Pirckheimer-Blog

Matthias Haberzettl

Sa, 29.03.2014

Mit kritischem Blick und beflügeltem Geist

Graphik von Eduard Prüssen

Die Pirckheimer-Freunde, die am Jahrestreffen 2008 in Köln teilgenommen und die Einladung zu einem Atelierbesuch bei Eduard Prüssen in der Thieboldsgasse wahrgenommen haben, erinnern sich sicher noch an ihr persönliches Treffen mit dem mittlerweile 83-jährigen renommierten Buchkünstler und Graphiker.
Jetzt wurde eine Ausstellung aus den Beständen des Künstlers und der USB Köln, der Prüssen im Jahr 2010 einen Großteil seines künstlerisches Lebenswerkes als Vorlass übergeben hatte, zusammengestellt.
Näheres unter „Die Sammlung Eduard Prüssen in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln. Buch- und Presse-Illustrationen“; dort ist auch ein Werkverzeichnis online zu finden. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Kölnischen Bibliotheksgesellschaft und dem Stadt- und Kreisarchiv Düren.
(Matthias Haberzettl)

Eröffnung: 1. April 2014, 19 Uhr
Es sprechen: Uwe Willner, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Düren,
Paul Larua, Bürgermeister der Stadt Düren,
Dr. Horst Wallraff, Stadt- und Kreisarchiv Düren,
Prof. Dr. Wolfgang Schmitz, Direktor der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln,
Eduard Prüssen

Austellung: 1. bis 25. April 2014

Kundenzentrum der Sparkasse Düren
Schenkel-/Zehnthofstraße
52349 Düren

Di, 14.01.2014

Bibliophiler Stammtisch in Bayern

Reinhard Grüner, Foto © Matthias Haberzettl
Nachdem der Stammtisch der Pirckheimer in Bayern in Oberschönenfeld unter den Teilnehmern einen äußerst positiven Anklang fand, war es einhellige Meinung, das nächste Treffen wieder in einer bayrischen Metropole zu veranstalten. Ich einigte mich mit mir auf Seibersdorf, einer Weltstadt mit etwa 50 Einwohnern zwischen Augsburg und Ingolstadt in der Nähe der B 300, in der der Wirt des Landgasthofs Schrödl (bekannt als „Beim Lucki“) extra für uns öffnete und wir im Nebenzimmer eine ruhige Stätte für Genuss und Gespräch fanden. Leider reduzierte sich die Teilnehmerzahl durch kurzfristige Terminänderungen und Krankheit von 12 auf 8, aber es nahmen mit den weit bekannten Sammlern Reinhard Grüner und Frau zwei „Novizen“ teil, deren Anwesenheit sich als große Bereicherung erwies. Hans Rabenbauer, der sich anfangs nur eingeschränkt als Bibliophile definierte (dann aber immer weitere Sammelgebiete preisgab, hauptsächlich deutsche Literatur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts), übergab seine Beitrittserklärung zur Pirckheimer-Gesellschaft. Der „Designer und Gestalter der Südschiene“ Klaus Staffel hatte eine Riesenüberraschung mitgebracht: Der erste Druck der Pirckheimer in Bayern, der in den nächsten Marginalien angekündigt wird, ist fertig und konnte begutachtet werden. Wir alle erlaubten uns, darauf stolz zu sein und das Werk nun auf Signierreise zu schicken. Die weitere Veranstaltungsplanung, in die die künftige Ausstellung von Künstlerbüchern unseres Mitglieds Reinhard Grüner in Regensburg eingebaut wurde und ein Vortrag des Pirckheimers Dr. Fritz Jüttner in Ingolstadt bekanntgegeben wurde, geht nun in die Detailplanungsphase. Nachdem man Neuigkeiten ausgetauscht und alle Abwesenden in Bayern und Berlin ausgerichtet hatte, wandte man sich dem eigentlichen Zweck des Treffens zu: Man stellte interessante Objekte aus den jeweiligen Sammlungen vor und erzählte die dazugehörigen Geschichten. Und es zeigte sich eine überraschende Spannweite von Objekten vom Unikatbuch des Künstlers Max Multerer bis zum mehrfach signierten Ausstellungskatalog Werner Klemkes, jeweils eingebettet in spannende, überraschende Geschichten. Die Zeit verflog, wir bestaunten und lauschten, wir lachten und wurden ergriffen, kurz: es war schön und kurzweilig. Wir hoffen auf eine künftig zahlreichere Teilnehmerschaft, aber es zeigte sich ein zäher harter Kern, der auf weitere spannende Veranstaltungen hoffen lässt.
(Ernst Reif)

Fr, 10.01.2014

Werner Klemke und die Frauen

Eigentlich gedacht als Weihnachtsgruß, jedoch keinesfalls zu spät für Neujahrswünsche erreichte mich heute ein Heft der neuesten Publikation von Matthias Haberzettl aus seiner Reihe von Editionen über unser Gründungsmitglied Werner Klemke. In einer Auflage von 70 Exemplaren erschien diesmal "Werner Klemke und die Frauen" mit dem bezeichnenden Untertitel "eine Aufführung in vier Akten".
Mit bekannten und auch bislang unbekannten Abbildungen illustriert streift Haberzettl zitatenreich Das Magazin, Holzstiche, Zeichnungen und Explizites. Es machte Spass, sich wieder an die mitunter subtilen, aber auch deftigen und immer hintergründigen Zeichnungen zu erinnern, wobei ich gar nicht mehr sagen kann, ob ich seinen zum 50. Jahrestag der Oktoberrevolution erschienenen Titel des Magazíns 11/67, obwohl wirklich offenkundig, damals bereits als minimalisierten Akt gesehen habe.
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So, 08.12.2013

Die „Schönsten Bücher“ verabschiedeten sich aus Ingolstadt

Neunzehn Tage, vom 5.-23. November, waren „Die Schönsten Bücher 2013“ in Ingolstadt zu Gast – eine Ausstellung des Stadtmuseums in Zusammenarbeit mit der Stiftung Buchkunst und der Pirckheimer-Gesellschaft.
Zur Finissage am 23. November referierte unser Vorsitzender Ulrich Goerdten im Barocksaal des Stadtmuseums über die Entstehung, Geschichte und Gegenwart der Gesellschaft. Auf die Begrüßung durch die Leiterin des Stadtmuseums, Frau Dr. Beatrix Schönewald, folgte eine unterhaltsame Stunde, in der auch die anwesenden Pirckheimer viel Neues über ihre Gesellschaft erfuhren. Von neueren Details aus der Biografie des Namensgebers Willibald Pirckheimer spannte Goerdten der Bogen über die Rahmenbedingungen des Gründungsaktes unter dem Dach des „Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands“ bis zu den Gefahren, denen sich in den Siebzigern und Achtzigern größere Sammlungen durch die Aktivitäten der „Kunst und Antiquitäten GmbH“ des Bereiches „Kommerzielle Koordinierung“ unter Alexander Schalck-Golodkowski ausgesetzt sahen. Wende- und Nachwendezeit und der damit einhergehende drastische Mitgliederschwund (von über tausend auf 440 im Jahre 1993) waren ebenso Thema wie das Werben um neue Mitglieder im Internetzeitalter.
Den Abschluss von Goerdtens Rede bildete ein langes und leidenschaftliches Plädoyer für eine polytopische Kultur, und für eine Vielfalt des Sammelns - „Vexillologie“ und „Phillumenie“ eingeschlossen (die Zuhörer durften rätseln). Ein leider nicht allzu zahlreiches, aber kundiges Publikum dankte mit kräftigem Beifall. Und unser Vorstandsmitglied Ernst Reif ließ keinen „fremden“ Besucher der Veranstaltung ungeschoren davonkommen – ein Probeexemplar der MARGINALIEN gab es ebenso kostenlos wie die eindringliche Werbung für einen Beitritt.
(Matthias Haberzettl)

Di, 05.11.2013

Stammtisch in Bayern

Nach der ersten Veranstaltung der Pirckheimer in Bayern, dem Ausflug nach Schweinfurt, war den Teilnehmern und den Interessierten deutlich vor Augen, dass nicht nur Veranstaltungen für einen Freunddeskreis der Bücher von Nöten sind. Es besteht auch ein Bedarf nach Möglichkeiten, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. So kamen in den Klosterstuben zu Oberschönenfeld am 02.11.2013 acht Liebhaber des gedruckten Buches zusammen und ergingen sich in den Freuden des zwanglosen, themenungebundenen Meinungsaustausches, des vertieften gegenseitigen Kennenlernens und der Beschäftigung mit dem Buch und der Grafik. Schwerpunkte der Information waren Berichte des rastlos eifrigen Matthias Haberzettl, der von seinen Besuchen bei Künstlern berichtete. Insbesondere sein kürzlicher Besuch bei Eduard Prüssen in Köln und die Schilderung seiner Donkey-Press stand im Mittelpunkt der Ausführungen, die er mit Beispielen und Büchern würzte. Auch der Gruß des Künstlers an die Pirckheimer in Bayern, die er mittels Grafiken aus seinen Beilagen zur „Illustration 63“ ausrichten ließ, fand großen Anklang bei den Teilnehmern. 
Eduard Prüssen
Wir plauschten über mögliche Themen und Aktivitäten, die wir im ersten Halbjahr 2014 in Angriff nehmen könnten. Ideen, die der Umsetzung harren, wurde schon mit möglichen Terminen kombiniert: ein Sammlerabend zur Präsentation der Lieblingsstücke im Januar, ein Herbert-Rosendorfer-Abend im März, ein Ausflug nach Konstanz mit Besuch der Bibliothek des Suso-Gymnasiums an einem nach Möglichkeit sonnigen Maitag und ein Besuch des Druckers Othmar Bernhard in Nördlingen im Juli. Das war noch nicht genug des Ratschens, aber der Abend fand dannn dennoch ein Ende, an den sich teilweise noch längere Fahrten anschlossen. Es bleibt die Erinnerung an einen denkwürdigen Abend.
(Ernst Reif)

Do, 18.07.2013

Treffpunkt Erasmus

Der Vorstand der Pirckheimer-Gesellschaft hatte auf Anregung unseres Mitglieds Matthias Haberzettl bekanntlich einstimmig beschlossen, dass unsere Gesellschaft das Projekt „Treffpunkt Erasmus“ unterstützt, mit welchem die antifaschistische Vergangenheit unseres Gründungsmitglieds, des Grafikers und Buchillustrators Prof. Werner Klemke, bekannt gemacht werden soll. Dieser hatte, wie erst kürzlich belegt werden konnte, in den Niederlanden während der faschistischen Besetzung zahlreiche Juden vor Deportation und Ermordung bewahrt.
Der hierzu erfolgte
Spendenaufruf erbrachte bislang Spenden in Höhe von  4.426  Euro auf das Konto der Pirckheimer-Gesellschaft (wird ständig aktualisiert).
 
... für weitere Informationen siehe hier!

Mo, 08.07.2013

O geliebte Schweiz!

… unter diesem Titel wurde am 30. Juni im Hermann-Hesse-Höri-Museum in Gaienhofen am Bodensee eine Ausstellung eröffnet, die „ein Kapitel deutsch-schweizerischer Literaturbeziehungen“ am „Beispiel Robert Faesi“ beleuchten, wir berichteten. Veranstaltet wird die Ausstellung vom Forum Allmende in Zusammenarbeit mit dem H.H.-Höri-Museum, und kuratiert von unserem Schweizer Pirckheimer-Freund Eduard R. Fueter. Er ist nicht nur ein Pirckheimer sowie Vorstandsmitglied des Forum Allmende, sondern auch ein „Stief-Enkel“ von Robert Faesi: seine Großmutter Jenny Fueter, geborene Weber, heiratete 1915 in zweiter Ehe den Zürcher Germanisten und Schriftsteller.
Robert Faesi (1883-1972) nahm im schweizerischen Literatur- und Geistesleben jener Zeit eine herausragende Stellung ein. Er verband seine Position als Professor für neuere deutsche und schweizerische Literaturgeschichte mit eigener Autorschaft, die sich auf alle Gattungen erstreckte und ihn mit Dichtern wie Gerhart Hauptmann und Rainer Maria Rilke, Thomas Mann und Hermann Hesse in nahe Verbindung brachte. Er war es auch, der, aus Stockholm um ein Gutachten gebeten, Hesse erfolgreich für den Literatur-Nobelpreis vorgeschlagen hatte. Die Ausstellung schöpft aus dem reichhaltigen Nachlas s Faesis in der Zentralbibliothek Zürich, um die beiderseitigen Literaturbeziehungen und -abhängigkeiten vor dem Hintergrund der Zeitgeschichte zu verleb endigen. (Aus dem Flyer zur Ausstellung)
Eduard Fueter würdigte seinen „Opa“ mit einer knapp einstündigen, humorvollen und oft persönlich gehaltenen Eröffnungsrede. Er zeichnet auch als Herausgeber des Begleitbuches zur Ausstellung: »O geliebte Schweiz!« Gutach: Drey Verlag 2013 (=Forum Allmende portraits 3.) 63 S. mit Wiedergaben zahlreicher Briefe von und an Faesi, u.a. von Thomas Mann und Hermann Hesse, sowie einen Beitrag zur Biographie Robert Faesis von E. Fueter. (ISBN 978-3-933765-70-3; € 9,- bei Erwerb im Museum)
(Matthias Haberzettl)

Ausstellung: 30. Juni bis 29. September

Hermann-Hesse-Höri-Museum
78343 Gaienhofen/Bodensee, Kapellenstraße 8

So, 23.06.2013

Wolfgang Würfel

Am 18. Juni wurde im Kinderzentrum Dresden-Friedrichstadt eine Ausstellung mit Arbeiten des gebürtigen Leipzigers Wolfgang Würfel eröffnet. Trotz brütender Hitze waren zahlreiche Zuhörer gekommen, die sich nach den einführenden Reden mit dem Künstler und seiner Frau Karin zum gemeinsamen Rundgang aufmachten. Mit Interesse lauschten sie dem Künstler, der zu vielen Bildern erläuternde Ausführungen zur Entstehung, zur Technik und weiteren Hintergründen gab. Etwas zu kurz gesprungen nur der Titel der Ausstellung „Bilder für das Kinder- und Jugendbuch“ – schon zutreffender der Untertitel „Illustrationen, freie Graphik und Vignetten“, ist doch die Mehrzahl der fast 70 Rahmen mit originaler Graphik (Holzstiche, Federzeichnungen und Schabkartons) bestückt. Dazu Illustrationen in der Technik der Ölgraphik, die von Würfel zusammen mit seinem Freund und Kollegen, Horst Bartsch, vom Ungarn Endre Szász übernommen und weiterentwickelt wurde.
Und es gab nicht nur Graphik und Illustrationen „aus alten Zeiten“ zu sehen. Wolfgang Würfel, der am 31. März seinen einundachtzigsten Geburtstag feierte, ist in seinem Haus in Glienicke nach wie vor mit Pinsel, Feder und Stichel aktiv: so entstanden in den Jahren 2011 bis 2013 Federzeichnungen zu seinem Lieblingsautor E.T.A. Hoffmann (Klein Zaches, Meister Floh).
Im Anschluss an den Rundgang konnten Originalabzüge von Holzstichen sowie Bücher erworben werden, die der Künstler auf Wunsch gern mit einer Widmung versah. Besonders interessant für die Freunde seines Werkes das 2012 in der Berliner Edition Hüne erschienene „Werkverzeichnis der Holzstiche 1951 - 2011“, das auf 236 Seiten auch sämtliche Stiche im Bild wiedergibt (ISBN 978-3-941754-05-8; € 18,95).
Dem langjährigen Organisator der Ausstellungen im Kinderzentrum, Gerhard Tietze, ist in Zusammenarbeit mit seiner Tochter Sylvia und mit dem Künstlerehepaar erneut eine beeindruckende Schau gelungen, deren Besuch für jeden Freund der Graphik und des illustrierten Buches lohnt.
(Matthias Haberzettl)

Ausstellung: 18. Juni bis 17. Oktober 2013, werktags, 8 bis 17 Uhr

Kinderzentrum Dresden-Friedrichstadt
01067 Dresden, Friedrichstraße 38/40

Mo, 17.06.2013

Bertolt Brecht - Gechichten vom Herrn Keuner

Heute hatte ich wieder einmal etwas ganz Besonderes für meine Brecht-Sammlung in meinem Briefkasten - ein kleines, 48 Seiten starkes Heft mit einer Auswahl aus den Keuner-Geschichten, hervorragend gestaltet und illustriert von Studierenden des Wintersemesters 2012/13 der Klassen Zeichnen, der Fachklasse Illustration und des Masterkurses DKS der Hochschule Augsburg in der Fakultät für Gestaltung. Die Illustration des Umschlages (Abb.) erfolgte von Prof. Mike Loos.
Der Titel wurde von Katharina Bitzl gesetzt, bei Gerhard Hajek (Augsburg) gedruck und erschien in limitierter und nummerierter Auflage.
Ganz herzlich darf ich mich bei unserem Mitglied Matthias Haberzettl, der mich auf diese Edition aufmerksam machte und beim Initiator dieses Projekts, Herr Kurt Idrizovic, dem Inhaber der "Buchhandlung Am Obstmarkt" in Augsburg für diese gelungenen Ausgabe bedanken.
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Mi, 29.05.2013

Zwei deutsche Soldaten unterstützten den jüdischen Widerstand in Holland

Werner Klemke (1917-1994)             Johannes Gerhardt (1910-1944)
Vielen Mitgliedern ist Werner Klemke kein Unbekannter – nicht zuletzt als Mitbegründer der Gesellschaft und Schöpfer des bekannten Signets mit dem Porträt unseres Namensgebers.
Hier soll eine phantastische Geschichte erzählt werden von der aktiven Mitarbeit zweier deutscher Wehrmachtsoldaten im holländischen Widerstand (W.K. war von 1942 bis 1945 in Holland stationiert). Mit der Entdeckung des Archivs der Jüdischen Gemeinde von Bussum (20 km östlich von Amsterdam) durch eine ortsansässige Dokumentarfilmerin, Annet Betsalel, konnte anhand von Dokumenten die Unterstützung belegt werden, die Klemke und sein Wehrmachtskamerad Johannes Gerhardt durch das Fälschen von Papieren (Abstammungsunterlagen, Lebensmittelkarten) vielen von der Deportation bedrohten Menschen leisteten. Die Enkelin eines der Geretteten spricht von etwa 80 Personen, die diesem „Netzwerk“, von dem Klemke und Gerhardt ein Teil waren, ihr Leben verdankten. Sensationell, nicht wahr?!
Es gibt inzwischen eine Website mit Informationen zu diesem Filmprojekt; auch ein kurzer Filmtrailer ist dort zu sehen. Eine holländische Zeitung hat bereits mit einem großen zweiseitigen Artikel (mit vielen Fotos) über das Projekt berichtet; darauf meldete sich ein Augenzeuge bei Frau Betsalel, der Klemke in Holland noch persönlich kennengelernt hat. Die spannende Geschichte ist noch nicht zu Ende. Frau Betsalel hat bisher das gesamte Projekt aus eigener Tasche finanziert; die Fertigstellung des Films soll über ein sog. „Crowdfunding“ (Schwarmfinanzierung) erfolgen. Auch der kleinste Betrag hilft. Und wer kein Internet hat, oder wer gern eine Spendenbescheinigung erhalten möchte, kann seinen Beitrag auch an unsere Gesellschaft überweisen: Pirckheimer-Ges., Kto. 649814106, Postbank Berlin (BLZ 100 100 10), Verwendungszweck „Treffpunkt Erasmus“. Die Pirckheimer-Gesellschaft, die dieses Projekt selbstverständlich unterstützt, wird das dann auch mit diesen Spenden tun.

(Matthias Haberzettl)

Treffpunkt Erasmus auf facebook
siehe auch Der gestrichelte Kater

Mo, 27.05.2013

In Bayern regt sich was

Matthias Haberzettl
Sanfte Regungen sind in den Kreisen der bayerischen Pirckheimer zu verzeichnen. Mitte April wurden alle Mitglieder mit bayrischer Adresse angeschrieben. Und ein überraschen hoher Anteil der Angesprochenen antwortete brieflich, übers Internet oder telefonisch. Man vereinbarte ein erstes Treffen, um sich kennen zu lernen. Allerdings lag, und das ergab sich erst allmählich, der Termin etwas ungünstig in den Pfingstferien. So waren es denn sechs Teilnehmer, die sich in Matthias Haberzettls Wintergarten in Augsburg versammelten. Und es ergab sich ein unterhaltsamer Nachmittag, der dem gegenseitigen Kennenlernen diente - und dem Pläneschmieden für künftige Aktivitäten. Dazu soll ausführlicher in den „Marginalien“ berichtet werden. Der Pirckheimer Peter J. Moosbrugger, Inhaber der Pegasus Presse in Königsbrunn (Nahe Augsburg), stellte im weiteren Verlauf einige Kostbarkeiten aus seiner Produktion vor. Die Anerkennung der Anwesenden war ihm gewiss. Hoch diffizile illustrierte Werke mit bibliophilem Anspruch sind in seiner Presse entstanden und werden hoffentlich noch weiter entstehen. Dann präsentierte der Hausherr Teile seiner umfangreichen Sammlung mit dem großen Schwerpunkt „Werner Klemke“. Aber auch das illustrierte DDR-Buch- und -Grafikschaffen (z.B. aus dem Verlag Karl Quarch, früher in Leipzig) hat bei ihm ein Domizil. Ein überaus gelungener Nachmittag, der Appetit macht auf die Fortsetzungen, die sich bereits viel versprechend abzeichnen.
(Ernst Reif)

Di, 18.12.2012

Ein alter Kalender "passt wie neu"

Schon im März 2007, als ich Professor Wolfram Körner in seiner Wohnung in der Scharnhorststraße besuchte und neben vielen Geschenken auch die Möglichkeit erhielt, die beiden vorliegenden Kalenderblätter aus dem Gewerkschaftsteben zum Kopieren mit nach Hause zu nehmen, keimte der Plan der „Wiederverwertung" für eine meiner Jahresgaben. Es galt nur noch zu prüfen, wann Neujahr wieder auf einen Dienstag fallen würde so wie 1985. Das war zwar schon im Folgejahr 2008 der Fall - da dies allerdings ein Schaltjahr war, hieß es weitere fünf Jahre abwarten.
Erfreuen Sie sich also nun an diesen typischen Klemke-Illustrationen, die wohl für die Mehrzahl meines Adressatenkreises neu sind; und wenn auch die oder der Eine oder Andere anno '85 das Original an der Wand hängen hatte, so ist das ja auch schon eine Zeitlang her. Ich habe diesmal eigens auf das Heften der Blätter verzichtet, um den Kalender problemlos herausnehmen zu können.
Uns als kleines Schmankerl gibt's weiter hinten noch den SIBYLLE-Kalender von 1970 die Extra-Beilage in der Mitte des Heftes 6/1969, zusammen mit einer Zeichnung aus Heft 5 desselben Jahrgangs. Dazu noch Abbildungen von drei „Kalender-Rückwänden", die Klemke Anfang/Mitte der Sechziger für den Buchbindermeister Werner G. Kießig schuf; manchen ist ja vielleicht der Katalog und/oder das Plakat zu der großen Kießig-Ausstellung im Frühjahr 1984 in der Deutschen Staatsbibliothek bekannt.
Und damit gehen wieder einmal herzliche Weihnachts- und Neujahrsgrüße von Augsburg aus „in alle Welt" - wo immer sich die vielen Brief- und Sammlerfreunde auch aufhalten, und einem hoffentlich glücklichen & gesunden Jahr 2013 entgegensehen.

(Matthias Haberzettl, Augsburg, im Dezember 2012)

Werner Klemke - Kalender 2013
Sammlung Matthias Haberzettl
Augsburg im Dezember 2012
Auflage 70 Exemplar

Sa, 13.10.2012

Ausstellungseröffnung

Matthias Haberzettl, Foto © LHA
Gestern Abend eröffnete unser Mitglied Matthias Haberzettl in Immenstadt/ Allgäu eine von ihm und seiner Gattin liebevoll gestaltete Ausstellung über Werner Klemke im Literaturhaus der Stadt.
Der Laudator Arthur Lanka schaffte es in 5 Minuten den Funken seiner Begeisterung für den Künstler und den Sammler! auf die 25 Anwesenden überspringen zu lassen. Anschließend gab Matthias Haberzettl eine kurzweilige und unterhaltsame Einführung in das Werk des von vielen (den meisten oder gar allen?) Pirckheimern geschätzten Werner Klemke’s.
Die Ausstellung zeigt die raren Klemke Werke, natürlich im Original. An den Wänden und in den Vitrinen vermittelt Matthias Haberzettl einen phantastischen Eindruck des Schaffens des „workaholics“ Klemke. Die Ausstellung ist ein perfektes Spiegelbild eines Sammlers der durch seine Auswahl den Künstler Klemke und sein Werk umfassend zu würdigen weiß.
Dem Organisator, Stadtrat und Kulturreferent Harald Dreher, und seinem Team kann man nur zurufen „Weiter so!!!“ und ein großes Dankeschön für das Engagement in Sachen Buch.
Mehr Informationen zu der Ausstellung findet man hier. Besuchen Sie Immenstadt und das Literaturhaus es lohnt sich wirklich. Versprochen!
(Dr. Ralph Aepler)
 
Ausstellung: 12. Oktober bis 10. November 2012

Literaturhaus
Bräuhausstr.
87509 Immenstadt/Allgäu

Di, 02.10.2012

Buchkunst von Werner Klemke

Bibliophile Buchausstellung mit Illustrationen und Buchausstattungen zu Werken der Gegenwarts- und Weltliteratur aus der Sammlung unseres Mitglieds Matthias Haberzettl.
(weitere
Informationen ...)

Eröffnung 12.Oktober 2012 um 19.30 Uhr, Musik Ensemble Triolage, Begrüßung Kulturreferent Harald Dreher, Einführung Arthur Lamka, Sonthofen
Ausstellung: 12. Oktober bis 10. November 2012

Literaturhaus
Bräuhausstr.
87509 Immenstadt/Allgäu

Di, 20.12.2011

Neues aus der Sammlung Matthias Haberzettl

Das kleine Buch der Klemke-Rekorde

Als wirkliche Liebhaber-Ausgabe von 70 Exemplaren erschien, gedacht als kleiner Gruß zum Jahresende in der Sammlung Matthias Haberzettl Das kleine Buch der Klemke-Rekorde. Dieses Heftchen offeriert Erwartetes, wie zum Thema Das Buch mit den meisten Auflagen (Die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm) oder zum Buch, welches in den meisten Ländern und den meisten Verlagen erschien (Fred Rodians Hirsch Heinrich), aber auch Überraschendes, wie das Land mit den meisten Neuauflagen seit den 80gern (Japan!, Deutschland mal außen vor gelassen) oder die am häufigsten nachgedruckte Graphik (Portät W.I. Lenins, zuerst veröffentlicht in Majakowskis Oktober-Poem).
Ich danke für diese nette Jahresgabe!
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