Pirckheimer-Blog

Michael Faber

Mo, 06.11.2023

Volker Braun: "Luf-Passion", bei Faber & Faber 2022.

Leipzig: Faber & Faber insolvent

Es ist eine Hiobsbotschaft, die vor wenigen Tagen, nachdem das Gerücht eine Weile intern kreiste, große Verbände und Medien wie das Börsenblatt des Deutschen Buchhandels oder die Frankfurter Allgemeine Zeitung vermeldeten: Der renommierte, auch und vor allem im bibliophilen Segment so aktive wie hochgeschätzte Leipziger Verlag Faber & Faber ist insolvent. Es komme nun auf die Verständigung mit dem Insolvenzverwalter an, so Verlagsleiter Michael Faber, der das Haus 1990 mit seinem berühmten Vater Elmar Faber begründete. Denn gerade für die bibliophilen Reihen Die graphischen Bücher und Edition de Bagatelle bestünden durchaus Ideen und Möglichkeiten ihres Fortbestands. So steht für letztere ein Förderangebot der Hans-Meid-Stiftung für mehrere Jahre im Raum. Faber & Faber machte sich im buchkünstlerischen wie auch im regulären Segment einen Namen für ausnahmslos schöne Bücher. Zu seinen Autoren zählen Größen wie Roswitha Quadflieg, Christoph Hein oder Clemens Meyer; die Zahl der bedeutenden Künstlerinnen und Künstler ist Klang und Legion: Karl-Georg Hirsch, Klaus Waschk, Hubertus Giebe, Egbert Herfurth, Sighard Gille. Gerade war mit Frédéric Brun ein hierzulande zu Unrecht unbekannter französischer Autor entdeckt worden. Angesichts der momentanen Lage und Situation ... ob in den Äthern oder den Buchhandlungen, bleibt zu fürchten, dass das nur der Anfang ist. Und es stellt sich die Frage: Wie kann der Buchfreund helfen? Vielleicht, wenn er es vermag, dass er im schönen Angebot des Verlags etwas Feinzartrobustes für seine Sammlung entdeckt. Denn es kann doch nicht sein. Und soll es auch nicht. Und kann ja das Herze des Bibliophilen nicht unberührt lassen.

(André Schinkel)

Do, 20.04.2023

In der Könitz-Ausstellung u. a. zu sehen: die tollen Bilder Sebastian Herzaus, hier "The Great Below, S. II-19", Acryl auf Leinwand, 90 x 70 cm, 2019.

Kunstbücher vor dem Aus?

Die Frage möge auch im Interesse der weiteren Hoch-Stimmung wie auch der allgemeinen Herz-Gesundheit der Pirckheimer-Freunde schlussendlich mit einem mehr als kräftigen „Nein!“ beantwortet sein, aber umtreibend und wichtig ist sie im Angesicht der hereinragenden Jetztzeit allemal. „Eine Gesprächsrunde über Sinn und Finanzierbarkeit von Künstlerpublikation im Zeitalter der Digitalisierung“ kündigt die Leipziger Galerie Könitz, deren Buchmesseprogramm sich im Übrigen sehen lassen kann, für den 25. April um 18 Uhr an. Die illustre Runde, die von Literatur-Kritiker und Kunst-Kenner Michael Hametner sowie von der Kunstphilosophin Frau Dr. Konstanze Caysa moderiert wird, bildet im Rahmen der noch bis zum Buchmesse-Sonnabend gezeigten Gemeinschaftsausstellung Herrengedeck von (sic!) Sebastian Herzau, Rainer Schade, Detlef Lieffertz und Robin Zöffzig die Finissage-Veranstaltung. Neben drei Künstlern der Schau diskutieren mit: die Verleger Michael Faber vom Verlag Faber und Faber und Roman Pliske vom Mitteldeutschen Verlag sowie Robert Dobschütz von LZ Medien. Die Galerie befindet sich am Dittrichring 16 in 04109 Leipzig und ist am Mittwoch und Freitag von 11 bis 18 Uhr, am Donnerstag von 11 bis 19 Uhr und sonnabends von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Alle weiteren Informationen finden sich auf der Webseite des Ausstellungshauses. Und ansonsten? Dem Kunstbuch eine Gasse!

(André Schinkel)

So, 20.02.2022

Collage aus Börsenblatt, sowie Faber & Faber

#buchbesuch

Immer mehr Verlage und Veranstalter planen eigene Veranstaltungen, mit denen die ursprünglich geplanten Messetage vom 17. bis 20. März dennoch zu einem Literaturfest werden können.

Nach der Ankündigung einer buchmesse_popup, in der über 50 Verlage ihre aktuellen Titel im Leipziger Werk 2 präsentieren, legten Leipziger Verlage nach und gaben eine eigene Aktion bekannt. Unter dem Titel #buchbesuch öffnen sie am 19. März ihre Türen. Mit dabei sind: Buchfunk, die Pirckheimer Faber & Faber, Klett Kinderbuch, Lehmstedt Verlag, Lychatz, Mosses Schroeter Verlag, Palomaa Publishing, Seemann Henschel und Zweitausendeins.

Alle Details wie genaue Orte, Öffnungszeiten und Programmpunkte werden von den einzelnen Verlagen bekanntgegeben und in den sozialen Medien unter #buchbesuch gebündelt. „Wir hoffen auf viele Verlagsstadtschwärmer, die Lust auf einen Blick ins neue Programm und in unser Verlagszuhause haben“, sagt Klett Kinderbuch-Geschäftsleiterin Franziska Hauffe, von der die Initiative ausging.

Offene Türen: 19. März 2022

#buchbesuch

So, 13.06.2021

Den Grafikbrief gibt es auch in der gedruckten Version

Der 237. Frankfurter Grafikbrief

Bezugnehmend auf die aktuelle Ausstellung in der Frankfurter Büchergilde-Buchhandlung "Junge Kunst aus alten Mauern: Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle" widmet sich der 237. Grafikbrief den Studenten und Alumni dieser Kunsthochschule.

Wolfgang Grätz ‚An dieser Hochschule hätte ich auch gern studiert‘, entfuhr es mir bei meinem ersten Nicht-Winter-Besuch der ‚Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle‘ vor einigen Wochen. Der Blick aus dem von schweren alten Holzbalken gehaltenen Werkstattsaal fällt durchs offene Fenster in einen als Park gestalteten Campus, auf dem zahlreiche Bronzeplastiken stehen, überragt vom mittelalterlichen Burgturm und hohen Wehrmauern.
Diese ‚Unterburg‘ wurde in den Jahren 1445 bis 1464 errichtet, auf die heute nicht mehr existierende Vorgänger- (‚Ober‘)burg berief Friedrich I. Barbarossa 1157 die Fürstenversammlung ein. 1921 wurde die Stadt Halle Eigentümerin der Burg und verlagerte ihre 1915 gegründete Kunstgewerbeschule dorthin. Diese verstand sich als Alternative zum Bauhaus, war zum Teil stärker kunsthandwerklich ausgerichtet, kooperierte beispielsweise aber auch mit der Staatlichen Porzellanmanufaktur Berlin, die in Halle ein Experimentalstudio einrichtete...
"

Dem folgt Neues aus Leipzig mit Beiträgen über Petra SchuppenhauerAugen:falter erforschen die PfaueninselFranziska Neubert illustriert Faber & Faber, sowie Subskriptionsbeginn für Fabers Leipziger Liebhaberdruck

Und ganz nebenbei steht dann noch der Satz "Unsere Büchergilde Buchhandlung & Galerie Frankfurt ist nach 2018 und 2019 jetzt zum dritten Mal mit dem Deutschen Buchhandlungspreis ausgezeichnet worden!"
Wir wissen warum und gratulieren.

Frankfurter Grafikbrief online

Ausstellung: 7. Juni - 17. Juli 2021

Frankfurter Büchergilde & Galerie
An der Staufenmauer 9

Sa, 22.05.2021

Carlfriedrich Claus / Lothar Lang - Der Briefwechsel 

Bei Faber & Faber erscheint im September 2021 der von Elke Lang herausgegebene Briefwechsel zwischen 1966 und 1990 von Carlfriedrich Claus und Lothar Lang, eine Auswahl der Korrespondenz zweier »ungleicher Brüder«, die viel über die Kunstrezeption und die Schwierigkeiten der Vermittlung von Kunst in der DDR zum Ausdruck bringt.

Carlfriedrich Claus (1930 - 1998) war ein avantgardistischer Künstler auf den Gebieten der Schriftgrafk, der Visuellen und konkreten Poesie. Er schuf ein umfangreiches Werk. Sein Nachlass steht unter Kulturschutz. Claus beginnt sich schon früh für andere Sprachen zu interessieren. Seit 1951 entstehen erste Gedichte. Er nennt seine Gedichte Klanggebilde. Es entstehen »Phasenmodelle«, »Letternfelder« und »Sprachblätter«. 1977 gründet er zusammen u. a. mit Michael Morgner und Thomas Ranft die Produzentengalerie Clara Mosch in Karl-Marx-Stadt.
Er begriff sich zeitlebens als Kommunist, dennoch wurde er von der Staatssicherheit der DDR überwacht. Er blieb in seinen Gedanken und Handlungen frei und widersetzte sich jeglichen Ideologien. Sein Werk ist transmedial. Obgleich viele seiner Werke sehr grafisch aussehen, hat er sich selbst stets als Literat begriffen.

Lothar Lang (1928 – 2013), der viele Jahre im Vorstand der Pirckheimer-Gesellschaft mitgearbeitet hat und als Chefredakteur maßgeblich daran beteiligt war, dass die MARGINALIEN zur heute wichtigsten bibliophilen Zeitschrift Deutschlands wurden, war Kunsthistoriker, Kurator und Kunstkritiker. Er förderte so unterschiedliche Künstler wie etwa Gerhard Altenbourg, Harald Metzkes, Wieland Förster und eben Carlfriedrich Claus. Von bleibender Bedeutung war die Herausgabe von 20 Grafikmappen der Kabinett-Presse von 1965 bis 1974.
Auskunft über sein Denken und Wirken gibt er in seinem Erinnerungsband Ein Leben für die Kunst, Faber & Faber, 2009, welches in einer Teilauflage mit einer beigelegten Graphik von Andreas Dress als Jahresgabe 2009 an die Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft ausgereicht wurde.

Carlfriedrich Claus / Lothar Lang - Der Briefwechsel
herausgegeben von Elke Lang und mit einem Essay von Brigitta Milde
Faber & Faber, Leipzig (September) 2021
mit Abbildungen, ca. 192 S., 16,5 x 23,5 cm, Hardcover
ca. 30 €
ISBN 978-3-86730-220-3

Mo, 03.08.2020

Abb. auf dem Titel: Михаил Михайлович Тарханов, Fußball, Stempeldruck für Textildesign (Auszug)

Antiquatriatsliste Juli 2020

Die neue Liste des Roten Antiquariats des Pirckheimers Christian Bartsch ist erschienen. Sie enthält 214 Positionen aus den Bereichen Kunst, Künstlerbücher, Originalgraphik und Zeichnungen, Literatur, Exil, Autographen und signierte Kunstdokumentationen, darunter Gerhard Altenbourg: Ich-Gestein, Die Aktion, Heft 10/12, die erste Ausgabe von Jan TschicoldDie Neue Typographie oder Michael Faber: Die ersten Fünf. Die Graphischen Bücher mit originalgrahischen Blättern von Klaus Süß, Ingo Regel, Hermann Naumann, Fritz Hitzler und Felix Furtwängler.

Rotes Antiquariat
Knesebeckstr. 13/14, 10623 Berlin

Sa, 14.12.2019

Marginalien # 235 (für Mitglieder mit einem von 4 Motiven des Siebdruck von OttoGrafic) auf dem vorweihnachtlichen Gabentisch

Marginalien Heft 235

Einige Themen der gerade ausgeliederten Marginalien # 235 drehen sich

" ... um den Ausbruch aus der Konvention. Michael Faber erzählt anhand der Illustrationen verschiedener Ausgaben von den wechselnden Interpretationen des Maulhelden Tartarin von Tarascon, der so gern mehr sein wollte, als er war. Hans-Jürgen Rehfeld wirft ein Schlaglicht auf Andreas Musculus, den wortgewaltigen Moralprediger der Reformation, für den auffällig gleich nicht gottgefällig bedeutete, dessen auflagenstarken Bücher wider den Teuffel, ob in Gestalt von Pluderhosen oder Spielsucht, ihn aber zu einem der auffälligsten Buchautoren einer ganzen Epoche machten. V. Gheeta und Maren Poppe beleuchten die bis heute wirkende Erzählmacht sowjetischer Kinderbücher in Indien, die propagandistisch intendiert ganz gegenteilig gelesen wurden: als Beispiel unabhängigen Verlegertums jenseits jeden Hegemonialanspruchs. Ernst Falk stellt uns den Kunstanstifter-Verlag vor, der die Bandbreite visueller Sprachen in seinen Bilderbüchern für Kinder wie Erwachsene erst aus einer Garage heraus nun als veritabler Leuchtturm zeitgenössischer Illustration verbreitet. Jürgen Bönig analysiert die einzelkämpferische Buchkunst der Kleinstedition M & M von Jürgen Meyer Jurkowski, während Uwe B. Glatz eine Einzelkämpferin des Geistes in Erinnerung ruft: Lou Andreas-Salomé, umworben von Nietzsche, gefördert von Freud, gelesen von Rickert. Wolfgang Schmitz erinnert an den kürzlich verstorbenen Grafiker und Pressendrucker Eduard Prüssen, dem lange Jahre einzigen Stadtgrafiker Bergisch Gladbachs. Und ich leg ihnen die Siebdruckbücher von OttoGraphic ans Herz, einem deutschen Einmann-Unternehmen aus England, das durch Faltung und Furor aus dem Raster fällt – und Standards ganz wortwörtlich verschiebt."

(Till Schröder)

Mi, 24.07.2019

Joseph Roth bei Faber & Faber

Im März wurde an dieser Stelle über die Auferstehung des Leipziger Verlags Faber & Faber berichtet, nunmehr liegt das erste Verlagsprogramm (Herbst 2019) vor. Wie gewohnt gut gemachte Bücher mit anspruchsvoller Literatur, häufig auch parallel in bibliophilen Vorzugsausgaben, die man am liebsten komplett in seine Bibliothek einstellen möchte.

Ein Titel sei hier jedoch besonders hervorgehoben - der im September in der Reihe Weltliteratur in illustrierten Ausgaben erscheinende, vom Pirckheimer Klaus Waschk illustrierte Roman von Joseph Roth Beichte eines Mörders.

"Nach Jahren einer Existenz als Spitzel und Mörder erzählt die Hauptfigur des Romans, Goluptschik, in einer kleinen Pariser Emigrantenkneipe die Geschichte seines abenteuerlichen Lebens. In der Sehnsucht, seinem armen Leben zu entfliehen und am Reichtum der Anderen mit zu partizipieren, verlassen ihn alle moralischen Vorstellungen, und er wird zum bezahlten Schuft und Verderber anderer Menschen Schicksale.... Gerade in der heutigen aufgeladenen Atmosphäre der politischen Niedertracht, des vermeintlichen Nationalismus und einer sich entsolidarisierenden Gesellschaft wirkt Joseph Roths Werk, geschrieben 1936, in seiner Klarheit und Schönheit seiner Sprache als Zeugnis hoher Menschlichkeit." (Verlagsanzeige)

Illustriert von Klaus Waschk, Hamburg, erschienen bei Faber & Faber u. a. Matthias Claudius Der Wandsbecker Bote (2Bde); Peter Rühmkorf Irdisches Vergnügen in g oder Karl Marx Das Kapital (2Bde). 

Joseph Roth - Beichte eines Mörders, erzählt in einer Nacht
Mit 50 farbigen Illustrationen von Klaus Waschk
ca. 176 S. Format 16,5x25 cm. Leinenband mit Lesebändchen im Schmuckschuber
ca. 36,- €, ISBN 978-3-86730-151-0 

Vorzugsausgabe
200 Exemplare als Halbpergamentband mit Lesebändchen im Schmuckschuber
90,- €, ISBN 978-3-86730-152-7 

Mo, 18.03.2019

Faber & Faber startet neu

Auf boersenblatt.net fand sich heute eine, vermutlich nicht nur für Pirckheimer, sondern für alle Freunde des gut gemachten Buches, erfreuliche Nachricht:

"Nach fünf Jahren Pause meldet sich der Leipziger Verlag Faber & Faber zurück. Im Herbst erscheint das erste Programm des wiedergegründeten Hauses.
Der 1990 von Elmar Faber und seinem Sohn Michael gegründete Verlag Faber & Faber gehörte zu den wenigen Nachwende-Gründungen, die die gebeutelte Buchstadt auch überregional im Gespräch hielten. Nachdem Michael Faber ins Amt des Leipziger Kulturbürgermeisters gewechselt war (von 2009 bis 2016), und sich kein geeigneter Mehrheitseigner finden ließ, wurde die Verlagsproduktion 2014 eingestellt; im Dezember 2017 verstarb der Verlagsgründer Elmar Faber.
Im kommenden Herbst wird sich der wiedererweckte Verlag nun mit neuen Büchern unterm alten Namen zurückmelden. Michael Faber hat den Verlag mit seinem älteren Bruder, dem Arzt Renaldo Faber und einem weiteren stillen Gesellschafter neu gegründet. [...]
Das neue Programm, das 16 Titel umfassen soll, wird in vielen Belangen auch das alte sein: Belletristik, Kulturgeschichte und Kunst, vor allem aber hochwertig illustrierte Literatur. „In die Lücke, die wir da hinterlassen haben“, so Faber, „ist kein Verlag wirklich reingezogen“. [...]
Deutlich stärker als bislang will sich Faber auf dem Feld der zeitgenössischen Literatur engagieren. Quasi als „Türöffner“ für das neue Programm und als Verbeugung vor Alt-Verleger Elmar Faber wird bereits im Sommer dessen Briefwechsel mit Christoph Hein ausgeliefert („Ich habe einen Anschlag auf Sie vor“). Hein, der im April seinen 75. Geburtstag begeht, hat über 37 Jahre mit Elmar Faber korrespondiert, sagt Michael Faber, der den Briefband ediert hat
[...Die Reihe „Graphischen Bücher“ wird mit Texten] von Ingeborg Bachmann und Carl Einstein [...] fortgeführt. [...]
Michael Faber weiß, dass er sich auf ein ehrgeiziges Unternehmen eingelassen hat. In den Jahren, in denen er im Leipziger Rathaus saß, haben ein verändertes Leseverhalten, der Strukturwandel der Medien und die Digitalisierung die Branche ziemlich nachhaltig umgekrempelt. Rezepte, die gestern noch funktionierten, müssen für morgen und übermorgen nicht unbedingt taugen. Michael Faber gibt sich zuversichtlich: „Wir hoffen, in den kommenden zwei, drei Jahren den Platz, den wir verlassen haben, wieder besetzen zu können.“

 (Nils Kahlefend)

... gesamten Artikel lesen.

Do, 03.03.2016

Aus für einen anspruchsvollen Verlag

Faber & Faber: Zum letzten Mal verlagsfrische Exemplare!

Nun ist es wirklich vorbei: Als ich kürzlich auf die immer noch „aktive“ Website von Faber & Faber gehen wollte, kam das berühmte „404: not found“. Mein Anruf in Leipzig bestätigte: Nun ist der Verlag auch juristisch aufgelöst, man kann nichts mehr nachbestellen bei dem Legende gewordenen Buchkunst-Verlag, hier die letzten verlagsfrischen Bücher, die es gibt!
Nachdem das Auftauchen von Drucken vor allem aus der Reihe der „Graphischen Bücher“ im Modernen Antiquariat die treuen Anhänger der Faber‘schen Buchkunst ganz schön vergrätzt (sic!) hatte, ist dieser Markt nun verlaufen, die Bücher werden wieder ihrem Wert entsprechend bzw. zu steigenden Preisen im Antiquariatsmarkt gehandelt.
Als Schlussschmankerl und Hommage an diese großartige Sammlung von „Erstlingswerken deutscher Autoren des 20. Jahrhunderts“ haben wir je ein Exemplar von 3 der 4 Supplement-Kassetten zu der Buchreihe.
(Wolfgang Grätz im 202. Grafikbrief)

So, 10.01.2016

25 Jahre LBA - Ein festlicher Abend in Leipzig

 
Speisekarte
25 Jahre nach Neugründung des Leipziger Bibliophilen Abend feierten gestern diesen Jahrestag Mitglieder und Gäste in Leipzig. Im imposanten Salles de Pologne trafen sich fast 200 Freunde des schönen Buches, um dem LBA die Ehre zu erweisen und gemeinsam dieses Ereignis zu feiern. Umrahmt von erstklassiger Musik, der Schwester der Bibliophilie, wie wir gestern erfuhren, wurde der LBA in mehreren Reden natürlich ausgiebig gewürdigt. Thomas Glöß, der Vorsitzende des LBA, begrüßte seine Gäste. Michael Faber, Kulturbürgermeister der Stadt Leipzig, erinnerte an die Anfänge und würdigte das Erreichte.
Herbert Kästner zog eine Bilanz, die ihres gleichen in der Bundesrepublik sucht. Der LBA hat es geschafft, über die lokalen Grenzen nachhaltig zu wirken und Freunde zu gewinnen.
Das Ziel von vor 25 Jahren haben die Mitglieder, allen voran Herbert Kästner, wirklich erreicht. Die Buchstadt Leipzig darf sich geehrt fühlen, solche Enthusiasten zu seinen Einwohnern zählen zu dürfen.
Wolfgang Grätz (Büchergilde artclub, Frankfurt/ Main) entführte die Anwesenden in einen historischen Abriß zur Büchergilde und deren Verbindung zur Buchdruckerstadt Leipzig und endete mit Anekdoten aus seinem ganz persönlichen Leipzig Tagebuch.
 
„Leipzig ist fürchterlich bei grauem Regen“ - stimmt - aber heute war der Wettergott gnädig! - „Ein launiger Gruß Wider das Vergessen“ zu Ehren Thomas Theodor Heine - anlässlich dieses Jubiläums erhielten die Mitglieder diese wunderschöne Aquatintaradierung (Abb.) von Rainer Schade, gedruckt in einer Auflage von 100 Exemplaren von Jeanette Rößler, Künstlerhaus Hohenossig.
Allen fleißigen Organisatoren dieses wunderbaren Abends sei an dieser Stelle ganz herzlich gedankt.
(Ralph Aepler)

1 Kommentar:

Henry Günther hat gesagt...
...alle besten Grüsse an den LBA und weiter gutes Gelingen in Eurer Arbeit.

Henry Günther
Edition Balance

Sa, 16.05.2015

Ausschreibung 22. Antiquaria-Preis

Am 28. Januar 2016 wird der Antiquaria-Preis zum 22. Mal verliehen, wofür Vorschläge an den Verein für Buchkultur e.V. bis 30. Juli 2015 eingereicht werden können.

Diese Vorschläge können das gesamten Spektrum Buchkultur betreffen: besondere Leistungen aus den Bereichen Buchrestaurierung, Buchkunst, Buch- und Schriftgraphik, Buchgeschichte und buchgeschichtliche Forschungen, wissenschaftliche Arbeiten zur Buchgeschichte, Verlagswesen / verlegerische Leistungen, Ausstellungen, Pflege von Sammlungen sowie Projekte und Aktionen, die das Buch fördern. Preisträger können natürliche und juristische Personen sein.
Seit 1995 wird der jährlich vergebene Antiquaria-Preis während der Antiquaria - Antiquariatsmesse Ludwigsburg vergeben. Stifter ist der “Verein der Freunde antiquarischer Bücher“, den die ausstellenden AntiquarInnen der Messe gründeten. Sie wollen neben dem Handel mit antiquarischen Büchern, Autographen und Graphiken ihren kulturpolitischen Auftrag wahrnehmen und das Umfassende der Buchkultur bewusst machen. Seit 1997 ist die Stadt Ludwigsburg Mitstifterin des Preises.
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Bisherige Preisträger waren u.a. Albert Kapr, die Büchergilde Gutenberg, Eckehart SchumacherGebler, Herbert Jacob, Josua Reichert, Faber & Faber, Wulf D. von Lucius, Katharina Wagenbach-Wolff, Reinhard Öhlberger, Bernhard Fischer, Jürgen Holstein, Das Autorenteam des Kataloges "Geraubte Bücher. Die Österreichische Nationalbibliothek stellt sich ihrer NS-Vergangenheit". Hans Ries, D.E. Sattler und KD Wolff, Gangolf Ulbricht, Ines Geipel und Joachim Walther, Clemens-Tobias Lange, Lothar Müller.

Weitere Informationen unter antiquaria-preis.de und bei Petra Bewer, 1. Vorsitzende Buchkultur e.V.

Di, 04.03.2014

Preisverleihung "Schönste Bücher aus aller Welt"

Seit 1963 findet in Leipzig jährlich der Wettbewerb »Schönste Bücher aus aller Welt« statt. Waren es anfangs Bücher aus 20 Ländern, die an dieser internationalen Leistungsschau herausragender Buchgestaltung und Herstellung teilnahmen, konkurrieren heute Bücher aus über 30 Ländern um die begehrten Auszeichnungen des Wettbewerbs. Alle Einsendungen sind am Stand ausgestellt.
Die Preisverleihung 2014 findet wieder traditionsgemäß am Buchmessen-Freitag am Stand der Stiftung Buchkunst statt. Hierzu laden wir alle herzlich ein!
Programm
- Begrüßung Karin Schmidt-Friderichs, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Buchkunst
- Einführung Michael Faber, Bürgermeister und Beigeordneter für Kultur der Stadt Leipzig
- Preis der Deutschen UNESCO-Kommission Verleihung durch Herrn Walter Hirche, Präsident der Deutschen UNESCO-Koramission e.V.
- Der Wettbewerb »Schönste Bücher aus aller Welt« Vorstellung durch Katharina Hesse, Geschäftsführerin der Stiftung Buchkunst und Jurymitglied Manja Hellpap
- Verleihung der »Goldenen Letter«, Medaillen und Urkunden Michael Faber
- Anschließend findet ein kleiner Empfang statt

Preisverleihung: 14. März 2014,16 Uhr

Halle 3, Stand G 600

Fr, 08.03.2013

50 Jahre "Schönste Bücher aus aller Welt"

Jubiläumsfeier und Podiumsveranstaltung auf der Leipziger Buchmesse
 
Juroren, Prämierte und Zeitzeugen diskutieren am 15. März 2013 (Halle 3, Stand G 600) über Geschichte, Kriterien und Relevanz des Wettbewerbs »Schönste Bücher aus aller Welt«.
Fotos © Uwe Dettmar (Stiftung Buchkunst)
Podiumsteilnehmer sind unsere Mitglieder Prof. Matthias Gubig und Eckehart SchumacherGebler, die Absolventen der HGB Leipzig Elisabeth Hinrichs und Daniel Rother, sowie Susanne Zippel, Typografin und Grafik-Designerin. Die Moderation übernimmt Alexandra Sender von der Stiftung Buchkunst. Der Bürgermeister der Stadt Leipzig und Pirckheimer Michael Faber wird die Veranstaltung eröffnen und die Goldene Letter, Medaillen und Urkunden verleihen.
 

Mi, 01.08.2012

Die Graphischen Bücher

Rolf Kuhrt: Originalholzschnitt
aus: Volker Braun - Provokation für mich.
Die Graphischen Bücher Band 27
Mit der mehrfach ausgezeichneten Reihe »Die Graphischen Bücher« des Verlages Faber & Faber erlebte die Buchkunst in Deutschland Höhepunkt um Höhepunkt. Die einmalig auf jeweils 999 Exemplare limitierten und von den Künstlern signierten Ausgaben sind allesamt Erstlingswerke deutscher Autoren, die Illustrationen bedeutender Künstler wurden mehrheitlich von den Originalstöcken gedruckt, jeder Band enthält zudem ein originalgrafisches Blatt. Die Gestaltung der in hochwertiges Leinen gebundenen Kleinode lag in den Händen hervorragender Buchgestalter, die erlesene Typografie wurden im Bleisatz und Offset realisiert.
Bei Froelich und Kaufmann werden viele Titel dieser Reihe und auch andere Editionen aus dem Leipziger Verlagshaus unserer Mitglieder Michael und Elmar Faber jetzt zu Sonderpreisen angeboten, siehe hier.