Pirckheimer-Blog

Kunstarchiv Beeskow

Do, 21.01.2021

Thea Kobs-Lehmann, Die Rote Armee bringt die Freiheit / Befreiung des KZ Ravensbrück am 30. April 1945, Farb-Holzschnitt auf Vlies, ca. 1982, 39,5 x 49 cm © Nachlass Thea Kobs-Lehmann

Kunst der Erinnerung

Die Ausstellung mit Gemälden, Grafiken und Fotografien, die sich mit Krieg, Befreiung, Freundschaft in Bildern aus dem Kunstarchiv Beeskow befassen, sollte im im Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt vom 29. März - 25. Oktober 2020 gezeigt werden.

Leider fiel sie der Pandemie zum Opfer, kann aber jetzt mithilfe eines soeben erschienenen Ausstellungskatalogs wenigstens erahnt werden.
Die Themen II. Weltkrieg, der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Freundschaft zur Sowjetunion sind zentral für das Geschichtsverständnis der DDR, entsprechend präsent sind sie in der Kunst. In den 1980er Jahren werden dabei vermehrt Zwischentöne und vielschichtige Deutungen wahrnehmbar: jenseits von Idealisierung, antifaschistischem Mythos und bekenntnishafter Symbolik. Breit gefächert sind die ästhetischen Mittel. Sie reichen von realistischen, expressiven bis hin zu abstrahierenden Ausdrucksformen. In vielen Arbeiten verschmelzen Geschichtsreflexion und das Nachdenken über Gegenwartsprobleme wie autoritäre gesellschaftliche Verhältnisse, Militarismus und die Angst vor einem Atomkrieg. So entstehen Denkbilder von fortwirkender Aktualität.

An der Ausstellung sollten Werken u.a. von Arno Fischer, Petra Flemming, Dieter Gantz, Gerhard Goßmann, Ulrich Hachulla, Heidrun Hegewald, Hartmut Hornung, Gerhard Goßmann, Joachim John, Dorothea Kobs-Lehmann, Gerhard Kurt Müller, Rolf Münzner, Norbert Wagenbrett, Thomas Ziegler und Michael Zschocher zu sehen sein.

Sa, 27.06.2020

Die Pirckheimerin Nora Doering (rechts) vor dem, von ihrer Oma Thea Kobs-Lehmann geschaffenen, zweifarbigen Holzschnitt auf Vlies "Aufbau", 1983

Aus der Sammlung des Kunstarchivs Beeskow

Heute fand in Beeskow die Vernissage einer von zwölf "Laien"kuratoren gestalteten Ausstellung mit Exponaten aus dem Kunstarchiv Beeskow statt.
Jeder der sechs am 2. Teil der Ausstellung beteiligten Kuratoren wählte aus den Beständen zu den Themen ZusammenlebenLandschaft, Frau in der Gesellschaft und Urbaner Raum je ein Bild aus, ausschließlich gelenkt durch sein oder ihr individuelles ästhetisches Empfinden.

Es handelte sich um die zweiten Teil  zum Thema "Alle in die Kunst" (klick untenstehendes Schlagwort "Kunstarchiv Beeskow") und es wurde mit dieser Vernissage auch die Eröffnung des ersten Teils dieser Ausstellung nachgeholt, die Corona zum Opfer fiel und ein Ausstellungsbesuch nur virtuell möglich machte und macht.
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Sa, 13.06.2020

Foto: Martin Maleschka

Alle in die Kunst! - Teil 2

Im Rahmen des Ausstellungsprojekts Alle in die Kunst! haben zwei Gruppen von Laienkuratoren ausgehend vom Bestand des Kunstarchivs Beeskow je eine eigene Ausstellung gestaltet. Die zweite Gruppe präsentiert nun „Durch unsere Augen ... ". Ihre Werkauswahl ist geprägt von persönlichen Erfahrungen, Vorlieben und Sichtweisen, wobei die Gruppe gemeinsam ein übergeordnetes Grundgerüst erarbeitet hat. Dieses beschreibt sie so: ,,Die Vergangenheit ist nicht vorbei. Sie ist eingeschrieben in unsere Gegenwart. Die vier zentralen Themen - Zusammenleben, urbaner Raum, Umwelt und Frau in der Gesellschaft - ermöglichen, den geltenden Normen und Werten der Vergangenheit nachzuspüren und laden dazu ein, nach Parallelen und Unterschieden zu unserer Gegenwart zu suchen. Durch die individuelle Auswahl wird jedes Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und die Vielschichtigkeit der damit aufgeworfenen Fragestellungen sichtbar. Die Ausstellung möchte keine abschließenden Antworten geben, sondern vielmehr zum Nachdenken darüber einladen, was wir aus der Vergangenheit für heute lernen können. Was soll bleiben, was kann vergehen?" 

Ein partizipatives Ausstellungsprojekt des Kunstarchivs Beeskow in Zusammenarbeit mit der Burg Beeskow. 

Eröffnung: 27. Juni 2020, 17 Uhr
Ausstellung: 28. Juni - 23. August 2020

Burg Beeskow, Galerie

Do, 05.03.2020

Hartmut Staake, Schönes Wochenende, 1981. Foto: Martin Maleschka © Künstler

Leben in einem Land, das es heute nicht mehr gibt

Im Rahmen des Projektes „Alle in die Kunst! Ausstellung selbermachen im Kunst archiv Beeskow" haben sich vier Frauen und ein Mann, die beruflich wenig bis gar nichts mit Kunst zu tun haben oder hatten, auf das Abenteuer eingelassen, als Laienkuratoren eine Auswahl von Arbeiten aus dem Fundus des Kunstarchives zusammenzustellen. Dabei haben sie sich - statt von einem kunsthistorischen Blicl - vor allem von der eigenen Lebenserfahrung sowohl in Ost als auch in West leiter lassen. Klischees, die im Zusammenhang mit Kunst aus der DDR immer wieder gerr bedient werden, zu vermeiden - das war ihnen bei ihrer Auswahl besonders wichtlg.

Unter den Titeln „Buntes Leben", „Strukturen des Alltags", „Traum und Realität" sowie „Fadenschein" zeigen sie nun in vier Räumen auf der Burg Beeskow Malerei, Grafik, Plastik, Fotografie und textile Arbeiten, die eines gemeinsam haben: Sie erzähle, vom „Leben in einem Land, das es heute nicht mehr gibt". 

Eröffnung: 14. März 2020, 16 Uhr
Die Lust der Kunst": 27. März 2020, 19 Uhr, Lesung und Gespräch mit der Künstlerin Ulla Walter
Familie Brasch": 16. Mai 2020, 19 Uhr, Filmvorführung und Gespräch mit Autorin Marion Brasch und Regiseurin Annekatrin Hendel
Künstlergespräch: 6. Juni, 14 Uhr, mit Harald Metzkes
Ausstellung: 15. März -21. Juni 2020

Kunstarchiv Beeskow, Galerie
Spreeinsel Beeskow, Frankfurter Str. 23, 15848 Beeskow