Am 5. April starb Ursula Lang im Alter von 85 Jahren. In einem wichtigen Lebensabschnitt stand sie unerschütterlich an der Seite des Kunsthistorikers, Buchautors und Redakteurs Lothar Lang. Als Pädagogin war sie eine Freundin der bildenden Kunst; sammelte in bescheidenem Maße Grafik und Malerei. Auch später war sie freundschaftlich verbunden mit zahlreichen Künstlern, Gerhard Altenbourg, Dieter Goltzsche, Marlene Magnus, Max Uhlig, auch mit dem Schriftsteller Volker Braun. Schon vor einigen Jahren übereignete sie einen besonderen Teil ihrer umfangreichen Kinderbuchsammlung und ihre Sammlung von Neujahrsgrüßen der Staatsbibliothek Unter den Linden.
In mehr als 15 Jahren stand Ursula Lang an der Spitze der Regionalgruppe Berlin/Brandenburg mit den bewährten preußischen Tugenden: Disziplin und Pflichtbewusstsein, Fleiß und Ordnungsliebe. Den Widrigkeiten des Wegs von ihrem Wohnort Beeskow (Spree) trotzte sie mit Gelassenheit. Ihre langjährigen Kontakte zu Institutionen und Persönlichkeiten beförderten das breite Spektrum der Themen in den Jahresprogrammen. Das Moderieren der bibliophilen Abende im im regionalen Zentrum Berlin erforderte viel Umsicht und vorbereitende Kleinarbeit, die meist im Verborgenen blieben. Außerordentlich sind ihre Beiträge für die Marginalien. Das Register der Hefte 151–235 (1998–2019) weist 38 kürzere Berichte über die monatlichen Veranstaltungen und 120 größere Textbeiträge zu Themen ihrer speziellen Interessen und Vorlieben aus.
Wir betrauern ihren Tod nach langer schwerer Krankheit. Die freundliche aufgeschlossene Art wird allen Mitgliedern, die sie seit Jahrzehnten kannten, lange und dankbar in Erinnerung bleiben.
(Robert Wolf)