Pirckheimer-Blog

Lesung

Mi, 10.11.2010

ersten Kinderbuch bei Hentrich & Hentrich

Eva Lezzi/Anna Adam: Beni, Oma und ihr Geheimnis
32 Seiten, 12 Abb., Pappband
ISBN 978-3-942271-07-3, EUR 17,90

"Beni, Oma und ihr Geheimnis" ist eine Enkel-Großeltern-Geschichte für alle Generationen, die vom Erinnern und Vergessen, von Ordnung und Chaos, vom jüdischen Leben im heutigen Deutschland und vom nicht immer einfachen, jedoch liebevollen Miteinander der Generationen handelt. Das Buch wurde mittels aufwändig und fantasievoll gestalteter Dioramen - kleiner Kulissen und Bühnenbilder - von der Berliner Künstlerin Anna Adam illustriert.

Buchpremiere in Berlin:
Sonntag, 21. November 2010, 17.00 Uhr
Mit der Autorin Eva Lezzi und der Illustratorin Anna Adam
Lesung mit Jalda Rebling, Kantorin, Schauspielerin und Sängerin
Vater Unser Gemeinde, Detmolder Str.17/18, 10715 Berlin-Wilmersdorf
Eine Veranstaltung mit Ohel Hachidusch e.V.
Eintritt frei

Buchvorstellung in Hamburg:
Sonntag, 12. Dezember 2010, 15.00 Uhr
Jüdischer Salon am Grindel e.V., Grindelhof 59, 20146 Hamburg
Eintritt frei

Di, 09.11.2010

Leipziger Literaturverlag

Ichwelten - abstrakte Malerei & Lyrik

Am Freitag, den 12.11.2010 um 20 Uhr, feiert der Leipziger Literaturverlag in seinen Räumen zwei Buchpremieren und präsentiert abstrakte Malerei von Sabrina Roick.

Der Übersetzer Erich Ahrendt stellt seinen jüngst erschienen Band "Der Winter singt - es ist ein Schreien" mit Gedichten Sergej Jessenins vor. Sein Kollege Peter Gehrisch tut dies mit der von ihm besorgte Lyrikanthologie "Das reicht für eine Irrfahrt durch Polen", u.a. mit Texten von Anna Janko, Zbigniew Herbert, Urszula Koziol, Czeslaw Milosz, Wislawa Szymborska, Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki.

Am Sonnabend, den 13. 11. um 15 Uhr stellt Markus Sahr im Haus des Buches (Leipzig) "Weiße Flecken von Afrika" von Helder Macedo vor. Es handelt sich um die erste Übersetzung eines Romans dieses großen portugiesischen Schriftstellers in die deutsche Sprache.

Im Rahmen des Verlagsfestes "Gut zum Druck" läuft im Leipziger Haus des Buches rund um die Uhr der Film "DichterSehen" von Viktor Kalinke.

Wir laden herzlich dazu ein
Mala Vikaite & Viktor Kalinke
è Leipziger Literaturverlag

Di, 02.11.2010

Loffenauer Bücherfest

Büchermarkt, Lesungen, Musik, Kunstausstellung


Ein Fest rund um das Buch findet am 27. November von 10 bis 18 Uhr in der Gemeindehalle von Loffenau im Nordschwarzwald statt. Das Antiquariat am Bergle, mit Unterstützung des Kulturarbeitskreises der Gemeinde, präsentiert einen großen Büchermarkt mit Händlern aus der Region. Antiquariate, Verlage und Privatpersonen laden zum Stöbern und Staunen ein.
Das Angebot reicht vom günstigen Lesestoff über Sachbücher bis hin zu Sammlerstücken. Buchbinder und Buchkünstler zeigen ihr Können und bieten ihre Werke zum Verkauf an. Im Foyer werden Bilder der Künstlerin Margret Hofheinz-Döring ausgestellt.
Im Literatur-Café gibt es zahlreiche Lesungen und Musik. Der Eintritt für Büchermarkt und Veranstaltungen ist frei, Spenden sind willkommen.

è weitere Informationen
Tel.: 07083-928706
(Ramona Thill / Antiquariat am Bergle)

Di, 26.10.2010

Traum Berlin Ost

Christine Wolter liest aus: „Traum Berlin Ost. Alte und neue Bekannte Orte Wege.“  am 25.11.2010, 19.30 Uhr

Die Erzählerin und Übersetzerin Christine Wolter, die mit ihrem DDR-„Kultbuch“, Die Alleinseglerin in den 1980er Jahren bekannt wurde, präsentiert ihren neuen Band „Traum Berlin Ost.“ in Friedrichshagen.
In ihrem Buch durchstreift die Autorin die Stadt, wandert durch Vergangenheit und Gegenwart, zu Orten und Menschen, die zu diesem Berlin gehören, beispielsweise die Dichter und Maler Charlotte E. Pauly, Dieter Goltzsche, Günter Kunert, Karl Mickel.
Der Grafiker und Zeichner Dieter Goltzsche, dessen Arbeiten zeitgleich in der ZeitGalerie präsentiert werden, schuf die Umschlagzeichnung zu diesem Band.

Kartoniert: 190 Seiten
Verlag: Das Arsenal (Juni 2009)
ISBN-10: 3931109593
ISBN-13: 978-3931109592

è ZeitGalerie Friedrichshagen
Scharnweberstr. 59
12587 Berlin

Sa, 23.10.2010

Ein Bestarium

In der 3. Werkstattlesung der Corvinus-Presse am 22. Oktober präsentierte Hendrik Liersch den amerikanischen Autor Kenneth Rexroth (1905 - 1982) und dessen nun erstmals komplett übersetzt in einem Buch vorliegendes "Bestarium". Mitch Cohen und Wolfgang Heyder stellten den zu Unrecht in Deutschland wenig bekannten Autor, der zu den Leitfiguren der Literaturszene in San Francisco avancierte und als Vater der Beatgeneration zählt vor und lasen am Ort der Entstehung der Bücher im Chaos einer Druckerei auf dem Hinterhof Originaltexte und ihre deutschen Übertragungen aus dem Zyklus "Ein Bestarium", welchen Rexroth für seine Töchter Mary und Katharine geschrieben hat.
 

Kenneth Rexroth
Ein Bestarium
amerikanisch / deutsch
40 Seiten, Buchdruck
ISBN 978-3-942280-07-5
15 Euro


è Corvinus Presse
12587 Berlin, Bölschestr. 59
Fax: 030 64488571

Mo, 11.10.2010

Paradies der Begegnungen

Harald Kretzschmar liest aus seinem in zweiter Auflage bei è Faber und Faber erschienenem Buch  "Paradies der Begegnungen".

Mittwoch 27. Oktober 19:30 Uhr Rathaussaal Kleinmachnow
Lesung mit Zeigen von unbekanntem Bildmaterial

Montag 15. November 19 Uhr Heimatverein Berlin Zehlendorf
Lesung und Gespräch zu den Beziehungen Zehlendorf-Kleinmachnow

Do, 07.10.2010

Olaf Leu zieht Bilanz

Prof. Olaf Leu (geb. 1936), international bekannter Typograf und Grafikdesigner, liest aus seiner Autobiografie “Bilanz 1951-1970″ und lässt dabei einen Teil seiner ersten zwanzig Berufsjahre Revue passieren. Die Zuhörer nehmen dabei nicht nur an seinem bewegten Gestalterleben teil, sondern erfahren auch ein Stück lebendiger Design- und Werbegeschichte. Olaf Leu begleitet in seiner Autobiografie die Wandlung der klassischen Gebrauchsgrafik hin zur Werbung und visuellen Kommunikation. Seine „Bilanz“ ist auch die Geschichte eines jungen Mannes, der vom Schulversager über eine Schriftsetzerlehre zum preisgekrönten Typografen und Designer avancierte. Er erzählt mit viel Liebe zum Detail, als wären ihm einige Geschichten gerade erst gestern passiert.
Der Lesung schließt sich eine Diskussionsrunde mit Gestaltern und Typografen an. Mit Olaf Leu diskutieren Prof. Christian Ide (Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig), Prof. Sabine Golde (Burg Giebichenstein Halle/Saale) und Maurice Göldner (Meisterschüler an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig). Moderation: Dr. Susanne Richter (Direktorin des Museums für Druckkunst Leipzig).

Lesung und Diskussion
Olaf Leu zieht Bilanz
Donnerstag, 14. Oktober 2010, 19 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr
Der Eintritt ist frei!

Nonnenstrasse 38
04229 Leipzig
Tel.: 0341 23162- 0
Fax: 0341 23162-10
* E-Mail

Mi, 22.09.2010

L E S E – B I L D E R

B I L D E R – L E S E

Liebe Freunde der Ladengalerie,

am Sonnabend, dem 23. Oktober, um 11 Uhr, wird in der zur Zeit laufenden è Ausstellung ein Werkstattgespräch mit Matthias Gubig stattfinden.

Dazu laden wir Sie herzlich ein.

* Ladengalerie
Annett und Axel Schauß
Brauerstraße 4

16321 Bernau
Telefon 03338 768927

* Matthias Gubig
Bayrischer-Wald-Straße 13
15827 Blankenfelde

Di, 14.09.2010

E.T.A. Hoffmanns "Kreisleriana"


Am 13. Sptember 2010 präsentierte Herr Jörg Petzel von der Edition Cave dem è Berliner Bibliophilen Abend im Heimatmuseum Charlottenburg die in Kooperation mit Serapion vom See soeben in einer Auflage von 100 nummerierten Exemplaren erschienene bibliophile Edition E.T.A. Hoffmanns "Kreisleriana" mit fünf Originalradierungen von  è Steffen Faust. Nach einer Erläuterung der Probleme und Besonderheiten der typographischen Umsetzung des Projekts, sowie seiner Editionsgeschichte,  brachte Herr Petzel zwei Texte aus der Edition zum Vortrag. Einer von ihnen beschrieb in salbungsvoller Huldigung die anregende Wirkung geistiger Getränke, was der BBA seinerseits würdigte und den Abend mit einem Glas Wein bei interessanten Gesprächen ausklingen ließ.

So, 29.08.2010

Mein altes Czernowitz

Erinnerungen aus neun Jahrzehnten
Hedwig Brenner 
im Gespräch mit Christel Wollmann-Fiedler bei unserem Mitglied Konrad Kutt.
Helus Hercygier und Alexandra Gotthardt singen und spielen Jiddische Lieder.

Hedwig Brenner wurde 1918 in Czernowitz geboren und lebt seit ihrer Auswanderung aus Rumänien 1983 in Israel. Sie erlebte das Rumänien zwischen den Weltkriegen und die wechselnden Herrschaftsverhältnisse. Sie hat den Mythos der Stadt von Paul Celan und Rose Ausländer mit geprägt und ist Zeitzeugin der bewegten und bewegenden Geschichte von Czernowitz mit dem Untergang des Habsburger Reichs, dem aufkommenden Nationalismus in Rumänien, der sowjetischen und deutschen Besatzung mit Deportationen und Judenvernichtung. Später studierte sie Physiotherapie und lebte bis zu ihrer Emigation 1983 in Ploiesti.

Christel Wollmann-Fiedler hat sich als gelernte Fotografin und freie Autorin einen Namen gemacht. Seit 2003 lebt sie wieder in Berlin. Durch zahllose fotografisch-literarische Ausstellungen, Bücher und Bildbände wurde sie international bekannt. Anhand einfühlsamer Gespräche mit Hedwig Brenner ist ihr zugleich ein Lebensbericht und eine Zeitreise durch die Geschichte gelungen.

Donnerstag, 2. September 2010 um 19.00 Uhr
(mit einem anschließenden Umtrunk. Ein bescheidener Kostenbeitrag ist willkommen.)

Um Anmeldung wiurd gebeten.


Gaby und Konrad Kutt
Stubengalerie KunstStücke Grunewald
Trabener Str. 14 b
14193 Berlin (nahe S-Bhf. Grunewald)
Tel.: 030-891 51 24 oder 0173 601 491 2
è
E-Mail

Mi, 25.08.2010

Die weniger leichte Bewegung

Gedichte von Thomas Luthardt
mit acht Radierungen von Barbara Beisinghoff.

Thomas Luthardt (geboren 1950) schrieb Kinderbücher, Erzählungen, Opernlibretti; kaum ein Genre, das nicht von ihm bearbeitet wurde. Doch ist der Friedrichshagener vor allem Dichter.
Im APHAIA VERLAG ist anlässlich seines 60. Geburtstags sein neuer Lyrikband erschienen "Die weniger leichte Bewegung". Gedichte, die den Leser auf eine Reise mitnehmen durch Landschaften und Zeiten, Lieben und Enttäuschungen, die Stille der Stadt und den Krach der Natur. Luthardts Zeilen bieten eine klare Sprache. Seine Gedichte sollen Zeitzeichen sein, wie er selbst sagt. Auseinandersetzungen mit sich durch die Zeit, die Orte, die Männer/Lieben hindurch. Alles trägt bei zu dem Versuch, sich selbst zu untersuchen, abzuklopfen auf die Risse, Brüche eines Lebens. Die Veränderungen aufzuspüren und die Konstanten immer mit einem Augenzwinkern zu beschreiben, ist ein anderes Motiv in diesen Gedichten. Ein Motiv, das sich auch in der graphischen Seite des Buches niederschlägt.

Barbara Beisinghoff (geb.1945), Graphikerin und Papierschöpferin, die mit ihren Ausstellungen im In- und Ausland große Aufmerksamkeit erregte, sorgte nicht nur für die Umschlagsgestaltung, sondern präsentiert sich mit acht Radierungen für diesen Band. Ihre Kompositionen zu den Gedichten Thomas Luthardts sind filigrane, fast objekthafte Visualisierungen von Bewegungen, die ineinander fließen. So schafft die Künstlerin eine organische Verbindung zur Lyrik des Dichters und schlägt einen Bogen zu den Vertonungen von Jens-Uwe Günther, dessen Kompositionen die vom APHAIA VERLAG angestrebte Dreiheit der Künste vervollständigt. Als Komponist arbeitet Jens-Uwe Günter für namhafte Theater, seine Kompositionen (über 300) wurden u.a. mit dem Grabbe-Preis für Komposition geehrt, andere an der _Komischen Oper Berlin aufgeführt. Seine im Buch enthaltenen Vertonungen der Gedichte tragen dazu bei, den vorliegenden Lyrikband zu etwas Außerordentlichem zu machen.
 
Jens-Uwe Günther vertonte die Titel "Du", Einem Freund" und "Kettenkarussell" für Bariton und Klavier.

Engl. Broschur im Format 24 x 17 cm, 80 Seiten, 9 farbige Abb., 2010. ISBN 978-3-926677-78-5 / 19,- Euro

Buchpremiere mit Ausstellung und anschließender Lesung mit Musik am 3. September 2010, 19.30 Uhr

è ZeitGalerie Friedrichshagen
Scharnweberstr. 59
12587 Berlin

Di, 15.06.2010

Lesung mit Elmar Faber

Trotz des heißen Wetters, der Fußball-WM, der Strandparty, und was sonst noch alles in und um Storkow los war, hatten sich doch immerhin zwanzig Literaturinteressierte am Freitag beim Burg-Salon des Burg-Kultur-Vereins eingefunden. Aus Leipzig war der Verleger Elmar Faber gekommen, um aus seinem Buch „Nürnberger Pakete“ zu lesen. Der Berliner Jürgen Gottschalk mit seinem Akkordeon bot dazu stimmungsvollen Irish Folk, Kleszmer und eine Musette.

„Ich bin kein Schriftsteller, ich bin Verleger“, stellte er gleich am Anfang klar. Entstanden waren die zehn Erzählungen aus der Erlebniswelt seiner Kindheit in Thüringen bei einem Kuraufenthalt. „Es gibt Leute, die man nie wieder vergessen kann, und außerdem wollte ich versuchen, dieser Landschaft ein Denkmal zu setzen“, war sein Schreibantrieb. Zu den unvergesslichen Leuten gehörten der Latein liebende, feingeistige Gymnasiallehrer Dr. Aegidius und dessen Widersacher, der proletarisch geprägte, etwas grobschlächtige Neulehrer Fliederbusch, der Mobbing betreibt, das aus den sozialen Umständen heraus zwar nicht entschuldbar, aber erklärbar ist. „An beiden Figuren hat mich interessiert, wie sie mit dem damaligen gesellschaftlichen Umbruch fertig geworden sind. Es war eine vergleichbare Zeit zu heute“, so Faber.


In diesem kleinen Kreis entwickelte sich auch, einem Salon-Charakter entsprechend, ein Gespräch, das zu Betrachtungen über die Sprache führte, bei der sich der Germanist Faber an der schriftstellerischen Tradition des 19. Jahrhunderts orientiert. Allgemein bedauert wurde, dass mit dem statistisch ermittelten Verfall des Reichtums an Wortschatz in der Sprache der Jugend auch Fantasie und Utopien verloren gehen. In der Politik sei das ebenso. „Klischees wie ‚alternativlos‘ oder ‚historisch‘ können für alles mögliche verwendet werden, so wie ‚cool‘ und ‚geil‘ in der Jugendsprache“, führte Elmar Faber als Beispiele an. Wer gekommen war, hatte es nicht bereut, und auch nach dem offiziellen Teil nutzten viele die Gelegenheit, dem Experten spezielle Fragen zum medialen Literaturbetrieb zu stellen.
 
(Elke Lang)

Mi, 19.05.2010

einladung von schwarzdruck

liebe freunde, leser und neugierige,
wer wissen will, was ein "typoerotischer briefwechsel" ist, muss zur premiere unserer neuveröffentlichung "durch die buchstabenwüste" kommen: am 26. mai im cafe oberwasser in der zionskirchstr. 6. matthias biskupek und ingrid annel werden lesen und signieren, schwarzdruck verkauft, alle können reden ...
Ihr/Sie seid/sind alle hiermit herzlich eingeladen!


Schöne Grüße von Schwarzdruck
marc berger

è Edition Schwarzdruck
*
Marc Berger
Brunnenstraße 163
10119 Berlin
Fernsprechanschluß: 030 - 48 62 53 15

So, 16.05.2010

Nürnberger Pakete

Der Autor und Altverleger Elmar Faber wird auf Burg Storkow aus seinem 2009 im Verlag „Das Neue Berlin“ erschienenen Buch „Nürnberger Pakete“ lesen.
Elmar Faber begibt sich in seinem Werk zurück in die wildromantischen Landschaften Thüringens, wo er dem Leser eigensinnige Menschen und ihre sonderbaren Lebensgeschichten vorstellt. Zum Beispiel Charlott, die vierzig Jahre lang besessen die monatlich eintreffenden Westpakete ihres entlaufenen Ehemannes zu einem Warenlager aufstapelt. Oder Otto Graf, dessen Schlosserwerkstatt vor allem für die weibliche Kundschaft ein Umschlagplatz für neue Hoffnung ist. Angesiedelt in der (ost)-deutschen Wirklichkeit des 20. Jahrhunderts erzählen die Geschichten von kuriosen Schicksalen, in denen der Banalität des Alltags ein Schnippchen geschlagen wird – und in denen zugleich die Frage nach dem Wert des menschlichen Lebens überhaupt gestellt wird.
Der Autor. Mitglied der Pirckheimer-Gesllschaft, wurde 1934 in Deesbach/Thüringen geboren. Nach dem Germanistikstudium betreute er die Wissenschaftliche Zeitschrift der Universität Leipzig und war in verschiedenen Verlagen als Lektor tätig, bevor er 1983 Verlagsleiter beim Aufbau Verlag wurde. Anfang der Neunziger gründete er den Verlag Faber & Faber. Unter anderem ist er Vorsitzender des Verlegerausschusses des Leipziger Börsenvereins, Mitglied des Redaktionskollegiums der è
MARGINALIEN und Verfasser zahlreicher Aufsätze über Buchkunst, Buch- und Verlagsgeschichte.

Freitag, 11. Juni 2010, 19.00 Uhr

Storkow (Mark), Schloßstraße 6, kleiner Burgsaal Burg-Salon

Eintritt:
Vorverkauf: 6,00 Euro, Abendkasse: 8,00 Euro
Informationen und Tickets:
Tourist-Information
Schloßstraße 6
Tel.: 033678 73108
E-Mail

Veranstalter:
Burg-Kultur e.V.
Tel.: 033678 73228
E-Mail

1 Kommentar:
Wenn am 11. Juni Elmar Faber aus Leipzig nach Storkow kommt, um aus seinem 2009 erschienenen Buch „Nürnberger Pakete“ zu lesen, hat der Burg-Salon des Burg-Kultur-Vereins wieder einmal einen Prominenten zu Gast: einen der erfolgreichsten und bekanntesten Verleger, dem sogar Wikipedia eine Seite widmet. Dort ist zu lesen, dass er 2007 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse erhalten hat. Nur mit einem Link allerdings wird auf die schriftstellerische Leistung des 76-jährigen verwiesen, die sich bis jetzt fast ausschließlich um das Buch herum bewegte.
Mit den Erzählungen in „Nürnberger Pakete“ aber geht der in Deesbach/Thüringen geborene Autor thematisch zurück in die Erlebniswelt seine Kindheit, die nicht nur durch die Nachkriegszeit geprägt war, sondern in der allzeit die Geschichten der davorliegenden Generationen präsent waren.
Deesbach ist heute ein idyllischer Erholungsort mit rund 440 Einwohnern, gelegen zwischen Saalfeld und Neuhaus am Rennweg. Von seiner wirtschaftlichen Vergangenheit, in der neben Landwirtschaft Glasbläserei, Porzellanmalerei, Vogelstellerei und Olitätenhandel eine besondere Rolle spielten, ist der berühmte Kräuterlikör KUEMMERLING übriggeblieben. Stolz wirbt der Ort mit dem Slogan „Deesbach im Thüringer Kräutergarten“.

Von den zehn auf 189 Seiten vereinten Erzählungen sollte man allerdings keine Autobiographie erwarten. Nur zweimal wendet Faber die literarische Ich-Form an. Was aber von ihm selbst deutlich wird, ist seine Liebe zur Natur und seine Sympathie zu den einfachen, tüchtigen Menschen, die bis zur Selbstaufgabe ihre Würde bewahren gegen Lüge, Betrug, Zwang, Verleumdung, Ungerechtigkeit.

Das Buch hält den Leser von der ersten bis zur letzen Zeile in seinem Bann durch seine detaillierten Naturbilder und seine Beschreibungen von Menschen und deren Leben in oder außerhalb der Dorfgemeinschaft. Da ist Else Meisel, krumm gebeugt, einst eine mädchenhafte Schönheit, die zur einsiedlerischen Selbstversorgerin geworden war aus Protest gegen ihren Vater, einen sozialen Aufsteiger, „der sich frech durch die Hitlerzeit mogelte“. Die verlassene Charlotte wiederum gibt sich der Illusion hin, die per Dauerauftrag regelmäßig bei ihr eintreffenden Pakete aus Nürnberg kämen von ihrem geschiedenen Mann. Und der feingeistige Lateiner Dr. August Aegidius des Fröbel-Gymnasiums wird von einem proletarischen Neulehrer gemobbt und flieht in den Westen.

Der Skrupellosigkeit der Erfolgreichen und Wohlhabenden stehen die Armen und Schwachen wehrlos gegenüber. Soziale Zustände werden an Charakteren festgemacht. Das politische Umfeld, wie Naziherrschaft, Krieg und Nachkriegszeit in der sowjetischen Besatzungszone, tritt nur ganz am Rande in Erscheinung. Nach der „Wende“ spielt lediglich eine Erzählung. Das Hauptspannungsfeld ergibt sich aus dem Gegensatz von ländlicher Naturschönheit und tragischen Schicksalen, welche tief berühren..

(Elke Lang)

Di, 20.04.2010

Auf den Punkt gebracht

Diese Ausstellung im neugestalteten Schloss Hohenschönhausen ist eine der seit Jahren mehrmals jährlich veranstalteten Kretzschmar-Ausstellungen mit jeweils anderen aktuellen Neuschöpfungen. In diesem Fall sind satirische Aussagen zur Gegenwart des Jahres 2010 ebensolchen zum Wendejahr 1990 gegenübergestellt.
Die klassische Zeichenart mit Feder und Pinsel in schwarzer Tusche soll ein Bekenntnis sowohl zu einer Tradition wie zu deren Erneuerung sein Neue Inhalte und Anspielungen, Paraphrasen und Paradoxe, Widersprüche sowie Einsprüche zum Widersinn gegenwärtiger Verhaltensweisen Originalzeichnungen auf Zeichenkarton.

Ausstellung 1. Mai bis 31. Juli 2010

è
Bürgerschloss Hohenschönhausen
13055 Berlin
Hauptstraße 44

Zur LANGEN NACHT DER BILDER am Samstag dem 5. Juni 2010 ist Harald Kretzschmar von 16 Uhr bis etwa 19 Uhr in der Ausstellung anwesend, 16 Uhr Lesung mit Porträtieren PARADIES DER BEGEGNUNGEN