Mitglieder haben in diesen Tagen die neuen MARGINALIEN in ihrem Briefkasten und können einen zweifarbigen Holzschnitt der verlorenen Form von Volker Pfüller, gedruckt von Thomas Siemon im atelier carpe plumbum, Leipzig, ihrer Sammlung von Originalgraphiken beifügen.
Aber auch Nichtmitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft, die diese Zeitschrift im Abonnement beziehen und die Marginalien damit ohne Graphik bekommen, werden begeistert sein vom aktuellen Heft: "Die Marginalien spannen in dieser Ausgabe den Bogen weit. Als Auftakt einer neuen Rubrik – Berühmte Bücher – erklärt uns Wolfgang Schmitz, warum das Neue Gebetbuch Kaiser Maximilians an der Schwelle des Umbruchs im Jahr 1513 ähnliche Fragen wie heute zu beantworten suchte: Wie verbindet man alte und neue Technologien? Helmut Kronthaler stellt uns einen Pionier des »grafischen Romans« vor, den Amerikaner Lynd Ward. Angeregt von Masereel und Nückel schuf er während des Art Dèco beeindruckende Holzschnitt-Romane ohne Worte, die in Zeiten der Graphic Novel wiederentdeckt werden. Michael Töteberg schlägt ein kurzes Kapitel in der Geschichte des Rowohlt-Verlags auf, als der seine Rotationsdruck-Romane auch aus der Berliner Friedrichstraße der frühen DDR in die Welt trug. Klaus Raasch fragt sich, warum Künstler der letzten 40 Jahre den Buchdruck dem Flachdruck beim Büchermachen so lange vorgezogen haben, obwohl letzterer weniger materialintensiv herzustellen sei. Wir erinnern an Gerhard Kurt Müller, Mitbegründer der Leipziger Schule, der nebenbei als Anreger die beinahe verlorenen Drucktechniken des Holz- und Kupferstichs in die nächste Künstlergeneration trug. Wolfgang Grätz berichtet von den Talenten des diesjährigen Grafiknachwuchspreises der Leipziger Buchmesse, und in unserer Reihe ABC der Druckkunst gewährt uns das atelier carpe plumbum Einblick in seine Werkstatt ..."
(Till Schröder)
Übrigens: dem Heft lag ein Flyer zur BuchDruckKunst bei, der inzwischen seine Berechtigung verloren hat. Klaus Raasch musste am 14. März mitteilen: "Die Messe fällt leider aus! Durch den Beschluß des Hamburger Senats am Freitag, den 13. März, stellen ab dem 14. März alle staatlichen Kultureinrichtungen ihren Betrieb ein."