Am letzten Tag der Jahrestagung der Pirckheimer-Gesellschaft gibt es ein besonderes Jubiläum zu feiern und zu würdigen: der Pirckheimer-Freund, Autor, Herausgeber, Gründer und Altverleger des nach ihm benannten Chr. Links Verlags, Christoph Links, wird am heutigen 15. September 70 Jahre alt. Der Sohn des Verlegers Roland Links (1931–2015), der die Kiepenheuer Verlagsgruppe leitete und nach der Wende auch den Insel-Verlag Leipzig, wurde durch seine eigene Gründung eines auf Sachbücher, die sich auf Politik und Zeitgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts konzentrieren, spezialisierten Verlags einer der ersten privaten Unternehmen in diesem Metier in der späten DDR. Eine Reihe von Standardwerken zur Historie der Deutschen Demokratischen Republik wurden bei ihm verlegt, seine Aktivitäten mehrfach hoch geehrt. Zuvor studierte Christoph Links Philosophie und Lateinamerikanistik in Berlin und Leipzig, war als Redakteur bei der Berliner Zeitung und als Assistent der Geschäftsführung bei Aufbau tätig. 2008 promovierte er zum Thema Das Schicksal der DDR-Verlage, bis heute eines seiner Spezialgebiete in Buch und Vortrag. Seit 2019 gehört der Chr. Links Verlag zur Aufbau Verlagsgruppe, 2020 stellte der Gründer seine verlegerische Tätigkeit ein. Links engagierte sich im Börsenverein des deutschen Buchhandels, im deutschen PEN-Zentrum, er war Verleger des Jahres (2019) und wurde mit dem Bundesverdienstkreuz, dem Verdienstorden des Landes Berlin geehrt ... 2023 erhielt er die Rahel Varnhagen von Ense-Medaille. Auch die Pirckheimer kennen ihn von einer Vielzahl Vorträge und Aufsätze unter anderem in den Heften der Marginalien, der Zeitschrift der Gesellschaft, zu zeitgeschichtlichen und verlagshistorischen Themen. Die Vielzahl der Wissensgebiete, mit denen sich Links befasst, ist an den Titeln seiner Bücher und Herausgaben abzulesen. Es bleibt, dem gebürtigen Caputher weiterhin Glück und Licht für seine Arbeit zu wünschen! Und im Katalog seines Verlags, der den Namen behielt, zu blättern.
(André Schinkel)