Pirckheimer-Blog

ZLB

Mo, 29.10.2012

Geraubte Bücher, verfolgte Menschen

Exemplar: G48 / 179, Ab 655
Widmungen, Autogramme, Exlibris, Stempel, Eintragungen aller Art werden untersucht: Seit mehr als zehn Jahren arbeitet die ZLB mit Büchern, die als „Raubgut“ in der Zeit des Nationalsozialismus ihren verfolgten und ermordeten, meist jüdischen Eigentümern weggenommen wurden. Ziel ist die Rückgabe der Bücher an ihre Eigentümer. Bisher konnten gut 200 Bücher an Institutionen und an Erben von Privatpersonen zurückgegeben werden.
Intensiv wird recherchiert, doch viele Bücher haben keine verwertbaren Spuren. Die Ausstellung zeigt solche geraubten Bücher aus den letzten Wohnungen deportierter und ermordeter Berliner Juden. Die Idee: Besucher über Raubgut zu informieren und vielleicht auch so Eigentümer identifizieren zu können.
Auch die Datenbank vermittelt einen Einblick in geklärte und noch ungeklärte Fälle.

Ausstellung: ab 31. Oktober 2012

Zentral- und Landesbibliothek Berlin
Lesesaal der Historischen Sammlungen
Breitestr. 30 – 31
10178 Berlin

Di, 09.10.2012

Kulturgut für die Zukunft

Bestandserhaltung heute in Bibliotheken und Archiven

 
Bücher, aber auch neue Medien wie CDs und DVDs sind von Verfall bedroht. Die Erhaltung dieses kulturellen Erbes gehört zu den zentralen Aufgaben von Bibliotheken und Archiven. Bibliotheken und Archive arbeiten durch Restaurierung, Konservierung und vorausschauende Prophylaxe für den unverzichtbaren Erhalt des schriftlichen Kulturgutes.
Nach dem Auftakt 2011 in der Universität Potsdam wird 2012 zum zweiten Mal unter dem Motto „Kulturgut für die Zukunft – Bestandserhaltung heute in Berlin und Brandenburg“ in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) diskutiert.
In Vorträgen, Diskussionen und Workshops informieren sich Experten und Interessierte aus ganz Deutschland über den aktuellen Stand. Die Tagung beginnt mit einem Gespräch zwischen dem Schriftsteller Dr. Tom Wolf und dem Journalisten Michael Bienert über die Notwendigkeit der Bestandserhaltung aus der Sicht der Nutzer. Vorträge über die Restauratorenausbildung in Hildesheim und die praktische Erfahrungen in der Restaurierung und Konservierung in der Staatsbibliothek Berlin folgen. Am Nachmittag vermitteln Workshops unter anderem Informationen über die Prävention in Einrichtungen ohne Werkstätten, die Schadensanalyse von Objekten, die Besonderheiten und Gefahren bei der Lagerung von Nitro- und Acetatfilmen und die bestandsschonende Digitalisierung. Dieser Workshop ist verbunden mit einer Führung durch die neue Digitalisierungswerkstatt der Staatsbibliothek zu Berlin.

Tag der Bestandserhaltung: 15. Oktober 2012

Programm

Do, 07.06.2012

NS-Raubgut in der ZLB jetzt online

Exemplar: G48 / 179, Ab 655
Im Bestand der ZLB befinden sich Bücher, die ihren rechtmäßigen Eigentümern in der Zeit von 1933 bis 1945 weggenommen wurden oder von diesen unter dem Druck der Verfolgung verkauft werden mussten - darunter tausende Bücher aus den letzten Wohnungen deportierter Berliner Juden.
Dieses NS-Raubgut gelangte auf unterschiedlichen und noch nicht vollständig bekannten Wegen in die Bibliothek und wurde ohne besondere Kennzeichnung in den Bestand übernommen. Um die geraubten Bücher zu finden, müssen über 200.000 verdächtige Exemplare geprüft und alle enthaltenen Spuren der Vorbesitzer, wie Widmungen, Autogramme, Exlibris, Stempel oder unbekannte Signaturen, erfasst und ausgewertet werden. Über 4.500 Bücher mit den Spuren von mehr als 2.000 Personen sind derzeit in der jetzt online zur Verfügung gestellten Datenbank enthalten - täglich kommen neue Spuren und Namen hinzu.
Jetzt kann online nach den Büchern, deren Spuren und den erfassten Namen recherchiert werden. Jeder Hinweis kann helfen, ein geraubtes Buch an seine rechtmäßigen Eigentümer zurückzugeben. Auch wenn die meisten Bücher keinen großen monetären Wert haben, sind sie als Erinnerungsträger für die Überlebenden des Holocaust und für die Familienangehörigen der Ermordeten von unschätzbarem Wert.
Der ZLB ist es Aufgabe und Anliegen zugleich, das NS-Raubgut den beraubten Eigentümern oder Erben zurückzugeben und stellt deshalb alle Rechercheergebnisse auf ihrer Website zur Verfügung.

Di, 27.03.2012

Victor Otto Stomps und die Rabenpresse

Die Rabenpresse wurde 1926 von Victor Otto Stomps in der Stallschreiberstraße gegründet und avancierte schnell zu den führenden Kleinverlagen in Berlin. Zum 1. Mai 1937 musste er auf Druck der Nationalsozialisten verkaufen. Die im Lesesaal der Historischen Sammlungen präsentierte Ausstellung zeigt neben Büchern der Rabenpresse auch Briefe, Verlagsverträge, Dokumente und Fotos.
Zur Ausstellung erscheint ein originalgraphisches Plakat mit einem eigens dafür hergestellten Porträtholzschnitt von Johannes Vennekamp in einer nummerierten und signierten Auflage von 13 Exemplaren, 50/70 cm. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Corvinus Presse.
Hendrik Liersch sammelt seit 1978 alles von und über V. O. Stomps und macht seit 1990 selbst Bücher in der von ihm gegründetenCorvinus Presse. 2007 erschien gemeinsam mit der Freien Universität Berlin sein Ausstellungskatalog „Die fast vollständige Geschichte der Rabenpresse“, ISBN 978-3-910172-99-9, 15 Euro.

Vernissage und Einführungsvortrag von Hendrik Liersch: Freitag, 13. April 2012, 19.00 Uhr
Ausstellung: 13. April bis 8. Juni 2012

Zentral- und Landesbibliothek Berlin
Berliner Stadtbibliothek
Lesesaal, Historische Sammlungen

Breite Straße 30/31 in 10178 Berlin

Fr, 04.11.2011

Herbstlicher Buchverkauf

Der Freundeskreis der Zentral- und Landesbibliothek Berlin e.V. lädt zum herbstlichen Buchverkauf ein.

Eine Fülle von aussortierten, gut erhaltenen Büchern und anderen Medien können zu sehr günstigen Preisen erworben werden.
Es werden Medien aus den Bereichen Belletristik, Kunst und vielen anderen Sach- und Wissensgebieten sowie Noten, Schallplatten und CDs zum Verkauf angeboten.
Stöbern Sie ausgiebig in entspannter Atmosphäre und entdecken das ein oder andere Buch für sich selbst oder Ihre Familie.
Die Einnahmen kommen den vom Freundeskreis der ZLB unterstützten Projekten der Bibliothek zugute.

Samstag, 12. November 2011, 10.00 Uhr - 17.00 Uhr

Freundeskreis der Zentral-
und Landesbibliothek Berlin

Berliner Stadtbibliothek/Kleiner Säulensaal
Breite Straße 36
10178 Berlin-Mitte

1 Kommentar:
ui, das ist ja heute! :D
(Sarah-Maria)

Di, 24.11.2009

Johannes Bobrowskis Bibliothek

Spuren seines Schaffens

Ausstellung im Lesesaal der Historischen Sammlungen unseres Mitglieds, der Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Die Bibliothek des 1965 verstorbenen Johannes Bobrowski, Gründungsmitglied unserer Gesellschaft, wurde im Juni des vergangenen Jahres von den Historischen Sammlungen der Zentral- und Landesbibliothek Berlin erworben und dort im Magazin entsprechend der Anordnung in Bobrowskis Arbeitszimmer aufgestellt.
Johannes Bobrowski, 1917 in Tilsit geboren, studierte Kunstgeschichte, war ab 1939 Soldat und kehrte 10 Jahre später aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück. Seit 1950 arbeitete er als Lektor. 1953 zog er mit seiner Familie in die Ahornallee 26, Berlin-Friedrichshagen. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Friedhof in unmittelbarer Nähe.
Bobrowskis Werke sind in über 30 Sprachen übersetzt; er erhielt zahlreiche literarische Preise.
Das zentrale Thema seines dichterischen Schaffens formulierte Bobrowski selbst einmal in einer Notiz: „Die Deutschen und der europäische Osten“ – dieses Verhältnis, diese „lange Geschichte aus Unglück und Verschuldung …“ - Die oft verhängnisvolle Verstrickung der Geschichte der Letten, Litauer, Polen und Russen mit der der Deutschen zieht sich wie ein roter Faden durch sein Werk.
Die knapp 2200 Bände umfassende Bibliothek des Dichters enthält größtenteils deutschsprachige Literatur, insbesondere Lyrik. Angefangen mit den Barockdichtern bis hin zu den Dichtern der Gegenwart. Darunter befinden sich zahlreiche Widmungsexemplare von Gegenwartsautoren. Ein weiterer Bereich der Bibliothek ist dem europäischen Osten gewidmet, vor allem Werke zur Geschichte des Baltikums, Ostpreußens, Polens, Russlands und Preußens.
Literatur zur bildenden Kunst und Kunstgeschichte, zur Musik- und Literaturwissenschaft, Noten, naturwissenschaftliche Werke und spezielle Literatur über Litauen, davon einige Titel in Litauischer Sprache, sind außerdem enthalten.

Die bis zum 31. März 2010 laufende Ausstellung „Johannes Bobrowskis Bibliothek – Spuren seines Schaffens“ möchte wichtige Schwerpunkte seiner Bibliothek vorstellen sowie ihre Geschichte beleuchten. Beginnend mit den ersten Büchern, die er erwarb, werden Widmungsexemplare literarischer Zeitgenossen gezeigt, ein Querschnitt seiner Lyriksammlung und einige Ausgaben seiner Favoriten. Einige, zum Teil noch nie veröffentlichte, Leihgaben an Briefen, Fotos und handschriftlichem Material aus privaten Sammlungen kommentieren und komplettieren das Gezeigte.

Der Lesesaal der Historischen Sammlungen befindet sich in 10178 Berlin-Mitte, Breite Str. 30/31 und ist mittwochs von 10 bis 16 Uhr und donnerstags von 13 bis 19 Uhr geöffnet.