Pirckheimer-Blog

Messe

Mo, 05.06.2023

Antiquaria-Messe 2023 in Ludwigsburg.
Preisträgerin Evelin Förster. | © Enno Kaufhold

37. Antiquaria in Ludwigsburg

Vom 15. bis 17. Juni findet in Ludwigsburg die 37. Antiquaria statt. Organisiert und veranstaltet vom Architektur-Antiquariat Petra Bewer (Gänsheidestraße 69, 70184 Stuttgart) kann man sie für kleinen Eintritt (Karte für alle drei Tage: 5 Euro, freier Eintritt für jeden unter 37 Jahren!) direkt gegenüber dem Ludwigsburger Bahnhof in der Musikhalle der Stadt (Bahnhofsstraße 19, 71638 Ludwigsburg) besuchen. Die Messe ist am Freitag von 15 bis 20 Uhr, am Samstag von 11 bis 19 Uhr und am Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Thema 2023: Natur und Technik – Eine Entfremdung.

Auf der nun schon traditionsreichen Ludwigsburger Antiquariats-Messe stellen in diesem Jahr 51 Antiquarinnen und Antiquare aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Österreich aus. Neben antiquarischen Büchern werden auch Autographen und Grafik aus dem Zeitraum vom 15. bis zum 20. Jahrhundert angeboten. Zur Messe erschien ein Printkatalog, der auch digital auf der Webseite der Messe einsehbar ist. Alle Angebote des Messekatalogs liegen mit dem Zeitpunkt der Eröffnung am Freitag um 15 Uhr zum Verkauf bereit. Sollten sich für eines der Objekte gleichzeitig mehrere Interessenten finden, erfolgt die Vergabe des begehrten Stücks nach dem Losverfahren

Zu den Highlights der Antiquaria gehört stets auch die Vergabe des Antiquaria-Preises für Buchkultur. Im Jahr 2023 erhält die vom Verein Buchkultur e. V. mit Sitz in Stuttgart, der Stadt Ludwigsburg sowie der Wiedeking Stiftung (ebenfalls Stuttgart) getragene und mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung Evelin Förster für ihr Werk Die Perlen der Cleopatra. Notentitelblätter von 1894 bis 1934 als Spiegel der Gesellschaft. Die Verleihung findet am Freitag, den 15. Juni um 20.15 Uhr im Podium der Musikhalle Ludwigsburg statt. Die Laudatio auf die Geehrte hält Professor Dr. Achim Bonte, Generaldirektor der Staatsbibliothek zu Berlin (Preußischer Kulturbesitz).

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 19.05.2023

Die "Fanzineist Vienna": vom 26. bis 28. Mai in Wien.

Fanzineist Vienna Art Book & Zine Fair vom 26. bis 28. Mai 2023

Vom 26. bis zum 28.05.2023 findet im Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien (Semperdepot) in der Lehárgasse 6, 1060 Wien die Fanzineist Vienna Art Book & Zine Fair statt. Die jährlich stattfindende Independent-Messe, die sich mit unabhängigen und eigenverantwortlich Publikationen auf den Gebieten von Kunst, Design, Literatur, Kultur u. v. a. m. Die Messe kann in persona und auch digital besucht werden – die Veranstalter des Events laden dazu herzlich ein: „Whether attending in-person or online, visitors can expect to be immersed in a vibrant atmosphere of creativity and passion for independent art publishing.“ 110 Aussteller vor Ort, darunter sehr viele namhafte Vertreter der Szene: Present Books, NFC Edizioni, Teuntje Fleur, Antenna Press, verlag edition clandestin, Mariana y Raquel oder Vienna Zines, und 20 Online-Präsentatoren aus 29 Ländern geben Einblick in die neuesten Trends des/der Metier(s). Die Fanzineist Vienna ist am Freitag, den 26. Mai, von 14 bis 21.45 Uhr, am Sonnabend von 11 bis 23.30 Uhr und am Sonntag 11 bis 19 Uhr geöffnet und flankiert von zahlreichen Veranstaltungen. Und ringherum liegt, im Herzen Europas, die aufregende Stadt Wien, die sowieso und überhaupt immer eine Reise wert ist.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 14.05.2023

Vom 18. bis 21.05. lädt die 26. MMPM nach Mainz ein.

Mainzer Minipressen-Messe 2023

Mainz lädt ein: Vom 18. bis 21. Mai 2023 findet in der rheinland-pfälzischen Kapitale gegenüber der Mündung des Mains in den Rhein wieder die 26. Internationale Buchmesse der Kleinverlage und Künstlerbücher, die renommierte Mainzer Minipressen-Messe statt. Alle zwei Jahre bilden über 220 Aussteller aus zehn Ländern in der Gutenberg-Stadt Mainz den größten Handelsplatz für Kleinverlags- und Künstlerbücher. Vier Tage lang wird hier angeboten, was an teils schon alten Druckpressen hergestellt wurde: insgesamt rund 5.000 Titel, darunter 1.000 Neuerscheinungen.

Die Minipressen-Messe findet in der Mainzer Rheingoldhalle, Rheinstraße 66, in 55116 Mainz statt und ist am Donnerstag und Freitag jeweils von 14 bis 19 Uhr, am Sonnabend von 10 bis 19 Uhr und am Messesonntag von 10 bis 17.30 Uhr geöffnet. Das Treiben an diesem zentralen Treff-Punkt wird wie jedes Jahr ein kulturelles Ereignis sein: über 30 Kultur- und Fachveranstaltungen informieren über die neuesten Ideen und Trends des Verlegens von Literatur und Kunst, über 100 Lesungen sorgen für Unterhaltung. Auch für die jüngsten Interessenten wird an allen vier Tagen auf dem Gelände der Messe selbst wie im Druckladen und im Hauptgebäude des in der Nähe gelegenen Gutenberg-Museums ein feines Programm zum Staunen und Mitmachen geboten.

Einer der Höhepunkte der Mainzer Minipressen-Messe wird gleich zu Beginn des Events gesetzt: Am Himmelfahrts-Donnerstag wird am Abend um 20 Uhr der 22. V. O. Stomps-Preis in diesmal gleich drei Kategorien vergeben. Die Auszeichnung, die den Namen des berühmten Gründers von Raben- und Eremiten-Presse trägt, geht in der Hauptpreis-Klasse an den noch jungen rotopol-Verlag und Verlagsleiterin Rita Fürstenau. Den Förderpreis erhält Cornelius Brändle mit seiner edition wasser im turm. Und Axel Dielmann wird 2023 für seine unermüdliche Pflege des Stomps’schen Werkes mit einem Ehrenpreis gewürdigt. Vorpreisträger OttoGraphic konnte für die Laudatio gewonnen werden, die Preisübergabe erfolgt durch Mainz’ Kulturdezernentin Marianne Grosse.

Auch die Pirckheimer werden auf der Messe vertreten sein, wie Vorstands-Mitglied Matthias Haberzettl mitteilt. Am Stand der Edition Hibana, die Pirckheimer-Freund Florian L. Arnold aus Oberelchingen (Ulm/Neu-Ulm) betreibt, wird eine Auswahl Marginalien-Hefte und Werbematerial ausliegen. Arnold war im letzten Jahr übrigens das 600. Mitglied der Gesellschaft. Das vollständige Messe-Programm findet sich auf der Webseite der MMPM. Wohlan: Willkommen in Mainz!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 04.05.2023

Das Domizil der Pirckheimer-Gesellschaft in Halle 2 (Stand E503) der Leipziger Buchmesse. | © R. Wege
Klaus Süß signiert das Roll-up am Stand der Pirckheimer-Gesellschaft, das seinen Holzschnitt "Schwestern" als Motiv hat. | © Katrin Aepler
Die Brandenburger "Bücherkinder" lesen aus ihrem neuen Buch "Die Farben der Kindheit". | © R. Wege
Herausgeber Jens-Fietje Dwars (r.) und Vorstand Matthias Haberzettl stellen auf der Leipziger Buchmesse die zweite Grafikmappe der "Edition Pirckheimer" vor. Im Bild der Holzschnitt "Letzter Tanz" von Karl-Georg Hirsch. | © R. Wege

Nach der Buchmesse: Die Lust auf schöne Bücher ist ungebrochen

Dem Interesse an schönen Büchern und dem Bedürfnis, mit anderen Sammlern in einen Austausch zu kommen, haben drei Jahre ohne Leipziger Buchmesse nichts anhaben können“, so das Fazit von Till Schröder, stellvertretender Vorsitzender der Pirckheimer-Gesellschaft. Im Gegenteil: Nach der coronabedingten Pause habe man am Stand eher das Gefühl gehabt, dass die Besucher es kaum erwarten konnten, in Leipzig endlich wieder in die Welt der Bücher und der Literatur eintauchen zu können. Beweis sind für ihn nicht nur die vielen Gespräche mit Freunden von Buch und Grafik, sondern vor allem das halbe Dutzend Buchliebhaber, die direkt am Stand der Pirckheimer in den Verein eingetreten sind. Außerdem könne es gut sein, dass noch der eine oder andere Interessent in den folgenden Tagen nach dem Besuch am Messestand zu den Pirckheimern dazustoßen wird. Ein Pirckheimer-Freund, der Künstler Klaus Süß, nahm die Messe zum Anlass, einen Roll-Up der Gesellschaft, auf dem eines seiner Motive prangt, nachträglich zu signieren.

Vier Tage lang haben sich in Halle 2 die Pirckheimer*innen Katrin Aepler, Thilo Berkenbusch, Matthias Haberzettl, Matthias Koloßa, Jutta Osterhof, Hans Rabenbauer und Till Schröder den „Standdienst“ geteilt. Vor allem die Marginalien seien auf Interesse gestoßen, so Matthias Haberzettl. Viele der Besucher seien überrascht gewesen, dass es eine Zeitschrift gibt, die sich explizit den Themen Buchkunst und Bibliophilie verschrieben hat. Für einige jüngere Besucher war es ein Aha!-Erlebnis: „Dass es dieses Wort Bibliophilie gibt, habe ich hier auf der Messe zum ersten Mal gehört“, sagte eine Schülerin erstaunt. Nicht nur etliche Exemplare der Marginalien, auch Jahresgaben oder andere Publikationen der Pirckheimer-Gesellschaft haben nach der Messe auf der Leipziger Neuen Messe vom 27. bis 30.04. ein neues Zuhause gefunden.

Mit zwei Veranstaltungen am Messesonnabend haben sich die Pirckheimer am Lesefest Leipzig liest beteiligt. Zunächst waren am Vormittag die Bücherkinder Brandenburg auf Einladung der Pirckheimer angereist, um ihr jüngstes Buch Die Farben der Kindheit vorzustellen. Dafür haben sich die Bücherkinder ausführlich mit der Kindheit der Schriftsteller Jurek Becker, Franz Fühmann, Günter Grass und Christa Wolf während der Zeit des Nationalsozialismus befasst und dazu literarisch und bildkünstlerisch artikuliert. Für das im bibliophilen Sinne wichtige Zusammenspiel von Text und Abbild konnten sie mit Klaus Süß, Moritz Götze, Rainer Ehrt, Sven Großkreutz und Katrin Stangl fünf bekannte Grafiker gewinnen, je eine Arbeit zu diesem Buch zu schaffen. Die Kinder lasen aus ihren Texten, und „Büchervater“ Armin Schubert zeigte dazu die jeweiligen Grafiken der Kinder beziehungsweise der Künstler. Abgerundet wurde die Lesung mit einem Gespräch zwischen Elżbieta Palasz aus Gdańsk, die ein Buch über die Danziger Kindheit von Günter Grass verfasste, und Thomas Weiler, der dieses Buch unter dem Titel Bucheckern, Bernstein, Brausepulver ins Deutsche übersetzt hat. Das Interesse an der Veranstaltung war groß. Die Besucher saßen dichtgedrängt im Lesepavillon und standen auch am Eingang, um bei der Lesung dabei zu sein. Zum Schluss gab es nicht nur Applaus für die Bücherkinder, sondern auch Buchgeschenke, die Matthias Haberzettl, Vorstand der Pirckheimer-Gesellschaft, überreichte.

Am Nachmittag um 15 Uhr ging es für die Pirckheimer zum Forum Sachbuch, um dort die zweite Grafikmappe der Edition Pirckheimer vorzustellen. Das übernahm gemeinsam mit den Vorständen Matthias Haberzettl und Till Schröder Jens-Fietje Dwars, der bereits die erste Mappe im Auftrag der Pirckheimer-Gesellschaft herausgegeben hatte. Mit Sachkenntnis und sehr unterhaltsam stellte Dwars die sieben Blätter der Edition vor. Dabei ging es sowohl um die künstlerischen Techniken wie Holzschnitt, Radierung, Algrafie, Aussprengtechnik oder Ätzradierung, als auch um die Künstlerinnen und Künstler selbst. Dabei konnte er auf seine eigenen Besuche in den Ateliers der Künstler zurückgreifen, die er zudem als Buch in der Reihe Edition Ornament unter dem Titel Ateliergespräche herausgegeben und direkt von der Druckerei zur Messe mitgebracht hat. Und nach vier abwechslungsreichen Messetagen sind sich die Pirckheimer einig, auch im kommenden Jahr auf der Leipziger Buchmesse den Gedanken der Bibliophilie in die Welt tragen zu wollen.

(Ralf Wege)

Fr, 28.04.2023

27.04.23, Halle 2, E503: erster Publikumsbetrieb am Stand der Pirckheimer-Gesellschaft. | © Till Schröder

Leipzig: Buchmesse-Impressionen

Großes Aufatmen angesichts des Betriebs auf der nach drei Jahren Corona-Pause wiedereröffneten Leipziger Buchmesse – bereits an den ersten beiden Tagen des Groß-Events zeichnet sich ein enormes Interesse für die Präsentation der neuesten Bücher auf dem Neuen Messegelände wie beim Begleit-Festival Leipzig liest ab. Auch standen der Donnerstag und der Freitag im Zeichen der fünf zu vergebenden Preise, die mit dem Ereignis verbunden sind: des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung für Marija Stepanowas Lyrik, die Preise der Leipziger Buchmesse für Dinçer Güçyeter (in der Rubrik Belletristik), Regina Scheer (Sachbuch/Essayistik) und Johanna Schwering (Übersetzung) sowie, heute ganz frisch vergeben, des Kurt-Wolff-Preises für den Berliner Alexander Verlag. Auch in Halle 2, die mit ihrer Abteilung für die bibliophilen Segmente des Publikations- und Sammelmarkts das Buchmesse-Mekka für alle der schönen, edlen und/oder originalgrafischen Veröffentlichung Zugetanen darstellt, ist von Beginn der Veranstaltung an ein starkes Interesse zu verzeichnen. Mittendrin die Pirckheimer-Gesellschaft – an Stand E503 zeigt sie ihre Publikationen, informiert zu ihrer überregionalen Arbeit, lädt zum Gespräch ein und bietet am Sonnabend zwei Veranstaltungen: die Lesung mit den Bücherkindern Brandenburg (11 Uhr, Halle 3, Stand B400) und der Präsentation der zweiten Folge der Edition Pirckheimer (15 Uhr, Halle 2, C600). Auch die neueste Ausgabe der Marginalien (Heft 248), der Zeitschrift der Gesellschaft sowie deren Jahresgaben (darunter die jüngste für 2023 im Mitteldeutschen Verlag erschienen) können in Augenschein genommen werden. Gut, dass wieder Buchmesse ist in Leipzig.

(André Schinkel)

Do, 27.04.2023

Ganz neu: "Paradiesische Dialoge 6". | © LBA 2023

Paradiesisch auf der Buchmesse

Zu einer spontanen Präsentation von Paradiesische Dialoge 6 lädt am Sonnabend, den 29. April um 11 Uhr der Vorstandsvorsitzende Thomas Glöß des Leipziger Bibliophilen-Abends e. V. alle Interessenten an den Stand des Vereins – Halle 2, E501 – im Rahmen der soeben eröffneten Messe vom 27. bis 30.04. herzlich ein. Die neueste Herausgabe der Leipziger Instanz, was Bibliophilie und Buchgrafik betrifft, vereint den Text Eine Reflektion der in der Pleißestadt beheimateten und vielfach geehrten Dichterin Angela Krauß mit künstlerischen Arbeiten von Matthias Weischer. Weischer wird bei der Präsentation des Buches wie auch dessen Herausgeber Michael Hametner und der Gestalter der Publikation, Thomas Kober, anwesend sein. Der Stand des LBA befindet sich direkt neben dem der Pirckheimer-Gesellschaft – auch der Besuch beim Buchkunstsalon Aschaffenburg, in dem sich neben Susanne Theumer und Frank Eißner die gute Seele des Café Krèm, der einzigartige Bernhard Hench, präsentiert, gleich gegenüber (Stand F408) lohnt sich.

(André Schinkel)

Mi, 26.04.2023

Endlich wieder Buchmesse und "Leipzig liest": vom 27. bis 30. April! | © www.leipziger-buchmesse.de

Vorfreude auf die Buchmesse

Pünktlich um 10 Uhr öffnet am Donnerstag, den 27. April, die Leipziger Buchmesse wieder ihre traditionsreichen Pforten. Endlich, möchte man sagen, ja, denn nicht oft in ihrer jahrhundertelangen Geschichte machte ihr ein dräuendes Welt-Ereignis wie die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Ganze dreimal wurde die als Publikums-Messe unschlagbare Vier-Tage-Veranstaltung von 2020 bis 2022 abgesagt. Nun aber mögen die lese- und eventhungrigen Massen wieder strömen auf das Neue Messegelände in der Zwei-Flüsse-Stadt in der Tieflandsbucht. Und auch das große Beiprogramm Leipzig liest wird die ganze Stadt mit einer langen Reihe hoch- und höchstkarätiger Veranstaltungen versorgen, dass es eine wahre Freude für jeden Freund der Literatur ist. Gastland ist in diesem Jahr Österreich, im Laufe des ersten Vormittags werden die Gewinner des Preises der Leipziger Buchmesse 2023 bekanntgegeben. Auch für das Sammler-Herze wird wieder gesorgt sein: In Halle 2 erwarten die*den Bibliophile*n Grafik und Buchkunst vom Feinsten. Am Stand E503 in eben jener Halle präsentiert die Pirckheimer-Gesellschaft ihre und die Arbeit ihrer über 600 Mitglieder, lädt zu Wiedersehen und Gespräch. Auch zwei Veranstaltungen finden unter der Ägide der Gesellschaft am 29.04. statt: um 11 Uhr mit den Bücherkindern (Halle 3, Stand B400) und um 15 Uhr mit der zweiten Folge der Edition Pirckheimer (2, C600) mit feinster Originalgrafik namhafter Künstlerinnen und Künstler. Und auch das neue Marginalien-Heft wird zu sehen sein. Das vollständige Programm auf der Webseite der Messe. Ja, es ist Buchmesse ... auf nach Leipzig!

(André Schinkel)

Do, 13.04.2023

Zum zweiten Mal in Ahrenshoop: die artGrafik 2023.

ArtGrafik in Ahrenshoop 2023

Und noch eine Messe: Vom 18. bis 21. Mai findet die artGrafik in der Strandhalle von Ahrenshoop (Dorfstraße 16b, 18347 Ahrenshoop, Kontakt besteht unter: artGrafik.ahrenshoop@online.de) statt. Die Messe für zeitgenössische Druckgrafik, Fotografie, Zeichnung und Künstlerbücher öffnet ihre Tore von Donnerstag bis Sonnabend 11 bis 18 Uhr und am Sonntag von 11 bis 17 Uhr und dürfte zu denen gehören, die man am ehesten mit einem Strandspaziergang verbinden kann, gehört zu Ahrenshoop nicht nur zu den schönsten, mondänsten unter den vorpommerschen Ostseebädern ... nein, man kann auch, nur, indem man die Düne überwindet, dem Meer seine Aufwartung machen. Und auf der anderen Seite hat man es nicht weit bis zum Bodden. Vor allem aber ist der Ort am Übergang vom Fischland zum Darß seit vielen Jahrzehnten als veritabler Kunstort bekannt. Die Zahl renommierter Künstler, die hier arbeiteten oder sich niederließen, ist Legion, sie reicht bis zu Größen wie Erich Heckel und Gerhard Marcks. Und auch das Künstlerhaus Lukas ist weit über den Bodden hinaus bekannt und begehrt. Grund genug, dem kleinen Paradies an der Ostsee wieder einen Besuch abzustatten, und zumal, wenn die unter der Ägide von Henry Günther, der in Ribnitz-Damgarten, ganz in der Nähe, lebt, arbeitet und wirkt, stehende zweite artGrafik im schönen Mayen ihre Tore öffnet und der im besten Sinne Kunst- wie Büchernarr an den baltischen Ufern gleich zweierlei Sehnsüchte stillen kann: der nach einem Bad in der Kunst, die ihn um- und antreibt, und der nach ein wenig Sonne über dem schönsten Meer, das den Menschen auf diesem wackligen Planeten gegeben ist. Ach, Ahrenshoop: was für ein Platz für eine Kunstmesse!

(André Schinkel)

Di, 11.04.2023

Findet vom 05.-07.05. statt: Die art Karlsruhe 2023.

Art Karlsruhe im Mai 2023

2023 ist, es scheint so, endlich wieder ein Jahr der Kunst- und Buchkunstmessen. So wird es auch die art Karlsruhe in diesem Jahr als Jubiläums-Ausgabe geben: Anlässlich ihres 20. Stattfindens präsentieren insgesamt 207 Galerien und Aussteller vom 5. bis 7. Mai ihre Künstler*innen und Bestände. Aus 15 Ländern kommen die Arbeiten und Protagonisten, und die Hallen der Karlsruher Messe- und Kongress GmbH (Festplatz 9, 76137 Karlsruhe, Kontakt über Telefon: (0721) 3 72 00, und Mail: info@messe-karlsruhe.de) werden zum Schauplatz für Kunst aus mehr als einem Jahrhundert von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwart. „Zusätzlich“, so die Ausrichter, „schaffen Skulpturen raumgebende Situationen und laden zum Verweilen ein, kombiniert mit One-Artist-Shows, die einen vertieften Einblick in das künstlerische Schaffen Einzelner ermöglichen.“ Die art Karlsruhe steht so seit zwei Jahrzehnten für superben Kunstgenuss. Die Phalanx national wie international arbeitender und renommierter Galerien ist wieder beeindruckend und begeistert „Sammlerin und Sammler, Kunstfreund oder Kenner mit ihrem hochwertigen Angebot an Malerei, Skulptur, Fotografie und Editionen …“ Alle Informationen zur art Karlsruhe für Besucherinnen und Besucher gibt es auf der Webseite des dreitägigen Events. Willkommen in Karlsruhe!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 07.04.2023

Die Goldene Letter für "Kunst am Bau ..." | © Stiftung Buchkunst / Visuals: COCCU Studio (Christian Lange)
Ehrendiplom: Samuel Beckett, verlegt in Seoul | © Stiftung Buchkunst / Visuals: COCCU Studio (s. o.)

Der Welt schönste Bücher 2023

Die 14 Prämierten des internationalen Gestaltungswettbewerbs Schönste Bücher aus aller Welt 2023 stehen, wie die Stiftung Buchkunst und der Börsenverein des deutschen Buchhandels mitteilen, fest. Die Goldene Letter geht an Susi + Ueli Berger. Kunst am Bau und im öffentlichen Raum 1968–2008 (Scheidegger & Spiess) aus der Schweiz. Die Goldene Letter ist die höchste Auszeichnung, die im Rahmen von Schönste Bücher aus aller Welt vergeben wird. Gestaltet wurde das Buch, das den Wettbewerb entschied, von Dan Solbach, Fabian Harb und Maria Peskina.

Vom 23. bis 25. Februar des Jahres trat in der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig die fünfköpfige und zugleich aus fünf Ländern stammende Jury  – bestehend aus Aslak Gurholt, Billy Kiosoglou, Siri Lee Lindskrog, Maša Poljanec und Coline Sunier – zusammen, um 600 Bücher aus 30 Nationen zu begutachten und gemeinsam zu bewerten. Neben der Goldenen Letter wurde eine Gold-, zwei Silber- sowie je fünf Bronzemedaillen und Ehrendiplome vergeben. Die Entscheidung für den Hauptpreis für Kunst am Bau ... begründet das Gremium wie folgt: 

„Das umfangreiche Werk des Kunst/Design-Duos Susi Berger-Wyss und Ueli Berger, welches das Bild von öffentlichem Raum in der Schweiz jahrzehntelang prägte, wird mittels einer prägnanten fotografischen Farbstimmung übersetzt, die es schafft, Lesende an- und in die Publikation hineinzuziehen. Man wird selbst Teil der vielschichtigen Gestaltungswelt der Bergers, ohne durch unnötige Designelemente abgelenkt zu werden. [] Die typografische Einfachheit nimmt die lesende Person an der Hand und lässt dem vielseitigen Kunst- und Designœuvre Freiraum, seine ganz eigene Wirkungsweise zu entfalten.“

Die weiteren Auszeichnungen gingen an Bücher aus Dänemark, aus Deutschland, Finnland, Griechenland, aus den Niederlanden, Österreich, Polen, der Schweiz und Südkorea. Die vollständige Liste der geehrten Bücher ist eingestellt auf der Webseite der Stiftung Buchkunst. Darunter findet sich auch die mit einem Ehrendiplom bedachte, zehn Bände fassende, ausgewählte Werkausgabe (The Selected Works of ...) Samuel Becketts, die in koreanischer Sprache in Seoul erschien und deren Ausstattung ebenso durch Prägnanz und edle Einfachheit glänzt.

Im Rahmen der Leipziger Buchmesse erscheint auch die Publikation zu Best Book Design from all over the World 2023, gestaltet von Christian Lange. Die diesjährigen Prämierten werden am Buchmessen-Freitag, dem 28. April 2023 um 16 Uhr, am Stand der Stiftung Buchkunst (Leipziger Buchmesse, Halle 2, Stand G600/F601) geehrt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Neben den 14 Geehrten und der Shortlist des Wettbewerbs werden ebenso alle Einsendungen aus 30 Ländern an den vier Messetagen am Stand der Stiftung ausgestellt und damit letztlich mitgeehrt.

(Börsenverein/André Schinkel/Pressemitteilung)

Mo, 27.03.2023

Vom 05. bis 07.05.2023 lädt die Buchkunst Trier zum zweiten Mal in die ehrwürdige Stadt im Moseltal ein.

Buchkunst Trier im Mai 2023

Vom 5. bis 7. Mai 2023 findet die Buchkunst Trier wieder in der ehrwürdigen Porta-Nigra-Stadt statt. Insgesamt sind auf der zweiten Messe dieser Art in der Europäischen Kunstakademie (Anfahrt: Aachener Straße 63, 54294 Trier) 30 Künstler*innen und Kunsthandwerker*innen aus Luxemburg, Deutschland und der Schweiz in den Bereichen Künstlerbuch, Druckgrafik und Einband eingeladen. In der „lichtdurchfluteten Halle“ der Europäischen Kunstakademie, die das Wochenende gemeinsam mit Buchbindermeister Edy Willems organisiert, sind zahlreiche und vielfältige künstlerische Werke – Holzschnitt und Radierung, Kalligraphie, Grafik und Illustration, Papier und Bucheinband zu sehen. Gastland in diesem Jahr ist der Freistaat Thüringen mit der Trierer Partnerstadt Weimar. Auch präsentieren sich hier die Kunstakademie selbst und die Hochschule Trier, in deren Gestaltungs-Fakultät (ehemalige Werkkunstschule) verschiedene künstlerische und Design-Studiengänge angeboten werden, auf der Buchkunst. Die Messe ist am Freitag, den 05.05., von 18 bis 21 Uhr, am Samstag, den 06.05., von 11 bis 18 und am Sonntag, den 07.05., von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 10 (ermäßigt 5) Euro je Tag. Alle weiteren Informationen finden sich auf der Webseite der Buchkunst Trier. Die Veranstalter laden herzlich zur In-Augenschein-Nahme in die rheinland-pfälzische Metropole, die zu den ältesten Städten Deutschlands zählt und deren römische Hinterlassenschaften weithin berühmt sind, ein: „Wir freuen uns auf Ihren Besuch!“ Und wenn es gelingt, mit der Buchkunst Trier auch eine Tradition in diesem Kulturbereich an der Mosel zu begründen, ist das nur umso schöner: Auf nach Trier!

(André Schinkel)

Fr, 17.03.2023

Das Plakat- und Werbe-Motiv der BuchDruckKunst 2023, die vom 31.3. bis 2.4. im Hamburger Museum der Arbeit stattfindet, stammt von Phillip Janta.
Am Stand der Galerie Vevais zu finden – das Set von William Blake: "Die Hochzeit von Himmel und Hölle".

Hamburg: Buchdruckkunst 2023

Das Motto der diesjährigen BuchDruckKunst, die vom 31. März bis zum 2. April im Hamburg-Barmbeker Museum der Arbeit stattfindet, bezieht sich auf das berühmte Zitat von Lao-Tse: „Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling. Leicht liegt es in der Hand, entführt uns von einer Blüte zur nächsten und lässt den Himmel ahnen.“ Die mittlerweile legendäre, von Klaus Raasch organisierte und kuratierte Messe findet wieder am angestammten Ort (Wiesendamm 3 in 22305 Hamburg) Heimat und weiß durch die Vielzahl an „Erlesenem auf Papier“ wie durch die Hochkarätigkeit der Ausstellenden (Susanne Theumer, Claudia Berg, Andrea Ackermann u. v. a.) zu begeistern. 

Der Leipziger Künstler Phillip Janta hat es mit einem Folienschnitt fürs Plakat ganz triftig umgesetzt. „Aus einem aufgeschlagenen Buch – inmitten von Werkzeugen der Grafiker*innen und Zeichner*innen: Bleistift, Stichel und Farbwalze – wächst eine nicht definierbare Blume, an deren Stängel sich eine Raupe in Wellen aufwärts bewegt. Am offenen Buchdeckel hängt ein Kokon, der auf die Metamorphose zum Schmetterling hinweist. Ein besonders prächtiger Falter schwebt bereits in luftiger Höhe … Dass vor dem Bücherstapel auch noch ein Dampfer kreuzt, ist ein augenzwinkerndes Detail und Hinweis auf den Veranstaltungsort“ der BuchDruckKunst.

Unter den 61 Ausstellern sind viele neue Künstlerinnen und Editionen mit an Bord. Bücher und Grafiken geben eine große Bandbreite von Drucktechniken wie Holzschnitt und Lithografie, Radierung und Serigrafie wieder. Darüber hinaus zeigen die Galerie Vevais und die Künstler-Gruppe Gebrochene Poesie Uckermark fotografische Arbeiten in aufwendigen Bucheditionen. Die Leipziger Künstlerinnen-Gruppe augen:falter sticht schon lange durch ihre umfangreiche Produktion hervor, seien es Gruß- und Spielkarten, Bücher oder Originalgrafiken im Miniatur- wie Großformat. Dieses Angebot wird auf der BuchDruckKunst mit einem Sonderstand gewürdigt. 

Nach einer langen Pause kommt Johannes Follmer von der Papiermühle Homburg nach Barmbek. Er bringt alle benötigten Werkzeuge und Material für die Büttenproduktion mit: Beim Papierschöpfen darf mitgemacht werden! Im Foyer der Neuen Fabrik sind die Meister der Einbandkunst mit aktuellen Werken und die Büchergilde Hamburg mit Vorzugsausgaben vertreten. Die Hamburger Traditionsfirma Schmedt liefert nicht nur Maschinen und Zubehör für die Buchproduktion, sondern ist sehr in sozialen Projekten engagiert. Im vergangenen Jahr wurden Notizbücher individuell geprägt, der Erlös ging an das Kinder- und Jugendhilfswerk „Arche“. Auch 2023 wird die Familie Schmedt mit einer besonderen Aktion dabei sein. Und natürlich werden auch die Pirckheimer-Gesellschaft und Angeli & Engel mit einem Stand in Hamburg sein.

Lithografie, Radierung und Buchdruck werden von Fachleuten in der Grafischen Abteilung des Museums der Arbeit vorgeführt. Auch Schriftgießer, Setzer, Papiermacher und Buchbinder demonstrieren ihr Handwerk, und die Herstellung von Plakatschriften vermittels einer historischen Holzlettern-Fräse wird anschaulich erläutert. Das Museum gehört zur Stiftung Historische Museen der Hansestadt. An den drei Tagen wird der, dem Interessierten die ganze Bandbreite des schönen Buchs geboten, die Aussteller freuen sich auf regen Zuspruch. Die Messe ist am Freitag, dem 31.03., von 17–21 Uhr geöffnet (Eintritt 9 Euro), am Sonnabend von 10–18 Uhr (Eintritt 12, ermäßigt 9 Euro), am Sonntag von 10–17 Uhr (Eintritt wie am Samstag). Im Eintritt ist ein umfangreiches Magazin enthalten. Alle Informationen auf der Webseite der Messe. Willkommen in Hamburg! 

(Klaus Raasch/André Schinkel/Pressemitteilung) 

Mo, 20.02.2023

Vom 03. bis 05.03. lädt die Deutsch-Niederländische Grafikbörse ins westfälische Borken ein.

35. Grafikbörse in Borken

Zum lebendigen Austausch lädt seit 1988 jedes Jahr am ersten März-Wochenende die Deutsch-Niederländische Grafikbörse in Borken (Westfalen) ein. Sie widmet sich der künstlerischen Druckgrafik, dem druckgrafischen Original und fördert zugleich die kulturellen Kontakte zwischen Deutschland und den Niederlanden. Jedes Jahr besuchen etwa 2.500 Menschen aus beiden Ländern die drei Tage dauernde Börse. Das Spektrum der Künste ist dabei breit: Von serieller Druckgrafik reicht es über Künstlerbücher und Mixed Media bis hin zu Fotografie. An siebzig Ständen können Künstlerinnen und Künstler, Galerien, Kunstvereine, Buchhandlungen und Fotografinnen und Fotografen ihre Werke präsentieren. Eine fachkundige Jury vergab die Plätze unter den eingegangenen Bewerbungen. Die Börse ermöglicht auch eine breitere Öffentlichkeit für den künstlerischen Nachwuchs: Seit 2007 sind Studierende der Grafik- und Fotografie-Klassen diverser Kunsthochschulen eingeladen, Arbeiten auf der Grafikbörse zu präsentieren und sich und ihre Kunst dadurch ins Gespräch zu bringen. Das Event, das 2023 vom 3. bis 5. März zum 35. Mal stattfindet, ist dabei nicht nur eine Verkaufsschau. Sie ist zugleich ein Forum für deutsche und niederländische Freunde und Aktive der Druckkunst sowie all jene, die Freude daran haben, auf ungezwungene Weise über die Kunst grenzüberschreitend in Kontakt zu treten. Auch ein im Vorfeld ausgeschriebener Grafikpreis wird anlässlich der Börse vergeben. Auch wenn die vollständige Setlist noch nicht bekannt ist, weiß die Szene im voraus zu berichten, dass es auch in diesem Jahr eine Reihe feiner Kunst in Drucktechniken aller Art zu sehen geben wird. Es werden u. a. so versierte und renommierte Grafikerinnen wie Susanne Theumer, Andrea Ackermann und Urte von Maltzahn erwartet. Die Börse findet wie jedes Jahr in der Stadthalle Vennehof (Am Vennehof 1, 46325 Borken) statt. Ausrichter sind die Stadt und der Landkreis Borken. Auf nach Westfalen!

(André Schinkel)

Fr, 30.12.2022

Blick auf die "Targi Plakatu", die größte Plakatmesse Polens, die am 4.12. in Warschau stattfand.
Plakat von Agata Małecka.
Plakat von Szymon Szymankiewicz.

Plakatmesse in Warschau

Am 4. Dezember 2022 fand die größte polnische Plakatmesse in Warschau statt. Zu der seit 2012 regelmäßig stattfindenden „Targi Plakatu“ versammelte sich die überwiegend junge Szene aus den Bereichen Grafik und Illustration im historischen Kaufhaus Jabłkowski. Über 130 Aussteller zeigten auf drei Etagen die neuesten Tendenzen in der polnischen Plakatgestaltung. Kuratiert wurde die Messe von Karla Kiepas und Małgorzata Piotrowska unter der Schirmherrschaft des Grafikers Andrzej Pągowski.

Die „Polnische Schule der Plakatkunst“ schaut auf eine lange Tradition zurück. Seit 1948 der Grafiker Henryk Tomaszewski auf der internationalen Postermesse in Wien prämiert wurde, wuchs die weltweite Anerkennung polnischer Plakate. Befreit von den kommerziellen Zwängen der Konsumwerbung auf der einen Seite und dem Druck der allgegenwärtigen politischen Zensur auf der anderen Seite, entstand im sozialistischen Nachkriegs-Polen eine auf Metaphorik und Expressivität bauende Ästhetik, die Motiv, Farbgebung und Schriftgestaltung gleichermaßen zu einer individuellen Bildsprache auf hohem Niveau verband.

Die Werke entstanden dabei überwiegend für Kino-, Theater- und Musikveranstaltungen. Aber auch die staatspolitische Agitation, ebenso wie die Protestbewegung der 1980er Jahre, fand ihren ikonischen Ausdruck in der Postergestaltung. Insbesondere die großen Namen der polnischen Plakatkunst der 1950er bis 1980er Jahre wie zum Beispiel Jan Lenica, Wiktor Górka, Janusz Stanny, Wojciech Fangor, Waldemar Świerzy, Barbara Baranowska und Jan Młodożeniec sind bis heute bei Sammlerinnen und Sammlern gefragt. Durch ein halbes Dutzend Galerien war diese ältere Generation mit ihren Arbeiten auch auf der aktuellen Postermesse vertreten und bildete in visueller Opulenz – vom Friedensfahrt-Motiv bis zum E.T.-Filmplakat – den designhistorischen Kontext, in dem sich die neue Generation präsentierte.

Die Jüngeren zeigten sich auf der diesjährigen Schau mit einer beeindruckenden Vielfalt individueller Gestaltungsansätze. Anschließend an das Formbewusstsein der Meister fielen untere anderem die Plakate von Agata Małecka mit ihrem fantasievollen Spiel aus Farbe, Form und Typografie auf. Als typische Vertreter der digitalen Illustration ließen sich Marta Róża Żak und Adam Kosik nennen, die ihre Motive überwiegend in der Architektur finden und diese in Sehnsuchtsmetaphern verwandeln. Allerlei Fauna und Flora bevölkern die farbenfrohen Gestaltungswelten von Magdalena Koźlicka und Natalia Oskiera. Die dekorative Grafik dominiert bei Paulina Adamowska mit ihren farbigen Abstraktionen von Interieursujets. Demgegenüber besticht der Designer und Buchgestalter Łukasz Piskorek mit minimalistischen Linienstrukturen, die zeitgenössischer Literatur ein modernes Erscheinungsbild geben.

Politische Motive fanden sich nur vereinzelt, hier aber in großer Themenbreite bei Szymon Szymankiewicz, der es mit seiner pointierten, piktogrammartigen Gestaltung bereits zu einiger Bekanntheit gebracht hat. Seine Poster sind in Polen aktuell auf vielen Demonstrationen zu sehen, wenn es um Antikriegsproteste, Frauenrechte, Queerthemen oder Kirchenkritik geht. Queere Themen dominieren auch die Arbeiten der Illustratorin Samsara, die in ihren neonfarbenen Kontrastwirkungen und mittels überbordender Staffage übliche Sehgewohnheiten herausfordert. Ähnlich prägnant sind die futuristisch-surrealen Kompositionen von Maciek Wolański. Die eher klassische Illustration findet sich bei Kamila Kozłowska, deren Arbeiten auch Stilmittel aus Mangas übernehmen oder bei Natalia Noszczyńska, die mit feinem Strich slawische Sagen in ihren Plakaten thematisiert.

Die hier Genannten können nur stellvertretend für die große Zahl qualitativer Gestaltungen auf der „Targi Plakatu“ stehen. Zur Vertiefung sei an dieser Stelle auf die Webseite der Messe verwiesen mit vielen Beispielen (www.targiplakatu.pl). Zum Einstieg kann auch die Buchreihe Plakaty des Bosz-Verlags empfohlen werden, die in kurzen Werkmonografien die wichtigsten Künstler und Künstlerinnen vorstellt. Und wer nicht bis zur nächsten Plakatmesse warten möchte, nehme kurzentschlossen den Weg in die Berliner Postergalerie „Pigasus“.

Abschließend lässt sich festhalten, dass Warschau weiterhin das Mekka für Posterfans ist. Neben der Plakatmesse verdeutlichen auch die Internationale Biennale des Posters, das staatliche Plakatmuseum und die Vielzahl an Postergalerien in der Stadt den hohen Stellenwert, den die Plakatkunst in unserem Nachbarland weiterhin genießt.

(Sascha Fricke)

Fr, 04.11.2022

Die artbook.berlin findet vom 18. bis 20.11. statt.
Die Kunst- und Literaturzeitschrift "Herzattacke" erscheint seit 1988/1989 in der Edition Maldoror.
Rita Lass, "Die hohen Tannen" (2020, zu einem Gedicht von R. M. Rilke) ǀ © Matthias Behne

artbook.berlin 2022

Endlich wieder Messe am Mariannenplatz! Nach zwei schweren Jahren für die Buchkunst öffnet die artbook.berlin im November wieder ihre Türen. Die zwölfte Ausgabe der Messe für Künstlerbücher und Editionen findet im Kunstquartier Bethanien am Mariannenplatz 2 in 10997 Berlin-Kreuzberg am 18. (18–21 Uhr), 19. (14–20 Uhr) und 20.11. (11–17 Uhr) statt. An diesen drei Tagen präsentieren etwa 100 internationale Buchkünstlerinnen und Buchkünstler, Editionen und bibliophile Gesellschaften ihre Werke und Produkte. Darüber hinaus findet ein abwechslungsreiches Programm von Vorträgen, Buchpräsentationen und Lesungen statt. Auch die Pirckheimer-Gesellschaft ist mit einem eigenen Stand vor Ort.

Die artbook.berlin wird auch 2022 organisiert von Corn.elius Brändle (Buchkünstler, Siebdrucker, Verleger) und Hanneke van der Hoeven (Zeichnerin, Buchkünstlerin und Autorin). „Als Menschen vom Fach wollen wir keine kommerzielle Buchmesse organisieren, sondern der Buchkunst eine Plattform bieten, ihre außergewöhnliche Qualität zu zeigen, mit Sammler*innen und Besucher*innen ins persönliche Gespräch zu kommen“, so die Veranstalter. Die Messe versteht sich zudem als Treffpunkt für Kolleginnen und Kollegen, Möglichkeit, sich kennenzulernen, Fachgespräche, Diskussionen führen, Inspirationen zu sammeln, Zusammenarbeiten zu verabreden und letztlich auch: „Aufmerksamkeit zu geben für diese Facette im Kunstbetrieb.“

Die Aufzählung ließe fortsetzen wie die große Zahl auch an renommierten Künstlern, Pressen und Editionen, die auf der Messe zu treffen sein werden: Matthias Gubig, Hanif Lehmann, Inka Grebner, Sven Märkisch, Jule Mahn (Verwandte Objekte), Rainer Ehrt (Edition Ehrt), Nadine Respondek, Edition Wasser im Turm, Papierwerkstatt Sifft und, und, und … Auch die hallesche Buchkünstlerin Rita Lass, eine ausgewiesene „Meisterin der Einbandkunst“, wird vor Ort sein, wie nicht zuletzt die Kunst- und Literaturzeitschrift Herzattacke, deren originalgrafische Ausgaben quartalsweise in der 1988 von Maximilian Barck und Markus Metke im seinerzeit noch Ostberliner Stadtteil Friedrichshain begründeten Edition Maldoror erscheinen.

„Das Künstlerbuch ist eine Sprache, in der Geschichten, Gefühle, Meinungen, Erfahrungen und Philosophien vermittelt werden“, so die Organisatoren weiter. „Auf der artbook.berlin sind aber nicht nur Künstlerbücher zu sehen, sondern auch Bilder, Drucke wie Radierungen, Lithografien, Serigrafien, auch Computerausdrucke und analoge wie digitale Fotografie.“ Die Bandbreite der gezeigten Werke ist so weitgefasst wie die Anzahl der Aussteller und Ausstellerinnen. Auch ist es ein Anliegen der Messe, junge Künstler und Künstlerinnen mit erfahrenen Kollegen zusammenzubringen, alte handwerkliche Techniken der Druckkunst und die vielfältigen Möglichkeiten modernster Technik der Buchkunst sehen zu lassen. Weitere Informationen zur Messe erhält man bei info@artbookberlin.de und www.artbookberlin.de.

(André Schinkel/Pressemitteilung)