Pirckheimer-Blog

Jens-Fietje Dwars

Di, 14.01.2014

100. Geburtstag von Walter Janka

Am Sonnabend findet von 11 bis 17 Uhr im TAK –Theater im Aufbau-Haus, Prinzenstraße 85 F, 10969 Berlin, unter dem Titel "... dass die geistige Potenz gegen die Politik der Partei wirksam wird" eine Konferenz des Vereins Helle Panke e.V. zum 100. Geburtstag des Verlegers Walter Janka statt.
Walter Janka, 1914 in einer Arbeiterfamilie geboren und in diesem Milieu aufgewachsen, gehörte zu jenen Intellektuellen, die sich fast ein Leben lang in den Dienst der Partei stellten, obwohl sie mit deren Politik oft nicht einverstanden waren. Janka geriet bereits im Spanischen Bürgerkrieg mit seinen Genossen in Konflikt, weil diese Stalins Kurs umsetzten. Im mexikanischen Exil arbeitete der gelernte Setzer das erste Mal als Verleger und war nach seiner Rückkehr in der DEFA und im Aufbau-Verlag führend beteiligt, ab 1954 als Verlagsleiter. Doch schon bald geriet er in Konflikt mit der SED-Führung, wurde 1957 zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt und bekam nach der Haft eine Stelle als Dramaturg bei der DEFA. 1989 geriet er plötzlich wieder in den Fokus der Öffentlichkeit, als seine Memoiren im Deutschen Theater vor einem überfüllten Haus gelesen wurden.
Über seine Arbeit als Verleger und Dramaturg und seine politischen Intentionen sprechen und diskutieren Dr. Jens-Fietje Dwars, Dr. Dietmar Keller, Dr. Dieter Wolf und Dr. Carsten Wurm. Es moderieren Sabine Schöneburg, Birgit Ziener und Alfred Eichhorn. Gezeigt werden auch Filmaufnahmen zu Jankas Leben und Wirken.
 
Konferenz: 18. Januar 2014, 11 - 17 Uhr
Kosten: 10,00 Euro / ermäßigt 7,00 Euro
(inklusive Mittagessen).
 
Es wird um Anmeldung gebeten bei
Helle Panke e.V., Tel.: 030 / 47 53 87 24

Mo, 04.11.2013

Palmwedel für Weißenfels – Grafik und Buchkunst aus Mitteldeutschland

Nur noch wenige Tage ist eine Ausstellung der Titel- und Rückseiten des literarischen Palmbaum in der Galerie Brand-Sanierung in Weißenfels zu sehen, gemeinsam mit der bibliophile Buchreihe Edition Ornament. 1992 als Vierteljahreszeitschrift gegründet, erscheint der Palmbaum seit 2005 mit zwei Heften pro Jahr und künstlerisch hochwertigem Einband. Unser Mitglied Dr. Jens-Fietje Dwars, Redakteur des Palmbaum und Herausgeber der Edition Ornament hat diese Ausstellung mit ausgewählten Andrucken samt der entsprechenden Originale zusammengestellt, was vor allem interessant ist, da diese vor dem Druck oft noch verändert wurden. So wurden z.B. Berners Zeichnung, der die ersten Hefte gestaltete, blau eingefärbt und zusätzlich mit einem Hintergrundbild unterlegt. Für Heft 1/2013 hat der Leipziger Grafiker Karl-Georg Hirsch die Titelgestaltung übernommen (siehe Abb.). Sein blutrot gehaltener Holzschnitt ist eine Illustration des Gedichtes „Todin“ des ebenfalls in Leipzig lebenden Schriftstellers Peter Gosse.
Gosse ist in der Weißenfelser Schau auch mit dem Essayband Über das allmähliche Verfertigen von Welt im Dichten vertreten, erschienen in der edlen „Edition Ornament“. Diese Reihe orientiert sich in ihrer Machart an der klassischen deutschen Buchkunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Vorbild sind für Dwars die Der jüngste Tag-Bücher des Leipziger Kurt Wolff Verlags. Wie diese sind auch die Veröffentlichungen der Edition Ornament in einfache schwarze Pappe gebunden. „Erst auf den zweiten Blick“, sagt Dwars, „erweisen sich ihre Feinheiten mit handgeleimten Etiketten, Blindprägung, Lesefaden, verschiedenfarbigen Vorsatzpapieren und ausgewogener Gestaltung in Bild und Text.“
Bislang erschienen zwölf illustrierte Bände. Jeder in einer limitierten Auflage von 500 Exemplaren. Den ersten 50 liegt stets eine signierte Originalgrafik bei.
Zur Schau gehört eine Präsentation von Holzschnitten und -stiche von Karl-Georg Hirschs auf 13 erotische Farbzeichnungen von Gerd Mackensen. Sie wurden für den Band Lob der Jadeflöte geschaffen, der 33 Gedichte und Geschichten zum Menantes-Preis für erotische Dichtung 2010 enthält.
 
Ausstellung: 18. Oktober bis 17. November 2013

Projekt Brandsanierung
Novalisstraße 13
06667 Weißenfels

So, 03.11.2013

Thüringer bei Menantes

Einen der bedeutendsten Barock-Dichter, Menantes, galt der Besuch am 2.11.2013 unserer Thüringer Gruppe der Pirckheimer-Gesellschaft in der Literaturgedenkstätte in Wandersleben, wo Christian Friedrich Hunold 1680 geboren wurde. Zwar gibt es nicht mehr das Geburtshaus, aber im ehemaligen Stallgebäude des Pfarrhofes wird seit 2005 sein recht umtriebiges Leben, das 1721 in Halle an der Saale endete, dargestellt. Bemerkenswert erschien, dass sich Hunold seiner schwelgerischen Lebensweise erst entschlug, als kein Geld mehr vorhanden war und er sich nunmehr seines Talentes besann und etliche Romane mit dem Pseudonym Menantes schrieb.
Besonders erwähnenswert ist der informative und schön gestaltete Film über den Dichter, ein Werk unseres neuen Pirckheimer-Mitgliedes Jens-Fietje Dwars, welcher im wesentlichen auch die Gedenkstätte gestaltet hat.
In Blindausgaben von Büchern und Hinweisen wird in der Ausstellung sein Werk gewürdigt. Da es mit Liebesgeschichten verbunden ist, wird seit 2006 aller zwei Jahre der Menantes-Literaturpreis für erotische Dichtung vergeben, teilweise in der Zeitschrift "Palmbaum" veröffentlicht. In der leicht ironischen Diskussion darüber war nicht ganz zu klären, ob bei der Preisvergabe wohl Menantes als Dichter des Satyrischen Romans oder als affektdämpfender Pietist zum Zuge kommt.
(PA)

Do, 25.04.2013

Palmbaum zum Thema Buchkust

Das 56. Heft der Zeitschrift Palmbaum, welche ihren 20. Geburtstag begeht, ist der Buchkunst gewidmet. Das Heft enthält Antworten zu einer Umfrage, worin denn ein schönes Buch besteht, u.a. von unseren Mitgliedern Herbert Kästner, Carsten Wurm, Peter Arlt, Elmar Faber, sowie von Gerd Sonntag, Baldwin Zettl, Peter Gosse, Wilhelm Bartsch und Alexandra Sender. Im Heft finden sich Beiträge zur Geschichte der Thüringer Buchkunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart u.a. zu Titelblättern von Barock bis van de Velde von unserem Mitglied Jens-Fietje Dwars. Matthias Hageböck schreibt über Bucheinbände der Reformation, unser Mitglied Jens Henkel über Max Thalmann, Matthias Biskupek zum Greifenverlag und Johannes Mangei über den DDR-Untergrund. Karl-Georg Hirsch verrät, was er unter Buchkunst versteht. Er schuf für den Einband des Heftes einen Holzschnitt nach Peter Gosses Gedicht "Todin" und stach als Vorzugsgraphik zum Jubiläum der Zeitschrift das Blatt "Am Palmbaum".

Palmbaum