Pirckheimer-Blog

Sa, 17.10.2015

Impressionen von der 11. Frankfurter Antiquariatsmesse

Volker Riepenhausen, Mitg. der Pirckheimer-Gesellschaft
Hier einige, von Ursula Saile-Haedicke (Versandantiquariat Tills Bücherwege) zur Verfügung gestellte, Impressionen von der 11. Frankfurter Antiquariatsmesse im Rahmen der Frankfurter Buchmesse. Weitere Fotos finden sich auf booklookerforum.de und venyoo.de.
Detlef Thursch, der auch die Leipziger Antiquariatsmesse organisiert und den Hamburger Antiquariatstag veranstaltet, betonte, dass es sich bei der Frankfurter Messe um die am stärksten international ausgerichtete Antiquariatsmesse in Deutschland handelt.
Zur Messe erschien ein reich bebildeter Katalog. An allen fünf Messetagen können innerhalb der Antiquariatsmesse Bücher gekauft werden, anders als an den übrigen Ständen der Buchmesse mit dem aktuellen Angebot.

Do, 15.10.2015

Die Stunde der blauen Schmetterlinge

Eine Ausstellung zum 90. Geburtstag von Alfred T. Mörstedt 

Alfred Traugott Mörstedt (1925-2005) lebte in Erfurt und gilt als einer der wichtigsten thüringer Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er fand in der Tradition der Moderne des 20. Jahrhunderts seine Vorbilder. In Erinnerung geblieben sind die kostbare Leuchtkraft seiner phantasievollen Bildfindungen, die Souveränität des künstlerischen Vortrages und eine Persönlichkeit, die „sich stets mit feiner Heiterkeit gegen drohende Bitternis“ zu behaupten wusste (Harald Gerlach). Erste künstlerische Studien machte er 1947 bei Otto Knöpfer, danach an den Kunsthochschulen in Weimar, Dresden und Berlin-Weißensee. Danach arbeitete er als Gebrauchswerber und Entwerfer in der vogtländischen Textilindustrie, ab 1960 war er als freischaffender Künstler tätig und ist Mitbegründer der „Erfurter Ateliergemeinschaft“, die außerhalb staatlicher Ideologien und Strukturen Künstler zusammenführt und Kunstausstellungen organisierte. Seit 1957 stellt Mörstedt aus, in der DDR-Zeit vor allem in Kulturbund- und kleinen Galerien, aber auch in der Bundesrepublik und im übrigen Ausland.
Fachwerkpyramide oder Wenn die Ägypter mehr Holz besessen hätten,
Collagen von Alfred Traugott Mörstedt. Vorwort von Harald Gerlach
Burgart-Presse 1993 (edition burgart), Auflage 700 Exemplare
Das Museum Heidecksburg fühlt sich seit Jahrzehnten seinem künstlerischen Werk verpflichtet und präsentiert gemeinsam mit der 2013 gegründeten „Alfred Traugott Mörstedt – Stiftung“ eine Werkschau aus dem Nachlass des Künstlers. Aus dem Bestand der komplett konservatorisch aufgearbeiteten Sammlung (über 2.000 Positionen) wurden etwa 100 Arbeiten für die Ausstellung ausgewählt, die zum Teil erstmals öffentlich gezeigt werden.
Zur Ausstellung erscheint ein Begleitbuch, 120 Seiten, zahlreiche Abbildungen, vier Essays, 24,50 Euro 

Ausstellung: 5. September 2015 bis 28. Februar 2016

Thüringer Landesmuseum Heidecksburg in Rudolstadt
Gewölbesaal des Nordflügels

Buch, Kultur und Gesellschaft: ›Die Peter-Sodann-Bibliothek‹

Gestern Abend fand unsere letzte Veranstaltung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Buch, Kultur und Gesellschaft“ für dieses Jahr statt. Diese Reihe wird von der Initiative Buchkultur e.V. mit Unterstützung des rem Mannheim und der Pirckheimer-Gesellschaft e.V. durchgeführt.
Das Beste zum Schluss – Peter Sodann! 
Peter Sodann berichtete von der durch ihn initiierten Bibliothek in Staucha/ Sachsen. Bibliotheken gibt es viele, aber nur eine, wo die Bücher nach den Verlagen, in denen sie entstanden, zu finden sind. Dieses einmalige Stück deutscher Kulturgeschichte umfasst die Buchproduktion vom 8. Mai 1945 bis zum Ende der DDR.
Ostalgie ist nicht die Motivation, das Bewahren von Identitäten und Geschichte sind die Charakteristika dieses Vorhabens. Peter Sodann, Kabarettist, Schauspieler, Bibliothekar, Hausmeister, Kneipenwirt – alles beschreibt diesen umtriebigen Zeitgenossen nur unvollkommen. Das konnten wir an diesem Abend erleben. Trotz aller Widrigkeiten lebt er dieses wichtige Projekt, man muss sagen, stellvertretend für uns alle – authentisch „man muss ja was tun, egal wie die Umstände sind“. Ein Überzeugungstäter und jeder der Anwesenden konnte da keine Ossi Klischees erkennen, es geht um tatsächliche Qualität. Die steckt in vielen seiner Bücher. Übersetzungen, gerade russischer Literatur, er hat sie alle. Richtig erklärt versteht man sofort, dass eine gute Dostojewskij (1821-1881) Ausgabe nichts mit sozialistischer Verklärung zu tun hat, sondern nur von der Qualität des Übersetzers abhängt. Und wenn diese Ausgaben auf dem Müll landen sind sie unwiederbringlich weg. Bücher wurden in Deutschland wieder verbrannt und zu viele haben weggeschaut – Peter Sodann aber nicht!
Unsere Unterstützung für dieses Projekt an diesem Abend war die Gabe eines Buches. Johann Wolfgang von Goethe „Gedanken und Aussprüche über das Buch und den Leser“. Dieses Buch, Aufbau Verlag Berlin 1955, existiert nur einmal. Jetzt gehört es der Peter-Sodann-Bibliothek. Unser Dank gilt dem Antiquariat Ballon & Wurm, Berlin für die Besorgung dieser Rarität.
Der Abend wollte, wie immer, nicht enden, es wurden Fragen gestellt, Bücher signiert, geredet und wieder neue Unterstützer für dieses Projekt gewonnen. Alle wurden eingeladen, nach Staucha zu kommen.
Herzlichen Dank an unseren Gast für einen gelungenen Abend. Bis bald in Staucha!
(Dr. Ralph Aepler)

3 Veranstaltungen des Druckgraphik-Ateliers

Buchpremiere: Miesmuscheln bergen 
Mitlesebuch 132, APHAIA VERLAG Berlin – Lyrik von Alexandra Leipold mit Graphik von Eberhard Hartwig
Lesung: 21. Oktober 2015, 20.00 Uhr, Alexandra Leipold liest, musikalische Begleitung: Viktor Hoffmann, Klavier/Gitarre,
Buch- und deren Graphik-Erwerbsmöglichkeit
Kostenbeitrag 10,- / erm. 7,- Euro
B 99, 09/2015, 3-Farbplatten-Aquatinta
u. Strichätzung, geschabt und Kaltnadel
Unikat, 36,5 x 32 cm
Theater COUPÉ, Hohenzollerndamm 177
10715 Berlin-Wilmersdorf


Radierungen
von Eberhard
Hartwig

Ausstellung: 27. – 31. Oktober 2015

Graphisches Kabinett der Kleinen Manege des Russischen Museums St. Petersburg, Kleiner Saal
Gribojedow Canal House 103, 190000, Sankt-Petersburg
Eintritt: 50 рубль

Radierungen und Lithographien aus 5 Jahrzehnten
von Rolf
Lindemann
In der 90. Ausstellung des Druckgraphik-Ateliers werden Radierungen und Lithographien mit innerer Dynamik, strenger Tektonik und starkem Rhythmus in den Thematiken Mensch, Menschengruppe, Landschaft, Raum und Stillleben in schwarzweiß und farbig kultivierter, malerischer Auffassung aus über 50 Arbeitsjahren präsentiert.
Rolf Lindemann – Kleiner Engel, o. J.
Sepia, Kohle, Pappe, 23 x 15 cm
Rolf Lindemann, geboren 1933 in Magdeburg, studierte von 1952 bis 1957 Malerei an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin u.a. bei Kurt Robbel, Bert Heller, Oskar Nerlinger, Gabriele Mucchi sowie Arno Mohr und ist seit 1957 als Maler und Graphiker selbständig bei Berlin tätig. Er erhielt einige Kunstpreise und gab sein Wissen in verschiedenen Lehraufträgen weiter. Auf nationalen wie internationalen Ausstellungen sowie in öffentlichen Sammlungen und Museen kann man seine Arbeiten betrachten.
Die präsentierte Auswahl seiner Graphiken zeigt seinen Willen zu Bildbau und Bildvorstellung, Binnenstrukturen machen den Prozess erkennbar, in welchem Rolf Lindemann wie in seiner Malerei gesehene Realitäten, Wahrnehmungen mit dem „Dahinter“ anreichert, man spürt seine Freude des Machens und die sinnliche Selbstverständlichkeit. Die graphischen Mittel sind sehr bewusst und immer vom Malerischen her aufgefasst - flächig, fleckhaft gebaut, die Strukturen zu malerischer Bewegtheit zusammengefasst, dabei in gebrochene und gegenläufige, auch dissonante Bewegungen aufgefächert. Es dominiert nicht die Linie – wenn ist sie eher unterschwellig da, sie kann so auch entstehen aus flächigen Punkten oder selbst zur Fläche werden. Alles ordnet sich ein, auch eingesetzte Farbigkeit ordnet sich unter in seinen stillen, unpathetischen Blättern.

Eröffnung: 7. November 2015, 17-20 Uhr
Ausstellung: 7. November – 8. Dezember 2015

Druckgraphik-Atelier . Edition keller-druck
Dietrich-Bonhoeffer-Str. 3
10407 Berlin

Martin Z. Schröder - Stilkunde

Der Berliner Typograf, Drucker und Autor Martin Z. Schröder stellt sein Buch vor: »Stilkunde der kleinen Drucksachen. Entwurf und Typografie von Visitenkarte und Brief, Familienanzeige und Einladung«. Druckfrisch vom Verlag zu Klampen, Herbst 2015 
Der Autor trägt in der schönen Bildhauerwerkstatt (ehemals Tresorfabrik) des Berufsverbands Bildender Künstler Berlin einige kleine Texte vor und beschimpft pflichtgemäß schlechten Stil (wobei er sich meistens hinter Zitaten anderer versteckt). 
Kleine Drucksachen gehören zu den Accessoires des gesellschaftlichen Lebens. Sie verleihen bedeutenden Ereignissen Glanz. Wie man Schriften beurteilt und auswählt, passende Farben und das richtige Papier findet, wird in diesem Buch anschaulich beschrieben. Es enthält Entwürfe und Formulierungen für Geburts- und Todesanzeigen sowie Hochzeitseinladungen und plädiert ernsthaft wie unterhaltsam für konventionelle Handwerklichkeit.

144 Seiten, zahlreiche Abbildungen,
fester Einband, Leseband
Verlag zu Klampen 2015
ISBN 9783866745186


Lesung: 19. November 2015

Osloer Straße 102, 13359 Berlin-Wedding

Mi, 14.10.2015

Pop-up books

In der Galerie DRUCK & BUCH, Wien werden bis Ende Oktober Pop-up books gezeigt. Vertreten sind die Buchkünstler David A. Carter aus den USA, Katsumi Komagata aus Japan, Chisato Tamabayashi (Japan/GB), Marion Bataille (siehe Abbildung oben), Anouck Boisrobert (untere Abbildung), Philippe Ug, alle aus Frankreich, Dagmar Reiche aus Deutschland, Mauro Bellei aus Italien und aus Spanien Ximena Perez Grobet.
Ausstellung: 8. bis 30. Oktober 2015
Finissage: 29. Oktober 2015

Galerie Druck & Buch
Berggasse 21/2, A - 1090 Wien

1 Kommentar:
Peter Verheyen hat gesagt...
Danke.
Zu Marion Batailles im ersten Bild, man kann es bei YouTube als Video sehen,
www.youtube.com/...
14 Oktober, 2015

Di, 13.10.2015

Herzlichen Glückwunsch zum 80sten

Konrad Hawlitzki wird 80 und ich möchte mich in den Reigen der zahlreichen Gratulanten einreihen. Konni begegnete ich vor fast 50 Jahren das erste Mal in einem Pankower Antiquariat, später im Kulturbund zur Demokratischen Erneuerung Deutschlands und in der "Möwe" und in den letzten Jahren bei wirklich allen Veranstaltungen der Pirckheimer-Gesellschaft, wo er lange Jahre im Vorstand mitarbeitete, beim Berliner-Bibliophilen-Abend und er ist zu treffen, am Grab des Schriftstellers und auch sonst bei der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft, beim Franz-Fühmann-Freundeskreis, bei Lesungen, Ausstellungseröffnungen und praktisch allen wichtigen kulturellen Veranstaltungen. Und wer ihn nicht traf, kann regelmäßig seine interessanten Beiträge in den Marginalien lesen, die immer aus einem umfangreichen Erfahrungsschatz schöpfen.
Ich wünsche dir, lieber Konni, dass dir dein steter Wissensdurst und dein ungebrochener kultureller Elan noch lange erhalten bleibt!
(ad)

... einige Fotos von der Geburtstagsfeier, aufgenommen von Ralf Parkner.

Mo, 12.10.2015

Anklamer Bücherturm

Foto: Veronika Müller,
Meine Heimatstadt Anklam
Es gibt die BücherboXX und andere Möglichkeiten der Altbuchverwertung, auch Tauschecken für Bücher in Kirchen oder Gemeinschaftseinrichtungen.
Die hölzerne Variante, bekannt in PrenzlBerg als Buch im Baumstamm oder in Ostrach als Baumbibliothek hat jetzt in Anklam in Form eines Bücherturms Zuwachs bekommen, Diese, gemeinsam mit Jugendlichen vom Holz-Skulpturen-Künstler Raik Vicent geschaffene, attraktive Möglichkeit zum Büchertausch und auch gelungene Einladung, zum Lesen zu verweilen, machte eine Stiftung des Lokalen Aktionsplans für Anklam mit rund 6000 Euro möglich.

So, 11.10.2015

Imagerie d’Epinal

Das kunsthandwerkliche Unternehmen „Imagerie d’Epinal“ ist eines der berühmtesten Bilderbogenunternehmen der Welt. Gegründet wurde es im Jahre 1796 von Jean Charles Pellerin. Zunächst wurden nur Spielkarten und Dominospiele hergestellt. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte sich eine Nachfrage für Bilderbögen, die dann im darauffolgenden 19. Jahrhundert – vor allen Dingen durch die aufkommende Drucktechnik des Holzstiches – eine noch größere Aufmerksamkeit fand. Häufig wurde auf Bilderbögen volkstümliches Wissen aller Bereiche in schlichter Text- und Bildform dargestellt: geschichtliche Ereignisse, Religion, Freizeit, Kindererziehung etc. Schnell wurden Bilderbögen zu einem faszinierenden Massenmedium. Die Zeichnungen wirkten oftmals wie Karikaturen, die den späteren Comics ähnelten. Um die Verkäufe steigern zu können, wurden sie fast immer nur koloriert – durch sogenanntes Schablonenkolorit – angeboten. Im 20. Jahrhundert war der Bilderbogen ein begehrtes Sammlerobjekt für Graphik-Sammler.
Heute kann man in der „Imagerie d’Epinal“ die Bilderbogenwerkstatt mit noch funktionierenden Druckmaschinen besichtigen. Hier befinden sich auch die weltweit letzten zwei Exemplare der „Aquatype-Maschinen“, die zur Herstellung der Druckbögen dienten. Das Unternehmen „Imagerie d’Epinal“ arbeitet nach wie vor: ein Verkaufsraum von 300qm bietet den Besuchern eine große Auswahl von neuen Bildern und historischen Abbildungen, in verschiedenen Größen, mit oder ohne Einrahmung, sowie Tafelkunst, Schreibwaren und signierten Illustrationen.
(Michael Eschmann, Antiquariat für Medizin und Geschichte der Wissenschaften, Griesheim)

Imagerie d’Epinal
42 bis Quai de Dogneville
88000 Epinal France

Edition Schwarze Seite in Frankfurt am Main und in München

Zur diesjährigen Frankfurter Buchmesse kommt Eckhard Froeschlin nicht bloß mit einem, sondern mit drei neuen Künstlerbüchern und einer Graphik-Kassette.
Darunter das BOB DYLAN - Buch, da es im letzten Jahr noch nicht fertig gedruckt und gebunden war. Das ERNST MEISTER - Buch mit Hochdrucken von Anne Büssow, das WIELAND - Buch mit Radierungen von Horst Peter Meyer (Abbildung) und die GOLD - Mappe mit Farbradierungen von Eckhard Froeschlin bauen das Programm der Edition weiter aus. Einige Kurzinformationen und Fotografien sind durch Klick auf die Abbildung aufzurufen.
Aus dem diesjährigen Workshop des Projekts Druckwerkstatt Matagalpa/Nicaragua werden neue Künstlerbücher am Stand der Edition Schwarze Seite präsentiert. Und, da in diesem Jahr zwar ein Graphik-Kalender aus Matagalpa, aber kein Kalender der Edition erscheint, bietet Eckehard Froeschlin Einzeldrucke der GOLD - Mappe zum Messepreis an.

Und unmittelbar nach der Buchmesse wird am Donnerstag in München die Ausstellung "Handpressen oder die Kunst handwerklicher Buchgestaltung" eröffnet - die Edition Schwarze Seite ist dabei.

Messe: 14. bis 18. Oktober 2015
Edition Schwarze Seite
Frankfurter Buchmesse, Stand 4.1 L24

Vernissage: 22. Oktober 2015 um 18.30 Uhr
Ausstellung: 23. Oktober bis 21. November 2015

Handwerkskammer für München und Oberbayern
Galerie Handwerk

25 Jahre ANDANTE Handpresse

Der Verleger, Drucker und Künstler Peter Rensch gründete 1990 die ANDANTE Handpresse, in der er originalgrafische Bücher und Holzschnitte herausgibt, u.a. die KAPITÄLCHEN, eine Reihe von Künstlerheften, in denen "dem Leser und Betrachter die Möglichkeit gegeben wird, durch unterschiedlichen Handschriften verschiedenen Künstler in „ausgezeichneter” Weise den Sinn des Textes für sich selbst neu erschließen zu können."
Diese Hefte erscheinen in unregelmäßiger Folge als originalgrafische Handpressendrucke in limitierter Auflage von 100 nummerierten und signierten Exemplaren, wovon 25 Exemplare als Vorzugsexemplare angeboten werden.
Auf der Frankfurter Buchmesse wird der neueste Druck, KAPITÄLCHEN 14, mit Linolschnitten von Schoko Casana Rosso / Christian Mildbrandt und Gedichten von Heinrich Ost zu sehen sein.


14. bis 18. Oktober 2015

Halle 4.1, Reihe L36

Sa, 10.10.2015

Body & Soul, Berlin Artist Magazine

Die Künstlerzeitschrift Body & Soul wurde von Schoko Casana Rosso / Christian Mildbrandt 2005 gegründet und wird nun von der Corvinus Presse weitergeführt. Auf Einladung zu einem Thema versammelt die Künstlerzeitschrift originalgraphische, signierte Beiträge und Texte von ausgewählten Autoren und Künstlern.
In der Ägide von Schoko erschienen 22 Nummern und 5 Sonderausgaben. Der komplette Satz ist in der Staatsbibliothek zu Berlin zu sehen. Zuletzt erschien als Nummer 23: Final Call (Abbildung). Number 24: Moby Dick ist fast fertig. Die Nummer 25 erscheint im Januar 2016: Dance with me.

è Body & Soul auf Facebook
è Corvinus-Presse

Do, 08.10.2015

Dr. Pommes in FFM

Felix Martin Furtwängler + H. Andryczuk

Mittelalte Buchkünstlerinnen in türkisen Strümpfen und roten Schuhen präsentierten mit weissen Stoffhandschuhen ihre bauschigen Buchobjekte. Ein unsichtbareres Signal verbreitete sich durch die Gänge und alarmierte die Pressendrucker für die nächste halbe Stunde besonders originell, intelligent und kommunikationsfreudig zu wirken.
Als der potentielle Geldsack wieder den Gang verließ, fielen die Künstler in den alten Modus der Messe-Stumpfheit. Bei Dr. Pommes wusste man ja nicht, mit wem man es in Zukunft zu tun bekam – und ob die Nationale Germanen-Sammlung weiterhin ein- oder zweimal im Jahr ein bescheidenes Werk erwerben würde.

Zwei Bände im Schuber mit Postkartenübermalungen, Originalzeichnungen und dem handgeschriebenen Text. „Dr. Pommes“, das Standardwerk des Erwerbungsauftrags, darf in keiner Vitrine und in keinem Rollregal fehlen. Auflage: 9 Ex., Berlin 2015, 800 €
Der Hybriden-Verlag stellt weiterhin vor: eine neue Edition von Herman de Vries mit zwei Originalcollagen, den ersten Band der Sammlergespräche (Die Kunst des Sammelns) mit dem Pforzheimer Sammler Gerhart Odenwald und ein neues Leporello von Lea Draeger.

Messe: 14. bis 18. Oktober 2015

Frankfurter Buchmesse
Halle 4.1. Stand L 21

Mi, 07.10.2015

Ein ganzes Land in einer Lagerhalle

Vor wenigen Tagen fand das Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft bei ihrem Mitglied Peter Sodann in Staucha statt und die Teilnehmer bewunderten eine einzigartige Sammlung der in der DDR und zuvor in der SBZ erschienenen Bücher, die durch den "Verein zur Förderung, Erhaltung und Erweiterung einer Sammlung von 1945-1990 im Osten Deutschlands erschienener Literatur" ausgebaut wird. Und in wenigen Tagen wird die Initiative Buchkultur diese, nicht nur kulturgeschichtlich wichtige, Sammlung in der Vortragsreihe "Buch, Kultur & Gesellschaft" würdigen.
Peter Sodann (links), hier mit Elmar Faber, Publizist, ehemaliger Cheflektor und Verlagsleiter bei Edition Leipzig, Direktor des Aufbau-Verlags und Verleger von Faber & Faber, Foto © Peter Arlt
Im Spiegel erschien jetzt ein Artikel über diese Sammlung, in welchem Peter Sodann als "trotziger Nachlassverwalter der DDR" vorgestellt wird, der als "linker Querkopf" in Sachsen, ähnlich dem bekannten gallischen Dorf, der Realität des "kollektiven Wandels" widersteht, es ist die Rede, von "West-Literatur, die hier keiner braucht", wie ein Mitarbeiter zitiert wird, die Rote Armee wird zum "Iwan" und die traurigen Wahrheit, dass in Staucha "das Wissen des Ostens in den Bananenkisten des Westens schlummert" wird als Treppenwitz der Geschichte bezeichnet.
Aber vielleicht lese ich den Text einfach zu genau und dem Autor Adrian-Basil Müller ist selbst gar nicht bewusst, wessen Sprache er dort spricht.
Der Grund, hier auf diesen Artikel hinzuweisen, ist ohnehin ein anderer, allerdings ein noch bedrückenderer: In Oschatz gibt es ein noch nicht erschlossenes Außenlager, hier stapeln sich 25 LKW-Ladungen mit Bananenkisten voller Bücher.
Ein niederländischer Investor mit Adresse auf der Karibikinsel Curaçao ... versprach dem Büchersammler Sodann angeblich (weiß es der Autor besser?) lebenslanges Nutzungsrecht für dieses Lager. "Nun wird der Holländer mit internationalem Haftbefehl gesucht, und ich soll weg hier." wird Sodann zitiert.

Einladung zur Frankfurter Buchmesse

Für den Besuch der 67. Frankfurter Buchmesse stelle ich einem Leser dieses Blogs eine Tageskarte im Wert von 18 € zum freien Eintritt am Samstag, den 17. oder am Sonntag, den 18. Oktober 2015 zur Verfügung.
Bei Interesse kann diese hier angefordert werden - der schnellste Klick gewinnt. Die Karte wird per Post zugestellt. Viel Glück!
(ad)

Messe: 14. bis 18. Oktober 2015

- Die Eintrittskarte ist vergeben! -

Mo, 05.10.2015

Meister der Einbandkunst in Frankfurt a.M.

Die MDE präsentiert auf der Frankfurter Buchmesse 2015 acht neue Arbeiten von acht Mitgliedern
Anett Arnold, Andreas Bormann, Ingela Dierick, Susanne Natterer, Sabine Rasper, Claudia Richter, Ulrich Widmann und Theresa Wedemeyer

Messe: 14. bis 18. Oktober 2015

Frankfurter Buchmesse
Halle 4.1, Reihe L29

Fr, 02.10.2015

›Buch, Kultur & Gesellschaft‹ – Vortrag 6

Freunde der Buchkultur, wir waren in der sächsischen Provinz! Diese Gegend machte uns neuerdings wenig Freude, gäbe es da nicht jenen kleinen Ort unweit von Meißen, wo sich auf einem ehemaligen Rittergut und im ebenfalls ehemaligen Kuhstall hunderttausende eines besonderen Asyls erfreuen dürfen. Geballtes Wissen türmt sich da, in Büchern, in Regalen und in Bananenkisten.
„In den Bananenkisten des Westens schlummert das Wissen des Ostens” lautet das Motto der Peter-Sodann-Bibliothek im KulturGutStaucha, die sämtliche Publikationen der DDR von 1945 bis 1990 nach Verlagen geordnet und digital erfaßt dem Schlummer – und den Mülltonnen – entreißen will. Noch wird gesammelt, sortiert und bibliographiert; was mehr als zweimal da ist, kommt ins hauseigene Antiquariat, der Erlös dient der weiteren Finanzierung des Projekts.
Fotos © Ralf Wege
Die Initiative Buchkultur freut sich, daß Peter Sodann zum Abschluß ihrer diesjährigen Vortragsreihe am 13. Oktober 2015 nach Mannheim kommt und das Projekt und seine Motivation in seiner unvergleichlichen Art lebendig werden läßt:
Peter Sodann: ›Die Tangente berührt den Kreis nur in einem Punkt. Die Peter-Sodann-Bibliothek‹
(Marita Hoffmann)

Vortrag: 13. Oktober 2015, 19 Uhr

Bitte den geänderten Veranstaltungsort beachten:
Museum Bassermannhaus, C 4, 9, 68159 Mannheim
Wegen geringer Platzkapazitäten bitten wir um rechtzeitige Anmeldung unter Telefon (0621) 293-3150 oder per E-Mail

Mi, 30.09.2015

Der Sammler auf Reisen: bei Theophil Zwang

Am 27. September 2015 hatte ich Gelegenheit den Meister der Einbandkunst Theophil Zwang und seine Gemahlin, sowie Sohn Stefan im schönen Domizil in Ober-Roden/Rödermark zu besuchen. Es war ein herzliches Treffen, bei dem es viele beeindruckende Einbände zu besichtigen gab. Darunter einige handgeschriebene Bücher, die Theophil Zwang zu persönlichen Anlässen, seiner charmanten Frau Barbara widmete. In Erinnerung blieb mir ein besonders schönes, handgeschriebenes Buch mit Gedichten von Hermann Hesse.
Theophil Zwang, Foto © Michael Eschmann)
Ein ausführliches Porträt über den Buchbinder Theophil Zwang (*1924) erschien von Ute Maria Etzold mit dem Titel „Der Buchbinder Theophil Zwang und Die Gurke“ in den Marginalien 217. Heft/Jahrgang 2015/1. Darin wird ausführlich das Lebenswerk des bedeutenden Buchkünstlers gewürdigt, der viele Jahre als Fachlehrer an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach wirkte.

Mo, 28.09.2015

AdA 5/2015

Das neue Heft Aus dem Antiquariat erscheint in einer Woche. Aus dem Inhalt:
    Klaus Körner: Verlagsprogramm: Antifaschismus. Der Röderberg Verlag 1950 bis 1990
    Altenhein: J. M. R. Lenz und die Öffentlichkeit
    Dirk Heißerer: Der letzte Text. Thomas Mann und Kurt Desch Zeugnisse eines universalen Programms.
    Über meine Reclam-Sammlung (Hans-Jochen Marquardt)
    Original oder digitale Kopie? Antiquarische Bestandsergänzung und universaler Sammelauftrag in digitalen Zeiten (Petra Feuerstein-Herz)
    Wien, Wien, nur du allein. 50 Jahre Antiquar. Erinnerungen (II) (Godebert M. Reiss) 
    Katalogbesprechung:
    "Hannah verdient sich ihre Brötchen" (Reinhard Klimmt)
    Rezensionen:
    Habent sua signa libelli. Festschrift Konrad von Rabenau (Brigitte Pfeil)
    Reclams Sachlexikon des Buches, dritte Auflage (Herbert Schauer)
    Vom Kerbholz zum E-Book (Johannes Salzwedel)
    Grabhorn Press 1920 bis 1965 (Holger Pils)
    Carsten Scholz über Eduard Wilhelm Tieffenbach (Björn Biester)

    Aus dem Antiquariat“ Probe-Abo „3 für 1“ hier bestellen.

    Fr, 25.09.2015

    Handpressen oder die Kunst handwerklicher Buchgestaltung

    Das Besondere des in kleiner Auflage gedruckten Buches findet nach wie vor und nun auch gerade im digitalen Zeitalter erneut Liebhaber. Diese schätzen den visuell-haptischen Eindruck, die Sorgfalt bei der Herstellung, die überlegte Wahl der Materialien und der Schrift. Das sich in Einband, Materialwahl und Ausstattung als ästhetische und inhaltliche Einheit präsentierende Buch vermittelt zwischen Autor, Pressenbetreiber / Gestalter / Künstler und Leser. Es bildet in der bewussten Entscheidung für eine bestimmte Type, Farbigkeit, Layout, Technik und Art der ornamentalen oder bildlichen Ausstattung zugleich auch die Interpretation des jeweils ausgewählten Textes. Das Buch fungiert damit als Kommunikationsmittel zwischen Gestalter und Leser und lädt ein, die Auffassung des Textes und die ästhetische Umsetzung nachzuvollziehen und damit auch über die eigene Stellung zu dem Text zu reflektieren.
    Eine Ausstellung der Galerie Handwerk zeigt handwerklich gestaltete Bücher, in denen Typographie und Illustration eine Verbindung eingehen bzw, das Buch allein durch die Schrift gestaltet ist. Der Schwerpunkt der Ausstellung ist so gelegt, dass die vielfältigen Möglichkeiten präsentiert werden, durch Druck ein Buch zu kreieren. Das Ziel dabei ist es, die erstaunliche Breite an Möglichkeiten vorzustellen, die in diesem Bereich zurzeit vorliegt. In Hinblick auf die typographische Gestaltung soll es sich jedoch bevorzugt um solche Bücher handeln, die im Handsatz (Bleisatz) und im Handdruck entstehen.
    Unikateinband des "Centaur" von Andreas Bormann, MDE (Berlin),
    P.J. Moosbrugger (Pegasus-Presse)
    Der Schwerpunkt wird dabei auf der aktuellen Produktion in Deutschland liegen. Die Pirckheimer Dr. Wolfram Benda (Bear Press), Jens Henkel (burgart-presse), Peter Moosbrugger (Pegasus-Presse) und Eckehart SchumacherGebler (Offizin Haag Drugulin) werden ebenso dabei sein wie Christian Ewald (Katzengraben-Presse), Sabine Golde (Carivari), Peter Rensch (Andante Handpresse), sowie Uta Schneider und Ulrike Stoltz (usus). Ergänzend sollen einige Arbeiten bedeutender Pressen aus dem Ausland gezeigt, sowie aus der Zeit um 1900 und der jüngeren Vergangenheit vorgestellt werden.

    Ausstellung: 22. Oktober - 21. November 2015

    Handwerkskammer für München und Oberbayern
    Galerie Handwerk
    weitere Informationen durch Klick auf die Abb. des Flyers ...