Pirckheimer-Blog

Ina Iske-Schwaen

Mo, 15.11.2021

Bezirksmuseum Marzahn: Emil Stumpp / Kurt Schwaen

Berliner Porträts der 1920er- und 30er- Jahre

Der Maler und Zeichner Emil Stumpp (1886-1941) ist heute in Deutschland eher unbekannt. In den 1920er- und 30er-Jahren gehörte er zu den wichtigsten Pressezeichnern seiner Zeit. Er porträtierte bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft und ließ seine „Modelle“ die Zeichnungen eigenhändig unterschreiben. Stumpp hinterließ ein immenses Gesamtwerk von zwanzigtausend Lithografien, unzähligen Aquarellen, Zeichnungen und mehreren hundert Ölgemälden.

Nach seinem Tod gründeten seine Tochter Hedwig und deren Mann Kurt Schwaen das Emil-Stumpp-Archiv. Sie kuratierten daraus eine Ausstellung, die im Juni 1945 als erste Kunstausstellung überhaupt nach Kriegsende in Berlin-Wilmersdorf gezeigt wurde. In den Folgejahren betreute das Ehepaar Schwaen diese Archivbestände weiterhin sorgsam und ermöglichte über Jahrzehnte weitere Stumpp-Ausstellungen in Ost- und Westdeutschland. Ende der 1980er-Jahre ließ Schwaen auf seinem Grundstück in Mahlsdorf einen eigenen Bungalow für diese Werke errichten.

Seit den 1990er-Jahren ist der größte Teil des Nachlasses im Emil-Stumpp-Archiv konzentriert, das sich heute in Gelnhausen befindet. Es wird von Michael Stumpp, einem Neffen Emil Stumpps, betreut. Daneben gibt es weitere Sammlungen u.a. im Deutschen Historischen Museum in Berlin, im Institut für Zeitungsforschung in Dortmund, im Deutschen Bundestag, in vielen Museen und in privaten Graphiksammlungen.

Die Ausstellung zeigt eine kleine Auswahl von Porträts, die vom Kurt-Schwaen-Archiv zur Verfügung gestellt wurden.

Ausstellung: 15. November 2021 - 8. Juli 2022
Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Haus 2
12685 Berlin, Alt-Marzahn 55

”Wer möchte nicht am Leben bleiben …“

Wie am 16. August hier berichtet, findet parallel im Bezirksmuseum eine Sonderausstellung über den Komponisten Kurt Schwaen (1909- 2007) statt, hierzu gibt es ein Ausstellungsgespräch mit der Pirckheimerin Dr. Ina Iske-Schwaen zu ihrer jahrzehntelange Arbeits- und Lebensgemeinschaft mit ihrem Mann mit der Museumsleiterin Dorothee Ifland, in der Dr. Ina Iske-Schwaen an einem Beispiel den Werdegang einer Komposition von der ersten Idee bis zur Aufführung im Konzertsaal erläutert.

Gespräch: 24. November 2021,18 Uhr
Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Haus 1
12685 Berlin, Alt-Marzahn 51

Mo, 16.08.2021

Kurt Schwaen, Foto: Rex Schober

”Wer möchte nicht im Leben bleiben…“

Gestern eröffnete im Beisein von Ina Iske-Schwaen, Pirckheimerin und Leiterin des Kurt-Schwaen-Archivs, eine Ausstellung über den Komponisten.

Wie kein anderer hat Kurt Schwaen (1909–2007) das Musikleben in der DDR geprägt. Gemeinsam mit Bertolt Brecht, Günter Kunert und vielen anderen Schriftstellern schrieb er zahllose Lieder und Kantaten, komponierte für Kinder und Erwachsene, schuf ungewöhnliche Kammermusik und Orchesterwerke, vertonte u.a. den Film „Der Fall Gleiwitz“. Nur mit viel Glück überlebte der überzeugte Kommunist die NS-Diktatur. Nach dem Krieg engagierte er sich mit großem Einsatz für den Wiederaufbau des Musiklebens.
In Zusammenarbeit mit dem Kurt-Schwaen-Archiv präsentiert das Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf bekannte und unbekannte Fotos und Dokumente, längst verschollen geglaubte Theaterkulissen und Werkzeuge für die Herstellung von Noten sowie zahlreiche Hörbeispiele aus dem Werk des Komponisten.

Ausstellung 16. August 2021 bis 22. April 2022

Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf Haus 1
Alt-Marzahn 51, 12685 Berlin