilie nähern. Harald Kugler, der ein zweites Buch bereits fertiggestellt hat, arbeitet zur Zeit bereits an einem Dritten. Der vorliegende Titel wird in einem der nächsten MARGINALIEN-Hefte vorgestellt.

Harald Kugler - Der Bibliophilen-Abend. Erzählung für Bücherfreunde
428 S., Pb. 26 €,
brosch. 20 €
(versandkostenfrei direkt beim Autor zu beziehen)

Mi, 21.05.2014

Vorträge zur Freiheitsbibliothek

Alfred Kerr, dessen beeindruckende Rede zur am 10. Mai bei der Eröffnungveranstaltung der Ausstellung der Deutschen Freiheitsbibliothek der Initiative Buchkultur zu hören war, wurde als politisch unliebsamer Theaterkritiker, Publizist und Jude bereits 1933 ins Exil gezwungen. Gabriele und Erik Giersberg bringen am Donnerstag das entbehrungsreiche, physisch wie psychisch äußerst strapaziöse Leben der Familie im Exil unter der Überschrift ›Es geht uns verflucht emigrantig …‹ anhand neuester Forschungen nahe.
Am nächsten Abend werden weitere Aspekte aus dem Leben im Exil in Frankreich Vortrag von Dr. Magali Nieradka-Steiner unter dem Thema ›Sanary-sur-Mer: Die Hauptstadt der deutschen Literatur‹ beleuchtet. Nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht und der Besetzung des nördlichen Teils Frankreichs, drängten die Flüchtlinge nach Süden. Der unbesetzte, aber nicht unbedingt freie Teil Frankreichs bot für kurze Zeit eine letzte Zuflucht. Die Nähe des Mittelmeers ließ auf eine Rettung im außereuropäischen Exil hoffen. In Sanary-sur-Mer traf sich Anfang der 1940er Jahre so ziemlich alles, was Rang und Namen hatte in der deutschen Literatur.
(Marita Hoffmann, Fotos: Reinhard Sommer)

Vortrag 22. und 23. Mai 2014, jeweils 19 Uhr

Stadtmuseum Ludwigshafen
Im Rathauscenter
Rathausplatz 20, 67059 Ludwigshafen

Das Buch als Beute

Geyler - Narrenschyff, Büchernarr
(aus: Anonymous - Navicula sive
Speculum fatuorum. Straßburg,
Postinkunabel)
Goethe - um seiner auch hier zuerst zu gedenken - übersetzt in den "Maximen und Reflexionen": "Auch Bücher haben ihr Erlebtes." Vor dem "habent sua fata libelli" stehen allerdings im Urtext des Terentianus Maurus noch die Worte "pro captu lectoris", und gerade dieser zumeist unterdrückte Teil des beliebten Zitats erweist sich als besonders sinnträchtig, wenn mann die Goethesche Freiheit des Weglassens einmal umkehrt in einen Drang zur Wörtlichkeit, der das "captu" nicht nach der klassischen Tradition als geistiges Fassungsvermögen, sondern nach dem semantischen Grundgehalt des Verbums "capere" als Zupacken, Raub, Beute begreift. So manchem Buch wird nämlich ein oftmals ergreifendes Schicksal zuteil. Fast jeder kennt die milderen Formen der Jagdlust, die den Betrachter von Buchhandelsschaufenstern befallen können. Die aufreizend ausgebreiteten teuren Neuerscheinungen mit ihren knalligen Aufmacherbildchen, die steifgraue Unscheinbarkeit wissenschaftlicher Publikationen, die ärmlichen Schmuddelkinder in den Grabbelkisten, sie alle wecken eine unklare Lust aus Hingrabschen und Beschnuppern, mit der Folge, daß, sobald man das Buch in der Hand hat, darin geblättert und einen Halbsatz gelesen hat, ein weitläufiges Phantasiegebilde zusammenschießt, in dessen Mittelpunkt das liebe Selbst in edler Haltung der Leselust obliegend vom angenehmsten Licht umflossen erscheint.
Wer dem Zugriff-Impuls dann nachgibt, sei es, daß er der bürgerlichen Ordnung gemäß (erwirb es, um es zu besitzen - um auch Goethe einmals das verkürzte Zitiertwerden angedeihen zu lassen), sei es, daß er krass kriminell sich des Buches bemächtigt, der kann es erleben, daß ihm das begehrte Stück daheim plötzlich seines Phantasieschmuckes entledigt gänzlich wertlos erscheint; es verschwindet ungelesen im Regal, steht nur noch so als Trophäe herum, wird höchstens von einem Besucher entdeckt, der von verwandtem Wahne befallen das Buch ausleiht und es nun selbst wieder ungelesen wegstellt, vergißt und nie zurückerstattet. Ein mehr oder minder großer Teil jeder Privatbibliothek wird aus solchen Phantomgebilden bestehen, die nicht für konkrete und aktuelle Lese- und Arbeitsbedürfnisse angeschafft wurden, sondern ihrem Besitzer "irgendwie" zu eigen geworden sind. ... è weiterlesen
(Ulrich Goerdten)