Pirckheimer-Blog

Di, 11.05.2010

Die Verlegerin

„Ein gutes Buch ist immer illustriert"


„Zu einem guten Buch gehört für mich immer, dass es illustriert ist", sagt Marita Hoffmann. Deswegen empfiehlt die Geschäftsführerin des in Oggersheim ansässigen Llux-Verlags und Vorsitzende und Mitbegründerin des Vereins „Initiative Buchkultur: Das Buch" nicht nur einen Klassiker, sondern eine besondere Ausgabe davon: das von Giovanni Boccaccio in der Mitte des 14. Jahrhunderts verfasste „Decamerone", gestaltet in den 50er Jahren von dem in der DDR lebenden und 1994 verstorbenen Grafiker und Hochschulprofessor Werner Klemke. „Es ist ein Gesamtkunstwerk", schwärmt Hoffmann, „er hat sogar die Schriften gestaltet und als Illustrationen Holzstiche angefertigt." Für das Werk habe Klemke sogar die Ehrenbürgerschaft von Baccaccios Geburtsort Certaldo bekommen. „Ich kenne das Buch schon länger, besitze es aber erst seit einem Jahr", sagt Hoffmann. Es werde in dieser Form zwar nicht mehr verlegt, sei aber, „wenn man ein bisschen stöbert", in Antiquariaten oder im Internet zu bekommen, sagt die 45-Jährige.
Neben den Illustrationen begeistert sie auch Boccaccios Ursprungsidee immer wieder: von zehn jungen Leuten zu berichten, die sich zum Zeitvertreib Geschichten erzählen, lustige, schöne und traurige. „Ich liebe die italienische Literatur", sagt Marita Hoffmann, „auch die moderne."
(heß)
Quelle/© : „Die Rheinpfalz" aus Ludwigshafen, 23.4.2010

Kommentar:
Es versteht sich von selbst, daß ich nicht nur ein "Lieblingsbuch" habe, eher noch gar keins, wenn man's genau nimmt. Daß ich am "liebsten" Grammatikbücher, egal welcher Sprache, lese, wollte die Redakteurin als Empfehlung nicht gelten lassen. So habe ich die von Werner Klemke illustrierte Decamerone-Ausgabe gewählt. Was in der Zeitung ebenfalls nicht steht, ist der erotische Aspekt eines Teils der Geschichten und die Gesellschaftskritik, die sich - gerade aktuell - vorwiegend in dem unsittlichen Verhalten der Mönche und sonstiger geistlicher Würdenträger äußert. Wer sich die Illustrationen gerne einmal anschauen möchte, findet eine Sammlung davon hier.
(Marita Hoffmann)

Xylothek

Die Künstlerbibliothek in Zigarrenkistenformaten
Carl Schildbach schaffte ab 1780 mit seiner Holzbibliothek den Prototyp einer sogenannten Xylothek.
(Xylon, gr. = Holz/Theke, gr. = Aufbewahrungsort.)530 „Scheinbände“ kann man bis heute im Naturkundemuseum in Kassel besichtigen. „Nach selbstgewähltem Plan“ ordnete Schildbach sämtliche Holzgewächse der Gegend enzyclopädisch und bereitete sie auf „für eine anschauliche Betrachtung“.

Aus der Museumsbroschüre 2001: „Dabei wird aus jeder einzelnen Baum- oder Strauchart eine Art Scheinbuch gebildet, dessen Äußeres aus Holz und Rinde besteht, während im Innern die jeweiligen Blätter, Blüten und Früchte dreidimensional vorgestellt sind. Eingeklebte Legenden enthalten das damalige forstbotanische Wissen zur jeweiligen Art.“

(Marion Gültzow)

Mit diesem Bild/Wissen vor Augen kehrten fünfzig leere Zigarrenkisten aus einer Umzugshinterlassenschaft einer stillen Betrachterin auf einmal ihren Rücken zu und entfalteten mit dieser neuen Aufstellung sogleich ihre Bibliothekstauglichkeit. Das Hölzerne war naturgemäß äußere Erscheinung. Bunte Banderolen und Steuermarken bebilderten die Wirklichkeit des längst verrauchten Inhalts, und die Todeswarnungen waren ein beharrlicher Hinweis auf die Möglichkeit gelebten Lebens.

Kinder und Freizeit-Insektenforscher benutzen sie gerne, die Zigarrenkisten als Aufbewahrungsort für ihre Schätze: Flüchtiges der Tagesjagden, Erlebtes und Geträumtes mit dem Schmetterlingsnetz der Seele gefangen. Die Einen jagen aus Lust an der Bewegung und der Selbstentdeckung, die Anderen aus Lust am Festhalten und Systematisieren. Beide der Verlockung gehorchend, durch Besitz ein Stückchen Weltbeherrschung zu erlangen.

Die bearbeiteten Zigarrenkisten der Xylothek bewahren und bringen an das Licht der Tage gleichermaßen: Schätze/Früchte künstlerischer Auseinandersetzung mit Alltagsmaterialien aller Art. Bürolandschaften und Querschiffe am Horizont neuer Aufenthaltsmöglichkeiten, ankern jenseits von Steuermarken und Todeswarnungen. Allerdings nicht der Bibliothek eines leidenschaftlichen Buchbinders verpflichtet, wie von Wolfgang Hildesheimer sie in seinem Roman „Masante“ beschrieben: „Sie war voller Schätze, Bücher aus herrlichen handgeschöpften Papieren, Pergamente wie geschaffen für Apokryphes oder Palimpseste, zartfarbene Vorsatzpapiere in alten Mustern, Bücher seltsamer Formen, oval und sechseckig, Arbeiten eines Lebens, und die Seiten alle leer. In seiner gesamten Bibliothek stand nicht ein einziges Wort.“
Ausstellung als Bibliotheksinstallation 2010
im Foyer der Wunderkammer in den
è
Franckeschen Stiftungen zu Halle
Eröffnung: Donnerstag, 30. September 2010, 19.00 Uhr
Ausstellung 1. Oktober 2010 bis 23. Januar 2011
Öffnungszeiten: Di - So 10 - 17

siehe auch è Das Projekt Xylothek
siehe auch è
Von den Holzbibliotheken

500 X 100

Diese auf den ersten Blick lösbare Multiplikation stellt das Sammelmotto und -programm der Goethe-Gesellschaft Siegburg für die Errichtung der

STIIFTUNG GOETHE-BIIBLIIOTHEK

auf. Ziel dieser Aktion sind 500 Spenden von je 100,- Euro (oder auch 100 Spenden von je 500,- Euro), die das Gründungskapital für eine von der Gesellschaft getragenen Stiftung bilden sollen.
Stiftungszweck ist die Errichtung einer Kultur-Institution, die vorrangig die Goethe-Bibliothek installiert und trägt. Im Bestand der erfreulich wachsenden Sammlung sind bereits über 800 Medien verzeichnet; die strenge Goethe-Ausrichtung lässt eine beachtliche Spezialität gedeihen. Wunsch- und plangemäß möchte die Bibliothek mittel- bis langfristig Räumlichkeiten beziehen, die neben dem Literaturbetrieb z. B. auch die Organisation eines Kultur-Programms (Konferenzen, Vorträge, Lesungen etc.) ermöglichen.
(Paul Remmel)

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte

è Stiftung Goethe-Bibliothek i.G.
è Goethegesellschaft Siegburg e.V.

Mo, 10.05.2010

Druckkunst 2.0

Am Samstag, dem 8. Mai, kamen über 80 Fachleute aus den Bereichen Druck, Design und Typografie zu den inzwischen 16. Leipziger Typotagen zusammen. Thema der Tagung im Museum für Druckkunst Leipzig war die "Druckkunst 2.0".
Aus ihrem jeweiligen Blickwinkel beleuchteten
- der Verleger Robert Klanten von "Die Gestalten" (Berlin),
- die Schriftdesigner Veronika Elsner und Günther Flake von Elsner+Flake (Hamburg),
- der Typograf Erhard Kaiser (Leipzig),
- Nina Schütte und Jörg Petri von der Edition Kopfnote (Berlin),
- Prof. Jay Rutherford und Prof. Frank Hartmann (Bauhaus-Universität Weimar),
- Marc Mittelstaedt von Giesecke & Devrient (München) und
- Wolfgang Schubert vom Lichtdruck-Kunst Leipzig e. V. das Thema.
(Martina Zentner)

Fotostrecke è
(foto+design sonntag)
siehe auch è Druckkunst 2.0
sowie è typotage.de
und è
twitter

Sa, 08.05.2010

Nikolaus Heidelbach und Norman Junge

Ungeheuer

Die vielfach preisgekrönten Kinderbuchillustratoren und Bilderbuchautoren Nikolaus Heidelbach und Norman Junge erwecken in ihren reizvollen und genialen Zeichnungen allerlei skurrile Fantasie- und Albtraumgestalten zum Leben. Der Sinn der Künstler für feine Ironie und makabren Humor macht die 500 gezeigten Bilder auch für Erwachsene unterhaltsam. Neben dem zeichnerischen Werk der Künstler werden Skulpturen, darunter das Ein- Tasten-Klavier von Norman Junge präsentiert. Eine Lese- und Malstation bietet den kleinen Ausstellungsbesuchern Raum, sich selbst zu verwirklichen.

Ausstellung: 17. April bis 4. Juli 2010

è Museum für Angewandte Kunst
An der Rechtschule
50667 Köln

Do, 06.05.2010

Sibylle. Modefotografien 1962–1994

Die Zeitschrift SIBYLLE gehörte in der DDR wegen ihrer einzigartigen Mode- und Fotobeiträge zu den beliebtesten und begehrtesten Publikationen. Sie erschien zwischen 1956 und 1989 alle zwei Monate in einer Auflage von etwa 200.000 Exemplaren, die immer sofort vergriffen war.
Der Erfolg der SIBYLLE lag in ihrem besonderen Konzept, Mode, Fotografie und Kultur zu verbinden. SIBYLLE hatte den Anspruch, alltagstaugliche Mode zu präsentieren und ein modernes Frauenbild zu vermitteln. „Die berufstätige, selbstbewusste, emanzipierte Frau wollte man zeigen, sich von alten Klischees trennen. Mode ins Verhältnis setzen zu den gesellschaftlichen Idealen“, so Dorothea Melis, Moderedakteurin der SIBYLLE 1961 bis 1970. Bekannte Fotografen und Fotografinnen wie Arno Fischer, Sibylle Bergemann, Ute Mahler und Werner Mahler, Roger Melis und Günter Rössler fanden dafür eine ganz individuelle Bildsprache, in der sich Mode- und Porträtfotografie verbanden. „Wir haben nicht nur Mode fotografiert, wir haben Bilder gemacht, die uns wichtig waren“, so die Fotografin Ute Mahler.
Das Buch versammelt die schönsten und charakteristischsten Mode- und Porträtaufnahmen, die im Laufe von 30 Jahren für die von den Leserinnen geliebte Zeitschrift und in ihrem Umfeld entstanden. Er zeigt, wie die international beeinflußte, aber stets auf Eigenständigkeit bedachte DDR-Modefotografie Anfang der sechziger Jahre entstand und sich ungeachtet ihrer informativen Funktionen immer wieder als ein Medium behauptete, das die Ideale, Möglichkeiten und Grenzen weiblicher Existenz im realen Sozialismus reflektierte.

Der Band enthält 160 ganzseitige Fotografien von Sibylle Bergemann, Arno Fischer, Steffi Graenitz, Karol Kállay, Ute Mahler, Werner Mahler, Sven Marquardt. Peter Meißner, Roger Melis, Günter Rössler, Rudolf Schäfer, Wolfgang Wandelt und Michael Weidt.


Herausgegeben von Dorothea Melis. Leipzig: Lehmstedt Verlag, 2010. 176 Seiten mit 160 ganzseitigen Abbildungen, 24 x 27 cm, Festeinband, Fadenheftung, ISBN 978­3­937146­87­4, 24,90 Euro

Mi, 05.05.2010

Buch des Monats

Goethes Prometheus, ein Malerbuch von Henry Moore

Der englische Bildhauer Henry Moore zählt zu den einflußreichsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Neben seinen plastischen Arbeiten entstand auch ein umfangreiches graphisches Werk. 1950 schuf er auf Anregung des französischen Verlegers Henri Jonquières großformatige Illustrationen zu Goethes „Prometheus“. Der junge Goethe hatte den Stoff der griechischen Mythologie entlehnt. In seinem Dramenfragment stellte er den Menschen in den Mittelpunkt und ließ ihn den Göttern trotzen. Die literarische Vorlage war geradezu prädestiniert für Moore, stand doch auch in seinem Oeuvre der Mensch stets im Zentrum. In Zusammenarbeit mit dem Meisterdrucker Fernand Mourlot entstand ein fulminantes Malerbuch mit farbigen Lithographien von großer Plastizität. Martina Weiß führt in Leben und Werk Henry Moores ein und erläutert seine einzige große buchkünstlerische Arbeit.

07. Mai 2010 14 Uhr
Eintritt: 2,50 €, Mtgl. 1,50 €

è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach

Di, 04.05.2010

Von den Holzbibliotheken,

auch Xylotheken genannt

Sammeln und Forschen bilden von jeher eine Einheit. Ganz besonders war das der Fall im 18. und 19. Jahrhundert, als auch die „Naturkunde“ einen enormen Aufschwung erfuhr und so berühmte Standardwerke wie Linnés Species plantarum (1753), Humboldts Kosmos (1845-1862), Brehms Tierleben (1863-1869) oder Edmund Reitters Fauna Germanica (1908) entstanden. Grundlage jeder wissenschaftlichen Arbeit war – ist nach wie vor – das Sammeln und Sichten von Belegen. 


(Bernd-Ingo Friedrich )

Mo, 03.05.2010

1. Grafikdesign Biennale Deutschland-China

10. bis 21. Mai 2010

Zum ersten Mal findet eine Grafikdesign Biennale mit Beteiligung Chinas in Deutschland statt. Namhafte chinesische und deutsche Designer haben ihre Teilnahme an der Ausstellung und den Vorträgen in Offenbach zugesagt. Erwartet werden unter vielen anderen der Top-Designer Bi Xuefeng aus Shenzhen und der weltweit bekannte Buchgestalter Lü Jingren aus Beijing.

Im Offenbacher Schlachthof werden vom 13. bis 21. Mai 2010 mehr als 300 Plakate und 150 Bücher ausgestellt. Die Hochschule für Gestaltung Offenbach veranstaltet dazu begleitend eine dreitägige Vortragsreihe zu den Themen »Kultur und Integration« und »Grafikdesign Deutschland/China«. Außerdem soll an der HfG ein intensiver Austausch zwischen jungen chinesischen und deutschen Grafik- und Produktdesignern sowie Filmemachern stattfinden.

Den Auftakt zur Grafikdesign Biennale bildete im November 2009 die Ausstellung mit Arbeiten deutscher und chinesischer Designer in der chinesischen 10-Millionen-Metropole und alten Kaiserhauptstadt Xi’an, die innerhalb von zehn Tagen knapp 119.000 Besucher anlockte.

Die besondere Anziehungskraft zwischen chinesischen und deutschen Gestaltern ist so alt wie die Geschichte der in Weimar und Dessau ansässigen ehemaligen Kunstschule Bauhaus (1919-1933). Die Lehre des Bauhaus beeinflusst bis heute maßgeblich die Kunst- und Designhochschulen Chinas. Natürlich hat sich in den vergangenen fünfundzwanzig Jahren Globalisierung und digitaler Evolution vieles verschoben. Chinas langer Weg in die Moderne hat rasant an Fahrt gewonnen. Alles, was in China geschieht, hat eine skalierende Dimension und damit eine größere Bedeutung für unsere Welt, als es im Moment noch erscheinen mag. Durch die wirtschaftliche Beschleunigung sind auch die chinesischen Grafikdesigner herausgefordert und zu ungeahnten Höhenflügen angeregt, die weit über die asiatische Welt hinaus wirken. Trotz der fortschreitenden Internationalisierung sind wir uns aber weitgehend fremd geblieben. In diesem Fremdsein liegt heute die gegenseitige Faszination und das Interesse zweier großer Kulturnationen aneinander.

Künstlerbücher – Buchkünstler

Zwanzig Jahre burgart-presse

Auf rund 110 Künstlerbücher, Einblattdrucke und Bibliografien kann der Verleger Jens Henkel zurückblicken. 1990, vor 20 Jahren, hat er in Rudolstadt die burgart-presse gegründet. Sie fand zuerst auf der Heidecksburg hoch über der Stadt ihren Platz, und daher rührt auch der Name des Verlages: burgart. Aber der gelernte Museologe und Historiker war schon zu Zeiten der DDR aktiv. Denn Jens Henkel war aufgefallen, „dass immer mehr seiner Freunde Bücher machten. Sie hefteten Zeichnungen und Typoskripte, Farbblätter und Drucke, handschriftliche Poeme und Materialcollagen zusammen, nannten es Künstlerbuch. In Frankreich hatte diese Tradition vor einem Jahrhundert begonnen – in der DDR, wo die Buchproduktion fest in Staatshand lag, wurde sie inhaltlich bedeutsam: Kunstprodukte bedurften keiner Druckgenehmigung“, so Matthias Biskupek, einer der Hausautoren der burgart-presse.
1983/84 erschienen Henkels Erstlinge. ... è weiterlesen
(Georg Drescher)

Ausstellung 2. Mai bis 11. Juli 2010
è
Museum Otto Schäfer, Schweinfurt
Di–Sa 14–17 Uhr, So 10–17 Uhr

è burgart-presse
Mörla Nr. 45 a
07407 Rudolstadt
Tel: 03672-412214

Feinliche Brüder?

Die Buchhandlung Walther König bittet Sie und Ihre Freunde zu einem Gespräch über die Behauptung einer gemeinsamen Geschichte der deutschen Nachkriegskunst im Spannungsfeld konkurrierender Erziehungsmodelle der Besatzungsmächte.
Den Anlaß bietet Eckhart Gillens jüngstes Buch "Feindliche Brüder? Der Kalte Krieg und die deutsche Kunst 1945 bis 1990" im Nicolai Verlag, Berlin.

Am Freitag, den 7. Mai 2010 um 19.30 Uhr, diskutieren der Kunstkritiker und Publizist Eduard Beaucamp und Michael Diers, Professor für Kunst- und Bildgeschichte an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und an der Humboldt-Universität zu Berlin, mit dem Autor.

è Buchhandlung Walther König
an der Museumsinsel
Burgstraße 27
10178 Berlin

Fr, 30.04.2010

Johannes Schreiter zum 80. Geburtstag

Glasbilder und Druckgraphik


Ausstellungseröffnung am Sonnabend, den 15. Mai 2010 um 17 Uhr
Der Künstler wird zur Vernissage in seiner Geburtsstadt anwesend sein.

Ausstellung vom 15. Mai bis 30. Juli 2010

Der Kunstkeller Annaberg e.V. dankt dem Kulturraum Erzgebirge, der Stadt Annaberg-Buchholz, sowie der Stiftung Seifert für Ihre Unterstützung.

Willischstraße 11
09456 Annaberg-Buchholz
è
Kunstkeller Annaberg e.V.

Mo, 26.04.2010

Wurstologia et Durstologia

Unser Mitglied, die Hamburger Antiquarin Susanne Koppel, hat ihren 38. Katalog mit seltenen Drucken aus dem 17. bis 19. Jhdt. herausgegeben.
247 Titel enthält der Katalog, neben Geschichte, Literatur und Reisen, kirchen- und theologiegeschichtliche Literatur, sowie Philosophie, Geografie, Wirtschaft, Rechtsgeschichte, Pädagogik und Kinderbücher. Mehrere Titel widmen sich Hamburg, eines der zahlreichen bemerkenswerten Angebote in dem vielseitigen Katalog ist die seltene "Wurstologia et Durstologia" des Marcus Knackwurst, 1662 erschienen und selbstverständlich "Gedruckt zu Schweinfuhrt" mit einem Anhang über verschiedene Braunschweiger Biersorten.

èAntiquariat Susanne Koppel
Parkallee 4
20144 Hamburg

Do, 22.04.2010

Juden, Christen und Muslime

Interkultureller Dialog in alten Schriften


Das Thema der Begegnung verschiedener Kulturen hat seit den ersten Kontakten bis heute nichts an Aktualität verloren. Die immer wieder aufbrechenden Konflikte zwischen den unterschiedlichen Ethnien, Religionen und Weltanschauungen lassen leicht vergessen, welch große Bedeutung der interkulturelle Dialog für die Entwicklung der Zivilisationen hatte.
Die Ausstellung im Prunksaal behandelt Bereiche, die besonders von diesem Austausch profitiert haben und stellt die seit der Antike viel diskutierten Themen Medizin, Astronomie und Astrologie in den Vordergrund. Mittelalterliche Handschriften und Drucke führen durch die beeindruckende Welt der Wissensgeschichte und belegen eindrucksvoll wie grundlegende Erkenntnisse auf diesen Gebieten transportiert wurden.
Als eines der Highlights wird der 1997 zum UNESCO Weltdokumentenerbe erklärte Wiener Dioskurides (um 512, benannt nach dem Arzt Dioskurides Pedanius), eine der ältesten und kostbarsten Handschriften weltweit, für kurze Zeit im Original gezeigt. Er stellt das älteste erhaltene wissenschaftliche Werk der Spätantike dar.

7. Mai – 7. November 2010
zur Ausstellung erscheint ein Katalog € 29,90

è Österreichischen Nationalbibliothek
Josefsplatz 1
1010 Wien

Tel. (+43 1) 534 10-270

Stiftung Wilhelm Alsleben

Wir jubeln
zu Ehren von Wilhelm Alsleben

Grundstock des musealen Illustrationsbestandes des Bilderbuchmuseums bildet die Stiftung Alsleben, deren Gründer, der Troisdorfer Kaufmann Wilhelm Alsleben, Anfang der 80er Jahre seine aus einigen Tausend Bilderbüchern und ca. 350 Illustrationen bestehende Sammlung in das geplante Museum einbrachte.
Seine Sammelleidenschaft, die sich thematisch auf das Bilderbuch und seine Originalillustrationen konzentrierte, erwachte auf der Frankfurter Buchmese. Durch seine häufigen Atelierbesuche und den unmittelbaren Umgang mit den Ilustratoren wurde er alsbald zum Kenner und Experten der Bilderbuchszene und es erwuchs eine exquisite Sammlung. Schon bald konnte Wilhelm Alsieben Originale renommierter Illustratoren wie Sibylle von Olfers, Helga Aichinger, Gerhard Oberländer, Lilo Fromm, Richard Seewald, Margret und Rolf Rettich oder Rüdiger Stoye sein eigen nennen.
Diese und andere Blätter gewähren auch heute noch wertvolle Einblicke in das Bilderbuchschaffen vor allem der 60er und 70er Jahre.

Ausstellung: 30. Juni bis 15. August 2010

è
Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee
53840 Troisdorf

Felix Scheinberger

Mut zum Zeichnen


Der nicht eben gerade Weg zur Bildenden Kunst führte den 1969 in Frankfurt/Main geborenen Felix Scheinberger zunächst von 1986 bis 1991 als semiprofessioneller Schlagzeuger in verschiedene Punkbands. 1993 erlangte er die Zulassung zum Illustrations-Studium durch eine erfolgreich absolvierte ''Begabtenprüfung'', die es ihm ermöglichte, auch ohne Abitur an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Illustration zu studieren, dies bei den Professoren Klaus Ensikat und Erhard Göttlicher. Inzwischen lehrt er längst selbst, in Wiesbaden, Mainz, Hamburg und Jerusalem und illustrioerte seitdem mehr als 50 Bücher, darunter u.a. von Paul Auster "Im Land der letzten Dinge" oder die inzwischen Kult gewordene und leider vollständig vergriffene Ausgabe der Büchergilde Gutenberg von Thomas Manns Roman "Der Tod in Venedig".

Ausstellung: 23. April - 31. Mai 2010
Vernissage in Anwesenheit des Künstlers am Freitag, den 23. April 2010 um 19.30

è Büchergilde Buchhandlung & Galerie Frankfurt
An der Staufenmauer 9
60311 Frankfurt/M

Di, 20.04.2010

Auf den Punkt gebracht

Diese Ausstellung im neugestalteten Schloss Hohenschönhausen ist eine der seit Jahren mehrmals jährlich veranstalteten Kretzschmar-Ausstellungen mit jeweils anderen aktuellen Neuschöpfungen. In diesem Fall sind satirische Aussagen zur Gegenwart des Jahres 2010 ebensolchen zum Wendejahr 1990 gegenübergestellt.
Die klassische Zeichenart mit Feder und Pinsel in schwarzer Tusche soll ein Bekenntnis sowohl zu einer Tradition wie zu deren Erneuerung sein Neue Inhalte und Anspielungen, Paraphrasen und Paradoxe, Widersprüche sowie Einsprüche zum Widersinn gegenwärtiger Verhaltensweisen Originalzeichnungen auf Zeichenkarton.

Ausstellung 1. Mai bis 31. Juli 2010

è
Bürgerschloss Hohenschönhausen
13055 Berlin
Hauptstraße 44

Zur LANGEN NACHT DER BILDER am Samstag dem 5. Juni 2010 ist Harald Kretzschmar von 16 Uhr bis etwa 19 Uhr in der Ausstellung anwesend, 16 Uhr Lesung mit Porträtieren PARADIES DER BEGEGNUNGEN

So, 18.04.2010

Peter Gaymann

zum 60. Geburtstag
Sattelt die Hühner jetzt wird gefeiert

Auf den Punkt zum 60. Geburtstag eröffnet das Museum eine große Peter Gaymann - Überblicksausstellung! Gezeigt werden Cartoons und Collagen aus allen Schaffensphasen des gebürtigen Freiburgers, der nach einigen Jahren in Rom seit 1991 in Köln lebt. Spätestens seitdem Buch »Huhnstage« (1984) sind seine Hühnerzeichnungen durch Publikationen in den Printmedien und Millionen von Postkarten bekannt wie bunte Hunde.
Die Ausstellung bietet auch Gelegenheit, Gaymanns Zeichen- und Skizzenbücher, seine freien Zeichnungen, Reiseskizzen und seine Objektkunst kennenzulernen. Ergänzt wird die Schau durch einige Werke von geschätzten Kollegen, die diese anlässlich des Geburtstages für den Jubilar gezeichnet haben.

Ausstellung: 26. Juni bis 2. August 2010

è Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee
53840 Troisdorf

Fr, 16.04.2010

Gedanken brennen


Installation und Objekte
zur Bücherverbrennung
Margot Marquardt
und Präsentation
"Verbrannter Bücher"
die in der Staats- und Stadtbibliothek überlebt haben

23. April - 27. Mai 2010

è Staats- und Stadtbibliothek Augsburg
Schaezierstr. 25
86152 Augsburg

Do, 15.04.2010

Absegeln - ABC nach 40 Jahren



Anläßlich des 40. Todestages von V. O. Stomps und einer Lesung/Buchpremiere am 8. April 2010: Gedichte von Horst Bingel, Wolfgang Bovelet, Peter O. Chotjewitz, Aldona Gustas, Dieter Hoffmann, Christoph Meckel, Hans Neuenfels, Heinrich Ost, Uwe Reisner, Gerhard Riedel, Uve Schmidt, Andrey Stavenhagen und Guntram Vesper mit einem bisher unveröffentlichtem Foto von Dieter Storp.
Die Gedichte sind den entsprechenden Eremiten-Büchern, die oft die ersten Veröffentlichungen der Schriftsteller waren, entnommen. Die Auswahl oblag den Autoren. Ausnahmen: Das Gedicht von Bingel ist aus dem Nachlaß (Erstdruck) und das Gedicht von Chotjewitz über Stierstadt ist nicht bei Stomps erschienen.
Hendrik Liersch (Herausgeber und Vorwort)
Buchdruck, numeriert und signiert.
Auflage 100 Exemplare, davon 40 von den lebenden Autoren signiert.
978-3-942280-04-4
Normalausgabe: 20,-
Signierte Ausgabe: 80,- € (im freien Verkauf 26 Exemplare)

è Corvinus Presse
12587 Berlin, Bölschestr. 59
Fax: 030 64488571