Pirckheimer-Blog

Sa, 23.10.2010

Ein Bestarium

In der 3. Werkstattlesung der Corvinus-Presse am 22. Oktober präsentierte Hendrik Liersch den amerikanischen Autor Kenneth Rexroth (1905 - 1982) und dessen nun erstmals komplett übersetzt in einem Buch vorliegendes "Bestarium". Mitch Cohen und Wolfgang Heyder stellten den zu Unrecht in Deutschland wenig bekannten Autor, der zu den Leitfiguren der Literaturszene in San Francisco avancierte und als Vater der Beatgeneration zählt vor und lasen am Ort der Entstehung der Bücher im Chaos einer Druckerei auf dem Hinterhof Originaltexte und ihre deutschen Übertragungen aus dem Zyklus "Ein Bestarium", welchen Rexroth für seine Töchter Mary und Katharine geschrieben hat.
 

Kenneth Rexroth
Ein Bestarium
amerikanisch / deutsch
40 Seiten, Buchdruck
ISBN 978-3-942280-07-5
15 Euro


è Corvinus Presse
12587 Berlin, Bölschestr. 59
Fax: 030 64488571

Fr, 22.10.2010

Nachtrag

zu  è Welt aus Schrift

Die Ausstellung wird begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm. Für Pirckheimer-Freunde ist sicher interessant, dass unser Mitglied Prof. Matthias Gubig am 11. November 2010 um 18:00 Uhr einen Vortrag in der Ausstellung zum Thema "Wie kommen die Formen der Schrift zustande?" hält.

Ausstellung: 22. September 2010 bis 16. Januar 2011

è Sonderausstellungshallen Kulturforum
Matthäikirchplatz
10785 Berlin

Mi, 20.10.2010

Die Sammlung Levy & Müller von Ralf Schulze

geht an die Internationale Jugendbibliothek in München

Mit der Sammlung Levy & Müller des Ingenieurs und privaten Buchsammlers Ralf Schulze wird der historische Bestand der è Internationalen Jugendbibliothek um eine neue, außergewöhnliche Facette bereichert. Die Sammlung umfasst ca. 500 Kinder- und Jugendbücher des Stuttgarter Verlags Levy & Müller aus den Jahren 1894 bis 1952, ergänzt um zahlreiche Werbemittel wie Ex Libris, Lesezeichen, Postkarten. Sie ist eine einzigartige Rekonstruktion der Buchproduktion eines jüdischen Verlagshauses, dessen Ende mit der Diktatur der Nazis besiegelt wurde.
Der Verlag Levy & Müller (gegründet 1871), spezialisierte sich bereits 1895 auf das Segment der Kinder- und Jugendliteratur. Unter seinem Signet versammelte er nicht nur beliebte zeitgenössische Autorinnen wie Frida Schanz, Elisabeth Halden oder Sophie Wörishöffer, sondern auch Klassiker wie Ludwig Bechstein, Daniel Defoe oder Jonathan Swift.
Mit gut verkäuflichen Titeln zeitgenössischer Bestsellerautorinnen wie „der deutschen Spyri“ Tony Schumacher oder Josephine Siebe mit ihren „Oberheudorfer Buben- und Mädelgeschichten“ und „Kasperle“-Büchern, sowie einem professionellen, modernen Marketing erzielte der Verlag hohe Auflagen und wirtschaftliche Erfolge.
Unter dem Motto „Der Jugend das Beste!“ proklamierte er, nur „sorgfältig vorbereitete, gediegen und künstlerisch ausgestattete Werke“ herzustellen, die einer „strengen Auswahl nach literarischen Grundsätzen“ sowie der scharfen „Prüfung auf Gehalt und pädagogische Anforderungen“ unterlagen.
Das qualitäts- und traditionsbewusste Verlagsprogramm bediente und repräsentierte den Geschmack einer breiten bürgerlichen Leserschaft und gibt damit auch Einblick in die Rezeptionsgeschichte der Kinder- und Jugendliteratur von der Jahrhundertwende bis zum Zweiten Weltkrieg.Damit stellt die Sammlung sowohl buch- und literaturgeschichtlich als auch verlags- und sozialgeschichtlich eine herausragende Quelle für Wissenschaft und Forschung dar.
Unser Mitglied Dr. Friedrich Pfäfflin hatte zur Stuttgarter Antiquariatsmesse im Januar 2010 die è Geschichte des Verlags Levy & Müller und seiner "Arisierung" beschrieben. Dazu hatte er eine Verlagsbibliographie unter Nutzung der Sammlung Schulze erarbeitet.

Di, 19.10.2010

Zensur & zensierte Bücher aus dem Blickwinkel und der Praxis eines Antiquars





Öffentlicher Vortrag von Rainer G. Feucht, Munderkingen

Der Antiquar Rainer G. Feucht, seit 1970 im Antiquariat tätig, berichtet von seinen Erfahrungen mit Zensur / zensierten Büchern. Aus seiner Sammlung zu diesem Thema wird er Exponate vom 17.Jahrhundert bis zur Gegenwart zeigen. Er wird seine bitteren Erfahrungen mit dem Tatvorwurf des Handels mit indizierten Büchern im Sinne „aus der Praxis für die Praxis“ weitergeben (Denunziation aus dem Kollegenkreis, Umgang mit „fahrlässigen“ Staatsanwälten, Ablauf der Razzia mit Eingriffen in den Privatbereich, Umgang mit der Presse usw.). Feucht wird auch zum „Phänomen der Zweiten Reihe“ berichten. Fragen aus dem Zuhörerkreis werden gerne beantwortet.

Ort: Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße, Simón-Bolívar-Saal
Termin: 25. November 2010, 18.15 – 19.45 Uhr

Treffpunkt: Eingangshalle an der Bonhoeffer-Büste
Anmeldung: bibl.ausk.h2@sbb.spk-berlin.de, Tel.: +49/ (0)30/ 266-433888
Die Teilnahme ist kostenlos.
____________________________________

Die Reihe „Werkstattgespräche" stellt Forschungsvorhaben und Fachinformationsprojekte vor, die einen Bezug zu den Sammlungen der Staatsbibliothek zu Berlin und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz haben.

Kontakt: Belinda Jopp, Koordination Fachinformation
E-Mail: fachinfo@sbb.spk-berlin.de,
Tel.: ++49 (0)30 266-433162
www.staatsbibliothek-berlin.de

So, 17.10.2010

Kinderfilmplakate aus der DDR

Auch dieses Jahr stellt unser Mitglied * Peter Nöllke in der Kinderklinik Freiburg wieder Kinderfilmplakate aus der DDR aus. Diesmal liegt der Schwerpunkt auf Plakaten aus den späten 60er und 70er Jahren.

Ausstellung: 29. Oktober - 30. Dezember 2010

Galerie in der Universitätskinderklinik Freiburg
Mathildenstr. 1
79106 Freiburg

è weitere Bilder
siehe auch è Kinderfilmplakate aus der DDR (2009)

Sa, 16.10.2010

Ronja Katharina Kohm: Schuppenflügel

Ein Zyklus in Kehrtwenden

„Der Mensch, vor allem jüngeren Alters, klammert sich an eine Mär, die Ronja Katharina Kohm mit  ihren entschiedenen, äußerst feinfühligen Gedichten gezielt wie eine Amazone erlegt. Denn wir Menschen möchten immer darin Hoffnung schöpfen, dass unser Dasein linear verläuft. … Daher auch unsere zumeist optimistische, gar naive Vorstellung von Liebe, Leidenschaft, Trennung und dem Absterben der Gefühle. Geometrisch gezogene Linien von A bis Z, von Anfang bis Ende. Die Heidelberger Lyrikerin hebt diese Vorstellung schon mit dem Untertitel auf, mit dem sie Ihren Zyklus versieht. Ein Zyklus in Kehrtwendungen, ein Spiegel der Irrungen und Wirrungen, in denen wir unseren Gefühlen ungewollt und scheinbar machtlos folgen.” J.O.

Buchvorstellung: 19. Oktober 2010, 19.00 Uhr
Schillerhaus Mannheim, B 5, 7

è Initiative Buchkultur: Das Buch e.V. c/o Llux
Postfach 25 02 09
67034 Ludwigshafen
Tel. (06 21) 68 50 275

Fr, 15.10.2010

Květa Pacovská

Buchstaben

Der Buchstabe spielt im Werk von Květa Pacovská seit jeher eine wesentliche Rolle. Die typografischen Experimente der Prager Künstlerin sind Teil ihres bildnerischen Denkens und Gestaltens. Grafik und Typografie gehen eine spannungsvolle Beziehung ein, ob in der Papierplastik, der Plakatkunst oder der Illustration.
Der Buchstabe wird auch in der Troisdorfer Ausstellung die zentrale bildnerische Kategorie sein. Gezeigt werden Illustrationen aus ihren Bilderbüchern, Arbeiten, in denen sie sich auf den Wort- und Sprachkünstler des Dadaismus Kurt Schwitters bezieht, sowie Originalarbeiten zu ihren großformatigen Künstlerbüchern „Ponctuation“ und „Paradies“. Darüber hinaus wird eine Auswahl von freien Arbeiten ihren spielerischen Umgang mit dem Buchstaben auch in diesem Bereich anschaulich machen.

Ausstellung: 17.10.2010 – 05.12.2010
 

è Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee
53840 Troisdorf

Herbstkatalog des Roten Antiquariats

Einen Schwerpunkt dieses „Kunst und Literatur"-Kataloges bilden Veröffentlichungen der Avantgarden aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Dieser künstlerische Aufbruch war von einer beeindruckenden Internationalität. Er umfaßte italienische Futuristen, die vor dem Ersten Weltkrieg in der Berliner „Sturm-Galerie" Herwarth Waldens die neu entwickelte, revolutionäre Formensprache prominent und effektvoll präsentierten und Berliner Dadaisten, die in der Nachkriegszeit die bürgerlichen Konventionen vorführten. Ungarische Aktivisten, die sich an Pfemferts expressionistischer „Aktion" orientierten, die ungarische Räterepublik unterstützten und später mit ihren konstruktivistischen Arbeiten das Dessauer Bauhaus mitprägten. Polnische Konstruktivisten, die mit beeindruckenden Publikationen einen Querschnitt moderner Kunst und Architektur gaben und nicht zuletzt die tschechische Avantgarde, die ihren Poetismus mit beeindruckenden Fotomontagen verband. Eine kleine Auswahl all dessen konnten wir in diesem Katalog zusammentragen.
Neben diesen Kunstdokumentationen präsentieren wir auch wieder eine Auswahl an Aquarellen, Handzeichnungen und druckgraphischen Einzelblättern. Sie umfaßt Arbeiten von Max Beckmann über George Grosz bis zu frühen expressionistischen Zeichnungen von Max Schwimmer. Hervorzuheben sei noch eine markante konstruktivistische, in Spritztechnik gefertigte Arbeit Oskar Nerlingers aus dem Jahr 1933. In der Rubrik Literatur befinden sich zahlreiche seltene Erstausgaben und signierte Bücher der Klassischen Moderne. Viele ihrer Autoren konnten nach dem Machtantritt der Nazis nur noch im Ausland veröffentlichen. Eine Auswahl dieser Exil-Literatur befindet sich am Ende des Kataloges.
(Christian Bartsch)

è Rotes Antiquariat
und Galerie C. Bartsch
Knesebeckstr. 13/14
10623 Berlin

Mi, 13.10.2010

Kassandra auf dem Forum

Mythos und Kunst, Malerei, Zeichnung und Skulptur

Die Ausstellung "Kassandra auf dem Forum" in der Galerie der Willi-Sitte-Stiftung für Realistische Kunst, also auf der forumgleichen Stadtkrone Merseburgs, vereint Skulptur, Malerei, Zeichnung und Grafik von einigen wichtigen Künstlern in Deutschland der Zeit nach 1945, mit Betonung der Gegenwart, die sich mit einer eigenständigen Rezeption des antiken Mythos ausgewiesen haben.

Wie vielgestaltig dies geschieht, dafür stehen die Namen Falko Behrendt, Kurt Bunge, Carl Crodel, Bärbel Dieckmann, Albert Ebert, Wilfried Fitzenreiter, Wieland Förster, Bernd Göbel, Marcus Golter, Angela Hampel, Heidrun Hegewald, Bernhard Heisig, Peter Hoppe, Rolf Kuhrt, Harald Larisch, Markus Lüpertz, Gerhard Marcks, Wolfgang Mattheuer, Hans Mayer-Foreyt, Bernhard Michel, Hermann Naumann, Philipp Oeser, Karl Ortelt, Siegfried Otto-Hüttengrund, Ronald Paris, Uwe Pfeifer, Heinz Plank, Nuria Quevedo, Jürgen Schieferdecker, Wieland Schmiedel, Baldur Schönfelder, Willi Sitte, Klaus Süß, Werner Tübke, Jorge Villalba, Falko Warmt, Heinz Zander und in der Karikatur Peter Muzeniek, Rainer Schwalme. Die Künstler verbinden aktuelle Sinnfragen des Menschen mit dem Mythos, der getragen wird von der menschlichen Figur. Eine Besinnung auf den vornehmsten Ausdrucksträger der Kunst erscheint in Zeiten neuer Medien und Virtualität so notwendig wie zwangsläufig.

Die Werke werden nach zeitlichem Entstehen und unter den Topoi, wie Schwelgen und Schindung, zusammengefasst. Auf diese Weise können sie die gesellschaftliche Verständigung über die Leitbilder für den modernen Menschen befördern, über den zum Biotechniker verkommenen Menschenbildern Prometheus, den selbstverliebten Narziss, Sisyphos, dessen Stein wieder einmal zum Grunde gerollt ist, Ikarus, der kühn aufsteigt, aber abstürzt, den schwelgenden Bacchus, die sich verwandelnde Daphne oder die Leidensfigur Marsyas. Im Raum des Dachgeschosses sollen ironische Grafiken, Medaillen und aktuelle Karikaturen mit eingreifender, ironischer Mythenrezeption eine Art Satyrspiel bieten.
(Peter Arlt)

Ausstellung: 5. November 2010 bis 28. Februar 2011
è Willi-Sitte-Galerie Merseburg

Wolfgang Mattheuer

Zum Berg und den Himmel hinauf, in die Ebene und zum Grunde zurück. Ikonographisches Changieren in Mattheuers mythologischen Zyklen

Am 10. Oktober 2010 wurde die Ausstellung von Handzeichnungen Wolfgang Mattheuers im Schloss Burgau in Düren-Niederau eröffnet, die bis zum 28. November zu sehen ist und zu welcher ein Katalog mit Ringbindung zu 15 € erschienen ist. Den Text speziell zu dieser Ausstellung schrieb unser Pirckheimer-Mitglied Peter Arlt.

Di, 12.10.2010

Pressendruck der Pegasus Presse

MARK TWAIN - EINE GRAUSAME FÜRCHTERLICHE MITTELALTERLICHE LIEBESGESCHICHTE

Dieser Pressendruck unseres Mitglieds P.J. Moosbrugger erscheint im 100. Todesjahr von Samuel Langhorne Clemens — besser bekannt als der große amerikanische Erzähler „Mark Twain“. 1868 begann er seinen „Mittelalterlichen Liebesroman“, der 1870 im „Buffalo-Express“ erstveröffentlicht wurde. Ein Jahr später folgte die Buchform mit dem Band „Mark Twain’s (Burlesque) Autobiography and First Romance“ (Sheldon & Co., New York). Die Urfassung überträgt Jan Moosbrugger für diese Ausgabe ins Deutsche, Annette Paulsen, Hamburg/Tilburg, interpretiert trefflich die zunehmende Verwicklung der Geschichte mit ihren von Grafik zu Grafik komplexer werdenden Farb-Linolschnitten, die von den Original-Stöcken zu Papier gebracht werden. Der Text wird in der 10-Punkt-„Othello“ bei der Pegasus Presse von Hand gesetzt, den Druck auf Büttenpapier von Zerkall übernimmt Oskar Bernhard in der Rehlenschen Handpresse, Nördlingen. Die Schrift wurde eigens für diese Liebhaberausgabe in der Offizin Parnassia, Vättis, gegossen. Das durch einen Schuber geschützte Buch im Formt 26 x 24,4 cm wird als Blockbuch gefertigt — von Hand geheftet und gebunden durch Karen Begemann, Hamburg. Die Auflage beträgt 100 nummerierte und von der Künstlerin signierte Exemplare:

Ausgabe A (1—85) erscheint als Edelpappband mit farbig geprägtem Vorderdeckel und sechs mehrfarbigen Original-Linolschnitten, Ausgabe B (I—X) wird in Halb-Pergament, Ausgabe C (A—E) in Ganz-Pergament gebunden. Den Ausgaben B und C ist ein weiterer signierter und nummerierter Linolschnitt (nicht im Buch enthalten) beigegeben. Für Ausgabe C ist die Prägung auf dem Vorderdeckel zusätzlich von der Künstlerin koloriert!

Die Auslieferung (und damit die Nummer des Exemplars) wird in der Reihenfolge des Bestelleingangs vorgenommen. Der Versand ist kostenfrei! Einladung zur Subskription bis 20.12.2010 verlängert bis 31.12.2010:
— Ausgabe A: 168 Euro, danach 198 Euro
— Ausgabe B: 328 Euro, danach 398 Euro
— Ausgabe C: Preis auf Anfrage
Pegasus Presse P.J.Moosbrugger
Weidenstraße 24 D-86343 Königsbrunn
Ruf +49 (0)8231 33239
www.pegasus-presse.de
Linolschnitte von Annette Paulsen

Mo, 11.10.2010

Neunter Spätdruck

Georg Christoph Lichtenberg Ein Traum
grafisch kommentiert von Matthias Gubig

Georg Christoph Lichtenberg schrieb den für dieses Buch übernommenen Text für den Göttinger Taschen Kalender 1794. Sein skeptischer Traum von den Grenzen menschlicher Erkenntnis reicht bis in unsere Tage.
In dieser kleinen Bildergeschichte träumte ich ihm nach. Dabei benutzte ich das grafische Werkzeug aus der Zeit Lichtenbergs, den Kupferstichel, sowie das Werkzeug unserer Zeit, den Computer.
So entstanden acht doppelseitige Bildtafeln aus dem zu Figuren formierten ›unlösbaren‹ Text und hineingedruckten Acrylglas-Stichen. Damit sind alle Bilder mittels zweier Druckverfahren realisiert: dem Offsetdruck und dem Buchdruck.
Das Bildheft und das Heft mit dem originalen Text Lichtenbergs wurden vom Buchbinder Michael Knop zu einem ungewöhnlichen Buchobjekt vereint. Beide Teile sind als Leporello auf das 115 g Büttenpapier Somerset gedruckt, als Doppelbroschur miteinander verbunden und von einem bedruckten Schuber umschlossen.
Dieses Buch erscheint in einer einmaligen nummerierten und signierten Auflage von 45 Exemplaren. Fünf Exemplare erscheinen als Vorzugsausgabe mit einem zusätzlichen Acrylglas-Stich, kombiniert mit Computerdruck auf Japanpapier.
(Matthias Gubig)

36 Seiten
Format 162 x 300 mm

Die Normalausgabe kostet 220 Euro, die fünf Exemplare der Vorzugsausgabe mit einer zusätzlichen Grafik 350 Euro.Das Buch kann bestellt werden bei


*
Matthias Gubig
Bayrischer-Wald-Straße 13
15827 Blankenfelde

Paradies der Begegnungen

Harald Kretzschmar liest aus seinem in zweiter Auflage bei è Faber und Faber erschienenem Buch  "Paradies der Begegnungen".

Mittwoch 27. Oktober 19:30 Uhr Rathaussaal Kleinmachnow
Lesung mit Zeigen von unbekanntem Bildmaterial

Montag 15. November 19 Uhr Heimatverein Berlin Zehlendorf
Lesung und Gespräch zu den Beziehungen Zehlendorf-Kleinmachnow

Fr, 08.10.2010

Ruth Tesmar - itenera litterarum

Auf Schreibwegen mit Wilhelm von Humboldt

Die Ausstellung „itinera litterarum - Auf Schreibwegen mit Wilhelm von Humboldt" von Ruth Tesmar, Leiterin des Menzel-Dachs, umfasst 22 Assemblagen, eine Videoinstallation und skripturale Objekte der Künstlerin. Mit diesem künstlerischen Projekt wird das Wirken Wilhelm von Humboldts gewürdigt, wie es in seinem umfangreichen Schreibwerk beispielhaft für die Briefkultur des 19. Jahrhunderts ist. Ruth Tesmar schuf nunmehr das künstlerische Pendant zu ihrem vorangegangen Annäherungsversuch an Alexander von Humboldt - „Die Besteigung des Chimborazo" (i 997-2000). l m Rahmen des Jubiläums der Humboldt-Universität zu Berlin repräsentieren damit die itinera-Assemblagen in Berlin und die Chimborazo Bilder an lateinamerikanischen Universitäten (Mexiko, Ecuador, Kolumbien) zeitgleich einen transatlantischen Dialog.

Zur Ausstellung erscheint ein repräsentativer Bildband mit Texten von Ernst Osterkamp, Ulrich von Heinz und Hartmut Böhme. Beides wird gefördert von der Humboldt-Universität zu Berlin, der Humboldt-Universitäts-Gesellschaft sowie von Prof. Hartwig Piepenbrock. In vergleichbarer Ausstattung vervollständigt dieser zweite Band das lebenslange „Humboldt-Projekt" von Ruth Tesmar.
 
Eröffnung am Montag, den 25. Oktober 2010 um 18:00 Uhr

Es eröffnet Ruth Tesmar
und Prof. Dr. Hartmut Böhme Kulturwissenschaftler der Humboldt Universität zu Berlin

Es spielen:
Benno Koloska - Mandoline
Hanno Koloska - Fagott


Ausstellung: 25. Oktober bis 28. November

è Humboldt-Universität zu Berlin
Unter den Linden 6
10117 Berlin

Edition Zwiedruck

Als sechste Edition der von Karl-Georg Hirsch und unserem Mitglied Matthias Gubig herausgegeben Reihe "Zwiedruck" erschien

KARL-GEORG HIRSCH/ MANFRED JENDRYSCHIK – STRENGER VERTRAULICH

22 Seiten mit je 3 jeweils zweiseitigen Original-Holzschnitten von Karl-Georg Hirsch, auf dem Vorder- und der Rückseite des Umschlags befinden sich zwei weitere, zweifarbige Orig.-Holzschnitte. Buchgestaltung Matthias Gubig, Leporello als Broschur gebunden, 13 x 24 cm, Handsatz, Buchdruck, Aufl. 99 Ex., im Impressum von Hirsch, Gubig und Jendryschik signiert.

Das Buch kann zum Preis von 75 € bei den Herausgebern erworben werden.

* Matthias Gubig,
Bayrischer-Wald-Straße 13,
15827 Blankenfelde


Karl-Georg Hirsch,
PF 221352,
04133 Leipzig

Do, 07.10.2010

Olaf Leu zieht Bilanz

Prof. Olaf Leu (geb. 1936), international bekannter Typograf und Grafikdesigner, liest aus seiner Autobiografie “Bilanz 1951-1970″ und lässt dabei einen Teil seiner ersten zwanzig Berufsjahre Revue passieren. Die Zuhörer nehmen dabei nicht nur an seinem bewegten Gestalterleben teil, sondern erfahren auch ein Stück lebendiger Design- und Werbegeschichte. Olaf Leu begleitet in seiner Autobiografie die Wandlung der klassischen Gebrauchsgrafik hin zur Werbung und visuellen Kommunikation. Seine „Bilanz“ ist auch die Geschichte eines jungen Mannes, der vom Schulversager über eine Schriftsetzerlehre zum preisgekrönten Typografen und Designer avancierte. Er erzählt mit viel Liebe zum Detail, als wären ihm einige Geschichten gerade erst gestern passiert.
Der Lesung schließt sich eine Diskussionsrunde mit Gestaltern und Typografen an. Mit Olaf Leu diskutieren Prof. Christian Ide (Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig), Prof. Sabine Golde (Burg Giebichenstein Halle/Saale) und Maurice Göldner (Meisterschüler an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig). Moderation: Dr. Susanne Richter (Direktorin des Museums für Druckkunst Leipzig).

Lesung und Diskussion
Olaf Leu zieht Bilanz
Donnerstag, 14. Oktober 2010, 19 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr
Der Eintritt ist frei!

Nonnenstrasse 38
04229 Leipzig
Tel.: 0341 23162- 0
Fax: 0341 23162-10
* E-Mail

buntpapier – pART des buches

Interpretationen von Gisela Reschke

Seit über einem halben Jahrtausend ist Buntpapier in all seiner Pracht und Schönheit wie auch in seiner Unscheinbarkeit Bestandteil des Buches und ein wesentlicher Träger der Buchkultur: Ob als Einband eines Kinderbuches oder als Vorsatz in einem handwerklich gebundenen Buch. è Gisela Reschke ist eine der aktivsten Buntpapiererinnen Deutschlands. Ihre Buntpapiere schmücken viele Einbände der berühmten Insel-Bücherei, zieren Schuber und Einbände, dienen als Vorsatzpapiere handgefertigter Bücher, verwandeln Kästen, Dosen und Schachteln in kleine Kostbarkeiten, sie sind Teil von Buchobjekten oder Buchobjekte selbst.
Gisela Reschke beherrscht eine große Skala von Buntpapier-Techniken, ihre Arbeiten sind in vielen Einzelausstellungen gezeigt und von bedeutenden Buchmuseen und Bibliotheken angekauft worden. Die Schau zeigt die ganze Vielfalt ihres Schaffens.

Ausstellung: 11. November 2010 bis 30. Januar 2011
Eröffnung 10. November 2010 um 18 UhrBegrüßung: Prof. Dr. Gabriele Beger, Direktorin der Bibliothek.
Den Eröffnungsvortrag hält Dr. Frieder Schmidt, Deutsche Nationalbibliothek Leipzig, Buch und Schriftmuseum, Papierhistorische Sammlungen.
Die Künstlerin ist anwesend.


è Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg Carl von Ossietzky
Von Melle Park 3

20146 Hamburg
* E-Mail
Tel: (040) 42 838 5857
Fax: (040) 4134 5078

Mi, 06.10.2010

Festschrift des Deutschen Buch- und Schriftmuseums

Aus Anlaß seines 125. Geburtstags hat das Deutsche Buch- und Schriftmuseum in Leipzig die Bücherfreunde mit einem wahren Kompendium des Buches beschenkt: Zeichen, Bücher, Wissensnetze. 125 Jahre Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek. Hrsg. von Stephanie Jacobs. Göttingen: Wallstein , 2009. 392 S., Gr.-8°. Pp. 19,90 Euro. ISBN 978-3-8353-0583-0.
Die Autoren singen darin ein Loblied auf das Buch und werfen einen Blick auf die Historie des Buches sowie die Zukunft des heute vielfach in Frage gestellten Mediums. Die Art der Betrachtungen zum Buch- und Bibliothekswesen ist höchst unterschiedlich, sie reicht vom Essay über die wissenschaftliche Untersuchung bis hin zu Grußadressen und in einem Fall sogar zum Gedicht. Diese Vielgestaltigkeit ergibt sich aus der beruflich breit gefächerten Herkunft der Autoren. Sie reicht vom Schriftsteller Günter Kunert über den Erzähler und Medienwissenschaftler Umberto Eco, den Comic-Zeichner Volker Reiche, den Kulturpolitiker Hans Joachim Otto MdB, Historiker Prof. Dr. Ulrich Raulff, Buchwissenschaftler Prof. Dr. Reinhard Wittmann, Bibliothekar Lothar Poethe, Antiquar Wilhelm Hohmann und den Verleger Elmar Faber bis zu den Buchgestaltern Axel Bertram und Uta Schneider. Und damit ist nur eine kleine Auswahl der illustren Zahl der Autoren genannt, die erzählen, wie sie zum Buch fanden, das Buchmuseum erlebten oder was sie am Buch fasziniert. Die Vielgestaltigkeit des Herangehens an das Thema macht den Reiz des Buches aus. Allen gemeinsam sind die Überzeugung vom Wert des Buches und der Glaube an seine Zukunft in Zeiten digitaler Kommunikation und papierloser Bewahrung.
Die Gestaltung des fadengeheften und ordentlich gebundenen Buches wird dem Anspruch einer Festschrift eines Buchmuseums durchaus gerecht. Angenehme Pausen beim Studium des Buches findet der Leser durch umfangreiche Farbtafeln mit Darstellungen interessanter Exponate aus den Sammlungen des Museums, die zusätzlich zu den Abbildungen im Text zwischen den Artikeln eingebunden sind. Etwas problematisch ist die experimentelle Gestaltung des Satzspiegels: Die Beiträge sind im Flattersatz rechtsbündig gestaltet, die Seitenzahlen stehen oben, das Schriftbild ist weit nach unten auf der Seite gestellt und die Angaben zum Seiteninhalt befinden sich am Fuß. So hat man beim Aufschlagen des Buches immer der Eindruck, das Buch verkehrtherum zu halten.
(Abel Doering)

Vorabdruck aus è MARGINALIEN 200

Jahrestreffen 2011

Alle Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft, aber auch interessierte Gäste, sind hiermit herzlich zum Jahrestreffen der Gesellschaft vom 24. bis 26. Juni 2011 nach Halle an der Saale eingeladen. Ein reichhaltiges und unserer Meinung nach den Mitgliedern einer Bibliophilen- und Grafikgesellschaft angemessenes Programm, welches Sie im internen Bereich unserer Homepage finden, erwartet die Teilnehmer in der über 1200 Jahre alten Stadt.
Außerdem erleben und sehen Sie in Halle z.B. auch eine aller fünf Jahre durchgeführten komplexen Ausstellung des Halleschen Kunstvereins mit dem Titel „Druckgrafik IV aus Halle an der Saale“ (ca 60 Künstler werden vertreten sein) im Künstlerhaus 188, das Opernhaus, das neuen theater Halle, Antiquariaten, das vielfach besungenen Saaletal mit wieder sauberer Saale, die 3.600 Jahre alten Himmelscheibe im Landesmusem für Vorgeschichte und mindesten zwei verführerischen Kneipenstraßen... Wir sind in Halle nur eine mittelgroße Pirckheimer-Schar, aber wir freuen uns schon jetzt auf das Jahrestreffen 2011 und auf die Pirckheimer und interessierten Gäste aus der ganzen Bundesrepublik und auch darüber hinaus. Denn wir möchten bewusst machen, dass Halle an der Saale wirklich die Kulturhauptstadt des Landes Sachsen-Anhalt ist und besonders für Kunst- und Kulturinteressierte und natürlich Bücherliebhaber viel zu bieten hat.

Vom 24.-26 Juni 2011 bestehen gemäß Vorabsprache folgende Übernachtungsmöglichkeiten in Halle:
è »maritim Hotel Halle«, Riebeckplatz, zu buchen bis 31. März 2011, Preis pro Nacht: DZ 75 €, EZ 55 €
è »Dorint – Charlottenhof«, Dorotheenstraße 12, zu buchen bis 24. Mai 2011, DZ 98 €, EZ 73 €
è »Dormhotel Halle«, Delitzscher Straße 17, zu buchen bis 31. März 2011, DZ 74 €, EZ 57 €.
(Stichwort: bitte per * E-Mail erfragen - abrufbar bis 31.03.2010).
Die Anmeldung zum Jahrestreffen bitte bis 20. Februar 2011 an Dr. Ute Willer, Fleischmannstraße 7, 06114 Halle (Saale) oder 
E-Mail , Die Tagungsgebühr (65 € pro Teilnehmer) ist bis zum 20. Februar 2011 auf das Konto der Pirckheimer-Gesellschaft einzuzahlen.
Bitte also pünktlich anmelden, alles hier Dargestellte bedenken und auch die „Gaben“ für die Auktion zugunsten der Gesellschaft bei Anreise nicht vergessen!
Hiermit nochmals herzliche Einladung nach Halle an der Saale für die Tage vom 24. bis 26. Juni 2011!
(Dr. Hans-Georg Sehrt)

Di, 05.10.2010

Franz Pfemfert (1879 - 1954)

Am 4. Oktober 2010 hielt unser Mitglied Hans-Jürgen Wilke in seiner Wohnung vor dem è Berliner Bibliophilen Abend einen Vortrag über Franz Pfemfert und präsentierte seine Sammlung zum Verlag und zur Zeitschrift "Die Aktion" (1911 - 1932), ein Organ, welches sich auf künstlerischem Gebiet für den Expressionismus, auf politischem für radikalen Sozialismus einsetzte und welches - ebenso wie "Die Weltbühne", "Die Fackel", "Die Zukunft" und "Der Sturm" - zu den seinerzeit vielbeachteten und meinungsbildenden Publikationen gehörte. Beeindruckend für die Berliner Bibliophilen waren allerdings nicht nur die interessanten Ausführungen des Vortragenden, sondern die vielen Originalgraphiken, hauptsächlich von Conrad Felixmüller und die praktisch lückenlose Sammlung des Verlagsprogramms der Aktion.
Hans-Jürgen Wilke widmete den Abend unserem kürzlich verstorbenen Mitglied Carlos Kühn, mit dem er noch kurz vor seinem Tod die Würdigung der Lebensleistung von Franz Pfemfert vorbereiten konnte und dem er einige interessante Stücke seiner Sammlung verdankt.