Großformatige Holzschnitte in abstrahiertem, jedoch figurativem Duktus prägen die Kunst des deutschen Grafikers und Holzschneiders HAP Grieshaber (1909–1981). HAP Grieshaber gilt als „homme engagé“, der die Mittel des traditionellen Holzschnitts als Sprachrohr seiner sozialen wie politischen Ansichten und Forderungen nutzte. In einer Überblicksschau nähert sich das Museum Wiesbaden eben diesem Künstler zwischen Fragestellungen um die Revolution des Holzschnitts in Deutschland und den soziopolitischen Appellen, die HAP Grieshaber damit und darin formulierte. HAP Grieshabers Sozialisierung als Kunstschaffender ist gezeichnet von politischen Umbrüchen und Fragen nach Identität im historischen Feld von zwei Weltkriegen, der Teilung Deutschlands und einer Sensibilisierung für internationale Missstände. Dem für ihn daraus resultierenden, klar humanistischen Leitgedanken folgend, stehen in Grieshabers Kunst der Mensch und die Natur im Mittelpunkt. Seine Arbeit löste zudem eine Renaissance des Holzschnitts in der Nachmoderne aus. Die Ausstellung Form.Sprache im Museum Wiesbaden ist bis zum 21. Januar 2024 zu sehen.
(Museum Wiesbaden/Pressemitteilung)