Pirckheimer-Blog

Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft

Mi, 09.10.2013

Otto-Schäfer-Museum und Georg-Schäfer-Museum

Foto © Matthias Koloßa
Am 06.10.2013 war es soweit. Der erste Besuchstermin der Pirckheimer in Bayern waren das Otto-Schäfer-Museum und des Georg-Schäfer-Museums in Schweinfurt. Es war zwar keine Völkerwanderung, aber ein veritabler Stoßtrupp, der mit thüringischer Unterstützung beide Einrichtungen, allerdings mit unterschiedlicher Intensität heimsuchte. Vorzüglich betreut vom Leiter des Museums Otto Schäfer, Herrn Georg Drescher, genossen wir die Höhepunkte des bibliophilen Elysiums in überbordendem Maße. Der Gründer des Museums, Otto Schäfer (1912 – 2000), häufte im Laufe seines Sammlerlebens Schätze an, die neben dem Schwerpunkt illustrierte Bücher noch eine Reihe weiterer Kristallisationskerne hervorbrachte. Aus der Einbandsammlung führte Georg Drescher einen Lederschnittband, ein Beutelbuch sowie einen Kettenband vor. Zudem waren bemalte Einbände, Metalleinbände und hochwertige Einbandkunst bis zu Einbänden des 19. Jahrhunderts zu bewundern. Anhand eines ausgestellten Fragmentes der Gutenbergbibel erläuterte er die Prinzipien und Inventionen Gutenbergs und seiner Arbeitsweise. Weiter war die Entwicklung der Buchillustration vom frühen Holzschnitt über Dürers Holzschneidekunst und die Radierung, erläutert durch herausragende Beispiele dargestellt. Eine Augsburger Zainerbibel aus dem Jahr 1471 ist als erstes mit Holzschnitten illustriertes Buch vorgestellt worden. Schwerpunkte der Sammlung illustrierter Bücher sind mit den Bereichen Theologie – eine Sensenschmidt–Bibel von 1476/1478 - , die illustrierte Literatur mit einer Ausgabe des Theuerdanck, die Geographie mit Hartmann Schedels Weltchronik und die Naturwissenschaften mit einem Kräuterbuch von Leonhard Fuchs prominent demonstriert worden. Auch Bestände öffentlicher Bibliotheken der Stadt Schweinfurt sind im Museum untergebracht und wurden erläutert. Desgleichen erläuterte Georg Drescher die in Schweinfurt gegründete Sammlung der Leopoldina, der zur Zeit eine gesonderte Ausstellung gewidmet ist. Der Abschluss war ein kurzer Gang in de Tresor, wo besondere Schätze mit illustrierten Büchern wie dem Petrarcameister und Apians Cosmographia gezeigt wurden. Diese Führung war so anregend, dass sich die Gruppe nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Hölle (Name der Gaststätte) teilte. Eine Teil blieb im Museum Otto Schäfer und studierte die Ausstellungsstücke, der zweite Teil der angereisten Pirckheimer aus Bayern und Thüringen begab sich ins Museum Georg Schäfer und bewunderte die Sammlung von Malerei des 19.Jahrehunderts. Eine erste Ahnung, was die Pirckheimer im Rahmen des Jahrestreffens 2014 in Bamberg/Schweinfurt erwartet, liess in uns die Vorfreude erglühen, insbesondere wenn man von so kompetenten Führern wie Georg Drescher informiert wird.
(Ernst Reif)

Di, 08.10.2013

Josef Hawle

Josef Hawle, Kinderbuch der AWB Köln
Die nächste Ausstellung des Bilderbuchmuseums Troisdorf ist der Bilderwelt von Josef Hawle gewidmet, der auf eine dreißigjährige Künstlerkariere zurückblickt. Er bezeichnet sein Schaffen als "Naiven Realisus". Seine Werke präsentieren sich farbenfroh, ausdrucksstark, detailreich und harmonisch. Dabei beschäftigen sich viele seiner Bilder mit dem alltäglichen Geschehen von nebenan, vor sehenswerter Kulisse. Entsprechend war es naheliegend, dass unter seiner Hand auch Fassadenmalereien für Gebäude und öffentliche Einrichtungen entstanden. Zahlreiche künstlerische Motive für Bücher, Postkartenserien, Plakate, Tassen oder CDs thematisieren dabei immer wieder Troisdorf, die Stadt seiner Wahl.
 
Ausstellung: 27. Oktober bis 8. Dezember 2013
 
è Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee

53840 Troisdorf

Herbstkatalog 2013

Der Herbstkatalog des Roten Antiquariats erschien pünktlich zur Frankfurter Antiquariatsmesse, die vom 9. bis 13. Oktober stattfindet. Er enthält, wieder in hervorragender Gestaltung von Markéta Cramer von Laue, in den traditionellen drei Abteilungen (Kunst, Literatur und Exil) diesmal nur 89, dafür aber besonders ausgewählte Positionen, darunter auch die auf dem Titel abgebildete Schrift Gefesselter Blick, Walter Serners Die Tigerin oder Paris brennt von Ivan Goll in der Ausgabe der Bibliotheka Zenit 1922.

è Rotes Antiquariat und Galerie C. Bartsch
Knesebeckstr. 13/14
10623 Berlin

So, 06.10.2013

12. Ahrenshooper Literaturtage

Soeben ging in der Strandhalle Ahrenshoop die 12. Buchmesse zu Ende, welche von einigen Lesungen und einem Lesecafé begleitet wurde. Es präsentierten sich 20 Verlage, die einen Bezug zu Ahrenshoop oder zum Land Mecklenburg-Vorpommern haben. Unter den Ausstellern war auch die Edition Zwiefach von Linde Kauert und unserem Mitglied Heinz Hellmis.
Einige Fotoimpressionen von dieser Veranstaltung können durch Klick auf die untenstehenden Fotos aufgerufen werden.

Edition Zwiefach, Fotos © voigt&kranz UG, Prerow

Sa, 05.10.2013

Bücher-Spaziergang

Als Bücher-Spaziergang wird von Bernd-Ingo Friedrich auf seiner Seite der Titel "Von der Wirkung des Buches" vorgestellt, eine Festgabe, die Friedhilde Krause, ehemalige Generaldirektorin der Staatsbibliothek Berlin, zum 80sten Geburtstag von Professor Horst Kunze besorgte.
Der Titel erschien bereits 1990, die Würdigung dieser Schrift ging eventuell in den Wirren des Wendejahres zu Unrecht unter - Dank des Pirckheimers Bernd-Ingo Friedrich im Netz wird sie wieder in unsen Fokus gerückt.

Bernd Frank

Bernd Frank, 1988 / Foto © DHM Berlin
Am 19. Oktober um 16 Uhr wird bei unserem Mitglied Marc Berger in der Eremitage Gransee die Ausstellung Bernd Frank - Plakate für die Volksbühne eröffnet. Die Ausstellung zeigt Theaterplakate, die in über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren für die Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz gestaltet wurden. Die Exponate ermöglichen einen Einblick in die prägnante künstlerische Handschrift des Plakatgestalters, dessen Auftritte in Berlin über lange Zeiträume komplett mit dem Erscheinungsbild der Volksbühne gleichgesetzt und zum Synonym für dieses Theater wurden. In der Zeit, als das Kulturplakat noch die Litfaßsäulen dominierte und als Poster von Fans gesammelt und gefeiert wurde, gab es in Berlin nahezu keine Anschlagfläche, wo nicht zumindest eine Arbeit von Bernd Frank zu sehen war. Dem unverkennbaren Erscheinungsbild der Plakate, die sich Rezeptionsgewohnheiten verweigerten, Aufsehen erregten, etablierte Strategien anderer Theater durchbrachen, war es gelungen, einen besonderen Platz in der Berliner Kulturszene zu erobern.
Der Künstler ist anwesend zur einmaligen Möglichkeit, endlich mal wieder diese tollen Plakate zu sehen. Und wer sich nicht dran erinnern kann, MUSS eigentlich geradezu kommen ...


Ausstellung: 19. Oktober 2013 bis 28. November 2013

Eremitage Gransee
Mauerstraße 4a


Hans Scheuerecker

Mit den soeben ausgelieferten MARGINALIEN erhielten die Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft auch einen Artikel über Hans Scheuereckers Bücher und einen Siebdruck von Hans Scheuerecker. Das brachte wieder eine Meldung der Lausitzer Rundschau ins Gedächtnis: "Scheuerecker-Schau im Dieselkraftwerk fällt erneut aus".
 
... Nachdem Hans Scheuereckers Einzelausstellung im Kunstmuseum Dieselkraftwerk "Verloren im Paradies" von 2011 auf Oktober 2013 verschoben wurde, fällt sie erneut aus. ... Die Direktorin des Kunstmuseums Dieselkraftwerk ... bestätigt, dass die Absage ihre Entscheidung war. ...
Dem Museum und dem Kunstpublikum geht ein Highlight zum Jahresende verloren. Tragisch ist die Absage jedoch vor allem für den Künstler: Hans Scheuerecker, der seit den 70er-Jahren mit seiner erotisch und emotional aufgeladenen, abstrahierten Malerei und Grafik – und seinem dazu passenden Boheme-Lebensstil – für Aufsehen sorgt, muss weiterhin auf seine längst fällige Würdigung als bedeutender Gegenwartskünstler und als Repräsentant kompromissloser Gegenkultur in der DDR durch ein großes staatliches Kunstmuseum in Deutschland warten.
Bereits zu seinem 60. Geburtstag im Jahr 2009 sollte ihm ... eine Einzelausstellung im dkw. gewidmet werden. Es kam zum Eklat. Scheuerecker sagte damals das Vorhaben wenige Monate vor der Eröffnung ab ... und stimmte dann einer Verschiebung zu.
Eigentlich sollte die Ausstellung "Verloren im Paradies" nun vom 18. Oktober bis Mitte Januar 2014 im dkw. gezeigt werden. Geplant war, dass Scheuerecker verschiedene Werkgruppen von seinen künstlerischen Anfängen bis heute präsentiert. Eine Buchpublikation und eine kleinere Parallelausstellung mit Grafiken des berühmten französischen Künstlers Paul Gauguin (1848-1903), der Scheuerecker stark beeinflusst hat, sollten die Schau begleiten. Außerdem wollte die Neue Sächsische Galerie in Chemnitz die Scheuerecker-Schau übernehmen. (Felix Johannes Enzian)
 
gesamten Artikel lesen: Lausitzer Rundschau

Mi, 02.10.2013

Gerhard Gossmann in Sulęcin

Eine kürzlich im Kloster Chorin gezeigte Ausstellung erlebte gestern ihre Vernissage unter dem Motto "Spiel und Ernst - Grafik und Illustrationen von Gerhard Gossmann". Die Ausstellung des Zentrums für deutsch-polnische Zusammenarbeit wird im repräsentativen Haus der Ritter, einem neoklassischen Herrenhaus im Polnischen Sulęcin (bis 1945 Zielenzig) gezeigt, gelegen in der Woiwodschaft Lebus. Die Vernissage war gut besucht. Der Leiter des Zentrums Jacek Cieluch begrüsste alle aufs Herzlichste. Anwesend war auch der Bürgermeister von Sulęcin, sowie der Bürgermeister von Friedland, eine der vier Partnerstädte. Dort wird die Ausstellung ebenfalls gezeigt, wenn sie in ca. einem Monat in Polen beendet sein wird. Anwesend waren auch der Leiter des Frankfurter Kulturbüros und Vorsitzender des Freundeskreis Gerhard Gossmann sowie die Tochter von Gerhard Gossmann, Frau Liebau. Eine Schulklasse des örtlichen Gymnasiums war ebenfalls gekommen.
Zur Eröffnung hielt Hans-Dieter Winkler, der aus seiner Sammlung Werke dieses besonderen Künstlers beisteuerte, einen Dia-Vortrag zu "Das Leben und Werk von Gerhard Gossmann". Hans-Dieter Winkler, dort gebürtig und aufgewachsen, heute 78jährig und Pfarrers i.R., ist ist Vorstandsmitglied des Zentrums der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit. Ralf Parkner, aus dessen Sammlung ebenfalls dreizehn Radierungen auf der Ausstellung gezeigt werden, hat einige Eindrücke mit dem Fotoapparat eingefangen.
 


Falls die Dia-Show nicht korrekt angezeigt wird, bitte hier klicken.

Mo, 30.09.2013

Lange Nacht der Bibliotheken

Berlins Bibliotheken sind gefragte Orte der Kommunikation, der Kultur, der Information, des lebenslangen Lernens und der Erholung. In der Langen Nacht bieten sie Einblick in ihre Arbeit und Zugang zu zahllosen "Schätzen" des Wissens und der Unterhaltung.
Am 24. Oktober 2013 findet iin Berlin von 17:00 bis 24:00 Uhr die Lange Nacht der Bibliotheken statt. Die Besucher erwartet abwechslungsreiche Veranstaltungen mit Musik, Lesungen und Führungen vor und hinter den Kulissen der Bibliothek und können die Bestände und besonderen Angebote der Bibliotheken näher kennenlernen, bei unserem Mitglied, der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, an der BiblioTheke bei einem Glas Wein! Programmhöhepunkte in der ZLB sind u.a. der Auftritt der New Yorker Hip-Hop Künstlerin Michele Byrd McPhee und die Lesung mit dem bekannten Moderator Knut Elstermann.


24. Oktober 2013

AdA 5/2013 erschienen

Das Heft enthält unter anderem einen Beitrag von Klaus Körner über Internationale Buchhandlung und Brücken-Verlag 1956 bis 1990, den 2. Teil zur Firmengeschichten Leipziger Antiquariate nach 1945 von Sarah Diag und Rolf Schlenker berichtet über Die ornithologische Bibliothek von Hans Engländer in der USB Köln, die von André Welters, Mitarbeiter der USB Köln, am 18. Novenber 2013 auch dem Berliner Bibliophilen Abend vorgestellt wird. Für unsere Mitglieder sicher nicht uninteressant: Unter den Rezensionen findet sich die von Timo Günther zu "Bühne auf! Erstlingswerke deutscher Autoren", herausgegeben von den Pirckheimern Elmar Faber und Carsten Wurm.

Übrigens, mit dem Mini-Abo "3 für 1" erhalten Bezieher drei Ausgaben zur Probe zum Preis eines Einzelheftes (22,50 Euro).

Fr, 27.09.2013

Sonnenberg-Presse

Weil es so schön war: Zur Beendigung der Ausstellung Bücher und Graphik aus der Sonnenberg-Presse laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich zu einer kleinen Finissage am 3. Oktober um 15 Uhr in die Galerie Eremitage ein.
Bevor die Ausstellung an diesem Tag gegen 18 Uhr abgebaut wird, gibt es also eine letzte Gelegenheit sie zu sehen, mit den Künstlerinnen ins Gespräch zu kommen und einen gepflegten Wein, Kaffee und Kuchen zu genießen.
Was könnte man also an diesem Feiertag Besseres tun?
Die Bahn hat Berlin wieder an Gransee angeschlossen, so daß also auch für Nichtmotorisierte der Weg so kompliziert nicht ist.
(Marc Berger)

Finissage: 3. Oktober 2013

Eremitage Gransee
Mauerstraße 4a

Mi, 25.09.2013

Grüner Kamm und Blauer Mond

Hannelore Teutsch im Gespräch mit Lydia Grzimek, der Ehefrau des Bildhauers
Waldemar Grzimek (1918-1984), und Gudrun Radev, beide aus Berlin.
Lydia Grzimek hat gerade erst zehn Plastiken von Waldemar Grzimek
der Berliner Nationalgalerie geschenkt. Foto © Elke Lang
Auf der Burg Beeskow zeigt die als Gebrauchsgraphikerin und Typografin ausgebildete Künstlerin Hannelore Teutsch, die auch als Buchillustratorin hervorgetreten ist, derzeit unter dem Titel „Grüner Kamm und Blauer Mond“ 70 ihrer Arbeiten der letzten zehn Jahre. Dominierend sind die steril wirkenden Stadtlandschaften im Stil der Neuen Sachlichkeit: wie mit dem Lineal gezogene Konturen, monochrome Flächen und einsam und verloren anmutende Figuren, die wie erstarrt, wie „gefroren in hundert Jahren Schlaf“ gefangen sind, so Franz Zauleck, ein Illustrator, Bühnenbildner und Autor zur Ausstellungseröffnung am 21. September. „Selbst das einsamste Bild ist immer ein kollektives“, versuchte Franz Zauleck einer Erklärung nahe zu kommen. „Jahrhundertelange Gedanken und künstlerische Erfahrungen fließen ein.“ Während in der DDR-Zeit die Stadtlandschaften fast ausschließlich dunkel und trist gewesen sind, gibt es jetzt daneben eine totale Öffnung zum Licht. Offensichtlich hat sich die Betrachtungsweise der Künstlerin mit anderen gesellschaftlichen Bedingungen geändert. Was aber bleibt, ist ein urmenschliches Gefühl des Verlorenseins in der Weite, ob es nun ein Häusermeer ist oder ein weites Feld.

Hannelore Teutsch - haus für GR
Für Hannelore Teutsch ist es wichtig, „immer alles zu wechseln, denn ich will mich nicht langweilen“. So nimmt sie auch ganz andere „künstlerische Erfahrungen“ auf, etwa im „Stillleben mit Brombeeren“ (2011), im „Stillleben mit Himbeere“ und bei „Feder, Ei, Schneeball“ (beide 2013). Hier glaubt man vor altmeisterlichen botanischen Abbildungen zu stehen, wie sie ab dem 18. Jahrhundert in Büchern oder auf Einzelblättern beliebt waren. Ihre drei großen Hinterglasbilder wiederum erinnern an den phantastischen Jugendstil. Besondere Kostbarkeiten bieten sich in einer Vitrine mit Berliner Ansichten in Miniaturen als Näharbeit auf Seide von 2009 bis 2012, zum Beispiel vom Tempelhofer Feld mit Radarturm, vom Alexanderplatz und von der Berliner Philharmonie. Kurz: Auch der Betrachter braucht sich nicht zu langweilen.
(Elke Lang, Auszug aus der Märkischen Oderzeitung vom 16.9.2013)

Ausstellung: 21. September 2013 bis 12. Januar 2014

siehe auch: Hannelore Teutsch

è Burg Beeskow
Archiv, Lese- und Medienzentrum
des Landeskreises Oder-Spree
Frankfurter Straße 23, 15848 Beeskow
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So, 22.09.2013

The Bear Press auf der LiberBerlin

Vorgezogen, in bereits fünf Tagen, findet am Kulturforum, Museen der Europäischen Kunst, die 14. LiberBerlin statt, diesmal leider mit nur noch 20 Anbietern.
Handeinband schwarzes Oasenziegenleder mit farbigen Lederintarsien zu:
Theodor Storm, Bulemann‘s Haus.
Nicht unter den Anbietern, aber in der Messebroschüre vertreten ist auch unser Mitglied Dr. Wolfram Bender. Seit mehr als dreißig Jahren veröffentliche er als Nachfolger der klassischen deutschen Pressendrucker in The Bear Press unter Zugrundelegung radikaler Handarbeit Auserlesenheiten der Weltliteratur von Lucian und Horaz bis zu Ror Wolf und H. C. Artmann. Die Exklusivität und Kompromißlosigkeit im Hinblick auf Konzeption und Qualität - limitierte und signierte Auflage - und die Wahrung der überlieferten Kunstvorschriften und Forderungen an eine vorbildliche Leistung (Handsatz, Druck auf handgeschöpfte Papiere oder Pergament, Handeinbande in kostbaren Materialien) sowie die von renommierten zeitgenössischen Künstlern wie Wilhelm M. Busch, Klaus Böttger, Uwe Bremer, Rolf Escher, Esteban Fekete, Hans Fronius, Gottfried Helnwein, Karl-Georg Hirsch, Rolf Münzner, Eberhard Schlotter, Hanns Studer, Jan Peter Tripp oder Jürgen Wölbing eigens geschaffenen Originalgraphiken sichern jedem einzelnen Buch den Status des Individuellen und Originären.
 
Antiquariatsmesse: 27. und 28. September 2013

The Bear Press • Dr. Wolfram Benda
Schleiermacherstraße 7
95447 Bayreuth
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Sa, 21.09.2013

Gewissheit, Vision: Francke von heute aus gesehen

Internationale Kunstausstellung
bei unserem Mitglied Franckesche Stiftungen zu Halle

August Hermann Francke schuf ein Reformwerk, das mit seiner internationalen Ausstrahlung, Vernetzung und seiner Wirkung einmalig ist. Wie kann man heute damit umgehen und wo liegt die Bedeutung des Werkes in unserer Gegenwart? Nach dem Zusammenbruch der sozialistischen Systeme und in einer globalen Strukturkrise des kapitalistischen Wirtschaftssystems stellen sich grundsätzliche Fragen, was heute Begriffe wie Gewissheit und Vision für eine Weiterentwicklung der Zivilisation bedeuten oder überhaupt sein können. In Zeiten großer gesellschaftlicher Umbrüche und Fragestellungen, die ganze Nationen und Kulturen betreffen, und die Millionen Menschen in Unsicherheit über ihre Zukunft setzen, nimmt das Ausstellungsprojekt den historische Anlass als Ausgangspunkt für ein künstlerisches Experiment. Gewissheit und Vision sind dabei Basisbegriffe für eine Recherche in der Geschichte und eine Herausforderung, deren Bedeutung heute zu reflektieren.
Serkan Özkaya: Proletarier aller Länder …
2001 – 2013, Foto: Serkan Ozkaya.
Historisch und gesellschaftskritisch arbeitende Künstler wie Sergey Bratkow, Marc Bijl, William Basinski, Esther Ernst, Christian Jankowski, Via Lewandowski, Christian Niccoli, Serkan Özkaya und el Seed sind von den Kuratoren Moritz Götze und Peter Lang eingeladen worden, sich mit den Begriffen "Gewissheit" und "Vision" auseinanderzusetzen. Medial präsentierte Interviews mit Philosophen, Kunsttheoretikern, Sozialpsychologen, Medien- und Religionswissenschaftlern sowie Journalisten ergänzen die künstlerischen Positionen um grundsätzliche Aspekte.

Ausstelung: 22. September bis 23. März 2014

Franckesche Stiftungen
Historisches Waisenhaus

Mi, 11.09.2013

Die Zukunft des Buches

Unter diesem Titel, ergänzt mit der Überschrift „Die Zukunft Europas“ fand am 10. September ein deutsch-französisches Gesprächsforum statt, von welchem ich mir einige Antworten zu einem Thema erhoffte, das sicher jeden Pirckheimer und jeden Bücherfreund, vor allem mit Blick auf die neuen Medien, umtreibt.
 
Autoren, Buchhändler, Verleger und Politiker beider Länder diskutierten hierbei jedoch weniger die Zukunft des Buches, sondern verständigten sich über Entwicklungen und die Zukunft des Buchmarktes in Europa unter dem Vorzeichen des geplanten Freihandelsabkommens mit den USA ... Der vielfach als dramatisch bezeichnete Wandel am Buchmarkt infolge Verdrängung der unabhängigen Buchhandlung durch Internetmonopolisten ist eine Herausforderung an die Politik und der Schutz europäischer Kulturtradition gegen eine Amerikanisierung eine dringende Aufgabe auch der deutschen Regierung, die anders als die französische bislang weitgehend tatenlos blieb. Hoffnungsvoll stimmt hierbei, dass als Ergebnis der Diskussionsrunde eine gemeinsame deutsch-französischen Erklärung „Eckpunkte für eine nachhaltige europäische Buchpolitik“ formuliert wurde, deren zentrale Forderungen sind:
1. Die Aufrechterhaltung der Buchpreisbindung
2. Die reduzierten Mehrwertsteuer muss auch auf elektronische Bücher angewendet werden
3. Die Wettbewerbsverzerrungen durch Steuervorteile müssen beseitigt werden
4. Das europäische Urheberrecht, welches sich als ein Autorenrecht, nicht wie in den USA als ein Copyright-Recht versteht, muss bewahrt bleiben.

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