Über hundert Jahre Grotesk Film von Frans Masereel (1889–1972) und immer noch hochaktuell: Mit seiner privaten Siebdruckanlage hat Pirckheimer-Freund Hermann Famulla in Kooperation mit der Siebdruckwerkstatt Samuel das Heftchen Grotesk Film für die Frans Masereel Stiftung Saarbrücken als Herausgeber neu gedruckt und aufgelegt. Der Berliner ist der Nachlassverwalter des 1975 gestorbenen Bauhaus-Künstlers Fritz Kuhr und vertritt das Kuhrarchiv. Die Exemplare des Masereel-Werks sind entsprechend dem Original fadengeheftet. In einer handgefertigten Kassette befindet sich der Siebnachdruck dieser hervorragenden Arbeit des Expressionismus. Die Arbeiten des wirkmächtigen, vielgestaltigen und gut vernetzten Grafikers, Malers und Pazifisten Frans Masereel waren, nachdem sie zwischenzeitlich in der Epoche des Nationalsozialismus als „entartet“ verboten wurden, dies- und jenseits des Eisernen Vorhangs in ganz Europa berühmt und weltweit bei Sammlern begehrt. So ist es bis heute geblieben. Die Zeichnungen der Originalausgabe wurden 1921 ohne Kassette vom Verlag G. B. Neumann (Berlin) herausgegeben. Der Neuauflage ist ein Leporello mit einem Kommentar von Dr. phil. Ute Famulla beigelegt. Insgesamt sind von der Neuausgabe 70 Exemplare hergestellt worden. Zwanzig sind nicht für den Handel bestimmt. Sie tragen die handschriftlichen Nummern römisch I bis XX. Die übrigen fünfzig Exemplare sind handschriftlich mit den arabischen Nummern 1 bis 50 versehen worden. Diese Kassetten können für 70 Euro zuzüglich Porto bezogen werden. Interessenten für die neue Siebdruckausgabe von Grotesk Film wenden sich bitte an das Kuhrarchiv, c/o Hermann Famulla, Bohnstedtstraße 26, 12309 Berlin.
(André Schinkel via Hermann Famulla)