Pirckheimer-Blog

Di, 29.09.2009

Shaun Tan

Bilder und Bücher

Der australische Zeichner, Illustrator und Autor Shaun Tan, geboren 1974, gehört in seiner Heimat, aber auch in Amerika zu den renommiertesten Vertretern seiner Zunft. Nachdem er 2008 auf der Comic-Messe in Angouleme mit einem der wichtigsten Preise der Comicwelt ausgezeichnet wurde, sind nun auch in Deutschland zwei seiner Bücher erschienen: Die Graphic Novel »Ein neues Land« und das Kinderbuch »Geschichten aus der Vorstadt des Universums«. Im Herbst 2009 folgt sein Bilderbuch »Die Fundsache«.
Die Ausstellung stellt den Künstler erstmalig im deutschsprachigen Raum mit einer repräsentativen Auswahl von Originalillustrationen vor. Sie zeigt Shaun Tan als einen Künstler, dessen Werk sich im Grenzbereich zwischen Comic, Graphic Novel, Illustration und freier Zeichnung bewegt und der erwachsene wie kindliche Betrachter gleichermaßen zu faszinieren vermag.

Ausstellung vom 11.10. - 22.11.2009

è Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee
53840 Troisdorf

Anna-Seghers-Preis 2009

Der Anna-Seghers-Preis, der seit 1986 vergeben wird, geht 2009 an die Schriftstellerinnen Daniela Dröscher und Guadalupe Nettel. Dröscher lebt in Berlin und hat mit "Die Lichter des George Psalmanazar" gerade ihren ersten Roman veröffentlicht. Nettel kommt aus Mexiko-Stadt und schrieb u. a. den Roman "El Huésped". In Erinnerung an Anna Seghers wird der Preis (ursprünglich zur Hälfte an eine DDR-Autorin) heute an eine deutschsprachige Autorin und eine Schriftstellerin aus Lateinamerika verliehen. Seghers (1900-1983) war vor den Nazis nach Mexiko geflüchtet.

So ein Glück

Kunst im Kinderzimmer

Was ist Glück? Mit dieser Frage haben sich Philosophen seit der Antike beschäftigt. Eine allseits gültige Antwort haben selbst die großen Denker nicht geben können. Denn das Glück ist vielgestaltig, für jeden kann es etwas anderes bedeuten. Es ist viel gesucht und heiß begehrt und doch weiß man oft um einen glücklichen Augenblick erst, wenn er vorüber ist. Kostbarer ist das Glück, der Moment unvergesslich und mit allen Sinnen wahrnehmbar, wenn man sich erinnert. Nicht selten sind es Empfindungen aus der Kindheit, mit denen Glück verbunden wird, große Ereignisse, aber auch winzig kleine, die einem ganz allein gehören.
Zwölf Augenblicke Glück-festgehalten von großen Illustratoren der Reihe Hanser im dtv. Die Studioausstellung präsentiert Originale von Rotraut Susanne Berner, Quint Buchholz, Wolf Erlbruch, Almud Kunert, Ute Martens, Reinhard Michl, Hildegard Müller, Thomas M. Müller, Peter Schössow, Dieter Wiesmüller, Sabine Wilharm und Henrike Wilson.

Ausstellung vom 15.09. - 1.11.2009

è Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee
53840 Troisdorf

Mo, 28.09.2009

Technik und Entwicklung des Mezzotintos

Die also genannte Schwarze Kunst in Kupfer zu arbeiten

In einer gemeinsamen Ausstellung des Gutenberg-Museums und des Landesmuseums Mainz werden Technik und Entwicklung des Mezzotintos von den Anfängen bis zur Gegenwart gezeigt. Mit einzelnen Graphiken Ludwig von Siegens, des Prinzen Ruprecht von der Pfalz, Wallerant Vaillants und Abraham Blootelings wird die stetige Perfektionierung des Verfahrens verdeutlicht. Den Schwerpunkt bildet die Entwicklung vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart mit Künstlern wie Max Klinger, Alfred Hrdlicka und Johannes Grützke.
Das Landesmuseum widmet sich schwerpunktmäßig dem Erfinder der Technik – Ludwig von Siegen –, seinen Nachfolgern in Mainz (Dietrich Caspar von Fürstenberg, Jodocus Bickart) sowie der weiteren Verbreitung in Deutschland und den Niederlanden im 17. und 18. Jahrhundert.
Inkunabeln des Mezzotintos werden in einer bisher noch nicht gesehenen Dichte präsentiert. Eine Auswahl kapitaler englischer Schabkunstblätter des 18. Jahrhunderts wird in beiden Museen ausgestellt.

4.10. bis 29.11.2009
gemeinsame Ausstellung des
è Gutenberg-Museums und des
è
Landesmuseums Mainz

Gutenberg-Museum
Liebfrauenplatz 5
55116 Mainz
Telefon 0 61 31 / 12 26 40

Mi, 23.09.2009

Jürgen Höritzsch - NEON

Radierungen und originalgrafische Bücher
"Bei kaum einem anderen Bereich des Bildnerischen Schaffens dringt der Künstler so tief in das Wesen des Materials, ist so abhängig von handwerklicher Erfahrung und der Gunst des Augenblicks, wie in der druckgrafischen Kunst." (Jürgen Höritzsch)

Ausstellung: 01. - 14. 10. 2009

Galerie Emil
Keskustori 4
Tampere - Finnland

Weitere Informationen zum Künstler:
è
Jürgen Höritzsch
è
printmaking-art

Mo, 21.09.2009

Gerhard Hentrich (1924 - 2009)

Am 6. Mai 1924 geboren und in Berlin aufgewachsen, wollte Gerhard Hentrich Jura studieren. Das war ihm verwehrt, weil seine Mutter im seinerzeitigen Jargon eine „Halbjüdin“ war. Sein Vater mußte Zwangsarbeit leisten. Er selbst wurde nach dem Abitur zum Militär einberufen und ein Jahr vor Kriegsende schwer verwundet; er hatte deshalb lebenslang unter Phantomschmerzen zu leiden.
Nach Kriegsende eröffnete er gemeinsam mit seinem Vater in Steglitz eine kleine Druckerei, die Mitte der fünfziger Jahre erweitert werden konnte und in die Westberliner Albrechtstraße umzog. 1981 wurde dort die Edition Hentrich geboren, die er Anfang der neunziger Jahre verkaufen mußte. Im Herbst 1998 gründet er gemeinsam mit seinem Sohn Harald Hentrich den Verlag Hentrich & Hentrich, heute im Brandenburgischen Teetz ansässig. Gerhard Hentrich, dessen Engagment man bereits seit 1982 als Verleger der Reihe Bücher gegen Vergessen und Verdrängen kannte, widmete sich nunmehr mit einem kleinen Stab engagierter Mitarbeiter in seiner verlegerischen Tätigkeit verstärkt dem Thema der nationalsozialistische Verfolgung und dem Schicksal deutscher Juden. Es entstanden unter seiner Federführung die Reihen Jüdische Miniaturen mit Biographien von Albert Einstein, Max Liebermann, Victor Klemperer und Friedrich Wolf sowie Jüdische Memoiren, und er verlegte die Schriftenreihe des Centrum Judaicum. Die von ihm herausgebrachten Erinnerungen des KZ-Häftlings Adolf Burger Des Teufels Werkstatt über die Geldfälscherwerkstatt der Nazis im KZ Sachsenhausen wurde in Österreich von Stefan Ruzowitzky unter dem Titel Die Fälscher verfilmt.
Obwohl Gerhard Hentrich häufig feststellen mußte, daß in der heutigen Gesellschaft sein Engagement allzu oft ins Leere lief, gab er nie auf. Nun wird er das Erscheinen des 100. Bands der Jüdischen Miniaturen nicht mehr erleben. Gerhard Hentrich starb am 19. September 2009 im Alter von 85 Jahren in Berlin. Den Kennern seines Verlags und allen, die seinen Einsatz gegen das Verschweigen erlebten, wird Gerhard Hentrich in Erinnerung bleiben.
(A.D.)

è 50 Jüdische Miniaturen beim BBA
è Jüdische Miniaturen: Friedrich Wolf

Mi, 09.09.2009

75. Geburtstag von Dieter Hoffmann und Wulf Kirsten

Zum 75. Geburtstag unseres Mitglieds Dieter Hoffmann veranstaltet das KulturHaus Loschwitz Dresden von August bis Oktober 2009 die Ausstellung Dieter Hoffmann: Dank an den Elbhang, zu der ein schöner Katalog erschienen ist. Darin erzählt Hoffmann von zwei ihm am Herzen liegenden Landschaften an der Elbe, der Lößnitz und Loschwitz, von Künstlern, die hier lebten und leben und wie er ihnen begegnet ist. Der vom Verein Literarisches Dresden e.V. herausgegebene Broschurband ist reich mit farbigen Kunstreproduktionen von Hans Jüchser, Joseph Hegenbarth bis zu Veit Hofmann und Hubertus Giebe illustriert. – Schon im Juli publizierte die Zeitschrift Signum aus Anlaß des 75. Geburtstages von Dieter Hoffmann und von Wulf Kirsten ein Sonderheft. Beide sind in Sachsen geboren und kommen in ihrer Dichtung immer wieder auf die Landschaft ihrer Kindheit und Jugend zu sprechen. Das gut bebilderte Heft enthält neben Texten auch umfangreiche Interviews zu Leben und Werk. – Aus Anlaß des 75. ist weiterhin in Kirstens Hausverlag Ammann (Zürich) eine Sammlung von Essays aus den letzten 10 Jahren erschienen. Unter den 25 Texten finden sich auch einige über die Landschaften des Dichters, das Land bei Meißen und das bei Weimar.

Prachteinbände eines Jahrtausends


Die Staatsbibliothek Bamberg zeigt aus Anlaß der 14. Jahrestagung des è Arbeitskreises für die Erfassung, Erschließung und Erhaltung Historischer Bucheinbände eine kaleidoskopische Auslese herausragender Bucheinbände des 10. bis 20. Jahrhunderts. Den Auftakt bilden kostbar ausgestattete Einbände liturgischer Handschriften aus dem vormaligen Domschatz, die im Zuge der Bistumsgründung ab 1007 durch Heinrich II. nach Bamberg gestiftet wurden. Weitere Schwerpunktbereiche sind kunstvoll verzierte Bände aus gotischer Zeit - darunter Beispiele der einzigartigen Sammlung rarer Lederschnittbände - sowie luxuriöse Prachteinbände einer wittelsbachischen Fürstenbibliothek vom Vorabend der Französischen Revolution: Die Hofbibliothek des Herzogs Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken (1775 - 1795) wurde 1808 der heutigen Staatsbibliothek Bamberg durch dessen Bruder, den ersten bayerischen König Max I. Joseph, zugewiesen. Goldenen Glanz verleihen diesem Bestand herausragende Beispiele deutscher und französischer Einbandkunst von der Barockzeit bis zum Klassizismus. Meisterliche Zeugnisse neuzeitlicher Buchbinderarbeit aus der Spezialsammlung der Staatsbibliothek Bamberg zu E. T. A. Hoffmann beschließen die Ausstellung.

Ausstellung: 24.9.2009 - 23.12.2009
Eintritt frei

è
Staatsbibliothek Bamberg
Neue Residenz, Domplatz 8
96049 Bamberg

Dantes Göttliche Komödie

Zum Jubiläum 25 Jahre Verlag Ulrich Keicher porträtierte Dieter Hoffmann in den Marginalien (Heft 192, 2008) den Verleger in Warmbronn. Nachzutragen ist, daß am Ende des letzten Jahres eine Festschrift erschien: Brotschrift für Ulrich Keicher im fünfundzwanzigsten Jahr seines Verlages – damit der Rote Faden nie reiße. Hrsg. v. Matthias Bormuth, Joachim Kalka und Friedrich Pfäfflin. Warmbronn: Christian Wagner Gesellschaft, 2008. 190 S. 8°. Br. mit Umschl. Darin enthalten sind Beiträge, die Autoren und Freunde für ihn geschrieben haben, neben poetischen Texten auch Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse. Das Buch ist mit schönen Fotos aus dem Verlagsleben versehen. Allen Autoren gemeinsam ist die Bewunderung von Keichers Lebensleistung als Büchermacher, Verleger, Herausgeber und Antiquar. „Büchern bin ich zugeschworen, Bücher bilden meine Welt“ – das Wort von Karl Wolfskehl trifft nach Meinung des Verleger-Kollegen Thedel von Wallmoden (Wallstein Verlag) auf niemanden besser zu als auf Ulrich Keicher. – Doch Verleger wollen, frei nach Lessing, weniger gelobt sein, statt dessen ihre Bücher mehr gekauft sehen.
Hier eine Empfehlung: Höhepunkt von Keichers Verlagsprogramm im Jubiläumsjahr war eine Ausgabe von Dantes Göttlicher Komödie mit Zeichnungen von Anselm Roehr. Zu ausgewählten Texten aus dem Original und der Übertragung von Karl Vossler sowie Begleittexten von Boccaccio und Pasolini sind 87 Zeichnungen in Tusche-China gestellt. Das großformatige Werk in drei Bänden kostet 180 Euro.

è Verlag Ulrich Keicher

Mo, 07.09.2009

Lothar Lang

Ein Leben für die Kunst

In den nächsten Tagen erscheinen bei Faber & Faber die Erinnerungen unseres Mitglieds Lothar Lang. Die Pirckheimer-Gesellschaft hat eine Teilauflage mitdrucken lassen, die demnächst als Gabe für alle Mitglieder verschickt werden wird.

Die Kunst in der DDR hatte in diesem Kunsthistoriker und Kunstkritiker wohl ihren prominentesten und scharfzüngigsten Begleiter. Besonders seine Kunstbetrachtungen in der Weltbühne haben vielfach zu heftigen Diskussionen Anlaß gegeben. Seine Verwurzelung in der Weltkunst, seine vielfältigen Reisen zu bedeutenden Künstlern und Ausstellungen bewahrten ihn vor einem engen Blick; ein Begriff wie »Sozialistischer Realismus« rief seinen kritischen Geist wach. Erhellendes findet sich auch in den Erinnerungen über den Ausstellungsmacher der Kabinett-Presse Berlin, den Herausgeber großer Mappenwerke, den langjährigen Freund und kritischen Begleiter u. a. von Gerhard Altenbourg, Wieland Förster, Werner Stötzer, Ronald Paris, Harald Metzkes sowie über den Kurator der zwei bedeutendsten Ausstellungen von Werken ostdeutscher Künstler, nämlich auf der Weltausstellung documenta 1977 in Kassel und der ersten groß­angelegten Schau in Paris 1981.

è Verlag Faber & Faber

Anmerkung:
Auf Wunsch von Lothar Lang hat der Vorstand bei dem sächsischen Maler und Graphiker Andreas Dress (Sebnitz) eine Folge von Radierungen in Auftrag gegeben, von denen jeweils eine dem als Gabe für Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft mitgedrucktem Band beigegeben wird. Die Blätter sind nach so bekannten Orten benannt wie Atlantika, Eden, Eldorado, Klein Arkadien, Paradieschen und Utopis – alles Orte, die Lothar Lang ebenso lieb sind wie den Kunst- und Buchfreunden.

è 6 Radierungen von Andreas Dress

Furtwängler in Erfurt

In der Kunsthalle Erfurt ist die Ausstellung Felix Martin Furtwängler: Printing into Thinking. Folgen – Suiten – Zyklen zu sehen. Die Ausstellung, erstellt in Kooperation mit dem Gutenberg Museum Mainz, der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel und der Kunsthalle Memmingen, präsentiert im „Jahr der Grafik“ das umfangreiche druckgraphische Werk des Künstlers – von der frühen Radierungsserie Tagebuch der Angst (1977/78) bis hin zur jüngsten Künstlerhommage Jackson Pollach & Felix Fortwangler. Printing into Thinking, a Trilogy (2007-2009), siehe Abb. Die Exposition, zu der ein Katalog erschienen ist, wird an weiteren Orten zu sehen sein. Im Heft 4, 2009 der MARGINALIEN erscheint ein Ausstellungsbericht. Wir erinnern daran, daß Herbert Kästner im Heft 168, 2002, ausführlich über die Buchkunst Furtwänglers referiert hat.

Ausstellung: 16. August bis 27. September 2009

è Kunsthalle Erfurt
im Haus zum Roten Ochsen

Egbert-Herfurth-Bibliographie

Ausstellung und Subskriptionsangebot

Egbert Herfurth beging am 5. April dieses Jahres seinen 65. Geburtstag. Aus diesem Anlaß findet im „Haus des Buches“, Leipzig, in Zusammenarbeit mit dem è Leipziger Bibliophilen-Abend die Ausstellung Herfurths schönste Seiten statt, die am 3. November eröffnet wird. Dazu erscheint in der burgart-presse Jens Henkel das gleichnamige Gesamtverzeichnis des buchgraphischen Werkes von Herbert Kästner, mit Texten von Lothar Lang und Egbert Herfurth.
Das Buch im Format 30,5 x 21,5 cm enthält 120 meist farbige Abbildungen und kostet 60 Euro, Subskriptionspreis bis 31. Dezember 44 Euro. Zusätzlich zu der Normalausgabe von 500 Exemplaren erscheint eine Vorzugsausgabe in fünfzig numerierten und signierten Exemplaren in Kassette mit einer Handzeichnung, 2 Kupferstichen, 16 meist kolorierten Holzstichen, 7 Acrylstichen und einem kolorierten Acrylstich. Preis 390 Euro, Subskriptionspreis bis 31. 12. 340 Euro.

Ausstellung 3. November - 30. Dezember 2009

è Haus des Buches, Leipzig

è burgart-presse
Mörla Nr. 45 a
07407 Rudolstadt
Tel: 03672-412214

Fr, 04.09.2009

125 Jahre DBSM

125 Jahre Deutsches Buch- und Schriftmuseum

Die Deutsche Nationalbibliothek hat Anlass zum Feiern: Ihr Museum – das Deutsche Buch- und Schriftmuseum – feiert in diesem Jahr seinen 125. Geburtstag!
1884 als »Deutsches Buchgewerbe-Museum« gegründet zählt es zu den ältesten und nach Umfang und Qualität der Bestände weltweit bedeutendsten Sammlungen auf dem Gebiet der Buchkultur. Es ist Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft.

Begehen Sie gemeinsam mit Kollegen und Mitarbeitern, mit Freunden, Gönnern und Kulturinteressierten das Jubiläum und halten Sie Rückschau auf die spannende und wechselvolle Geschichte des Museums. Werfen Sie einen Blick in eine reizvolle Zukunft: Im Laufe des nächsten Jahres wird sich das Museum im 4. Erweiterungsbau der Deutschen Nationalbibliothek mit neuem Lesesaal, erweiterten Magazinen, einer neu konzipierten Dauerausstellung und moderner Infrastruktur präsentieren.
Im Rahmen der Veranstaltung wird eine aus diesem Anlass erscheinende Festschrift (s.u.) vorgestellt und mit musikalischer Umrahmung und einem Imbiss gefeiert.

öffentliche Jubiläumsveranstaltung
125 Jahre Deutsches Buch- und Schriftmuseum
24. September 2009 um 19 Uhr

è Deutsche Nationalbibliothek
Deutscher Platz 1
04103 Leipzig

Mi, 02.09.2009

Hans Ticha

Aus Anlass des 20. Jahrestages des Endes der DDR präsentiert die Büchergilde Gutenberg nacheinander Hans Tichas gemalte Kritik an beiden deutschen Gesellschaftssystemen. Ticha, der sicher als Buchillustrator und Graphiker bekannter ist, kann in der Doppelausstellung auch als formidabler Maler erlebt werden.
Hans Ticha, 1940 geboren in Tetschen-Bodenbach, studierte an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee u.a. bei Kurt Robbel und unserem verstorbenen Mitglied Werner Klemke. Bis 1989 lebte er als freischaffender Künstler und Illustrator in der Hauptstadt der DDR, seit 1990 in der Nähe von Frankfurt/Main.
Seit 1990 gelten seine skeptischen Bildprotokolle nun nicht mehr nur dem Pathos der Staatsführung und dem angepassten Leben in der DDR, sondern der Alltagskultur des ganzen Deutschland. Vermutlich wegen dieser treffenden Ironie Tichas und seiner gemalter Skepsis gegeüber dem goldenen Kalb gibt es auch heute trotz der hohen Wertschätzung vieler Sammler für diesen Künstler wenig Galerie-Interesse.
Hans Ticha - Bilder aus der DDR 11. 9. - 30. 9.2009
Hans Ticha - Bilder aus der BRD 2.10. - 24.11.2009


Hans Ticha und der Kurator der Ausstellung Wolfgang Grätz (Frankfurter Verlagsbuchhandlung der Büchergilde Gutenberg) sind zu den Ausstellungseröffnungen anwesend.

è Galerie Heike Arndt DK
Voigtstr.12
10247 Berlin-Friedrichshain
Tel. 030 / 48 62 41 52
siehe auch: è Vorzugsausgabe Brecht/Ticha

Mo, 31.08.2009

Was bildet den Arbeiter?

100 Jahre Arbeiterliteratur 1875 bis 1975
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe ›Ludwigshafen sammelt‹ gibt die ›Initiative Buchkultur: Das Buch e.V.‹ einen Einblick in das umfangreiche ›Privatarchiv zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Rheinland-Pfalz‹ (ca. 10 000 Objekte) von Dr. Klaus J. Becker.
Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der facettenreichen Publikationstätigkeit der unterschiedlichen Organisationen der deutschen Arbeiterbewegung zwischen 1875 und 1975. Neben Dokumenten von SPD, USPD, KPD, SAP usw. werden auch zahlreiche Gewerkschaftspublikationen sowie frauen- und jugendspezifische Materialien präsentiert. Regionale und internationale Aspekte werden ebenfalls berücksichtigt.
Becker gibt einen Gesamtüberblick über das heute so nicht mehr existierende Arbeitermilieu, das auch das Alltagsleben in Ludwigshafen wesentlich geprägt hat. Gezeigt wird die frühere, nun aufgelöste Geschlossenheit einer Bevölkerungsgruppe, deren selbstbewußt gewollte Ähnlichkeit ›von der Wiege bis zur Bahre‹ reichte und über den engeren politischen Bereich hinaus gerade in ›Kultur und Freizeit‹ augenscheinlich greifbar war und trotz des zeitlichen Abstandes, trotz Wandel und Wende in den gezeigten Exponaten immer noch erkennbar ist.
Präsentiert werden ca. 250 Exponate, darunter eine Erstausgabe des ›Vorwärts‹, frühe Werkausgaben der sozialistischen Vordenker Marx, Engels und Lenin, dazu deren sozialdemokratische Kritiker wie Lassalle und Bernstein. Es folgen seltene Aufnahmen (Fotografien) aus der Deutschen Revolutionszeit 1918/19 u.a. von der Beerdigung Rosa Luxemburgs, ein Wandprofil von Friedrich Ebert, Liederbücher noch aus der Zeit der Sozialistengesetze, Tarnschriften (›Fahrpläne‹) der verbotenen KPD usw. Mittelpunkt der Ausstellung sind selten gewordene Publikationen aus der Weimarer Republik, die von ihren Vorbesitzern - oft unter Lebensgefahr - vor den nationalsozialistischen Bücherverbrennungen gerettet wurden - und heute einen hohen Sammlerwert besitzen.
Klaus J. Becker ist stellvertretender Leiter des Stadtarchivs Ludwigshafen.

Ausstellung: 1. bis 26. September 2009
Eintritt: frei
è
Stadtbibliothek Ludwigshafen
Bismarckstraße 44—48


è Initiative Buchkultur: Das Buch e.V. c/o Llux
Postfach 25 02 09
67034 Ludwigshafen
Tel. (06 21) 68 50 275

Leo Haas (1901-1983)

Politische Karikatur und Grafik
Ausstellung anläßlich des 60. Jahrestages der Gründung der DDR

Die Ausstellung der »Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde« gibt mit den Werken des Antifaschisten und Sozialisten Leo Haas Einblicke in seine Leidenszeit während des Faschismus und in sein Wirken in der DDR. Die Leihgaben von Originalen ermöglichten Frau Eva-Maria Máriássy, Direktorin unseres Mitglieds »Staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung Greiz«. Die Dokumentation wurde von der »Verdi Mediengalerie« erstellt. Die Werkauswahl begleitete der Karikaturist und Mitglied der »Pirckheimer-Gesellschaft« Harald Kretzschmar.

Laudatio: Prof. Dr. Gerhard Fischer
Ausstellung: 4. September bis 23. Oktober 2009

GBM-Galerie
Weitlingstr. 89
10317 Berlin

Die schönsten deutschen Bücher 2009

Die Stiftung Buchkunst lädt ein zur Teilnahme am Wettbewerb »Die schönsten deutschen Bücher 2009«. Der Wettbewerb richtet sich an Verlage, Buchgestalter/innen und die produzierenden Betriebe.Beurteilt werden die Qualität des Buches in Hinblick auf Gestaltung, Konzeption und Verarbeitung sowie der ästhetische Gesamteindruck.
Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2009. Eine Expertenjury wählt Ende November die Prämiierungen aus. Die Anmeldung erfolgt unter Einsendung eines Exemplars des jeweiligen Buches und des dazugehörigen ausgefüllten è
Formulars.
Auf eine Änderung möchten wir Sie besonders hinweisen: »Förderpreis für junge Buchgestalter.« Die Altersgrenze des Förderpreises für junge Buchgestalter wird ab dem Bücherjahrgang 2009 von bisher 32 Jahren auf 35 Jahre angehoben. Damit können sich Buchgestalter/innen unter 35 Jahre zum »Förderpreis für junge Buchgestalter 2009« bewerben

è
Stiftung Buchkunst
Adickesallee 1
60322 Frankfurt am Main
Telefon 069.1525.1801
Fax 069.1525.1805
* Stiftung Buchkunst

Sechster Vogtländischer Kunstkalender 2010

Schon in sechster Auflage zeigen 13 hervorragende Grafiker aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Meckleburg und aus dem Vogtland ihr Können. In diesem Jahr mit Holzschnitten von Prof. Bernd Göbel aus Halle, Prof. Rolf Kurth aus Mühl Rosin, Hanif Lehmann aus Dresden, Karlheinz Münzner aus Leisnig, Lothar Stauch aus Falkenstein, Erik Seidel aus Plauen, Tino Rex aus Rodewisch, und Peter Zaumseil aus Elsterberg (Deckblatt) - mit einem Linolschnitt von Lothar Rentsch und Ralph Kunzmann beide aus Plauen, - einem Siebdruck von Prof. Günter Junge aus Schöneiche, einer Radierung von Carsten Gille aus Frauenstein und einer Lithografie von Elke Wolf aus Plauen- also es sind alle originalgrafischen Drucktechniken vertreten. Wie immer im Format 70 cm x 50 cm, die Original - Grafiken sind herausnehmbar und einzeln rahmbar. Auch in diesem Jahr für nur 330 €.

Der è
6. Vogtländischen Kunstkalender 2010 wird in der Galerie im Pfarrhaus Mißlareuth vorgestellt, die Ausstellungseröffnung ist am 10. Oktober 2009 um 18 Uhr, natürlich mit Musik und Wein!

Erhältlich ist der Kalender bei è Erik Seidel
Nach den Drei Bergen 33
08527 Plauen
Telefon: +49 3741 220287
mobil: 015209857308
*
Erik Seidel

siehe auch: è Fünfter Vogtländischen Kunstkalender 2009

Sa, 15.08.2009

Exkursion des BBA

Den è Berliner Bibliophilen Abend führte seine diesjahrige, gut besuchte Exkursion am 14. August 2009 nach Görlitz in die è Oberlausitzsche Bibliothek der Wissenschaften, wo Herr Wenzel, der Bibliotheksleiter, den Teilnehmern die Bibliotheksgeschichte nahe brachte und mit interessanten Erläuterungen einige bibliophile Schätze seines Hauses präsentierte. Am Nachmittag ließen sich die Teilnehmer von einer sachkundigen Stadtführerin die Altstadt zeigen und kehrten nach einem gemeinsamen Abendessen nach Berlin zurück.

Do, 13.08.2009

Unforgettable Austrian Children's Books

Patricia A. Shaeffer

Der Kinder- und Jugendliteratur kam in den neuen »secessionistischen« Kunstbestrebungen der Jahrhundertwende naturgemäß besondere Bedeutung zu: Das ideale Ziel einer Gesamtkultur, die alle Bereiche des täglichen Lebens umfassen soll, muss der Pädagogik, der ästhetischen Erziehung der Jugend, einen zentralen Stellenwert einräumen. Ausdruck dieses Prinzips ist die Forderung nach einer »neuen«, zeitgemäßen Kinder- und Jugendliteratur, also nach Formulierungen neuerer Inhalte und entsprechender Einheit von Bild und Text. Vorbilder entspringen ähnlichen Bestrebungen in England, fuhrende Vertreter der neuen Kunstrichtungen entwerfen Kinderbücher - C. O. Czeschka, C. Krenek, H. Lefler, B. Löffler, F. Saiten, H. v. Hofmannsthal und F. C. Ginzkey, um nur die bekanntesten Namen zu nennen. An ihnen orientieren sich die Bestrebungen, auch das populäre Kinder- und Jugendbuch, besonders natürlich die Schulbücher, diesen neuen pädagogisch-ästhetischen Grundsätzen anzupassen. Sie bilden die Grundlage für die weitere Entwicklung in der Zwischenkriegszeit, parallel zum Fortschritt der theoretischen und praktischen Pädagogik, die das Schlagwort vom »Jahrhundert des Kindes« geprägt hat. Die vorliegende Arbeit untersucht dagegen, ausgehend von dem erwähnten englischen Einfluss, vor allem den »sozialen Aspekt« der »neuen« Kinder- und Jugendliteratur und nimmt, aufgrund umfangreicher Studien an österreichischen Bibliotheken und Archiven, auch die breite Palette des »Gebrauchsschrifttums« mit in ihre Betrachtung auf, dokumentiert durch eine soweit wie möglich vollständige Bibliografie aller in Österreich zwischen 1880 und 1938 erschienenen oder von österreichischen Autoren und Künstlern gestalteten Kinder- und Jugendbücher.

è Löcker Verlag Wien

Broschur
132 Seiten, zahlreiche s/w Abb.
€ 29,80
ISBN 978-3-85409-527-9
In engl. Sprache