Wo wurden die ersten Bände des „größten Lyrikers deutsche Sprache" des 20. Jahrhunderts, Gottfried Benn, publiziert? Wo wurden frühe Gedichte der „größten Lyrikerin deutscher Sprache" des 20. Jahrhunderts, Else Lasker-Schüler, veröffentlicht? Wo erschienen Frühwerke des Autors des Schlüsselromans „Berlin-Alexanderplatz", Alfred Döblin, und des Schöpfers der Biene Maja, Waldemar Bonseis? Wo publizierten die Österreicher Theodor Kramer und Johannes Urzidil frühe Werke? Wo fanden sich Dada (mit Richard Huelsenbeck und Yvan Goll) und Futurismus (mit Marinetti und Buzzi) unter einem Dach? Und wo illustrierte Ernst Ludwig Kirchner sein erstes Buch und gestalteten Carlo Carra, George Grosz, Ernst Ludwig Kirchner oder Ludwig Meidner Bucheinbände oder ganze Graphikfolgen?
Wo gab es all dieses? In den „Lyrischen Flugblättern" des Alfred Richard Meyer Verlags, der größten und zugleich wohl unterschätztesten literarischen Reihe der kurzen expressionistischen Epoche.
Diese Reihe wurde nun erstmals vollständig bibliographiert und erscheint als neuer Band der Serie „Die ultimativen Bibliographien expressionistischer Reihen" im Verlag des Roten Antiquariats.
Ende September stellt Josef Smolen seine neue, vom Pirckheimer Christian Bartsch herausgegebene, Bibliographie „Lyrische Flugblätter des Alfred Richard Meyer Verlags" im renommierten Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum vor, das 1924 von Otto Neurath, dem genialen Philosophen der Wiener Schule, dem Ökonomen und Erfinder der Bildstatistik, die die Welt von vor 100 Jahren revolutioniert und jene, wie wir sie heute kennen, erst ermöglicht hat. Komplexe Geschehnisse einfach und verständlich darzustellen, Kunst und Kultur als Teil der Gesellschaft und Wirtschaft zu erleben, war Neuraths Sendung. Welch passender Ort, um bibliographische Klarheit zu schaffen und damit den vorangegangenen Präsentationen der Bibliographien zu den Reihen „Der Rote Hahn" und „Das Neuste Gedicht" die neuesten Erkenntnisse zu den„Lyrischen Flugblättern" in diesem Hause hinzu zu gesellen.
Buchvorstellung: 23. September 2021, 18:30 Uhr, in Anwesenheit von Josef Smolen, Christian Bartsch, Andreas Lehner (Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum)
Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum
Vogelsanggasse 36, 1050 Wien