Pirckheimer-Blog

Wolfgang Zumpe

Mi, 15.12.2021

Hanne Reinhardt-Fischer, "Ein Engel für Thomas", Mischtechnik

Himmlische Heerscharen

Bibliophile beschränken ihre Sammlerleidenschaft häufig nicht nur auf das bedruckte Papier, wie jetzt auch eine Ausstellung aus den Beständen des Pirckheimers Wolfgang Zumpe, Schatzmeister des Leipziger Bibliophilen-Abend, beweist.

"Nicht vom Himmd hoch, aber aus der Obhut von Freunden und Bekannten und aus eigenem Bestand kamen geflügelte Wesen ins Kohrener Land. Auf Bildern, in Büchern, als allerlei Figuren und neuerdings auch als DVD, himmlische Heerscharen eben, deren Mitgliedern wir nur gelegentlich und zumeist nur einzeln begegnen. Allen voran, aus der Zeit als Götter noch selbst flogen, Pegasos und der Held Bellerophontes im fortwährenden Kampf gegen das Böse. Ihnen folgen alte und 'junge große und kleine Engel: tröstend, preisend, verklärend, belehrend, schützend, siegend, erinnernd, erheiternd und, o Gott (gut, dass Putten zu Hause blieben), sogar nackend. Solchen angesichts hege ich Zweifel, dass Engel geschlechtslos sind. Das behauptet nämlich mein Freund, ein malender und in der Ausstellung u.a. mit einem Engelsflügel präsenter Pfarrer, der es doch eigentlich wissen sollte. "Das Engel". Wäre es nicht schade um die schönen Engelinnen?"

(Wo!fgang Zumpe)

Ausstellung: 1. Oktober 2021 - 13. März 2022

Töpfermuseum Kohren-Sahlis
Baumgartenstraße 3, 04654 Frohburg

Do, 18.03.2021

Thomas Glöß, Wolfgang Zumpe und Evelin Krüger (v.l.) beim Aufbau der Ausstellung des Leipziger Bibliophilen-Abends im Literaturhaus. Ab Mittwoch kann sie nach Anmeldung besichtigt werden. © André Kempner, LVZ

Stammtisch gebildeter Spezialsten

Unter diesem etwas unglücklich gewähltem Titel veröffentlicht die Leipziger Volkszeitung einen Bericht über eine Ausstellung des Leipziger Bibliophilen-Abend, der mit dieser Präsentation, siehe hier, den 30. Jahrestag seiner Wiedergründung feiert.
Die Leipziger Bibliophilen sehen sich keineswegs als elitären oder exklusiven Stammtisch. So heißt es auch im Artikel "Was die mehr als 200 Mitglieder des Vereins zusammenführt, sind: die Affinität für das schöne Buch, die Buchkunst, die grafische Gestaltung, für die Typografie, den exzellenten Druck, den erlesenen Einband - und das Bestreben, Buchkunst zu fördern. Das entspricht den Intentionen des ersten Leipziger-Bibliophilen-Abends", der, 1904 gegründet, nach Unterbrechung seines Bestehens während des Nationalsozialismus in der DDR als Regionalgruppe der Pirckheimer-Gesellschaft existierte.

Zur Ausstellung im Literaturhaus Leipzig haben die Mitglieder "Grafik, Plastik, angewandte Kunst und natürlich Bücher ausgewählt." Darunter "eine originale Seite der Schedel´schen Weltchronik, ... Buchgrafiken von Lesenden, ... Hanna Studnitzkas Entwurf der Lesenden-Plastik, ... Frans Masereels Holzschnitt Lesender Arbeiter ...".
Jedoch, "nicht nur mit seiner Ausstellung zielt der neue LBA auf eine breite Öffentlichkeit. Auf Leipziger Buchmessen ist der Verein, der im Literaturhaus Leipzig seine Heimat hat, mit einem eigenen Stand vertreten. Mit Veranstaltungen ist er Monat für Monat präsent, sobald es wieder erlaubt ist. Geplant sin ein Gespräch in der Hochdruckwerkstatt im Leipziger Westen am 1. Juni, ein Abend zu bibliophilen Erstausgaben Friedrich Dürrenmatts in der Deutschen Nationalbibliothek am 2. September und ein Vortrag über den Leipziger Verleger Otto Spamer am 5. Oktober im Literaturhaus."

(zitiert aus LVZ, Eckehart Schulreich, 17.3.2021)