Pirckheimer-Blog

Do, 09.07.2015

F. H. Ehmcke (18.10.1878 - 03.02.1965)

Die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek stellt aus Anlaß des 50. Todestages von F. H. Ehmcke im Foyer Skizzen, Entwürfe und Reinzeichnungen dieses Kunsttheoretikers und Künstlers aus. Diese, ursprünglich bis 4. Juli 2015 geplante Schau wird bis zum 9. Januar 2016 verlängert.
Für weitere Informationen bitte hier klicken. 

Ausstellung: 3. Februar 2015 – 9. Januar 2016

è Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena
Bibliotheksplatz 2
07743 Jena
(03641) 940048

* E-Mail

Ulrich Woelk: Apokalypse abgesagt

Im Hybriden-Verlag ist eine neue Künstleredition erschienen, Anlass genug für den Daten-Messie zur Veröffentlichung einer Textprobe:
Hitler hört die VOYAGER GOLDEN RECORD
Fegefeuer der Gravitation
„Du sollst dir kein Bildnis machen!“, hat es einmal geheißen, aber das ist lange her. Das Bilderverbot, einst zum Schutz vor falschen Götzen ergangen, hat in der Postmoderne ausgedient. Keines der zehn Gebote, muss man wohl feststellen, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem derart eklatanten Misserfolg entwickelt wie das zweite. Jedenfalls überflutet uns der spätkapitalistische Lebensstil mit endlosen Bilderströmen, und da mutet die durchaus ansehnliche wissenschaftliche wie metaphorische Karriere von etwas prinzipiell Unsichtbaren schon erstaunlich an. Und doch hat sich eine bestimmte Klasse von ziemlich abstrakten astronomischen Objekten, deren präzise Bedeutung naturgemäß kaum ein Laie versteht, zu einem ziemlich lebendigen Teil dessen gemausert, was einmal Allgemeinbildung hieß und sich inzwischen in einen kunterbunten Fundus aus Junk-Wissen verwandelt hat, der beim Magazin-Lesen oder abendlichen TV-Zapping irgendwie hängengeblieben ist.  ...
Der metaphorische Clou bei Schwarzen Löchern ist ... ihre naturgesetzlich garantierte Unerforschbarkeit. Darin liegt übrigens ein durchaus ernsthaftes und vieldiskutiertes theoretisches Problem: Wenn nämlich Information in Form von Licht oder Materie in ein Schwarzes Loch hineinzufallen vermag, aber prinzipiell keine Nachricht aus diesem herauszubekommen ist, dann stört diese Asymmetrie von Geben und Nehmen nicht nur das theorieästhetische Empfinden von weltbekannten Kosmologen wie Stephen Hawking, sondern auch die Gültigkeit bestimmter fundamentaler Sätze der Thermodynamik. Der einzige Ausweg aus dieser Zwickmühle besteht denn auch in der Annahme, dass überhaupt keine Information in Schwarze Löcher zu fallen vermag, sondern alles Ankommende auf deren Oberfläche abgespeichert wird, um gegebenenfalls (beim sogenannten Verdampfen der Löcher) wieder freigesetzt zu werden. ... und die von uns produzierte und auf deren Oberflächen gefangene Information, sämtliche Sportnachrichten, die „Lindenstraße“ und noch der flaueste Comedywitz, wieder freigesetzt würde, um erneut das Universum und unsere darin herumtreibenden Seelen zu überschwemmen? ...
(Ulrich Woelk)

... gesamten Text lesen

Ulrich Woelk: Apokalypse abgesagt
Neun Essays zu astronomischen und poetischen Themen (Guten Rutsch; Literarische Finsternis; The Dark Side of the Moon; Wettlauf im Wohnzimmer; Fegefeuer der Gravitation; Kein Gott nirgends; Reise ins Innere der Materie; Kinder der Nacht; Apokalypse abgesagt).
Zeichnungen und Handschriften von Hartmut Andryczuk
Limitierte Auflage, Berlin 2015
Preis: € 600

Aus dem Antiquariat 3/4 2015

Das 3. Heft Aus dem Antiquariat 2015 wird derzeit ausgeliefert, u.a. mit einem Artikel von Anette Pozzo über "Giuseppe Martini und der internationale Antiquariatshandel zu Beginn des 20. Jahrhunderts."
Dazu eine Anmerkung von Michael Eschmann:
Es lohnt sich „Aus dem Antiquariat“ regelmäßig zu lesen. Diesmal war der Artikel über den italienischen Antiquar Giuseppe Martini (1870 – 1944) aus Lucca/Italien für mich Anlass, eine Recherche bezüglich (s)eines Exlibris zu machen. Giuseppe Martini (1870 – 1944) war ein bedeutender Antiquar, der sich auf den Handel mit Inkunabeln und Alten Handschriften spezialisierte. Er unterhielt weltweit Geschäftskontakte zu Kollegen, darunter zu den Antiquariaten Rosenthal in München und Joseph Baer in Frankfurt.
An diesem Exlibris zeigt sich erneut eine grundsätzliche Problematik meiner Forschungen: Giuseppe Martini hat auf dem Exlibris seinen Namen in „Josephi Martini“ latinisiert. Alle Verzeichnisse und Suchmaschinen listen ihn (meist) darunter auf.
Ich würde das Exlibris gerne für meine Sammlung erwerben und erbitte etwaige Kaufangebote!

siehe auch: Exlibris Josephi Martin.

Mo, 06.07.2015

Grafik aus Polen

Die neue Ausstellung der Eremitage Gransee des Pirckheimers Marc Berger zeigt Polnische Grafik der späten 80er und frühen 90er Jahre aus der Sammlung Peter Seel.

Dr. Peter Seel nutzte seine Zeit Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre am Goethe-Institut in Warschau unter anderem dazu, damals aktuelle polnische Kunst zu sammeln. Die polnischen Graiker genossen – nicht nur »im Osten« – einen guten Ruf: Sie arbeiteten oft sehr ungewöhnlich und eigenständisch, waren häufig den aktuellen Tendenzen der Kunst im Westen näher und schon rein handwerklich hervorragend. In der Eremitage wird eine interessante Auswahl mit Arbeiten verschiedener Künstler in sehr unterschiedlichen Techniken in Gransee gezeigt.

Vernissage: Samstag, 11. Juli 2015, der Sammler ist anwesend, einführende Worte: Roland R. Berger 
Ausstellung: 11. Juli - 20. September 2015

è Eremitage Gransee
Galerie für zeitgenössische Buchkunst und Druckgraphik
Mauerstraße 4a | D-16775 Gransee

*
Marc Berger

Do, 02.07.2015

SchriftStücke

Gesägt, genäht, gebrannt… - es muss nicht immer Papier sein

Tanja Leonhardt
Schriftkunst wird zumeist mit Feder und Papier in Verbindung gebracht. Daneben gibt es jedoch Schrift in vielfältigen anderen, zumal plastischen, Erscheinungsformen. Als Relief und Skulptur, in verschiedenen Materialien und Farbgebungen, entfaltet Schrift ihre Aussage. Die Ausstellung zeigt eine große Bandbreite von Objekten: Holz, mit der Kettensäge bearbeitet, Genähtes, Texte, die mit Hilfe eines Laserstrahls entstanden sind und in Beton gegossene Schriftskulpturen. Gezeigt werden Arbeiten von Tanja Leonhardt, Hans Schmidt, Rudolf Koch, Peter Malutzki und weiteren Künstlern.

Ausstellung: 10. Juli – 23. August 2015

è Klingspor-Museum

Herrnstr. 80
63065 Offenbach

Mi, 01.07.2015

Die Kunst des unperfekten Buches

In Hendrik Lierschs Arbeitszimmer sitzt ein Rabe, ein ausgestopfter, an der Decke unterm Oberlicht und schaut auf den kleinen, runden, vom Leben gezeichneten Holztisch, an 'dem schon Paul Celan gesessen hat. Vielleicht schielt er auch zu dem Foto, das an der Bilderwand über dem Tisch hängt. Man weiß es nicht genau. Die Aufnahme zeigt das rundliche, offene Gesicht eines älteren Herren in Schwarz-Weiß: Victor Otto Stomps. Seit fast 40 Jahren hat Liersch zu diesem Verleger, Drucker, Dichterfreund, Talententdecker, Berliner Original und bibliophilen Kauz alles zusammengetragen, was sich finden lässt. (...) Die Verehrung geht soweit, dass er seinen kleinen, feinen Verlag Corvinus Presse genannt hat. Corvinus von lateinisch: Rabe, von Rabenpresse. So hieß Stomps' erstes Unternehmen. (...)
Seine frühen Sachen entstehen mit einer Handpresse. Weil sie krächzt und ihm im Suff als riesiger Rabe erscheint, nennt er seinen Verlag Rabenpresse. Sich den abseitigen, ausgeschlossenen Büchern zu widmen, erhebt er nun zu seiner Lebensaufgabe. Als Erstes bringt er mit Eberhard Heinatsch die Zeitschrift „Der Fischzug. Monatsblätter zur Förderung werdender Literatur" heraus, später das Literaturblatt „Der weiße Rabe". Der notorisch klamme Stomps veröffentlicht junge Talente, die bald literarischen Ruhm genießen: Peter Huchel, Günter Eich, Bertolt Brecht, Gottfried Benn, Georg Zemke ...
Ihn hat Hendrik Liersch noch persönlich kennengelernt - durch seinen Vater, den Literaturwissenschaftler Werner Liersch, der im vergangenen Jahr gestorben ist. Mit Zemke traf sich Henrik Liersch Ende der 70er-Jahre alle 14 Tage zum tiefsinnigen Gespräch. Der Dichter spendierte dem Jungen eine Zigarette und einen Kaffee - er selbst rauchte nicht mehr, wollte aber ein bisschen schnuppern. Nach dem gemütlichen Teil begann der Vortrag über Literatur und Stomps. Dabei hat sich Liersch, er war damals 16, den Stompsvirus eingefangen. Er hört von einem Verleger, der die lyrische Avantgarde Berlins umsorgt (...). Als Hannah Hoch nicht mehr ausstellen darf, weil ihre Kunst als entartet diffamiert ist, lässt Stomps sie noch Bücher illustrieren. Doch als er Getrud Kolmars „Preußische Wappen" druckt, stellen die Nazis ihn als Verleger kalt. 1937 verkauft er gezwungenermaßen seinen ruinierten Verlag.
1939 wird er Soldat und bleibt es bis zur deutschen Kapitulation, wird bis zum Oberstleutnant befördert und kommandiert eine schwere Artillerieabteilung. Im Kriegsgefangenenlager in Frankreich macht er schon wieder Bücher auf miesem Papier. 1949 gründet er in Frankfurt am Main einen neuen Verlag, die Eremiten-Presse. Mit ihr zieht er 1954 nach Stierstadt in den Taunus. Mehr 240 Bücher veröffentlicht er, bis er 1967 aus diesem Unternehmen aussteigt, um endgültig nach Berlin zurückzukehren und dort mit der Neuen Rabenpresse seinen letzten Verlag zu führen. Am 4. April 1970 stirbt Stomps im Alter von 72 Jahren in Berlin. 20 Jahre später gründet Liersch am selben Ort seine Corvinus Presse und nutzt dafür zeitweise Räume, in denen Stomps Bücher machte.
Hendrik Liersch zeigt das „Spiel-& Polterbuch" von Günter
Bruno Fuchs,  das Victor Otto Stomps auf Wellpappe druckte.
Foto: MOZ/Uwe Stiehler
Auch Lierschs Arbeit haftet etwas Stomp'sches an: Er druckt von Hand kleine Auflagen von Bänden, die bildende Kunst und Lyrik vereinen. Vorbild dafür sind Ausgaben wie das „Stierstädter Gartenbuch", das der Dichter Dieter Hoffmann mit Horst Antes gestaltete, lange bevor der ein Weltstar der Kunstszene wurde. Auch Klaus Staeck, der scheidende Präsident der Berliner Akademie, hat, bevor man ihn kannte, Stomps' Bücher veredelt. (...)
(Uwe Stiehler)

Quelle: Märkische Oderzeitung/Brandenburger Blätter 26.6.2015

Buchdruck, Künstlerbücher, Druckgrafik

Zum diesjährigen Moabiter Ortstermin, diesmal unter dem Thema »Buchdruck, Künstlerbücher, Druckgrafik« lädt auch der Pirckheimer Michael Ley ein. Bei ihm findet der Ortstermin diesmal wieder in seiner Wohnung statt und nicht, wie im vorigen Jahr, vor dem Rathaus.
Und „natürlich“ beschäftigt sich miley erneut mit dem Thema DRUCKEN! Man kann ihn dann mit Winkelhaken beim Handsatz oder mit der Wischgaze beim Tiefdrucken beobachten. Alle Fragen werden selbstverständlich beantwortet. Das Motto lautet:

Drucken ist (k)ein Vergnügen!

Hinweis: Die Erdgeschoss-Wohnung ist noch relativ kühl...
Ortstermin: 4./5. Juli 2015, 14 - 19 Uhr
Wikingerufer 6, EG re.
10555 Berlin-Moabit

Buch, Kultur & Gesellschaft

Gestern Abend begrüßte die Initiative Buchkultur Das Buch e.V. im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe Professor Dr. Dieter B. Herrmann aus Berlin. In Rahmens eines Gespräches mit dem Gast haben die Teilnehmer viele interessante Einblicke in ein Stück deutscher Zeitgeschichte erhalten.
Neben Professor Herrmann hatten die IB weitere Ehrengäste, Schülerinnen und Schüler des Carl-Bosch-Gymnasiums Ludwigshafen mit Ihrem Lehrer Dr. Bernd Rohwedder. Sie haben im Namen der IB für Ihre Entdeckung von zwei Asteroiden jeder ein Buchpräsent unseres Gastes erhalten. Die Schülerinnen und Schüler verfolgten unser Gespräch bis zur letzten Sekunde und fragten unseren Gast die berühmten Löcher in den Bauch. Auch unser Gast war sichtlich beeindruckt von den Schülern und deren Fragen. Natürlich werden sie jetzt alle in die Physik gehen und das zur großen Freude des Lehrers - dem „Anstifter“ dieser Entdeckungen.
Die Hörer schritten mit ihrem Gast vom zerstörten Berlin nach dem II. Weltkrieg über die Schule, das Studium und der Promotion bis in die Archenhold Sternwarte und das Zeiss Großplanetarium (beide in Berlin), deren Direktor Professor Herrmann bis zum Jahre 2004 war. Freude an dem was man tut, dass ist das bestimmende Lebensmotto Professors Herrmanns und dann gibt es natürlich viel zu erzählen.
Ein Wissenschaftler zu Gast bei den Bibliophilen - in Puncto Bücher hat unser Gast alles zu bieten. Vom wunderschön illustrierten Kinderbuch bis hin zur strengen wissenschaftlichen Publikation.
Am Ende des Gespräches war noch lange nicht Schluss. Unser Mitglied Günther Wilhelm hatte etwas ganz besonderes für den Gast - eine Cyanotypie! 1842 entwickelte der Astronom Sir John Herschel dieses fotografische Verfahren. Die Überraschung ist gelungen, denn die Initiatoren der Reihe "Buch, Kultur & Gesellschaft" konnten ihrem Gast etwas „Neues“ schenken.
Günther Wilhelm hat für die Initiative Buchkultur bereits mehrere Bücher (foto)graphisch „gefüllt“.
Wer aber dachte, nun wäre der Abend zu Ende, unterlag einem Irrtum. Das Publikum war begeistert und belagerte seinen Gast. Professor Herrmann hatte sichtlich Freude an den Gesprächen und niemand realisierte, dass schon drei Stunden Wissenschaft vergangen waren.
Der Referent lieferte den eindrucksvollen Beleg, warum er der Beste seiner Zunft ist. Komplexe Wissenschaft anschaulich zu präsentieren, das ist seine Mission und das ist authentisch. Nicht umsonst war er der Erste im deutschen Fernsehen, der mit einer TV Sendung zu Themen der Wissenschaft erfolgreich war. 150 Sendungen und das seit 1976! Mehr muss man nicht schreiben oder?!
Der Dank gilt wieder einmal der „Hausherrin“, Frau Liselotte Homering, von den Reiss-Egelhorn Museen Mannheim Sie hatte alles perfekt für einen gelungen Abend vorbereitet und das war er dann auch (wieder einmal)! Professor Dr. B. Herrmann - ein unvergesslicher Abend - Herzlichen Dank!!!
(Dr. Ralph Aepler)

è Initiative Buchkultur: Das Buch e.V. c/o Llux
Postfach 25 02 09
67034 Ludwigshafen
Tel. (06 21) 68 50 275

Sommerfest der Neuhauser Kunstmühle

Das alljährliche Sommerfest der Neuhauser Kunstmühle ist 2015 das letzte in Salzburg. »Nachdem jene unruhige Altersstufe erreicht haben, die man als .Pensionsalter´ bezeichnet«, wie Elisabeth und Nikolaus Topic-Matutin schreiben, habe man beschlossen, noch einmal einen ganz neuen Schritt zu unternehmen: Die Neuhauser Kunstmühle übersiedelt mit Mann und Maus nach Hohenberg in Niederösterreich, etwa 30 km südlich von St. Pölten. Dort wird es ein eigenes Gebäude für die Werkstatt und ein Wohnhaus geben. Eine stets geöffnete Galerie wird es dort nicht geben, aber wir beginnen im November in Wien mit einer Ausstellung aktueller Werke von Paul Ching Bor.
Die letzte Ausstellung in Salzburg (Jüstel – Müller – Orgovanyi) ist an diesem Tag das letzte Mal geöffnet. Für Musik, Speis und Trank ist wie immer gesorgt.

Sommerfest: 11. Juli ab 19:00 Uhr

NEUHAUSER KUNSTMÜHLE
Mühlstraße 5a | 5023 Salzburg

So, 28.06.2015

Zwei zentrale Fragen

Am 19. Juni 2015 stellte der Pirckheimer Dr. Klaus Walther in einer Zwickauer Buchhandlung den im Okto­ber ver­gan­ge­nen Jah­res erschie­ne­nen Band »Haben Sie das alles gele­sen?« vor, den er gemein­sam mit dem Pirckheimer Die­ter Lehn­hardt her­aus­gegeben hatte. Danach las er aus einer Neuerscheinung, welche sozu­sa­gen eine Fort­set­zung die­ses Bu­ches ist. Es ist zwar in den Umschlag eines »Kri­mi­nal­ro­ma­nes« gehüllt, doch darin befin­det sich ein Bücher­samm­ler­buch. Aus die­sem las Klaus Walt­her einige Kapi­tel.
Es geht eher gemüt­lich zu, in die­sem Krimi. Denn eigent­lich ist es eine amü­sante Ein­füh­rung in die Welt der Bücher­samm­ler. Klaus Walt­her hat sei­nen Brecht gele­sen. Große Ver­bre­chen fin­den heute eher nicht in Niederstein-​​Lustthal statt, denn was ist der Ein­bruch in ein Anti­qua­riat gegen die Grün­dung einer Bank?
Viel­leicht ist Klaus Walt­her eher ein gro­ßer Plau­de­rer als ein gro­ßer Vor­le­ser? Jeden­falls waren seine Erzäh­lun­gen zwi­schen den Kapi­teln sehr amü­sant. Die ent­schei­den­den zwei Fra­gen in die­ser Welt sind: 1. Wie kommt man zu sei­nen Büchern? und 2. Wie bringt man sie unter?
(nach einer Information von Johannes Eichenthal)

... gesamten Text lesen

Klaus Walt­her: Roman­ti­sche Lie­der und eine Lei­che. Ein Bücher-Krimi.
160 Sei­ten, 12,5 × 21,5 cm,
gebun­den,
Schutz­um­schlag,
Lese­bänd­chen,
12,90 €
ISBN 978–3-937654–87-4

Sa, 27.06.2015

Am Grab von E.T.A. Hoffmann

Aus Anlass des 193. Todestages von E.T.A. Hoffmann trafen sich gestern in Berlin traditionell Mitglieder und Freunde der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft zu einer Gedenkfeier an dessen Grab. Ralf Parkner schreibt dazu auf Facebook:
Hoffmann wird sich über seinen Anteil auch gefreut haben - muss nun wieder über ein halbes Jahr dürsten. Wird von Mal zu Mal internationaler: zwei Chinesen, eine Iranerin, ein spanischer Regisseur, eine Italienerin - nur unsere südkoreanische Germanistikprofessorin war schon eine Weile nicht dabei. (...) Lin Cheng referierte über die Hoffmann-Rezeption in China, die 1922, hundert Jahre nach Hoffmanns Tod, einsetzte.

Foto: Ralf Parkner, weitere Fotos hier

Fr, 26.06.2015

Deutsche Bahn-Stereotypen Richtung Pforzheim

Hier kann ein Ausschnitt eines Textes aus einem neuen Künstlerbuch von Hartmut Andryczuk vorgestellt werden - aber Achtung: der Titel ist fast vergriffen. Der gesamte Text findet sich im Blog des Daten-Messie.

Heute streiken die Lokführer nicht. Ich nehme den ICE 595 am 18. Mai 2015. Der fährt vom Berliner Hauptbahnhof auf Gleis 13 planmäßig um 7 Uhr 34. Ich habe online gebucht, Bahn Card 25, Sparpreis – Berlin Pforzheim und Pforzheim – Berlin zum Preis von 178,75 € inklusive 29,54 € Mehrwertsteuer und 1,75 € Zahlungsmittelentgelt. Die Fahrkarte gilt nur für eingetragene Züge. Butter gibt es nicht mehr in den Speisewagen und an den Bahnhöfen. Der Belag der Sandwiches heisst Remoulade und so mutieren alle Speisewagen, Bistros, Bäckereien und Bord-Cafés zu Remoulade-Stationen. Das beste ist, man nimmt Brötchen, Brote und Brezel ohne Belag.
Der Zug fährt pünktlich ab und verlässt die engen Gleise des Berliner Hauptbahnhofs mit ihren transparenten Schutzvorrichtungen, die den Blick bis in die untersten Tiefgeschosse dieses Hartmut-Mehdorn-Monstrums freigeben. Therapeuten können diesen Ort mit ihren Klaustrophobie-Klienten besuchen, um sie von ihrem psychischen Handicaps zu befreien. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen das vermutlich, obwohl die Suizid-Rate am Berliner Hauptbahnhof nicht signifikant angestiegen ist. Seit dem Unglück von Eschede mit 101 Toten, den ich bereits gebucht hatte, um anschliessend die Reise zu stornieren, heisst kein ICE mehr Wilhelm Conrad Röntgen. 
Im Großraumwagen finde ich gleich einen Platz, beginne mit den Zeichnungen der Deutschen Bahn-Stereotypen. Gegenüber unterhalten sich Vertreter über Adobe-Software, die sie aber nicht vertreiben. Und einer glotzt immer auf sein Smartphone-Display. Samsung 5,5 Zoll. Bartträger, vermutlich intim rasiert. Ich werde fortgejagt von einer Platzkarteninhaberin. Sie entschuldigt sich, tut ihr leid, der Stereotyp der Bahnleserin, skandinavische Literatur, 20. Jahrhundert. Es gibt die Bildschirm- und die Büchergucker. Und vereinzelt auch die Fenster-Glotzer. ...

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Petra Schmiedecke

Bilder in Acryl und Enkaustik

In der :Büchergilde Buchhandlung am Wittenbergplatz findet im Juli und August eine Ausstellung mit farbenfrohe Bildern der Oldenburger Künstlerin Petra Schmiedecke statt.
Petra Schmiedecke wurde 1957 in Mannheim geboren, erlebte ihre Kindheit und Jugend in Oldenburg (Oldb), studierte Pädagogik an der Freien Universität Berlin. Sie begann ihre berufliche Laufbahn im Bereich EDV, begab sich zu einem Intensivstudium in Zeichnung und Malerei nach Bonn. Seit 1999 ist die Künstlerin freischaffend tätig im Bereich Multimedia und Malerei und besitzt seit 2008 ein eigenes Atelier und Malschule im ARTeFAKT- Etzhorn. Das Atelier liegt im Stadtnorden von Oldenburg, umgeben von typisch norddeutscher Landschaft – grünen Wiesen und großen Eichenbäumen.

Vernissage: 30. Juni um 20 Uhr, die Künstlerin ist anwesend.
Ausstellung: 1. Juli bis 30. August 2014

:Büchergilde Buchhandlung am Wittenbergplatz
Johanna Binger GmbH

Kleiststr. 19 - 21 10787 Berlin

Do, 25.06.2015

Antiquariatsliste Sommer 2015

Das Rote Antiquariat legt für den Sommer 2015 eine aktualisierte Auswahl von Neueingängen vor, die neben den gewohnten Kategorien Kunst (71 Positionen), Grafik (11 Positionen), Literatur (182 Titel) und Exil (45 Titel) diesmal auch Verlagswerbung (89 Positionen) und 3 Positionen Bauhausbücher enthält.
Der Antiquariatsliste sind wie gewohnt kleine s/w-Abb. beigegeben. Neu ist die Gestaltung des Innentitels, diesmal mit einer Fotomontage von Warwara F. Stepanowa zu einem Gedicht von Wladimir Majakowski.


è Rotes Antiquariat und Galerie C. Bartsch
Knesebeckstr. 13/14
10623 Berlin

Di, 23.06.2015

470 Jahre Garamond-Antiqua

Der Tag der offenen Ateliers im Rahmen des Kultursommers Ludwigshafen findet für das TWL-Atelierhaus dieses Jahr am 8. August 2015 statt. Die Ateliers werden von 11 bis 17 Uhr geöffnet sein. Am Abend gegen 18 Uhr findet im TWL-Atelierhaus ein Grillfest im Vorgarten statt, zu dem ebenfalls alle Gäste eingeladen sind, die Grillgut beisteuern!
Leporello, Holzschnitt, Handsatz und Buchdruck, handkoloriert,
nach einem Gedicht von Rainer Maria Rilke, "Der Panther".

Am dritten Wochenende im August bietet dann Wolfgang Vogel einen Workshop "Handsatz und Buchdruck" zum Thema 1545 bis 2015, 470 Jahre Garamond-Antiqua an.
In der Atelierwerkstatt SLOWTYPE werden druckgrafische Arbeiten im Handsatz und Buchdruck erstellt. Materialien sind Blei- oder Holzlettern, Linol- oder Holzschnitt. Grußkarten, Poster und Leporellos mit lyrischen Texten oder Romanauszügen. In der Reihe Typo-Grafiken soll das Formprinzip der typografischen Schrift gezeigt werden. Sichtbar werden soll die Ästhetik der einzelnen Letter. Das Verschwinden der Blei- und Holzbuchstaben als Trägerobjekte der Schrift und ihre Ersetzung durch die digitale Technik bedeutet, dass diese ehemalige Trägerobjekte als das Besondere überleben und Originale werden.
Interessenten sollen sich spätestens bis zum bis zum 25. Juli 2015 anmelden, per E-Mail. Der Unkostenbeitrag beträgt 30 Euro. Nähere Informationen erfolgen nach Anmeldung.

Offene Ateliers Ludwigshafen: 8. August 2015
Workshop: 22./23. August 2015

Atelierwerkstatt slowtype
Raschigstraße 19a
TWL-Atelierhaus Ludwigshafen

Sa, 20.06.2015

Schoko Casana Rosso

In Röbel/Müritz wird am Dienstag um 16:00 Uhr eine Ausstellung mit Arbeiten von Schoko Casana Rosso (1960 - 2014) eröffnet.

Schoko Casana Rosso - Linolschnitt aus
einem Künstlerbuch mit Texten von
Peter Wawerzinek, Corvinus Presse 2014
Figuren, bizarre Flüchtlinge der Fantasie des Schoko Casana Rosso (Christian Mildbrandt) machen altbekannten Fabelwesen Konkurrenz. Finst’re Gestalten sind eingesponnen in täuschende Netze, die das Offensichtliche zeigen. So ist sie, die Welt – verwirrend. So sind sie, die Leute und ihre Beziehungen – verstörend miteinander verbunden. Auf kleinen Formaten ist es auszuhalten, das Weltentheater, das der Künstler verlassen hat. Doch gerade die bunten, skurrilen Wesen seiner letzten Schaffenszeit scheinen auf Versöhnung aus zu sein. Als wären indianische Totempfähle lebendig geworden, verbreiten kleine Monster einen unwiderstehlichen Zauber, drängen ihr grimmiges Lachen in unsere Gesichter, machen letztlich ihren Schöpfer unsterblich.
(Kerstin Borchardt)

Ausstellung: 23. Juni bis 8. September 2015

Galerie der Müritz-Sparkasse
Fritz Reuter Straße 1

Do, 11.06.2015

The Baer-Press auf der LiberBerlin

Morgen um 13:00 Uhr öffnet die LiberBerlin im Berliner Kulturforum. Bei der mit neu gestaltetem Konzept unter dem Motto „Worte werden Bilder – Bilder werden Worte“ antretenden Veranstaltung wird auch The Baer-Press des Pirckheimers Dr. Wolfram Benda vertreten sein.
Seit mehr als 35 Jahren veröffentlicht Dr. Wolfram Benda als Nachfolger der klassischen deutschen Pressendrucker in seiner kleinen Privatpresse unter Zugrundelegung radikaler Handarbeit Auserlesenes der Weltliteratur, wobei der Akzent auf verschollenen oder noch nie zuvor veröffentlichten Texten liegt. Die Exklusivität und Kompromißlosigkeit im Hinblick auf Konzeption und Qualität - limitierte und signierte Kleinstauflage und die Wahrung der überlieferten Kunstvorschriften und Forderungen an eine vorbildliche Leistung sowie die von renommierten zeitgenössischen Künstlern eigens geschaffenen Originalgraphiken in unterschiedlichsten Techniken - sichern jedem einzelnen Buch den Status des Individuellen und Originären.
Handeinband schwarzes Oasenziegenleder mit farbigen Lederintarsien zu:
Theodor Storm, Bulemann‘s Haus.
Auf der LiberBerlin wird ein Titel vorgestellt, der zum 90. Geburtstag von Prof. Eberhard Schlotter, der im letzten Herbst in Spanien verstarb, erschien: Hugo von Hofmannsthals zauberhaftes Jugenddrama Der Tod des Tizian mit 13 kongenialen Radierungen von Schlotter, Format 19 x 28 cm, Handsatz in der Koch-Antiqua, Handdruck in drei Farben, Handjapan, handgebundener Oasenziegenhalblederband im Schuber zu einem Sonderpreis während der Messe.

Messe: 12. — 14. Juni 2015

LiberBerlin
Gemäldegalerie Berlin

The Bear Press • Dr. Wolfram Benda
Schleiermacherstraße 7
95447 Bayreuth
E-Mail

Mo, 08.06.2015

Bücher und Fische

Anlässlich des 35-jährigen Bestehens des Antiquariats Hennwack in Berlin hält der Schriftsteller und Journalist Helmut Höge einen Vortrag zu "Büchern und Fischen".
Foto © Antiquariat Hennwack
Seit 2012 veröffentlicht Helmut Höge im Peter Engstler Verlag die Reihe "Kleiner Brehm", in der er über Tiere schreibt, die er sozusagen persönlich kennengelernt hat. Bisher erschienen Bücher über Spatzen, Gänse, Pferde, Schwäne, Hunde, Affen, Elefanten, Bienen und Kühe - als nächstes eins über Fische.
Der in Bremen geborene Helmut Höge, der seit 1970 journalistisch arbeitet, half in einer Gärtnerei und im Aquarium des Überseemuseums und arbeitete im Zoo des Tierhändlers George Munro, er fuhr kurz zur See und studierte Sozialwissenschaften, zuletzt war er landwirtschaftlicher Betriebshelfer auf einer LPG bei Potsdam.

Lesung: 26.6.2015, um 18 Uhr

Antiquariat Hennwack
Albrechtstr.111, 12167 Berlin-Steglitz

So, 07.06.2015

‹usus› auf der LiberBerlin und in Offenbach

Zur LiberBerlin im Berliner Kulturforum, zu dem LiberBerlin und die Staatlichen Museen zu Berlin einladen, wird ‹usus›: Uta Schneider & Ulrike Stoltz durch Ulrike Stoltz vertreten. Bei der mit neu gestaltetem Konzept unter dem Motto „Worte werden Bilder – Bilder werden Worte“ antretenden Veranstaltung werden rund 70 Verlage, Buchhandlungen und Antiquariate in der Wandelhalle der Gemäldegalerie am Kulturforum ausstellen.
Ulrike Stoltz: Lady Mikodo in Japan, Unikat
‹usus› zeigt Künstlerbücher, Unikate und Referenzbücher sowie die Künstlerpublikation [z.B.] [zum Beispiel / zum Buch], die von ‹usus› vier mal jährlich herausgegeben wird.

Messe: 12. — 14. Juni 2015

LiberBerlin
Gemäldegalerie Berlin

Zeitgleich finden die 14. Offenbacher Kunstansichten 2015 statt. Im Rahmen des Festivals präsentieren ca. 160 Kunstschaffende an 55 Punkten in der Innenstadt und den Stadtteilen ihre Arbeiten.
Uta Schneider: wasserwärts, Auflagenbuch
Uta Schneider wird im Rahmen der zweijährigen Kunstansichten das Atelier öffnen und Ergebnisse verschiedener Kooperationen und Zusammenarbeiten: mit Ulrike Stoltz, Thomas Dahmen und Andrea Blumör zeigen.

Festival: 13. 14. Juni 2015

Sa, 06.06.2015