Pirckheimer-Blog

Pirckheimer-Gesellschaft

Fr, 23.11.2012

Jürgen Rennert las

 
Am heutigen Abend las Jürgen Rennert vor den Berlin-Brandenburger Pirckheimern im Antiquariat unseres Mitglieds Katrin Brandel.
Jürgen Rennert, der den meisten Zuhörern mit einem poesiealbum bekannt wurde, einer, inzwischen weitergeführten monatliche erscheinenden Lyrikreihe der DDR, in der sich sein Name zwischen Goethe, Heine oder Weehrt fand, hatte nach eigenen Worten das Dichten durch kirchliche Gesangsbücher und von Wilhelm Busch gelernt. Der Autor begeisterte die Teilnehmer des Abends mit stilsicherer und humorvoller, aber auch Position beziehender Dichtung und berichtete über seine lyrische Arbeit vor und Zwängen nach 1989. Beeindruckend war seine wenige Tage verfrühte Lesung Die Weihnachtsgeschichte der Christen und sein Vortrag von Noachs Kasten (beide bei Hentrich & Hentrich) und immer wieder kam die Rede auf sein Gedicht Mein Land ist mir zerfallen. In einer anschließenden Diskussion erfragten die Teilnehmer auch Hintergründe seiner kirchlichen Arbeit, so z.B. zu der 1984 in der DDR stark beachteten, weil ungewöhnlichen Darstellung der Bildenden Kunst des Landes als Dialog mit der Bibel.

Fr, 26.10.2012

Andreas Wittenberg (Staatsbibliothek zu Berlin, Abteilung Historische Drucke)
Fotos in diesem Beitrag © Abel Doering

Fecit in Venezia*

Unter diesem Titel stellte der Regionalgruppe Berlin-Brandenburg am heutigen Pirckheimer-Abend Herr Wittenberg die Aldinen-Sammlung in der Staatsbibliothek zu Berlin vor.
Als Aldinen bezeichnet man die Drucke, die aus der Offizin der venezianischen Buchdruckerfamilie Manutius seit etwa 1489 hervorgegangen sind. Die Drucke von Aldus d. Ä. stellen in mehrfacher Hinsicht einen frühen Höhepunkt in der Buchdruckergeschichte dar. Seine Ausgaben zeichnen sich durch Korrektheit und geschmackvolle Ausstattung aus. Man zählt unter ihnen 28 erste Ausgaben griechischer und römischer Klassiker. Andere enthalten aus Manuskripten kritisch berichtigte Texte. Das gilt besonders für neuere italienische Dichter, zum Beispiel Dante, Petrarca, Boccaccio. Aldus arbeitete auch ständig an der ästhetischen Verschönerung seiner Drucktypen. Von griechischen Typen, mit welchen vor ihm noch niemand so viel und so schön gedruckt hatte, ließ er nach und nach neun Varianten, von den lateinischen 14 fertigen.

Die in der Staatsbibliothek vorhandenen 812 Drucke in 1.093 Bänden des Aldus und seiner Nachfolger aus dem 16. Jahrhundert stellen eine der größten Sammlungen ihrer Art dar. In ihr sind vorwiegend Texte griechischer und römischer Autoren enthalten. Sie stammen in der Hauptsache aus der Bibliothek des Grafen Etienne Méjan (1765–1846), die König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen 1847 für 64.000 Taler gegen die harte Konkurrenz des Britischen Museums, des Königs von Bayern sowie finanzkräftiger englischer Bibliotheken und Antiquare erwarb und der Königlichen Bibliothek übergab. Nicht vorrangig der Inhalt, sondern die Erlesenheit der Ausgabe bestimmte die Sammeltätigkeit des Grafen Méjan. Er hatte zudem seine Bücher von den berühmtesten Pariser Buchbindern seiner Zeit, von Bozérian, Motet, Simier, Thouvenin und anderen, binden lassen, so dass sich anhand vieler auf dem Rücken signierter Einbände der Aldinen auch ein Stück Geschichte der französischen Buchbinderkunst im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts belegen lässt. (Quelle: staatsbibliothek-berlin.de)

* Gefertigt in Venedig

Di, 02.10.2012

Konstituierung des Vorstands

Die Funktionen innerhalb des Vorstands werden wie folgt verteilt:

Vorsitzender: ...
Stellvertretender Vorsitzender: Ferdinand Puhe
Schatzmeister: Abel Doering
Schriftführer: Ernst Reif
Weiteres Vorstandsmitglied: Prof. Dr. Peter Arlt

Beschluss Nr. 1 in 2012

Fr, 21.09.2012

Barbara Beisinghoff

Vor der Regionalgruppe Berlin/ Brandenburg der Pirckheimer-Gesellschaft stellte die Künstlerin, Papierschöpferin und Graphikerin Barbara Beisinghoff im kleinen Säulensaal der Stadtbibliothek Berlin Künstlerbücher mit Radierungen und Wasserzeichen vor und informierte über Hintergründe zu den Projekten und ihr Wirken, häufig gemeinsam mit internationalen Künstlern oder im Ausland. Die teilnehmenden Pirckheimer und Gäste, darunter auch die US-Künstlerin Susan Goethel-Campbell, welche vom 16.8.-16.9. als artist in residence im Atelierhaus Beisinghoff in Diemelstadt–Rhoden arbeitete, wurden mit den von Barbara Beisinghoff (weiter)entwickelten und praktizierten Techniken vetraut gemacht und konnten sich ausführlich unter anderem mit ihren Arbeiten "Klavierkindheit, Die Finger zur Schnur verflochten", "Song of Paper", "Mit Goethe den Farbenkreis durchlaufen oder wenn Farben verrückt werden" oder "Der Engel ist mein Wasserzeichen" auseinandersetzen.
Ein inspirierender Abend mit einer inspirierenden Künstlerin.
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... weitere Fotos
... siehe auch Die gläserne Libelle

Mi, 19.09.2012

Pirckheimer-Gesellschaft-Fetischisten

© Suhrkamp
In der FAZ wurde neulich (Ausg. vom 12.9.2012) eine Gewinnerin eines "Schönsten Deutschen Buches des Jahres 2011" der Stiftung Buchkunst, die Autorin und Buchgestalterin Judith Schalansky, interviewt. Sie outete sich als wirkliche Kennerin unserer Gesellschaft: "... Zu meinem „Giraffen“-Roman höre ich manchmal, dass die Buchstaben auf dem Umschlag sich ablösen. Das finde ich toll; ich bin keine von diesen Pirckheimer-Gesellschaft-Fetischisten, die sich bei der Lektüre weiße Handschuhe anziehen ...".
Leider denken noch immer viele Mitglieder und Freunde unserer Gesellschaft, dass das Buch gerade nicht in Archive verbannt oder wenigstens hinter Glas in Galerien gehört, sondern als ein zu nutzendes Kunstgut in die Hände von Lesern und Kunstinteressenten und auch betrachtet und gelesen werden sollte. Und noch immer sind die Ziele und Aufgaben der Pirckheimer-Gesellschaft in unserer Satzung gegenteilig festgelegt, aber diese stammen auch noch aus der Gründerzeit der Pirckheimer.
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... gesamten Artikel lesen

Fr, 14.09.2012

Kanonen in Leder für eine Spezialeinheit

Unter der Überschrift Die schönsten Schlachten in Leinenerwähnt der Journalist Christian Silvester am 8. September in einem Artikel über die Bayrische Armeebibliothek auch unser Jahrestreffen in Ingolstadt und unseren Besuch eines Dublettenverkaufs anläßlich der Langen Nacht der Museen:
"Samstag rückt übrigens eine bibliophile Spezialeinheit an: die Pirckheimer-Gesellschaft. (Der Bibliothekar) Bayer empfängt sie mit Bücherschätzen. Kanonen in Leder, Schlachten in Leinen. So was. Er hat ja genug davon."
aus Gründen des Urheberschutzes muss die Seite leider unlesbar abgebildet werden

Di, 11.09.2012

Neuburger Rundschau

Dieser Artikel auf der Internetseite der Augsburger Allgemeinen lesen.

Mo, 10.09.2012

neuer Vorstand

Die Mitgliederversammlung der Pirckheimer-Gesellschaft hat am Wochenende in Ingolstadt turnusgemäß einen neuen Vorstand gewählt.
 
Dem neuen Vorstand gehören an: WK - Vorstandsvorsitzender, Peter Arlt (Gotha), Abel Doering (Berlin) - Schatzmeister, sowie Ferdinand Puhe (Eltville) - Stellv. Vorsitzender und – als neues Vorstandsmitglied – Ernst Reif (Reichertshofen) - Schriftführer. Konrad Hawlitzki (Berlin) stand aus Altersgründen für eine Wiederwahl in den Vorstand nicht mehr zur Verfügung.

Außerdem beschloss die Mitgliederversammlung, dass das Pirckheimer-Jahrestresffen 2013in Gera und Greiz stattfinden wird. Die Organisation wird in den Händen von Udo Wittkowski liegen.

Do, 06.09.2012

Die Welt der Bibliophilen

Donaukurier | Sie lesen viel, vor allem schätzen sie schön und künstlerisch gestaltete Bücher, Druckgrafiken oder sammeln diese: Bibliophile, Bücherfreunde, gibt es auch noch in Zeiten von Taschenbüchern und E-Books. Morgen kommt die Pirckheimer-Gesellschaft, eine der drei (überregionalen) bibliophilen Vereinigungen in Deutschland, zum Jahrestreffen nach Ingolstadt.
Ihr Vorsitzender ... erklärt im Interview mit ... (der) Redakteurin Barbara Fröhlich (vom Donaukurier) die Welt der Bibliophilen.


... Wer ist bei Ihnen Mitglied, sind das nur Fachleute?
Kaiser: Da bis 1990 nur DDR-Bürger Mitglieder werden konnten, haben wir aus dieser Tradition heraus vor allem ältere Bücherfreunde aus den neuen Bundesländern, die Freude am Lesen und an schön gestalteten Büchern haben. Wir haben weniger Sammler als die beiden anderen (großen) Gesellschaften, die Gesellschaft der Bibliophilen und die Maximilian-Gesellschaft. Wobei wir in unserer Zeitschrift MARGINALIEN auch Themen rund ums Sammeln aufgreifen. Übrigens ist unsere Zeitschrift die einzige für Bibliophilie. Und unsere Mitglieder kommen aus allen Berufen.
Wurde in der DDR so viel Wert auf schön gestaltete Bücher gelegt?
Kaiser: Aber ja! Es war üblich, dass sich Künstler mit Grafiken und Buchgestaltung ihren Lebensunterhalt verdienten. Die Illustration hat in der Belletristik eine große Rolle gespielt. Auch das Gestalten von Grußkarten zu Neujahr war Tradition. Wer es sich leisten konnte, ließ Karten drucken. In dieser Tradition lassen wir zur Jahrestagung die Menü-Karte unseres Festessens jedes Mal von einem Künstler gestalten, mit einem Motiv, das die Tagungsstadt zeigt.
Wie sieht die Zukunft der Buchkunst aus?
Kaiser: Realistisch gesehen muss ich pessimistisch sagen: schlecht. Es gibt nur noch sehr wenige Verlage, die Wert auf die Gestaltung von Büchern legen und auf die Illustration von literarischen Texten. Illustration ist ein Kostenfaktor, ...

gesamten Artikel lesen ...

Mi, 05.09.2012

Neuburger Rundschau



1 Kommentar:
Abel Doering hat gesagt…
Wie ich soeben erfuhr, kommt „der Tatort-Kommissar“ doch nicht - Herr Sodann ist leider verhindert. Aber 95 weitere Pirckheimer-Freunde werden am Wochenende zum Jahrestreffen nach Ingolstadt kommen.
05 September, 2012

So, 26.08.2012

Pressemitteilung

Die Pirckheimer-Gesellschaft trifft sich vom 7. bis 9. September zu ihrem Jahrestreffen 2012 in Ingolstadt.

è Pressemitteilung

So, 24.06.2012

Jahresexkursion der Berlin-Brandenburger Pirckheimer

Im Atelier mit Hermann Naumann (4. von links)
Bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein (andere sagen: Pirckheimer-Wetter) führte 26 Mitglieder und Gäste der Berlin-Brandenburger Regionalgruppe am heutigen Tag die Jahresexkursion nach Dresden.
Bei unserem Mitglied, der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek, konnten die Teilnehmer in der Schatzkammer das 800 Jahre alte Maya-Manuskript "Codex Dresdensis" betrachten und sich aus erster Hand über den bevorstehenden Weltuntergang am 21.12.2012 informieren. Anschließend erhielten sie einen gründlichen Einblick in die Architektur und Arbeitsweise dieser Bibliothek.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen wurden die Pirckheimer in der Galerie des Hofmannschen Gutes von Helga Luzens durch eine Ausstellung Dresdener Künstler aus einer Privatsammlung geführt und erlebten danach im Atelier von Hermannn Naumann eine anregende, durch viele Anekdoten gewürzte Darstellung seines künstlerischen Lebensweges und einen detaillierten Einblick in dessen, von ihm entwickelte Technik des Punzenstichs, die er vermutlich als Graphiker als einziger ausübt.
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Mo, 21.05.2012

3. Berliner Antiquariatstag

Konrad Hawlitzki, Manfred Funke, Abel Doering, Foto © R.F. Meyer
Riewert Q. Tode, Foto © A. Doering
Nachdem wir aufgrund unseres Jahrestreffens am 1. Berliner Antiquariatstag nicht teilnehmen konnten, war auf dem 3. Antiquariatstag im Hotel Ellington neben dem Berliner Bibliophilen Abend auch wieder die Pirckheimer-Gesellschaft präsent. Es gab mit 29 Ständen zwar 6 teilnehmende Antiquariate weniger als beim letzten Mal und auch von unseren Mitgliedern waren nur noch Christian Bartsch, Riewert Q. Tode und Uwe Domke (auch BBA) unter den Ausstellern vertreten, aber wir konnten dennoch an unserem Informationsstand einigen bibliophil Interessierten die Arbeit und Ziele unserer Gesellschaft näher bringen, obwohl es, vermutlich aufgrund des herrlichen Sommerwetters, weniger Bücherfreunde in die schwüle Halle der Messe zog. Das kann auf dem nächsten Berliner Antiquariatstag am 11. November 2012 nur besser werden!
Foto © A. Doering
Übrigens: einige weitere Fotoimpressionen finden sich auch im Blog des Kollegen Rainer Friedrich Meyer.
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Fr, 04.05.2012

Französische und englische Gebrauchsgraphik um 1900

Dr. Anita Kühnel mit einem Programmtitel des Théâtre libre,
Paul Signac, Lithographie, 1889
Unter diesem Titel referierte heute vor der Berlin/Brandenburger Regionalgruppe der Pirckheimer-Gesellschaft Frau Dr. Anita Kühnel über Gebrauchsgrafik, vornehmlich zwischen 1890 und 1900. Ausgehend von Programmheften des Théâtre Libre und Titelblättern zu Notenschriften über englische Veranstaltungsplakate und Buchumschläge bis zu einem Schokolade-Werbekalender und Akzidenzien wurden uns grundsätzliche nationale Unterschiede deutlich gemacht und wir konnten viele Originale von "Von Auriol bis White" (so der Untertitel des Vortrags), aber auch u.a. von Henri Toulouse-Lautrec und Alfons Mucha aus dem Fundus der Kunstbibliothek Berlin bewundern. (ad)

stehend: Robert Wolf, Dr. Anita Kühnel (Fotos: Abel Doering)

Fr, 20.04.2012

Künstlergrüße und Künstlerbriefe


in unseren Sammlungen, Beispiele und Beiträge, so lautete das Thema des heutigen Abends der Regionalgruppe Berlin/Brandenburg in der Galerie Ostdeutsche Kunstauktionen, Baenschstr. 35.
(weitere Angaben in Kürze)